Hauptseminar Supply Chain Management. Themenschwerpunkt Automotive
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- Linus Richter
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1 Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Department of Operations Prof. Dr. Heinrich Kuhn Prof. Dr. Alexander Hübner Hauptseminar Supply Chain Management Themenschwerpunkt Automotive Wintersemester 2015/16 Dozenten: Heinrich Kuhn, Alexander Hübner und Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen Inhaltsverzeichnis 1 Informationen zum Seminar Ausrichtung und Thema des Hauptseminars Organisation Terminplan Hinweise zum Ablauf des Seminars Hinweise zur Gestaltung der schriftlichen Arbeiten und der Seminarvorträge Themen Was kann die Automobilindustrie vom Handel, was der Handel von der Automobilindustrie lernen? Bestandsmanagement bei der Vorserienfertigung von Fahrzeugen Planung/Prognose von Fahrzeugaufträgen in der Vorserienfertigung Vergleich von Kennzahlen zur Messung der Reihenfolgestabilität Modelle und Lösungsansätze zum Resequencing in der Automobilmontage Optimierung auf der Basis von simulierten Ereigniskalendern Pufferoptimierung in den Rohbaulinien der Automobilindustrie mit dem Ansatz von Weiss/Stolletz Planung von Optionspaketen (Sortimentsplanung) in der Automobilindustrie Bestimmung von Abschlusslosgrößen in der Automobilindustrie unter Berücksichtigung von Altproduktrückflüssen...14
2 Department of Operations Hauptseminar Automotive WS 2015/16 Seite: 2 1 Informationen zum Seminar 1.1 Ausrichtung und Thema des Hauptseminars Das Hauptseminar Automotive behandelt ausgewählte Themen aus der Automobilindustrie. Durch die zunehmende Globalisierung im Automotivebereich sind zahlreiche Prozesse in den einzelnen Unternehmensbereichen effizient zu gestalten, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Im Zuge des Hauptseminars werden Themen aus den Bereichen Produktgestaltung, Bestandsmanagement, Kommissionierung, Vorserienlogistik, Produktion oder Transport behandelt. Vom Lehrstuhl werden spezifische Themen formuliert, die dann von den Studierenden zu bearbeiten sind. Ziel der einzelnen Arbeiten ist es i.d.r., einen oder zwei wissenschaftliche Beiträge zur jeweiligen Themenstellung vorzustellen und deren Modellannahmen zu erläutern, ggf. Modell- und Lösungsansatz zu implementieren und an Fallbeispielen die erzielbaren Ergebnisse zu verdeutlichen. 1.2 Organisation Die Materialien für das Seminar werden auf der Ilias-Seite unseres Lehrstuhls (unter ) in einem dort angelegten Kurs Hauptseminar im Ordner des aktuellen Semesters zur Verfügung gestellt. Bitte beachten Sie die Richtlinien und Hinweise zur Abfassung von wissenschaftlichen Arbeiten des Lehrstuhls. Diese Richtlinien werden ebenfalls in Ilias zur Verfügung gestellt. Ebenso wird eine LaTeX-Vorlage für die Arbeit online verfügbar gemacht. Die Teilnehmer sind eingeladen, wenn auch nicht verpflichtet, ihre Arbeiten in LaTeX zu schreiben. Für diejenigen, die das Arbeiten mit LaTeX erlernen möchten, seien die Kurse des Rechenzentrums empfohlen. 1.3 Terminplan Bitte bedenken Sie die hier angegebenen Termine schon bei der Entscheidung für das Seminar, da Terminverlegungen nicht möglich sind. Unverbindliche Anmeldung in ILIAS mit Angabe von drei Themen-Präferenzen bis Mi., 15. Juli. 2015, 10:00 über ILIAS Konstituierende Sitzung (Vorstellung und Vergabe der Themen): Fr., 17. Juli. 2015, 14:00 Uhr, NB 207 (Holzapfel, Kühn und/oder Wollenburg) LaTex-Kurs des Rechenzentrums der KU EI (Dozent: Zimmermann) Anmeldung direkt bei Herrn Zimmerman: peter.zimmermann@ku.de Di., 28. Juli 2015, Ingolstadt, 8:00-13:00 (Kurz-Einführung, freiwillig aber sehr empfohlen) Gliederungspräsentation: Di., 20. Okt. 2015, 8:00-10:00 oder 16:00-18:00 Uhr, NB 207 LaTex-Kurs des Rechenzentrums der KU EI (Dozent: Zimmermann) Anmeldung direkt bei Herrn Zimmerman: peter.zimmermann@ku.de Di., 3. Nov. 2015, Ingolstadt, 8:00-12:00 (Kurz-Einführung, freiwillig aber sehr empfohlen) Abgabe der Vorversion: Mo., 9. Nov. 2015, bis 10:00 Uhr im Sekretariat NB 220
3 Department of Operations Hauptseminar Automotive WS 2015/16 Seite: 3 Zwischenpräsentation: Di., 17. Nov. 2015, 8:00-10:00 oder 16:00-18:00 Uhr, NB 207 Abgabe der Ausarbeitung: Mo, 7. Dezember 2015, bis 10:00 Uhr im Sekretariat und uploaden der Zusammenfassung in ILIAS Endpräsentation: Di., 15. Dez., 8:00-10:00 oder 16:00-20:00 Uhr, NB 207 Die Seminararbeit kann gerne auch während der Semesterferien verfasst werden. 1.4 Hinweise zum Ablauf des Seminars Gliederungsbesprechung: Zu Beginn des Semesters findet eine gemeinsame Gliederungsbesprechung in der Gesamtgruppe statt. Die Gliederung und der Arbeitsplan für das weitere Vorgehen sind zuvor mit dem jeweiligen Betreuer abzustimmen. Hierzu unterbreiten die Seminarteilnehmer einen Vorschlag, der dann gemeinsam diskutiert werden kann. Für die Präsentation in der Gruppe ist eine reine Vortragszeit von max. 5 Minuten je Thema vorgesehen. Vorversion: Die Vorversion ist der erste, ausformulierte Teil der Seminararbeit und beinhaltet die folgenden Teile: Gliederung, Einleitung mit Problemstellung, Zielsetzung und Gang der Seminararbeit sowie eine detaillierte Darstellung der Kerninhalte. Die Vorversion hat bereits den Ansprüchen einer wissenschaftlichen Arbeit zu genügen. Die Vorversion dient als Grundlage für die Zwischenpräsentation und wird von dem Betreuer nach der Zwischenpräsentation korrigiert an den/die Bearbeiter/Bearbeiterin zurückgegeben. Umfang: ca. 6 Seiten Zwischenpräsentation: Die Zwischenpräsentation basiert inhaltlich auf der Vorversion. Es soll in das Thema eingeführt werden und das grundsätzliche Planungsproblem erläutert werden. Gliederung sowie erste Erkenntnisse und das geplante weitere Vorgehen sind ebenfalls darzustellen. Die Präsentation dient dazu, der Gesamtgruppe ein Verständnis der betrachteten Problemstellung zu vermitteln. Dauer: 15 min. Präsentation + 10 min. Diskussion Schriftliches Referat: Die Seminararbeit basiert auf der Vorversion und enthält die eigentliche Ausarbeitung zur Themenstellung. Umfang: max. 15 Seiten pro Teilnehmer Zusammenfassung: Es ist eine Zusammenfassung der Arbeit zu erstellen und allen Teilnehmern/ Teilnehmerinnen zur Verfügung zu stellen. Umfang: 1-2 Seiten Endpräsentation: Die Endpräsentation baut auf den Inhalten der Zwischenpräsentation auf. Neben der vertieften Darstellung des Planungsmodells ist auch ein besonderes Gewicht auf Probleme und offene Fragen zu legen, so dass diese gemeinsam diskutiert werden können. Dauer: 20 min. Präsentation + 20 min. Diskussion
4 Department of Operations Hauptseminar Automotive WS 2015/16 Seite: Hinweise zur Gestaltung der schriftlichen Arbeiten und der Seminarvorträge Vorträge Für alle Vorträge wird ein Notebook zur Verfügung stehen, welches die gängigen Formate wie PDF und Powerpoint unterstützt. Die Vorträge werden am besten entweder auf einem USB- Stick mitgebracht oder vorab an den Betreuer gesandt. Überlegen Sie sich gründlich, welche Teile Ihrer Seminararbeit Sie im Seminar vortragen möchten (weniger ist manchmal mehr). Stimmen Sie Ihren Vortrag auf die Zuhörer ab. überlegen Sie sich auch, wo es Überschneidungen zu den Themen Ihrer Kommilitonen gibt und berücksichtigen Sie dies. Die angegebenen Vortragszeiten sind als absolute Obergrenze zu sehen und sollten vielleicht nicht ausgenutzt werden. Es wird empfohlen, die Vorträge zu üben und dabei die Zeit zu messen. Der Vortrag im Seminar dauert erfahrungsgemäß länger, da es immer wieder zu kurzen Zwischenfragen kommt. Zwar werden die Vorträge nicht streng nach Erreichen der Zeitgrenze abgebrochen, jedoch gehört zu einem guten Vortrag auch eine realistische Zeitplanung. Halten Sie den Vortrag komplett auf Deutsch, bitte nicht (teilweise) auf Englisch. Vermeiden Sie bei Computerpräsentationen großartige Effekte und übertriebenes Einzeleinblenden von Textteilen. Es soll ein wissenschaftlicher Vortrag und keine Verkaufspräsentation werden. Beschränken Sie sich auf die unbedingt notwendige Anzahl an Folien (keine Folienschlacht ). Überfrachteten Sie Ihre Folien nicht mit zu viel Text und zu vielen Inhalten. Folienausdrucke sind nicht notwendig. Je Vortrag ist im direkten Anschluss Zeit für Fragen und Diskussion vorgesehen. Hierbei ist die aktive Beteiligung aller Seminarteilnehmer erwünscht (Zusammenfassungen vorher durchlesen!). Bereiten Sie ggf. zusätzliche Folien für die Beantwortung erwarteter Fragen vor. Abfassung der schriftlichen Arbeiten Beachten Sie bitte die Hinweise Anleitung zum Anfertigen von wissenschaftlichen Arbeiten des Lehrstuhls (Download in Ilias). Die Benutzung von LaTeX wird dringend empfohlen. Der anfängliche Mehraufwand zahlt sich bei späteren Arbeiten aus. LaTeX erleichtert es, formal korrekte und ansprechend gestaltete wissenschaftliche Arbeiten zu verfassen. Weiterhin gibt es viele Berichte von umfangreicheren Arbeiten (Diplomarbeiten, Masterarbeiten,...), bei denen es in der Endphase zu überraschenden technischen Problemen mit Microsoft Word kam. Das Rechenzentrum bietet zur LaTeX-Texterstellung regelmäßig Kurse in Ingolstadt und Eichstätt an. Die Seitenbegrenzungen dienen dazu, einen Anhaltspunkt für den gewünschten Umfang der Arbeit zu bieten. Man sollte hiervon nur abweichen, wenn dies durch die Art der Arbeit nicht zu verhindern ist (z.b. bei umfangreichen Tabellen oder Quelltextauszügen).
5 Department of Operations Hauptseminar Automotive WS 2015/16 Seite: 5 Bewertung Jeder/jede Teilnehmer/Teilnehmerin bearbeitet ein Thema aus der Liste der angekündigten Themen. Um einen Seminarschein (5 ECTS) zu erwerben, sind die folgenden zusammenhängenden Leistungen zu erbringen: Abfassung eines Referats inkl. der schriftl. Ausarbeitung (15 bis max. 20 Seiten), Notenanteil: 50% Halten zweier Vorträge und Diskussionsleitung, Notenanteil: 40% Darüber hinaus wird die mündliche Mitarbeit und Diskussionsbereitschaft während des gesamten Seminars und im Anschluss an die Vorträge bewertet (Notenanteil: 10%). Die schriftliche Arbeit und die Vorträge müssen unabhängig voneinander mindestens mit ausreichend bewertet worden sein, um einen Seminarschein zu erhalten.
6 Department of Operations Hauptseminar Automotive WS 2015/16 Seite: 6 2 Themen 2.1 Was kann die Automobilindustrie vom Handel, was der Handel von der Automobilindustrie lernen? Thema Die Planungen zur Versorgung der Filialen mit Produkten erfolgt im Handel üblicherweise in Richtung des Materialflusses, also ausgehend vom Verteilzentrum (Distribution Center, DC) über den Transport in die Filiale. In der Automobilindustrie kennt man den Begriff der Line-back-Planung. D.h., ausgehend von den Fertigungsaufträgen der Montagelinie werden die logistischen Prozesse rückwärts bis zum Lieferanten geplant. Man findet demnach ein entgegengesetztes Vorgehen in den jeweiligen Industriezweigen vor. Die Frage stellt sich daher, welche der beiden Vorgehensweisen wäre ggf. unter welchen Bedingungen zu bevorzugen. Aufgabe der Seminar-Arbeit ist es, zum einen die grundsätzliche Planungsphilosophie in den einzelnen Industriezweigen zu beleuchten und die jeweiligen Vor- und ggf. Nachteile sowie die Übertragbarkeit der jeweiligen Konzepte zu diskutieren. Darstellung der grundsätzlichen Planungsphilosophie in der Automobilindustrie Darstellung der grundsätzlichen Planungsphilosophie im Handel Gegenüberstellung der jeweiligen Konzepte Literatur Michael G. Sternbeck, Heinrich Kuhn, (2014) "Grocery retail operations and automotive logistics: a functional cross-industry comparison", Benchmarking: An International Journal, Vol. 21 Iss: 5, pp Erfahrungen im Handel und/oder in der Automobilindustrie. Betreuer: Johannes Wollenburg
7 Department of Operations Hauptseminar Automotive WS 2015/16 Seite: Bestandsmanagement bei der Vorserienfertigung von Fahrzeugen Thema Die zunehmende Modell- und Variantenvielfalt sowie die immer kürzer werdenden Entwicklungszyklen in der Automobilindustrie führen zu komplexer werdenden Planungsfragen, die in kürzeren Zeitabständen definiert, behandelt und gelöst werden müssen. Eine besondere Herausforderung ergibt sich dabei im Zuge des Anlaufmanagements und der damit einhergehenden Vorserienfertigung. Ziel der Vorserie ist die Überführung des Versuchsteile- und Prototypen-Stadiums in seriennahe Bedingungen sowie die Vorbereitung der Nullserie. Bei diesem Prozess können Produktionsund Logistikprozesse getestet und sukzessive in die Serienorganisation integriert werden. Eine klare Trennung von Vorserien- und Serienlogistik ermöglicht eine gezielte Optimierung der Anlaufphase. Darüber hinaus ist dadurch eine detaillierte Sicht auf die unterschiedlichen Prozesse möglich. Die Planungssituation in der Vorserienlogistik ist insbesondere durch eine hohe Stochastik und Dynamik auf Grund von hohen Teileänderungsraten bedingt durch die sich entwickelnde Produktreife und kurzfristig auftretende Produktinnovationen. Insbesondere die hohen Teileänderungsraten haben weitreichende Konsequenzen bei der Teilebeschaffung, dem Bestandsmanagement sowie der Materialbereitstellung. Hierbei kann es zu stark schwankenden Belastungen und extremen Bedarfsspitzen des Lager- und Kommissioniersystems kommen. Aus diesem Grund ist ein besonderes Augenmerk auf eine robuste Bestandsmanagementpolitik sowie eine flexible Lager- und Produktionsorganisation zu legen. Ziel der Seminararbeit ist es die bestehende Literatur aus dem Bereich des Bestandsmanagements aufzuarbeiten und einen detaillierten Überblick über bestehende Modelle zu geben. Hierbei sollte insbesondere die Realisierbarkeit der Modelle im Hinblick auf einen Automobilhersteller im Vorserienprozess erarbeitet werden. Anfertigung eines Literaturüberblicks zu Bestandsmanagement in der Automobilindustrie Eigenständige Literaturrecherche Prüfung der Realisierbarkeit von ausgewählten Bestandsmanagementmodellen im Hinblick auf die Vorserienproduktion eines Automobilherstellers Einstiegsliteratur Klug, F., Logistikmanagement in der Automobilindustrie: Grundlagen der Logistik im Automobilbau, Heidelberg: Springer, Tempelmeier, H., Bestandsmanagement in Supply Chains. Norderstedt: Books on Demand, 4. Aufl., Interesse an Fragestellungen im Bereich Bestandsmanagement, möglichst erfolgreicher Besuch der Vorlesung Logistik Betreuer: Heinrich Kuhn und Andreas Holzapfel
8 Department of Operations Hauptseminar Automotive WS 2015/16 Seite: Planung/Prognose von Fahrzeugaufträgen in der Vorserienfertigung Thema Die Qualität eines Bestandsmanagementsystems wird wesentlich durch die bereitgestellten Planungsdaten (Prognosedaten) determiniert. Die Nachfragen nach Vorserienfahrzeuge werden durch interne Aufträge (Bedarfe) ausgelöst, so dass sich die Absatzplanung der Vorserienfertigung deutlich von der klassischen Absatzplanung der Serienfertigung unterscheidet. Obwohl intern ausgelöst, lassen sich die Bedarfe i.d.r. nicht exakt vorhersagen. Ein möglicher Lösungsansatz für die Vorserienfertigung könnte hierbei auf der Methode der Analogschätzung" basieren. Ziel der Seminararbeit ist es die Analogschätzung detailliert aufzuarbeiten und einen Überblick über bestehende Lösungsansätze zu geben. Darüber hinaus soll Bezug auf die Realisierbarkeit für die Vorserienfertigung bei einem Automobilhersteller genommen werden. Detailliert aufzuarbeiten des Themas Analogschätzung im Rahmen der Automobilindustrie Eigenständige Literaturrecherche Literatur Klug, F., Logistikmanagement in der Automobilindustrie: Grundlagen der Logistik im Automobilbau, Heidelberg: Springer, Chiang, W.-y. K., Monahan, G. E., Managing inventories in a two-echelon dual-channel supply chain. European Journal of Operational Research 162 (2), Interesse an Fragestellungen im Bereich Absatz/Bedarfsplanung, erfolgreicher Besuch des Prognose- Moduls beim LSt. Statistik Betreuer: Heinrich Kuhn
9 Department of Operations Hauptseminar Automotive WS 2015/16 Seite: Vergleich von Kennzahlen zur Messung der Reihenfolgestabilität Die zunehmende Variantenvielfalt in der Automobilindustrie hat dazu geführt, dass die Anzahl der unterschiedlichen, verbaubaren Teile stark zugenommen hat. Insofern gewinnt bei der Fahrzeugmontage eine effiziente und effektive Bereitstellung der Verbauteile am Band erheblich an Bedeutung. Die Bereitstellungskosten vor allem bei JiS-Teilen lassen sich durch verlängerte Vorlaufzeiten merklich senken. Jedoch ist es nicht immer möglich, eine vorabgebildete Fahrzeugsequenz (Produktionsfahrweise) uneingeschränkt umzusetzen. Im Rohbau und/oder der Lackiererei kann es zu ungeplanten Nacharbeitsprozessen kommen, so dass die ursprünglich vorgesehene Sequenz u.u. verwirbelt wird und einzelne Fahrzeuge im Prozess zurückgestellt und neu eingeplant werden müssen. Der Grad der Verwirbelung kann nun ganz unterschiedlich gemessen werden. in der Praxis kennt man u.a. die folgenden Begriffe: Reihenfolgestabilität, Reihenfolgeverletzung, Perlenkettengüte und Volumenstabilität. Aufgabe der Arbeit ist es, mit einem vorgegebenen Datensatz aus der Automobilindustrie diese Maßzahlen ex-post zu bestimmen und im Hinblick auf ihre Aussagekraft über den tatsächlichen Grad der Verwirbelung zu analysieren. Darstellung der grundsätzlichen Fertigungsstruktur (Rohbau, Lack, Modulmontage, Fahrzeugmontage) in der Automobilmontage Darstellung der Ursachen von Verwibelungen in der Automobilmontage Definition von Kennzahlung zur Messung und Beschreibung des Grads der Verwirbelung Analyse eine gegebenen Datensatzes Literatur Grinninger, J. Schlanke Produktionssteuerung zur Stabilisierung von Auftragsfolgen in der Automobilproduktion. München: fml - Lehrstuhl für Fördertechnik, Materialfluss Logistik, 2012 Meissner, S., Logistische Stabilität in der automobilen Variantenfließfertigung. München : Lehrstuhl für Fördertechnik, Materialfluss, Logistik, 2009 Statkevich, K., Entwicklung einer Vorgehensmethodik zur Umsetzung der Belieferung nach Perlenkette in der Automobilindustrie. Göttingen: Cuvillier, 2012 Internes Material aus der Automobilindustrie: Dokumentationen, Modelle und Lösungsansätze zum Resequencing in der Automobilmontage und zur Quantifizierung der Kennzahlen Ein erfolgreicher Besuch der Veranstaltungen OR und KP&L wäre sicherlich bei der Ausarbeitung der Seminararbeit sehr hilfreich, wenn auch nicht Bedingung. Betreuerin: Mareike Müller
10 Department of Operations Hauptseminar Automotive WS 2015/16 Seite: Modelle und Lösungsansätze zur Resequenzierung in der Automobilmontage Die zunehmende Variantenvielfalt in der Automobilindustrie hat dazu geführt, dass die Anzahl der unterschiedlichen, verbaubaren Teile stark zugenommen hat. Insofern gewinnt bei der Fahrzeugmontage eine effiziente und effektive Bereitstellung der Verbauteile am Band erheblich an Bedeutung. Die Bereitstellungskosten vor allem bei JiS-Teilen lassen sich durch verlängerte Vorlaufzeiten merklich senken. Jedoch ist es nicht immer möglich, eine vorabgebildete Fahrzeugsequenz (Produktionsfahrweise) uneingeschränkt umzusetzen. Im Rohbau und/oder der Lackiererei kann es zu ungeplanten Nacharbeitsprozessen kommen, so dass die ursprünglich vorgesehene Sequenz u.u. verwirbelt wird und einzelne Fahrzeuge im Prozess zurückgestellt und neu eingeplant werden müssen. Im Zuge der Resequenzierung (Resequencing) wird dann versucht, die ursprünglich geplante Fertigungssequenz möglichst genau wiederherzustellen. In Praxis und Wissenschaft werden dazu unterschiedliche Konzepte eingesetzt bzw. vorgeschlagen, z.b. freizugreifbare Pufferlager (AS/RS, KAROLA), Ausziehtische (Pull-off Table), parallele Pufferstrecken (Mix Bank), virtuelle Resequenzierung. Bisher noch unzureichend geklärt ist jedoch die Frage, welche Konzepte unter welchen Bedingungen geeignet sind und in welchen Dimensionen oder Umfängen diese bereitgestellt werden sollten. Darüber hinaus ergeben sich beim Betrieb der Systeme vielfältige Planungs- und Steuerungsprobleme. Ziel der Arbeit ist es, ein Modell zur Resequenzierung vorzustellen und zu analysieren. Kurzdarstellung der Resequenzierungskonzept Beschreibung eines Resequenzierungs-Modells Bewertung und Diskussion des Konzepts an einem Beispiel aus der Automobilindustrie Literatur Boysen, N.; Golle, U.; Rothlauf, F., The Car Resequencing Problem with Pull-Off Tables, in: BuR -- Business Research, 4(2011)2, S Boysen, N.; Scholl, A.; Wopperer, N., Resequencing of mixed-model assembly lines: Survey and research agenda, in: European Journal of Operations Research, 216(2012), S Ein erfolgreicher Besuch der Veranstaltungen OR und KP&L wäre sicherlich bei der Ausarbeitung der Seminararbeit sehr hilfreich, wenn auch nicht Bedingung. Betreuerin: Mareike Müller
11 Department of Operations Hauptseminar Automotive WS 2015/16 Seite: Optimierung auf der Basis von simulierten Ereigniskalendern Thema Zur Lösung von stochastisch-dynamischen, ganzzahligen Optimierungsproblemen wurde von Chan und Schruben (2008) eine simulationsbasierte Methode vorgeschlagen, mit der größere, praxisrelevante Problemstellungen effizient gelöst werden können. Für das zu optimierende Produktionssystem werden über eine Simulationsstudie zunächst Stichproben erzeugt, sogenannte Ereigniskalender (Event Relationship Graphs, ERG). Diese Ereigniskalender werden anschließend in gemischt, ganzzahligen Programme (Mixt Integer Programms, MIP) überführt und gelöst. Aufgabe der Seminar-Arbeit ist es, dieses Modellierungs- und Lösungskonzept vorzustellen und an einem Beispiel zu verdeutlichen. Darüber hinaus sind in diesem Zusammenhang die Vor- und ggf. die Nachteile des Konzepts zu diskutieren. Definition und Erläuterung der Optimierung von stochastisch, dynamischen Systemen Darstellung des Lösungskonzepts von Chan and Schruben (2008) Bewertung und Diskussion des Konzepts an einem Beispiel aus der Automobilindustrie Literatur Alfieri, A., A. Matta (2012). Mathematical formulations for approximate simulation of multistage production systems. Eur. J. Oper. Res. 219 (3) Liberopoulos, G., Kostas T. and D.G. Pandelis, Using shadow prices in a linear programing representation of kanban system dynamics to maximize system throughput, 10th Conference on Stochastic Models of Manufacturing and Service Operations (SMMSO 2015), Volos, Greece, June 1-6, 2015, Chan, W. K. V., L. Schruben (2008) Optimization models of discrete-event system dynamics. Oper. Res. 56 (5) Erfolgreicher Besuch der Veranstaltungen OR, KP&L und Simulation Hilfreich: Erfolgreicher Besuch des OPL-Kurses Betreuer: Sandro Kühn und Mareike Müller
12 Department of Operations Hauptseminar Automotive WS 2015/16 Seite: Pufferoptimierung in den Rohbaulinien der Automobilindustrie mit dem Ansatz von Weiss/Stolletz Thema Zum Ausgleich von Anlagenstörungen und Maschinenausfällen werden die einzelnen Stationen eines Fließproduktionssystems i.d.r. durch Puffer entkoppelt. Zur Pufferoptimierung werden in der Literatur unterschiedliche Methoden und Konzepte eingesetzt. Ein Ansatz basiert auf der stichprobenbasierten linearen Optimierung. Hierzu werden zunächst auf der Basis von empirischen Ausfall- und Prozesszeitverteilungen Simulationsexperimente durchgeführt und damit exemplarische Ereigniskalender erzeugt. Diese Datenbasis wird dann in linearen Optimierungsmodellen dazu verwandt, um für eine Produktionslinie eine optimale Pufferallokation zu erzeugen. Aufgabe der Seminar-Arbeit ist es, das Problem der Pufferalokation zu beschreiben und vorzustellen und die jeweiligen Vor- und ggf. Nachteile der oben beschriebenen Lösungsmethode zu diskutieren. Darstellung des Problems der Pufferalokation in Fließlinien Erläuterung des Konzepts stichprobenbasierten linearen Optimierung Bewertung und Diskussion des Konzepts am Beispiel der Pufferalokation Literatur Weiss, S. and R. Stolletz (2015): Buffer allocation in stochastic flow lines via sample-based optimization with initial bounds. OR Spectrum, DOI: /s z Weiss, S., Schwarz J.A. and R. Stolletz, Buffer allocation problems for stochastic flow lines with unreliable machines, 10th Conference on Stochastic Models of Manufacturing and Service Operations (SMMSO 2015), Volos, Greece, June 1-6, 2015, Ein erfolgreicher Besuch der Veranstaltungen OR, KP&L und Simulation wäre sicherlich bei der Ausarbeitung der Seminararbeit sehr hilfreich, wenn auch nicht Bedingung. Betreuer: Mareike Müller und Sandro Kühn
13 Department of Operations Hauptseminar Automotive WS 2015/16 Seite: Planung von Optionspaketen (Sortimentsplanung) in der Automobilindustrie. Thema wird noch spezifiziert Darstellung der Discrete-Choice-Methode Definition und Erläuterung des Konzepts der Multinomial Logit (MNL)-Modelle Darstellung und Diskussion der Konzepte an einem Beispiel aus der Automobilindustrie Literatur Kök, G. A., Fisher, M. L., Vaidyanathan, R., Assortment planning: Review of literature and industry practice. In: Agrawal, N., Smith, S. A. (Eds.), Retail supply chain management. International Series in Operations Research & Management Science., 2 nd Ed., Springer, Boston and MA, pp Train, Kenneth E. Discrete Choice methods with simulation. (Cambridge University Press) Cambridge 2009 Vertiefung im Bereich Marketing und Konsumentenforschung Betreuer: Kai Schaal, Sandro Kühn und Alexander Hübner
14 Department of Operations Hauptseminar Automotive WS 2015/16 Seite: Bestimmung von Abschlusslosgrößen in der Automobilindustrie unter Berücksichtigung von Altproduktrückflüssen Thema Gegenstand der Themenstellung ist die Ersatzteilversorgung von Personenfahrzeugen nach dem Serienauslauf. Unternehmen der Automobilindustrie sind verpflichtet, mindestens 10 Jahre nach dem Serienauslauf eines Fahrzeugs den entstehenden Ersatzteilbedarf zu decken. Insofern stellt sich die Frage, aus welchen Quellen dieser Ersatzteilbedarf kostenminimal gedeckt werden kann. Grundsätzlich sind drei Quellen möglich: a) Abschlusslos am Ende der Serienproduktion, b) Einzelbeschaffung außerhalb der Serie und c) Wiederaufbereitung von Altprodukten. Typischerweise sind die Beschaffungskosten der Produkte zu Serienbedingungen erheblich günstiger als außerhalb einer Serienfertigung (Einzelbeschaffung), so dass bei Berücksichtigung der Alternativen a) und b) ein klassisches News-Boy -Entscheidungsproblem entsteht. D.h., es entsteht die Frage, wie viele zusätzliche Produkte am Serienende für eine spätere Ersatzteilversorgung der Produkte geordert werden sollten. Darüber hinaus besteht bei zahlreichen Produkten im Automobilbereich die Möglichkeit, durch eine Wiederaufbereitung von Altprodukten den Ersatzteilbedarf zu befriedigen. Diese Beschaffungsalternative ist bei der Festlegung der Größe des Abschlussloses zu berücksichtigen. Beschreibung der einzelnen Entscheidungsprobleme Formulierung der jeweiligen Teilmodelle Vorstellung geeigneter Lösungsverfahren Beispieldaten und Beispielrechnungen Einstiegsliteratur Fortuin L., The all-time requirement of spare parts for service after sales theoretical analysis and practical results, in: IJOPM, Vol. 1, 1980, S Inderfurth, K. und R. Kleber, (2009), Modellgestützte Flexibilitätsanalyse von Strategien zur Ersatzteilversorgung in der Nachserienphase. Zeitschrift für Betriebswirtschaft, Vol. 79, 2009, S Kleber R. und K. Inderfurth, Heuristic approach for inventory control of spare parts after endofproduction, in: Otto A. und R. Obermaier (Hrsg), Logistikmanagement Analyse, Bewertung und Gestaltung logistischer Systeme, Wiesbaden, 2007, S Teunter, R.H. und L. Fortuin, End-of-life-service: a case study, in: EJOR, Vol. 107, 1998, S Erfolgreiche Teilnahme an den Modulen KP&L und/oder Stochastische Modelle Betreuer: Heinrich Kuhn und Andreas Holzapfel
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