Loslassen DER TRAUER-RATGEBER

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Loslassen DER TRAUER-RATGEBER"

Transkript

1 Loslassen DER TRAUER-RATGEBER

2 Seite 2 LOSLASSEN DER TRAUER-RATGEBER Dienstag, 20. Juli 2010 Liebe Leserinnen, liebe Leser, auch im Bereich der Trauer und des Sterbens gibt es Themen, die wir als weicher oder härter empfinden. Immer wieder wurde in unserer Redaktion darüber gesprochen, dass der wahrscheinlich schwerste und härteste Verlust der ist, wenn ein Kind stirbt! Aber es brauchte auch für uns eine gewisse Zeit, um uns diesem schweren Tod zuwenden zu können. Stirbt ein Kind, dann drehen sich die Vorzeichen des Lebens um: Normal ist es, dass Kinder ihre Eltern überleben und sie deshalb irgendwann von ihnen Abschied nehmen und von ihnen bestattet werden müssen. ein Stück von einem selbst. Auch Hoffnungen für eine gute Zukunft des Kindes, auf das man sich gefreut hat und mit dem man häufig auch schon ein Stück Lebenszeit geteilt hat, sterben mit. Der Tod eines Kindes ist in den westlichen Industriestaaten eher selten geworden. Die Trauer betroffener Eltern ist umso mehr unvorstellbar groß und grenzenlos: Was sich niemand wirklich vorstellt, ist nun in der eigenen Familie geschehen: Ein Kind ist gestorben. Dieser Tod trifft viele bis in ihre persönliche Mitte hinein: Eltern, Geschwister, Großel- nen wir überhaupt weiterleben? Und wenn ja: Wie? Unser aktueller Ratgeber Loslassen versucht, ein paar Gedanken, ein paar Informationen dazu anzubieten. Beispielsweise ins Bewusstsein zu heben, wie wichtig gerade die Tage zwischen dem Eintritt des furchtbaren Ereignisses und der Bestattung sind. Denn ein erster Schritt zum Überleben ist die Gestaltung von Abschied und Begräbnis: Diese sollten so persönlich und individuell wie möglich gestaltet werden. Alle Betroffenen sollten großen Wert darauf legen, Thomas Multhaup tes Erwachsenenbegräbnis oder aber ein unprofessionelles Abschiedsritual vergrößern den Schmerz und die Trauer nur noch mehr. EDITORIAL Und nach diesen Tagen gilt es, irgendwie weiterzuleben, der Trauer einen angemessenen Platz zu geben. Das ist gar nicht immer so einfach: Oft fordern Geschwisterkinder oder auch die Arbeit eine schnelle Rückkehr in den alltäglichen Rhythmus. Aber es wird nie mehr der Alltag wie vor dem Tod des Kindes sein. Beziehungen und Familien brauchen oft eine intensive Beratung und Begleitung, um sich neu zu finden und den Tod des Kindes zu integrieren. Es gibt inzwischen gute Angebote, die Eltern, Kinder und Familien dabei unterstützen. Auf ein paar davon wollen wir hinweisen! Stirbt das eigene Kind, so hat es für Betroffene den Anschein, als wenn sich die düsteren Wolken, die sich über das Leben gelegt haben, überhaupt nicht mehr verziehen. Foto: dpa Müssen aber Eltern ihre Kinder verabschieden und begraben, dann ist das für sie und viele Menschen um sie herum vollkommen unfassbar. Mit dem Kind stirbt auch tern, Verwandte, die als Paten vorgesehen waren, den ganzen Freundeskreis einer Familie. Schon in den ersten Tagen nach dem Tod wird häufig die Frage laut: Kön- dass Bestatter, Pfarrerin oder Pfarrer, Rednerin und Redner, bestmögliche Unterstützung geben und Wünsche und Vorstellungen wirklich umgesetzt werden. Ein etwas angepass- So es hell und heiter und warm ist in Ihrem Leben, genießen Sie es! So es dunkel ist, wünschen wir Ihnen Menschen, die die Dunkelheit mit Ihnen aushalten und kleine Lichter in diese hineintragen. THOMAS MULTHAUP FREIER SEELSORGER THOMAS.MULTHAUP@FREIE-SEELSORGE.DE Herausgeber: Münchner Zeitungs-Verlag GmbH & Co. KG Paul-Heyse-Straße München IMPRESSUM Redaktion & Layout: MKM Merkur Kreativ Media GmbH Verantwortlich für Anzeigen: H.-G. Bechthold Loslassen DER TRAUER-RATGEBER Loslassen DER TRAUER-RATGEBER Die nächste Ausgabe des Trauer-Ratgebers Loslassen erscheint am Geschäftsführer: D. Ippen, A. Backs Loslassen Der Trauer-Ratgeber ist eine Sonderveröffentlichung des Münchner Merkur und seiner Heimatzeitungen zur Ausgabe 164 am 20. Juli 2010 Druck: Druckhaus Dessauerstraße Dienstag, 5. Oktober 2010 Wollen Sie sich und Ihr Unternehmen im Trauer- Ratgeber Loslassen präsentieren? Dann rufen Sie uns an: Telefon 089/ Wir beraten Sie gerne kostenlos und unverbindlich!

3 Seite 2 LOSLASSEN DER TRAUER-RATGEBER Dienstag, 20. Juli 2010 Liebe Leserinnen, liebe Leser, auch im Bereich der Trauer und des Sterbens gibt es Themen, die wir als weicher oder härter empfinden. Immer wieder wurde in unserer Redaktion darüber gesprochen, dass der wahrscheinlich schwerste und härteste Verlust der ist, wenn ein Kind stirbt! Aber es brauchte auch für uns eine gewisse Zeit, um uns diesem schweren Tod zuwenden zu können. Stirbt ein Kind, dann drehen sich die Vorzeichen des Lebens um: Normal ist es, dass Kinder ihre Eltern überleben und sie deshalb irgendwann von ihnen Abschied nehmen und von ihnen bestattet werden müssen. ein Stück von einem selbst. Auch Hoffnungen für eine gute Zukunft des Kindes, auf das man sich gefreut hat und mit dem man häufig auch schon ein Stück Lebenszeit geteilt hat, sterben mit. Der Tod eines Kindes ist in den westlichen Industriestaaten eher selten geworden. Die Trauer betroffener Eltern ist umso mehr unvorstellbar groß und grenzenlos: Was sich niemand wirklich vorstellt, ist nun in der eigenen Familie geschehen: Ein Kind ist gestorben. Dieser Tod trifft viele bis in ihre persönliche Mitte hinein: Eltern, Geschwister, Großel- nen wir überhaupt weiterleben? Und wenn ja: Wie? Unser aktueller Ratgeber Loslassen versucht, ein paar Gedanken, ein paar Informationen dazu anzubieten. Beispielsweise ins Bewusstsein zu heben, wie wichtig gerade die Tage zwischen dem Eintritt des furchtbaren Ereignisses und der Bestattung sind. Denn ein erster Schritt zum Überleben ist die Gestaltung von Abschied und Begräbnis: Diese sollten so persönlich und individuell wie möglich gestaltet werden. Alle Betroffenen sollten großen Wert darauf legen, Thomas Multhaup tes Erwachsenenbegräbnis oder aber ein unprofessionelles Abschiedsritual vergrößern den Schmerz und die Trauer nur noch mehr. EDITORIAL Und nach diesen Tagen gilt es, irgendwie weiterzuleben, der Trauer einen angemessenen Platz zu geben. Das ist gar nicht immer so einfach: Oft fordern Geschwisterkinder oder auch die Arbeit eine schnelle Rückkehr in den alltäglichen Rhythmus. Aber es wird nie mehr der Alltag wie vor dem Tod des Kindes sein. Beziehungen und Familien brauchen oft eine intensive Beratung und Begleitung, um sich neu zu finden und den Tod des Kindes zu integrieren. Es gibt inzwischen gute Angebote, die Eltern, Kinder und Familien dabei unterstützen. Auf ein paar davon wollen wir hinweisen! Stirbt das eigene Kind, so hat es für Betroffene den Anschein, als wenn sich die düsteren Wolken, die sich über das Leben gelegt haben, überhaupt nicht mehr verziehen. Foto: dpa Müssen aber Eltern ihre Kinder verabschieden und begraben, dann ist das für sie und viele Menschen um sie herum vollkommen unfassbar. Mit dem Kind stirbt auch tern, Verwandte, die als Paten vorgesehen waren, den ganzen Freundeskreis einer Familie. Schon in den ersten Tagen nach dem Tod wird häufig die Frage laut: Kön- dass Bestatter, Pfarrerin oder Pfarrer, Rednerin und Redner, bestmögliche Unterstützung geben und Wünsche und Vorstellungen wirklich umgesetzt werden. Ein etwas angepass- So es hell und heiter und warm ist in Ihrem Leben, genießen Sie es! So es dunkel ist, wünschen wir Ihnen Menschen, die die Dunkelheit mit Ihnen aushalten und kleine Lichter in diese hineintragen. THOMAS MULTHAUP FREIER SEELSORGER THOMAS.MULTHAUP@FREIE-SEELSORGE.DE Herausgeber: Münchner Zeitungs-Verlag GmbH & Co. KG Paul-Heyse-Straße München IMPRESSUM Redaktion & Layout: MKM Merkur Kreativ Media GmbH Verantwortlich für Anzeigen: H.-G. Bechthold Loslassen DER TRAUER-RATGEBER Loslassen DER TRAUER-RATGEBER Die nächste Ausgabe des Trauer-Ratgebers Loslassen erscheint am Geschäftsführer: D. Ippen, A. Backs Loslassen Der Trauer-Ratgeber ist eine Sonderveröffentlichung des Münchner Merkur und seiner Heimatzeitungen zur Ausgabe 164 am 20. Juli 2010 Druck: Druckhaus Dessauerstraße Dienstag, 5. Oktober 2010 Wollen Sie sich und Ihr Unternehmen im Trauer- Ratgeber Loslassen präsentieren? Dann rufen Sie uns an: Telefon 089/ Wir beraten Sie gerne kostenlos und unverbindlich!

4 Dienstag, 20. Juli 2010 LOSLASSEN DER TRAUER-RATGEBER Seite 3 Wie lange ist ein Kind ein Kind? Die unverstandene Trauer einer alten Mutter. Unvergesslich wird sie bleiben: Sie, die ältere Dame, Anfangsiebzig,die ihrkind verloren hat. Ihr Kind, das war ein erwachsener Mann in den Vierzigern, der nach schwerer Krankheit seinem Leben selbst ein Ende gesetzt hatte. Sie hat sich deshalb besonders in das Gedächtnis eingeprägt, weil sie auf ihrer Suche nach Unterstützung und Hilfe keine Gruppe gefunden hat, in die sie mit ihrer Trauer zu passen scheint. Sie hat sich zu Selbsthilfegruppen auf den Weg gemacht, in denen Mütter ihre Kinder betrauern. Dabei fand sie sich unverstanden in einem Kreis wieder, wo junge Frauen, Ende zwanzig bis Mitte dreißig, saßen und um ihre Kinder, die tot zur Welt gekommen waren oder am plötzlichen Kindstod verstorben waren, trauerten. Fast hätte sie ein schlechtes Gewissen bekommen, denn sie hatte ihren Sohn ja doch mehr als vierzig Jahre haben dürfen. Ihr Schmerz war groß geblieben, eher noch größer geworden und so suchte sie weiter. Eine nette Gruppe, die ihr sehr freundlich die Tür öffnete, war die in einem Hospiz. Hier begegneten sich Trauernde, die alle einen lieben Menschen verloren hatten: Da war ein Mann, der um seinen Lebenspartner trauerte, eine Witwe, etwa so alt wie sie, die ihren Mann nach langer Krankheit verloren hatte Hand in Hand durch den Regen:Wenn ein Kind auch im Erwachsenenalter stirbt, ist die Trauer bei der Mutter unermesslich. Foto: dpa und da war auch eine freundliche Dame, die die Gruppe leitete. Und doch fühlte sie sich fehl am Platz: Sie hatte doch ihr Kind verloren. Ihr Schmerz und ihre Trauer fühlten sich anders an; bedrohlicher, tiefer, verzweifelter. Selbst in ihrer Ehe, die goldene Hochzeit stand vor der Tür, begann es zu kriseln. Zwar trauerte auch ihr Mann sehr, aber mit seiner rationalen und sogar etwas introvertierten Art war der Tod des Sohnes nach einer gewissen Zeit kein gemeinsames Gesprächsthema mehr. Sie müsse doch endlich akzeptieren und die paar Jahr, die ihr vielleicht noch blieben, könne sie doch nicht nur noch trauern, so argumentierte er. Und schließlich gäbe es ja auch noch ihn und die Schwester des Verstorbenen! Trotz aller Versuche, die Trauer tapfer auszuhalten und sich so wenig wie möglich anmerken zu lassen, ging der Schmerz nicht weg, erste körperliche Krankheitssymptome zeigten sich. Der Ehemann, viel besorgter um seine Frau, als er es zu zeigen vermochte, recherchierte im Internet und fand die Adresse eines professionellen Trauerbegleiters in relativer Nähe zum Wohnort. Das Angebot klang seriös, der erste Kontakt am Telefon war positiv aber: Diese Art von Beratung und Hilfe kostete Geld. Unsere ältere Dame beschloss, es auf einen Versuch ankommen zu lassen, und vereinbarte einen Gesprächstermin mit dem Trauerbegleiter. Angst und Unsicherheit verschwanden schnell in diesem Gespräch. Sie spürte, dass sie ernst genommen wurde, dass sie nicht als krank oder gestört angesehen wurde, sondern als trauernde Mutter. In diesem ersten Gespräch passierte nicht viel mehr, als dass sie erzählte, weinte, wieder erzählte und an einer Stelle sogar lachen musste; etwas, was sie schon lange nicht mehr getan hatte und sie sich gewissermaßen selbst verboten hatte. Mit gutem Gefühl vereinbarte sie am Ende der Stunde einen neuen Termin. Nach den vielen Monaten der tiefsten und schwärzesten Trauer fühlte sich ihr momentanes seelisches Dunkelgrau fast wie ein Sonnen- aufgang an, doch ein paar Tage später war sie wieder im tiefsten Keller. Doch der Trauerbegleiter machte ihr Mut, ermunterte sie, nicht an den immer wiederkehrenden Abstürzen wie sie es empfand zu verzweifeln, sondern auch wahrzunehmen, dass die besseren Phasen langsam, aber sicher länger und stabiler wurden. Gemeinsam erarbeiteten sie einen ganz persönlichen Trauerweg: mit kleinen Ritualen, einem Trauertagebuch, aber auch mit Perspektiven für heute und morgen. Am Ende des Trauerjahres ging die Familie gemeinsam zum Grab, begleitet von Ihrem Trauerbegleiter und schloss dort dieses erste Jahr ohne den Verstorbenen ab. Es war immernochtrauerda,aberauch Respekt vor dem Entschluss des Verstorbenen, Hoffnung, dass er Frieden gefunden hatte vor allem aber auch innerer Frieden mit dem Geschehen. An diesem Tag endete auch die professionelle Trauerbegleitung. Das klare Signal war: Jetzt schaffe ich das auch alleine und wenn s noch einmal dick kommt, dann kann ich mich ja an Sie wenden, nicht wahr? Und es gab tatsächlich noch ein, richtiger sogar zwei weitere Begegnungen: Die eine war eine Einheit Trauerbegleitung, als es aus heiterem Himmel nach anderthalb Jahren wieder sehr schwer wurde, alles wie ganz am Anfang der Trauerzeit zu sein schien. Aber diese Phase war bald überwunden. Die zweite Begegnung zwischen Trauerbegleiter und seiner Klientin war ganz anderer Art: Er war ein besonderer Gast bei ihrer goldenen Hochzeit. THOMAS MULTHAUP

5 Seite 4 LOSLASSEN DER TRAUER-RATGEBER Dienstag, 20. Juli 2010 Wenn ein geliebter Mensch stirbt, dann sollten sich Trauernde auch genügend Zeit für den Abschied nehmen. Die ersten Tage als Kraftakt Egal ob ein Kind stirbt oder in Erwachsener: die Organiatorische Abwicklung der estattung, Behördengänge, eldungen an Krankenkase, Institutionen, Vereine, die enachrichtigung von Verandten und Freunden sind u erledigen und kosten Anehörige oft unendlich Kraft. anche sind froh, dass sie twas haben, was sie ablenkt, mmer mehr Menschen spüen aber auch: Ich möchte eit für meine Trauer haben. Die Zeit zwischen dem Einritt des Todes und der Bestatung ist zumindest bei einer rdbestattung nicht sehr lang. m Normalfall werden die Trauerfeier und die Beisetzung drei bis vier Werktage nach dem Eintritt des Todes abgehalten. In diesen wenigen Tagen sind sehr viele Dinge zu organisieren, zu entscheiden und zu regeln: Ein Blick in die Liste der zu erledigenden Dinge macht das sofort deutlich. Dabei kann ein anderer, menschlich viel wichtigerer Aspekt schnell übersehen werden: Es ist eine besonders kostbare Zeit, weil es die letzte ist, die man mit dem verstorbenen Menschen verbringen kann. Der Anblick oder die Berührung eines Verstorbenen ist vielen Menschen unseres Kulturkreises fremd geworden. Sterben und Tod ereignen sich vor allem in Krankenhäusern und Altenheimen, nicht mehr in der Familie. Das ist nicht in erster Linie ein Zeichen von Lieblosigkeit. Die Lebensumstände der Angehörigen lassen vielfach keinen anderen Weg zu. Vielleicht braucht es deshalb Mut, ZEIT FÜR DEN ABSCHIED Abschied nehmen das ist ein Prozess, der in den Tagen zwischen dem Eintreten des Todes und der Bestattung geschehen kann, ja im Vordergrund stehen sollte. Warum das so ist? Für einen wirklichen Abschied gibt es keine Wiederholungsmöglichkeit. Viele Angehörige sind allerdings einerseits von den organisatorischen Belangen so in Anspruch genommen und wissen andererseits auch gar nicht, was sie alles tun können und dürfen, so dass diese besondere Zeit oft einfach so verstreicht. sich für den Abschied Zeit zu nehmen? Das mag sein. Oft weiß man gar nicht, was denn Abschied nehmen von einem Verstorbenen bedeutet. Anregungen und Impulse für eine persönliche Gestaltung dieser Tage sind häufig individuell und sehr persönlich. In folgende Richtung kann man denken: Die meisten Menschen un- Natürlich kommt auch hinzu, dass der Tod und auch die Begegnung mit einem Verstorbenen für die meisten Menschen so außergewöhnliche Ereignisse darstellen, so dass Unsicherheit und Angst diese erste Phase der Trauer bestimmen. TM serer Tage sind ihren Verstorbenen genauso verbunden wie die Menschen früherer Zeiten. Aber braucht es neue Zeichen und Wege, um diese Liebe auszudrücken. Wer als Angehöriger aktiv wird und sich Zeit für den verstorbenen Menschen nimmt, der sagt ohne Worte: (Fortsetzung auf Seite 5) MIT DEM VERLUST LEBEN Ohne den Verlust leben lernen bei diesem Schritt helfen nach Einschätzung von Trauerforscher Konrad Baumgartner Rituale. Das können Briefe an den Verstorbenen sein oder die regelmäßigen Besuche am Grab, die immer wieder zum Verabschieden genutzt werden. Zum Leben ohne den Verstorbenen gehört auch, sich immer wieder schöner gemeinsamer Momente oder gemeinsam besuchter Orte zu erinnern. Ich muss neue Lebensfähigkeit gewinnen, so sehr es mich auch immer wieder überkommt, sagt Baumgartner. Dazu müssen Trauernde lernen, ihre bislang mit dem Verstorbenen verknüpften, lebensnotwendigen Bindungsgefühle auf neue Menschen zu übertragen. Das muss nicht unbedingt ein neuer Partner sein es kann auch durch ein Ehrenamt oder ein Hobby geschehen. Zum Leben ohne den Verstorbenen gehört aber auch, den Mut zu haben, sich von vielen Dingen irgendwann zu trennen. Die Trauer sollte nicht mumifiziert werden, sagt der Forscher etwa, indem das Zimmer des verunglückten Kindes über Jahre unverändert gelassen wird. DPA

6 Dienstag, 20. Juli 2010 LOSLASSEN DER TRAUER-RATGEBER Seite 5 Ich liebe und vermisse Dich! Gleichzeitig ist die Begegnung mit dem Verstorbenen eine Hilfe, den Tod als Wirklichkeit zu akzeptieren. Manchmal gelingt es durch einen bewussten Abschied sogar, Differenzen oder zu Lebzeiten Unausgesprochenes zu einem guten Ende zu bringen. Menschen, die sich für den Abschied Zeit genommen haben, berichten danach sehr oft, wie hilfreich und wertvoll dieser erste Schritt der Trauerarbeit für sie gewesen ist. Wie können Angehörige diese Zeit gestalten? Man kann für den Verstorbenen eine Kleidung aussuchen, die er gerne getragen hat. Es muss kein uniformes Leichenhemd sein. Wer dazu die innere Kraft hat, kann sie dem Verstorbenen auch persönlich anziehen. Niemand kann das liebevoller und behutsamer als ein vertrauter Angehöriger tun. In seiner Gegenwart kann man Dinge für den Verstorbenen tun, die man zu Lebzeiten gerne miteinander getan hat. Beispielsweise kann seine Lieblingsmusik abgespielt oder Texte vorgelesen werden, die er gemocht hat. Ganz wichtig und wohltuend ist es, bei dem Verstorbenen zu sein. Wenn er keine ansteckende Krankheit hatte, tut eine zarte Berührung, ein Streicheln ganz sicher gut. Eventuell möchte jemand aus dem engsten Kreis dem Verstorbenen eine Art Sargbeigabe mitgeben: Das kann ein Rosenkranz oder ein anderes religiöses Motiv sein, aber auch eine Art Talisman oder ein anderer Gegenstand, der wichtig und mit persönlichen Erinnerungen verbunden ist. Da sich nicht jedes Material gleichmäßig zersetzt beziehungsweise bei einer Einäscherung im Sarg sein darf, ist im Zweifelsfall eine Rückfrage beim Bestatter sinnvoll. Mit dieser persönlichen Form des Abschieds leisten die Angehörigen ein ganzes Stück Trauerarbeit: Sie schenken dem Angehörigen oder Freund auch als Verstorbenem ihre Liebe und Aufmerksamkeit. Gleichzeitig kann man den Schmerz über den erlittenen Verlust anders ausdrücken, als es bei der meist öffentlichen Bestattungsfeier sein kann. THOMAS MULTHAUP Einem Verstorbenen einen Brief zu schreiben und mit in den Sarg zu geben, ist ein sehr persönliches Zeichen der Verbundenheit. Man kann Danke für gemeinsame schöne Erlebnisse EIN ABSCHIEDSBRIEF sagen oder auf diesem Weg Frieden schließen, wenn etwas zu Lebzeiten unaufgeräumt geblieben ist. Manchmal kann auch eine Bitte um Verzeihung guttun, wenn man weiß, dass das eigene Verhalten nicht richtig und angemessen war! Auch die Kinder der Familie sollten dazu kommen, um den Verstorbenen noch einmal anzuschauen. Kinder schenken auch Verstorbenen gerne ein selbst gemaltes Bild. TM Beim persönlichen Abschied von einem Verstorbenen bietet sich den Hinterbliebenen die Möglichkeit, Ungesagtes auszuräumen. Foto: dpa Kostbarer Schatz Der Weg des persönlichen Abschieds birgt vor allem einen kostbaren Schatz. Die einmalige Chance, in einer Art Lebewohl zu sagen, die dem Verstorbenen und allen, die m ihn trauern, entspricht. tirbt ein Mensch daheim, ann haben Angehörige eit für den Abschied. Bis zu 36 Stunden nach Eintritt des Todes darf ein Verstorbener im Regelfall aheim verbleiben. Zeit, m in den vertrauten Lebensräumen des Verstorbenen Danke für alle Zuwendung und Liebe, vieleicht aber auch Schwamm drüber bei Fehlern und Schwächen zu sagen. Inzwischen ermöglichen es aber auch viele Einrichtungen, in denen häufiger Menschen versterben, den Angehörigen und Freunden, mit Zeit und Ruhe Abschied zu nehmen. Abschiedsräume in Krankenhäusern, in Alten- oder Pflegeheimen sind oft mit Behutsamkeit und Feingefühl eingerichtete Orte, um den Tod wirklich zu realisieren. Auch ein umsichtiger Bestatter wird helfen, einen persönlichen Abschied zu ermöglichen und mitzugestalten. TM

7 Seite 6 LOSLASSEN DER TRAUER-RATGEBER Dienstag, 20. Juli 2010 Blickpunkt Sternenkinder Sternenkinder und Sternenkindereltern zwei Worte, die man vielleicht noch nie gehört hat. Sternenkinder oder auch Schmetterlingskinder so werden Kinder genannt, die vor, während oder kurz nach der eburt gestorben sind. Und hre Eltern bezeichnen sich äufig selbst als Sternenkinereltern. Hinter diesen chönen Worten verbirgt ich ein unendlicher chmerz, eine kaum vortellbare und unüberbietbae Trauer. Die Trauer um ein ewolltes, erwartetes und rhofftes Kind. In verschiedenen, zum Teil sehr einfühlsamen und leichzeitig professionellen nternetforen versuchen betroffene Eltern, sich gegenseitig zu stützen oder bieten wirkliche Unterstützung vor Ort an. Auf der Homepage beschreibt Birgit Zart, wie sich Angehörige und Freunde verhalten können. Viele Menschen nehmen an, dass man Trauernde in Ruhe lassen sollte, sich von ihnen fernhalten sollte. Das ist ein Missverständnis. Trauernde sind zwar von allen Belangen des Alltags fernzuhalten. Gleichzeitig aber benötigen sie das Angebot einer permanenten emotionalen Nähe. Unmittelbar nach der Geburt neigen einige Frauen ganz besonders dazu, sich von allen Menschen, die sie lieben, zurückzuziehen. Das sollte man als Partner, Mutter oder gute Freundin möglichst nicht zulassen. Vielmehr sollte man auf die Trauernde zugehen und einfach nur da sein. Wortlose Umarmungen oder ein Satz wie: Ich weiß nicht, was ich sagen soll, können helfen. Keinesfalls sollte man sich aufdrängen, doch in der Nähe sein. Fragen wie: Wie fühlt sich ein solcher Schmerz an?, oder Was geht Dir durch den Kopf? sind nicht übergriffig, auch wenn sie möglicherweise unbeantwortet bleiben. Wenn man nicht zum engsten Familien- oder Freundeskreis gehört, soll- IN DER SCHWANGERSCHAFT Eine Frau, die im gleichen Zeitraum schwanger ist, vielleicht mit der Betroffenen befreundet ist, hat es sicherlich besonders schwer, sich richtig zu verhalten. Ängste teilweise irrationaler Art sind auf einmal da. Und die Gefahr, nun eine gute Freundin zu verlieren, scheint sehr groß. Trotzdem sollte man allen Mut zusammennehmen und sein Signal der Anteilnahme senden. Tränen sind nichts, dessen man sich schämen müsste. TM Die Hoffnung auf eine glückliche Familie zerbricht für viele, deren Kind bei der Geburt stirbt. Foto: dpa te man dennoch sehr rasch, beispielsweise mit einer Karte, Kontakt aufnehmen. Mehr an Inhalt wie: Ich bin sprachlos und jederzeit für Dich da! braucht es nicht. Man sollte zeigen, dass man gerne bei der Bestattungs- oder Gedenkfeier anwesend wäre was man dann natürlich auch tun sollte. Für liebe Freunde, Eltern oder Partner scheint es oft sehr schwierig zu sein, mit trauernden Müttern umzugehen. Trauer ist immer unbequem. Deshalb versuchen Menschen oft, Trauernde zu trösten, indem sie scheinbar heitere Aussichten schaffen. Viel wichtiger ist es, einfach nur da zu sein, auch mit der eigenen Sprachlosigkeit. Vielleicht ist es die erste unbeschreibliche Situation, der erste so gravierende Verlust, in den die Trauernden je gekommen sind. Dieser Zustand ist unfassbar. Er ist aber gleichzeitig auch so schlimm, so schrecklich, dass man ihn als Trauernder nur zu gerne beschreiben möchte. Deshalb gilt: Den Schmerz eines anderen erfassen kann nur, wer zuhört. Hören und Dasein ist zumeist wichtiger als reden. Abschied nehmen ist ein ganz wesentlicher Bestandteil der Trauerarbeit. Neben dem eigentlichen Bewusstwerden des Verlustes und dem späteren Verarbeiten ist dies vermutlich eine der wichtigsten ihrer Säulen. Betroffene Eltern sollten sich darüber im Klaren sein, dass alles, was sie jetzt noch an Eindrücken ihres Kindes sammeln können, nicht nur für die kommende Trauerarbeit reichen muss, sondern auch als Erinnerung für ein ganzes Leben. Eindrücke, die nicht gesammelt werden, können später auch nicht mehr zum Ausdruck gebracht werden. Und alles, was wir nicht zum Ausdruck bringen, das können wir nicht verarbeiten. Trauernde Eltern, die diesbezüglich Wünsche äußern, beispielsweise dass sie Fotos vom Kind machen möchten, einen Fuß- oder Handabdruck haben wollen oder einen Brief an das Kind schreiben möchten, vielleicht sogar eine individuelle Sarggestaltung, sollten jede mögliche Unterstützung erfahren. (Fortsetzung auf Seite 7)

8 Dienstag, 20. Juli 2010 LOSLASSEN DER TRAUER-RATGEBER Seite 7 Trauer kann tatsächlich die gesamte Wahrnehmung ändern. Auf einmal ist die Aufmerksamkeit nun nach innen gerichtet, bisherige Selbstverständlichkeiten wie das Kochen oder ein Behördengang werden zu unüberwindbaren indernissen. Die Kommuniation zu anderen wird nur chwer aufgenommen, wie ollte man da gerne telefonieren oder gar mit dem Friedhofsverwalter einen geeigneten Platz aussuchen? Freundschaftsdienste ein antiquiertes Wort, aber gerade an Brennpunkten des Lebens unersetzbar. Wenn man eine gute Freundin oder ein guter Freund ist, sollte man zu den Eltern gehen und mit dem Satz Ich unterstütze jeden Eurer Wünsche, sagt nur, was ich tun kann, diese Freundschaftsdienste anbieten. Einkäufe, eventuell auch das Kochen übernehmen, die Erledigung von Telefonaten, Behördengängen und Organisatorischem Hilfen, die Gold wert sein können. Gleiches gilt, wenn man die Eltern zu Terminen begleitet, bei denen deren Anwesenheit unerlässlich ist. THOMAS MULTHAUP Auf vielen Friedhöfen gibt es mittlerweile eigene Grabfelder für die sogenannten Sternenkinder. Foto: dpa ELTERN DÜRFEN TOTGEBORENE KINDER BESTATTEN LASSEN Eltern haben in Deutschland das Recht, Tot- und Fehlgeburten bestatten zu lassen. Dennoch verzichten viele Betroffene auf die Bestattung ihrer totgeborenen Kinder, weil sie die Rechtslage nicht kennen. Immer mehr Friedhöfe reagieren auf die Bedürfnisse der Eltern und bieten Grabfelder für die Bestattung sogenannter Sternenoder Schmetterlingskinder an. Die jeweiligen Bestattungsgesetze der Bundesländer erlauben es ausdrücklich, totgeborene Kinder bestatten zu lassen. Eltern totgeborener Kinder müssen nicht auf einen Ort der Erinnerung verzichten, erläutert Hermann Weber, der Vorsitzende von Aeternitas, der Verbraucherinitiative Bestattungskultur. Vielen Betroffenen ist das nicht bewusst. Sie fühlen sich mit ihrer Trauer allein gelassen. Deutsche Behörden nehmen totgeborene Kinder nicht in das Personenstandsregister auf, wenn ihr Gewicht unter 500 Gramm liegt. Offiziell tragen sie somit keinen Namen und waren damit gleichsam kein Mitglied der Gesellschaft. Für die kleinen Körper besteht keine Bestattungspflicht. Die schwierige Situation der Eltern totgeborener Kinder findet jedoch zunehmende Aufmerksamkeit. Weber beobachtet seit Jahren einen Anstieg der Zahl der Bestattungen von Tot- oder Fehlgeburten. Gerade die Friedhofsverwaltungen größerer Städte berücksichtigen die Wünsche trauernder Eltern und richten spezielle Grabfelder ein. Die Grabflächen für Sternenbzw. Schmetterlingskinder befinden sich häufig in der Nähe anderer Kindergräber. THOMAS MULTHAUP/AETERNITAS NACH DER HEIMKEHR AUS DEM KRANKENHAUS Sicher kann sich kaum jemand den Schmerz vorstellen, um sich herum glückliche Mütter von Neugeborenen zu haben und selber am dunkelsten Punkt des Lebens angekommen zu sein. Und zuhause wartet dann häufig schon Papierkram, Organisatorisches, vielleicht noch andere Kinder, die es zu versorgen gilt. Manchmal kann auch die Trauer selbst eine tiefe innere Unruhe mitbringen. Hier sind jetzt die engsten Angehörigen wirklich und im Wortsinn gefordert! Die Mutter braucht Ruhe, gleichzeitig sollte sie nach Möglichkeit aber auch nie zu lange allein sein. Insbesondere nach frühen Verlusten gehen Frauen häufig früh im Rückblick wird es oft als zu früh empfunden wieder arbeiten, setzen sich den wiederum gut gemeinten Fragen oder den Unsicherheiten der Kollegen aus oder sind womöglich gezwungen, ihren Schmerz zu verbergen. TM Die Trauer nach dem Verlust eines Kindes erschwert den Weg zurück ins normale Leben. Foto: dpa

9 Seite 8 LOSLASSEN DER TRAUER-RATGEBER Dienstag, 20. Juli 2010 Mit dem Verlust leben lernen Wenn ein Kind stirbt, ann hilft den Beroffenen der Verein Verwaiste Eltern ünchen e.v. In den letzten 20 Jahren ist as Thema Sterben und Tod ieder mehr ins Bewusstsein erückt, das Sterben jedoch nd die Auseinandersetzung it dem Tod von Kindern und ungen Erwachsenen ist immer och stark tabuisiert und mit inem großen Entsetzen behafet. Doch sterben jährlich ca Kinder und junge Erachsene in der Schwangerchaft, bei der Geburt und daach an Krankheit, Unfall, uizid oder an einem Gewalterbrechen. Freude und Trauer sind Betandteil jeglichen menschlihen Erlebens. Trauer bezeichet die natürliche, gesunde und chmerzhafte Reaktion des Oranismus, mit Abschieden, erlusten und Trennungen um- zugehen. Dadurch ist Trauern zunächst etwas ganz Normales und keine Krankheit und gehört wie die Fähigkeit, Freude zu erleben, zum Leben. Wenn ein Kind geboren wird, freuen sich die Eltern auf eine gemeinsame Zukunft, hoffen und bangen, doch sie denken kaum daran, dass dieses Kind vor ihnen sterben und so zum eigenen Schicksal werden könnte. Die normale Reihenfolge des Sterbens, dass der ältere Mensch zuerst stirbt, ist nicht mehr eingehalten. Eltern, Geschwister, Großeltern und weitere Angehörige werden in den Grundfesten ihres Seins erschüttert. Familienstrukturen müssen neu überdacht werden, die eigene Identität neu gefunden werden, der Lebenssinn, die Zukunft muss neu gestaltet werden. Die Partnerschaft wird oft durch unterschiedliche Trauer von Mann und Frau belastet, die lebenden Ge- Der Verein Verwaiste Eltern München e.v. hilft Betroffenen, nach einem Todesfall die Zukunft neu zu gestalten. Foto: dpa schwister leiden unter dem Verlust des Geschwisters und daran, dass die Eltern nicht mehr die sind, die sie waren. Daher ist es auch wichtig, das gesamte Familiensystem im Blickfeld zu haben. Schulische, berufliche und finanzielle Schwierigkeiten können auftreten, ebenso soziale Isolation, denn das Thema Tod bei Kindern kann häufig Ratund Hilflosigkeit im Freundes- bzw. Kollegenkreis hervorrufen. Weitere Folgeerscheinungen können gesundheitlicher Art sein, wie Krankheit, psychosomatische Erkrankung und Traumatisierung. Hier setzt die präventive Arbeit der Verwaisten Eltern an, damit Gesundheit gefördert und Krankheit vermieden oder gelindert wird. Die ersten Gruppen für Verwaiste Eltern sind im angloamerikanischen Raum in den 60er Jahren entstanden, genannt Compassionate Friends. Die erste deutsche Gruppe entstand 1984 in Gießen. 3 betroffene Mütter gründeten in München eine eigene erste Gruppe. Aus dieser Selbsthilfegruppe ist die heutige Geschäftsstelle als Beratungs-, Kontaktund Informationsstelle entstanden wurde der Verein Verwaiste Eltern München e.v. als erster in Deutschland mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern gegründet. Dieses Jahr im Oktober wird das 20-jährige Bestehen gefeiert. Der Verein wird finanziert durch die Landeshauptstadt München, den Caritasverband der Erzdiözese München-Freising, das Ordinariat und durch Spenden und Mitgliedsbeiträge. Das Aufgabengebiet und die Ziele der Verwaisten Eltern München e.v. sind damit weit (Fortsetzung auf Seite 9) EIN ANKER FÜR BETROFFENE Wie haben Sie den Weg zu dem Verein Verwaiste Eltern München e.v. gefunden? Petra Hoerz-Schmückle: Der einzige Mensch, dem ich nach dem Tod unserer Tochter wirklich glauben konnte, dass das Leben weiter geht, war eine betroffene Mutter, die mir den Weg zum Verein gewiesen hat. Sie war es, die mir mit dieser unanfechtbaren Sicherheit begegnet ist, da sie das Chaos, den Ausnahmezustand in der Stunde Null selbst mit erlebt und überlebt hat. Deshalb haben mich ihre Worte erreichen können. Welche Angebote haben Sie in Anspruch genommen und was war für Sie besonders unterstützend? Petra Hoerz-Schmückle: In einem dieser unbeschreibbaren Tsunami- Zustände der Gefühle rief ich eine der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Vereins, deren Sohn Jahre zuvor verstorben war, an. Sie war sofort erreichbar, hörte mir ganz konzentriert zu und antwortete mit ruhiger Stimme. Niemals werde ich ihre tröstlichen Worte, ihre meiner Seele Ordnung schaffenden und Mut machenden Sätze vergessen. Sie war der nächste Anker. So fasste ich mir ein Herz Petra Hoerz-Schmückle und ging zu dem Gruppenabend für trauernde Eltern, wo ich bis heute meinen festen Platz gefunden habe. Sie sind ehrenamtlich für den Verein tätig, welche Bedeutung hat dies für Sie? Petra Hoerz-Schmückle: Meine Arbeit für und mit den trauernden Eltern nimmt heute einen großen Raum in meinem Leben ein und ist sehr bedeutend für mich geworden. Jeder Gruppen- Abend gestaltet sich anders und doch bringt jeder Abend mich immer wieder einen Schritt der heilenden Akzeptanz näher, mit meiner Tochter in einer veränderten Form zu leben. Diese Transformation ist mir dank des intensiven Austausches mit Betroffenen und der ständigen Auseinandersetzung mit,dem Weg gelungen. TM

10 Dienstag, 20. Juli 2010 LOSLASSEN DER TRAUER-RATGEBER Seite 9 über den Rahmen einer Selbsthilfegruppe hinaus gewachsen. Schwerpunktmäßig konzentriert sich die Arbeit auf folgende Aufgabengebiete: Einzel-, Paar- und Familienberatung, Gruppenarbeit (ofene Gruppe, Frühtodgruppe, uizidbetroffenen Gruppe, Vätergruppe, Geschwistergruppe), Akutbegleitung, Veranstaltungen zum Thema Tod und Leben, Seminare, Seelsorge und Freizeitmaßnahmen. Bayernweite Vernetzung, Information und Schulung von Mitarbeitern anderer Organisationen sind weitere Aufgabengebiete. Mithilfe der oben genannten Angebote z.b. in der Einzelberatung oder in der Gruppe, ist es den Trauernden möglich, den Trauerprozess aktiv und lebendig zu gestalten, damit die Trauer und die damit verbundenen Gefühle und Folgeerscheinungen ins Leben integriert werden können und nicht einfach verdrängt werden. Welches der Angebote genutzt wird, hängt individuell von den Betroffenen selbst ab. Viele Betroffene engagieren sich nach einer gewissen Zeit im Verein, da sie etwas zurückgeben wollen von dem, was ihnen selbst gut getan hat, nämlich z. B. das Treffen in der Gruppe zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch, Gespräche führen zu können, eine Einzelberatung oder eine Akutbegleitung in Anspruch genommen zu haben, bei Gottesdiensten, Wanderungen oder Themenabenden dabei gewesen zu sein. Wertvolle Tipps und Verhaltensregelen Zeigen Sie Ihre aufrichtige Anteilnahme und Fürsorge. Hören Sie den Trauernden geduldig und ohne Zeitdruck zu, ohne dazwischenzureden. Erlauben Sie den Trauernden, über ihr Kind, deren Tod sie beklagen, so oft und so viel zu sprechen, wie sie möchten. Teilen Sie mit, dass Sie versuchen zu verstehen, was der bzw. die Trauernde empfinden. Zeigen Sie Geduld, nicht zensieren, alles aussprechen lassen, auch Phantasien, Ängste etc., nicht drängen. Die lähmende schwierige Situation aushalten, Mitgefühl und Wärme zeigen, wenn es möglich ist. Erlauben Sie den Trauernden, soviel Trauer auszudrücken, wie gespürt wird und mit Ihnen geteilt werden möchte. Eigene Geschichten sollten eher zurückgehalten werden. Gefühlsausbrüche und traurige Phasen zulassen, nicht wegtrösten. Am Erinnern teilnehmen, Erinnerungen zulassen. Ermutigen Sie die Trauernden mit sich selbst Geduld zu haben und nicht zuviel von sich selbst zu verlangen. Vermitteln Sie den Eltern undgeschwistern,dasssie nichts tun müssen, wenn sie es nicht möchten (wegen der Verwandtschaft, Nachbarn, Kollegen). Bieten Sie an, alltägliche Besorgungen zu machen oder die Geschwister des verstorbenen Kindes zu beschäftigen (evtl. Mahlzeiten bereiten, Obst und Vitamine besorgen). Sprechen Sie mit den Trauernden bei Wunsch über die Besonderheiten und Einzigartigkeit des Kindes. Schenken Sie beim Begräbnis und auch in den Monaten danach vor allem auch den Geschwistern des verstorbenen Kindes besondere Aufmerksamkeit. Sie entlasten damit die Eltern, denen oft die Kraft für die Trauer und gleichzeitiges Verständnis für die vielleicht veränderten Verhaltensweisen ihrer Kinder fehlt. Versichern Sie den Eltern, dass sie das Bestmögliche für ihr verstorbenes Kind getan haben und dass die medizinische Versorgung und die Fürsorge der Eltern gut waren. Was sie möglichst vermeiden sollten... Lassen Sie sich nicht durch die eigene Hilflosigkeit davon abhalten, den Trauernden hilfreich die Hand zu reichen. Meiden Sie nicht den Kontakt. Von Freunden gemieden zu werden, fügt zusätzlichen Schmerz zu. Sagen Sie nicht, Sie wüssten, wie die Trauernden empfinden. Beurteilen Sie nicht die Gefühle der Eltern, etwa mit Sätzen wie: Geht es Dir denn immer noch nicht besser? Schreiben Sie nicht vor, was die Trauernden tun sollen. Unterbrechen Sie beim Gespräch über das tote Kind nicht unnötig und wechseln Sie nicht das Thema. Vermeiden Sie nicht, den Namen des Kindes zu erwähnen. Die Eltern denken ohnehin ständig an ihr Kind. Erwähnen Sie nicht eventuelle positive Aspekte des Todes des Kindes (das Kind war ja soundso krank, wäre sonst schwer behindert gewesen, ist jetzt von seinem Leiden erlöst). Trösten Sie die Eltern nicht mit Worten wie: ihr habt ja noch lebende Kinder oder Sie können ja noch andere Kinder bekommen. Kein Kind ist zu ersetzen oder austauschbar und kein neues Kind kann die Trauer über das Verstorbene vergessen lassen. Claudia Schmid Machen Sie keinerlei Bemerkungen, die in irgendeiner Weise vermuten lassen, dass die Fürsorge für das Kind nicht angemessen war. Viele Eltern werden ohnedies schon genügend durch Gefühle wie Zweifel und Schuld gequält. CLAUDIA SCHMID, DIPL. SOZ.PÄD.(FH), FACHLICHE LEITUNG VERWAISTE ELTERN MÜNCHEN E.V. HILFREICHER RATGEBER Ein redaktioneller Ratgeber auf dem Internetportal trauer.de informiert einfühlsam und sachlich zu allen Themen, die mit Tod und Trauer zu tun haben. Schwerpunkte sind Informationen zur persönlichen Vorsorge für den eigenen Todesfall sowie Rat und Unterstützung für die zahlreichen Aspekte, die im Zusammenhang mit einer Bestattung zu beachten sind. Außerdem stehen Informationen zu allen Bestattungsarten zur Verfügung. Tipps helfen Angehörigen und Freunden, in angemessener Weise das eigene Mitgefühl zum Ausdruck zu bringen. Was Auf dem Online-Portal Trauer.de stehen für Hinterbliebene wertvolle Tipps rund ums Thema Vorsorge zur Verfügung. Trauer ist, wie sie gelebt und bewältigt werden kann, wird von Experten erläutert. Redaktionelle Literaturempfehlungen runden den Ratgeber ab. Wichtige Informationen stehen auch als PDF-Datei zum Download bereit. TM

11 Seite 10 LOSLASSEN DER TRAUER-RATGEBER Dienstag, 20. Juli 2010 Abschied nehmen Trauerrituale finden sich zu allen Zeiten in allen Kulturen. Kann eine symbolische Handlung helfen, den Verlust eines Menschen zu verarbeiten? Über Jahrhunderte hinweg waren Bestattungsriten oder Trauersymbole ganz selbstverständlich in der Gesellschaft verankert und den Menschen vertraut. Heute gilt das nur noch bedingt etwa, weil manche Rituale als nicht mehr zeitgemäß erscheinen, weil manche Menschen mit Religion überhaupt wenig anfangen können oder weil sie Glaubensrichtungen angehören, in denen andere Traditionen gelebt werden. Noch in den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts war es bei uns zumindest auf dem Land ganz selbstverständlich, Trauernde nicht alleine zu lassen. Gemeinsam mit den engsten Angehörigen nahm auch die Dorfgeeinschaft Abschied. Der Trauerzug war öffentlich und führte durch die ganze Gemeinde. Heute findet Trauer meist in aller Stille im engsten Familienkreis statt ohne Kondolenzbesuche oder in größerer Gemeinschaft geteilte Gefühle. Auch Traueranzeigen, Grabsteine als Ausdruck des beständigen Erinnerns oder die schwarze Trauerkleidung sind nicht mehr verbindlich. Als einziges obligatorisches Ritual ist die Bestattung geblieben die bürokratisch streng reglementiert ist. Ist die Unkenntnis solcher Rituale oder der bewusste Verzicht darauf ein Traueranzeige: Kein Ritual, aber wichtige Information. Verlust? Ja, sagt Thomas Multhaup aus München, der seit Jahren Trauernde als kirchenunabhängiger Seelsorger begleitet. Ohne Rituale würde im Trauerprozess etwas Wesentliches fehlen. Das gilt für jeden Übergang oder Verlust. Ein Ritual kann helfen, etwas bewusst abzuschließen, auf eine andere Ebene zu heben, und so auch einen anderen Umgang damit ermöglichen. Doch geht es dem Seelsorger nicht darum, vorhandene Bräuche einfach nur weiterzupflegen, weil es sie gibt. Er sieht seine Aufgabe vielmehr darin, den Abschiedsprozess so zu gestalten, dass er dem Verstorbenen und seinen Angehörigen entspricht. So berichtet Thomas Multhaup von einem ungewöhnlichen, in der Praxis sehr bewegenden Ritual: Nach der Beisetzung mit allen Mitfeiernden ein Stück von der Lieblingsschokolade eines Verstorbenen zu teilen, schafft Verbindung zu ihm, aber auch unter denen, die um ihn trauern. Voraussetzung sei, einem Verstorbenen und den Trauernden ein Ritual nicht einfach überzustülpen, sondern herauszufinden, welche Vorstellungen in einer Familie beheimatet sind. Manchmal begegnen sich heute in Familien verschiedene religiöse, philosophische und geisteswissenschaftliche Vorstellungen. Diese lassen sich nicht immer selbstverständlich unter den christlichen Hut bringen. Hier nach Wegen zu suchen, wie sich tradierte christliche Elemente mit anderen Vorstellungen von Lebensdeutung und -hoffnung verbinden lassen, finde ich spannend und freue mich, wenn dann eine stimmige Umsetzung in einer Feier gelingt, so Multhaup. Nur wenn die Hinterbliebenen sich und den Verstorbenen in einer Feier wiederfinden, ist es möglich, dass innere Trauer einen Ausdruck im äußeren Ritual finden kann. Trauer ist ein elementares Gefühl, eine normale Reaktion angesichts eines Verlustes. Wer sie nicht zulassen und durchleben kann, läuft Gefahr der Fehlanpassung und Depression, schrieb Sigmund Freud schon Darum braucht Trauer auch ein Miteinander: Leben findet im Austausch statt. Darum brauchen gerade so schwere Gefühle wie Trauer oder Verlust ein Gegenüber, sagt Thomas Multhaup. Noch etwas hat der Trauerbegleiter in seiner langjährigen Tätigkeit als Seelsorger gelernt: Trauer benötigt Zeit. Die Tage zwischen Tod und Bestattung sind unheimlich schwere Tage. Aber es sind auch kostbare Tage. Sie sollte man nutzen, um bewusst Abschied zu nehmen. Trauer, so hat der ehemalige Priester selbst erfahren, besitzt durchaus eine Qualität, wenn man sich die Zeit nimmt, einen Verlust nicht nur zu betrauern, sondern ihm durch den Trauerprozess auch einen Platz im Leben zu geben: Denn ein Leben besteht niemals nur aus Gewinn, auch der Verlust gehört dazu. Wer nicht lernt, diesen in sein Leben zu integrieren, dem wird es auch nicht gelingen, Gewinne richtig zu verarbeiten. AUS ALVERDE, DAS KUNDENMAGAZIN VON DM-DROGERIE MARKT BUCH-TIPP Von einem, der da ist, wenn die Seele Trauer trägt von Thomas Multhaup. Zabert Sandmann Verlag, 16,95 Euro, 160 Seiten.

12 Dienstag, 20. Juli 2010 LOSLASSEN DER TRAUER-RATGEBER Seite 11 Todesfall in der Familie: Was jetzt zu tun ist Wenn ein Mensch stirbt, dann sollte Zeit für Trauer sein können. Doch es gibt eine Vielzahl von Dingen zu veranlassen und zu entscheiden. Die nachstehende Liste bietet Hilfestellungen an, um im Todesfall alle notwendigen Schritte unternehmen zu können, damit eine persönliche, angemessene und der Trauer Raum gebende Bestattung möglich wird. Hat der Verstorbene zu Lebzeiten Vorsorge getroffen oder Wünsche hinsichtlich der Bestattung hinterlassen, so sollte sein diesbezüglicher Letzter Wille nach Möglichkeit eins zu eins respektiert und umgesetzt werden. Gibt es keine Vorsorgebestimmungen, so haben die nächsten Angehörigen eines Verstorbenen das Recht und die Pflicht, die Bestattung zu organisieren. Dann entscheiden sie über Art und Umfang der Bestattung. Sind keine Angehörigen zu ermitteln, ordnet das Sozialamt in der Regel eine kostengünstige Beisetzung, eine Ordnungsamtsbestattung an. Die Planung einer Bestattung umfasst viele Einzelpunkte. Gerade im Schock der ersten Tage fällt die Organisation dieser Dinge besonders schwer. Hier kompetent, unaufdringlich und entlastend an der Seite der Trauernden zu sein und zu helfen, gehört zu den Kernaufgaben eines qualifizierten Bestatters und aller an der Abwicklung des Sterbefalles beteiligten Dienstleister. THOMAS MULTHAUP UNMITTELBAR NACH EINTRITT DES TODES Die ersten und wichtigsten Schritte Wenn ein geliebter Mensch stirbt, nimmt bei vielen Hinterbliebenen zunächst die Einsamkeit überhand. Fotos: dpa Stirbt ein Mensch im Pflegeheim, wird der Arzt meist direkt vom Pflegepersonal benachrichtigt. Ein Arzt muss den Verstorbenen untersuchen und offiziell den Tod feststellen. Er stellt den Totenschein als wichtiges Dokument aus.sollte dietodesursache nicht eindeutig festzustellen sein, ist der Arzt verpflichtet, weitere Untersuchungen zu veranlassen, was häufig die Hinzuziehung der Polizei und eine gerichtsmedizinische Untersuchung bedeutet. Für viele Trauernde ist das eine furchtbare Situation: Ein geliebter Mensch ist beispielsweise bei einem häuslichen Unfall verstorben. Man ist entsetzt und geschockt. Und dann ordnet der Arzt noch eine weitere Untersuchung des Verstorbenen an! Doch kein Arzt tut dies, weil er jemandem damit etwas unterstellen möchte. Das Gesetz verpflichtet ihn dazu. Grundsätzlich gilt: Die Benachrichtigung eines Arztes sollte immer der erste Schritt sein.stirbt ein Mensch daheim, dürfen die Angehörigen nicht länger als vier Stunden warten, bis sie den Arzt informieren. Tritt der Tod im Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung ein, die von Ärzten betreut wird, erfolgt die Benachrichtigung des Arztes im Regelfall durch diese Einrichtung. n Benachrichtigung enger Verwandter, um weitere Schritte zu besprechen. n Nachforschungen, ob der Verstorbene zu Lebzeiten seinen Willen hinsichtlich seiner Bestattung hinterlassen hat. TM WICHTIGER HINWEIS Punkte, die mit einem gekennzeichnet sind, müssen von Gesetzes wegen unbedingt beachtet werden. Die anderen Punkte verstehen sich als Hinweis oder Anregung, woran man denken sollte und was möglich ist.

13 Seite 12 LOSLASSEN DER TRAUER-RATGEBER Dienstag, 20. Juli 2010 Auswahl der Grabstätte und Behördengänge: Viele Aufgaben bis zur Bestattung Suche nach einer Grabstätte Ist ein Grab im Familienbesitz, das eißt, das Grabnutzungsrecht ist für eie bestimmte Zahl von Jahren erworen, dann gibt es eine Urkunde, auf der eben dem Kaufdatum auch die Grabage angegeben ist. Auch wenn die Grabnutzungsgebühr och für einige Jahre entrichtet ist, sind äufig kommunale Gebühren für eine erlängerung der Grabstättennutzung inzuplanen. Ein Grabneukauf sollte in Ruhe und ach einer Ortsbesichtigung am ausgeählten Friedhof erfolgen. Wer als Anehöriger zu diesem Zeitpunkt schon ine Vorstellung von einem möglichen rabstein hat, sollte fragen, ob diese Art on Grabstein an dem gewählten Feld ufgestellt werden kann. Unter Umständen gibt es hier sehr genaue Vorschriften seitens der Friedhofsverwaltung. Wahl des Bestattungsunternehmens Sicher sind Angehörige unmittelbar nach dem Tod eines geliebten Menschen angespannter, aufgewühlter als sonst. Deshalb haben sie das Recht, manche Frage auch zweimal zu stellen. Bestatter sind mit dieser Sondersituation vertraut. Da es um den einmaligen Abschied von einem geliebten Menschen geht, ist es für die Hinterbliebenen wichtig, sicher und mit einem guten Gefühl entscheiden zu können. Um einen würdigen Abschied zu gestalten, braucht es Beratung und Information, zu der auch zuverlässige und nachvollziehbare Preisnennungen gehören. Dienstleistungen des Bestatters: n Abholung des Leichnams Wer daheim Abschied nehmen möchte, hat dafür Zeit. Der Leichnam darf bis zu 36 Stunden in einigen Bundesländern 24 Stunden in der Wohnung bleiben, bis er in eine öffentliche Leichenhalle überführt werden muss. Festlegung der Bestattungsart Möglich sind inzwischen eine Reihe verschiedener Bestattungsarten. Abgesehen von der Erdbestattung setzen die meisten Bestattungsarten eine Einäscherung voraus. Die Bestattungsart sollte im Einklang mit dem Lebensstil und der persönlichen Überzeugung des Verstorbenen sein. Für folgende Bestattungsarten braucht es eine eigene Verfügung: Einäscherung n Verfügung zur Einäscherung oder Kremierung: Eine handschriftliche Verfügung kann etwa so lauten: Ich (Vor- und Nachname), wünsche nach meinem Tode feuerbestattet zu werden. Ort, Datum, Unterschrift. Diese Verfügung kann auch von den engsten Angehörigen nach Eintritt des Todes ausgestellt werden. Gegen den Willen auch nur eines dieser engsten Angehörigen darf allerdings keine Einäscherung erfolgen. Seebestattung n Seebestattungsverfügung: Zu jeder Seebestattung ist eine schriftliche Willenserklärung erforderlich. Sie dokumentiert den Wunsch des Verstorbenen oder durch die Hinterbliebenen, auf See bestattet zu werden. Erledigung der Behördengänge und Terminierung. Dazu gehören: uch die Auswahl eines Sarges gehört zur schmerzvollen Aufgabe der Trauernden. Foto: dpa n Absprache des Bestattungstermins mit der Friedhofsverwaltung. Haben Angehörige einen bestimmten Terminwunsch, sollten sie diesen dem Bestatter sehr schnell mitteilen. Da die Terminvergabe beispielsweise in München zentral erfolgt, wird er zwar versuchen, den Wunschtermin zu erhalten, kann das aber nicht versprechen oder gar garantieren. n Absprache über die Nutzung der Trauer- oder Leichenhalle n Auswahl des Sarges/der Urne n Ankleiden des Leichnams, Einbettung in den Sarg, Sargbeigaben (Fortsetzung auf Seite 13)

14 Dienstag, 20. Juli 2010 LOSLASSEN DER TRAUER-RATGEBER Seite 13 (Ein Verstorbener muss nicht mit einem speziellen Leichenkleid angezogen sein. Auch eigene Kleidung ist möglich und ersönlicher.) Umfang der Bestattungsfeier Absprache mit dem zuständigen Pfarramt (Das zuständige Pfarramt sollte ebenfalls zeitnah über den Sterbefall informiert sein, damit die Terminabsprache für das Trauergespräch mit den Angehörigen und für die Bestattung erfolgen kann.) n Aufsetzen einer Todesanzeige n Vorbereitung der Trauerdrucksachen: Trauerkarten, Sterbebilder Blumenschmuck für die Bestattungseier Bestellung von Blumenschmuck, andsträußen, Kränzen für die Bestattungsfeier und eventuell den Gottesienst (mit dem zuständigen Seelsorger vorher absprechen) bei einem Gärtner n Suche nach einem Trauerredner, wenn der Verstorbene das bestimmt hat oder keiner Religionsgemeinschaft angehört n Suche nach Trauermusik Musikkapelle Trauerfeiersänger n Reservierung einer Lokalität für den Leichenschmaus Einladung von Bekannten und Verwandten n Kondolenzbuch besorgen, falls gewünscht Meldung des Todesfalls beim zutändigen Standesamt und Beantraung der Sterbeurkunden. ierfür wird benötigt: n Totenschein n Personalausweis / Geburtsurkunde / Heiratsurkunde. Bei Geschiedenen Scheidungsvermerk oder Scheidungsurteil mit Rechtskraftvermerk n Sterbeurkunde des Ehegatten, falls der Verstorbene verwitwet war. Das Bestattungsunternehmen übernimmt auch diese Behördengänge. Wenn der Verstorbene keine deutschen Papiere besitzt Ist der Verstorbene ausländischer Herkunft, so müssen die Dokumente, die nicht von deutschen Behörden ausgestellt sind, in offizieller Übersetzung vorliegen. Sterbeurkunden: Wozu? Wie viele? Nach einem Sterbefall ist für die Hinterbliebenen die Sterbeurkunde das wichtigste Dokument, um Rechtsbelange und -geschäfte eines Verstorbenen fortführen oder zu Ende bringen zu können. Sie wird in Deutschland von dem Standesamt ausgestellt, in dessen Bezirk sich der Sterbefall ereignete, was nicht immer gleichbedeutend mit dem Wohnort sein muss. Grundlage für die Ausstellung einer Sterbeurkunde ist der Sterbeeintrag im Sterberegister des Standesamtes. Die Urkunde weist Geburts- und Sterbedatum (Sterbeort und -zeit) sowie den Namen des möglicherweise vorhandenen oder vorverstorbenen Ehepartners sowie das Dienstsiegel des ausstellenden Standesamtes und den Namen des beurkundenden Standesbeamten aus. Sterbeurkunden für Rentenzwecke sowie für die Sozialversicherung werden kostenfrei ausgestellt. Sie tragen einen Aufdruck, aus dem die Zweckbestimmung hervorgeht. Jede weitere Sterbeurkunde kostet seit 2009 nach Maßgabe von Landesrecht zehn Euro. Da Banken und Versicherungen oft auf der Vorlage einer Sterbeurkunde im Original bestehen, sollte die Anzahl der Sterbeurkunden eher großzügig bemessen werden. Hat der Verstorbene einen akademischen Grad besessen, der auf der Sterbeurkunde genannt werden soll, so sind die entsprechenden Urkunden der Universität (Diplomzeugnis, Doktorierung oder Habilitierung) ebenfalls beim Standesamt vorzulegen. Man sollte darauf achten, dass man mit der Aushändigung der Sterbeurkunden alle im Original vorgelegten Papiere und Dokumente zurückbekommt. Wenn ein Angehöriger im Ausland stirbt Stirbt ein Angehöriger im Ausland, stellt das Standesamt dort eine Sterbeurkunde aus. Mit der ausländischen Sterbeurkunde können die Angehörigen dann, falls dies beispielsweise im Zusammenhang mit der Beantragung eines Erbscheines erforderlich ist, über den örtlichen Standesbeamten in Deutschland oder die deutsche Auslandsvertretung die Ausstellung einer nachbeurkundenden deutschen Sterbeurkunde durch das Standesamt I in Berlin (Rückerstr. 9, Berlin, Telefon 030/ ) beantragen. n Meldung des Todesfalls Beim Arbeitgeber des Verstorbenen, sofern er noch berufstätig war n Bei Bekannten und Verwandten n Bei Vereinen, Organisationen und eventuell dem ehemaligen Arbeitgeber, falls eine Teilnahme an der Bestattungsfeier erwünscht ist Praktischer Hinweis: Wenn ein alleinstehender Mensch verstorben ist, sollte auch an Nachstehendes gedacht werden: n Versorgung von Haustieren n Wasser und Gas in der Wohnung abstellen THOMAS MULTHAUP

15 Seite 14 LOSLASSEN DER TRAUER-RATGEBER Dienstag, 20. Juli 2010 Auch nach der Bestattung warten noch wichtige Aufgaben auf die Hinterbliebenen. Danksagung und Abmeldung Danksagungsanzeige in der Zeitung oder Danksagungskarten Abmeldung bei Krankenkasse, Rentenkasse, Sozialamt, Versorgungsamt Falls Betriebsrenten gezahlt werden: Abmeldung beim ehemaligen Arbeitgeber Kündigung von laufenden Zahlungen wie Miete, Einzugsermächtigungen, Daueraufträgen, Bankkonten, Fernsehund Rundfunkgebühren, Telefon, Mobiltelefon, Internet, Versicherungen, Zeitschriften sowie Vereins- und sonstigen Mitgliedsbeiträgen Antrag auf Rentenfortzahlung (¼ Jahr) beim Rententräger stellen (dafür wird eine Kopie der Sterbeurkunde benötigt) Handschriftliches oder nicht amtliches Testament, sofern vorhanden, nach Auffinden an das Nachlassgericht übergeben, dann eine ausreichende Anzahl von Erbscheinen beantragen Räumung der Wohnung Abmeldung KFZ Abmeldung der KFZ-Steuer beim Finanzamt Benachrichtigung von Existiert ein Testament, so muss es umgehend dem Nachlassgericht übergeben werden. Die Räumung der Wohnung muss von den Hinterbliebenen organisiert werden. Geschäftspartnern Meldung beim Finanzamt und Erstellung einer Steuer- erklärung Nachsendeantrag bei der Post stellen Hinweis: Bestattungskosten eines nahen Angehörigen können steuerlich geltend gemacht werden, soweit sie nicht aus dem Nachlass gezahlt werden können und nicht durch Ersatzleistungen (zum Beispiel Sterbegeldversicherung oder Kapitallebensversicherung) gedeckt sind. Aufwendungen bis zu einer Höhe von 7500 Euro einschließlich Grabstein werden von den Finanzämtern als noch angemessen angesehen. Nicht abzugsfähig sind mittelbare Bestattungskosten wie beispielsweise: AUFGABEN RUND UMS GRAB STEHEN SPÄTER AN Grabpflege Natürlich pflegen viele Angehörige die Grabstätte selber.wer das aber nicht übernehmen kann und will, kann einen Gärtner mit einer Dauergrabpflege beauftragen. Fotos: dpa Bewirtung von Trauergästen Trauerkleidung Reisekosten. THOMAS MULTHAUP Grabstein BeiErdbestattungenwerdenin der Regel Grabeinfassungen und Grabsteine am Grab angebracht. Ein Steinmetz informiert darüber, welche Setzzeit nach der Bestattung sinnvoll Der Grabstein wird erst nach der Bestattung am Grab aufgestellt. Die anfallenden Kosten richten sich nach der Art des Grabes (beispielsweise Urnen-, Einzel- oder Doppelgrab), der gewünschten Bepflanzung und der Vertragslänge. Grabeinfassung und ist. Ein Grabmal sollte nach Möglichkeit dem Lebensstil, der Lebenseinstellung und auch der religiösen Überzeugung des Verstorbenen entsprechen. Eine gute Frage bei der Auswahl ist folgende: Was würde der Verstorbene

16 Dienstag, 20. Juli 2010 Große Unsicherheit herrscht oft bei der Frage, ob und wie Kinder vom Tod eines Familienmitglieds erfahren sollen. Weil Kinder angeblich noch zu klein sind, um das Ereignis Tod zu verstehen, sollen sie vom Tod noch nichts wissen und schon gar nicht einen Toten sehen. Doch sollte die Frage ehrlicherweise so lauten: Wer schützt hier wen? Schützen wirklich die Erwachsenen die Kinder? Oder schützen sich nicht vielmehr Wie viel Trauer Kinder vertragen Wer selber um Worte und Fassung ringt, der tut sich mit Antworten auf Kinderfragen sicher zusätzlich schwer. Doch gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Büchern, die die Themen Sterben und Tod kindgerecht und gleichzeitig sachlich angemessen umsetzen. Kinder haben ein Recht auf Ehrlichkeit. Fragt ein Kind: Ist der Opa tot?, dann will es erfahren, was wirklich passiert ist. Es tut dann niemandem gut, wenn LOSLASSEN DER TRAUER-RATGEBER Seite 15 MIT EINEM BILD ABSCHIED NEHMEN Nicht selten möchten Kinder den Verstorbenen noch einmal ansehen. Es mag sein, dass es Neugier ist, aber sicher nicht allein. Kinder möchten begreifen, was Tod denn genau ist und bedeutet. Kinder möchten und können sich wieder auf? Gleiches gilt für den Gebrauch religiöser Bilder und Formulierungen. Wo Religion und der Glaube an ein Leben nach dem Tod praktizierter Bestandteil des Familienlebens sind, lässt es sich glaubwürdiger vom Himmel und vom lieben Gott sprechen als in Haushalten, wo diese Themen sonst nie ein Thema sind. Auch für Kinder ist der Tod und ein toter Mensch etwas Besonderes. Und so wie Erwachsene in der Auseinandersetzung damit anders als gewohnt reagieren, tun es eben auch Kinder. Allerdings wieder anders als Erwachsene: Vielleicht lacht ein Kind genau dann, wenn es einem Erwachsenen zum Weinen ist. Darauf sollte man mit Gelassenheit und so selber davon überzeugen, dass der Verstorbene wirklich nicht mehr lebt. Hat das Kind eine besondere Beziehung zu dem Verstorbenen, kann es ihm ja etwas Schönes wie ein selbst gemaltes Bild mitgeben. TM Verständnis reagieren können. Durch einen offenen und glaubwürdigen Umgang mit den Themen Tod und Trauer erschließen Erwachsene einem Kind die wichtige Wahr- Beim Thema Tod sollte mit Kindern offen und ehrlich umgegangen werden. Foto: dpa die Erwachsenen vor den Fragen und den Reaktionen der Kinder? Kinder spüren sehr schnell, wenn ihre Eltern oder andere Erwachsene aus ihrem Umfeld traurig sind. Die Trauer über den Verlust eines Menschen ist ein Prozess, der alle betrifft, die ihn kennen, Kinder eingeschlossen. Um diesen Prozess, der natürlich auch für Kinder schmerzhaft ist, darf man sie deshalb nicht betrügen. Wird etwas so wichtiges wie Trauer und damit verbundene Emotionen verdrängt, brechen diese Gefühle häufig später auf. Dies nicht selten in Formen, die mit seelischen oder körperlichen Erkrankungen verbunden sind. Schon deshalb sollten Kinder ganz bewusst mit in den Prozess des Abschiednehmens einbezogen werden. man jetzt zu Ausflüchten und Halbwahrheiten greift. Zumal die Auseinandersetzung mit der Wahrheit dadurch lediglich verschoben und vertagt ist. Und unter Umständen ist das Vertrauen des Kindes in den erwachsenen Ansprechpartner durch diese Unaufrichtigkeit nachhaltig gestört. Sicher kostet die Wahrheit Mühe und Kraft, besonders wenn man selber traurig und betroffen ist. Trotzdem sollten Eltern oder andere Erwachsene, zu denen das Kind Vertrauen hat, diese Mühe nicht scheuen. Auch beschönigende Bildworte sollten vermieden werden, weil die Kinder sie falsch einordnen könnten. Wenn ein Kind beispielsweise hört, dass jemand eingeschlafen ist, wird es vermutlich fragen: Und wann wacht er

17 Seite 16 LOSLASSEN DER TRAUER-RATGEBER Dienstag, 20. Juli 2010 Mit Blumen Zuneigung, Respekt und Liebe zeigen In der Bestattungs- und Trauerkultur ist Vieles in Vernderung. Auch im Bereich er Trauerfloristik findet ein mdenken statt weg von nonymen, emotionslosen ebinden, hin zu gefühlvolen, floristischen Arbeiten mit ersönlicher und tröstender este der Hinterbliebenen. Loslassen sprach darüber it Tanja Fischer, freischafende Floristmeisterin, die ich seit einigen Jahren inteniv mit dem Bereich Bestattung und Trauerarbeit mit lumen auseinander setzt. Tanja Fischer: Blumen und Pflanzen sind eine perfekte Möglichkeit, seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen. In so vielen Situationen unterstützen sie unsere Worte und Gedanken. Vor allem in Zeiten der Trauer, die oft von Sprachlosigkeit geprägt sind, sprechen Blumen in ihrer eigenen einfühlsamen Sprache und vermitteln, was wir in diesen Momenten nicht selbst aussprechen können. Sie drücken Liebe, Zuneigung und Verbundenheit gegenüber dem Verstorbenen und den Hinterbliebenen aus und dies schon seit Jahrtausenden. In welcher Form können Blumen bei Bestattungen trösten? Tanja Fischer: Da gibt es zum einen die symbolträchtigen Formen, in welche die Blumen traditionell gebracht einen gewollten Ausdruck erbringen. So charakterisiert ein Kranz in zarten Tönen wie roséviolett einen eher ruhigen, verträumten und einfühlsamen Menschen, während eine Kombination aus lauten knalligen Farben wie gelb, orange und pink eine Fröhlichkeit und unbändige Lebenslust widerspiegeln kann. Nicht zu unterschätzen ist aber auch die Zusammenstellung der gewählten Werkstoffe. So können diese zum Beispiel einen Ort wieder geben, den der Verstorbene geliebt hat. Es kann ein wunderschöner Waldkranz oder ein Sargschmuck mit Gartencharakter entstehen warum nicht mit Blumen aus dem eigenen Garten des Verstorbenen oder der Hinterbliebenen? Nun gibt es ja bei Bestattungen traditionelle Rituale. In wie weit können Blumen darin eingebunden werden? Floristmeisterin Tanja Fischer hat sich intensiv mit dem Gebiet der Trauerfloristik auseinandergesetzt. Blumen kunstvoll zu einem Kreuz gebunden. Welche Bedeutung haben Blumen für Sie? werden: der Kranz als Zeichen der Unendlichkeit und Vollkommenheit, das Kreuz als christliches Symbol oder die Herzform für die Liebe. AuchderSargwird aus langer Tradition mit Blumen geschmückt. Zum anderen spielen natürlich die ausgesuchten Blumen eine große Rolle. Viele haben eine Bedeutung so steht die Rose für die Liebe, eine weiße Lilie für Maria. Aber auch eine bestimmte Farbgebung kann Tanja Fischer: Rituale geben Hinterbliebenen, Freunden und Bekannten die Möglichkeit, der Beerdigung nicht isoliert beizuwohnen, sondern sie gemeinsam mit den anderen zu erleben und etwas für den Verstorbenen zu tun. Tanja Fischer: Wie oft fragen wir uns, wie wir unser Beileid aussprechen und zeigen können, wie sehr wir mitfühlen und trauern. Da ist es doch hilfreich, sich mit Blumen und Gesten ausdrükken zu können. Häufig liest man die Formulierung Spende statt Blumen in den Traueranzeigen. Es ist toll, wenn Hilfsprojekte und Organisationen unterstützt werden. Aber für manche bedeutet dies eine Art Redeverbot wie soll ich denn ohne Blumen meine Gefühle und Verbundenheit ausdrücken? Warum dann nicht den Menschen die Möglichkeit geben, bei der Verabschiedung zum Beispiel zusammen einen gemeinsamen Kranz fertig zu stel- Blumensträußchen werden oftmals als letzte Gabe einem Verstorbenen bei der Beerdigung mit ins Grab gegeben. Eines der häufigsten Rituale ist das Verabschieden am offenen Grab. Noch einmal formuliert man in Gedanken Worte und Wünsche und gibt eine letzte Gabe mit ins Grab oft ein Blumensträußchen. Toll finde ich aber auch die Idee, Blumen nicht nur ins Grab zu werfen, sondern sie eher gleiten, schweben oder fliegen zu lassen. Wie schön kann es sein, zu sehen, wie Hunderte von Samen des Ahorns in Form kleiner Propeller hinab fliegen und als Symbol für neues Leben stehen. Oder wie der Sarg mit tausenden weichen anschmiegsamen Palmkätzchen zugedeckt wird. Ich kann mir ebenso gut vorstellen, flauschige Clematissamen nicht in das Grab zu werfen, sondern sie den Gedanken der Hinterbliebenen und der Seele des Verstorbenen gleich in die Luft aufsteigen zu lassen, damit sie an einem anderen Ort wieder neu wachsen können. Ich, nein wir Floristen, möchten den Trauernden den Mut geben, traditionelle Rituale, in Hinblick auf ihre Bedürfnisse, neu und individuell zu gestalten. Für Sie ist es also wichtig, dass man beim Abschied noch einmal aktiv etwas machen kann? len? Jeder kann noch eine für ihn passende Blume in den Kranz stecken oder auf ein Stück Holz oder Rinde Wünsche und Gedanken schreiben, um sie in den Kranz mit einzubringen. Aktiv noch einmal gemeinsam etwas für den Verstorbenen zu tun, kann so viel Zuneigung, Respekt und Liebe zeigen. Aber egal ob Rituale in die Blumen eingebunden sind, oder traditionelle Trauerspenden wie Kränze, das Wichtigste ist und bleibt die Individualität. Blumen können nur dann trösten und helfen, wenn sie widerspiegeln, was den Verstorbenen ausmacht bzw. was die Hinterbliebenen ausdrücken möchten. DAS INTERVIEW FÜHRTE THOMAS MULTHAUP.

18

19 Seite 18 LOSLASSEN DER TRAUER-RATGEBER Dienstag, 20. Juli 2010 Dem Sterben ein Zuhause geben Die häusliche Kinderkrankenpflege in der Begleitung von sterbenden Kindern und ihren Familien. Die Seele kann den Himmel nicht verpassen diese Aussage eines achtjährigen ädchens über ihre Vorstelungen zu Tod und Jenseits piegelt deutlich die emotioale Befindlichkeit die fast lle Menschen umschleicht, wenn sie erfahren, dass ein Kind sterben muss. Wenn alte Menschen sterben, dann sind wir erfüllt mit Trauer, jedoch können wir es eist irgendwie akzeptieren, enn hier schließt sich der reislauf des Lebens wenn jedoch Kinder sterben, dann st das kaum zu verkraften, enn es stirbt ein unvollendetes Leben und immer auch ein tück der eigenen Seele, der igenen Zukunft. Wenn nun eine Krankheit das Leben des eigenen Kindes bedroht, droht auch für die Eltern der Lebensfaden zu zerreißen. Die Familie fühlt sich wie von einem fremden Rhythmus bestimmt und Alltag, Gegenwart und Zukunft eraten ins Wanken. In dieser eit kann das eigene Zuhause ine Art Anker im tosenden eer sein, da es mit dem biserigen Leben verbindet und icherheit in einer Phase der vollkommenen Unsicherheit bietet. Kinder sehen die Welt mit ihren Kinderaugen und verstehen, begreifen und erleben ihre Wirklichkeit im Hier und Jetzt. Für sie ist ihr Zuhause och wichtiger als für die Erwachsenen. Denn die emotionale Sicherheit, die durch den gewohnten Alltag in der Fa- Für ein krankes Kind kann das Zuhause in dieser Zeit eine Art Anker im tosenden Meer sein. Foto: dpa milie vermittelt wird z.b. der morgendliche Kakao mit den Geschwistern im Bett, das vertraute Singen mit der Mutter vor dem Schlafengehen, oder das Spielen mit dem geliebten Haustieres bildet die Basis auf dem Weg durch eine erfüllte Kindheit. Erkrankt nun ein Kind an einer lebensbedrohlichen Erkrankung ist die räumliche und emotionale Nähe der Eltern, Großeltern oder Geschwister für dieses Kind von elementarer Bedeutung. Aber auch für die Familie bietet das Zuhause in dieser Lebenskrise Schutz und Stabilität, da es ein Gefühl von Normalität transportiert. In diesem Sinne sollte den schwerkranken Kindern sowie ihren Familien die Möglichkeit gegeben werden, die verbleibende gemeinsame Zeit in ihrem vertrauten Zuhause zu erleben. Jedoch benötigen diese Kinder häufig eine umfassende medizinische und pflegerische Betreuung, denen verständlicherweise viele Eltern mit Unsicherheit und Ängsten gegenüberstehen. Hier ist es wichtig, dass ein professionelles Netzwerk die Familie zu Hause unterstützt und begleitet. Neben der medizinischen und therapeutischen Betreuung durch die Kinderkliniken, die niedergelassenen KinderärztInnen und diversen TherapeutInnen (z.b. Physiotherapie) spielt hier die häusliche Kinderkrankenpflege eine tragende Rolle. STEFANIE ZANG (KINDERKRANKENSCHWESTER, DIPL. PFLEGEWIRTIN (FH), STEPHANIE MÜLLER (KINDERKRANKENSCHWESTER, DIPL. PFLEGEWIRTIN (FH)) JEDE SPENDE HILFT Wenn Kinder sterben müssen dann muss das professionelle Netzwerk zügig reagieren und handeln. Jedoch kann die häusliche Kinderkrankenpflege dies in dem beschriebenen Umfang nur, wenn ihre Leistungen von den Kostenträgern auch finanziert werden. Die derzeit übliche Praxis zeigt jedoch häufig das Gegenteil immer wieder werden Leistungen verzögert, verweigert oder nur in einem reduzierten Umfang d.h. nach so genannten Einzelleistungen (z.b. Legen einer Magensonde oder Medikamentengabe ) von den Kostenträgern genehmigt. Für die Kinder und ihre Familien zählt jedoch der Augenblick sie benötigen die Unterstützung durch die Kinderkrankenschwestern jetzt und im entsprechenden Umfang. Hier greift der Verein Kinderbegleitung Deutschland e.v. (KIB e.v.). Er unterstützt Familien mit schwerkranken Kindern bei der Pflege und Betreuung ihres Kindes zu Hause und verwirklicht den Einsatz von examinierten Gesundheits- und KinderkrankenpflegerInnen. Durch eine Spende können Sie die Arbeit des Vereins unterstützen und helfen mit, dass für die Kinder ein Leben bis zuletzt im vertrauten Zuhause möglich wird. Jede noch so kleine Spende kommt sozusagen direkt bei den betroffenen Kindern an.

20 Dienstag, 20. Juli 2010 LOSLASSEN DER TRAUER-RATGEBER Seite 19 Häusliche Kinderkrankenpflege: Begleitung bis zuletzt Kinder, die sterben müssen, leiden häufig an (sehr) seltenen Erkrankungen, die viele unterschiedliche Symptome wie z.b. Ernährungsund Schluckprobleme, zerebrale Krampfanfälle, chmerzen oder Atemnot verursachen können. Hier werden die examinierten flegefachkräfte des ambuanten Kinderkrankenpfleedienstes vor große Herausorderungen gestellt. Sie versuchen Sicherheit u geben, Ansprechpartner u sein und Freiräume zu chaffen. Gemeinsam mit en ÄrztInnen versuchen sie chmerzen zu lindern und Angst zu lösen. Sie finden öglichkeiten, die Atmung u erleichtern, und fördern ie Wahrnehmung der Kiner. Sie unterstützen bei Bewegungseinschränkungen nd eröffnen dem Kind z.b. urch den gezielten Einsatz von speziellen Hilfsmitteln einen Platz am Küchentisch mitten im Kreis der Familie. Sie wenden spezielle Pflegetechniken an, um die chluckbeschwerden zu linern und dem Kind ggf. das ssen eines Lieblingspudings zu ermöglichen. Und icht zuletzt beobachten sie Veränderungen und Komlikationen und können rühzeitig und gezielt einreifen und dadurch dem Kind ermöglichen, dass es zu Hause bleiben kann. Hierbei ist hilfreich, dass viele Kinder nicht erst in den letzten Lebenswochen Unterstützung bekommen, sondern häufig seit Jahren durch den ambulanten Kinderkrankenpflegedienst betreut werden. Die Gesundheits- und KinderkrankenpflegerInnen kennen somit die Kinder und sind sensibel für feine Veränderungen am Zustand der Kinder. Neben der direkten pflegerischen Betreuung des Kindes liegt in der Beratung und Begleitung des Familiensystems eine weitere zentrale Aufgabe der Gesundheits- und KinderkrankenpflegerInnen. Häufig erleben sich Mütter und Väter in ihrer Elternrolle unsicher und hilflos, sie quälen sich mit Schuldgefühlen und Vorwürfen und müssen im Kontakt und in ihrer Kommunikation mit dem sterbenden Kind unterstützt und gestärkt werden. Die Beratung und Anleitung in pflegerische Tätigkeiten und vor allem ein gemeinsam entwickeltes Krisenmanagement mit einer telefonischen Erreichbarkeit Rund um die Uhr schaffen Vertrauen und geben Sicherheit. Leben bis zuletzt dies ist die zentrale Aufgabe in der Begleitung von sterbenden Kindern und ihrer Familien. Neben den genannten (fachspezifischen) Anforderungen an die Pflegenden rücken jedoch grundlegende Aspekte des Miteinanders in den Vordergrund. Es geht um die bedeutenden kleinen Dinge des Alltags wie Aufmerksamkeit, Flexibilität, Humor, Achtsamkeit, Wahrhaftigkeit und Da-Sein ohne Geschäftigkeit. Ohne dieses Mit-Menschsein ist eine authentische Sterbe- und Trauerbegleitung eines Kindes und seiner Familie durch einen ambulanten Kinderkrankenpflegedienst nicht möglich. INFOS & KONTAKT STEFANIE ZANG, (KINDERKRANKENSCHWESTER, DIPL. PFLEGEWIRTIN (FH)), STEPHANIE MÜLLER (KINDERKRANKENSCHWESTER, DIPL. PFLEGEWIRTIN (FH)) Bei Fragen rund um den Verein Kinderbegleitung Deutschland e.v. wenden Sie sich bitte an: Verein Kinderbegleitung Deutschland e.v., Silvia Hertwig, Dipl. Sozpäd. (FH), Zentnerstraße 17, München, Telefon 089/ , Fax 089/ , info@kinderbegleitung.de; Spenden: Stadtsparkasse München, Konto-Nummer 1107, BLZ Kinderbegleitung Deutschland e.v. anerkannte gemeinnützige Körperschaft, Spenden bzw. Zuwendungen werden nach 51 ff. AO im Sinne des 10b des Einkommensteuergesetzes in Anerkennung wegen Förderung mildtätiger Zwecke und des Wohlfahrtswesens steuerbegünstigt anerkannt.

Begleitung von Eltern in der Trauerverarbeitung

Begleitung von Eltern in der Trauerverarbeitung Begleitung von Eltern in der Trauerverarbeitung Begleitung Begleitung Empowerment-Ansatz von Eltern von Eltern Familie als System begreifen und stabilisieren von Eltern Familie als System begreifen und

Mehr

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut Von Susanne Göbel und Josef Ströbl Die Ideen der Persönlichen Zukunftsplanung stammen aus Nordamerika. Dort werden Zukunftsplanungen schon

Mehr

Kreativ visualisieren

Kreativ visualisieren Kreativ visualisieren Haben Sie schon einmal etwas von sogenannten»sich selbst erfüllenden Prophezeiungen«gehört? Damit ist gemeint, dass ein Ereignis mit hoher Wahrscheinlichkeit eintritt, wenn wir uns

Mehr

50 Fragen, um Dir das Rauchen abzugewöhnen 1/6

50 Fragen, um Dir das Rauchen abzugewöhnen 1/6 50 Fragen, um Dir das Rauchen abzugewöhnen 1/6 Name:....................................... Datum:............... Dieser Fragebogen kann und wird Dir dabei helfen, in Zukunft ohne Zigaretten auszukommen

Mehr

RATGEBER im Trauerfall

RATGEBER im Trauerfall Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, steht im Gesicht derjenigen, die an ihn denken. RATGEBER im Trauerfall Bestattungs-Institut Pradl Freyung - Tel: 08551/6471 Grafenau - Tel: 08552/974924

Mehr

Sibylle Mall // Medya & Dilan

Sibylle Mall // Medya & Dilan Sibylle Mall // Medya & Dilan Dilan 1993 geboren in Bruchsal, Kurdin, lebt in einer Hochhaussiedlung in Leverkusen, vier Brüder, drei Schwestern, Hauptschulabschluss 2010, Cousine und beste Freundin von

Mehr

Und nun kommt der wichtigste und unbedingt zu beachtende Punkt bei all deinen Wahlen und Schöpfungen: es ist deine Aufmerksamkeit!

Und nun kommt der wichtigste und unbedingt zu beachtende Punkt bei all deinen Wahlen und Schöpfungen: es ist deine Aufmerksamkeit! Wie verändere ich mein Leben? Du wunderbarer Menschenengel, geliebte Margarete, du spürst sehr genau, dass es an der Zeit ist, die nächsten Schritte zu gehen... hin zu dir selbst und ebenso auch nach Außen.

Mehr

Mehr Geld verdienen! Lesen Sie... Peter von Karst. Ihre Leseprobe. der schlüssel zum leben. So gehen Sie konkret vor!

Mehr Geld verdienen! Lesen Sie... Peter von Karst. Ihre Leseprobe. der schlüssel zum leben. So gehen Sie konkret vor! Peter von Karst Mehr Geld verdienen! So gehen Sie konkret vor! Ihre Leseprobe Lesen Sie...... wie Sie mit wenigen, aber effektiven Schritten Ihre gesteckten Ziele erreichen.... wie Sie die richtigen Entscheidungen

Mehr

Elma van Vliet. Mama, erzähl mal!

Elma van Vliet. Mama, erzähl mal! Elma van Vliet Mama, erzähl mal! Elma van Vliet Mama, erzähl mal! Das Erinnerungsalbum deines Lebens Aus dem Niederländischen von Ilka Heinemann und Matthias Kuhlemann KNAUR Von mir für dich weil du

Mehr

B: bei mir war es ja die X, die hat schon lange probiert mich dahin zu kriegen, aber es hat eine Weile gedauert.

B: bei mir war es ja die X, die hat schon lange probiert mich dahin zu kriegen, aber es hat eine Weile gedauert. A: Ja, guten Tag und vielen Dank, dass du dich bereit erklärt hast, das Interview mit mir zu machen. Es geht darum, dass viele schwerhörige Menschen die Tendenz haben sich zurück zu ziehen und es für uns

Mehr

Predigt Salvenmoser: Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe.

Predigt Salvenmoser: Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe. Predigt Salvenmoser: Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe. Vor einigen Tagen habe ich folgende Meldung in der örtlichen Presse gelesen: Blacky Fuchsberger will ohne Frau nicht leben. Der Entertainer

Mehr

Darum geht es in diesem Heft

Darum geht es in diesem Heft Die Hilfe für Menschen mit Demenz von der Allianz für Menschen mit Demenz in Leichter Sprache Darum geht es in diesem Heft Viele Menschen in Deutschland haben Demenz. Das ist eine Krankheit vom Gehirn.

Mehr

»gefallene Frauen«galten. Aber die Stigmatisierung finde weiterhin auf der beruflichen und finanziellen Ebene statt. 2 Irgendwie gehört das aber

»gefallene Frauen«galten. Aber die Stigmatisierung finde weiterhin auf der beruflichen und finanziellen Ebene statt. 2 Irgendwie gehört das aber »gefallene Frauen«galten. Aber die Stigmatisierung finde weiterhin auf der beruflichen und finanziellen Ebene statt. 2 Irgendwie gehört das aber alles zusammen. Denn hätten die Alleinerziehenden nicht

Mehr

Was ich dich - mein Leben - schon immer fragen wollte! Bild: Strichcode Liebe Mein liebes Leben, alle reden immer von der gro en Liebe Kannst du mir erklären, was Liebe überhaupt ist? Woran erkenne ich

Mehr

Eingewöhnung. Wie ein guter Start gelingt

Eingewöhnung. Wie ein guter Start gelingt Eingewöhnung Wie ein guter Start gelingt Liebe Eltern, Sie haben sich entschieden, uns Ihr Kind in einer Kindertageseinrichtung der Landeshauptstadt Kiel anzuvertrauen. Wir freuen uns auf Ihr Kind und

Mehr

pflegen-und-leben.de Was pflegende Frauen bewegt und wie Selbstfürsorge aussehen kann

pflegen-und-leben.de Was pflegende Frauen bewegt und wie Selbstfürsorge aussehen kann 1 pflegen-und-leben.de Was pflegende Frauen bewegt und wie Selbstfürsorge aussehen kann Berlin, am 9. Mai 2015 Imke Wolf, Diplom-Psychologin IN KOOPERATION MIT Startseite von pflegen-und-leben.de Was bietet

Mehr

Das Wunderbare am Tod ist, dass Sie ganz alleine sterben dürfen. Endlich dürfen Sie etwas ganz alleine tun!

Das Wunderbare am Tod ist, dass Sie ganz alleine sterben dürfen. Endlich dürfen Sie etwas ganz alleine tun! unseren Vorstellungen Angst. Ich liebe, was ist: Ich liebe Krankheit und Gesundheit, Kommen und Gehen, Leben und Tod. Für mich sind Leben und Tod gleich. Die Wirklichkeit ist gut. Deshalb muss auch der

Mehr

Gesprächsführung für Sicherheitsbeauftragte Gesetzliche Unfallversicherung

Gesprächsführung für Sicherheitsbeauftragte Gesetzliche Unfallversicherung Ihre Unfallversicherung informiert Gesprächsführung für Sicherheitsbeauftragte Gesetzliche Unfallversicherung Weshalb Gesprächsführung für Sicherheitsbeauftragte? 1 Als Sicherheitsbeauftragter haben Sie

Mehr

Dass aus mir doch noch was wird Jaqueline M. im Gespräch mit Nadine M.

Dass aus mir doch noch was wird Jaqueline M. im Gespräch mit Nadine M. Dass aus mir doch noch was wird Jaqueline M. im Gespräch mit Nadine M. Jaqueline M. und Nadine M. besuchen das Berufskolleg im Bildungspark Essen. Beide lassen sich zur Sozialassistentin ausbilden. Die

Mehr

Themenbereich "Trauer"

Themenbereich Trauer Ergebnisse aus der Meinungsforschung: "So denken die Bürger" Übersicht Zu dem Verlust eines Menschen gehört meist auch die Trauer danach. Wissenschaftler sprechen dabei gerne von Trauerphasen und suchen

Mehr

A n t w o r t auf die Kleine Anfrage Nr. 17/12882 vom 22. November 2013 über Sternenkinder II

A n t w o r t auf die Kleine Anfrage Nr. 17/12882 vom 22. November 2013 über Sternenkinder II Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales Herrn Abgeordneten Gottfried Ludewig (CDU) über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei - G Sen - A n t w o r t auf die Kleine

Mehr

Abschied nehmen am Lebensanfang

Abschied nehmen am Lebensanfang Kompetenzzentrum Pädiatrische Palliative Care Abschied nehmen am Lebensanfang 20. Jahrestagung der GAIMH Universität Zürich 30. Januar 2015 Rosanna Abbruzzese Monteagudo, lic.phil. Fachpsychologin für

Mehr

Aussagen zur eigenen Liebe

Aussagen zur eigenen Liebe Aussagen zur eigenen Liebe 1. Themenstrang: Ich liebe Dich 1.1 Liebesäußerung Die schreibende Person bringt mit dieser Aussage ihre Liebe zum Ausdruck. Wir differenzieren zwischen einer Liebeserklärung,

Mehr

Gutes Leben was ist das?

Gutes Leben was ist das? Lukas Bayer Jahrgangsstufe 12 Im Hirschgarten 1 67435 Neustadt Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium Landwehrstraße22 67433 Neustadt a. d. Weinstraße Gutes Leben was ist das? Gutes Leben für alle was genau ist das

Mehr

Übergänge- sind bedeutsame Lebensabschnitte!

Übergänge- sind bedeutsame Lebensabschnitte! Übergänge- sind bedeutsame Lebensabschnitte! Liebe Eltern, Ihr Kind kommt nun von der Krippe in den Kindergarten! Auch der Übergang in den Kindergarten bedeutet für Ihr Kind eine Trennung von Vertrautem

Mehr

DEINE LIEBEVOLLE BEZIEHUNG ANNEHMEN

DEINE LIEBEVOLLE BEZIEHUNG ANNEHMEN DEINE LIEBEVOLLE BEZIEHUNG ANNEHMEN TELESEMINAR MIT LEA HAMANN LERNMATERIAL FÜR TEILNEHMER Hallo ihr Lieben, das Thema Beziehungen ist für uns alle ein Bereich, der sehr viel Heilung braucht. Lange Zeit

Mehr

Kurzanleitung für eine erfüllte Partnerschaft

Kurzanleitung für eine erfüllte Partnerschaft Kurzanleitung für eine erfüllte Partnerschaft 10 Schritte die deine Beziehungen zum Erblühen bringen Oft ist weniger mehr und es sind nicht immer nur die großen Worte, die dann Veränderungen bewirken.

Mehr

Fragebogen zu arbeitsplatzbezogenen Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen

Fragebogen zu arbeitsplatzbezogenen Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen Fragebogen zu arbeitsplatzbezogenen Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen Die Aussagen auf den folgenden Seiten beziehen sich auf Situationen, Gedanken und Gefühle, die man im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz

Mehr

M03a Lernstraße für den Unterricht in Sekundarstufe I

M03a Lernstraße für den Unterricht in Sekundarstufe I M03a Lernstraße für den Unterricht in Sekundarstufe I 1. Station: Der Taufspruch Jedem Täufling wird bei der Taufe ein Taufspruch mit auf den Weg gegeben. Dabei handelt es sich um einen Vers aus der Bibel.

Mehr

Die Zahnlückenkinder wollen`s wissen

Die Zahnlückenkinder wollen`s wissen Die Zahnlückenkinder wollen`s wissen Projekt des Ambulanten Kinder-, und Jugendhospizdienstes Heilbronn im Kindergarten Ittlingen So fing es an: Frau Albrecht, Kindergartenleiterin im Kindergarten Ittlingen

Mehr

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

ONLINE-AKADEMIE. Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht Ziele ONLINE-AKADEMIE Ziele Wenn man von Menschen hört, die etwas Großartiges in ihrem Leben geleistet haben, erfahren wir oft, dass diese ihr Ziel über Jahre verfolgt haben oder diesen Wunsch schon bereits

Mehr

Liebe oder doch Hass (13)

Liebe oder doch Hass (13) Liebe oder doch Hass (13) von SternenJuwel online unter: http://www.testedich.de/quiz37/quiz/1442500524/liebe-oder-doch-hass-13 Möglich gemacht durch www.testedich.de Einleitung Yuna gibt jetzt also Rima

Mehr

Schulseelsorge an der Kerschensteinerschule Schweinfurt. Offenes Ohr. für alle Schüler, Eltern und Lehrer. Anja Oberst-Beck

Schulseelsorge an der Kerschensteinerschule Schweinfurt. Offenes Ohr. für alle Schüler, Eltern und Lehrer. Anja Oberst-Beck Schulseelsorge an der Kerschensteinerschule Schweinfurt Offenes Ohr für alle Schüler, Eltern und Lehrer Anja Oberst-Beck Unsere Schule Idee Schulseelsorge Rahmenbedingungen Äußerer Rahmen Ablauf der Kindersprechstunde

Mehr

Also: Wie es uns geht, das hat nichts mit dem zu tun, ob wir an Gott glauben.

Also: Wie es uns geht, das hat nichts mit dem zu tun, ob wir an Gott glauben. Liebe Schwestern und Brüder, Ich möchte mit Ihnen über die Jahreslosung dieses Jahres nachdenken. Auch wenn schon fast 3 Wochen im Jahr vergangen sind, auch wenn das Jahr nicht mehr wirklich neu ist, auch

Mehr

Arbeitsblätter zum Thema Sterben und Tod für Schüler_innen weiterführender Schulen

Arbeitsblätter zum Thema Sterben und Tod für Schüler_innen weiterführender Schulen Arbeitsblätter zum Thema Sterben und Tod für Schüler_innen weiterführender Schulen Liebe Lehrer_innen und Schüler_innen, wir haben für Sie / Euch einige Arbeitsblätter erstellt, die genutzt werden können,

Mehr

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig?

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig? Pädagogik Melanie Schewtschenko Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig? Studienarbeit Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung.2 2. Warum ist Eingewöhnung

Mehr

Hinweise in Leichter Sprache zum Vertrag über das Betreute Wohnen

Hinweise in Leichter Sprache zum Vertrag über das Betreute Wohnen Hinweise in Leichter Sprache zum Vertrag über das Betreute Wohnen Sie möchten im Betreuten Wohnen leben. Dafür müssen Sie einen Vertrag abschließen. Und Sie müssen den Vertrag unterschreiben. Das steht

Mehr

Gemeinsame Erklärung zur inter-kulturellen Öffnung und zur kultur-sensiblen Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung und Migrations-Hintergrund.

Gemeinsame Erklärung zur inter-kulturellen Öffnung und zur kultur-sensiblen Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung und Migrations-Hintergrund. Gemeinsame Erklärung zur inter-kulturellen Öffnung und zur kultur-sensiblen Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung und Migrations-Hintergrund. Das ist eine Erklärung in Leichter Sprache. In einer

Mehr

Herzensrosen, die bedingungslose Liebe und die Schuld

Herzensrosen, die bedingungslose Liebe und die Schuld Herzensrosen, die bedingungslose Liebe und die Schuld Wir leben in einer Zeit des Aufbruchs und des Umbruchs. Viele Menschen machen sich auf und beginnen zu suchen. Sie suchen nach etwas, nach dem die

Mehr

Um Glück zu haben, musst du ihm eine Chance geben.

Um Glück zu haben, musst du ihm eine Chance geben. Um Glück zu haben, musst du ihm eine Chance geben. Du musst offen für das Glück sein, um es zu erfahren und ihm zu begegnen. Und du musst daran glauben, dass du es verdient hast, was da draußen an Positivem

Mehr

Initiativkreis Abendsonne

Initiativkreis Abendsonne Initiativkreis Abendsonne Goldene Abendsonne du sendest deine warmen Strahlen auf die müde Erde herab. Vor dir stehen die Bäume wie schwarze Recken. Sie können deinen Glanz nicht mildern. Sanft streichelst

Mehr

Das bringt nichts. Trotzdem. Mach doch, was du willst. Mach ich auch. Wo sind die drei eigentlich hin gefahren? Emmett will sich neue PS3-Spiele

Das bringt nichts. Trotzdem. Mach doch, was du willst. Mach ich auch. Wo sind die drei eigentlich hin gefahren? Emmett will sich neue PS3-Spiele Etwas Schreckliches Alice und Bella saßen in der Küche und Bella aß ihr Frühstück. Du wohnst hier jetzt schon zwei Wochen Bella., fing Alice plötzlich an. Na und? Und ich sehe immer nur, dass du neben

Mehr

Denken und Träumen - Selbstreflexion zum Jahreswechsel

Denken und Träumen - Selbstreflexion zum Jahreswechsel 1 Denken und Träumen - Selbstreflexion zum Jahreswechsel Welches sinnvolle Wort springt Ihnen zuerst ins Auge? Was lesen Sie? Welche Bedeutung verbinden Sie jeweils damit? 2 Wenn Sie an das neue Jahr denken

Mehr

Fürbitten für die Trauung - 1

Fürbitten für die Trauung - 1 Fürbitten für die Trauung - 1 Himmlischer Vater, Du hast ein offenes Auge für unser Leben und ein offenes Ohr für unsere Bitten. So wenden wir uns jetzt an Dich: 1. Fürbitte: Himmlischer Vater, Du hast

Mehr

Krippenspiel für das Jahr 2058

Krippenspiel für das Jahr 2058 Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens Spielen & Gestalten Krippenspiel für das Jahr 2058 Krippenspiel für das Jahr 2058 K 125 Impressum Weihnachtsspielangebot 2009 Krippenspiel für das Jahr 2058 K 125 Die Aufführungsrechte

Mehr

Um Ihre Ziele durchzusetzen! Um Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen! Um in Begegnungen mit anderen Ihre Selbstachtung zu wahren!

Um Ihre Ziele durchzusetzen! Um Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen! Um in Begegnungen mit anderen Ihre Selbstachtung zu wahren! Handout 19 Interpersonelle Grundfertigkeiten Einführung Wozu brauchen Sie zwischenmenschliche Skills? Um Ihre Ziele durchzusetzen! Um Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen! Um in Begegnungen mit anderen

Mehr

Das Leitbild vom Verein WIR

Das Leitbild vom Verein WIR Das Leitbild vom Verein WIR Dieses Zeichen ist ein Gütesiegel. Texte mit diesem Gütesiegel sind leicht verständlich. Leicht Lesen gibt es in drei Stufen. B1: leicht verständlich A2: noch leichter verständlich

Mehr

Adhara Fragenbogen. 1.) Vertrauen Sie darauf, vom Leben mit allem Notwendigen versorgt zu werden?

Adhara Fragenbogen. 1.) Vertrauen Sie darauf, vom Leben mit allem Notwendigen versorgt zu werden? 1.) Vertrauen Sie darauf, vom Leben mit allem Notwendigen versorgt zu werden? 2.) Überkommen Sie je Existenzängste? 3.) Fühlen Sie sich geerdert? 4.) Kennen Sie einen Menschen, der gut geerdet ist? 5.)

Mehr

micura Pflegedienste Köln

micura Pflegedienste Köln micura Pflegedienste Köln 2 PFLEGE UND BETREUUNG ZUHAUSE 3 Im Laufe eines Lebens verändern sich die Bedürfnisse. micura Pflegedienste schließt die Lücke einer eingeschränkten Lebensführung. Viele Alltäglichkeiten

Mehr

Sufi-Zentrum Rabbaniyya. Eusubillahi-mineş-şeytanirrajim Bismillahirr-rahmanirrahim. Angst und Drohung. Sheikh Eşref Efendi - Sufiland

Sufi-Zentrum Rabbaniyya. Eusubillahi-mineş-şeytanirrajim Bismillahirr-rahmanirrahim. Angst und Drohung. Sheikh Eşref Efendi - Sufiland Eusubillahi-mineş-şeytanirrajim Bismillahirr-rahmanirrahim Angst und Drohung Sheikh Eşref Efendi - Sufiland Urgroßsheikh Abd Allah Faiz ad Daghistani Was hast du gemacht, eben mit deinem Kind? Du hast

Mehr

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren W. Kippels 22. Februar 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 2 Lineargleichungssysteme zweiten Grades 2 3 Lineargleichungssysteme höheren als

Mehr

Primzahlen und RSA-Verschlüsselung

Primzahlen und RSA-Verschlüsselung Primzahlen und RSA-Verschlüsselung Michael Fütterer und Jonathan Zachhuber 1 Einiges zu Primzahlen Ein paar Definitionen: Wir bezeichnen mit Z die Menge der positiven und negativen ganzen Zahlen, also

Mehr

Peter Hettlich MdB, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Sehr geehrte Frau Präsidentin/Sehr geehrter Herr Präsident,

Peter Hettlich MdB, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Sehr geehrte Frau Präsidentin/Sehr geehrter Herr Präsident, Rede zu Protokoll TOP 74 Straßenverkehrsrecht Peter Hettlich MdB, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Sehr geehrte Frau Präsidentin/Sehr geehrter Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen, meine Damen

Mehr

Sterben in Deutschland Wissen und Einstellungen zum Sterben

Sterben in Deutschland Wissen und Einstellungen zum Sterben Sterben in Deutschland Wissen und Einstellungen zum Sterben Sterben in Deutschland Erhebungszeitraum und durchführendes Institut - 25. bis 28. Juni 2012 - Forschungsgruppe Wahlen Telefonfeld GmbH, Mannheim

Mehr

Bis zu 20% aller Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an Depression. Damit ist Depression eine der häufigsten seelischen Erkrankungen.

Bis zu 20% aller Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an Depression. Damit ist Depression eine der häufigsten seelischen Erkrankungen. Bis zu 20% aller Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an Depression. Damit ist Depression eine der häufigsten seelischen Erkrankungen. Im Jahr 2020 werden Depressionen die Volkskrankheit Nummer Eins

Mehr

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache Das Persönliche Budget mehr Selbstbestimmung, mehr Selbstständigkeit, mehr Selbstbewusstsein! Dieser Text soll den behinderten Menschen in Westfalen-Lippe,

Mehr

- mit denen Sie Ihren Konfliktgegner in einen Lösungspartner verwandeln

- mit denen Sie Ihren Konfliktgegner in einen Lösungspartner verwandeln 3 magische Fragen - mit denen Sie Ihren Konfliktgegner in einen Lösungspartner verwandeln Dipl.-Psych. Linda Schroeter Manchmal ist es wirklich zum Verzweifeln! Der Mensch, mit dem wir viel zu Regeln,

Mehr

Kerstin Hack. Worte der Freundschaft. Zitate und Gedanken über wertvolle Menschen

Kerstin Hack. Worte der Freundschaft. Zitate und Gedanken über wertvolle Menschen Kerstin Hack Worte der Freundschaft Zitate und Gedanken über wertvolle Menschen www.impulshefte.de Kerstin Hack: Worte der Freundschaft Zitate und Gedanken über wertvolle Menschen Impulsheft Nr. 24 2008

Mehr

Kulturelle Evolution 12

Kulturelle Evolution 12 3.3 Kulturelle Evolution Kulturelle Evolution Kulturelle Evolution 12 Seit die Menschen Erfindungen machen wie z.b. das Rad oder den Pflug, haben sie sich im Körperbau kaum mehr verändert. Dafür war einfach

Mehr

Evangelisieren warum eigentlich?

Evangelisieren warum eigentlich? Predigtreihe zum Jahresthema 1/12 Evangelisieren warum eigentlich? Ich evangelisiere aus Überzeugung Gründe, warum wir nicht evangelisieren - Festes Bild von Evangelisation - Negative Erfahrungen von und

Mehr

Schüler und Lehrer. Teil 1: Was ist Erleuchtung? von Anssi Antila

Schüler und Lehrer. Teil 1: Was ist Erleuchtung? von Anssi Antila Schüler und Lehrer Teil 1: Was ist Erleuchtung? von Anssi Antila Dieses E-Book wurde erstellt für Tamara Azizova (tamara.azizova@googlemail.com) am 25.06.2014 um 11:19 Uhr, IP: 178.15.97.2 Inhaltsverzeichnis

Mehr

Nicht kopieren. Der neue Report von: Stefan Ploberger. 1. Ausgabe 2003

Nicht kopieren. Der neue Report von: Stefan Ploberger. 1. Ausgabe 2003 Nicht kopieren Der neue Report von: Stefan Ploberger 1. Ausgabe 2003 Herausgeber: Verlag Ploberger & Partner 2003 by: Stefan Ploberger Verlag Ploberger & Partner, Postfach 11 46, D-82065 Baierbrunn Tel.

Mehr

PREDIGT ZUM 1. ADVENT 2012. Was wünschst du dir?

PREDIGT ZUM 1. ADVENT 2012. Was wünschst du dir? PREDIGT ZUM 1. ADVENT 2012 Was wünschst du dir? 1. Advent (V) 2012 (Einführung des neuen Kirchenvorstands) Seite 1 PREDIGT ZUM SONNTAG Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und

Mehr

1: 9. Hamburger Gründerpreis - Kategorie Existenzgründer - 08.09.2010 19:00 Uhr

1: 9. Hamburger Gründerpreis - Kategorie Existenzgründer - 08.09.2010 19:00 Uhr 1: 9. Hamburger Gründerpreis - Kategorie Existenzgründer - Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrter Herr Dr. Vogelsang, sehr geehrter Herr Strunz, und meine sehr geehrte Damen und Herren, meine

Mehr

Information zum Projekt. Mitwirkung von Menschen mit Demenz in ihrem Stadtteil oder Quartier

Information zum Projekt. Mitwirkung von Menschen mit Demenz in ihrem Stadtteil oder Quartier Information zum Projekt Mitwirkung von Menschen mit Demenz in ihrem Stadtteil oder Quartier Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr Wir führen ein Projekt durch zur Mitwirkung von Menschen mit Demenz in

Mehr

Das Weihnachtswunder

Das Weihnachtswunder Das Weihnachtswunder Ich hasse Schnee, ich hasse Winter und am meisten hasse ich die Weihnachtszeit! Mit diesen Worten läuft der alte Herr Propper jeden Tag in der Weihnachtszeit die Strasse hinauf. Als

Mehr

Befragt wurden 4.003 Personen zwischen 14 und 75 Jahren von August bis September 2013. Einstellung zur Organ- und Gewebespende (Passive Akzeptanz)

Befragt wurden 4.003 Personen zwischen 14 und 75 Jahren von August bis September 2013. Einstellung zur Organ- und Gewebespende (Passive Akzeptanz) Wissen, Einstellung und Verhalten der deutschen Allgemeinbevölkerung (1 bis Jahre) zur Organspende Bundesweite Repräsentativbefragung 201 - Erste Studienergebnisse Befragt wurden.00 Personen zwischen 1

Mehr

Eltern- Newsletter KOMMUNALE KINDERTAGESSTÄTTE ARCHE NOAH. März 2013. 2013 Ausgabe 2. T H E M E N I N D I E S E R AUSGABE: Zähne putzen

Eltern- Newsletter KOMMUNALE KINDERTAGESSTÄTTE ARCHE NOAH. März 2013. 2013 Ausgabe 2. T H E M E N I N D I E S E R AUSGABE: Zähne putzen 2013 Ausgabe 2 sches Eltern- Newsletter März 2013 KOMMUNALE KINDERTAGESSTÄTTE ARCHE NOAH DER ORTSGEMEINDE KETTIG T H E M E N I N D I E S E R AUSGABE: Zähne putzen in der Kita Brandschutzwoche Organisatori-

Mehr

KIRCHLICH HEIRATEN EINFACH UND PERSÖNLICH

KIRCHLICH HEIRATEN EINFACH UND PERSÖNLICH TRAU DICH AUF EINEN GEMEINSAMEN WEG KIRCHLICH HEIRATEN EINFACH UND PERSÖNLICH KIRCHLICH HEIRATEN Am Anfang steht die Liebe zweier Menschen. Sie lebt von der Beziehung der beiden Persönlichkeiten, ihren

Mehr

Elternzeit Was ist das?

Elternzeit Was ist das? Elternzeit Was ist das? Wenn Eltern sich nach der Geburt ihres Kindes ausschließlich um ihr Kind kümmern möchten, können sie bei ihrem Arbeitgeber Elternzeit beantragen. Während der Elternzeit ruht das

Mehr

Informationen zum Ambulant Betreuten Wohnen in leichter Sprache

Informationen zum Ambulant Betreuten Wohnen in leichter Sprache Informationen zum Ambulant Betreuten Wohnen in leichter Sprache Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Siegen - Wittgenstein/ Olpe 1 Diese Information hat geschrieben: Arbeiterwohlfahrt Stephanie Schür Koblenzer

Mehr

Welches Übersetzungsbüro passt zu mir?

Welches Übersetzungsbüro passt zu mir? 1 Welches Übersetzungsbüro passt zu mir? 2 9 Kriterien für Ihre Suche mit Checkliste! Wenn Sie auf der Suche nach einem passenden Übersetzungsbüro das Internet befragen, werden Sie ganz schnell feststellen,

Mehr

Predigt, 01.01.2011 Hochfest der Gottesmutter Maria/Neujahr Texte: Num 6,22-27; Lk 2,16-21

Predigt, 01.01.2011 Hochfest der Gottesmutter Maria/Neujahr Texte: Num 6,22-27; Lk 2,16-21 Predigt, 01.01.2011 Hochfest der Gottesmutter Maria/Neujahr Texte: Num 6,22-27; Lk 2,16-21 (in St. Stephanus, 11.00 Uhr) Womit beginnt man das Neue Jahr? Manche mit Kopfschmerzen (warum auch immer), wir

Mehr

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst. 40-Tage-Wunder- Kurs Umarme, was Du nicht ändern kannst. Das sagt Wikipedia: Als Wunder (griechisch thauma) gilt umgangssprachlich ein Ereignis, dessen Zustandekommen man sich nicht erklären kann, so dass

Mehr

Ganzheitliche Lebens- und Organisationsberatung

Ganzheitliche Lebens- und Organisationsberatung Ganzheitliche Lebens- und Organisationsberatung Guten Tag, darf ich mich vorstellen? Das Leben ist nie etwas, es ist nur die Gelegenheit zu einem Etwas. Friedrich Hebbel, Tagebücher Mein Name ist Katharina

Mehr

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Eltern, Freunde,

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Eltern, Freunde, Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Eltern, Freunde, wenn ich mir die vergangenen zwei Jahre so vor Augen führe, dann bildete die Aufnahmezeremonie immer den Höhepunkt des ganzen Jahres. Euch heute, stellvertretend

Mehr

Kieselstein Meditation

Kieselstein Meditation Kieselstein Meditation Eine Uebung für Kinder in jedem Alter Kieselstein Meditation für den Anfänger - Geist Von Thich Nhat Hanh Menschen, die keinen weiten Raum in sich haben, sind keine glücklichen Menschen.

Mehr

Schmerz warnt uns! Der Kopfschmerztyp Migräne. Was sind typische Merkmale des Migränekopfschmerzes?

Schmerz warnt uns! Der Kopfschmerztyp Migräne. Was sind typische Merkmale des Migränekopfschmerzes? Check it out! - Trainingswoche 1 - Schmerz warnt uns! Schmerz hat eine Warnfunktion! Durch Schmerz bemerkst du, dass mit deinem Körper etwas nicht in Ordnung ist, dass du dich zum Beispiel verletzt hast

Mehr

Predigt an Silvester 2015 Zuhause bei Gott (Mt 11,28)

Predigt an Silvester 2015 Zuhause bei Gott (Mt 11,28) Predigt an Silvester 2015 Zuhause bei Gott (Mt 11,28) Irgendwann kommt dann die Station, wo ich aussteigen muss. Der Typ steigt mit mir aus. Ich will mich von ihm verabschieden. Aber der meint, dass er

Mehr

* Ich bin müde. Meine Mutter hat mich vor anderthalb Stunden geweckt. Im Auto bin ich

* Ich bin müde. Meine Mutter hat mich vor anderthalb Stunden geweckt. Im Auto bin ich Dipl.-Psych. Ann Kathrin Scheerer, Hamburg, Psychoanalytikerin (DPV/IPV) Krippenbetreuung - aus der Sicht der Kinder Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin, 11.2.2008 Wenn wir die Sicht der Kinder in dieser

Mehr

So funktioniert Ihr Selbstmanagement noch besser

So funktioniert Ihr Selbstmanagement noch besser So funktioniert Ihr Selbstmanagement noch besser HANS-FISCHER FISCHER-SEMINARE SEMINARE St. Wendelinsstrasse 9 86932 Pürgen-Lengenfeld Telefon 08196 99 82 10 Fax 08196 99 82 10 www.fischerseminare.de hans.fischer@fischerseminare.de

Mehr

24 Stunden Pflege. in Ihrem Zuhause. Mit der richtigen Planung: 1.) Möglich und 2.) Vor allem auch leistbar gemacht.

24 Stunden Pflege. in Ihrem Zuhause. Mit der richtigen Planung: 1.) Möglich und 2.) Vor allem auch leistbar gemacht. 24 Stunden Pflege in Ihrem Zuhause Mit der richtigen Planung: 1.) Möglich und 2.) Vor allem auch leistbar gemacht. www.europflege.at Wir bieten an: Alten-, Krankenund Behindertenpflege Pflegegeld-Einstufung:

Mehr

Reizdarmsyndrom lindern

Reizdarmsyndrom lindern MARIA HOLL Reizdarmsyndrom lindern Mit der Maria-Holl-Methode (MHM) Der ganzheitliche Ansatz 18 Wie Sie mit diesem Buch Ihr Ziel erreichen Schritt 1: Formulieren Sie Ihr Ziel Als Erstes notieren Sie Ihr

Mehr

Die Liebe und der Verlust

Die Liebe und der Verlust Die Liebe und der Verlust Jeder Mensch hat in seinem Leben Zuneigung, Affinität oder Liebe zu einem anderen Menschen gehabt in einer Partnerschaft oder sogar einer Ehe. Gemeint ist eine Zeit, in der man

Mehr

Was ich mir wünsche, wenn ich sterbe

Was ich mir wünsche, wenn ich sterbe Was ich mir wünsche, wenn ich sterbe Leben heißt: festhalten wollen und trotzdem loslassen müssen Was ich mir wünsche wenn ich sterbe 1 Vorwort Es ist nicht einfach, über traurige Themen zu sprechen. Krank

Mehr

AUSBILDUNG eines OBEDIENCE HUNDES

AUSBILDUNG eines OBEDIENCE HUNDES Beginners, CH (Box, Carré), 15 m entfernt Beginners, CH ab 2017 FCI - 1 (Box, Carré), 15 m entfernt mit Platz, 15 m FCI - 2 FCI - 3 mit Platz und Abrufen, 23 m Voransenden in einen Kreis, dann in ein Viereck

Mehr

Ein Coachingtag nur für dich

Ein Coachingtag nur für dich 1 Ein Coachingtag nur für dich An diesem Tag schenkst du dir Zeit und Raum für das Wichtigste in deinem Leben: für dich. Was ist ein Coachingtag? Dieser Tag ist eine begleitete, kraftvolle Auszeit von

Mehr

1. Was ihr in dieser Anleitung

1. Was ihr in dieser Anleitung Leseprobe 1. Was ihr in dieser Anleitung erfahren könnt 2 Liebe Musiker, in diesem PDF erhaltet ihr eine Anleitung, wie ihr eure Musik online kostenlos per Werbevideo bewerben könnt, ohne dabei Geld für

Mehr

Workshop: Wie ich mein Handikap verbessere erfolgreich Leben mit Multiple Sklerose!

Workshop: Wie ich mein Handikap verbessere erfolgreich Leben mit Multiple Sklerose! INTEGRA 7.-9.Mai 2014 Gernot Morgenfurt - Weissensee/Kärnten lebe seit Anfang der 90iger mit MS habe in 2002 eine SHG (Multiple Sklerose) gegründet und möchte viele Menschen zu einer etwas anderen Sichtweise

Mehr

Nina. bei der Hörgeräte-Akustikerin. Musterexemplar

Nina. bei der Hörgeräte-Akustikerin. Musterexemplar Nina bei der Hörgeräte-Akustikerin Nina bei der Hörgeräte-Akustikerin Herausgeber: uphoff pr-consulting Alfred-Wegener-Str. 6 35039 Marburg Tel.: 0 64 21 / 4 07 95-0 info@uphoff-pr.de www.uphoff-pr.de

Mehr

Warum tun manche Menschen nicht das, was Sie als Führungskraft von ihnen erwarten?

Warum tun manche Menschen nicht das, was Sie als Führungskraft von ihnen erwarten? Warum tun manche Menschen nicht das, was Sie als Führungskraft von ihnen Hier eine Reihe von Antworten, die sich aus den Erkenntnissen der psychologischen Verhaltensmodifikation ableiten lassen. 1 Abbildung

Mehr

1. Fabrikatshändlerkongress. Schlussworte Robert Rademacher

1. Fabrikatshändlerkongress. Schlussworte Robert Rademacher Robert Rademacher Präsident Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe - Zentralverband - 1. Fabrikatshändlerkongress Schlussworte Robert Rademacher 24. Oktober 2008 Frankfurt Es gilt das gesprochene Wort Meine sehr

Mehr