Projekt Bewegungsfreundlicher Kindergarten Gesamtübersicht
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- Jasmin Bretz
- vor 8 Jahren
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1 Projekt Bewegungsfreundlicher Kindergarten Gesamtübersicht Warum ist Bewegung wichtig? Bewegung ist das A und O der kindlichen Entwicklung... Durch Bewegung bauen Kinder ihre Persönlichkeit auf: Sie lernen sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und mit anderen in Kontakt zu treten. Durch Bewegung lernen Kinder sich und ihren Körper kennen, seine Möglichkeit und Grenzen: Leistung, Spaß, Abenteuer, Stärke und Entspannung, Müdigkeit, Erschöpfung. Durch Bewegung erfahren Kinder ihre Umwelt: Was ist oben, was ist unten? Wie schnell ist schnell und wie langsam ist langsam? Durch Bewegung sammeln Kinder Wissen, sie lernen durch Bewegung. Dieses Wissen bildet die Grundlage für das Lesen, Schreiben und Rechnen. Warum ein Projekt zur Bewegungsförderung? Für Kinder bilden Bewegungserfahrungen die Basis einer gesunden körperlichen und geistigen Entwicklung. In keinem anderen Lebensalter spielt Bewegung eine so entscheidende Rolle wie in der Kindheit und in keiner Zeit war Bewegung aufgrund der veränderten Lebenswelt so wichtig wie heute. Kinder zeigen immer häufiger körperliche Auffälligkeiten, wie Haltungsschäden, Übergewicht, Koordinationsstörungen und Beeinträchtigungen der Wahrnehmungsfähigkeit. Um diesen Symptomen entgegenzuwirken und eine gesunde Entwicklung von Kindern zu fördern, muss Bewegung ein selbstverständlicher Bestandteil des kindlichenalltags sein. Kinder haben körperlich alle Voraussetzungen um sich viel und gern zu bewegen - und sie haben die Zeit dazu. Trotzdem machen sie nicht immer Gebrauch davon. Oft brauchen sie Anstoß und Hilfestellung, um in Schwung zu kommen. Hier können große Leute, etwas für kleine tun. Deshalb spricht das Projekt Bewegungsfreundlicher Kindergarten ErzieherInnen, Eltern und Sportvereine an, sich gemeinsam für die Bewegungsförderung von Kindern stark zu machen. Das Projekt findet im Kindergartenjahr 2002/2003 an drei Modellkindergärten im statt. Was soll durch das Projekt erreicht werden? Ziel des Projektes ist es, mehr Bewegung im Kindergartenalltag zu verankern und ErzieherInnen dabei zu unterstützen, Inhalte und Formen der Bewegungsförderung in ihrer täglichen Arbeit umzusetzen. Außerdem soll durch das Projekt die Vernetzung von Kindergärten und Sportvereinen gefördert und für alle Beteiligten (Kinder, Eltern, ErzieherInnen) erfahrbar gemacht werden: Bewegung macht Spaß! Wie ist das Projekt aufgebaut? Durch unterschiedliche Projekt-Bausteine beschäftigen sich Kinder, ErzieherInnen und Eltern mit dem Thema Bewegung. Baustein 1 Situationsbeschreibung und Bedarfsermittlung der Kindergärten im durch eine schriftliche Befragung Baustein 2 Koordinationstest für Kinder (KTK) Baustein 3 Zentrale Fortbildung für ErzieherInnen und Fortbildungs-Einheiten zusammen mit Kindern, ErzieherInnen und externen Fachkräften in den Räumlichkeiten des jeweiligen Kindergartens Baustein 4 Elterninformationen und Elternabende Baustein 5 Zusammenarbeit von Vereinen und Kindergärten, Bewegungsangebote von Vereinen im Kindergarten Baustein 6 Bewegungsfest für Kinder, Eltern und ErzieherInnen Baustein 7 Zusammenstellung eines Leitfadens mit den Projektinhalten für alle Kindergärten im Wer veranstaltet dieses Projekt? Veranstalter ist die Arbeitsgemeinschaft Gesundheit des es. Sie ist ein Zusammenschluss von Behörden, Beratungsstellen, ÄrztInnen, Krankenkassen, Selbsthilfegruppen, Wohlfahrtsverbänden, Bildungsträgern und anderen Organisationen. Ziel ist die Förderung der Gesundheit im. Ein Aktionsbereich der Arbeitsgemeinschaft Gesundheit beschäftigt sich mit der Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und Familien. In diesem Zusammenhang hat sich im Jahr 2000 die Projektgruppe Das bewegte Kind gegründet mit der Zielsetzung, die Bewegung von Kindergartenkindern nachhaltig zu fördern. Projektleitung: Landratsamt Gesundheitsamt Birgit Mauthe-Mangold Tel.: Folgende Institutionen wirken an diesem Projekt mit: - Amt für Schule - Sport und Jugendarbeit - AOK - Die Gesundheitskasse - Betriebsärztin des es - Gesamtelternbeirat - Gesundheitsamt - Justus-von-Liebig-Schule - Kindergartenfachberatungen - Kreisjugendamt - Psychologische Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche, Caritas Oberschwaben - Sportkreis Bodensee e. V. - Vertreter der Bürgerschaft - Vertreter der Selbsthilfe
2 Bewegungsfeste Fazit zum Bewegungsfest Regenbogen : Positive Resonanz - So ein Fest machen wir jetzt jedes Jahr (Aussage eines Vaters beim Fest!) Es war für alle Beteiligten ein schönes Fest. St. Martin : Alle Rückmeldungen waren durchweg positiv. Die Eltern waren bei den Spielen aktiv dabei und alle hatten offensichtlich viel Spaß und Freude am gesamten Fest. Die Arbeit mit der Projektgruppe war sehr positiv. Das Fest wurde dadurch von Grund auf gemeinsam geplant und war daher auch ein gemeinsames Fest, zu dem jeder seinen Teil beigetragen hat. Dietrich-Bonhoeffer : Alle Eltern fanden unser Bewegungsfest ganz toll. Die Kinder hatten viel Spaß an den vielen Bewegungsangeboten. Durch das vielfältige Angebot war die Gesamtatmosphäre sehr harmonisch. Für die Zukunft werden wir unsere Sommerfeste immer mit viel Bewegungsangeboten kombinieren!
3 Fazit der 3 Modellkindergärten Resümee des Evangelischen Kindergarten Dietrich Bonhoeffer, Friedrichshafen Die Bedeutung von Bewegung für die kindliche Entwicklung ist in unserem Kindergarten wieder bewusster geworden. Sowohl für die Eltern unserer Kinder, als auch für uns als Team. Durch Bewegung bauen Kinder ihre Persönlichkeit auf: Sie lernen sich mit sich selbst auseinander zu setzen und mit anderen Kindern in Kontakt zu treten. Durch Bewegung lernen Kinder sich und ihren Körper kennen, seine Möglichkeiten und Grenzen: Spaß, Abenteuer, Stärke und Entspannung, Müdigkeit, Erschöpfung. Durch Bewegung erfahren Kinder ihre Umwelt: Was ist oben, was ist unten? Wie schnell ist schnell und wie langsam ist langsam? Durch Bewegung sammeln Kinder Wissen, sie lernen durch Bewegung. Für Kinder bilden Bewegungserfahrung die Basis einer gesunden körperlichen und geistigen Entwicklung. In keinem anderen Lebensalter spielt Bewegung eine so entscheidende Rolle wie in der Kindheit und in keiner Zeit war Bewegung aufgrund der veränderten Lebenswelt so wichtig wie heute. Kinder haben körperlich alle Voraussetzungen, um sich viel und gern zu bewegen und sie haben Zeit dazu. Trotzdem machen sie nicht immer Gebrauch davon. Oft brauchen sie Anstoß und Hilfestellung um in Bewegung zu kommen! Hier sehen wir für uns als Kindergarten die Aufgabe, aktiv zu werden! Praktischer Teil: Unser Ziel in unserer täglichen Arbeit ist es, Freiräume durch Bewegung zu schaffen, im Alltag durch Bewegungsspiele im Gruppenraum. Angeregt durch die Inhouse-Fortbildungen während unseres Projektes schufen wir Bewegungsmöglichkeiten draußen im Garten durch die Bewegungsbaustelle, z. B. Bänke, Reifen, Planen, Latten, Kisten und Seile. Außerdem werden die Räume im Dietrich Bonhoeffer-Haus für Bewegungsspiele genutzt. Hierbei lernen die Kinder Begriffe wie laufen, weglaufen, hüpfen, fangen, schleichen, stampfen etc. Auch wird Bewegung im rhythmischen Bereich mit Naturmaterialien (z. B. Kastanien, Blätter) durchgeführt. Die Eltern unterstützen uns mit 650 aus der Elternbeiratskasse, um Material zur Bewegungserziehung anzuschaffen. (Bälle, Reifen, Schläuche, Tücher etc). Durch die Projektförderung: Kooperation / Verein / Grundschule / Kindergarten findet jeden Montag von 8:30 9:30 Uhr eine Bewegungsstunde in den Räumen der Schreienesch-Schule statt. Begleitet werden die Kinder von einer Übungsleiterin des FC FN und zwei Mitarbeiterinnen unseres Kindergartens. Praktisch eingeleitet wurde es durch Planen der Einheiten dieser Bewegungsstunden. Wir als Einrichtung sind sehr dankbar und werden versuchen, diesen Antrag jedes Jahr wieder genehmigt zu bekommen. In Zusammenarbeit mit der Stadt Friedrichshafen hat unser Träger finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt, um unsere Außengelände neu zu gestalten. Baubeginn ist Frühjahr TIPPS für Kindergarten-Teams Stärkt euer Bewusstsein, welche Bedeutung Bewegung in der kindlichen Entwicklung hat Bremst den Bewegungsdrang der Kinder nicht, sondern unterstützt sie und lässt ihren Freiraum zum Ausprobieren Ruft euch alte Spiele wieder in Erinnerung Bewegung ist ein großer, wichtiger Teil unserer pädagogischen Arbeit (wichtig: Dies auch bei den Eltern argumenteiren können) Setzt euch nicht zu große Ziele, sondern vermittelt den Kindern die Freude am Tun Man kann mit wenig Mitteln viel Spaß haben Macht als gesamtes Team bei einem solchen Projekt mit Holt euch Hilfe von außen, um für die Nutzung eurer Räumlichkeiten neue Ideen zu erhalten Resümee des kommunalen Kindergarten Regenbogen, Uhldingen- Mühlhofen: An unserem ersten Elternabend zum Thema Bewegung stellten die Eltern viele interessierte und auch kritische Fragen. Das dadurch entstandene Interesse zog sich durch das ganze Bewegungsjahr hindurch. Die Begeisterung der Kinder ging auf die Eltern über. Durch die Fortbildungen für Erzieher und die Inhouse-Veranstaltungen hat sich für uns und unsere Kinder schnell herauskristallisiert, dass die Bewegungsbaustelle den größten Anziehungspunkt darstellte. Dabei wurde sehr bald deutlich, dass diese zu mager ausgestattet war. Durch eine von Eltern organisierte Marktaktion konnte eine beträchtliche Summe an den Kindergarten überreicht werden, wovon wir die Bewegungsbaustelle erweiterten. Nun standen den Kindern alle Möglichkeiten offen, die sie mittlerweile mit Begeisterung ausschöpfen. Hierbei wurden sie in ihrer Bewegung mutiger und sicherer. Auch im Garten beobachteten wir, dass die Kinder experimentierfreudiger sind (z. B. Klettergerüst) und sich dabei wesentlich sicherer bewegen. Bei uns stellten wir fest, je mehr wir den Kindern zutrauten, desto offener und selbstsicherer wurden sie. Durch den dadurch entstandenen Kreislauf des Vertrauens zwischen Kind und Erzieher zeichnen sich sichtbare Erfolge ab. Unser Alltag wurde allgemein beweglicher z. B. durch spontane Bewegungsspiele, kleine Tänze, Sackhüpfen, Seilspringen, Seilhüpfen allein und mit anderen. In einem zusätzlich zur Verfügung gestellten Raum findet im wöchentlichen Rhythmus angeleitetes Turnen statt. Diese Bewegungsstunde genießen Kinder und Erzieher gleichermaßen. Trotz anstrengender Phasen war es für die Kinder, Erzieher und Eltern eine Bereicherung. Resümee des Katholischen Kindergarten St.Martin, Oberteuringen Wer unseren Kindergarten vor einem Jahr betreten hat und heute wieder zu uns hereinkommt, wird merken, dass sich bei uns so einiges verändert hat. Während in unserer Halle vor einem Jahr noch die Garderobenwagen für über 100 Kinder das Bild prägten, flitzen heute die Kinder mit Swingcars, Bogenrollen, Pedalos oder Pferdeleinen durch die Gegend. Und in einem abgetrennten Bereich wird mit Bausteinen gebaut, auf Balancierstegen balanciert oder mit der Hängeschaukel geschaukelt. Doch es sind nicht nur die räumlichen Veränderungen, es sind auch und vol allem die inneren Veränderungen, die bei uns Erzieherinnen im Laufe des Jahres stattgefunden haben. Mitarbeiterinnen unseres Kindergartens haben sich wie folgt geäußert: - Ich habe ein neues Bewusstsein über die Wichtigkeit von Bewegung bekommen. - Viele Ideen, Anregungen, Materialien haben mich motiviert, weder selbst mehr auszuprobieren. - Ich habe Anstöße erhalten, mehr Bewegung in den Alltag der Gruppe einzubringen. - Freude an der Bewegung war bei den Kindern schon immer vorhanden. Jetzt wird diese von uns und auch von manchen Eltern klar unterstützt und gefördert. - Wir haben mehr Vertrauen in die Bewegungsfähigkeit der Kinder entwickelt und können jetzt mehr zulassen. Wir sind der Meinung, dass sich viel bewegt hat während des Projektjahres in unserem Kindergarten. Entscheidend ist jetzt aber, dass wir auch nach dem Projekt an diesem Anliegen dranbleiben. Das Projekt war ein sehr guter Anfang, jetzt müssen wir selbst weiterarbeiten. Die Aufgaben unseres Kindergartens sehe ich vor allem darin: 1. Immer wieder den Mut zu haben und Neues auszuprobieren, mit den Kindern neue Wege in der Bewegung zu gehen. 2. Dranzubleiben und die Eltern immer wieder über die Wichtigkeit von Bewegung zu informieren, die Zusammenhänge zwischen Bewegung und der gesamten kindlichen Entwicklung aufzuzeigen und so mehr Transparent für unser Tun zu schaffen. 3. Ganz konkret: Wir werden uns in unserer Einrichtung mit dem Thema Klettern auseinandersetzen und wollen im nächsten Frühjahr unter fachlicher Anleitung eine Kletterwand im Außenspielbereich bauen. Insgesamt denken wir, dass unser Kindergarten in diesem Projektjahr sicherlich ein bewegungsfreundlicher Kindergarten geworden ist. Doch jetzt müssen wir uns auf den Weg machen zum bewegungsbegeisterten Kindergarten.
4 Fortbildung für Erzieherinnen Bewegungsspiele mit dem Fallschirm Referenten der Fortbildung (v.l.): Dieter Beh vom therapeutischen Bewegungs-zentrum in Isny, Katharina Legner von der AOK, Birgit Mauthe-Mangold vom Gesundheitsamt und Peter Bentele vom Institut für Soziale Berufe Ravensburg Erzieherinnen in Aktion: Stell dir vor die Bierdeckel wären doppelseitige Klebebänder...! Fortbildungseinheit für die Erzieherinnen der drei Modellkindergärten zum Thema Psychomotorik am 15./16. November 2002 Übungen zum Körperschema Bewegungsraum aus Wollschnüren Fußgymnastik Zeigt her eure Füße!
5 Projekt Bewegungsfreundlicher Kindergarten Baustein 2 Koordinationstest für Kinder (KTK) Baustein 5 Zusammenarbeit von Vereinen und Kindergärten, Bewegungsangebote von Vereinen im Kindergarten Baustein 1 Situationsbeschreibung und Bedarfsermittlung der Kindergärten im durch eine schriftliche Befragung Baustein 3 Zentrale Fortbildung für Erzieher- Innen und Fortbildungs-Einheit zusammen mit Kindern, Erzieher- Innen und externen Fachkräften in den Räumlichkeiten des jeweiligen Kindergartens Baustein 4 Elterninformationen und Elternabende Baustein 6 Bewegungsfest für Kinder, Eltern und ErzieherInnen Baustein 7 Zusammenstellung eines Leitfadens mit den Projektinhalten für alle Kindergärten im
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