Fachartikel strukturierte IT-Verkabelung von Rechenzentren mit Lichtwellenleitern (LWL) gemäß EN
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- Lukas Althaus
- vor 8 Jahren
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1 Die Normierung der strukturierten IT-Verkabelung von Rechenzentren in der neu geschaffenen (DIN) EN steht kurz vor ihrem Abschluß. Der offizielle Entwurf zur öffentlichen Prüfung und Stellungnahme der Norm wurde jüngst vom DKE publiziert und kann z.b. bei käuflich erworben werden. Die (DIN) EN offiziell IT - anwendungsneutrale Kommunikationsanlagen genannt wurde zu einer Normenreihe (familie) ausgebaut, die aus den folgenden fünf Teilen besteht: Teil 1: Allgemeines Teil 2: Bürogebäude Teil 3: Industriell genutzte Gebäude Teil 4: Wohneinheiten Teil 5: Rechenzentren Die Motivation für die Schaffung dieser Normenfamilie war der immense Erfolg der ursprünglichen (DIN) EN die für die strukturierte IT-Verkabelung von Bürogebäuden galt und sehr schnell zum Standardwerk für Planer wurde, aber die besonderen Anforderungen an die IT-Verkabelung in Industriegebäuden, Wohneinheiten und Rechenzentren nicht abdeckte. Um mit den Normenteilen 2 bis 5 arbeiten zu können, wird zwingend der Teil 1 benötigt, weil in diesem die Leistungsanforderungen an die Verkabelungskomponenten Kabel, Steckverbinder und Spleiße spezifiziert sind und die Übertragungsklassen und Kanäle normiert sind. Entsprechend häufig referenzieren die Teile 2 bis 5 auf den Teil 1 der Normenreihe. Ganz besonders der hier erläuterte Normteil 5 Rechenzentren ist die niedergeschriebene sog. best practise die die großen, technologieführenden Rechenzentren seit vielen Jahren anwenden und strukturiert verkabeln. Diese Norm ist also kein theoretisches Schriftstück, sondern ein Papier mit sehr großem Praxisnutzen ganz besonders für Rechenzentrums Planer, Entscheider, Betreiber und Eigentümer. Dok.-Nr.:Fachartikel RZ Verkabelung.doc Erstellt: /von:HJ Seite 1 von 10
2 Die Norm schreibt die Verkabelung mittels der in Bild 1 gezeigten Struktur genau so vor, weil diese, nachgewiesen durch die o.g. sehr gute Langzeiterfahrung, eine gewisse Anwendungs- u. Equipmentneutralität der Verkabelung gewährleistet. LAN Bild 1: RZ IT-Verkabelungsstruktur gemäß (DIN) EN ENS = Externe Netzschnittstelle HV = Hauptverteiler BV = Bereichsverteiler LVP = Lokaler Verteilpunkt (ist optional) GA = Geräteanschluß ASG = Anwendungsspezifisches Gerät Der GA ist in dieser Struktur die wichtigste Schnittstelle, weil er die Neutralität der Verkabelung gegenüber den Stecksystemen der Transceiver (GBICs) der anzuschließenden Geräte (Server, Switche, Storage, usw.), also die sog. Equipmentneutralität gewährleistet. Wenn der GA gemäß Norm nahe beim anzuschließenden Gerät gebaut wird, dann muß beim Austausch des Gerätes gegen ein anderes mit einem anderen Transceiver-Stecksystem lediglich nur das kurze Geräteanschlußkabel ausgetauscht werden und nicht die gesamte Verkabelungsstrecke. Nach dem GA ist der BV die wichtigste Schnittstelle in der Verkabelungsstruktur. Da er gemäß Norm als sog. Cross-Connect also als echter Patchverteiler gebaut werden muß, gewährleistet er das sichere, gut zu dokumentierende und durch seine gute Zugänglichkeit einfach und damit kosteneffizient durchführbare Patchmanagement. Dok.-Nr.:Fachartikel RZ Verkabelung.doc Erstellt: /von:HJ Seite 2 von 10
3 Die leider immer noch sehr häufig, wieder besserem Wissen, oder auf Grund von unvollständigen Kostenvergleichen installierte sog. Punkt-zu-Punkt oder Jumper Verkabelung, bei der die Ports der miteinander zu verbindenden Geräte direkt mittels einzelner Duplexkabel (Jumper) angeschlossen werden, ist gemäß Norm aus den folgenden Gründen richtigerweise unzulässig: Punkt-zu-Punkt oder Jumper Verkabelung hat folgende Nachteile: - undefinierte, nicht identifizierbare Kabelführung/Wege, dadurch unmanagebares Durcheinander - zu viel Kabelmenge/Volumen im Doppelboden, dadurch hohe Brandlast und behindert AirFlow der Klimaanlage - Erweiterung und Austausch von Geräten (ASG) ist nur sehr schwierig und zeitintensiv durchführbar - hohe Vertauschungsmöglichkeit und Gefahr von Unterbrechung aktiver Kanäle durch Patcharbeiten bei Erweiterung und Austausch von Geräten - Schadensidentifikation bei Kabeldefekten und Austausch von defekten Kabeln ist annähernd unmöglich - die ungeschützte Kabelführung/Wege der meist nicht ausreichend robusten Jumper bergen eine hohe Beschädigungsgefahr durch Arbeiten im Doppelboden - irgendwann ist der Doppelboden mit Kabel gefüllt, wo hin dann mit dem Zuwachs? - sehr lange Installationszeit und dadurch hohe Installationskosten die auch erheblich den RZ-Betrieb u. die Sicherheit stören Wie aber nun, mit welchen Komponenten, die drei Teilsysteme Netzzugangs-, Hauptverteilungs- und Bereichsverteilungsverkabelung der RZ-Netzwerkstruktur optimal verkabeln? Die beste Lösung und selbstverständlich auch normkonform sind werkskonfektionierte, möglichst hochfaserige, LWL-Bündeladerkabel, sog. Trunkkabel wie z.b. die Rosenberger-OSI PreCONNECT Trunkkabel. Das sind an beiden Enden mit LWL-Steckverbindern (1) konfektionierte und werksvermessene (Einfügedämpfung) LWL Universalbündeladerkabel (2) mit flammwidrigen, halogenfreien Mänteln mit und ohne Nagetierschutz. Die sensiblen LWL-Steckverbinder auf beiden Seiten sind mit zug-, tritt-, knick- u. torsionsfesten und wahlweise IP50 staubdichten oder sogar IP67 wasserdichten Einzugsschläuchen (3) ideal gegen die mechanischen Belastungen und Umwelteinflüsse und Gefahren während der Installation geschützt. PreCONNECT Trunkkabel Dok.-Nr.:Fachartikel RZ Verkabelung.doc Erstellt: /von:HJ Seite 3 von 10
4 Leider wird in den o.g. drei Teilsystemen der RZ-Netzwerkstruktur immer noch sehr häufig auch hier wieder besserem Wissen, oder auf Grund von unvollständigen Kostenvergleichen fälschlicherweise Spleißverkabelung installiert. Die Verkabelung mit werkskonfektionierten Trunkkabeln bietet folgende Vorteile gegenüber einer Spleißverkabelung: 1) Kosten: Werkskonfektionierte Trunkkabel haben bei vollständiger und richtiger Kostenrechnung meist niedrigere Gesamtkosten als Spleißlösungen, da die Summe für die folgenden Komponenten und Arbeiten einer Spließverkabelung, die Kabelmeterware, Pigtails, Spleißkassetten, Spleißschutze u. Halter und vor allem für das immens zeit-, u. geräteintensive Spleißen selbst, meist höher als die einer Verkabelung mit werkskonfektionierten Trunkkabeln sind. Zum Spleißen werden auch teurere Fachkräfte benötigt, zur Installation werkskonfektionierter Trunkkabel nicht. 2) Zeit: Werkskonfektionierte Trunkkabel ermöglichen minimale Installationszeit, da sie unübertroffen einfach, schnell und sicher zu installieren sind, da es echte sog. plugand-play Systeme sind. Einen weiteren sehr großen Zeitvorteil erbringen höchstwertige werkskonfektionierte Trunkkabel wie z.b. Rosenberger-OSI PreCONNECT Trunks, deren Einfügedämpfung am Ende der Produktion im Werk zu 100% gemessen und dokumentiert ist dadurch, daß sie nach der Installation nicht mehr gemessen werden müssen, sondern wenn überhaupt nur Go/NoGo- Durchgangsgeprüft werden, um evtl. Beschädigung oder Auflegevertauscher durch die Installation zu erkennen. Das ist nicht nur ein Zeit, sondern auch ein Kostenvorteil für Sie, weil Sie keine teuren Fachkräfte mit teuren Messgeräten zur Installation benötigt. Und last but not least, wenn der Lieferant Ihrer werkskonfektionierten Trunkkabel auch noch so leistungsstark ist wie z.b. Rosenberger-OSI, daß er Ihnen auch große Stückzahlen für große Projekte in kurzer Zeit liefern kann, dann können Sie damit Ihr Ziel Ihr RZ LWL Netzwerk oder dessen Erweiterung termingerecht zu erstellen, auch sicher erreichen. 3) Sicherheit: Durch die unschlagbar kurze Installationszeit werkskonfektionierter Trunkkabel ist automatisch die Zeit die sich das Installationspersonal in Ihren RZ-Räumen aufhält auch minimal und erhöht dadurch Ihre Sicherheit gegen ungewollte oder auch vorsätzliche Manipulation oder Sabotage. 4) Übertragungsleistung: Da Verkabelungen mit werkskonfektionierten Trunkkabeln keine Spleiße beinhalten und in höchster Qualität gefertigt sind, haben sie die niedrigste Linkdämpfung die verkabelungstechnologisch ist. Dok.-Nr.:Fachartikel RZ Verkabelung.doc Erstellt: /von:HJ Seite 4 von 10
5 5) Langzeitstabilität: Die LWL (Fasern) in werkskonfektionierten Trunkkabeln sind vollständig und optimal gegen Umwelteinflüsse geschützt, die in Spleißkassetten von Spleißverkabelungen mehr oder weniger offen liegenden LWL nicht. Diese sind zumindest der Umgebungsluft ausgesetzt und können dadurch altern (Dämpfungsanstieg, Faserbruch) und Spleiße können über die Zeit auch brechen. 6) Servicefreundlichkeit: Werkskonfektionierte Trunkkabel, hier ganz besonders solche wie z.b. Rosenberger- OSI PreCONNECT Trunks, bei denen die LWL-Steckverbinder auf robuste, biegeund knickstabile sog. Hohlader-Peitschen der Verteilköpfe konfektioniert sind, sind nicht nur einfach, sicher und schnell in den Verteilgehäusen aufzulegen, sondern auch besonders servicefreundlich. Servicearbeiten wie z.b. Reinigung oder sogar evtl. durch Beschädigung notwendiges Nachpolieren der LWL-Steckverbinder ist viel sicherer durchführbar, als bei den doch sehr filigranen, knickempfindlichen sog. LWL- Ader-Pigtails in Spleißgehäusen von Spleißverkabelungen. 7) Investitionsschutz und Flexibilität: Werkskonfektionierte Trunkkabel, sind sehr einfach sicher, schnell und höchstflexibel uminstallierbar und damit mehrfachverwendbar. Dazu müssen nur die LWL- Steckverbinder in den Verteilgehäusen abgesteckt, die Verteilköpfe entnommen, wenn notwendig die Einzugsschläuch montiert und das Trunkkabel umgezogen werden. Für diese Tätigkeiten wird kein teures Fachpersonal, Werkzeug und Messgeräte benötigt. Durch ihre Uminstallierbarkeit und damit Mehrfachverwendbarkeit haben sie einen sehr hohen Investitionsschutz für Ihre Trunkkabel. Dok.-Nr.:Fachartikel RZ Verkabelung.doc Erstellt: /von:HJ Seite 5 von 10
6 Gegner von werkskonfektionierten Trunkkabeln führen immer die beiden folgenden Argumente gegen diese Systeme an: Die Trunklänge: Diese muß ermittelt und mit etwas Sicherheitsüberlänge festgelegt und bestellt werden. Dadurch besteht die Gefahr daß der Tunk zu kurz ist oder man hat die Aufgabe die Sicherheitsüberlänge an geeigneter Stelle abzulegen. Zu kurz ist zu kurz, das ist keine Frage, die Ermittelung der benötigten Kabellänge muß sorgfältig durchgeführt werden. Die Ablage der Sicherheitsüberlängen der Trunkkabel ist in einem RZ absolut kein Problem, da diese in den dort üblichen Doppelböden abgelegt werden können. Sind die Trunkkabel aus LWL-Bündeladerkabeln gefertigt, dann kommt neben ihrem verglichen mit allen anderen LWL-Kabeltypen niedrigsten Meterpreis deren Vorteil des dünnsten Durchmessers und und damit kleinem Kabelvolumen und niedriger Brandlast zum Tragen. Der Einzugsschlauchdurchmesser: Dieser hat z.b. bei Rosenberger-OSI PreCONNECT Trunkkabeln, die übrigens bis zu 144 Fasern in einem Trunk lieferbar sind, in Abhängigkeit zur Faserzahl von 28mm bis zu 65mm Außendurchmesser. In den 15 Jahren in denen tausende von Rosenberger-OSI PreCONNECT Trunkkabel weltweit in allen nur denkbaren RZ und auch Bürogebäude-Backbones installiert wurden, gab es nur äußerst wenige Fälle in denen die Einzugsschläuche zu dick für die Installation waren, also z.b. nicht durch Rohre, Kanäle, Kernbohrungen oder Brandschotts durchgezogen werden konnten. In den Fällen, wo tatsächlich eines der beiden o.g. Argumente gegen ein beidseitig konfektioniertes Trunkkabel spricht, wird sehr gerne ein einseitigkonfektioniertes eingesetzt, das mit der unkonfektionierten, minimal dünnen Seite mit ausreichend Sicherheitsüberlänge voran eingezogen, dann auf die benötigte Länge zurückgeschnitten und in einem Spleißgehäuse an sog. LWL-Ader-Pigtails angespleißt wird. Unabhängig ob Sie Ihr RZ mit werkskonfektionierten Trunkkabeln oder mit einer Spleißlösung verkabeln, sollten Sie aus Kosten-, Kabelvolumen- und Brandlastgründen in beiden Fällen möglichst hochfaserige Kabel einsetzen. Kabelverlegung wird üblicherweise pro Meter berechnet, somit ergeben mehrere zu verlegende niederfaserige Kabel mehr für den Installateur zu verlegende und an Sie zu berechnende Kabelmeter, für Sie höhere Kabelkosten und höheres Kabelvolumen und höhere Brandlast in Ihrem RZ. Dok.-Nr.:Fachartikel RZ Verkabelung.doc Erstellt: /von:HJ Seite 6 von 10
7 Zurück zur Norm und zu deren Ziel der Anwendungs- u. Equipmentneutralität der Verkabelung: Die geforderte Anwendungs- u. Equipmentneutralität hängt neben der Struktur und hier ganz besonders der GA Schnittstelle der Verkabelung auch ganz entscheidend vom installierten LWL-Typ ab. Wenn ein neues Gerät bzw. Protokoll nicht mehr über den installierten LWL-Typ betrieben werden kann, dann muß leider die gesamte Verkabelungsstrecke durch den dafür benötigten LWL-Typ ersetzt werden. Der Normteil 1 Allgemeines listet sage und schreibe die folgenden 8 verschieden LWL-Typen: Multimode Quarzglas-LWL OM1, OM2, OM3 Multimode kunststoffbeschichteter Quarzglas-LWL OH1 Multimode Plastik-LWL OP1, OP2 Singlemode Quarzglas-LWL OS1, OS2 Richtigerweise schränkt der Normteil 5 Rechenzentren die Auswahlmöglichkeit bei Multimode LWL auf die Quarzglastypen OM2 und OM3 ein. Grund hierfür ist, daß die anderen gelisteten Multimode LWL ein zu niedriges Bandbreiten-Längen-Produkt [MHz*km] (kurz Bandbreite genannt) und auch zu hohe längenabhängige Dämpfung [db/km] bei den zu übertragenden Lichtwellenlängen haben. Für die Übertragung von Netzwerkanwendungen (Protokollen) über LWL sind die beiden Leistungsparameter Dämpfung und Bandbreite des Links die maximal übertragbare Länge limitierenden Größen. Probleme wie z.b. Neben- u. Übersprechen oder mit dem Potentialausgleich, wie sie bei IT-Verkabelungen mit Kupferdatenkabeln auftreten können, kann es bei LWL-Verkabelungen nicht geben. Weshalb vorteilhaft bei der Planung und Installation eines LWL-Netzwerkes darauf keine Beachtung gelegt werden muß. Im Normteil 1 Allgemeines findet der Planer eines LWL-Netzwerkes sehr hilfreiche Tabellen aus denen er herauslesen kann, welche Netzwerkanwendung (Protokoll) über welchen LWL-Typ wie weit übertragen werden kann unter Einhaltung der maximal zulässigen gesamten Linkdämpfung, also der Dämpfung aller Kabelsegmente, Steckverbindungen und eventueller Spleiße. Die Bandbreite eines Links wird von der Bandbreite des eingesetzten LWL-Typs bestimmt. Die Linkdämpfung aber hauptsächlich von der Qualität und Sauberkeit der LWL-Steckverbindungen und der Güte eventueller Spleiße. Die Qualität und Sauberkeit der Oberflächen, hier ganz besonders der Stirnflächen, von LWL- Steckverbindungen beeinflusst nicht nur deren Dämpfung, sondern auch deren Reflexionsverhalten oder umgekehrt deren Rückflußdämpfung, die ein sehr wichtiger Parameter besonders bei der Übertragung von hohen Lichtleistungen, also Sendeleistungen in z.b. MAN und WAN Netzen. Bei der Installation und beim späteren jahrelangen Betrieb, hier besonders beim Patchen, muß peinlich genau auf die Sauberkeit und Unversehrtheit der Stirnflächen aller LWL-Steckverbindungen in einem Link geachtet werden. Hierzu ist es zwingend notwendig geeignetes und zugelassenes Reinigungsmaterial und Werkzeug und vor allem ein Mikroskop (vorzugsweise ein Videomikroskop) mit mindestens 200-facher Vergrößerung einzusetzen. Sie können sich leider sehr einfach in kürzester Zeit die Funktion Ihres LWL-Netzwerkes durch Verschmutzung und dadurch häufig verursachte Beschädigung der Stirnflächen Ihrer LWL-Steckverbinder zerstören. Dok.-Nr.:Fachartikel RZ Verkabelung.doc Erstellt: /von:HJ Seite 7 von 10
8 Aber welches LWL-Stecksystem soll ich denn überhaupt in den Verteilern meiner RZ LWL-Verkabelung einsetzen? Derer gibt es bekanntlich viele verschiedene und wenn überhaupt nur mittels teurere sog. Hybridkupplungen steckkompatible Bauformen, wie z.b. SC, ST, LC usw. Unsere hier besprochene Verkabelungsnorm schreibt leider für die Verteiler hausinterner LAN-Anschluß, HV, BV und LVP kein LWL-Stecksystem vor, sondern verweist lediglich auf die alllgemeinen Leistungsanforderungen an die sog. LWL- Verbindungstechnik im Normteil 1 Allgemeines. Die Vergangenheit hat uns gelehrt, daß sich die LWL-Stecksysteme an den Transceivern der ASGs immer wieder ändern und auch nicht selten gar nicht als Patchfeld-Stecksystem in Verteilern eignen. Deshalb sollte man nicht den Fehler machen und das temporär derzeit in den Transceivern marktübliche LWL- Stecksystem längerfristig für die Verteiler seines RZ LWL-Netztwerkes zu spezifizieren, denn es wird sich vermutlich wieder ändern, weil die Entwicklungen bei den Transceivern durch immensen Kostendruck weitergetrieben werden. Die Auswahlkriterien für ein Patchfeld-Stecksystem in Verteilern sind neben dessen selbstverständlich geforderter niedriger Einfüge- und hoher Rückflußdämpfung, dessen sichere, einfache, mit den Fingern durchführbare Handhabung beim Stecken und Ziehen, also beim sog. Patchen. Also Handling ohne Spezialwerkzeug, wie es für einige proprietäre Hersteller-Stecksysteme benötigt wird und auch ohne die Verriegelungshebel wie sie viele LWL-Stecksysteme wie z.b. beim LC-Duplex haben, die zum Ziehen des Steckerverbinders gedrückt werden müssen, wofür entsprechend Raum im Patchfeld verbraucht wird. Die hohen Handlinganforderungen werden nur vom SC und seinen Derivaten wirklich erfüllt, da nur diese echte sog. Push-Pull Stecksysteme sind, alle die mit Verriegelungshebel sind sog. Latched-Push-Pull Systeme, mit dem o.g. Raumbedarf für die Bedienung des Verriegelungshebels. Dok.-Nr.:Fachartikel RZ Verkabelung.doc Erstellt: /von:HJ Seite 8 von 10
9 Da zunehmend aber auch die hohe Packungsdichte, also möglichst viel Steckverbindungen je Höheneinheit in den Verteilern unterzubringen, als Hauptanforderung für die Auswahl des Patchfeld-Stecksystemes für Verteiler einer RZ LWL-Verkabelung im Vordergrund steht, dieses ganz besonders im HV, BV und LVP, kommt man nach der Bewertung aller Anforderungen an dieses Patchfeld- Stecksystem zu dem Ergebnis, daß diese derzeit tatsächlich von dem in der IEC normierten MU-Duplex-Horizontal, dem sog. Mini-SC-Duplex mit großem Abstand vor allen anderen LWL-Stecksystemen erfüllt werden. MU-Duplex-Horizontal Für die ENS schreibt die Norm für Singlemode ganz explizit den LC-APC Duplex vor und für Multimode muß es zumindest ein IEC oder CENELEC normiertes sog. Small- Form-Factor Duplexstecksystem sein. In der die Equipmentneutralität garantierenden GA Schnittstelle der Verkabelungsstruktur fordert die Norm im publizierten Entwurf lediglich ein IEC oder CENELEC normiertes sog. Small-Form-Factor Duplexstecksystem. Auf der letzten Sitzung des zuständigen europäischen CENELEC Normungsgremiums wurde jedoch durch Initiative unseres deutschen DKE Normungsarbeitskreises GAK beschlossen, auch am GA den LC wie folgt als Schnittstelle vorzuschreiben: Im GA muß sowohl für Multimode wie auch für Singlemode LWL entweder LC-Simplex oder LC-Duplex Steckverbinder in PC 0 Ausführung eingesetzt werden. Leider kann mit dem LC die Forderung der Norm den GA mit möglichst hoher Packungsdichte zu bauen (Original Normtext: Der GA sollte in hoher Dichte und nahe den ASG vorgesehen werden), nicht optimal erfüllt werden, weil der LC durch seinen Verriegelungshebel den o.g. Raum benötigt. Auch hier würde der o.g. MU-Duplex- Horizontal die Anforderungen mit Abstand am besten erfüllen. Für GA Verbindungen mit mehr als zwei LWL in einem Stecksystem schreibt die Norm den in der IEC als MPO normierten MTP vor. Dieses sog. Mehrfasernstecksystem gibt es marktüblich mit 4, 8 und 12 LWL, aber von mehreren Herstellern auch mit 24 und 36 bis hin zu sogar 72 LWL in einer solchen Steckverbindung. Dieses LWL-Stecksystem wird in sehr großen Mengen seit vielen Jahren von Markt- u. Technologieführenden Unternehmen weltweit in den größten RZs für die strukturierte Verkabelung von Mainframe-Servern mit deren Director- Switchen und Sorage-Devices eingesetzt. MPO / MTP 12 Fasern Dok.-Nr.:Fachartikel RZ Verkabelung.doc Erstellt: /von:HJ Seite 9 von 10
10 Wenn die LWL-Verteiler im RZ richtigerweise mit hoher Packungsdichte, also möglichst viel Steckverbindungen je Höheneinheit, gebaut werden, dann muß auch bei der Auswahl der 19 Verteilerschränke oder Racks besonderer Wert darauf gelegt werden, daß diese ein explizit für LWL-Patchkabel entwickeltes und dadurch besonders geeignetes Kabelmanagementsystem haben. Ein solches benötigen Sie, um die durch hohe Packungsdichte bedingte großen Patchkabelmengen LWLgerecht zu managen. Rosenberger-OSI LWL Kabelmanagernent Wie dieser Artikel herausarbeitet, ist eine zukünftig normkonforme und zukunftssichere RZ LWL-Verkabelungen ein komplexe Aufgabenstellung, zu deren Erfüllung Sie erfahrene, fach- und normenkundige Partner benötigen, die nicht nur die Lieferung von Produkten, oder Dienstleistungen erbringen, sondern diese Aufgabe ganzheitlich von der Planung, über die Produktlieferung, Installation, Abnahme, bis zu Service und Wartung über die Lebensdauer Ihres RZ LWL- Netzwerkes verstehen und in jedem der Teilgebiete auch leistungsstarke Spezialisten sind wie z.b. Rosenberger-OSI Fiber-Optics. Überzeugen Sie sich selbst unter Dok.-Nr.:Fachartikel RZ Verkabelung.doc Erstellt: /von:HJ Seite 10 von 10
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