18. Wahlperiode Drucksache 18/1711

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1 18. Wahlperiode Drucksache 18/1711 Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Doris Rauscher SPD vom Ausbildungsberufe Fachpraktikerin/Fachpraktiker für personale Dienstleistung und Fachpraktikerin/Fachpraktiker Hauswirtschaft Ich frage die Staatsregierung: 1.1 Wie viele Azubis haben in den letzten fünf Jahren jeweils die Ausbildungen Fachpraktikerin/Fachpraktiker für personale Dienstleistung und Fachpraktikerin/Fachpraktiker Hauswirtschaft begonnen (bitte differenziert nach Regierungsbezirk angeben)? 1.2 Wie viele Azubis haben diese in den letzten fünf Jahren je nach Ausbildungsgang absolviert (bitte differenziert nach Regierungsbezirk angeben)? 1.3 Wie viele Absolventinnen und Absolventen haben jeweils im Anschluss an eine der beiden Ausbildungen in den letzten fünf Jahren eine reguläre Ausbildung zur Pflegefachkraft angeschlossen (bitte differenziert nach Ausbildungsgang angeben)? 2.1 In wessen Zuständigkeitsbereich fallen die beiden Ausbildungen jeweils? 2.2 Seit wann werden die Ausbildungen jeweils angeboten (bitte differenziert nach Regierungsbezirk angeben)? 3.1 Wie grenzen die beiden Ausbildungen sich voneinander ab (beispielsweise inhaltlich, nach Zielgruppe etc.)? 3.2 Wie unterscheidet sich die Gewichtung des Bereichs Pflege in beiden Ausbildungsrichtungen? 4.1 Welche Kenntnisse besitzt die Staatsregierung über eine geplante Einstellung der Ausbildung Fachpraktikerin/Fachpraktiker für personale Dienstleistung (bitte differenziert nach Regierungsbezirk angeben)? 4.2 Welche Gründe liegen nach Kenntnis der Staatsregierung für dieses Vorhaben vor (bitte differenziert nach Regierungsbezirk angeben)? 4.3 In welchen Regierungsbezirken soll die Ausbildung nach Kenntnis der Staatsregierung fortgeführt werden? Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung.

2 Seite 2/5 Antwort des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Einvernehmen mit dem Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie vom Wie viele Azubis haben in den letzten fünf Jahren jeweils die Ausbildungen Fachpraktikerin/Fachpraktiker für personale Dienstleistung und Fachpraktikerin/Fachpraktiker Hauswirtschaft begonnen (bitte differenziert nach Regierungsbezirk angeben)? Fachpraktikerin/Fachpraktiker Hauswirtschaft (FP HW) Feb Feb Oberbayern 111 Niederbayern 41 Oberpfalz 35 Oberfranken 38 Mittelfranken 59 Unterfranken 68 Schwaben 69 Außerhalb Bayerns 18 unbekannt 0 BAYERN 439 Fachpraktikerin/Fachpraktiker personale Dienstleistung IHK-Bezirk IHK Aschaffenburg IHK Schwaben IHK Bayreuth IHK Coburg IHK München IHK Nürnberg IHK Passau IHK Regensburg IHK Würzburg BAYERN

3 Seite 3/5 Anmerkung: Eine Ausgabe nach Regierungsbezirk ist für die Industrie- und Handelskammern (IHK) nicht möglich. Diese verfügen nur über Daten nach IHK-Bezirk, die aber zum größten Teil mit den Regierungsbezirken übereinstimmen. Neu eingetragene Ausbildungsverhältnisse sind alle neu eingetragenen Verträge, die im Berichtsjahr eingetragen und nicht wieder gelöst wurden. Aus Gründen des Datenschutzes wurden Ausbildungszahlen unter drei Personen auf drei aufgerundet (wurde in drei Fällen vorgenommen). 1.2 Wie viele Azubis haben diese in den letzten fünf Jahren je nach Ausbildungsgang absolviert (bitte differenziert nach Regierungsbezirk angeben)? Fachpraktikerin/Fachpraktiker Hauswirtschaft Regierungsbezirk Oberbayern Niederbayern Oberpfalz Oberfranken Mittelfranken Unterfranken Schwaben Außerhalb Bayerns BAYERN Fachpraktikerin/Fachpraktiker personale Dienstleistung IHK-Bezirk IHK Aschaffenburg IHK Schwaben IHK Bayreuth IHK Coburg IHK München IHK Nürnberg IHK Passau IHK Regensburg IHK Würzburg Bayern Anmerkung: Die IHK geht davon aus, dass mit absolviert eine erfolgreiche Ablegung der Abschlussprüfung gemeint ist. Eine Ausgabe nach Regierungsbezirk ist für die IHK nicht möglich,

4 Seite 4/5 sie verfügen nur über Daten nach IHK-Bezirk, die aber zum größten Teil mit den Regierungsbezirken übereinstimmen. Aus Gründen des Datenschutzes wurden Ausbildungszahlen unter drei Personen auf drei aufgerundet (wurde in acht Fällen vorgenommen). 1.3 Wie viele Absolventinnen und Absolventen haben jeweils im Anschluss an eine der beiden Ausbildungen in den letzten fünf Jahren eine reguläre Ausbildung zur Pflegefachkraft angeschlossen (bitte differenziert nach Ausbildungsgang angeben)? Die Auszubildenden, die die Ausbildung zur/zum Fachpraktikerin/Fachpraktiker Hauswirtschaft absolvieren, haben den Rehabilitationsstatus nach 66 Berufsbildungsgesetz (BBiG) und haben einen besonderen Förderbedarf. Die Auszubildenden entwickeln sich in ihrer Ausbildungszeit, erreichen aber selten die kognitiven und praktischen Fähigkeiten, einen weiteren Beruf in der sogenannten Vollausbildung zu erlernen. In den letzten fünf Jahren haben Absolventen der/des Fachpraktikerin/Fachpraktikers Hauswirtschaft keine weitere Ausbildung zur Pflegefachkraft begonnen bzw. abgeschlossen. Zu dieser Frage liegen den Industrie- und Handelskammern keine Informationen vor. Die Ausbildung zur Pflegekraft liegt nicht in IHK-Zuständigkeit. 2.1 In wessen Zuständigkeitsbereich fallen die beiden Ausbildungen jeweils? Die zuständige Stelle nach Berufsbildungsgesetz für den Beruf Fachpraktikerin/Fachpraktiker Hauswirtschaft liegt beim Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF). Es ist ein Beruf nach Landesregelung. Die Zuständigkeit für die Ausbildung zum/zur Fachpraktikerin/Fachpraktiker für personale Dienstleistung liegt bei den regional zuständigen Industrie- und Handelskammern. 2.2 Seit wann werden die Ausbildungen jeweils angeboten (bitte differenziert nach Regierungsbezirk angeben)? Ausbildung Fachpraktikerin/Fachpraktiker Hauswirtschaft Die erste Bekanntmachung für den Ausbildungsberuf nach 66 BBiG im Berufsfeld Hauswirtschaft wurde im Jahr 1974 mit der dazugehörigen Prüfungsordnung erlassen. Die damals zweijährige Ausbildung schloss mit dem/der Hauswirtschaftstechnischen Helfer/Hauswirtschaftstechnischen Helferin ab. Im Juli 1994 wurde die Ausbildungsregelung überarbeitet und die Ausbildungsdauer von zwei auf drei Jahre erhöht. Im Juni 2010 wurde die Ausbildungsverordnung aktualisiert und neue Schwerpunkte eingeführt. Die neue Berufsbezeichnung lautete Dienstleistungshelferin/-helfer Hauswirtschaft. Mit dieser Änderung wurden bereits Ausbildungsinhalte im Schwerpunkt Senioren, Patienten, Menschen mit Behinderung eingeführt. Im Jahr 2015 wurde dann die Berufsbezeichnung aus Harmonisierungsgründen auf Fachpraktikerin/Fachpraktiker Hauswirtschaft geändert. Derzeit liegt ein Entwurf zur Änderung der Verordnung vor, in dem auf die Einstellung der Ausbildung des Berufes Fachpraktikerin/Fachpraktiker für personale Dienstleistung reagiert wird. Es sollen im Schwerpunkt Hauswirtschaftliche Betreuung und Alltagsbegleitung (bisher Senioren, Patienten, Menschen mit Behinderung ) neue Ausbildungsinhalte des Schnittstellenbereiches Hauswirtschaft-Pflege aufgenommen werden. Ausbildung Fachpraktikerin/Fachpraktiker personale Dienstleistung IHK Schwaben: seit Juli 2004 IHK für Oberfranken Bayreuth: von bis IHK für München und Oberbayern: von bis IHK Nürnberg für Mittelfranken: seit

5 Seite 5/5 3.1 Wie grenzen die beiden Ausbildungen sich voneinander ab (beispielsweise inhaltlich, nach Zielgruppe etc.)? Die Zielgruppen beider Ausbildungsrichtungen sind Jugendliche, die einen Rehastatus besitzen und somit eine Ausbildung nach 66 BBiG absolvieren. Wesentliche Inhalte der/des Fachpraktikerin/Fachpraktikers Hauswirtschaft sind Kompetenzen zur hauswirtschaftlichen Versorgung und Betreuung. Darüber hinaus können die Auszubildenden einen Schwerpunkt wählen. Dafür stehen folgende Schwerpunktthemen zur Auswahl: - Einsatzbereich Großhaushalt/gewerbliches Unternehmen, Einsatzbereich gastgewerblicher Betrieb mit oder ohne Beherbergungsangebot, Einsatzbereich hauswirtschaftliche Betreuung und Alltagsbegleitung, Einsatzbereich Kinder. Die Ausbildung Fachpraktikerin/Fachpraktiker personale Dienstleistung beinhaltet ebenso wesentliche Inhalte aus dem Bereich Hauswirtschaft. Darüber hinaus werden Kompetenzen im Bereich Pflege und Kosmetik vermittelt. 3.2 Wie unterscheidet sich die Gewichtung des Bereichs Pflege in beiden Ausbildungsrichtungen? Die Ausbildung Fachpraktikerin/Fachpraktiker Hauswirtschaft beinhaltet keine typisch pflegerischen Tätigkeiten. Pflegenahe und pflegeunterstützende Tätigkeiten machen einen Anteil von ca. 5 Prozent aus. Mit der neuen Verordnung ist ein Anteil dieser Tätigkeiten von ca. 15 Prozent im Schwerpunkt geplant. Bei der Ausbildung zur/zum Fachpraktikerin/Fachpraktiker für personale Dienstleistung liegt der Anteil von pflegerischen Tätigkeiten bei rund Prozent. 4.1 Welche Kenntnisse besitzt die Staatsregierung über eine geplante Einstellung der Ausbildung Fachpraktikerin/Fachpraktiker für personale Dienstleistung (bitte differenziert nach Regierungsbezirk angeben)? 4.2 Welche Gründe liegen nach Kenntnis der Staatsregierung für dieses Vorhaben vor (bitte differenziert nach Regierungsbezirk angeben)? Bei der IHK für München und Oberbayern wurde die befristete Regelung über den hinaus nicht verlängert. Begründung des zuständigen Berufsbildungsausschusses war hier, dass die meisten Praktika von den damaligen Auszubildenden tatsächlich im Tätigkeitsfeld Haushalt und Verpflegung (Kitas, Schulküchen, Seniorenwohnheime etc.) durchgeführt wurden. Der hierfür passendere Referenzberuf im Bereich Hauswirtschaft liegt im Zuständigkeitsbereich des StMELF. Bei der IHK für Oberfranken Bayreuth wurde die Regelung mit Befristungsende durch den Berufsbildungsausschuss nicht verlängert. 4.3 In welchen Regierungsbezirken soll die Ausbildung nach Kenntnis der Staatsregierung fortgeführt werden? Der Fachpraktiker/die Fachpraktikerin für personale Dienstleistung wird derzeit bei der IHK Schwaben und der IHK Nürnberg für Mittelfranken angeboten. IHK Schwaben: Ausbildungsregelung ist unbefristet gültig; eine Beendigung der Rechtsvorschrift ist nicht vorgesehen und aufgrund des Bedarfs auch nicht beabsichtigt. Veränderungen sind nicht vorgesehen. IHK Nürnberg für Mittelfranken: Die Ausbildungsregelung ist inzwischen unbefristet gültig. Eine mögliche Einstellung der Ausbildungsregelung ist nicht bekannt. Eher ist der Gedanke da, den Beruf auf weitere Bildungseinrichtungen auszudehnen.