Einführung in die Literaturrecherche Georg-Peter Ostermeyer, Matthias Graf, Mathias Tergeist, Michael Müller

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1 Platzhalter für Bild, Bild auf Titelfolie hinter das Logo einsetzen Einführung in die Literaturrecherche Georg-Peter Ostermeyer, Matthias Graf, Mathias Tergeist, Michael Müller

2 Motivation Zu jedem Thema ist schon irgendetwas geschrieben worden. Tipp 1 Nicht alles selbst ausdenken! Umfangreiche Recherchen zu Beginn ersparen böse Überraschungen am Ende Ziel der Literaturrecherche: Wissensstand aufarbeiten, um darauf aufzubauen zu können Seite 2

3 Inhalt Vorgehensweise bei der Literaturrecherche Vorbereitung Durchführung Ergebnis: Verschiedene Arten von Quellen Wo lässt sich was finden? Scopus Google UB: Katalogsuche UB: E-Zeitschriften UB: E-Books UB: Fernleihe Weitere Datenbanken Patentrecherche Beispielrecherche nach einem Zeitschriftenartikel Tipps & Tricks Seite 3

5 Vorbereitungen: Definition und Dokumentation Thema inhaltlich konkretisieren und abgrenzen Was gehört zur Fragestellung? Was kann zur Fragestellung gehören? Was gehört nicht zur Fragestellung? Festlegen, wie die Ergebnisse der Literaturrecherche dokumentiert werden (verhindert späteres Chaos) Speichern Sie elektronisch verfügbare Literatur mit eindeutigen Dateinamen z.b. in der Form: Autor_Jahreszahl_Titel.pdf Legen Sie für Literatur, die nur gedruckt vorliegt, einen Ordner an Bei umfangreicheren Literaturrecherchen: Legen Sie eine Liste mit allen gefundenen Literaturquellen an z.b. mit Word, Excel, Citavi oder JabRef Seite 5

6 Software zur Literaturverwaltung: Citavi Die UB stellt das Literaturverwaltungsprogramm kostenlos zur Verfügung. Es werden auch Schulungen (2x 1:30 h) angeboten. Verwaltet die Ergebnisse der Literaturreche Unterstützt die Erstellung von Literaturverzeichnissen im eigenen wissenschaftlichen Text Seite 6

7 Software zur Literaturverwaltung: JabRef Die Literaturverwaltungssoftware kann kostenfrei heruntergeladen werden (Open Source) jabref.sourceforge.net Verwaltet die Ergebnisse der Literaturreche Unterstützt die Erstellung von Literaturverzeichnissen im eigenen wissenschaftlichen Text. Seite 7

9 Los geht s! Zu Beginn einen kleinen Pool von Schlagworten definieren Tipp 2 Schlagworte auch auf Englisch verwenden! und kontinuierlich aktualisieren Seite 9

10 Ablaufdiagramm einer Literaturrecherche Pool von Schlagworten Identifizieren von Quellen Ziel: Welche Quellen gibt es und wo? Autor, Titel, Verlag, Zeitschrift, Jahrgang, Auffinden von Quellen Ziel: Finden des eigentlichen Textes Tipp 3 Schneeballsystem: Literaturverzeichnisse nach weiterführender Literatur durchsuchen. Man findet so aber nur ältere Literatur. Auswerten von Quellen Verweise auf weitere Literaturquellen? Seite 10

11 Literaturrecherche: Masse oder Klasse? Zu Beginn decken Sie schnell und ungefiltert zahlreiche Literaturquellen auf Tipp 4 Zu Beginn auf Bücher und Übersichtsartikel konzentrieren. Tipp 5 Zu Beginn auf neuere Literatur konzentrieren ältere findet sich über Verweise. Nach einem ersten Überblick gehen Sie gezielter vor Menge der pro Zeiteinheit gefunden Literatur Investierte Zeit Qualität / Relevanz der gefunden Literatur Seite 11

13 Ergebnis: Verschiedene Arten von Literaturquellen Lehrbücher und Fachbücher Breiter Überblick über den Stand der Forschung, aber nicht immer in der gewünschten Tiefe Dissertationen und Habilitationen Umfangreiche Forschungsarbeit zu einem meist sehr spezifischen Thema Zeitschriftenbeiträge ( Paper ) Veröffentlichung von Forschungsergebnissen auf einer überschaubaren Anzahl von Seiten. Veröffentlicht werden zahlreiche Paper gesammelt in einer Zeitschrift oder einem Tagungsband Tipp 6 Nützlich sind Übersichtspaper, die den Stand der Forschung zusammenfassen. Offenlegungsschrift oder Patentschrift Offenbart eine mögliche Erfindung derart, dass ein Fachmann sie ausführen kann. Graue Literatur Lehrstuhlberichte, tagesaktuelle Printmedien, Homepages, interne Quellen (zitierfähig?) Seite 13

15 Scopus.com Seite 15

16 Scopus.com Zugang von Universitätsrechnern oder über das VPN (Virtual Private Network) möglich Interdisziplinäre Datenbank von wissenschaftlichen Veröffentlichungen (keine Bücher) Weltweit größte Sammlung an Abstracts, Quellenverweisen und Stichwortverzeichnissen Durch Verlinkung gelangt man direkt zu Volltext-Artikeln (wenn kostenfrei verfügbar) Es gibt Online-Tutorials. Auch die UB bietet Schulungen an Seite 16

17 Scopus.com: Funktionen Suchergebnisse werden übersichtlich dargestellt und können auf einfache Weise nach Quellen, Erscheinungsjahren, Autoren, Dokumenttypen oder Sachgruppen eingeschränkt werden Außerdem lassen sich folgende Fragen beantworten: Welche Quellen werden in einem Aufsatz zitiert? Schneeballsystem: von neu nach alt Welche aktuellen Aufsätze zitieren eine mir bekannte ältere Publikation? Schneeballsystem: von alt nach neu Was sind die meistzitierten Arbeiten zu einem Thema? Was ergibt sich bei einem Vergleich der Zitationszahlen für ausgewählte Zeitschriften oder Autoren? Seite 17

18 Scopus.com: Funktionen Es lassen sich Suchen abspeichern und verwalten My List Abgespeicherte Liste lässt sich in ein Verwaltungsprogram (z.b. Citavi) exportieren My Alerts Benachrichtigungen bei Aktualisierung der Datenbank (täglich) Search Alerts: Sie erhalten eine , falls zur abgespeicherten Suche neue Ergebnisse hinzukommen Author Citation Alert: Sie erhalten eine , falls ein bestimmter Autor in neuen Arbeiten zitiert wird Document Citation Alert: Sie erhalten eine , falls ein bestimmtes Dokument neu zitiert wird Nachteil von Scopus: Nur wenig deutsche Literatur Seite 18

20 scholar.google.com Google Scholar Seite 20

21 scholar.google.com Vorteil: Auch wissenschaftliches Material, das nicht in Form von Papern vorliegt, wird gefunden Suche einschränken, gebräuchliche Suchoperatoren: OR (oder) AND (und) AND NOT (ausgenommen) Operatoren müssen mit Hochkommata bzw. Rückwärtsschrägstrich versehen werden ( OR bzw. \OR) Anwendung des Schneeballsystems möglich, da Google Scholar die Publikationen angibt, die das gesuchte Werk zitieren Nachteil: Nicht so übersichtlich und gut geordnet wie Scopus. Gesuchtes Paper findet befindet sich eventuell auf einer hinteren Seite. Seite 21

22 books.google.com Google Books Funktioniert ähnlich wie Google Scholar Vorteile: Ein schneller Einblick in Bücher ist möglich, bevor man sie in der UB sucht oder per Fernleihe bestellt. Auch Bücher, die nicht per Fernleihe zu bekommen sind, sind bisweilen einsehbar. Nachteile: Ältere Bücher sind oft nicht digitalisiert In vielen Büchern können nicht alle Seiten eingesehen werden Ausdrucken oder Abspeichern ist nicht möglich. Seite 22

24 Universitätsbibliothek Katalog Verzeichnet gedruckte Bücher, Zeitschriften, Dissertationen, die in der UB, den Institutsbibliotheken und der Mechanik-Bibliothek vorhanden sind Bei diesem Symbol kann die Literaturquelle heruntergeladen werden Verschiedene Suchmodi (aller Wörter, Autoren, Titelstichwörter, ISBN-Nummern, etc.). Erweiterte Suche: Möglichkeit mit verschiedenen Suchschlüsseln gleichzeitig zu suchen und Suchergebnisse weiter einzuschränken Tipp 7 Ergebnisse nach Relevanz sortieren! Seite 24

26 Universitätsbibliothek E-Zeitschriften UB bietet ca elektronische Zeitschriften Zeitschriften werden alphabetisch oder nach Fachrichtung angezeigt Farben zeigen an, ob Zeitschrift vorhanden ist oder nur eingeschränkt einzusehen ist Seite 26

28 Universitätsbibliothek E-Books UB bietet einen Zugang auf elektronische Versionen von deutschsprachigen Lehrbüchern an Zugriff auf die E-Books ist im Universitätsnetzwerk möglich Download als PDF-Datei möglich Zugriff auf die E-Books erfolgt auch über die Katalogsuche Seite 28

30 Universitätsbibliothek Fernleihe Literatur kann per Fernleihe im Gemeinsamen Bibliothekverbund (GBV) bestellt werden Fernleihkonto an der Leihtheke einrichten Konto aufladen für 1,50 pro Fernleihe (Studierende erhalten 3 Freieinheiten aus Studiengebühren pro Semester) Recherchieren im gemeinsamen Verbundkatalog (GVK) Leihbestellung oder Kopiebestellung aufgeben. Tipp 9 Bücher als Leihbestellung und Zeitschriftenartikel als Kopiebestellung aufgeben Tipp 8 Oft wird Literatur im Internet zum Kauf angeboten: meist sehr teuer. Besser: Fernleihe Abholen (Benachrichtigung per ) (Dauer: ca. 2 Wochen) Bei umfangreichen Kopien kann eine zusätzliche Kopiergebühr fällig werden Seite 30

32 Weitere Datenbanken Weitere Datenbanken zu den Bereichen Maschinenbau, Anlagenbau (DOMA), Elektrotechnik (ZDE), Werkstoffe (WEMA), Betriebsführung und -organisation (BEFO) und Physik (INSPEC) finden sich unter Üblicherweise reichen die bereits genannten Recherchetechniken aus, um die gewünschte Quelle zu finden. Die FIZ-Technik-Seite ist hier als weitere mögliche Datenbank aufgelistet. Seite 32

34 Patentrecherche Sinnvoll bei einem sehr praxisnahen Recherchethema. Auch wenn ein Patent selbst gar nicht von Interesse ist, kann eine Recherche aufschlussreich sein, um einen breiten Einblick in Lösungsmöglichkeiten zu erhalten. Kostenfreier Patentserver von Universitätsrechnern oder über VPN depatisnet.dpma.de/ipc Alle Patente verzeichnet Fast alle Patentschriften sind als PDF einsehbar Suchen nach Stichworten oder in Themenbereichen Seite 34

36 Beispielrecherche: Definition Übergeordnetes Thema der Literaturrecherche: Anregung und Modellierung von Bremsenquietschen Stelle einen Pool von Schlagworten auf: brake. friction. vibration Seite 36

37 Beispielrecherche: Scopus.com Schlagworte bei eingeben: Seite 37

38 Beispielrecherche: Scopus.com 369 Ergebnisse werden gefunden. Suche kann eingegegrenzt werden: Hier nicht nötig, da ohnehin nur interessierende Subject Areas gefunden werden. Seite 38

39 Beispielrecherche: Scopus.com Auflistung der Ergebnisse. Interessante Quellen identifizieren: Hinweis zur Quellenangabe von Papers volume: Nummer des Sammelbandes umfasst 26 issues auf pp pages issue: Nummer der Zeitschriftenausgabe umfasst pp Seite 39

40 Beispielrecherche: Scopus.com Es ist hier nur das Abstract einsehbar Seite 40

41 Beispielrecherche: Volltextartikel finden bekannt: Autor, Titel, Zeitschrift und Erscheinungsjahr Vorschlag für die Herangehensweise: Auf Scopus.com einsehbar? (am besten von einem Rechner in der Uni) Auf scholar.google.com einsehbar? Als E-Zeitschrift in der UB einsehbar? Zeitschrift gedruckt in UB vorhanden? (evtl. Im Magazin) Fernleihe (Kopiebestellung) Seite 41

42 Beispielrecherche: scholar.google.com gesucht: G.-P. Ostermeyer: On tangential friction induced vibrations in brake systems, SAE International Journal of Passenger Cars (1), pp , 2009 Seite 42

43 Beispielrecherche: scholar.google.com leider auch in scholar.google.com nicht einsehbar Seite 43

44 Beispielrecherche: E-Zeitschriften der UB Seite 44

47 Beispielrecherche: E-Zeitschriften der UB Zeitschrift leider nicht als E-Zeitschrift der UB vorhanden Seite 47

48 Beispielrecherche: Printzeitschriften der UB Seite 48

49 Beispielrecherche: Printzeitschriften der UB Seite 49

50 Beispielrecherche: Printzeitschriften der UB Quelle gefunden: In Bibliothek ausleihen, kopieren oder scannen Seite 50

51 Beispielrecherche: Fernleihe Annahme: Quelle muss per Fernleihe besorgt werden. Ein Fernleihkonto ist bereits eingerichtet. Seite 51

52 Beispielrecherche: Fernleihe Seite 52

56 Beispiel für eine Literaturrecherche: Fernleihe Angeben, welcher Artikel aus der Zeitschrift bestellt wird Daten des Bestellers eingeben Bestellung abschicken (ca. 2 Wochen) Seite 56

58 weitere Tipps & Tricks Tipp 10 Autoren machen oft mehrere Veröffentlichungen zu einem Thema. Es lohnt sich oft, auch die anderen Veröffentlichungen anzuschauen. Tipp 11 Keine Angst vor Literatur in einer unbekannten Sprache! Viel vom Inhalt kann man auch den Abbildungen und Formeln entnehmen. Tipp 12 Während der Recherche den Pool von Schlagworten aktualisieren. Vielleicht gibt es einen speziellen englischen Fachbegriff? Tipp 13 Wenn eine Quelle partout nicht gefunden werden kann: in der UB gibt es immer professionelle Ansprechpartner. Seite 58

59 Platzhalter für Bild, Bild auf Titelfolie hinter das Logo einsetzen Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!