Software Engineering. Sommersemester 2012, Dr. Andreas Metzger
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- Siegfried Arnold
- vor 8 Jahren
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1 Software Engineering (Übungsblatt 2) Sommersemester 2012, Dr. Andreas Metzger Übungsblatt-Themen: Prinzip, Technik, Methode und Werkzeug; Arten von Wartung; Modularität (Kohäsion/ Kopplung); Inkrementelle und Iterative Entwicklung 1
2 Aufgabe 2.1 Erläutern Sie den Unterschied zwischen Prinzip, Technik, Methode und Werkzeug. Um Prinzipien umzusetzen, gibt es Methoden, also Bündelungen von Techniken, die in Werkzeugen zusammengepackt sind. Prinzip: Grundsatz, den man seinem Handeln zu Grunde legt Technik: Vorschrift zur Durchführung einer Tätigkeit - Was ist wie zu tun? Methode: Bündelungen von Techniken zur Erreichung vorgegebener Ziele (planmäßig, begründet) - Was ist wie und unter welchen Rahmenbedingungen zu tun, so dass ein gutes Ergebnis erreicht wird? Werkzeug: Rechnerunterstützung für Techniken und Methoden Aufgabe 2.2 Bei der Wartung von Software lassen sich verschiedene Arten von Wartung unterscheiden. Nennen Sie für die folgenden Beispiele die Wartungsart und begründen Sie Ihre Antwort. a) Der Typ einer Variable wird von Float auf Double geändert. Da Float zu ungenau ist, hat dies zu Rundungsfehlern geführt. Korrektive Wartung: Rundungsfehler beheben, Fehler korrigieren b) Um die Nutzer bei der Eingabe von Stammdaten zu unterstützen, werden Tastaturkürzel definiert, welche die Formularfelder mit Standarddaten füllen. Enhansive Wartung: Die Software wird um eine vorher nicht vorhandene Funktionalität erweitert, die Nutzer bei der Eingabe von Stammdaten unterstützen c) Da der Kunde seine Bilanzierung auf US-GAAP umstellt, muss die Software für das Rechnungswesen angepasst werden. Adaptive Wartung: Es ändern sich Rahmenbedingungen des Kunden (stellt seine Bilanzierung auf US-GAAP um), die zur Anpassung der Software führen 2
3 Aufgabe 2.3 Die Modularität von Software lässt sich mit Hilfe der Konzepte Kohäsion und Kopplung ausdrücken. a) Begründen Sie, ob folgende Aussagen korrekt ist: Kohäsion zwischen Modulen sollte möglichst hoch sein. Diese Aussage ist falsch. Die Kohäsion beschreibt, wie hoch die Verstrickung innerhalb eines Moduls ist. Dieser Terminus darf nicht im Zusammenhang mit der Verflechtung zwischen den Modulen benutzt werden. Die Kopplung der einzelnen Module sollte nicht möglichst hoch, sondern möglichst gering sein, da man sonst dem Prinzip der Modularität der Software keine Rechnung trägt (d.h. Modularität ist die Aufteilung des Systems in einzelne Komponenten, sodass diese besser und somit möglichst unabhängig bearbeitet werden können). b) In der Vorlesung wurde folgende Grafik zur Darstellung von Kohäsion und Kopplung gezeigt. Erklären Sie, welche für die Bestimmung von Kohäsion und Kopplung relevante Information in dieser Darstellung fehlt. I n der Darstellung wurde zwar die Kohäsion innerhalb des dargestellten Moduls gezeigt, allerdings stellt die Grafik nur einen kleinen Ausschnitt der Software dar, bei dem Kopplung abstrahiert wurde. Es wird nicht deutlichen: wie viele andere Module es noch gibt bzw. wie deren Kohäsion ist auf wie viele Module genau das dargestellte Modul zugreift um wie viele Module auf das dargestellte Modul zugreifen wie hoch die Kopplung des Gesamtsystems ist 3
4 Aufgabe 2.4 Zwischen den Prinzipien des Software Engineering und den Eigenschaften von Software bestehen unterschiedliche Abhängigkeiten. a) Erläutern Sie den Unterschied zwischen inkrementeller und iterativer SW- Entwicklung in eigenen Worten Inkrementelle SW-Entwicklung: Das zu entwickelnde System bleibt in seinem Gesamtumfang offen; es wird in Ausbaustufen realisiert. Die 1. Stufe ist das Kernsysten. Jede Stufe erweitert das vorhandene System. Mit der Bereitstellung einer Erweiterung ist in aller Regel auch (wie bei der iterativen Entwicklung) eine Verbesserung der alten Komponenten verbunden. Iterative SW-Entwicklung: SW wird in mehreren geplanten und kontrolliert durchgeführten Interationsschritten entwickelt. Ziel dabei ist, dass in jedem Iterationsschritt - beginnend bei der 2. Iteration - das vorhandene System auf der Basis der im Einsatz erkannten Mängel korrigiert und verbessert wird.! iterative Entwicklung unterscheidet sich von der inkrementellen Entwicklung dadurch, dass mit ihr ein bestimmtes Ziel verfolgt und von Iteration zu Iteration besser erreicht wird. Bei der inkrementellen Entwicklung dagegen wird das Ziel mit jedem Zyklus weiter gesteckt, vor allem durch funktionale Erweiterungen des Systems. b) Erläutern Sie, warum das Prinzip der imkrementalität die Benutzerfreundlichkeit positiv beeinflussen kann. Inkrementalität impliziert, dass eine Software schrittweise entwickelt wird und nach jedem Schritt eine Rückkopplung stattfindet. Rückkopplung bedeutet auch, dass der Kunde/ Nutzer eingeladen wird, um ihm die aktuellste Version der Software zu präsentieren. So kann er frühzeitig Änderungen veranlassen, die für ihn die Software intuitiver gestalten und somit die Benutzerfreundlichkeit erhöhen. Weiterhin impliziert die Inkrementalität, dass Dialoge schrittweise und in Abstimmung aneinander entwickelt werden, wodurch die Gesamtsoftware einheitlicher und ebenfalls benutzerfreundlicher wird. 4
5 c) Nennen Sie ein Prinzip, dass eine Eigenschaft negativ beeinflusst. Begründen Sie Ihre Antwort. Das Prinzip Allgemeinheit kann die Eigenschaft Benutzerfreundlichkeit negativ beeinflussen. Ist ein Programm allgemein aufgebaut, muss dessen grafische Oberfläche allen Anwendungsszenarien gerecht werden. Das bedeutet, dass dem Nutzer diverse Konfigurationsmöglichkeiten für die einzelnen Szenarien geboten werden müssen. Selbst die intuitive Anordnung dieser Einstellungsmöglichkeiten kann nur wenig an der Tatsache ändern, dass man sich lange in eine Software einarbeiten muss. Dieses Problem wird deutlich, wenn man den Einstellungsdialog von Ahead Nero 6 öffnet (siehe Bild). Auch die Tatsache, dass man einen mehrmonatigen Kurs benötigt, um sich in SAP einzuarbeiten, verdeutlicht diesen Konflikt zwischen der Allgemeinheit und der Benutzerfreundlichkeit. Meist ist eine nicht allgemeine Software die benutzerfreundlichste (Siehe Bild 2) 5
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