Systemische Methoden in der Ego-State-Therapie

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Elmar Boer
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1 Systemische Methoden in der Ego-State-Therapie Beate Köster Diplom-Psychologin Psychologische Psychotherapeutin Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Verhaltenstherapie (DGVT) Hypnosetherapie (MEG) Ego-State-Therapie (ESTA) Systemische Supervision (IFW) Übersicht 1. Rational: Verbindungen zwischen Ego-State Therapie, Hypnosetherapie, Familientherapie und systemsicher Einzeltherapie 2. Falldarstellung 2 1

(MEG) Ego-State-Therapie (ESTA) Systemische Supervision (IFW) Übersicht 1.

2 Wie bin ich zum Thema des Vortrages gekommen? In der Ego-State-Therapie mit der vorgestellten Patientin zogen sich die Selbst -Anteile zurück, auch unter Hypnose. 3 Ego-State-Therapie und systemische Therapie Die Ego-State-Therapie besteht in der Nutzung von Techniken aus der Einzeltherapie sowie der Familien- und Gruppentherapie, um Konflikte zwischen Ich-Zuständen, die eine Selbst-Familie innerhalb eines einzelnen Individuums bilden, zu lösen (Watkins 1978). 4 2

3 Ego-State-Therapie und systemische Therapie Die Ego-State-Therapie besteht in der Nutzung von Techniken aus der

3 Hypnosetherapie und systemische Therapie Steve de Shazer untersuchte 1979 die Arbeit von Erickson und stellte fest, dass Hypnosetherapie und systemische Therapie gemeinsame Muster aufweisen. 5 Hypnosetherapie und systemische Einzeltherapie Ein Beispiel: Die aus der systemischen Einzeltherapie kommende Vergegenwärtigung der dritten Partei (Boscolo, 2000) kann man in der Hypnosetherapie u.a. in der inneren Stärke wiederfinden. 6 3

5 Hypnosetherapie und systemische Einzeltherapie Ein Beispiel: Die aus der systemischen Einzeltherapie

4 Falldarstellung 7 Symptomatik zu Therapiebeginn 38-jährige Patientin mit Angst den Sprung ins normale Leben nicht zu schaffen nach dem Auszug ihrer behinderten Tochter. Sie sacke immer wieder depressiv ab und verbringe Nächte hellwach auf dem Sofa. 8 4

schaffen nach dem Auszug ihrer behinderten Tochter.

5 Biographie Der Vater wird als sehr dominant, aggressiv, gewalttätig beschrieben, wenn er betrunken gewesen sei. verprügelte die Patientin und deren Mutter vielfach. Die Mutter wird als täterloyal und devot beschrieben 9 Biographie Stationäre Psychotherapie: Diagnose Anorexie Partnerschaft mit einem gewalttätigen Mann Geburt der schwerbehinderten Tochter Tochter kommt ins Heim Betrieb geht insolvent 10 5

Die Mutter wird als täterloyal und devot beschrieben 9 Biographie Stationäre Psychotherapie: Diagnose

6 Spontan berichtete Amnesien Meine Mutter erzählte mir, mein Vater habe mir zwischen meinem 3. und meinem 5. Lj. meine sehr langen Haare heimlich bis auf Streichholzlänge abgeschnitten. Ich kann mich nicht erinnern, jemals kurze Haare gehabt zu haben. 11 Spontan berichtete Amnesien Dann sind wir für drei Monate in ein Frauenhaus geflüchtet. In meiner Erinnerung gibt es nur einen Tag. Das Bett, das Zimmer, die Nachhilfelehrerin, keine Nacht, keine Mutter, keine anderen Menschen. 12 6

Ich kann mich nicht erinnern, jemals kurze Haare gehabt zu haben.

7 Spontan berichtete Ego-States aufsässiger Junge : flucht und beschimpft andere devotes Mädchen : naiv, versucht den Jungen zu besänftigen totes Embryo : mit Angst besetzt, eine tödliche Energie 13 Behandlungssetting Richtlinienpsychotherapie (VT): Behandlungsbeginn August 2011 wöchentliche Termine noch laufend aktuell unterbrochen aufgrund eines stationären Behandlungsabschnitts 14 7

13 Behandlungssetting Richtlinienpsychotherapie (VT): Behandlungsbeginn August 2011 wöchentliche

8 Therapieziele Milderung der depressiven Stimmung Reduktion der dissoziativen Symptomatik 15 Einordnung der Therapie in das SARI-Modell S I Safety and Stabilisation Sicherheit und Stabilisierung A II Access Schaffung eines sicheren Zugangs zum Trauma R I lll Resolving and Restabilisation Auflösung der traumatischen Erfahrung und Restabilisierung lv Integration and Identity Integration der Persönlichkeit und Schaffung einer neuen Identität 16 8

eines sicheren Zugangs zum Trauma R I lll Resolving and Restabilisation Auflösung der traumatischen Erfahrung

9 Systemische Methoden in Phase S Wir arbeiten in der Gegenwart Zirkuläres Fragen Funktion: Dekonstruktion gewohnter Beschreibungen. Alles gezeigte Verhalten, in unserem Fall z. B. das Nichtöffnen von Rechnungen wird als Kommunikation begriffen z. B. Wie fühlen sich die Kinder, wenn sie mitbekommen, dass Sie und Ihr Ehemann? 17 Reframing Aus von Schlippe, Schweitzer 2010: Umdeutung, die einer Situation oder einem Geschehen eine andere Bedeutung oder einen anderen Sinn zuweist und dadurch einen anderen Blickwinkel erlaubt. 18 9

17 Reframing Aus von Schlippe, Schweitzer 2010: Umdeutung, die einer Situation oder einem Geschehen eine andere Bedeutung oder einen

10 Hypnotische Intervention innerer sicherer Ort der Patientin: Ein großes Vogelnest, in das ich mich einrolle. Das Nest ist warm, mit flauschig, weichen Federn. 19 Time-Line Die Time-Line ist eine erlebnis-intensivierende Methode. Hier: erarbeitet in Trance mit der Frage der Entstehungszeitpunkte der Persönlichkeitsanteile 20 10

Das Nest ist warm, mit flauschig, weichen Federn.

11 Time-Line Seil symbolisiert die Time-Line Bietet die Möglichkeit, sich zu einzelnen Persönlichkeitsanteilen zu begeben, z. B. zum Zeitpunkt des Entstehens (verwendbar in Phase R) 21 Strukturaufstellung Strukturaufstellung (Varga von Kibed & Sparrer, 2000) ist eine Variante der Skulpturarbeit. Von Inhalten wird abgesehen, nur die Struktur wird aufgestellt. Hier: IST-Beziehung der Ego-States untereinander SOLL-Beziehung ( Wunschbild ) 22 11

zum Zeitpunkt des Entstehens (verwendbar in Phase R) 21 Strukturaufstellung Strukturaufstellung (Varga von

12 Grundelemente für die Arbeit mit Skulpturen nach Schweitzer & Weber (1982): räumlicher Abstand als Symbol für emotionale Nähe: Wer steht wem wie nah/wie fern? oben/unten als Symbol der hierarchischen Strukturierung: Wer setzt sich am stärksten durch? Hier: Wer hat den Überblick, wer steht vor wem? Gestik und Mimik: bei der Aufstellung mit realen Personen 23 IST-Skulptur 24 12

oben/unten als Symbol der hierarchischen Strukturierung: Wer setzt sich am stärksten durch?

13 Wunschskulptur 25 Literatur Boscolo, L. & Bertrando, P. (2000). Systemische Einzeltherapie. Carl-Auer- Systeme. Emmerson, G. (2010). Ego State Therapy. Crown House Pub Limited. Fritzsche, K. & Hartman, W. (2010). Einführung in die Ego-State-Therapie. Carl- Auer-System-Verlag. Phillips, M. & Frederick, C. (2003). Handbuch der Hypnotherapie bei posttraumatischen und dissoziativen Störungen. Carl-Auer-Systeme-Verlag. Schindler, H. (2002). Erlebnisintensive Methoden in der systemischen Therapie mit EinzelklientInnen. Familiendynamik 4, Verlag Klett-Cotta, Schwartz, R. C. (2008). IFS Das System der Inneren Familie. BoD Books on Demand. von Schlippe, A. & Schweitzer, J. (2000). Lehrbuch der Systemischen Therapie und Beratung. Vandenhoeck & Ruprecht. von Schlippe, A. & Schweitzer, J. (2009). Systemische Interventionen. Vandenhoeck & Ruprecht. Watkins, H. H. & Watkins, J. G. (2008). Ego-States- Theorie und Therapie: Ein Handbuch. Carl-Auer-System-Verlag Weiss, T. (2009). Familientherapie ohne Familie: Kurztherapie mit Einzelpatienten. Kösel

Carl-Auer-Systeme-Verlag. Schindler, H. (2002). Erlebnisintensive Methoden in der systemischen Therapie mit EinzelklientInnen. Familiendynamik 4, Verlag Klett-Cotta, 468 487. Schwartz, R. C. (2008).

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