Projektbericht. für Kebab+ 67 Snacks & Drinks. Gesunde und kreative Alternativen zu Burger, Pommes, Energiedrinks und Co.
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- Jörn Rosenberg
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1 Projektbericht für Kebab+ 67 Snacks & Drinks Gesunde und kreative Alternativen zu Burger, Pommes, Energiedrinks und Co. Dezember 2012 Krebser Susanne Kohler Manuela Stalder Nicole Berner Bildungszentrum Pflege Nachdiplomstudium Pflege, Gesundheitsförderung und Prävention Studiengang 6
2 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis... 2 Ausgangslage... 3 Bedarf... 3 Bedürfnisse... 3 Auftrag... 4 Zielsetzungen... 5 Ziel Ziel Ziel Ziel Strategie... 6 Evaluation der Grundelemente von Kebab Kochen... 7 Essen... 7 Begegnen... 8 Bewegung... 8 Ausspannen... 8 Nachhaltigkeit... 8 Quellenverzeichnis
3 Ausgangslage Die Jugendarbeit Bödeli (JAB) in 3800 Unterseen setzte sich zum Ziel, ihr Angebot bezüglich Kochmöglichkeiten im Jugendtreff 67 für Jugendliche zu erweitern. Im Sommer 2012 wurde die Küche grosszügig umgebaut. Nebst der zur Verfügung stehenden Kochgelegenheit, wollte die JAB Jugendliche zu vermehrtem gemeinsamen Kochen und Essen motivieren. Es bestanden bereits Leitfäden zur Hygiene und zur Benutzung der Kochmöglichkeiten. Bedarf In der alle fünf Jahre stattfindenden Gesundheitsbefragung des Bundesamt für Statistik geht hervor, dass die Problematik von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen deutlich zunimmt. In diesem Zusammenhang ist ein vermehrtes Auftreten von chronischen Krankheiten und psychischen Belastungen bereits bei jungen Erwachsenen beobachtbar. Übergewicht entsteht vorwiegend durch überhöhte Kalorienzufuhr und mangelnder Bewegung. Fehlende Mahlzeitrituale haben zur Folge, dass nebst den Hauptmahlzeiten oftmals ungesunde, fetthaltige Snacks eingenommen werden. (Gesundheitsförderung Schweiz, 2012) Snack entspricht dem deutschen Begriff Imbiss und unter Snacking wird das zwischendurch und rasche Essen von Snacks verstanden. Jugendarbeiter der JAB beobachteten, dass sich die Jugendlichen im Treff häufig mit mitgebrachten Snacks und Fastfood von den umliegenden Anbietern verpflegten. Oft handelte es sich um kalorienreiche Snacks und Süssgetränke, die unabhängig von der Tageszeit und unabhängig einer Mahlzeitenstruktur eingenommen wurden. Bedürfnisse Wie sich zeigte, war es offenbar ein Bedürfnis der Jugendlichen, sich während den Öffnungszeiten des Jugendtreff zu verpflegen. Die Jugendarbeit Bödeli hat in ihrem Leitbild festgelegt, dass die JAB gesundheitsförderliche Verhaltensweise von Kindern und Jugendlichen unterstützt. In diesen Zusammenhang beabsichtigte die JAB ihr Angebot bezüglich Kochen im Treff zu erweitern, beziehungsweise zu optimieren. In der Regel wurden die Angebote, die mit dem Essen zusammenhängen von den Jugendlichen gut frequentiert. 3
4 Auftrag Die Jugendarbeit hat vom Kanton den Auftrag, etwas Positives zur Thematik Ernährung und Bewegung zu bewirken. Die Angebote im Treff finden in der Freizeit der Jugendlichen statt und sollen Spass machen sowie sich von der klassischen Ernährungslehre und dem Kochunterricht in der Schule unterscheiden. Alle Angebote sind freiwillig. Sie werden in der unterrichtfreien Zeit der Schülerinnen und Schüler wahrgenommen. Die Projektleitungsgruppe organisierte und führte drei Workshops zum Thema gesunde und kreative Snacks&Drinks mit jährigen Jugendlichen im Jugendtreff 67 durch. Die Projektgruppe brachte zudem Ideen ein, wie gesundheitsförderliche Aspekte im spontanen Kochen im Treff noch ergänzt und vertieft werden können. 4
5 Zielsetzungen Ziel 1 Die am Kochworkshop teilnehmenden Jugendlichen im Treff 67 sind nach Abschluss von 3 Workshops à 3 Stunden in der Lage ohne Fremdhilfe mindestens 5 gesunde, saisongerechte Snacks und mindestens 3 süssstoffreduzierte Alternativen zu den üblichen Softgetränken vor- und zuzubereiten. Ziel 2 Die am Kochworkshop teilnehmenden Jugendlichen im Treff 67, hinterfragen ihren Snack&Drink Konsum bezüglich Ausgewogenheit, Menge, Herkunft und Saisonalität der Lebensmittel und Kosten während des Workshops in Gesprächen kritisch. Sie benennen mögliche positive Auswirkungen auf sich selbst und die Umwelt und sind dadurch motiviert, diese Aspekte in der Ernährung vermehrt zu berücksichtigen. Ziel 3 Die zuständigen Jugendarbeiter des Jugendtreffs Bödeli kennen bis Projektende die Vorgehensweise für die Gestaltung eines Workshops zum Thema Snacks&Drinks und können die Durchführung, mithilfe eines Leitfadens, verwirklichen. Ziel 4 Nach Projektende Dezember 2012 können die Jugendlichen und Mitarbeiter des Jugendtreffs 67 auf eine kreative Bibliothek an ausgewogenen Rezepten zurückgreifen. 5
6 Strategie Folgende Grundsätze werden zur Umsetzung des Projekts beachtet: Gesundheitsförderung unterstützt die Entwicklung von Persönlichkeit und sozialen Fähigkeiten durch Information, gesundheitsbezogener Bildung, sowie die Verbesserung sozialer Kompetenzen und lebenspraktischer Fertigkeiten. (WHO, Ottawa-Charta, 1986)) In den Workshops wird Basiswissen zur gesunden, saisonalen Ernährung während der Vor- und Zubereitung der Snacks&Drinks vermittelt. Die Veranstaltungen sollen Spass machen und sich deutlich vom schulischen Kochunterricht abheben. Die Zusammenarbeit soll in einer Kultur aus gegenseitigem Respekt und Interessen stattfinden. Der Austausch untereinander soll gefördert werden. Partizipation macht stark, und hilft mit, grundlegende Fähigkeiten und das Selbstvertrauen der Beteiligten zu stärken. (Partizipation wirkt, Funtasy- Projects, 2004) Im Sinne der Mitbeteiligung gestalten sich die Workshops flexibel, so dass sich die Jugendlichen miteinbringen und die Form der Veranstaltungen jederzeit mitbestimmen können. Empowerment wird als Lernprozess gesehen der neue Handlungsspielräume eröffnet und damit zu einer grösseren Selbstbestimmung der Lebensgestaltung führt. In einem solchen Prozess entdecken oder entwickeln Menschen eigene oder kollektive Ressourcen und erschliessen sich so neue Erfahrungen und Fähigkeiten. Der Fokus liegt auf den Stärken, Ressourcen, Kompetenzen und auf dem Handlungswissen. Empowerment bedeutet somit eine klare Abwendung von einer defizitär orientierten Perspektive. (Quint- Essenz, 2012) Die Jugendlichen sollen ihre Ressourcen mit einbringen und erweitern können. In den Workshops soll den Jugendlichen bewusst werden, wie sie ihre Ressourcen einsetzen und selbstständig ausbauen können. Gesundheitsförderndes Handeln ist darum bemüht, bestehende soziale Unterschiede des Gesundheitszustandes zu verringern sowie gleiche Möglichkeiten und Voraussetzungen zu schaffen, damit alle Menschen befähigt werden, ihr größtmögliches Gesundheitspotential zu verwirklichen. (WHO, Ottawa Charta1986) Innerhalb der Zielgruppe Jugendliche von 13- bis 16-jährig sollen die Workshops unabhängig von sozialem Status und kulturellen Hintergründen allen offenstehen. Die Inhalte sollen alle Beteiligen gleichermassen ansprechen. Innerhalb der Veranstaltungen führt der Austausch von unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zu einer Bereicherung und Erweiterung der Ressourcen und dem Verständnis füreinander. 6
7 Evaluation der Grundelemente von Kebab+ Alle drei Workshops waren mit Jugendlichen zwischen 12- und 15 Jahren gut besucht. Bemerkenswerterweise hatten sich fast ausschliesslich Jungs angemeldet. Einige Mädchen nahmen dann später am Essen teil. Kochen Jeder Workshop fand unter einem Motto statt. 1. Omelettenparty 2. World Snacks 3. Advent Eingestiegen sind wir jeweils mit dem Thema Drinks. Nachdem die Zubereitung durch uns vorgezeigt war, durften sich die Jugendliche selber ans Mixen wagen. Besonders bei den Jungs kam das Barkeepen sehr gut an. Als Grundlage dienten uns unter anderem die Ideen der Bluecocktailbar, welche alkoholfreie Rezepte für Drinks anbieten und Tips zur Zubereitung aufzeigt. Alle Zutaten wurden unter Berücksichtigung der Lebensmittelpyramide (Schweizerische Gesellschaft für Ernährung, 2012), der Saisonalität und Regionalität ausgesucht. Die Jugendlichen konnten sich dann aussuchen, mit welchen Gerichten sie sich beschäftigten wollten. Damit der Lerneffekt grösser ist haben wir zwischendurch immer wieder gefragt, wer gerne seinen Posten tauschen möchte, damit es noch etwas anderes zu sehen gibt. Von einigen Jugendlichen zu hören, dass sie an einem Rezept Gefallen fanden und dies zuhause ausprobieren werden hat uns besonders gefreut. Unser Vorhaben, dass alle Snacks nach maximal 30min. zubereitet sind, konnte erfüllt werden. Unser Budget konnten wir problemlos einhalten. Wir haben bewusst Lebensmittel gewählt, welche auch für die Jugendlichen bezahlbar sind. Essen Die Jugendlichen haben nach Aufforderung durch uns den Tisch gedeckt, damit alle zusammen essen konnten. In der Küche wurde dann gemeinsam das Buffett aufgebaut, wo sich jeder bedienen konnte. Sich an diversen Leckerein zu bedienen hat den Jugendlichen sichtbar Spass gemacht. Auch unbekannte Gerichte wurden in kleinen Mengen gekostet. Sämtliche Snacks sind gut angekommen und es blieben kaum Reste übrig. Dies hat uns gezeigt, dass Jugendliche sehr wohl auch gerne Gemüse und Früchte essen, wenn die Zubereitungsart kreativ und schmackhaft ist. Einige Jugendliche hatten sich nicht vorab für den Workshop angemeldet und wurden dann beim regulären Jugendtreffbesuch doch neugierig. Ein späterer Einstieg ins Kochen oder Essen war jederzeit möglich und wurde von den Jugendlichen auch wahrgenommen. Nach dem Essen wurde gemeinsam aufgeräumt und die Küche gereinigt. Fast alle habe sich da gut beteiligt. 7
8 Begegnen Zum Einstieg sind wir jeweils zusammen gesessen und haben mit den Jugendlichen besprochen, wie der Workshop verlaufen wird. Wir haben kurze Inputs zu den Themen Saisonalität, Ausgewogenheit der Speisen und Recycling gegeben. Die Jugendlichen wussten bereits über vieles Bescheid, haben Fragen gestellt und sich dann während dem Kochen mit uns unterhalten. Im ersten Workshop wollten wir mit Plakaten wissen, was die Jugendliche im nächsten Workshop gerne zubereiten würde. Im zweiten Workshop haben wir mit ihnen besprochen, weshalb welche Gerichte nicht als Snacks gelten und für unseren Workshop daher weniger geeignet sind. Wir konnten aber einiges aufnehmen und in etwas abgewandelter Form einbringen. Um die verschiedenen Gerichte zu kochen haben die Jugendliche ohne Gerangel zweier- oder dreier Teams gebildet. War an einem Posten mehr Arbeit, haben sich die Jugendlichen, wenn auch nach Aufforderung durch uns, geholfen. Beim gemeinsamen Essen am Tisch blieb viel Platz für Gespräche. Obwohl sich einige Jugendliche vorher nicht kannten war die Stimmung ausgelassen. Die Akzeptanz untereinander schien gross und es kam zu keinen Streitereien. Bewegung Auf die Thematik Bewegung sind wir nicht näher eingegangen. Jedoch haben wir in Pausen, oder wenn die Jugendlichen sich nicht mehr in der Küche beteiligen wollten, darauf hingewiesen, dass der Billardtisch und der Fussballkasten gerne benutzt werden darf. Ausspannen Gemeinsam am Tisch eine Mahlzeit einzunehmen gehört für uns zum Aspekt von Ausspannen. Das Kochen war für die Jugendlichen eine teils neue Herausforderung und die Pause beim gemeinsamen Essen hatten sich alle verdient. Da die Workshops in der Freizeit stattfanden, wollten wir auf keinen Fall, dass die Jugendlichen dies als Anstrengung im Sinne des regulären schulischen Unterrichts empfanden. Nachhaltigkeit Bereits direkt nach dem ersten Workshop haben sich vier Jungs bereit erklärt, an diesem Abend die Bar zu übernehmen. Während dem Discobetrieb haben sie die Jugendtreffbesucher mit den vorab erlernten Getränken versorgt. Laut Rückmeldung der Jugendarbeiter stellen sind nun an den wöchentlichen Discoveranstaltungen stets Barkeeper zur Verfügung. Eine Woche nach Abschluss unseres Projekts findet ein weiteres Workshop statt, welcher durch die Jugendarbeiter der Treffs organisiert wird. Weitere Workshops sind in Planung. Beispielsweise ein Kochabend nur für Mädchen. Laut Rückmeldung der Jugendarbeit, sei die Nachfrage nach selbstständigem Kochen seit Durchführung der Workshops gestiegen. Im Treff liegt nun eine Rezeptbox auf, welche laufend ergänzt wird. So haben die Jugendlichen jederzeit Zugriff auf Ideen. 8
9 Quellenverzeichnis Funtasy- Projects (Oktober 2004): Dokumente, Partizipation wirkt. Quint-Essenz (März 2012): Themen WHO (1986): Grundsatzdokumente data/assets/pdf_file/0006/129534/ottawa_charter_g.pdf Leitbild der Jugendarbeit Interlaken (Herbst 2011) Gesundheitsförderung Schweiz ( ): Gesundes Körpergewicht. te/ulfs/modulv/factsheet-modul-v.pdf Schweizerische Gesellschaft für Ernährung: Lebensmittelpyramide ( ) 9
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