Case Management. Zum Thema Beratung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bei Arbeitsunfähigkeit Marlis Recher, Möhlin 1
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- Heinrich Raske
- vor 8 Jahren
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1 Case Management Zum Thema Beratung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bei Arbeitsunfähigkeit Marlis Recher, Möhlin 1
2 Inhalt Einführung Aktuelle Ausgangslage (Statistik) Was ist Case Management? Arbeitsunfähigkeit und Case Management Mögliche Angebote, Chancen und Grenzen Übersicht Marlis Recher, Möhlin 2
3 Case Management Marlis Recher, Möhlin 3
4 Case Management Ressourcenschonende und unterstützende Begleitung auf dem Weg zurück in die Arbeitsfähigkeit Marlis Recher, Möhlin 4
5 Marlis Recher, Möhlin 5
6 Marlis Recher, Möhlin 6
7 Was verstehen wir unter Krankheit? Übliche und gewohnte Verrichtungen sind nicht mehr möglich. Organe funktionieren vermindert oder nicht mehr. Der Arzt stellt durch Untersuchung (Blutentnahme, Röntgen) eine Krankheit fest. Normale Lebensvollzüge sind gehemmt Marlis Recher, Möhlin 7
8 Wann fühlen wir uns gesund? Wenn wir uns in einem positiven funktionellen Zustand im Sinne eines bio-psycho-sozialen Gleichgewichts befinden. (vgl. Definition der WHO) Wenn wir uns körperlich und psychisch in einem stimmigen sozialen Umfeld wohlfühlen. (vgl. Braun M., 2004, S. 45) Marlis Recher, Möhlin 8
9 Der Begriff Arbeitsunfähigkeit nach 6 des ATSG «Arbeitsunfähigkeit ist die durch eine Beeinträchtigung der körperlichen, geistigen oder psychischen Gesundheit bedingte, volle oder teilweise Unfähigkeit, im bisherigen Beruf oder Aufgabenbereich zumutbare Arbeit zu leisten. Bei langer Dauer wird auch die zumutbare Tätigkeit in einem anderen Beruf oder Aufgabenbereich berücksichtigt.» Marlis Recher, Möhlin 9
10 Wichtig in diesem Zusammenhang Versicherungspflicht bei der Unfallversicherung, nicht aber bei der Kranken-Taggeldversicherung Fürsorgepflicht des Arbeitgebers (Bundesgesetz über die Arbeit in Industrie, Gewerbe und Handel Art. 61) Arbeitsunfähigkeit ist nicht gleich Erwerbsunfähigkeit (vgl. Art Informationsstelle AHV/IV, 1961) Marlis Recher, Möhlin 10
11 Ein lange Zeit arbeitsunfähiger Mensch kämpft mit Unsicherheit Existenzängsten Strukturlosigkeit Verlust sozialer Kontakte Selbstwertproblemen Marlis Recher, Möhlin 11
12 Was heisst Case Management und wo kommt es zum Einsatz? Fallführung oder Unterstützungsmanagement Wenn individuelle und komplexe Problemstellungen im Leben eines Menschen nach effizienter, effektiver und nachhaltiger Hilfe und nach Lösungen aus verschiedenen Hilfsquellen verlangen und die entsprechenden Einrichtungen zu wenig auf Kooperation eingestellt sind Marlis Recher, Möhlin 12
13 Woher kommt CM? Kommt ursprünglich aus der Sozialarbeit Prozess der Hilfestellung für Menschen, deren Leben unbefriedigend verläuft oder nicht gelingt, weil viele Probleme vorhanden sind, welche die Unterstützung zugleich von mehreren Helfern erforderlich machen. (Ballew & Mink, 1991, S. 56) Marlis Recher, Möhlin 13
14 Realisationsebenen von CM Marlis Recher, Möhlin 14
15 Modell Vgl. Moxley Marlis Recher, Möhlin 15
16 Aufgaben eines Case Managers Klären Beraten Vermitteln Koordinieren Kommunizieren Informieren Entlasten Marlis Recher, Möhlin 16
17 "Case Management ist ein spezifisches Verfahren zur koordinierten Bearbeitung komplexer Fragestellungen im Sozial-, Gesundheits- und Versicherungsbereich. In einem systematisch geführten, kooperativen Prozess wird eine auf den individuellen Bedarf abgestimmte Dienstleistung erbracht bzw. unterstützt, um gemeinsam vereinbarte Ziele und Wirkungen mit hoher Qualität effizient zu erreichen. Case Management stellt einen Versorgungszusammenhang über professionelle und institutionelle Grenzen hinweg her. Es respektiert die Autonomie der Klientinnen und Klienten, nutzt und schont die Ressourcen im Klient-sowie im Unterstützungssystem (Schweiz Verein Netzwerk Case Management, 2009) Marlis Recher, Möhlin 17
18 Leitende Fragestellungen Sollen Arbeitgeber und Arbeitnehmer professionelles Case Management in Anspruch nehmen, wenn Mitarbeitende durch Unfall oder Krankheit für längere Zeit ihrer Arbeit nicht nachgehen können? Welches Angebot macht Sinn, wo wird der Arbeitgeber entlastet und wo ist seine Mitarbeit trotzdem gefordert? Marlis Recher, Möhlin 18
19 CM-Angebote Betriebsinterne Unabhängige, externe Anbieter Versicherungsanbieter Marlis Recher, Möhlin 19
20 Für das betriebsinterne Angebot: CM ist ein arbeitgeberinternes, individuelles Unters tützungs angebot für alle arbeits unfähigen Mitarbeitenden (auma), das auch die Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit zum Ziel hat. Es verfügt über versicherungsergänzende, finanzielle Ressourcen, wie das Reintegrationsbudget, und über gute Zusammenarbeit mit den Ärzten. Es ist nicht dem Arbeitgeber direkt, sondern dem zentralen Personaldienst angegliedert: Das führt zu einem objektiveren Status und neutralerer Sicht. Trotzdem bleibt der Vorteil der internen Vernetzung zu internen Angeboten von Arbeitsplätzen für Arbeitsversuche. Die Beratung findet nur auf speziellen Wunsch der auma bei ihnen zu Hause statt. Zu den Aufgaben von Case Management (CM) gehören: schnelle und preisgünstige Reintegration, Beziehung herstellen, informieren, kommunizieren, unterstützen und zusammenbringen, Coaching. Ein Erstgespräch findet immer statt: Rollen werden verdeutlicht und die Fallbearbeitung abgeklärt. Eine Begleitung ist immer freiwillig. Im Assessment werden Situation und Bedürfnisse abgeklärt und danach Ziele gemeinsam geplant. Für den Arbeitgeber ist CM gelungen bei Reintegration, für den Klienten bei allgem einer Zufriedenheit und wenn s eine Ziele erreicht werden konnten, für die Experten, wenn beide zufrieden sind. Die fallführende Person muss Erfahrungen in Gesprächsführung und aus verschiedenen Bereichen mitbringen und mit Wiederständen des Klienten aus Motivations gründen rechnen. Sie profitiert von einem interdisziplinär zusammengesetzten Team. Reflexion oder Evaluation während des Prozesses oder bei Abschluss Für das externe Angebot: Das Angebot beinhaltet eine neutrale, unabhängige Rehakoordination, der vergleichsweise mehr Zeit zur Verfügung s teht, die nicht gleichzeitig Leis tungserbringer ist: Fokus auf guter Qualität, die kostenintensiver ist. Die Klienten werden zu Hause besucht und Fam ilie, Angehörige und Um feld berücksichtigt. Das Leiden wird gewürdigt und erns t genom m en, dem Klienten partners chaftlich begegnet und ihn aus dem Opferdasein herausgeführt. Wenn Befangenheit zum Thema wird oder interne Fachleute dem Klienten zu nahe stehen, empfiehlt sich ein externer Anbieter. Hierarchiestufen können die Auftragserteilung an einen externen Anbieter nahelegen. Abbildung 3: Ein Überblick über unterschiedliche Case Management-Angebote Für das versicherungsinterne Angebot: Die Kosten des Angebots bzw. der Dienstleistung sind mit der Entrichtung der Versicherungs prämie bereits beglichen, was bedeutet, das s für den Nutzer des Angebots keine Mehrkosten entstehen. Es ist umfangreiches Wissen über die Möglichkeiten der Sozialversicherungen und der eigenen Leistungsangebote vorhanden. Die Versicherten werden nach Wunsch zu Hause, in der Reha oder an neutralem Ort aufgesucht. Vermutlich erhöhte Akzeptanz gegenüber dem betriebsinternen Anbieter vorhanden. Dem Vorwurf, dass Versicherungen nur Gelder einsparen wollen, begegnet der Anbieter damit, dass eine Case Managerin ausschliesslich Beratung und Begleitung anbietet und nicht gleichzeitig darüber entscheidet ob und wie viel Leistung erbracht wird Marlis Recher, Möhlin 20
21 Konklusion Nur für Arbeitgeber mit einer grossen Anzahl an Mitarbeitenden lohnt es sich zu prüfen, ob sich ein betriebsinternes CM- Angebot auszahlen könnte. Alle Unternehmen jeder Grösse können aber ein sinnvolles Vorgehen festhalten, das bei Arbeitsunfähigkeit von Mitarbeitenden eingesetzt werden soll Marlis Recher, Möhlin 21
22 Marlis Recher, Möhlin 22
23 Spiritualität ABPS-Modell nach Dieterich Gedanken Gedanken Medikamente Organismus Stimuli Zustand Z1 Z2 Verstärker Übung System Kontingenz Marlis Recher, Möhlin 23
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