SPOTLIGHT. Kommunale Unternehmen als moderne Arbeitgeber. Mai Umfragen zur Kommunalwirtschaft. Verband kommunaler Unternehmen e.v.
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- Karl Hertz
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1 SPOTLIGHT Mai 2013 Verband kommunaler Unternehmen e.v. Umfragen zur Kommunalwirtschaft Kommunale Unternehmen als moderne Arbeitgeber
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3 Sehr geehrte Damen und Herren, Zukunft Personal! In Zeiten des demografischen Wandels wird qualifizierter Nachwuchs gesucht kommunale Unternehmen sind da keine Ausnahme. Doch wie gut sind kommunale Unternehmen im Personalmanagement aufgestellt? Dieser Frage gehen wir in unserem aktuellen VKU-Spotlight nach. Dazu sind wir den Personalentscheidern kommunaler Unternehmen auf den Leib" gerückt: Mit einer Umfrage, die der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) gemeinsam mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) Ende 2012 durchgeführt hat. Kommunale Unternehmen sind heutzutage moderne Arbeitgeber und haben oft Vorbildfunktion gerade für die Privatwirtschaft. Sie arbeiten strukturell hoch professionell, sind innovativ und zahlen nach Tarif. Kommunale Unternehmen bieten auch ausgezeichnete berufliche Perspektiven und hervorragende Aufstiegschancen. Sie bieten ein hochinteressantes Aufgaben- und Themengebiet. Mit der Versorgung von Strom, Gas, Wasser und der Entsorgung von Abwasser und Abfällen stellen sie wesentliche Infrastrukturen zur Verfügung und nehmen damit auch eine wichtige Rolle in der Daseinsvorsorge ein. Auch in Sachen Innovationen brauchen sich kommunale Unternehmen nicht zu verstecken. Sie bauen die Stromnetze der Zukunft, investieren in Elektromobilität und bringen schnelles Internet zu den Menschen. Darüber hinaus genießen kommunale Unternehmen auch in der Bevölkerung einen sehr hohen Stellenwert, wie im Übrigen auch eine Studie von TNS Emnid zeigt. Diese bescheinigt Stadtwerken hervorragende Werte. In punkto Vertrauen in Institutionen sind kommunale Unternehmen mit 81 Prozent Spitzenreiter. Das Fazit kann sich sehen lassen: 92 Prozent der Bürgerinnen und Bürger bewerten ihre Stadtwerke als zuverlässig und 91 Prozent sind mit der Gesamtleistung der kommunalen Unternehmen zufrieden. Natürlich gibt es auch noch einige Baustellen: Kommunale Unternehmen müssen sich auf die unterschiedlichsten Handlungsfelder einstellen, zum Beispiel auf den Fachkräftemangel, ein attraktives Gesundheitsmanagement und Konzepte zum Wissenstransfer. Die Ergebnisse unserer Umfrage haben wir für im neuen VKU-Spotlight aufbereitet. Viel Spaß beim Lesen wünschen Hans-Joachim Reck VKU-Hauptgeschäftsführer Manfred Hoffmann VKA-Hauptgeschäftsführer 3
4 Mitarbeitergewinnung Viele Stadtwerke haben die Zeichen der Zeit erkannt und sorgen vor. Kommunale Unternehmen sind in interessanten Branchen aktiv und stehen für eine attraktive Arbeitgebermarke. Neue Berufsbilder ziehen ein, wie etwa Strom- und Gashändler oder Regulierungsmanager Jobs, die umfangreiche Erfahrung und eine Menge an Spezialkenntnissen erfordern. Schauen wir uns beispielsweise die Ausbildung zum Elektroniker/in an, die in Vollzeit dreieinhalb Jahre dauert. Neben betriebswirtschaftlicher und IT-Kompetenz gelten unter anderem auch prozessorientierte Arbeitsformen, neue technische und kaufmännisch-organisatorische Qualitätsanforderungen als Bestandteile der Ausbildung. Diese hochqualifizierten Fachkräfte bilden Stadtwerke heute meist selber aus, da sie auf dem freien Markt hart umkämpft sind. 4
5 Haben Sie Probleme bei der Suche nach Personal? In welchen Sparten / Bereichen ist derzeit der Bedarf an Mitarbeitern am größten? 43 % 42 % Abfallentsorgung 10% Abwasserentsorgung 12% 23 % 20 % Energieversorgung (Strom, Gas, Wärme) 26% Wasserversorgung 17% 1 % 4 % Führungskräfte Fachkräfte Auszubildende Anlernberufe Weitere Nein 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% Die kommunalen Unternehmen sind gerüstet: Personalmanagement und langfristige Personalplanung sind feste Bestandteile der Unternehmen. 42 Prozent der Unternehmen geben daher an, überhaupt keine Probleme bei der Suche nach Fachkräften, Auszubildenden oder Führungskräften zu haben. Dagegen ist der Bedarf an Fachkräften hoch (43 Prozent). Derzeit ist der Bedarf nach Mitarbeitern vor allem in der Energieversorgung und der Wasserversorgung am größten. Es werden insbesondere Arbeitnehmer in den Bereichen Vertrieb, Kundenservice und IT gesucht. 5
6 Angebot und Besetzung von betrieblichen Ausbildungsplätzen Angebot an technischen Ausbildungsberufen Angebot an kaufmännischen Ausbildungsberufen Plätze Anlagenmechaniker/in 53 % Industrie % kaufmann/-frau Elektroniker/in in versch. Fachrichtungen 72 % besetzt Fachangestellte für Bäderbetriebe 44 % Bürokaufmann/-frau 87 % Fachkraft für Abwassertechnik 46 % % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Die kommunalen Unternehmen bilden junge Menschen aus. 1 Dabei ist das Angebot an Lehrstellen regional sehr unterschiedlich und zum Teil größer als das Angebot an geeigneten Bewerbern Ausbildungsplätze haben die Unternehmen, die an der Befragung teilnahmen, 2012 angeboten. Davon konnten besetzt werden. Unsere Unternehmen bieten am häufigsten am häufigsten Ausbildungen als Bürokaufmann/-frau, Industriekaufmann/-frau oder Elektroniker/-in (in unterschiedlichen Fachrichtungen) an. 1 Quelle: VKU kompakt
7 Mitarbeiterbindung Kommunale Unternehmen binden mit flexiblen Arbeitszeitmodellen, beispielsweise für Familien, oder mit einem attraktiven Qualifikationsmanagement Mitarbeiter an das Unternehmen. Zusätzliche Anreize wie eine betriebliche Altersvorsorge oder eine leistungsorientierte Vergütung sind wichtige Bausteine, um Mitarbeiter langfristig im Unternehmen zu halten. Kommunale Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern langfristige Perspektiven, das bestätigt auch die überdurchschnittlich lange Verweildauer der Mitarbeiter bei kommunalen Unternehmen. Zudem: 95 Prozent der kommunalen Unternehmen zahlen laut Umfrage nach Tarif (vorwiegend TV-V, TVÖD, TV-N). 7
8 Welche Schwerpunkte setzen Sie und was ist für Sie außerdem Bestandteil eines guten kommunalen Personalmanagements? Welche Arbeitszeitmodelle bieten Sie an? Qualifikationsmanagement, z.b. Weiterbildung 88 % feste Arbeitszeiten Schichtarbeit 29 % 54 % Ideenmanagement 43 % Teilzeit 74 % Vereinbarkeit Beruf & Familie Arbeitsschutz 63 % 79 % Gleitzeit Telearbeit / Home Office Arbeitszeitkonten Lebensarbeitskonto / Langzeitarbeitskonto 7 % 15 % 50 % 86 % Sabbatical 4 % 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Für die Unternehmen sind die Vereinbarkeit von Beruf und Familie (79 Prozent), das Qualifikationsmanagement (88 Prozent), die Sicherheit am Arbeitsplatz (63 Prozent) und das Ideenmanagement (43 Prozent) zentrale Bestandteile eines guten Personalmanagements. Nicht oberste Priorität scheint der Bereich des Wissenstransfers zu haben, da viele Unternehmen hier nur wenig systematische Angebote machen. Im Bereich der Arbeitszeitmodelle bieten die Unternehmen vor allem Gleit- (86 Prozent) und Teilzeitmodelle (74 Prozent) sowie Arbeitszeitkonten (50 Prozent) an. 8
9 In vielen Branchen ist der demografische Wandel bereits Realität. 56 Prozent der Unternehmen reagieren auf konkrete Auswirkungen, wie zum Beispiel bei der Gewinnung von Arbeitskräften oder dem Alter der Belegschaft: Gewinnung von Arbeitskräften: Konsequente auf Bedarf ausgerichtete Ausbildung von Jugendlichen mit hohem regionalen Bezug. Maßnahmen zum Alter der Belegschaft: Wir stellen schon länger Mitarbeiter 50+ ein. Wenn möglich, frühzeitige Suche nach Nachfolgern. Weit überproportionale Ausbildungsquote, starkes Gesundheitsmanagement zur Erhaltung der Arbeitskraft. Audit Beruf und Familie, Einführung attraktiver Arbeitszeitmodelle, Qualifizierungsangebote. Ein höheres Alter der Belegschaft ist zunächst kein Problem, die Folgen hieraus (längere Lebensarbeitszeiten etc.) versuchen wir durch betriebliches Gesundheitsmanagement zu beantworten. Demografischer Wandel Der demografische Wandel wird zum festen Bestandteil der Personalplanung und -entwicklung kommunaler Unternehmen. Denn nicht nur der Kampf um die besten Köpfe und gut ausgebildete junge Leute wird zunehmen, was 23 Prozent der Befragten angeben. Fast 44 Prozent der Unternehmen sehen den Schwerpunkt demografisch bedingter Entwicklungen in der veränderten Altersstruktur der Belegschaft. Dabei müssen die Unternehmen ebenfalls mit deutlich veränderten und komplexen Anforderungen sowie Arbeitsintensität umgehen: viele Bereiche befinden sich in einem Wandel, der stark von Innovationen, Technologien und auch vom Gesetzgeber geprägt ist. 9
10 Basisdaten VKU-Spotlight Insgesamt haben 387 Unternehmen an der Umfrage teilgenommen. Durchschnittliche Mitarbeiterzahl nach Umsatzklassen Wie hoch war der Umsatz Ihres Unternehmens im letzten abgelaufenen Geschäftsjahr? In welchen Sparten ist ihr Unternehmen aktiv? % 30 % 25 % 38 % Abfallentsorgung / Straßenreinigung Abwasserentsorgung Bäder 17 % 26 % 24 % % Energieversorgung 41 % % Verkehrsbetriebe 12 % % 4 % 5 % Wasserversorgung Telekommunikation 5 % 45 % bis 2 Mio Mio Mio Mio Mio. über 500 Mio. bis 2 Mio Mio Mio Mio. über 250 Mio. Sonstige 36 % 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % Inklusive Mehrfachantworten 50 % 10
11 IMPRESSUM Herausgeber: Verband kommunaler Unternehmen e.v. (VKU) Invalidenstraße 91, Berlin Fon , Fax Redaktion: Stefan Luig (VKU), Nadine Gerks (VKU), Katja Christ (VKA) Gestaltung: snau visuelle kommunikation, Leipzig Fotonachweis: Titel und Innentitel: VKU / regentaucher.com; Seite 4 (links): ehrenberg-bilder / Fotolia.com; Seite 4 (mitte): Ingo Bartussek / Fotolia.com; Seite 4 (rechts): VKU / regentaucher.com; Seite 7 und Seite 8: VKU / regentaucher.com Herstellung: DCM Druck Center Meckenheim GmbH, Meckenheim
12 Verband kommunaler Unternehmen e.v. Weitere Informationen finden Sie unter:
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