Die vielen Möglichkeiten der Versorgung bei einseitiger Taubheit
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- Dagmar Karola Vogt
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1 Die vielen Möglichkeiten der Versorgung bei einseitiger Taubheit Prof. Dr. Dr. M. Kompis Leitender Arzt Audiologie Universitäts-HNO Klinik, Inselspital, Bern
2 Vorteile von 2 Ohren gegenüber nur 1 Ohr Besseres Richtungshören Besseres Sprachverstehen in Lärm Ansprechbarkeit von beiden Seiten Reserveohr Diverse weitere Funktionen, z.b. Musikgenuss
3 Warum wird die einseitige Taubheit gerade jetzt ein wichtiges Thema? Einseitige Taubheit schränkt die Betroffenen v.a. in schwierigen akustischen Situationen ein wesentlich in der modernen, immer komplexer werdenden Welt Es gibt zahlreiche neue Behandlungsmöglichkeiten, die noch vor kurzem nicht zur Verfügung standen Einseitige Taubheit ist häufig
4 Einseitige Taubheiten sind häufig Aber wie häufig? Für die Schweiz gibt es keine zuverlässigen Zahlen Wissenschaftliche Literatur: scheint abzuhängen von Altersgruppe Neugeborene Jugendliche Erwachsene Bevölkerungsgruppe, z.b. Amerikanische Kinder kubanischer Abstammung [1] oder Junge Mexikaner in den USA [2] Bei Geburt wahrscheinlich ca. 0.2% bis 1.2% [1] Lee et al, Ear Hear 19; 1998 [2] Agrawal, Platz, Niparko Arch Intern med, 168: ; 2008
5 Folgen einer einseitigen Taubheit Sprachverstehen Normal in Ruhe Schlechter in Lärm Selbstversuch Orten von Schall schlechter Kinder: Strassenverkehr! Ansprechbarkeit von einer Seite schlecht! Folgen für Kinder in der Schule Schlechter verstehen im Klassenzimmer Abstand 10m für normal hörende = Abstand 4-6m für einseitige Taubheit 22 bis 35% der Kinder wiederholen eine Klasse
6 Das Besondere bei der Behandlung einseitiger Hörstörungen Beide Ohren taub: Einigkeit: Cochlea Implantat Beide Ohren normal hörend: Einigkeit: braucht keine Hörhilfe Aber: ein taub, ein Ohr normal hörend Grosse Vielfalt von Behandlungsmöglichkeiten Nichts unternehmen Konventionelles Hörgerät (muss noch ein wenig hören) CROS-System (konventionell, Kabel, Funk, Baha connect/attract, Bonebridge) Cochlea Implantat Grosse Unterschiede zwischen Patienten und zwischen Zentren!
7 Übersicht über Behandlungsmöglichkeiten Nichts unternehmen Hörgerät auf der schlecht hörenden Seite Nur sinnvoll bei genügenden Hörrest CROS Versorgungen (Kabel, Funk, Brille) Teilimplantierbare Hörhilfen Baha Connect / Baha Attract Vibrant Bonebridge Cochlea Implantat
8 Nichts unternehmen Nachteile Eingeschränktes Sprachverstehen in Störlärm Schlechtere Schalllokalisation Evtl. Gefühl nichts zu tun, wo es doch Möglichkeiten gibt Vorteile Kleinster Aufwand und einfachste Lösung für den Patienten Niedrigste Kosten Betroffene werden nicht an teure Geräte gewöhnt, auf welche sie u.u. gut verzichten können Von vielen Patienten bevorzugte Lösung
9 CROS-Versorgung Contralateral Routing Of Signals Prinzip: -Mikrofon auf dem ertaubten Ohr -Schall-Zuführung auf dem guten Ohr -Verstärkung = 1 (Kompis M, 2013, Audiologie, 3. Auflage, Hans Huber Verlag)
10 Funk CROS Brillen CROS Nachteile: - Höhere Kosten Nachteile: - Brille nötig - Defekt beides einsenden
11 2 Wege des Schalls zum Innenohr Knochenleitung Luftleitung Äusseres Ohr Mittelohr Innenohr
12 2 Wege des Schalls zum Innenohr Knochenleitung Ertaubtes Ohr Hörendes Ohr Luftleitung Äusseres Ohr Mittelohr Innenohr
13 Baha Connect oder Ponto (Knochenverankerte Hörsysteme)
14 Vibrant Bonebridge
15 Baha Attract Neu Ähnlich wie Baha Connect Haut bleibt intakt
16 Übersicht über Behandlungsmöglichkeiten Nichts tun Hörgerät auf der schlecht hörenden Seite Nur sinnvoll bei genügenden Hörrest CROS Versorgungen (Kabel, Funk, Brille) Teilimplantierbare Hörhilfen Baha Connect / Baha Attract Vibrant Bonebridge Cochlea Implantat
17 Cochlea Implantat (CI) bei einseitiger Taubheit In anderen Ländern z.t. seit längerem angewandt grosse Erfahrung Versicherungstechnische Situation in der Schweiz 2014: (Bild: 3 Affen)
18 Cochlea Implantat (CI) bei einseitiger Taubheit Einzige Versorgung, bei welcher das nicht mehr hörende Ohr noch genutzt werden kann! Thema der folgenden interessanten Vorträge
19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Prof. Dr. Dr. M. Kompis Leitender Arzt Audiologie Universitäts-HNO Klinik, Inselspital, Bern
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