Modul 1 Mittwoch, 10.April Uhr
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- Claus Kopp
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1 Modul 1 Mittwoch, 10.April Uhr Bilanzanalyse Wie erkennt man eine gesunde Bilanz? Erkennen einer gesunden Bankbilanz, Unterschiede zu einer risikobehafteten Bilanz Aufbau Kenngrößen Risiken Mit Stefan Föger, Management Akademie Bankenkolleg, Seminarleiter
2 Erste Bank Journalisten-Akademie 2013 BANKENANALYSE Basic Advanced - Professional univ. lektor, Mag. Stefan Föger, cct, cmc wirtschaftstrainer, wirtschaftsberater und mediator adlergasse 15/2/1; A-2512 tribuswinkel tel (+43) ; mobil (+43) info@foeger-training.at
3 Whats Up?!? Teil Basic : Zinsen im Bankmarkt Zinsgestaltung Heute Teil Advanced : Bankbilanz Aufbau und wichtige Kenngrößen internationaler Banken Teil Professional : Bankenanalyse Der Share-Holder-Value-Ansatz Eine multinationale Bankenanalyse Teil die gesunde Bankbilanz Problemfelder einer Bank und eine gesunde Bankbilanz April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
4 Aktuelle Leitzinsen = Leitzinssatz Quelle: OeNB Leitzinsen Euribor 3M Die Finanzkrise Die Staatsschuldenkrise April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
5 Geldmengenstatistik - Euroraum Mrd Euro Bargeld (Euro) Geldmenge M Faktor auf Geldmenge 13,8 13,2 12,3 12,0 10,9 11,2 11,4 Einlagen von Nicht-MFIs Faktor auf Geldmenge 15,0 13,6 13,3 13,3 12,1 12,5 12,7 Ausleihungen an Nicht-MFIs Faktor auf Geldmenge 17,8 16,5 15,6 15,5 13,8 14,3 12,8 Quelle: OeNB Geldmenge: = Bestand an Zahlungsmittel einer Volkswirtschaft (?Wie viel Geld steht einer Volkswirtschaft für den Konsum kurzfristig zur Verfügung) M1 = Bargeld + täglich fällige Einlagen bei MFIs M2 = M1 + kurzfristige Spar- bzw. Termineinlagen M3 = M2 + marktfähige Finanzinstrument + kurzfristige Bankschuldverschreibungen + Geldmarktfondsanteile MFI: Monetäres Finanzinstitut Faktor auf Geldmenge: = das x-fache der Bargeldmenge April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
6 Internationaler Zinsvergleich IBOR / SMR Veränderung des EURIBOR seit 2007 April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
7 Ein internationaler Zinsvergleich Leitzinsen Euribor 3M SMR Gesamt Euribor 3M Libor CHF 3M Euribor 3M Libor USD 3M Euribor 3M April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
8 Bankbilanz und Bank-GuV Aktiva Kassa, Guthaben EZB Forderungen KI s Forderungen Kunden Finanzielle Vermögenswerte BILANZ Passiva Verbindlichkeiten KI`s Verbindlichkeiten Kunden Verbriefte Verbindlichkeiten Eigenkapital!!??!! Summe Aktiva = Bilanzsumme = Summe Passiva Gewinn- und Verlustrechnung Zinsüberschuss - Risikovorsorge + Provisionsüberschuss + Handelsergebnis - Verwaltungsaufwand + Ergebnis aus finanz. Vermögenswerten + sonstiger betrieblicher Erfolg = Jahresüberschuss April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
9 Banken Österreich Q (EUR Mrd) Aktiva BILANZ Passiva (EUR Mrd) 37,5 Kassa, Guthaben EZB Verbindlichkeiten KI s 208,5 825,9 Forderungen KI s Forderungen Kunden Verbindlichkeiten Kunden Verbriefte Verbindlichkeiten 540,5 217,6 218,0 Finanzielle Vermögenswerte Eigenkapital 99, ,9 Summe Aktiva = Bilanzsumme = Summe Passiva 1.176,9 Gewinn- und Verlustrechnung Zinsüberschuss - Risikovorsorge + Provisionsüberschuss + Handelsergebnis - Verwaltungsaufwand + Ergebnis aus finanz. Vermögenswerten + sonstiger betrieblicher Erfolg = Jahresüberschuss / -fehlbetrag (EUR Mrd) 14,6 -??? 5,4 0,8-12,4??? 1,2 4,7 April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
10 Bilanz - Aktiva Beispiel Erste Group 2012 April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
11 Bilanz - Passiva Beispiel Erste Group 2012 April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
12 Die wichtigsten Bilanz-Positionen Aktiva Barreserve: Kassabestand und Guthaben bei der Zentralbank Forderungen: v.a Finanzierungen an Kreditinstitute und Kunden Risikovorsorge: Bildung von Wertberichtigungen und Rückstellung für Risken des Kreditgeschäftes Handelsaktiva: Wertpapiere, Derivate und sonstige Finanzinstrumente, die Handelszwecken dienen Finanzielle Vermögenswerte: Wertpapiere, die nicht dem Handelsbestand zugeordnet werden Wertpapiere, die dem available for sale Bestand zugeordnet werden und Anteilsrechte an nichtkonsolidierten Gesellschaften bis zur Endfälligkeit gehaltene festverzinsliche Wertpapiere Anteile an ad equity-bewerteten Unternehmen: Beteiligungen an assoziierten Unternehmen (weisen einen maßgeblichen Einfluss auf) Immaterielle Vermögensgegenstände: Erworbene Firmenwerte, Kundenstock, Marke und Software Sachanlagen: Grundstücke und Gebäude sowie Betriebs- und Geschäftsaustattung April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
13 Die wichtigsten Bilanz-Positionen Passiva Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten: Einlagen anderer Banken Verbindlichkeiten gegenüber Kunden. Spar- und Giroeinlagen Verbriefte Verbindlichkeiten: Begebene Schuldverschreibungen Handelspassiva: Derivative Finanzinstrumente mit einem negativen Marktwert, Lieferverpflichtungen aus Wertpapierleerverkäufen sowie Verbindlichkeiten des Handelsbestandes Rückstellungen: Zukünftige Verpflichtungen wie z.b. Pensionsrückstellungen, Abfertigungsrückstellungen oder Rückstellungen für außerbilanzielle Risken Nachrangige Verbindlichkeiten: Begebene nachrangige Schuldverschreibungen (z.b. Ergänzungskapitalanleihe) Kapital: Eigenkapital bestehend aus: Gezeichnetem Kapital (Aktienkapital und Partizipationskapital) Kapitalrücklagen Gewinnrücklagen Nicht beherrschenden Anteilen April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
14 Ergebnisrechnung GuV-Rechnung Beispiel Erste Group 2012 Erklärung April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
15 Die wichtigsten GuV-Positionen Erklärungen I 1. Zinsüberschuss: Differenz aus Zinserträgen (Ausleihungsgeschäft und Anleihenzinsen) und Zinsaufwendungen (Einlagengeschäft und begebenen Schuldverschreibungen) 2. Risikovorsorgen im Kreditgeschäft: Das Kreditrisiko umfasst v.a. Verluste, die aus dem Zahlungsausfall von Kreditnehmern bzw. aus der Notwendigkeit, aufgrund der Verschlechterung der Bonität bestimmter Kreditnehmer Vorsorge zu bilden, erwachsen. 3. Provisionsüberschuss: Differenz aus Erträgen und Aufwendungen für die Übernahme von Dienstleistungen für den Kunden (z.b. Gebühren für Zahlungsverkehr, Wertpapiergeschäfte, Versicherungsvermittlungen, Bausparvermittlungen, Valuten-Devisengeschäfte) 4. Handelsergebnis: Ergebnis aus im Handelsbestand gehaltenen Wertpapieren, Derivaten sowie Devisen und Valuten (Bewertungs-, Kurs-, Zins- und Dividendenergebnis) 5. Verwaltungsaufwand: Aufwand für die Aufrechterhaltung des Bankbetriebes wie z.b. Personalaufwand, Sachaufwand, Aufwand für IT, Marketing oder Sachabschreibungen) April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
16 Die wichtigsten GuV-Positionen Erklärungen II 6. Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten: Ergebnisse aus Bewertungserfolgen, Kursgewinnen, Veräußerungserfolgen und Realisate von Wertpapieren, Derivaten, Beteiligungen und Kreditforderungen/ -verbindlichkeiten Handelsaktiva: Wertpapiere, Derivate und sonstige Finanzinstrumente, die Handelszwecken dienen Finanzielle Vermögenswerte: Wertpapiere, die nicht dem Handelsbestand zugeordnet werden, Wertpapiere, die dem available for sale Bestand zugeordnet werden und bis zur Endfälligkeit gehaltene festverzinsliche Wertpapiere 7. Periodenüberschuss vor Steuern: = Jahresüberschuss vor Steuern (bei Jahresberichten) 8. Periodenüberschuss nach Steuern: = Jahresüberschuss nach Steuern (bei Jahresberichten) 9. Periodenüberschuss: = Konzernjahresüberschuss der (unter Nichtberücksichtigung der nicht beherrschenden Anteile = den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar): an die Aktionäre ausgeschüttet wird (Aufstellung im Anhang zum Geschäftsbericht) als Gewinnrücklage dotiert wird Der Konzernjahresüberschuss entspricht am ehesten dem im Sprachgebrauch verwendeten Begriff Gewinn April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
17 Ein internationaler Bilanzvergleich Teil 1 in Mrd (Q1 Q3) 2012 (Q1 Q3) Forderungen an Kunden (in % der BS) 134,7 (64,2%) 131,9 (61,7 %) 131,3 (65,9 %) 132,4 (63,8 %) 222,2 (18,8 %) 233,3 (22,2 %) 27,4 (73,1 %) 25,9 (71,5 %) Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (in % der BS) 118,9 (56,6 %) 123,1 (57,6 %) 130,7 (65,5 %) 138,6 (66,8 %) 285,3 (24,2 %) 309,8 (29,5 %) 29,6 (78,9 %) 27,8 (76,8 %) Bilanzsumme 210,0 213,8 199,2 207, , ,3 37,5 36,2 Jahresüberschuss -718,9 483,5 206,0 423, , ,5-794,3-216,2 Mitarbeiter Welche Bank ist besser? April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
18 Der Share-Holder-Value-Ansatz Unternehmenswert = Shareholder Value = Summe der zukünftigen (abgezinsten) Gewinnen Unternehmenswert / Anzahl der Aktien = innerer Wert einer Aktie Innerer Wert ~ Kurs der Aktie Fundamentalanalyse VWL Branche Strategien Personal Kunden Kennzahlen Chartanalyse - RoE (> 10%?) - CIR (< 60%?) - Mitarbeiterproduktivität (in ) - Eigenmittelquote - Basel III (> 8%!) - April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
19 Ein internationaler Bilanzvergleich Teil (Q1 Q3) 2012 (Q1 Q3) Return on Equity (RoE) 2,3 % 7,6 % 1,2 % 2,4 % 9,1 % - 5,2 % -35,0 % - 9,5 % Cost Income Ratio (CIR) 51,5 % 52,0 % 56,4 % 58,8 % 80,7 % 106,5 % 46,2 % 49,3 % Mitarbeiterproduktivität Eigenmittelquote 14,4 % 15,5 % 12,7 % 12,5 % 15,9 % 21,3 % 7,8 %!!! 7,6 %!!! Welche Bank ist besser? April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
20 Ein Bankeninvestment Teil 1 Bank 1 Bank 2 (EUR Mrd) Forderungen an Kunden Finanzielle Vermögenswerte (und ähnl.) Verbindlichkeiten geg. Kunden Verbriefte Verbindlichkeiten (und ähnl.) Bilanzsumme (EUR Mio) Zinsüberschuss Provisionsüberschuss Handelsergebnis - Verwaltungsaufwand Jahresüberschuss Jahr 1 223,9 (15%) 954,6 (63%) 427,9 (28%) 737,4 (48%) 1.515,0 (100%) 4.347, , , , ,5 Jahr 1 0,152 (35%) 0,023 (5%) 0,399 (93%) 0,000 (0%) 0,427 (100%) 10,8 3,1 0,19-8,3 2,5 RoE 22,9% CIR 69,3% 8,42% 58,9% April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
21 Ein Bankeninvestment Teil 2 (EUR Mrd) Forderungen an Kunden Finanzielle Vermögenswerte (und ähnl.) 223,9 954,6 226,9 939,3 0,152 0,023 0,178 0,014 Verbindlichkeiten geg. Kunden Verbriefte Verbindlichkeiten (und ähnl.) Bilanzsumme 427,9 737, ,0 310,5 745, ,2 0,399 0,000 0,427 0,418 0,000 0,469 (EUR Mio) Zinsüberschuss 4.347, ,1 10,8 11,6 Provisionsüberschuss , ,7 3,1 2,8 Handelsergebnis 9.162, ,6 0,19 0,05 - Verwaltungsaufwand , ,8-8,3-8,1 Jahresüberschuss 7.906, ,1 2,5 2,7 RoE 22,9% - 58,7% 8,42% 9,06% CIR 69,3% 753,0% 58,9% 45,6% April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
22 Problemfelder einer Bank Liquide Mittel versus Verbindlichkeiten (EUR Mrd) Aktiva BILANZ Passiva (EUR Mrd) 37,5 Kassa, Guthaben EZB Verbindlichkeiten KI s 208,5 825,9 Forderungen KI s Forderungen Kunden Verbindlichkeiten Kunden Verbriefte Verbindlichkeiten 540,5 217,6 218,0 Finanzielle Vermögenswerte Eigenkapital 99, ,9 Summe Aktiva = Bilanzsumme = Summe Passiva 1.176,9 Risiko versus Sicherheit April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
23 Eine gesunde Bankbilanz Goldene Unternehmensregel: Liquidität vor Sicherheit vor Rentabilität Goldene Bankregel Liquidität Sicherheit Rentabilität Kurzfristiges Vermögen finanziert durch kurzfristiges Kapital Mittelfristiges Vermögen finanziert durch mittelfristiges Kapital Langfristiges Vermögen finanziert durch langfristiges Kapital Basel II, 2.5, III Eigenmittelbestimmungen (8% der gewichteten Aktivposten) Risikogewichteten Aktiva Leverage Ratio (Verhältnis Aktiva zu Eigenkapital) Liquiditätsbestimmungen. Retailbank Investmentbank April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
24 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Stefan Föger April 13 Erste Bank Journalisten-Akademie
Gewinn- und Verlustrechnung. in T. in T. Veränderung in % 01.01.-31.03.2007. Ergebnis je Aktie 01.01.-31.03.2008 01.01.-31.03.2007
Gewinn- und Verlustrechnung Notes 1.1.- Zinsüberschuss Netto-Risikovorsorge im Kreditgeschäft Zinsüberschuss nach Risikovorsorge Provisionsüberschuss Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen (1) (2) (3) 58
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