allensbacher berichte
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- Valentin Keller
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1 allensbacher berichte Institut für Demoskopie Allensbach 03 / Nr. VORSCHLÄGE ZUR REFORM DES GESUNDHEITSSYSTEMS Die Bevölkerung findet kaum etwas zumutbar Allensbach am Bodensee, Ende August 03 - Die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung geht davon aus, daß die Reformvorschläge für das Gesundheitssystem aus der Arbeitsgruppe unter Ulla Schmidt und Horst Seehofer keinen Erfolg haben werden. Die meisten Befragten (89 Prozent) haben von diesen Reformvorschlägen gehört. Eine gute Meinung davon haben aber nur ganz wenige (8 Prozent). 68 Prozent derjenigen, die über die zwischen der Regierung und der CDU/CSU-Opposition ausgehandelten Reformmaßnahmen Bescheid wissen, haben keine gute Meinung dazu. Porträt des Instituts - Leistungsspektrum - Aktuelle Studien Belege an INSTITUT FÜR DEMOSKOPIE ALLENSBACH, 842 Allensbach am Bodensee
2 Schmidt-Seehofer-Vorschläge zur Reform des Gesundheitswesens FRAGE: "Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt und dem CSU-Politiker Horst Seehofer hat kürzlich Vorschläge zur Reform des Gesundheitswesens vorgestellt. Wußten Sie das, oder hören Sie davon jetzt zum ersten Mal?" - "Wußte davon" = 89 Prozent FRAGE (an Personen, die über die Vorschläge zur Reform des Gesundheitswesens Bescheid wissen) "Haben Sie von diesen Vorschlägen zur Reform des Gesundheitswesens alles in allem eine gute oder keine gute Meinung?" in Prozent Gute Meinung 8 Unentschieden Keine gute Meinung Personen, die über die Vorschläge zur Reform des Gesundheitswesens Bescheid wissen Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 045, August 03 Unter all den Maßnahmen, auf die sich die Politik geeinigt hat, gibt es keine einzige, die mehr als ein Drittel der Bevölkerung für zumutbar halten würde. Am ehesten einverstanden sind die Befragten damit, daß die Krankenkassen rezeptfreie Arzneimittel nicht mehr bezahlen werden. Aber auch hier gibt es nur 31 Prozent, die diese Maßnahme für zumutbar halten. 28 Prozent sind damit einverstanden, daß man für Krankenhausaufenthalte pro Tag 10 EURO bezahlen soll. Am wenigsten Zustimmung findet der Vorschlag, daß Arbeitnehmer in Zukunft ihr Krankengeld alleine absichern sollen, daß heißt ohne daß sich die Arbeitgeber daran, wie bisher, zur Hälfte beteiligen. Jeder fünfte Befragte betont, daß er mit keiner einzigen der vorgeschlagenen Maßnahmen einverstanden ist
3 Maßnahmen zur Reform des Gesundheitssystems - Wer ist betroffen? Was ist zumutbar? FRAGE: "Hier sind einige der geplanten Maßnahmen zur Reform des Gesundheitswesens aufgeschrieben. Womit sind Sie noch am ehesten einverstanden, was finden Sie zumutbar?" (Vorlage einer Liste ) FRAGE: "Von welchen der geplanten Maßnahmen werden Sie persönlich besonders betroffen sein?" (Vorlage der Liste) - Auszug - QUELLE: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 045 Für den ersten Praxisbesuch je Quartal beim Hausarzt und Zahnarzt muß man eine Gebühr von jeweils 10 EURO zahlen. Jeder Facharztbesuch ohne Überweisung kostet ebenfalls 10 EURO Für den ersten Praxisbesuch je Quartal beim Hausarzt und Zahnarzt muß man eine Gebühr von jeweils 10 EURO zahlen Die Zuzahlung bei Medikamenten beträgt zwischen 5 und 10 EURO, je nachdem, wie teuer das Medikament ist Die Zuzahlung bei Medikamenten beträgt zwischen 5 und 10 EURO, je nachdem, wie teuer das Medikament ist Krankenkassen erstatten keine Kosten mehr für Zahnersatz, Versicherte müssen dafür eine Zusatzversicherung für etwas,50 EURO im Monat abschließen Krankenkassen erstatten keine Kosten mehr für Zahnersatz, Versicherte müssen dafür eine Zusatzversicherung für etwa,50 EURO im Monat abschließen Man muß seine Brille vollständig selbst zahlen. Ausgenommen sind Kinder, Jugendliche und schwer Sehbeeinträchtigte Man muß seine Brille vollständig selbst zahlen. Ausgenommen sind Kinder, Jugendliche und schwer Sehbeeinträchtigte Für Krankenhausaufenthalte muß man 10 Für Krankenhausaufenthalte muß man 10 EURO pro Tag bezahlen, jedoch EURO pro Tag bezahlen, jedoch höchstens 28 Tage im Jahr höchstens 28 Tage im Jahr Rezeptfreie Arzneimittel werden nicht Rezeptfreie Arzneimittel werden nicht mehr mehr von den von den Krankenkassen Krankenkassen bezahlt bezahlt In (Ausnahme: der Krankenversicherung Kinder bis 12 Jahre) wird die Versicherungspflichtgrenze (Ausnahme: Kinder erhöht bis 12 Jahre) Arbeitnehmer sichern ihr Krankengeld alleine Arbeitnehmer ab, ohne daß sichern sich ihr der Krankengeld Arbeitgeber wie bisher zur Hälfte daran beteiligt alleine ab, ohne daß sich der Arbeitgeber wie bisher zur Hälfte daran beteiligt Das Sterbegeld wird gestrichen, das heißt, im Todesfall eines Versicherten erhalten die Angehörigen keinen Zuschuß zu den Bestattungskosten Das Sterbegeld wird gestrichen, das heißt, im Todesfall eines Versicherten erhalten die Angehörigen keinen Zuschuß zu den Bestattungskosten Rentner mit Versorgungsbezügen und Alterseinkünften aus selbständiger Tätigkeit müssen künftig den vollen Krankenkassenbeitrag zahlen (statt wie bisher nur den halben) Rentner mit Versorgungsbezügen und Alterseinkünften aus selbständiger Tätigkeit müssen künftig den vollen Krankenkassenbeitrag zahlen (statt wie bisher nur den halben) 6 in Prozent Zuzahlung muß man Krankenkass eine Gebühr bei en erstatten Medikament von jeweils keine Kosten en 10 beträgt EURO mehr für zwischen Man zahlen. muß 5 Zahnersatz, und Jeder 10 seine Brille Versicherte Facharztbes vollständig EURO, je müssen nachdem, uch selbst ohne dafür eine wie Überweisung teuer Für zahlen. das Krankenhaus Zusatzversic Ausgenomm Medikament kostet aufenthalte herung für ebenfalls Rezeptfreie en sind 10 ist muß etwas man,50 10 Arzneimittel Kinder, EURO EURO pro im Jugendliche Monat Tag und schwer werden Arbeitnehme nicht Das abschließen r sichern mehr von ihr Sterbegeld bezahlen, Sehbeeinträc den Rentner jedoch wird Krankenkass htigte mit höchstens 28 Tage im Jahr Krankengeld alleine ab, Versorgungs gestrichen, en ohne bezahlt daß bezügen das heißt, und im (Ausnahme: sich der Alterseinkünf Todesfall Kinder Arbeitgeber bis 12 ten eines aus wie Jahre) bisher selbständiger zur Hälfte Versicherten erhalten Tätigkeit die daran Angehörigen müssen beteiligt künftig keinen den Zuschuß vollen zu Krankenkass den Bestattungsk enbeitrag zahlen osten (statt Betroffenheit Das ist zumutbar - 3 -
4 Insgesamt beurteilen zwei Drittel der Befragten die Schmidt-Seehofer-Vorschläge als unausgewogen. Daß sie einseitig zu Lasten der gesetzlich Krankenversicherten gehen, glauben 64 Prozent. Prozent sind der Ansicht, daß Kranke und Schwache davon zu sehr belastet werden. 4 Prozent stört am Gesamtpaket der Vorschläge, daß damit nichts Wesentliches am Gesundheitssystem verändert wird. Sie sind der Ansicht, daß das System von Grund auf erneuert werden müßte. Nur Prozent haben die Hoffnung, daß sich mit all diesen Maßnahmen das Gesundheitssystem tatsächlich stabilisieren lassen wird. Diese Prozent sind es denn auch, die Einverständnis mit den bislang erarbeiteten Reformvorschlägen signalisieren. TECHNISCHE DATEN FÜR DIE REDAKTION Anzahl der Befragten: 92 Repräsentanz: Gesamtdeutschland, Zeitraum der Befragung: 1. bis 12. August 03 Archiv-Nummer der Umfrage: 045 Bei dieser Umfrage waren insgesamt 512 Interviewer eingesetzt
5 Urteile über die Vorschläge zur Reform des Gesundheitssystems FRAGE: "Hier haben wir einmal aufgeschrieben, was uns andere zu diesen Reformvorschlägen gesagt haben. Was davon würden auch Sie sagen?" (Vorlage einer Liste ) Mich stört, daß die Reform vor allem zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherten geht, und daß Ärzte, Krankenkassen und Pharmaindustrie deutlich weniger Opfer bringen müssen Mich stört, daß die Reform vor allem zu Lasten der gesetzlich Krankenversicherten geht, und daß Ärzte, Krankenkassen und Pharmaindustrie deutlich weniger Opfer bringen müssen Die Maßnahmen sind sozial unausgewogen, Kranke und sozial Schwache werden zu stark belastet Die Maßnahmen sind sozial unausgewogen, Kranke und sozial Schwache werden zu stark belastet Mich stört, daß die Maßnahmen nichts Wesentliches am Gesundheitssystem verändern. Das System müßte von Grund auf erneuert werden Mich stört, daß die Maßnahmen nichts Wesentliches am Gesundheitssystem ändern. Das System müßte von Grund auf erneuert werden Die Maßnahmen bedeuten wirklich tiefe Einschnitte, die werde ich deutlich zu spüren bekommen Die Maßnahmen bedeuten wirklich tiefe Einschnitte, die werde ich deutlich zu spüren bekommen Die Maßnahmen sind zwar nicht angenehm, aber gerade noch zu Die Maßnahmen sind zwar nicht angenehm, aber gerade noch zu verkraften verkraften 1 Ich hatte befürchtet, daß es noch Ich hatte befürchtet, daß es noch viel schlimmer kommt schlimmer kommt 1 Die Maßnahmen gehen zwar in die richtige Richtung, Die Maßnahmen aber noch gehen nicht zwar weit in die genug richtige Richtung, aber noch nicht weit genug Ich bin mit diesen Maßnahmen einverstanden, damit Ich bin wird mit sich diesen das Maßnahmen Gesundheitssystem wahrscheinlich stabilisieren lassen einverstanden, damit wird sich das Gesundheitssystem stabilisieren lassen 14 Personen, die über die Vorschläge zur Reform des Gesundheitswesens Bescheid wissen 1 QUELLE: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage
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