Begegnungen mit Menschen

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1 Begegnungen mit Menschen Wie die Menschen zwischen Sylt und Oberstdorf leben, wie sie arbeiten und was sie denken. Welche Lebensentwürfe und Berufe gibt es? Wie sehen Tagesabläufe aus? Was machen eigentlich andere Menschen, mit denen man gemeinsam die Gesellschaft eines Landes bildet, wenn man selbst gerade auf dem Weg zur Arbeit ist oder seinen Alltagsaufgaben nachgeht in Wiesbaden, Köln oder Dresden?

2 Die Vereinfachung komplexer Dinge als Arbeitsauftrag Statistisches Bundesamt geht mit Sonderveröffentlichungen neue Wege Kaum ein Tag vergeht ohne Meldung aus Wiesbaden Ein Besuch bei der Behörde Von unserem Mitarbeiter Markus Becker (Gießen) Eine tiefe Stimme ertönt aus dem Autoradio, kurz nach dem das Ortsschild aus den Augenwinkeln verschwindet:»wiesbaden: Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lag nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes im Dezember 2009 Blick auf das Eingangsschild des Statistischen Bundesamts. (Fotos: Becker) um 5,2 Prozent niedriger als im Dezember Im November 2009 hatte die Jahresveränderungsrate 5,9 Prozent betragen. Gegenüber November 2009 sank der Index im Dezember geringfügig um 0,1 Prozent. Und nun das Wetter«. Ein Fingerdruck und der Radiosprecher verstummt. Jetzt noch den Blinker setzen und in die soeben frei gewordene Lücke einparken. Glück gehabt. Stoßstange an Stoßstange umringen Dutzende abgestellter Autos das riesige Gebäude am Zielort in der hessischen Landeshauptstadt, Gustav-Stresemann-Ring 11. In Deutschland vergeht kaum ein Tag, ohne dass eine Nachricht des Statistischen Bundesamts, das beim Bundesinnenministerium angesiedelt ist, vermeldet wird. Wer aber sitzt hinter diesen Mauern und Fenstern und beschäftigt sich tagtäglich mit nüchternen Fakten und Statistiken, die wie ein Seismograph Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft belegen und dokumentieren? Wer sind die Frauen und Männer hinter den amtlichen Zahlen, die nachveröffentlichung sogleich von Regierung und Opposition analysiert und jeweils für die eigene politische Marschrichtung vereinnahmt werden? Noch ist vor der Pforte beim Blick auf die Überwachungskameras nur eines festzustellen: es muss eine besondere Verantwortung der Beschäftigten geben, die es durch Schutzmaßnahmen zu bewahren gilt. Bildschirme mit Tabellen und Kurven Nach dem Vorzeigen des Personalausweises benachrichtigt die Dame am Empfang den Referatsleiter der Pressestelle, Klaus Pötzsch. Ein kurzes Warten in dem dafür vorgesehenen Bereich, und sofort wird klar, um was es hier geht: Zwei riesige Flachbildschirme hängen im Eingangsflur und zeigen nach und nach Kurven, Diagramme undtabellen. An einigen Stellen sind die Wände mit Statistiken bemalt:»altersstruktur 2050«ist bei einem kurzen Blick in einen Seitengang zu lesen. Kein Zweifel, hier wird die Thematik sehr ernst genommen. Mit dem Fahrstuhl geht es in den elften Stock. Oben angekommen, taucht man in eine warme Atmosphäre ein. Moderne Kommunikationspools mit langen braunen Holztheken erinnern in ihrem Stil ein wenig an das neue ZDF-Nachrichtenstudio im benachbarten Mainz. Es duftet nach Kaffee. Zwei Mitarbeiter sitzen zusammen und machen sich auf einem Schreibblock Notizen ein Arbeitstreffen.Wo bis vor ein paar Monaten noch Baulärm, Staub und Dreck die Szenerie bestimmten, geht es nun wieder um das Wesentliche beim Statistischen Bundesamt. Nach mehr als vier Jahren Renovierungszeit bezogen die Beschäftigten im letzten Jahr das sanierte Hauptgebäude. Der denkmalgeschützte Bau aus dem Jahr 1954 hatte den Auflagen des Brandschutzes nicht mehr genügt Mitarbeiter mussten zwischenzeitlich auf andere Standorte in der Stadt ausweichen und sind mittlerweile wieder in das»hauptquartier der Statistik«wie Präsident Roderich Egeler bei einem Festakt nach Abschluss der Arbeiten den 14-Etagen-Bau bezeichnete zurückgekehrt. Drei Mitarbeiter sitzen bereits in einem Büro zusammen, als der angekündigte Besucher aus Gießen den Raum betritt. Anwesend sind gut gelaunte und auskunftsfreudige Menschen, die wenig mit einer in der Öffentlichkeit nicht selten verbreiteten Vorstellung gemein haben, in einem Amt für Statistik würden sich die Mitarbeiter kaum von der Ausstrahlung nüchterner Zahlenwerke abheben. Die Stimmung ist locker. Bevor es in Details mit einem Thema geht, das stark an den eigenen Mathematik-Unterricht vergangener Schuljahre erinnert und nicht nur positive Gefühle hervorruft, noch ein letztes Innehalten aus dem Fenster im elften Stock hat man einen fantastischen Blick über die hessische Landeshauptstadt.»Am Anfang steht das GesetzAm Anfang jeder Statistik steht das Gesetz«, erklärt Andreas Bliemeister und meint damit Rechtsgrundlagen wie die Verpflichtung zu Objektivität, Neutralität und wissenschaftlicher Unabhängigkeit sowie die Aufgaben der Behörde oder die Vorschriften zur statistischen Geheimhaltung, die im»gesetz über die Statistik für Bundeszwecke«geregelt sind. Bliemeister ist Mitarbeiter der Gruppe»Online- Dienste,Veröffentlichungen, Corporate Design«und konzipierte die vor Kurzem erschienene Broschüre»Deutschland Land und Leute«sozusagen eine Statistik im Taschenformat.»Wir gehen mit solchen Sonderveröffentlichungen neue Wege«, erläutert die Leiterin der Gruppe, Doris Stärk, und verweist auf den Behördenauftrag in der Demokratie,»den Bürger mündig zu machen«. Eineinhalb Jahre Planung und ein weiteres Jahr intensivere Arbeit verbirgt sich laut Bliemeister hinter der 90-seitigen Broschüre.»Von Überlegungen zu relevanten Themen und neuen Aspekten bis hin zur Zahlenrecherche und der ZITAT»Politiker benutzen die Statistik wie ein Betrunkener einen Laternenpfahl: nicht, um eine Sache zu beleuchten, sondern um sich daran festzuhalten.«(gerd Bosbach, Mathematikprofessor im Jahr 2007 zum Umgang mit statistischen Daten) Maßgabe, den Leser nicht zu erschlagen«, erklärt der 28-jährige Soziologe weiter, der seit Sommer 2008 im Bundesamt als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist.»unsere Aufgabe ist es, komplexe Dinge zu vereinfachen und schwere Kost überschaubar rüberzubringen«, ergänzt Susanne Hagenkort-Rieger ihren Kollegen. Die gelernte Volkswirtin wechselte nach ihrer Schwangerschaftspause in die Gruppe Online-Dienste und lobt die Vielseitigkeit der Behörde, in der von insgesamt 2700 Beschäftigten an den Standorten Wiesbaden, Bonn und Berlin überwiegend Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler arbeiten. Jährlich rund 390 Statistiken Die Zielsetzung ist klar: Vereinfachung. Zunächst liegen Zahlen, die das Bundesamt von den Statistischen Landesämtern übermittelt bekommt, auf den Schreibtischen. Doch wie verpackt man die Zahlen? Und wer braucht sie?»die Politik, Wirtschaft, die breite Öffentlichkeit, auch statistische Laien genannt«, antwortet Bliemeister.Rund 390 Statistiken laufen aus Wiesbaden jährlich über die Nachrichtenticker und informieren über Zahlen zum Abfallaufkommen bis hin zur Zuwanderung. Es gibt kaum einen Bereich, der nicht erfasst wird.»wichtig aber ist, dass wir keine Wertungen abgeben, sondern nur Entwicklungen und Zusammenhänge aufzeigen. Schließlich handelt es sich um eine steuerfinanzierte Institution«, so Bliemeister. Wer die Broschüre»Deutschland Land und Leute«durchgeblättert hat, wird einen gewissen Aha- Effekt nicht verleugnen können. Fazit: Statistik kann unterhaltsam sein, denn neben den vielen notwendigen Tabellen, Grafiken und Diagrammen sorgen Zitate und leicht verständliche Umschreibungen in den jeweiligen Kapiteln für Farbtupfer im vermeintlichen Zahlen-Grau und neben allen wichtigen Daten zu Geburten, Haushaltseinkommen und Reisezielen der Deutschen erfährt der statistische Laie nebenbei auch, dass die Bauern in Baden-Württemberg das meiste Obst produzieren, in Xanten Menschen leben und dass sich invereinen für Motor-Yachtsport insgesamt Mitglieder engagieren. Online-Angebot mit Genesis-Datenbank Eine wahre Fundgrube ist zudem das Online-Angebot der Behörde. Unter erfährt man spielerisch, wie Statistik helfen kann, Zusammenhänge über das Leben in der Bundesrepublik zu erkennen. Anhand einer animierten Alterspyramide beispielsweise ist es möglich, die Bevölkerungsentwicklung der letzten sechs Jahrzehnte dynamisch zu verfolgen und wer wissen möchte, wie die demografische Zukunft Deutschlands aussehen wird, kann mit der beliebigen Eingabe von beeinflussenden Faktoren wie Geburtenrate und Zuwanderung selbst feststellen, wie sich diese Rahmendaten bei der Entwicklung bis zum Jahr 2060 auswirken.wem das nicht reicht, der kann auch sämtliche Veröffentlichungen durchstöbern oder in der riesigen Genesis-Datenbank sämtliche Statistiken als Tabellen und Grafiken nachschlagen. Nach einer kurzen Einführung in den Online-Bereich geht es mit Klaus Pötzsch wieder in das Erdgeschoss. Ein Abstecher in die Bibliothek darf bei einem Besuch im Statistischen Bundesamt nicht fehlen.»hier lagert die größte Spezialbibliothek für Statistik«erklärt Pötzsch weiter, und mit»hier«meint er vor allem die direkt darunter liegenden Kellerräume, in denen man die historischen Alt-Bestände findet. Auch ohne einen zusätzlichen Einblick in das Untergeschoss was den Zeitrahmen sprengen würde geht es mit einem positiven Gefühl in Richtung Ausgang. Keine Frage, eine nähere Beschäftigung mit Statistiken lohnt sich man muss nur die richtigen Folgerungen daraus ziehen, so wie es das Statistische Bundesamt in seinem Logo selbst propagiert:»wissen.nutzen«. Wenn das mit dieser Materie immer so einfach wäre. Die Mitarbeiter des Statistischen Bundesamts Kl genkort-rieger und Andreas Bliemeister beraten Neue Serie»Deutsch Begegnungen mit Men Statistisches Bundesamt und Meinungsforschu be. 60 Jahre Bundesrepublik wer erinnert sich nicht an die Feierlichkeiten im vergangenen Jahr und an die vielen Geschichten aus sechs Jahrzehnten unseres Landes? Auch die Politik- und Nachrichtenredaktion dieser Zeitung begleitete das Jubiläum mit spannenden, informativen und unterhaltsamen Beiträgen. Heute im Jahr 2010 laden wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, ein, uns wieder zu begleiten diesmal in die Gegenwart. In der neuen Serie»Deutschland.zwanzigzehn«wollen wir beschreiben, wie die Menschen zwischen Sylt und Oberstdorf leben, wie sie arbeiten und was sie denken.welche Lebensentwürfe und Berufe gibt es? Wie sehen Tagesabläufe aus? Wasmachen eigentlichandere Menschen, mit denen man gemeinsam die Gesellschaft eines Landes bildet, wenn man selbst gerade auf dem Wegzur Arbeit ist oder seinen Alltagsaufgaben nachgeht in Wiesbaden, Köln oder Dresden? Ein Mitarbeiter dieser Zeitung hat sich auf den Weggemacht und berichtet in loser Folge über Begegnun- Landschaft und Natur beliebt be.vor Kurzem stellte das Institut für Demoskopie Allensbach sein zwölftes Jahrbuchvor. Inder 900-Seiten starken Publikation bekommen die Leserinnen und Leser eine Bandbreite zusammengestellter Ergebnisse geliefert, die von der Wahrnehmung von Staat und Parteien bis hin zu Modetrends reichen. Zum 20. Jahrestag der Wiedervereinigung stehen auch die Befindlichkeiten der Menschen in Ost und West im Mittelpunkt des Werkes. Das Institut hat passenderweise zur neuen Serie»Deutschland.zwanzigzehn eine Grafik zur Verfügung gestellt, die viel über das Deutschlandbild der Bürgerinnen und Bürger aussagt. Die Allensbacher Meinungsforscher stellten folgende Frage:»Wenn Sie einmal an Deutschland denken: Was trifft auf Deutschland zu? Hier auf diesen Karten ist einmal einiges aufgeschrieben. Bitte verteilen Sie die Karten auf das Bildblatt hier, je nachdem ob Sie meinen, das trifft auf Deutschland zu oder das trifft eher nicht zu.«(zahlen in Prozent) Die»schöne Landschaft und herrliche Natur«steht nicht überraschend ganz oben die Kinderfreundlichkeit landet auf dem vorletzten Platz. Ob man dies erwarten konnte, muss jeder selbst beurteilen, traurig ist es allemal. Emnid-Chef Schöppner: Die De Der Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts erzählt im Interview über die Arbeit be. Wenn sich jemand mit der Mentalität und den Befindlichkeiten der Deutschen auskennt, dann der Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts»TNS Emnid«. Seit 1975 ist Klaus-Peter Schöppner dort als Bereichsleiter der Politik- und Sozialforschung tätig. Neben Lehraufträgen an Universitäten und Fachhochschulen steht der 60-Jährige als Moderator beim Fernsehsender»N24«vor der Kamera. Im Folgenden ein Interview mit dem Demoskopen: Herr Schöppner, Emnid schreibt auf seiner Homepage, dass Demoskopie angewandte Demokratie sei. Inwiefern ist dies der Fall? Wir geben dem Volk ein Gesicht, eine Meinung. Wer weiß, wie die Stimmungslage der Bürger ist, der weiß, in welchem politischen Rahmen er sich bewegen darf. Dabei geht es nicht um Einzelfragen, wohl aber um langfristige Trends, die Sorgen und Wünsche der Wähler ausdrücken. Wie erfolgt bei Ihnen die Themenauswahl? Die Themenauswahl ergibt sich aus der aktuellen Situation, aber auch aus der Entwicklung von Trends. Ein Beispiel aus der Wirtschaft: Etwa 25 Jahre ging die wirtschaftliche Entwicklung parallel mit der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt einher. Ging die Stimmung der Wirtschaft in der Vergangenheit nach oben, verbesserte sich auch die Arbeitsmarktlage. Das ist seit 2005 anders. Wir haben nämlich festgestellt, dass sich zwischen 2005 und 2008 die Wirtschaftserwartung relativ gut entwickelte, die Arbeitsmarktentwicklung aber eine Seitwärtsbewegung abgab. Die Schere vergrößerte sich immer mehr. Es war wichtig, dies politisch zu analysieren, denn dahinter steckt der Verdacht der Entsolidarisierung: Wirtschaftswachstum auf Kosten und nicht flankierend mit der Arbeitsmarktentwicklung. Die großen Unternehmen entsolidarisierten sich mit dem Effekt, dass sich auch das Bild der Wirtschaft sehr veränderte: Seitdem werden Unternehmer überaus kritisch gesehen. Gute Demoskopie ist oft ein Frühwarnsystem. Jetzt gibt es ja Kritiker, die nicht jede repräsentative Umfrage für repräsentativ halten. Was entgegnen Sie denen, die sich nicht von einer solchen Erhebung angesprochen fühlen? Es gibt nur die annähernd repräsentative Umfrage, weil die Interviewteilnahme freiwillig ist und wir im Rahmen von Wahrscheinlichkeiten analysieren.wenn Sie 1000 von 60Millionen Wahlberechtigten befragen, ist dies mit einer Fehlertoleranz von plus/minus 2,5 Prozent behaftet. Eine große Gefahr ist der Druck, unter denen die Medien arbeiten, und es kann passieren, dass sie dann die methodischen Ansprüche oft nicht mehr für erwähnenswert halten. Zudem greifen viele auf Internetumfragen zurück, die jedoch alles andere als repräsentativ sind. Inwiefern können Umfragen Stimmungen auch beeinflussen? Es gibt heute die Tendenz, dass man alles verbreiten kann und für alles Befürworter findet. Insofern ist die normale Wertestruktur in der Bevölkerung, also die Tatsache, dass sich die Bevölkerung in grundsätzlichen Werten wiederfindet, nicht mehr selbstverständlich gegeben. Das hat letztendlich zur Folge, dass wir den Politikern Hilfestellungen geben können, wie bestimmte Argumente aufgefasst werden. Aber ist es ler ge hinzu nicht Es gibt Partei es viele so sch fluss h Prozen Zahl li ne Sti verlore Wahlen tativ. D sei es v lichen angew wird e quasi schnitt wieder bietet. Was tute u Die Gr stimmt gibt, d rungen noch d sichtig fentlic Mühe, und Me wurf a spiel: W als Kan Gabrie sionen der Fr komme gebnis Gabrie

3 aus Pötzsch (v. l.), Doris Stärk, Susanne Haüber den Dächern Wiesbadens. land.zwanzigzehn«: schen im Blickpunkt ngsinstitute liefern viele Daten und Fakten gen mit Menschen aus einem Land, das vor 20 Jahren als das glücklichste der Welt bezeichnet wurde. Zum heutigen Start stehen Leute im Mittelpunkt, die sich mit Zahlen, Daten, Fakten und Stimmungen der Bundesbürger befassen. Mithilfe des Instituts für Demoskopie Allensbach und des Meinungsforschungsinstituts»TNS Emnid«lässt sich einiges über die Befindlichkeiten der Menschen zu Tage fördern. Einblick in das Selbstbild der Deutschen gibt eine Grafik, die im vor kurzem erst veröffentlichten»allensbacher Jahrbuch der Demoskopie«erschienen ist. Über die Mentalität seiner Landsleute erzählt schließlich Emnid-Geschäftsführer Klaus-Peter Schöppner in einem Interview. Wem das nicht reicht, dem sei die Reportage über die Arbeit im Statistischen Bundesamt ans Herz gelegt. Sollte jemandvorurteile gegenüber Statistiken hegen, der erfährt zudem, dass auch als unflexibel geltende Bundesbehörden lernfähig sein können.»die Leute haben uns das schlichtweg nicht geglaubt«statistiker erleben nacheuro-bargeldeinführung stürmische Zeiten Zweifel an Teuerungsrate Kooperation mit Professor Brachinger»Beide Seiten hatten Recht«be. In seiner über 60-jährigen Geschichte hat das Statistische Bundesamt auch stürmische Zeiten erlebt. Acht Jahre ist es her, als die Bundesbehörde im Zuge der Euro-Bargeldeinführung in schweres Fahrwasser geriet und um ihren Ruf als glaubwürdige Institution kämpfen musste. Rückblick: Im Jahr 2002 nimmt die Europäische Währungsunion konkrete Formen an, und die Bürger bekommen Euro-Scheine und -Geldstücke ausgehändigt. Die anfängliche Euphorie nimmt jedochein jähes Ende. Vor allem der Blick auf die Preise vermiest den Bundesbürgern die Kauflaune.»Früher hat eine Tasse Kaffee doch nie und nimmer vier Mark gekostet«solche Aussagen dominieren fortan die Gespräche in den Cafés und Restaurants. Es wird umgerechnet, was das Zeug hält. Schon bald kommen die Menschen zu ihrem ganz eigenen, unverrückbaren Urteil, dass die Preise entgegen allenversprechungen schamlos eins zu eins von D-Mark auf Euro umgestellt wurden. Der»Teuro«imJahr 2002 sogar zum»wort des Jahres«gewählt ist in aller Munde, und bis heute ist die Diskussion nicht ganz verstummt. Auch eine angesehene Institution wie das Statistische Bundesamt konnte die Gemüter der Euro-Kritiker nicht beruhigen, wenn es hieß, dass der Euro statistisch gesehen kein»teuro«sei und die Preise nicht auf breiter Front stärker als vorher gestiegen seien.»summa summarum ist die Inflationsrate durch die Euro-Einführung nicht beschleunigt worden«erklärt Dr. Stefan Linz auch heute noch auf Anfrage. Die Behörde sah sich damals einer gewaltigen Herausforderung gegenüber und ergriff offensive Maßnahmen in der Öffentlichkeitsarbeit.»Wir haben im Jahr 2005 das Thema noch einmal intensiver aufgegriffen. Aber auch direkt vor der Euro-Einführung haben wir eine Untersuchung gemacht, wo wir geschaut haben, wie viele Unternehmen rechnen genau um, also punktgenau. Da haben wir eben schon festgestellt, dass diese Euro-Bargeld-Einführung nicht dazu geführt hat, dass die Preise übermäßig»angepasst«worden wären. Das haben wir auch publiziert, aber die Leute haben uns schlichtweg nicht geglaubt, dass die Inflation durch die Bargeldeinführung des Euro nicht beschleunigt wurde«, erzählt Linz von dramatischen Tagen, in denen die Glaubwürdigkeit der Behörde auf dem Spiel stand. Ruhe in die zeitweise aufgeheizte Stimmung brachte erst eine Kooperation mit dem Statistiker Prof. Hans Wolfgang Brachinger von der Universität Fribourg in der Schweiz. Der gebürtige Münchner entwickelte 2005 einen»index der wahrgenommenen Inflation (IWI)«, der aus einem komplizierten Formelgeflecht besteht und zusammengefasst auf zwei wesentlichen Annahmen basiert: Erstens, dass der Verbraucher Preissteigerungen höher bewertet als Preissenkungen, und zweitens, dass in der Wahrnehmung besonders zu Buche schlägt, wenn häufig gekaufte Produkte teurer werden.»wenn man von diesen Annahmen ausgeht, kommt man auf eine Kurve (siehe Preis-Kaleidoskop Die Inflationsrate lag imfebruar 2010 bei 0,6%. Die Teuerungsrate hängt nichtnur davon ab,wie sich die Preise verändern. Entscheidend istauch das Gewicht,mit dem die Preisentwicklung der Güterarten in den gesamten Verbraucherpreisindex eingeht. Die Größe der Teilstücke spiegelt das Gewicht wider.die Farbe zeigt an, wie stark sich die Preise in der Gütergruppe verändert haben. Andere Waren und Dienstleistungen 7,4% Körperpflege, persönliche Gebrauchsgegenstände, soziale Einrichtungen, Versicherungs- und Bankdienstleistungen Preisänderung: 0,7% Beherbergungs-und Gaststättendienstleistungen 4,4% Preisänderung: 0,8% Bildungswesen 0,7% Studiengebühren, Volkshochschule, Kindergartenbesuch etc. Preisänderung: -1,3% Freizeit,Unterhaltung und Kultur 11,6% Reisen, Kultur, Unterhaltungselektronik, Computer, Medien, Freizeitgüter etc. Preisänderung: 0,1% Nachrichtenübermittlung 3,1% Telekommunikations-, Post- und Kurierdienste, Geräte sowiederen Instandhaltung Preisänderung: -1,8% Verkehr 13,2% Kauf und Betrieb von Fahrzeugen, Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel Preisänderung: 3,4% Gesundheitspflege 4,0% Preisänderung: 0,8% Weiterführende Informationen Warenkorb und Wägungsschema Preismonitor Persönlicher Inflationsrechner Grafik unten), die zeigt, dass genau zur Euro-Bargeld-Einführung und schon ein Dreivierteljahr vorher der IWI drastisch nach oben ging und sich von der amtlichen Inflationsrate abgekoppelt hatte«, erläutert Brachinger. Im Jahr 2002 betrug die Teuerung gegenüber dem Vorjahr 1,5 Prozent, 2003 wurde sie mit 1,0 Prozent ausgewiesen, und 2004 wurde mit 1,7 Prozent die höchste Teuerungsrate nach der Euro- Bargeldeinführung erreicht. Für das Jahr 2005 wurde mit 1,5 Prozent eine geringere Rate als im Vorjahr ermittelt. Somit betrug die durchschnittliche jährliche Preissteigerung seit der Euro- Bargeldeinführung 1,4 Prozent. Der Index der wahrgenommenen Inflation weist demgegenüber für die Zeit vom Januar 2001 bis zum Juni 2002, also im Jahr vor und im ersten Halbjahr nach der Einführung des Euro-Bargeldes in Deutschland, eine monatliche Steigerungsrate von durchschnittlich etwas mehr als sieben Prozent aus. Im Mittel der Jahre 2004 und 2005 beruhigte sich der IWI wieder und lag bei 2,4 Prozent. Am Ende zeigte Brachinger mit seinem wissenschaftlichen Modell und den Erklärungen, dass beide Seiten in der Euro-»Teuro«-Debatte Recht hatten. Brachinger betont,»dass zu diesem Zeitpunkt klar wurde, dass beide Indizes ihre Berechtigung haben, Sie beleuchten zwei verschiedene Aspekte desselben Phänomens. Der IWI erfasst mit der Inflationswahrnehmung einen preiswerter Aspekt der Inflation, der bei der herkömmlichen Inflationsmessung ausgeblendet wird«, so der 58-Jährige.»Es war für das Amt ein ganz wichtiger Schritt das zu erkennen, und das haben wir auch in der Öffentlichkeit kommuniziert und wir hatten damit auch ganz guten Erfolg«, freut sich Linz rückblickend. Zudem habe die Bundesbehörde aus der Euro-»Teuro«-Debatte Preisänderung zum Vorjahresmonat Februar % -12% -6% -2% 0% 2% 6% 12% 24% teurer Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 10,4% Preisänderung: -1,2% Alkoholische Getränke, Tabakwaren 3,9% Preisänderung: 3,5% Bekleidung und Schuhe 4,9% Preisänderung: 0,6% Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe 30,8% Miete und Mietw ert für selbstgenutztes Wohneigentum, Haushaltsenergie, Nebenkosten etc. Preisänderung: -0,3% Einrichtungsgegenstände und anderes 5,6% Möbel, Haushaltsgeräte, Inneneinrichtung, Dienstleistungen fürdie Haushaltsführung Preisänderung: 0,7% Statistisches Bundesamt, Wiesbaden / Michael Balzer, Universität Konstanz 2009 gelernt, solche Fragestellungen ernst zu nehmen. Zum Thema Preisentwicklung bietet das Statistische Bundesamt heutzutage interaktive Instrumente an. Mit dem»preis-kaleidoskop«(siehe Grafik oben) beispielsweise kann der Verbraucher neben der Preisentwicklung genau verfolgen, mit welchem Gewicht die Teuerung der einzelnen Güterarten in denverbraucherpreisindex eingeht. utschen vermeiden eher Risiken, als Chancen zu nutzen von Demoskopen, die Repräsentativität von Umfragen und Gefahren der Beeinflussung»Größte Schwäche ist, dass wir uns zu wenig mit der Zukunft befassen«gerade bei Umfragen vor Wahlen doch auch so, dass sich der Währne zu den momentan Führenden zählt. Wie groß ist die Gefahr, zum Demagogen zu werden? verschiedene Effekte: Wenn eine schlechte Umfragewerte hat, gibt Bürger,die sagen: Für die soll es limm nicht kommen. Einen Einat die Demoskopie bei der Fünft-Hürde. Wenn Parteien um diese egen, fragt sichderwähler,obseimme möglicherweise nicht eine ne ist. Das Leben gerade vor ist ja alles andere als repräsena gibt es viele Beeinflussungen, onparteien, Medien oder persön- Gesprächen. Das meine ich mit andter Demokratie: Dem Volk in Sprachrohr gegeben. Es gibt eine Null-Linie, einen Durch-, der die richtige Bürgermeinung geben kann und Orientierung dürfen Meinungsforschungsinstind was nicht, wo gibt es Grenzen? enzen sind in der Methodik be-. Gefährlich ist, dass es Umfragen ie weder die minimalen Anfordean die Fragebogenkonstruktion ie Repräsentativmethode berücken. Und bei der Ergebnisveröfhung machen sich viele nicht die sich intensiv mit Fragestellung thodik zu befassen auch einvorn manche Journalisten. Ein Beienn Sie die Frage stellen: Wer ist zler besser geeignet, Merkel oder l?«, dann gibt es verschiedenever-, die genannt werden müssen: Bei age»merkel oder Gabriel?«ben Sie vielleicht ein 70-zu-30-Er-. Wenn Sie aber fragen:»merkel, l, beide gleich, oder können Sie das nicht sagen?«, erhalten Sie vielleicht ein Ergebnis von 40 zu 20 zu 30 zu 10.Am Ende steht in den Zeitungen entweder die Überschrift»70 Prozent für Merkel«oder»40 Prozent für Merkel«. Das ist ein bedeutender Unterschied. Sie beschreiben des Weiteren auf Ihrer Homepage, dass Sie den Deutschen ihr Gesicht geben. Wohin zeigen Ihrer Meinung nach die Mundwinkel der Bundesbürger im Jahr 2010? Vielleicht in eine andere Richtung, als es die Politik wahrhaben will. Es wird vorgegeben, dass wir Wirtschaftswachstum brauchen, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Das ist aber keineswegs dem Volksempfinden geschuldet. Wenn 85 Prozent zum Beispiel glauben, dass sie tendenziell nicht mehr so viel Geld zur Verfügung haben, muss der politische Fokus ein ganz anderer sein. Wie gestalte ich eine Gesellschaft in Zeiten einer durchgreifenden, systemischen Rezession gerecht? Das ist die hauptpolitische Aufgabe derzeit und in den nächsten fünf bis zehn Jahren. Sie sind schon sehr lange bei Emnid. Wie sieht Ihrer Meinung nach die Mentalität der Deutschen aus und gibt es erkennbare Bruchlinien in den letzten Jahrzehnten? Es gibt Phasen von Selbstsicherheit und auch Phasen von Zweifeln. Zur Bruchlinie: Es gab früher mal ein relativ einheitliches Wertesystem. Es existierten in bestimmten wichtigen politischen Einstellungen deutliche Mehrheitsmeinungen. Heutzutage ist dies nicht mehr so. Die Parteianhängerschaften sind wertemäßig völlig unterschiedlich. Insofern kann man eine Bevölkerung nicht mehr unbedingt vereinen. Klaus-Peter Schöppner Wir schreiben das Jahr 2010, 20 Jahre nach der Wiedervereinigung. Werden die Leistungen um die Deutsche Einheit zu oft klein- oder zu schlecht geredet? Da ist eine große Leistung vollbracht worden. Die wird allerdings immer dann nicht realistisch beurteilt, wenn politische Interessen ins Spiel kommen. Insofern ist es ein großes Manko unserer Demokratie, dass sich Regierung und Opposition seit 50 Jahren nicht auf bestimmte Grundsatzergebnisse verständigen können und über das Normalmaß hinaus jeweils sich gut und den anderen schlecht reden. Das führt dazu, dass bei der Bevölkerung ein Unwohlsein und eine Unsicherheit entstehen. Woran liegt es, dass man sich so unversöhnlich gegenüber steht? Die politische Karriere und das Wohl der Partei sind meist wichtiger als das Bürgerwohl. Der Deutsche wird gerne als pessimistisch bezeichnet. Würden Sie sagen, dass er sich bei seinem Glück manchmal selbst im Weg steht? Ja,die Deutschen sind in internationalen Vergleichen etwas reservierter und pessimistischer. Sie sind nicht so euphorisch. Es sind Leute, die eher Risiken vermeiden als Chancen nutzen. Das ist eine durchschlagende Eigenschaft. Welche Entwicklungen in Deutschland machen Ihnen persönlich Angst? Die größte Schwäche ist, dass wir uns zu wenig mit der Zukunft befassen. Im Prinzip müssten die Politik und die Unternehmen einen Masterplan haben, gewisse Entwicklungen für die nächsten zehn Jahre zu antizipieren. Nur die Beschäftigung mit der Zukunft gibt die Möglichkeit, Chancen zu nutzen und Risiken zu vermeiden. Oft wird nur kurzfristig gedacht. Die Visionärskraft der Deutschen ist also nicht wirklich gegeben. Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit Spaß, was weniger? Spaß macht diese unglaubliche Abwechslung, mit einer maximalen Bandbreite zu tun zu haben. Interessant ist auch zu versuchen, bestimmte Trends zu analysieren und unters Volk zu bringen. Beantworten Sie abschließend bitte folgende Aussage mit einer Zahl von eins bis fünf, wobei eins»stimme voll zu«und fünf»stimme gar nicht zu«bedeuten:»in 20 Jahren wird man von einer vollendeten Deutschen Einheit sprechen können?«eine eins. War diese Aufgabe im Sinne eines Demoskopen richtig gestellt? Das war schon nicht schlecht für den Anfang. Allensbach, Emnid und Statistiken Institut für Demoskopie Allensbach Gründung 1947 Inhaber: Stiftung Demoskopie Allensbach Gründerin: Prof. Dr. Dr. h.c. Elisabeth Noelle-Neumann Mitarbeiter 95, davon 25Wissenschaftler,2000 nebenberufliche Interviewer Internet: TNS Emnid Gründung: 1. November 1945 in Bielefeld, ältestes deutsches Politik-, Medien- und Meinungsforschungsinstitut 1947 erste Erhebung zu»absatzvoraussetzungen für Regenmäntel«Führte 1989 für das Nachrichtenmagazin»Der Spiegel«die erste freie Umfrage auf dem Gebiet der damaligen DDR durch Emnid: Erforschung der öffentlichen Meinung, Marktforschung, Nachrichten, Informationen, Dienstleistungen Internet: Statistisches Bundesamt Gründung 1949/1950 Insgesamt rund 2700 Mitarbeiter an Standorten in Wiesbaden, Bonn und Berlin Präsident: Roderich Egeler Internet: Zahlen und Daten zu Deutschland Bevölkerung 82,0 Millionen BeliebtesteVornamen 2008: Sophie und Maximilian Länge des Straßennetzes: Autobahnen: Kilometer Landesstraßen: Kilometer (innerorts) Kilometer (außerorts) Kreisstraßen: (innerorts) (außerorts) (Stand )

4 Wenn man am Rand der Gesellschaft lebt be. Eine Wohnung mit Kühlschrank, Waschmaschine und Fernseher, dazu noch das eigene Auto vor der Tür das gehört für die meisten Deutschen zum alltäglichen Standard. Doch auch in einem global gesehen reichen Deutschland leben Menschen auf der Straße. Da es in der Bundesrepublik keine einheitliche Wohnungsnotfall-Berichterstattung gibt, schätzt die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) in Bielefeld seit 2007 die Zahl der Wohnungsnotfälle. Per Definition fallen darunter Menschen, die wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind sowie in unzumutbaren Wohnverhältnissen leben betrug die Zahl dieser Wohnungsnotfälle etwa (2007: ) ohne jede Unterkunft auf der Straße etwa In unserer Serie»Deutschland.zwanzigzehn«stehen in der heutigen Folge Obdachlose in Köln im Fokus. Im Jahr 1992 wurde in der Domstadt die erste Obdachlosenzeitung Deutschlands gegründet. Das Beispiel zeigt, wie man diesen Menschen helfen kann. Schreiben gegen Diskriminierung Gastbeitrag von Enrico Mechelk»Aus einer Arbeiterfamilie stammend, der Sohn eines Mannes, der wegen seiner politischen Einstellung in der damaligen DDR bestraft wurde, könnte man, wenn man vom Hörensagen nach urteilt, behaupten, diesem Kind hätte man in diesem Gesellschaftssystem keine Möglichkeit gegeben, sich zu bilden, zu entwickeln oder gar Verantwortung zu übernehmen. Oh doch, das hat man. Und wie. Ich war glücklich, das Kind dieser Eltern zu sein, mit ihnen so aufwachsen zu dürfen, wohlbehütet und beschützt. Als ich 21 Jahre alt war, fiel die Mauer, fielen Grenzen, öffneten sich Türen. Enrico Mechelk Neue Wege, neue Erkenntnisse, ganz andere Erfahrungen warteten auf mich. Rückblickend betrachtet war es das Beste, was mir passieren konnte. Damals fühlte ich mich entwurzelt, heimatlos, aber trotzdem nicht hoffnungslos besaß eine gehörige Portion Schwellenangst vor diesem Schritt in den Westen, das Leben, die Menschen dort kennenzulernen.war es so, wie man es uns im Osten immer eingetrichtert hat? Nein, ich lernte auch menschlich wertvolle Menschen im Westen kennen, auch manchmal an Orten, wo ich sie erst gar nicht vermutete. Aufgrund dieser Orte, dieser Menschen, die mir halfen, mich zu finden, bin ich hier in diesem Leben erst richtig angekommen. Ich möchte diese wertvollen Erfahrungen, Erkenntnisse über mich selbst, nicht mehr missen diese Entwicklungen, diese vielen verschiedenen Wege, welche ich gehen musste, um zu diesem Menschen zu werden, der ich jetzt bin. Natürlich möchte ich auch meine für mich qualitativ hochwertige Bildung und Erziehung nicht missen, meine Wurzeln verleumden oder mich gar dafür schämen, im Osten geboren und aufgewachsen zu sein. Alles ist anders gekommen, als ich mir das gedacht habe: Wenn mir in der damaligen DDR jemand gesagt hätte, dass ich in meinem späteren Leben in Köln für eine Obdachlosenzeitung Gedanken zu Papier bringen werde, hätte ich ihm nicht geglaubt. Anstatt Theater-Schauspiel in Leipzig zu studieren, habe ich die Menschen und das Leben studiert. Anstatt ein berühmter Mime auf den Bühnen der Welt zu werden, lernte ich das Leben auf der Straße, die Obdachlosigkeit kennen. Zu meinem Leben gehörten permanente Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit eines Geld- Armen, eines zur Wertlosigkeit vorverurteilten, verdammten Menschen. Heute stehe ich auf den Kölner Straßen und versuche, ein Heft der Bank Extra mit meinen Artikeln zu verkaufen oft werde ich ignoriert. Aber: Ich bin nicht weniger wert, weil ich kein Geld habe, bin trotzdem Mensch. Ich beschäftige mich viel mit dem Wesen der Diskriminierung und möchte etwas dagegen tun. Auch deshalb schreibe ich. Hört mich jemand?«dichtes Gedränge herrscht am Kölner Hauptbahnhof. Kreuz und quer laufen die Menschen durch die breiten Korridore des Gebäudes. Bis zum vereinbarten Termin in der kleinsten der deutschen Millionenstädte bleibt noch etwas Zeit. Eine heiße Tasse Kaffee käme an dem bitterkalten Morgen gerade recht. Links und rechts setzen die aus den Zügen strömenden Passagiere zum Überholen an den Blick stets auf die Uhr gerichtet. An einem Stehcafé in der Bahnhofsgalerie ist noch ein Platz frei. Die anderen Kunden lesen Zeitung, telefonieren oder schreiben Kurznachrichten auf ihrem Mobiltelefon. Zeit ist kostbar.»multitasking«bestimmt bei den meisten den Alltag. Es bedeutet, möglichst vieles gleichzeitig zu erledigen, um die 24 Stunden eines Tages effizienter zu nutzen. Da kann es schon mal vorkommen, dass ein an den Tischnachbarn gerichtetes»guten Morgen«unerwidert bleibt. Plötzlich fällt auf, dass auf der anderen Seite des breiten Gangs ebenfalls jemand das Gewimmel verfolgt allerdings ohne Kaffee, Handy und auf dem blanken Boden sitzend. So unscheinbar, dass die vorbeieilende Masse den Obdachlosen nicht registriert und wahrnimmt. Diese Menschen sind meist dunkel gekleidet, ziehen sich in Ecken und Seitengänge in die hintersten Winkel der Gesellschaft zurück. An diesen Orten suchen sie Schutz vor Kälte und Gewalt oder hoffen ganz einfach, nicht erkannt zu werden. Reiner Nolden war einer von ihnen. Der 57-Jährige, mit dem das Treffen am Bahnhof vereinbart wurde, lebte insgesamt ein Jahr lang auf den Straßen Kölns. Irgendwann bekam er Kontakt zu der»oase«, genauer gesagt zu Streetworkern des mildtätigen und gemeinnützigen Vereins»Benedikt Labre«. Die»OASE«setzt sich seit 25 Jahren für die Belange von Menschen in Wohnungsnot, vor allem aber für Menschen ohne festen Wohnsitz ein. Mit zwei Häusern die als betreutes Wohnen konzipiert sind, soll die akute Wohnungslosigkeit überbrückt werden. Das ist längst nicht alles. Neben ihrer Winterhilfe von November bis April mit drei Bauwagen auf einem Kirchengelände organisiert, und der Betreuung von Strafgefangenen befindet sich unter dem Dach der»oase«auch Deutschlands älteste Obdachlosenzeitung. Seit 1992 wird das Produkt mit dem Namen»Bank Extra«von Betroffenen auf den Straßen verkauft. Exemplare werden an Depots verteilt Nolden ist heute ehrenamtlicher Vertriebsleiter der Zeitung.»Ich möchte denen, die mir geholfen haben, etwas zurückgeben«, erklärt der Mann, der es geschafft hat, das Leben auf der Straße hinter sich zu lassen.vom Hauptbahnhof geht es mit ihm über die Domplatte in die Altstadt. Die Sonne blitzt hin und wieder zwischen den beiden Türmen des imposanten Gotteshauses hindurch. Es ist immer noch kalt. Reiner Nolden trägt eine dicke Mütze und erzählt von seinen Aufgaben:»Am Anfang des Monats liefere ich die 2000 Exemplare der Obdachlosenzeitung an zwei Depots in der Stadt. Mittwochs zwischen und Uhr treffe ich mich dann mit den Zeitungsverkäufern und stehe für Fragen zur Verfügung oder helfe bei Problemen.«Die Verkäufer Andreas und Rainer stehen in der Zwischenebene der Kölner U-Bahn-Haltestelle Neumarkt mit»bank Extra«-Exemplaren in der Hand. (Foto: Becker) Ein Obdachloser liegt auf einer Straße in Köln. In der Stadt gibt es die älteste Obdachlosenzeitung Deutschlands. (Fotos: OASE (1)/Bank Extra (2))»Bank Extra«will Betroffenen ein Sprachrohr geben Ein Besuch bei Deutschlands ältester Obdachlosenzeitung in Köln Menschen von der Straße arbeiten mit Verkäufer dürfen Teilerlös behalten Aus Köln berichtet unser Mitarbeiter Markus Becker ( Gießen) Am Neumarkt angekommen, geht es die Treppe hinunter in die Zwischenebene der belebten U-Bahn-Haltestelle. Wir treffen die Kioskbesitzerin Elke Bertram. Die freundliche Frau erzählt von dem Tag, als Reiner Nolden sie fragte, ob sie ihren Verkaufsraum als Depot für die Obdachlosenzeitung zur Verfügung stellen würde. Ohne zu zögern, willigte sie ein.»jeder von uns kann ganz schnell unten landen. Solch ein Projekt wollte ich gerne unterstützen«, begründet sie die damalige Entscheidung. Der erste Verkäufer, der vorbeikommt, ist Gigi. Er ist zehn Jahre dabei, damit der»dienstälteste«und zählt mit rund 20 anderen zum festen Stamm derjenigen, die»bank Extra«unters Volk bringen.»man braucht einen langen Atem, so wie Gigi«, erklärt Nolden. Gigi hat sich über Jahre hinweg seinen Kundenstamm aufgebaut und verkauft die Zeitung an einem festen Ort an festgelegten Tagen.»Wenn der mal an einem Tag nicht da ist, machen sich die Leute schon Gedanken«, berichtet Nolden weiter. Verkauf hilft beim Überleben Als nächstes kommen Andreas und Rainer vorbei. Die Verkäufer haben es eilig. Beide schnappen sich die gebündelten Päckchen mit der aktuellen»bank Extra«-Ausgabe. Sie wollen gleich weiter. Warum aber verkaufen sie die Zeitungen?»Das hilft uns, zu überleben«, antworten beide unisono und ergänzen, dass es sich am Tag um zehn bis 15 Euro zusätzliche Einnahmen zu den Hartz-IV-Bezügen handele. Mit den Worten»Wir müssen los«stößt einer den anderen an, und Sekunden später ist von ihnen nichts mehr zu sehen. Während Nolden den beiden hinterher blickt, erläutert er einen wichtigen Aspekt des Zeitungsverkaufs:»Was neben den zusätzlichen Einnahmen besonders bedeutsam erscheint, ist die soziale Komponente bei der Tätigkeit. Man bekommt eine Struktur in den Tagesablauf und erhält eine Aufgabe«, erzählt der Mann, der am eigenen Leib erfahren hat, wie schnell der soziale Abstieg erfolgen kann, und er fügt hinzu:»arm macht einsam.«auch Friedrich Wieland, der seit 13 Jahren für die Sicherheit in der Zwischenebene am Neumarkt zuständige Mitarbeiter der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB), schaut Andreas und Rainer erstaunt hinterher. Gerade hatte er sich noch mit Elke Bertram unterhalten und mit ihr Neuigkeiten ausgetauscht. Er begrüße ausdrücklich den Versuch, mit dem Verkauf von Straßenzeitungen diese Menschen wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Auch er kaufe regelmäßig die Ausgaben von»bank Extra«. Der Mann mit Uniform und Schirmmütze berichtet zudem, dass generell Obdachlose zunehmend als Störfaktor wahrgenommen würden.»viele Passanten kommen zu mir und sagen: Gehen Sie mal da hin und schaffen Sie den weg«, erzählt er von seinen täglichen Erlebnissen. Der Sicherheitsmann steht täglich zwischen den Fronten. Mit vielen Menschen führt er Gespräche und versucht zu vermitteln. Bei allem Verständnis für die Beteiligten muss er am Ende immer die Interessen seines Arbeitgebers vertreten kein leichtes Unterfangen. 15 Leute in Produktion involviert Christina Bacher Einige Haltestellen weiter steigt Nolden aus der Straßenbahn. Vom Rheinufer in Köln-Deutz hat man einen fantastischen Blick auf die Silhouette der Stadt mit dem Dom im Zentrum. Ein paar Schritte noch, dann geht es in die Räumlichkeiten der»oase«. Christina Bacher wartet schon und hat alles für den Gesprächstermin vorbereitet. Seit fünf Jahren ist sie Redaktionsleiterin von»bank Extra«und betreut als freie Journalistin die Mitarbeiter. Etwa 15 Leute sind in die Produktion der monatlich erscheinenden Zeitung involviert. Bei einer Führung durch das»oase«-haus geht es unter anderem durch den Gesellschaftsraum, in dem die Essensausgabe an Obdachslose erfolgt. Im Keller besteht die Möglichkeit, zu duschen. Bedürftige finden zudem eine Kleiderkammer. Nach einem kurzen Blick in den Computerraum, in dem die Zeitungsartikel verfasst werden können, geht es wieder nach oben.»die Idee unserer Obdachlosenzeitung ist, diesen Menschen eine Plattform zu bieten. Im Gegensatz zu anderen Organen arbeiten und schreiben Betroffene bei uns selbst mit«, erklärt Bacher das Konzept von»bank Extra«, dessen Name als Hinweis auf eine Straßenbank als Symbol für Obdachlosigkeit zu verstehen ist. Die Zeitung ist der»oase«untergliedert, deren Arbeit sich wiederum abgesehen von den von der Stadt Köln bezahlten Sozialarbeitern aus Spenden finanziert.»unser größter Ausgabeposten sind die Druckkosten, die sich pro Ausgabe auf 1700 Euro belaufen. Ziel ist es, dass sich Bank Extra durch den Verkauf selbst trägt, was sie auch schon fast schafft«, fügt die 36-Jährige hinzu. Thematisch versuche die Zeitung, sowohl den Obdachlosen Hilfestellung bei Problemen in allen Bereichen zu geben, als auch dem Nichtbetroffenen einen Einblick in das Leben auf der Straße zu vermitteln.»die Kernfrage lautet: Wie lebt man mit wenig Geld?«, so Bacher weiter, die auch als Krimiautorin bekannt ist. Die freien Mitarbeiter fühlen sich ernst genommen, wie anschließend in der Redaktionssitzung deutlich wird. Beinahe jeder Vorschlag, jede Idee wird diskutiert. Es geht locker zu, aber nicht ziellos. Kreativität ist gefragt, und daran herrscht in dieser Runde kein Mangel. Jeder leistet seinen Beitrag, und am Ende stehen die Themen für die nächsten Ausgaben fest. Ein Schlüssel für die reibungslose Integration der Betroffenen in die Produktion der Zeitung liegt auch darin, dass auf Respekt großer Wert gelegt wird. Es gelte das Motto:»Du bist uns wichtig«, erklärt Bacher. Anderen auf Augenhöhe begegnen Wie wichtig der Zeitungsverkauf für Obdachlose aus soziologischer Sicht sein kann, erklärt Professor Jörg Bergmann von der Universität Bielefeld:»Für den Verkäufer ist das sehr positiv. Eine gewisse Einseitigkeit, die bei dem normalen Spendenvorgang auf der Straße entsteht, ist für denjenigen, der das Almosen entgegennimmt, eine problematische Geschichte. Dieser bleibt eigentlich in einer Verpflichtungsstruktur. Er hat eine Gabe bekommen, ohne mit einer Gegenleistung diese Verpflichtung wieder auflösen zu können«, meint der Soziologe, der jahrelang auch an der Universität Gießen lehrte.»insofern ist eine Zeitung zu verkaufen für denjenigen, der eine Spende empfängt, durchaus geeignet, um aus diesem Abhängigkeitsverhältnis herauszukommen. Diese Menschen treten damit denjenigen, von denen sie ein Almosen bekommen, wieder auf Augenhöhe entgegen. Neben dem materiellen Verdienst ist dieser soziale, psychische oder auch moralische Aspekt eine ganz starke Komponente«, so Bergmann weiter. Interessant an dieser soziologischen Sichtweise ist zudem auch die Betrachtung des Umkehrschlusses.»Derjenige, der ein Almosen gibt, vermittelt dadurch ein Überlegenheitsgefühl. Vielleicht will der Spender aber gar keine Gegenleistung, weil dieses Überlegenheitsgefühl psychisch auch ganz wunderbar ist. Er sonnt sich gewissermaßen in der Lage, geben zu können, ohne eine Gegenleistung dafür empfangen zu müssen. So kann man auch erklären, weshalb einige Leute zwar die Obdachlosenzeitung kaufen, dann aber auf die Zeitung selbst verzichten oder sie umgehend entsorgen und damit den Kauf rückwirkend wieder zu einer Spende machen«, fügt der 63-Jährige hinzu. Glücklicherweise gibt es aber auch Menschen, die im gegenteiligen Sinne handeln. Zum Beispiel die Ordensschwester Franziska von der Kölner Obdachlosenseelsorge»Gubbio«. Die 47-Jährige versucht stets, für die Menschen da zu sein, und beurteilt auch die Arbeit von»bank Extra«positiv:»Ich finde es super, dass die Leute dort eine Chance bekommen. Ich unterstütze das, und wenn ich einen Verkäufer sehe, kaufe ich immer ein Exemplar, auch wenn ich es schon habe. Das mache ich alleine schon deshalb, um demjenigen Mut zu machen.«zuspruch können die Verkäufer auch in Zukunft gebrauchen. Ab Juni werden sie auf den Straßen Kölns die Zeitung mit dem neuen Namen»Draussenseiter«verkaufen. Doch zunächst steht noch ein besonderes Ereignis an: Im Mai erscheint die 100. Ausgabe von»bank Extra«, und wie es sich gehört, soll dieses Jubiläum groß gefeiert werden. Die Obdachlosen rücken dann wenigstens einmal vom Rand etwas näher an den Mittelpunkt der Gesellschaft.

5 Mutig einen Neuanfang wagen Europas größtes Firmencluster der Halbleiterbranche in Sachsen be. Als vor 20 Jahren die Schrift im Einigungsvertrag zwischen den seit 1949 existierenden deutschen Staaten trocknete, richteten die Ostdeutschen bange Blicke in die Zukunft. Die ohnehin am Boden liegende Wirtschaft der DDR brach mit der Wirtschaftsund Währungsunion im Juli 1990 völlig zusammen, ganze Industriezweige fielen weg. Eine nicht enden wollende Debatte um den Aufbau Ost nahm ihren Lauf und bestimmt seither die politischen Schlagzeilen. Welche ist die richtige Förderpolitik, wie siedelt man möglichst viele Firmen in den neuen Bundesländern an? Beim Blick auf Arbeitslosenquoten und die wirtschaftliche Entwicklung wird der Osten Deutschlands schnell als hoffnungsloser Fall abgetan. Doch es gibt Fälle, wo Menschen die sich bietenden Möglichkeiten nutzten und mit Mut und Innovationen einen Neuanfang wagten. In Dresden entstand innerhalb von zwei Jahrzehnten mit dem Verein»Silicon Saxony«Europas größtes Firmencluster in der Halbleiterbranche. Aus der Arbeitslosigkeit heraus gründeten Menschen Firmen, mit denen sie heute weltweit führende Produkte herstellen und wiederum Arbeitgeber für viele Beschäftigte sind. Um den Werdegang eines mittelständischen Unternehmens geht es heute in der Serie»Deutschland.zwanzigzehn«. Helmut Warnecke»Widerstandskraft in der Krise bewiesen«be. Mit der politischen Wende in den Jahren 1989/1990 änderten sich in Ostdeutschland auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gravierend. Wenn heute hinsichtlich der ökonomischen Entwicklung in den neuen Bundesländern Bilanz gezogen wird, darf vor allem die Region Dresden nicht außer Acht gelassen werden. Anfang der 90er Jahre gründeten ehemalige Beschäftigte des»zentrums für Mikroelektronik Dresden«(ZMD) eigene Firmen und legten damit die Grundlagen für»silicon Saxony«heute Europas größtes Mikroelektronik-Firmencluster. In einem Gespräch blickte Infineon- Geschäftsführer Helmut Warnecke zurück auf die Anfänge und äußerte sich auch zu den Chancen und Herausforderungen der Halbleiterbranche. Warnecke gehört dem Vorstand des Vereins»Silicon Saxony«an, der im Jahr 2000 von 20 Mitgliedern gegründet wurde. Heute zählen rund 275 überwiegend kleine, und mittlere Unternehmen sowie Forschungsinstitute und Fachhochschulen zu dem Verbund. Nachdem 1990 die ersten Firmen entstanden, war kurz darauf infolge der Förderpolitik des damaligen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf ein weiterer Schub in der Branche zu beobachten.»die Politik erkannte damals richtigerweise, dass eine signifikante Stärke in Sachen Mikroelektronik in der Region vorhanden ist«, lobt Warnecke die damaligen Anreize zur Firmenansiedlung und fügt hinzu, dass die Fördermittel vielfach zurückgeflossen seien. Siemens entschied 1993, in Dresden eine Halbleiterfabrik zu bauen und nahm 1995 die Produktion auf daraus entstand 1999»Infineon Technologies Dresden«. Als zweites großes Unternehmen investierte später AMD (heute unter dem Namen Globalfoundries vertreten) am Standort. Somit waren zwei»global Player«vorhanden, infolgedessen viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) profitierten. Wenn im Dezember dieses Jahres»Silicon Saxony«sein zehnjähriges Bestehen in Dresden feiert, fällt die Bilanz laut Warnecke positiv aus.»erfreulich ist vor allem, dass sich die KMU weiterentwickelt haben und zwar von einem lokalen Zulieferer, der zunächst auf Halbleiter fokussiert war, hin zu anderen Branchen wie der Solarindustrie oder auch auf den Weltmarkt«, erklärt der 54-Jährige. Vor allem in der jüngeren Wirtschafts- und Finanzkrise habe das Cluster mit einer erheblichen Flexibilität Widerstandskraft bewiesen und man habe den Wandel als Chance in vielerlei Hinsicht begriffen, um sich besser zu positionieren als vor der Krise, stellt Warnecke fest. Auch Infineon habe innerhalb von zwei Jahren sein Angebot völlig neu erfunden. Das Geschäft basiert heute auf drei Säulen: Anwendungen der Automobilelektronik, Kommunikationslösungen sowie Chipkarten-Anwendungen.»Kurzarbeit war bei uns zwei Monate lang ein Thema, dann ging es schnell wieder bergauf«, erklärt der gelernte Diplomkaufmann. Um auch künftig der Konkurrenz aus Fernost Paroli bieten zu können, sei ein hohes Innovationspotenzial erforderlich.»man muss immer einen Schritt voraus sein, da man mit Standardprodukten unterlegen ist«, so Warnecke weiter. Mit Sorgenfalten auf der Stirn äußert er sich zum Problem der demografischen Entwicklung. Es werde künftig schwieriger, genug Fachkräfte und Ingenieure zu finden. Die Region um Dresden steht vor einer gewaltigen Herausforderung, denn es geht darum, rund Arbeitsplätze zu sichern. Betrachtet man die Entwicklung seit 1990, bleibt aber auch festzuhalten, dass»silicon Saxony«schon ganz andere Hürden überwunden hat. Der»General Manager China Ltd.«sitzt in seinem Schreibtischstuhl, ohne dass ihm die Reisestrapazen anzumerken sind. Es ist noch nicht lange her an diesem Morgen, dass der Flieger aus Shanghai mit René Reichardt an Bord in Dresden landete. Zum Verschnaufen bleibt nicht viel Zeit. Der nächste Pressetermin im»headquarter«der Firma seines Vaters, am Rande der sächsischen Hauptstadt gelegen, wartet bereits. Der 33-Jährige bietet in aller Ruhe eine Tasse Kaffee an und erzählt von einer ostdeutschen Erfolgsstory, die die vielen negativen Schlagzeilen seit der Wiedervereinigung konterkariert. Dass Reichardt so entspannt ist, liegt auch daran, dass er an diesem Tag mit guten Nachrichten aus Fernost zurückkehrt: Er hat soeben den ersten Auftrag aus Vietnam an Land gezogen. Die frohe Botschaft gilt als weiteres Mosaiksteinchen des steilen Aufstiegs einer mittelständischen Firma, die 1991 in Sachsen startete. Den Grundstein legte damals Dr. Horst Reichardt sechs Monate nach der Einheit als er mit neun Angestellten das Unternehmen mit dem heutigen Namen DAS Environmental Expert GmbH gründete. Als Abteilungsleiter zu DDR-Zeiten beim»zentrum für Mikroelektronik Dresden (ZMD)«beschäftigt, kennt sich der Seniorchef in der Halbleiterproduktion aus und entwickelt für Industriekunden Abgas- und Abwasserentsorgungsanlagen. Reichardt erinnert sich:»man hatte damals das Gefühl, dass alles möglich war«, beschreibt er die Stimmung der Wendezeit und ergänzt:»ich bin in die Arbeitslosigkeit gegangen, habe einen Businessplan geschrieben und Geld bekommen, damit ich eine Firma gründen konnte.«angst habe er zu diesem Zeitpunkt keine gehabt.vielmehr habe ihn in seinen Plänen der Instinkt bestärkt, dass es aufgrund der veränderten Situation Möglichkeiten geben müsse, seinen Weg zu finden.»auf einmal waren die Grenzen weg, und du denkst, dir gehört die Welt«, sagt Reichardt weiter. Firmencluster bei Start hilfreich Kurz nach dem Ende der DDR entstehen in der Region Dresden erste zarte Pflänzchen von»silicon Saxony«mit vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen, die den Kern des im Jahr 2000 gegründeten Vereins bilden.»das Cluster war damals wichtig als lokaler Startschuss für unsere Firma. Kontakte und Netzwerke konnten geknüpft und langfristig der internationale Markt angepeilt werden«, erklärt René. Auch Vater Horst, der»silicon Saxony«mitgründete, erzählt rückblickend:»es ist vernünftig gewesen, ein Forum zu haben, wo sich Gleichgesinnte treffen können. Die ansässigen Großunternehmen haben uns entscheidend geholfen, einen guten Start hinzubekommen. Aber es war ein harter Kampf. Es war nicht so, dass die hergekommen sind und gesagt haben, hier habt ihr einen großen Auftrag.«Zwei Infineon-Mitarbeiter bei der Produktion im Werk Dresden. Mit»Silicon Saxony«erfolgreich auf den Weltmarkt Aus Dresden berichtet unser Mitarbeiter Markus Becker Die harte Arbeit zahlt sich aus. Jahr für Jahr wächst das Unternehmen und weist immer mehr Erfolge auf. Eine Entwicklung, von der René anfangs noch nichts mitbekommt.»als mein Vater 1991 die Firma gründete, hatte ich keine Ahnung von seiner Arbeit. Das Geschäftliche spielte in unserer Familie keine Rolle«, erzählt er von seiner Jugend. Er ist zu diesem Zeitpunkt 14 Jahre alt, und es gibt wichtigere Dinge für ihn. Zwei Jahre später verschlägt es ihn allerdings in die gleiche Branche. Er beginnt eine Lehre bei Siemens als Kommunikationselektroniker. Im gleichen Jahr, 1993, gelingt dem Vater mit seiner Firma der Durchbruch, als Siemens bei der DAS einen Großauftrag ordert. Zwei Ereignisse, die das Leben der Dresdner Familie nachhaltig verändern. Dann geht es Schlag auf Schlag: 1995 bringt das Unternehmen ein zentrales Überwachungssystem für Entsorgungseinheiten auf den Markt werden erstmals Märkte außerhalb Europas erkundet erfolgt die erste Bestellung aus Taiwan, im Jahr 2000 aus Malaysia wird die DAS Technologie Inc. in Richmond/USA gegründet, 2003 öffnet die DAS Asien Ltd. in Hongkong ihre Türen.Ab 2005 wird der Fokus neben der Abgas- auf die Abwasserentsorgung gelegt. Ein weiterer Meilenstein, denn infolge der Problemlösung für Industriabwässer in einem biologischen Verfahren erschließen sich den Dresdnern neue Kunden in der Lebensmittel-, Textil- und Solarindustrie. DAS gelingt mit diesem Produkt der Sprung auf den Weltmarkt. Heute, fast 20 Jahre nach der Gründung, hat das Unternehmen 160 Mitarbeiter weltweit beschäftigt, davon 80 in Dresden. Vertretungen gibt es überall dort, wo die großen Chipproduzenten und Technologieunternehmen produzieren. Im Schnitt liegt der Jahresumsatz bei 22 Millionen Euro. Neben Innovationsfreude zeichnet die Reichardts bei allem Erfolg ein bodenständiger Charakter aus. Der Seniorchef hat auch die schwierigen Zeiten nicht vergessen und gibt bereitwillig Auskunft über das Gefühlsleben von damals.»am Anfang war natürlich ein großes Stück Naivität dabei. Wenn man gewusst hätte, was alles auf einen zukommt, hätte man es sich vielleicht überlegt, ob man den Schritt der Firmengründung wagen kann«, erzählt der 59-Jährige weiter.»es gibt bei einer solchen Unternehmensentwicklung immer mal zwei, drei Momente, wo man zu Hause im Sessel sitzt und sagt: das war s, aus und vorbei, sowohl für die Firma als auch für die Familie. Die große Kunst besteht darin, durch diese Täler durchzukommen, und das ist uns offensichtlich gelungen«, freut sich Reichardt. (Foto: pm) Über den Aufstieg eines Mittelständlers in Dresden nach der Einheit Abgas- und Abwasserentsorgung Vater und Sohn lenken Firmengeschicke Blick auf das»das-headquarter«am Stadtrand Dresdens. (Fotos: Becker (3)) René Reichardt steht vor einer Abgasentsorgungsanlage. Neben seinen alltäglichen Aufgaben hat es der DAS-Geschäftsführer nicht versäumt, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Als Familienvater habe er darauf geachtet, die Voraussetzungen zu schaffen, dass die Kinder ihren eigenen Weg gehen können. Bis 2001 blieb René als Kommunikationselektroniker bei Infineon. Dann entschied er sich für einen Umzug mit seiner Freundin nach London und arbeitete dort bei verschiedenen Firmen. Bereut hat er diesen Schritt nicht, im Gegenteil.»Sonst wäre sie heute nicht meine Frau«, erzählt er augenzwinkernd. Der Vater erfuhr Renés beruflichen Wechsel auf andere Art und Weise:»Eines Tages erzählte mir mein Sohn, dass er bei Infineon gekündigt habe. Du spinnst war meine spontane Reaktion. Doch als ich von London hörte, beruhigte ich mich wieder. Ich denke, das war für seine Entwicklung ein Meilenstein.«Drei Jahre später reift bei Zigarre,Wein und in einem Vier- Augen-Gespräch mit dem Vater die Überlegung, bei der DAS anzufangen und in das Reich der Mitte zu wechseln. Drei Wochen nach dem Gespräch erfährt Horst von der Entscheidung seines Sohnes.»Eines Tages kam eine Wir buchen von London nach Shanghai.«Für den Junior geht ein Traum in Erfüllung, denn schon 1998 als Tourist in Südostasien habe er davon geträumt, dort irgendwann einmal zu leben.»in den fünf Jahren habe ich die Service- und Vertriebsgesellschaften in China und Vietnam aufgebaut und die Zeit genutzt, um meinen Master in Betriebswirtschaft zu beenden«, lautet die Bilanz seiner Arbeit in Asien.»Made in Germany«sehr anerkannt Seit Herbst letzten Jahres lebt und arbeitet der Nachwuchsunternehmer wieder in Dresden in der Nähe der Familie und des privaten Freundeskreises.»Ich bin in meiner Heimat herzlich empfangen worden und froh, wieder hier zu sein«, sagt der Mann, der sich von der asiatischen Kultur sehr beeindruckt zeigt. Ein Grund für die Rückkehr sei auch die saubere Umwelt in Deutschland gewesen.»wenn der Himmel nicht mehr blau ist und das Wasser chemisch gereinigt riecht, sollte man sich überlegen, nicht ewig an einem Ort zu bleiben«, so die damaligen Überlegungen. Gelernt habe er neben dem Geschäftlichen viel über Mentalitätsunterschiede:»Die Asiaten sind praktisch orientiert, ihnen reicht eine Lösung, die funktioniert. Der Deutsche ist hingegen immer auf der Suche nach dem perfekt durchgestylten Produkt.«Die Anlagen in Asien seien einfach ausgestattet, hielten dafür manchmal nur zehn Jahre. Zudem gebe es keine große Automatisierung.» Made in Germany ist in dieser Region unheimlich anerkannt«, erzählt der Verantwortliche für die chinesische Geschäftsstelle und weitere asiatische Tochterfirmen. Und das Problem der Produktpiraterie? Wie geht die DAS mit diesem Thema um, das permanent in den Schlagzeilen ist?»das Risiko besteht in dem Moment, wenn man die komplette Wertschöpfung dorthin verlegt. Dann kann es sehr schnell gehen, kopiert zu werden. Das haben wir aber nicht gemacht«, erläutert der Junior. Somit gebe es keine negativen Erfahrungen. Im Wettbewerb mit der Konkurrenz aus Fernost ist den Reichardts auch künftig nicht bange. Gewaltige Umwälzungsprozesse liegen hinter den Dresdnern. Zum 20. Jahrestag der Wiedervereinigung in diesem Jahr fällt das Urteil des Familienoberhaupts daher positiv aus.»es haben sich damals unglaubliche Möglichkeiten aufgetan. Daher kann ich nur sagen: super«, zieht Horst Reichardt Bilanz. An einer Debatte über die richtige oder falsche Industriepolitik beteilige er sich allerdings nicht.»die Politik kann den Erfolg sowieso nicht herbeiholen. Das muss schon jeder selbst tun.«

6 Leere Hängebahnwagen früher für die»begichtung«der Hochöfen bestimmt stehen in Reih und Glied. (Fotos: Becker) Im Monument einer Industrie-Epoche be. Es gab mal eine Zeit, in der Computer noch keine Rolle spielten und die Schaffenskraft sowie der Tatendrang von hart malochenden Arbeitern gefragt waren. Was sich martialisch anhört, war vor allem dem Umstand eines rasanten technischen Fortschritts Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts geschuldet. Beispielhaft lässt sich diese Entwicklung der Montankultur am Erfolg der Völklinger Hütte im Saarland ablesen von den Gebrüdern Röchling gegründet, stieg das Unternehmen bereits 1890 zum größten Eisenträgerhersteller des Deutschen Reichs auf. Bis zur Schließung des Werks im Jahr 1986 produzierten die Röchling schen Eisen- und Stahlwerke seit Inbetriebnahme des ersten Hochofens rund 60 Millionen Tonnen Roheisen. Generationen von Arbeitern konnten aufgrund einer Beschäftigung ihre Familien ernähren die Kehrseite bekam die Umwelt zu spüren, da die Schlote täglich 32 Tonnen rot-braunen Staub ausstießen. Heute produziert die Völklinger Hütte als UNESCO-Weltkulturerbe positive Schlagzeilen, indem sie als Monument einer Industrie-Epoche jährlich mehr als Besucher über vergangene Zeiten informiert. Um einen Menschen, dessen Schicksal eng mit der Völklinger Hütte verbunden war und auch noch ist, geht es heute in der vierten Folge der Serie»Deutschland.zwanzigzehn«. Ein riesiges Schwungrad steht in der ehemaligen Gebläsehalle. Wenn Manfred Baumgärtner aus seinem Wohnzimmerfenster schaut, hat er direkten Blickkontakt mit seiner ehemaligen Arbeitsstätte. Rund drei Kilometer entfernt ragen die Hochöfen der Völklinger Hütte in den Himmel, die vor 24 Jahren für immer ihre Pforten schloss. Es ist das Jahr 1986, und eine Epoche, die beispielhaft Aufstieg und Fall einer bedeutenden Industriekultur des 20. Jahrhunderts dokumentiert, geht zu Ende. Das Monument, auf dessen Areal zur Blütezeit der Eisen- und Stahlindustrie im Jahr 1965 über Menschen ihre tägliche Arbeit verrichten, gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe und zieht jährlich mehr als Besucher an. Wo es früher einmal nur so von Menschen und Material wimmelte, steht Baumgärtner heute verlassen vor der Silhouette des Industriedenkmals. Auf einem Quadratmetergroßen Gelände dominiert ein riesiger Komplex aus Stahlgerüsten, -brücken und Mauern die Landschaft. Vogelgezwitscher ist zu hören»früher undenkbar«, so Baumgärtners knapper Kommentar. 30 Jahre lang war der gebürtige Völklinger auf der Hütte beschäftigt: 1956 geht es mit 14 Jahren in die Lehre als Hochöfner. Später folgten Meisterprüfung und Weiterbildung zum Hüttentechniker.»1970 hat man uns vor dieser Schule alles Mögliche versprochen. Drei Jahre später nach Abschluss der Ausbildung kamen Rezession und Stahlkrise, und es wurden keine Techniker mehr gesucht«, erzählt Baumgärtner, der die Hütte in- und auswendig kennt und seit 1996 auf freiberuflicher Basis für Spezialführungen durch die ehemalige Produktionsstätte zuständig ist. Der Witterung schutzlos ausgesetzt Blick auf die Hochofengruppe der stillgelegten Völklinger Hütte nahm die UNESCO die Anlagen in das Weltkulturerbe der Menschheit auf. Als wären die Arbeiter nur mal kurz weggegangen Ein ehemaliger Beschäftiger der Völklinger Hütte erinnert sich Seit 1994 UNESCO-Weltkulturerbe Zeugnis einer bedeutenden Industriekultur Aus Völklingen berichtet unser Mitarbeiter Markus Becker Rund 80-mal im Jahr kehrt der Saarländer somit an seine alte Wirkungsstätte zurück und jedes Mal gibt es ein Wiedersehen mit unzähligen Erinnerungen:»Mir hat die Arbeit immer Spaß gemacht, und zum Glück war ich ja schon 1969 aus dem Dreck raus.«seitdem arbeitete Baumgärtner in der Leitstelle und überwachte in klimatisierten Räumen die Messinstrumente. So komfortabel ging es 13 Jahre zuvor in seinem Job nicht zu, als seine Lehrzeit drei Monate lang in der Werkstatt mit Hämmern, Feilen und Schrubben beginnt. Danach folgt die Ausbildung am Hochofen.»Hier in 30 Metern Höhe war man der Witterung schutzlos ausgesetzt«erklärt der Vater zweier Söhne und zeigt auf den Ort, wo die»begichtung«, das heißt die Befüllung der Hochöfen mit den Rohstoffen für die Eisenerzeugung mit Eisenerz, Sinter und Koks stattfand.»an einem Tag wurden etwa 1200 Tonnen Roheisen abgestochen«, erklärt Baumgärtner und erinnert sich auch an die tolle Kameradschaft.»Jeder hat sich mit dem Betrieb identifiziert, und jeder musste sich wegen der Gefährlichkeit seiner Arbeit auf den anderen verlassen können. Es gab aber auch Rivalitäten zwischen den einzelnen Betriebsmannschaften. Schließlich wollte jedes Team neue Produktionsrekorde aufstellen.«von der Emsig- und Betriebsamkeit auf der Völklinger Hütte ist heute nichts mehr zu spüren. Es herrscht eine gespenstische Ruhe, als wären die Arbeiter nur mal kurz weggegangen und würden gleich wiederkommen als würden die Hängebahnwagen alsbald wieder über die steilen Gleise nach oben zu den Hochöfen fahren. Oder als würden die Schmelzer am Hochofenabstich dort wo alle zwei Stunden Roheisen mit einer Temperatur von 1400 Grad Celsius durch eine Rinne in für das Stahlwerk bestimmte Torpedowagen fließt sogleich den Kampf mit als»hüttenflöhe«bezeichneten glühenden Eisenspritzern aufnehmen.»an heißen Sommertagen konnte man hier bis zu fünf Liter Flüssigkeit verlieren«, so Baumgärtner weiter. Schicht bei Hitze, Lärm und Staub Manfred Baumgärtner Stille herrscht auch in der 6000 Quadratmetergroßen Gebläsehalle, wo zwei gigantische Maschinen eine alleine wiegt 400 Tonnen früher die Aufgabe hatten, Luft für die Hochöfen zu produzieren, um dort das Feuer für die Eisenschmelze auf 2300 Grad Celsius zu entfachen. Wer dort arbeitete, war ohne Gehörschutz einer Lautstärke von 90 Dezibel ausgesetzt zum Vergleich: Bei startenden Düsenflugzeuge werden etwa 120 Dezibel gemessen.wo früher die Arbeiter im Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr bei Hitze, Lärm und Staub produzierten, werden heute auf einer Aktionsbühne Veranstaltungen mit Eventcharakter organisiert von Klassikkonzerten bis hin zu Flipper-Meisterschaften. An jenem Ort ist nun Kultur eingezogen, wo früher harte Maloche gefragt war: Aufgrund der enormen Nachfrage nach Stahl in den Jahren des wirtschaftlichen Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg kommt der Eisen- und Stahlindustrie in Deutschland eine Schlüsselrolle zu. Was schon am Ende des 19. Jahrhunderts galt, wiederholte sich in der Zeit, als Europa in Trümmern lag. Eisen bedeutete Wohlstand und wer eine Beschäftigung in Betrieben wie der Völklinger Hütte bekam, konnte mit harter Arbeit die eigene Familie versorgen. Ein Umstand, der in den Nachkriegsjahren nicht selbstverständlich war. Regionen wie das Saarland oder auch das Ruhrgebiet stiegen zu wirtschaftlicher Blüte auf. Genauso gravierend, allerdings mit umgekehrten Vorzeichen, fällt für die Betroffenen der Niedergang des 1881 gegründeten Werks aus. Von der Stahlkrise Mitte der 1970er Jahre erholt sich die Hütte nicht mehr werden die Eisen- und Stahlwerke in Völklingen und Burbach zu»ar- BED-Saarstahl«zusammengelegt. Vier Jahre später ist das Aus für die Roheisenproduktion besiegelt.»schon 1980 hieß es, dass in sechs Jahren Schluss ist. Aber von uns hat das keiner geglaubt. Am 4. Juli 1986 war es dann so weit: Keine Versammlung, keine Worte des Abschieds. Jeder ging für sich nach Hause«, beschreibt Baumgärtner die bedrückende Stimmung der damals noch etwa 1000 Beschäftigten. Auf den Punkt bringt es auch ein Satz in der Multimediaschau, die den Besuchern eindrucksvoll von der bewegten Geschichte der Hütte erzählt:»auf einmal ist es so still, dass die Völklinger nicht mehr schlafen können.«verschrottung oder Verfall? Nach der Schließung ist Baumgärtner alles andere als verbittert. Er leugnet jedoch auch nicht den enormen Druck, der nach dem Aus der Hütte auf ihm lastete:»vier Wochen vor dem Ende wusste ich nicht, was mit mir wird.«auf eine Bewerbung in der Dillinger Hütte erhält er eine Absage. Inmitten von Stahlgerüsten stehend, mit weißem Helm auf dem Kopf erzählt der Mann von seinem weiteren Werdegang nach dem Arbeitsplatzverlust. Drei Stellenangebote bekommt er von der Personalabteilung. Nach vier Monaten der Ungewissheit geht es endlich bergauf. In einem Telefonat mit dem Direktor des Walzwerkes im nahe liegenden Burbach erfährt er die frohe Botschaft von einer Anstellung im Versand:»Am gleichen Abend waren mein ältester Sohn und meine Schwiegertochter bei mir zu Hause. Denen habe ich dann mit Tränen in den Augen mitgeteilt: Ich kann morgen wieder arbeiten.«mit erst 44 Jahren beginnt für Baumgärtner ein neuer Lebensabschnitt, und etwa zur gleichen Zeit stehen auch für die Zukunft der Völklinger Hütte wichtige Entscheidungen an. Verschrottung oder kontrollierter Verfall?, lauten die unrühmlichen Optionen für die nicht mehr rentablen Produktionsbereiche. Die»Initiative Völklinger Hütte«, zu denen auch Baumgärtner gehört, wird gegründet. Sie setzt sich für den Erhalt der Anlagen ein. Wenig später werden diese unter Denkmalschutz gestellt. Im Jahr 1994 erfolgt der Ritterschlag: Die Völklinger Hütte wird in das UNESCO-Weltkulturerbe der Menschheit aufgenommen das Zeugnis der europäischen Montankultur steht seitdem auf einer Stufe mit den Pyramiden von Gizeh und der Chinesischen Mauer. Zur Instandhaltung geben die Europäische Union, die Bundesrepublik und das Saarland jährlich 6,3 Millionen Euro aus. Auch im Ruhestand reißt Baumgärtners Faszination für die Stahlindustrie nicht ab.»nachts wird die Hütte angestrahlt, und ich habe einen wunderbaren Blick auf diese Kulisse«, erzählt er und zeigt von der Aussichtsplattform in 43 Metern Höhe auf seine Wohnung am Rande Völklingens. Sehen kann er von zu Hause aus auch die Türme des Nachfolgebetriebs der Völklinger Hütte, der»saarstahl AG«, in dessen Schmiede heute sein ältester Sohn arbeitet.»an der Farbe der Gasflamme, die beim Verblasen des Roheisens zu Stahl entsteht, erkenne ich jederzeit den Produktionsstand«, erzählt Baumgärtner mit glänzenden Augen von seinen täglichen Beobachtungen. Allein auf weiter Flur: Manfred Baumgärtner läuft inmitten von Stahlgerüsten durch die weitläufigen Gänge der Völklinger Hütte. Der 67-Jährige ist für Spezialführungen in dem Weltkulturerbe zuständig. Stahlgerüste, Kamine, Brücken und Treppen dominieren das Quadratmeter große Gelände.

7 »Biermarkt hat ein Demografieproblem«be. Die Deutschen und ihr Bier eine enge Verbindung, die in aller Munde ist. Kein Wunder, befindet sich doch im bayerischen Freising die Wiege der Braukunst das»mekka des Bieres«. Schon vor über 1000 Jahren schufen Mönche auf dem Weihenstephaner Berg die Voraussetzungen dafür, dass dort heute noch die älteste bestehende Braustätte der Welt den Gerstensaft herstellt. Im Rahmen der Serie»Deutschland.zwanzigzehn«kommen Menschen zu Wort, deren Alltag eng mit der Brauerei Weihenstephan verbunden ist. Um den Bierkonsum der Deutschen geht es zudem in einem Interview. Der Pro-Kopf- Verbrauch nimmt stetig ab und lag Mitte der 70er (Ost und West) noch bei etwa 150 Liter im Jahr mittlerweile ist die Zahl auf 110 Liter gesunken. Über Gründe für diesen Rückgang, Gegenstrategien der Brauereien und Trends im Biermarketing haben wir mit einem Mitarbeiter der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg gesprochen. Im Folgenden das Gespräch mit Horst Zocher, der dort seit vielen Jahren für den Bereich Brauereien zuständig ist: Hat das deutsche Bier ein Imageproblem? Zocher: Nein, es gibt eher ein demografisches Problem. Zum einen schlägt der Alterseffekt durch. Das bedeutet, dass der Bierkonsum mit steigendem Alter abnimmt. Zum anderen kommen teils auch bedingt durch die abnehmende Geburtenrate immer weniger junge Konsumenten nach. Als weiteren Punkt beobachten wir den Kohorteneffekt. Dies zeigt sich daran, dass junge Biertrinker heute deutlich weniger Bier konsumieren als frühere Generationen und dieses Verhalten beim Wechsel in die nächste Altersdekade mitnehmen. In der Summe führen diese Punkte zu dem schleichenden Rückgang im Pro-Kopf-Verbrauch. Warum steht das Bier bei jüngeren Menschen nicht mehr so hoch im Kurs? Es gibt ein gestiegenes Angebot, andere Sachen zu konsumieren, als dies vielleicht noch vor 30 Jahren der Fall war. Sicher spielt auch ein abgrenzender Gedanke der Jugendkultur eine Rolle, dass man nicht das trinken möchte, was die Vorgängergeneration getrunken hat. Da schlägt dann der Zeitgeist durch, dass es nicht mehr cool ist, Bier zu trinken. Inwieweit versuchen die Brauereien, gegenzusteuern? Diese müssen den Spagat schaffen, ohne die Älteren zu verprellen, junge Konsumenten zu gewinnen. Das geschieht seit Längerem mit den Biermischgetränken. Allerdings ist das für das Unternehmen ein sehr kostspieliges Unterfangen, denn wenn man konsequent sein will, muss man den Biermix als komplett eigenständige Marke aufbauen. Das ist natürlich sehr teuer, weil eine eigenständige Marketingansprache notwendig ist und natürlich ganz andere Gastronomieobjekte bedient werden müssen wie Discos und Bars. Sie müssen dorthin, wo die Jungen konsumieren. Dafür brauchen sie wiederum einen eigenständigen Vertrieb. Der Biermarkt ist sehr stark männerdominiert. Welche Rolle spielt die Frau als Zielgruppe für die Brauereien, etwa um Verluste zu kompensieren? Es gab schon Versuche mit milderen Varianten wie»gold«und»sun«, auch Frauen anzusprechen.wenn man sich den Frauen-Konsum anschaut, stellt man fest, dass dieser eher von süßeren oder milderen Produkten geprägt ist, also weniger herb. Es gibt sicher eine Geschmacksdifferenz zur Männerwelt. Inwiefern spielen gesellschaftliche Veränderungen wie Freizeitverhalten beim Rückgang des Bierkonsums eine Rolle? Das Bierchen in der Kneipe wie vor 30 Jahren ist rar geworden. Ja, auch die klassische Kneipe, wo man sein Bier trinkt, hat ihren Zenit erreicht. Wachstumssegmente sind Bars, Szenekneipen oder Lounges. Da werden andere Produkte als Konkurrenz zum Bier angeboten. Zu gesellschaftlichen Veränderungen: Es ist ja auch so, dass die Haushalte immer kleiner werden, hin zu immer mehr Ein- und Zwei-Personen- Haushalten. Diesbezüglich haben die Brauereien versucht, gegenzusteuern, indem sie kleinere Gebindeeinheiten anbieten, zum Beispiel den Elfer-Kasten.Auch das ist ein Trend. Blick auf die älteste noch bestehende Braustätte der Welt im bayerischen Weihenstephan. In Weihenstephan auf den Spuren eines Kulturgutes Älteste noch bestehende Braustätte der Welt steht in einem Freisinger Ortsteil Ehemaliges Kloster in Bayern gilt heute als Mekka der Bierwelt Mit Blick auf den Freisinger Dom geht es im Eiltempo den Weihenstephaner Berg hinauf. Das goldgelbe Gebäude leuchtet im Glanz der Sonne vor strahlend blauem Himmel.»Das passt scho«würde der Bayer sagen, und auch der Gast aus Hessen ist beeindruckt eine bessere Kulisse für das Thema des Besuchs hätte man nicht vorfinden können.wann nämlich sonst, wenn nicht bei Kaiserwetter, sollte man sich auf den Weg zum Ursprung des Bieres begeben? Nach Bayern dorthin, wo Bier Heimat und Lebensart ist. Andri Schrade öffnet die Tür zum kleinen Museum der ältesten noch bestehenden Braustätte der Welt und beginnt seine Führung durch das historische Areal. Wenig später erklingen Mönchsgesänge, nachdem der Student des Fachs»Brauwesen und Getränketechnologie«an der TU München einen Film startet. So muss es sich also um das Jahr 1040 hinter diesen Mauern angehört haben. Der heilige Korbinian gründete das Kloster im Jahr 725 den ersten Hopfen gab es in Weihenstehphan den Aufzeichnungen zufolge um 768.»Um 1040 erwirkte Abt Arnold das Brau- und Schankrecht und begründete damit die Benediktinerklosterbrauerei. Somit kann man Weihenstehphan mit Fug und Recht als Ursprung des Bieres bezeichnen. Ich denke, es ist heute für jeden der 90 Mitarbeiter eine Ehre, in der ältesten Brauerei der Welt zu arbeiten, und ich bin stolz, der Direktor zu sein«, erläutert Prof. Dr. Josef Schrädler. Gemaischt und geläutert Doch beim Rundgang über das Quadratmeter große Gelände der»bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan«, wie das Unternehmen heute heißt, wird das Gefühl der Nostalgie nach und nach von theoretischen und wissenschaftlichen Prozessen rund um die Naturprodukte Malz, Hopfen, Wasser und Hefe verdrängt: Im Sudhaus, dem Herz der Brauerei, wo Enzyme von Zuckermolekülen aktiviert werden, beginnt Schrade seine fachlichen Ausführungen. Der gelernte Brauer und Mälzer verfügt über das nötige Wissen und verdient sich als Student der Fachrichtung Brauwesen und Getränketechnologie in Weihenstephan etwas hinzu. Für den Laien bleibt festzuhalten: In riesigen Bottichen wird gemaischt, geläutert und geschrotet es wird erhitzt und gepumpt. Dann kommt Biersieder Hans Meier hinzu und kontrolliert in der sogenannten Würzepfanne die Stammwürze, die bei normalem Bier zwölf Prozent beträgt. Der 27-jährige Schrade zeigt großen Enthusiasmus. Er gestikuliert, erklärt und bittet zur nächsten Station über Treppen in Richtung Gärkeller. Erstmals liegt ein bieriger Geruch in der Luft es geht ans Eingemachte. Dem Biersud werden jetzt Alkohol und Kohlensäure hinzugefügt. Bei den Gärprozessen entsteht Wärme, daher ist eine Kühlung nötig.»nach vier Tagen ist die Gärung beendet. Wir unterscheiden in oberund untergäriges Bier, was sich schließlich an Aus Freising berichtet unser Mitarbeiter Markus Becker den vorhandenen Hefezellen ausmacht«, erzählt Schrade weiter. Fehlt nur noch die Reifung, die dazu diene,»nebengärungsprodukte zu entfernen und abzubauen«. Nach einer Lagerzeit von vier Wochen ist alles bereit zur Abfüllung. Über 50 Prozent werden exportiert In den entsprehenden Hallen herrscht Hochbetrieb Flaschen werden dort pro Stunde in einem großen Karussell mit dem Gerstensaft befüllt. Meterlange Flaschenreihen rappeln über das Laufband und erschweren das Gespräch. Die Glasbehälter werden zuvor in drei Tauchbädern mit Heißlauge im ersten Gang bei 30 Grad, im zweiten bei 60 Grad und im dritten bei 80 Grad Celsius gereinigt. Zudem überprüft ein vollautomatischer Flascheninspektor mit fünf Kameras die Flaschen auf Unversehrtheit Exemplare mit Rissen werden aussortiert.»im Sommer als Hauptsaison bauen die Beschäftigten Überstunden auf, im Winter haben sie dafür frei«, erzählt der angehende Diplom- Ingenieur für Brauwesen und Getränketechnologie. Schrade schnappt sich eine Flasche und präsentiert sie stolz der Fotokamera:»The world s oldest Brewery«ist darauf zu lesen, und dies weist auf eine besondere Stellung und Wahrnehmung im Ausland hin. Wie wichtig ist dieser Markt also tatsächlich für die Brauerei?»Wir sind sehr stark im Export. Über 50 Prozent unserer Biere werden ins Ausland geliefert.vor allem nach Italien und Österreich. Noch viel stärker als bei uns in Deutschland hat der Titel älteste Brauerei der Welt dort eine enorme Wirkung. Auch in Amerika genießen wir einen sehr guten Ruf. Viele Braumeister aus der ganzen Welt haben in Weihenstephan studiert, und somit ist Weihenstephan auch ein Mekka der Bierwelt«, freut sich Prof. Schrädler. Deutschland werde international oft mit Begriffen wie Lederhose, Weißwurst, Blasmusik und natürlich dem Bier wahrgenommen, so der Direktor weiter, der hinzufügt:»speziell in Bayern spricht man ja scherzhaft von Bier als ein Grundnahrungsmittel. Bier ist Geschichte, Genuss und Geselligkeit. Und deshalb für die Deutschen ein Kulturgut.«Dass von ihrem Produkt auch im Ausland geschwärmt wird, erfüllt auch die Brauer mit einem gewissen Stolz.»Wir sind die Vollbringer der Glückseligkeit«, sagt Schrade augenzwinkernd und weist daraufhin, dass das deutsche Reinheitsgebot international als Marketinginstrument gelte. Auch er sei wie jeder Handwerker stolz auf sein Produkt. Zu seinen Beweggründen, diesen Berufsweg einzuschlagen, meint er:»es ist spannend, aus vier natürlichen Zutaten, alleine durch das Handwerk so viele verschiedene Produkte herstellen zu können. Zudem ziehen Abgefüllte Flaschen»rappeln«über das Laufband. alle Brauer an einem Strang, und es gibt keine persönliche Konkurrenz.«Das Produkt»deutsches Bier«schweiße zusammen. Jedem liege ein gutes Image sehr am Herzen. Praxistest in»hörsaal 13«(Foto: pm) In Weihenstephan muss neben der Imagepflege eine weitere Aufgabe bewältigt werden. Die Brauerei befindet sich in einem permanenten Spagat, die Historie mit der Moderne zu verbinden.vor allem der Ruf als Wissenschaftsstandort ist dabei hilfreich.»die Historie gibt uns die Glaubwürdigkeit, dass wir wissen, wie man Bier braut.trotz des internationalen Erfolges und des jungen Image sind wir ein Unternehmen, das für traditionelle Werte steht. Die Globalisierung hat ja bei vielen Menschen erst recht die Sehnsucht nach Heimat und regionaler Verankerung gestärkt. Wir können unseren Verbrauchern beides bieten«, freut sich Prof. Schrädler. Dass es den Gästen in Weihenstephan gefällt, sieht man beim Blick ins Braustübl, wo das Gebraute sogleich in aller Ruhe verzehrt werden kann. Auch die Studenten der TU München schätzen das Braustübl, wie Schrade zu erzählen weiß:»bei denen heißt dieser Ort nur Hörsaal 13.«Kein schlechter Name, schließlich müssen die Akademiker bei all der Theorie auch ab und zu den Praxistest machen. Warum seine gewonnenen Erkenntnisse also nicht von der im Freien liegenden Terrasse neben der Brauerei mit den Kommilitonen diskutieren? Bei Sonnenschein und herrlicher Sicht über Freising darf davon ausgegangen werden, dass die Ideen zur Produktverbesserung nicht ausgehen werden. Vom heiligen Korbinian bis zur TU München 725: gründete der heilige Korbinian mit zwölf Gefährten auf dem Nährberg bei Freising ein Benediktinerkloster und begründete damit, bewusst oder unbewusst, die Braukunst in Weihenstephan. Denn wo im Mittelalter ein Kloster stand, wurde gebraut. 1040: Abt Arnold erwirkte das Brau- und Schankrecht. 1516: Das»Bayerische Reinheitsgebot«wird erlassen. 1803: Im Zuge der Säkularisierung gingen sämtliche Besitztümer und Rechte des Klosters an den bayerischen Staat über zog die landwirtschaftliche Zentralschule von Schleißheim nach Weihenstephan und mit ihr kamen die bayerischen Brauschüler wurde die Schule zur Akademie und 1919 zur Hochschule für Landwirtschaft und Brauerei erhoben, um 1930 in der Technischen Universität München aufzugehen.weihenstephan entwickelte sich so zum Zentrum der Brautechnologie Deutschlands und weltweit. Andri Schrade beobachtet die Brauprozesse im Sudhaus. (Fotos: Becker) Steil bergauf geht der Weg auf das Gelände der Brauerei. Unter der Erde lagern in riesigen Tanks permanent etwa zwei Millionen Liter Bier. Biersieder Hans Meier überprüft während des Brauvorgangs die Stammwürze.

8 Reinhard Griebel gießt in seiner Werkstatt flüssigen Ton in mehrere Arbeitsformen. (Fotos: Becker) Der Zwerg als Traum von einer heilen Welt be. Geht man im Jahre 2010 mit offenen Augen durch das Land spazieren, wird man nicht selten von folgender Szenerie erfasst: Ein herrliches Blumenmeer und ein kleiner Teich erfreuen den Betrachter des Kleingartens. Idylle pur, doch dann folgt der Schock. Inmitten der Oase stehen Zwerge, Zwerge und nochmals Zwerge. Tja, wird der Gartenbesitzer sagen, alles Geschmacksache und darüber lässt sich bekanntlich nicht streiten. Um den geliebten und zugleich gehassten Gartenzwerg geht es in einer weiteren Folge unserer Serie»Deutschland.zwanzigzehn«. Besser gesagt um Menschen, die in ihrem Alltag mit diesem Objekt zu tun haben. Die Reise geht daher nach Gräfenroda in Thüringen, wo eine Gartenzwergmanufaktur von einer traditionsreichen und einst glorreichen Tonfigurindustrie Zeugnis ablegt. Vorab soll jedoch ein Versuch unternommen werden, den Gartenzwerg einzuordnen: historisch, kulturell, gesellschaftlich. Erklärungen bietet das Buch»Bunte Zwerge aus Thüringen«von Dr. phil. Rüdiger Helmboldt aus Arnstadt, der von 1990 bis 2000 als Direktor des Thüringer Freilichtmuseums in Hohenfelden tätig war. Der Autor gibt mögliche Antworten zur Entstehungsgeschichte:»Wenig vor der Jahrhundertwende, als in der europäischen Kunst der Jugendstil bestimmend wird, erscheint plötzlich die Gartenzwergfigur aus Ton und farbig bemalt auf dem Markt, und nicht nur in Thüringen. Sie ist ein Produkt, das ebenso unbeeinflusst von Zeitgeist und Kunstströmungen zu sein scheint wie die Tierfiguren.«Weiter heißt es:»die Tonfigur Gartenzwerg entstand auch aus dem Vakuum zwischen Kunst und Unkunst, das jede bürgerliche Gesellschaft erzeugt... Der Gartenzwerg musste Wünsche erfüllen, die sonst ungestillt geblieben wären, d. h., der Gartenzwerg ist eine für uns Menschen der Neuzeit unabdingbare Erfindung, ein Spielzeug der Erwachsenen, eine Fluchtmöglichkeit, ein Trostpflaster, Bestandteil des Traums von einer schönen, heilen Welt.«Helmboldt sucht den Erfinder des Gartenzwergs übrigens vergeblich, da es an eindeutigen Belegen fehlt. Deutlich wird indes auch der Zusammenhang zur Idee des Leipziger Arztes Daniel Gottlob Moritz Schreber ( ),»vor allem für die ärmeren Schichten der Bevölkerung in den Städten, gesundheitsfördernde... Übungen im Freien zu proklamieren und so zum Wegbereiter... letztendlich auch der Kleingartenbewegung zu werden.... Somit war auch der Weg für den Gartenzwerg frei. Vieles mehr noch ist im Buch unter anderem über den Gnom als Vorläufer des Gartenzwergs sowie über nicht mehr existierende Betriebe der Tonfigurenindustrie zu erfahren.»bunte Zwerge aus Thüringen«, Rüdiger Helmboldt, 324 Seiten, 1300 Abbildungen, Hohenfelden 2009, Preis: 24,80 Euro.»Aber Schneewittchen hinter den Bergen, bei den sieben Zwergen ist noch tausendmal schöner...«ein bisschen fühlt man sich bei der Reise in den Thüringer Wald an diese berühmten Grimmschen Zeilen erinnert. Zwar sucht man die wunderschöne Hauptdarstellerin des gleichnamigen Märchens vergebens, dafür bekommt man deutlich mehr als sieben Zwerge zu sehen gefühlte In Gräfenroda soll sie liegen, die Wiege des Gartenzwergs: eine über alles geliebte Dekorationsform für die einen, ein Hassobjekt für die anderen. Durch das große Hoftor führen die Schritte hinein in eine andere Welt. Direkt auf den Mann zu, der heute den Stolz der traditionsreichen thüringischen Tonfigurenindustrie aufrechterhält: Reinhard Griebel führt bereits in der vierten Generation die»gartenzwergmanufaktur Philipp Griebel«, und er hat eine Menge zu erzählen. Doch zunächst müssen noch Päckchen verschickt werden, denn soeben kommt der Zustelldienst.»Diese hier müssen nach Paris«, erzählt Griebel sichtlich erfreut. Stapelweise türmt sich hinter einem Türeingang die etwas andere Paketpost. Gipsabdruck und Mutterform Im»Zwergenstübchen«der Firma Philipp Griebel vermitteln verschiedene Gartenzwerge inmitten einer idyllischen Naturdarstellung das Bild einer heilen Welt. Ein Thüringer Original mit allen denkbaren Facetten Gartenzwergmanufaktur in Gräfenroda produziert seit 1874 Kriege,Verstaatlichung und Währungsunion überstanden Bergmänner als Vorbild Aus Gräfenroda berichtet unser Mitarbeiter Markus Becker Nach all der Hektik geht es in die Werkstatt: Frühstückszeit. Iris Griebel hat Tee gemacht. Ihr Mann nimmt sich ein Wurstbrot und beißt herzhaft hinein.weiter hinten im Raum stehen die lachenden und grinsenden Protagonisten auf Regalen mit allen nur denkbaren Facetten mit Laterne, Pfeife, Sonnenbrille und in der Mehrzahl mit Zipfelmütze.»Als Modell für den (Garten-) Zwerg standen ursprünglich die Bergmänner mit Hacke, Spaten, Schaufel und eben den Zipfelmützen, die einen praktischen Nutzen hatten. Sie gingen über den Kragen, damit der Dreck im Stollen nicht hineinfiel«, erklärt der 57-Jährige zur Historie. Der Ursprung der Firma Griebel reicht ins 19. Jahrhundert zurück. Philipp Griebel schloss 1860 in Plaue eine Lehre als Porzelliner ab und erlernte anschließend das Handwerk des»thierkopfmodelleurs« gründete er eine eigene Firma und arbeitete zwischen 1880 und 1890 mit einigen anderen Modelleuren dieser Zeit an der Entwicklung des bekannten Gräfenrodaer Gartenzwergs mit. Während der Fortführung des Betriebs in Familientradition in den folgenden Jahrzehnten war die Firma Griebel wie andere Unternehmen auch von weltpolitischen und nationalen Zäsuren betroffen. Neben den Kriegen ist vor allem die Gründung der DDR zu nennen, infolgedessen die Manufaktur im Jahr 1972 zum Volkseigenen Betrieb (VEB) zwangsverstaatlicht wurde und sich Reinhards Vater, Willi Griebel, plötzlich als Angestellter in der eigenen Firma wiederfand. Im Jahr der Wiedervereinigung 1990 übernahm dann Reinhard Griebel das traditionsreiche Unternehmen.»Ich bin als Kind in der Zwergenwelt aufgewachsen und habe schon damals viel von dieser Arbeit mitbekommen«, erzählt der Keramikingenieur. Das Aussehen eines jeden Zwerges werde zunächst auf Papier gebracht oder in Ton modelliert.»wenn das Modell gelungen ist, mache ich einen Gipsabdruck und daraus eine Mutterform, aus der dann die Vervielfältigung in Arbeitsformen erfolgt«, so Griebel weiter. Gesagt, getan, gießt er flüssigen Ton aus einem Eimer in viele kleine Öffnungen. Es dauert eine Weile, bis der Zwergenkorpus in fester Form herausgenommen und mit anderen Teilen wie den Armen zusammengesetzt werden kann. Dann werden die Nahtstellen verschwammt, und nach einer weiteren Trockenphase kommt der Zwerg in den Ofen und wird bei über 1000 Grad Celsius gebrannt. Zu guter Letzt erfolgt die Bemalung mit der Hand.»Da solch ein Produkt aus vielen Einzelteilen besteht, erhält es seinen natürlichen Charakter. Aber man darf bei der Bewahrung der Tradition auch das Neue nicht außer Acht lassen«, so Griebel. Über 400 verschiedene Gartenzwergarten sind im Angebot der Manufaktur, und auch moderne Themen wie Strandleben mit Accesoires wie Bikini und Badehose werden mittlerweile bedient. Im Ausland sehr beliebt Seit zehn Jahren ist die Belegschaft zu dritt. Nach der Währungsunion 1990 brach der Betrieb zusammen.»durch steigende Kosten und neue Kalkulationen kam man nicht umhin, die Preise zu erhöhen, und viele Kunden stellten sich die Frage, ob sie nicht besser in Skandinavien oder China bestellen sollen«, schildert der Handwerker die Probleme des privatwirtschaftlichen Neuanfangs.»Wir haben uns kleingeschrumpft, aber dafür gibt es uns noch«, freut sich der Inhaber. Einsam steht sie heute da, die Firma Griebel. Übrig geblieben aus einer einst bedeutenden Tonfigurenindustrie in Thüringen. Die Konkurrenz sitzt in Fernost und kommt in Plastikform daher. Griebel bekennt sich immer wieder zur thüringischen Mentalität, die er an den Tag legt.»ich habe immer versucht, hierzubleiben und für die Region einzustehen. Und ich bin froh und glücklich darüber, in solch einem warmherzigen Umfeld zu leben«, erzählt der zweifache Vater. Das bedeute jedoch keinesfalls, dass der Thüringer keinen Kontakt nach außen pflege. Mit Handelsvertretern in den Niederlanden, Frankreich und Schweden kommuniziere er ständig, und als Hobbyfunker habe er viele Kontakte nach Portugal und Russland aufgebaut. Sehr beliebt sei der Gartenzwerg im Ausland»eben als Original aus Thüringen und nicht als Massenprodukt«, erläutert Griebel. Die durchschnittliche Tagesproduktion liegt bei 15 Stück. Mit der Eröffnung eines»museums über die Geschichte der Gartenzwerge«ist Griebel an der traditionsreichen Produktionsstätte neue Wege gegangen.»etwa Besucher kommen jährlich, und vor allem Erwachsene haben hier die Möglichkeit, ihre Vorurteile gegenüber dem Gartenzwerg als Kitsch abzubauen«, erzählt Iris Griebel. Keine Provokationen Mit Interesse stellt man nach dem Rundgang fest, dass sich das Aussehen der Objekte im Laufe der Zeit stark verändert hat. Die Gesichter waren beispielsweise in früheren Darstellungen viel mehr von der harten Arbeit im Bergbau gekennzeichnet. Pickel und Narben sind damals bewusst in die Modellierungen eingeflossen. Dies hat sich im Vergleich zu heute stark gewandelt. Entsprechend dem heutigen Schönheitsideal, sind die Produkte farbenfroh und vor allem gut gelaunt zu sehen. Auf Provokationen wird bei Griebel verzichtet.»man kann bei uns sehr schön sehen, wie der Bursche entsteht. Aber der Gartenzwerg ist nicht dazu da, irgendwelche Leute zu ärgern«, nimmt der Handwerker Stellung zu den vielen Nachbarschaftsstreitereien, die die Gerichte beschäftigen. Da würden Zwerge mit langer Nase und rausgestreckter Zunge aufgestellt und letztendlich nur für Privatfehden missbraucht, so Griebel weiter. Nein, der Gartenzwerg hat es noch nie leicht gehabt. Sogar von höchster Instanz bekam der Winzling einst seine Grenzen aufgezeigt. Im Jahr 1948 erließ Thüringens Wirtschaftsministerium ein Verbot über die Herstellung von Gartenzwergen,»um den Privatbetrieben die Arbeit zu erschweren«, wie Griebel erläutert,»und das Verbot ist im juristischen Sinne bis heute nicht wieder aufgehoben worden«. Einerseits ein Umstand, dem der Gartenzwerg ob seiner Beliebtheit erfolgreich trotzt. Zum anderen nutzen die Gegner, die den Zwerg schon immer für etwas Geschmackloses und Illegales hielten, dies für ihre Argumentation. Fazit: Der Gartenzwerg polarisiert wie kaum eine andere Fantasiefigur. Da hat es das Schneewittchen doch bedeutend einfacher. Iris Griebel bereitet die Montage eines zweiten Arms an dem Gartenzwerg vor. Der Zwerg bekommt seinen unverwechselbaren Stempel: PG steht für die Firma Philipp Griebel. Eine Reihe unbemalter Gartenzwerge steht auf einem Schrank und wartet auf ihre Vollendung.

9 »Der Rhein ist mehr als ein Fluss«Von nationalem Kulturgut und Kegelclub-Romantik Ein Interview be. Gertrude Cepl-Kaufmann ist Professorin für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Seit 1980 betreibt die 68-Jährige Forschungen zur Kulturgeschichte des Rheinlandes und ist Leiterin des dort ansässigen und auf einem interdisziplinären Ansatz basierenden»an- Instituts Moderne im Rheinland«. Im folgenden ein Interview mit Cepl-Kaufmann, die im Jahr 2003 das Buch»Mythos Rhein. Zur Kulturgeschichte eines Stromes«publizierte und das momentan vergriffen ist. Ist der Rhein mehr als ein Fluss? Welche Besonderheiten gibt es? Cepl-Kaufmann: Der Rhein ist mehr als ein Fluss. In seiner metaphorischen Überhöhung als Strom gehört er in die Kategorie der Weltströme, zu denen auch der Ganges, Jordan oder die Wolga zählen. Sie sind faktisch als eine Kombination aus Natur und Kultur zu bezeichnen. Es ist zudem ein politisches System zu beobachten, das sich topographisch um den Rhein festmachen lässt. Daher rührt auch die Bezeichnung des Rheins als Pfaffengasse, die noch aus Mittelalterzeiten des Deutschen Reiches stammt, das damals den Kaiser wählte. In diesem Wahlgremium gab es drei geistliche Kurfürsten (vier weltliche) und alle diese drei Geistlichen saßen in unmittelbarer Nähe des Rheins. Einen Schwerpunkt Ihres Buches widmen Sie dem 19. Jahrhundert. Was lässt sich über den Rhein in dieser Epoche sagen? Mit der legendären Rheinreise von Clemens Brentano und Achim von Armin 1802 wird der Rhein als nationales Kulturgut überhaupt entdeckt und bekommt eine politische Bedeutung. Man sucht nach einer nationalen Identität und da bietet sich dieser Rhein als Strom der Sagen und Märchen an. Das Mittelalter wird dabei ganz klar idealisiert. Es geht um einen Akt der Selbstvergewisserung. Diese ist an den Rhein und seine Aussagekraft als Erinnerungslandschaft gebunden, als Erinnerung an die Größe Deutschlands, die es mal gab, aber zum Beispiel durch die Politik Napoleons wieder verloren ging. Nun sind nicht alle Flussabschnitte so populär wie das Obere Mittelrheintal, das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Bezieht sich das Bild des Rheins nur auf die Romantik oder welche Charakterisierungen können Sie noch nennen? Die Romantik ist ein sehr dominantes Element. Das hat viel mit der Frage zu tun, wo sich Mittelalter festmachen lässt. Das 19. Jahrhundert hat die Burgen wiederentdeckt. Die waren alle seit dem pfälzischen Erbfolgekrieg im 17. Jahrhundert zerstört. Es bestand außer der Marksburg keine Burg mehr. Stolzenfels ist zum Beispiel damals wieder errichtet worden und heute ein Dokument einer solchen idealisierten Mittelalterkultur. Warum sind Loreley, Drosselgasse und Deutsches Eck heute so populär? Ist deren Beliebtheit auch ein Ausdruck einer bestimmten Sehnsucht? Das hat erst relativ spät eingesetzt. In der Nachkriegszeit war der Rhein in jeder Hinsicht runtergekommen. Er war verseucht und er war als Wirtschaftsfaktor völlig unbedeutend. Diese Dinge, die Sie ansprechen, sind einerseits als eine stehen gebliebene Kegelclub-Romantik zu nennen. Zum anderen ist dies auch eine Wiederentdeckung der eigenen Geschichte, allerdings nicht in dem Maße wie im 19. Jahrhundert. Nun gibt es auch viele Volkslieder in Verbindung mit dem Rhein. Da ging es auch sehr kitschig zu, gerade in Zeiten des Karnevals. Das ist eben eine Form der Massenkultur. Das können sie schon sehen an Heines Loreley. Wenn Sie heute auf dem Schiff sitzen, dann hören Sie aus dem Lautsprecher nur die erste Strophe. Eigentlich ist es aber vom ersten bis zum letzten Buchstaben ein wahres Kunstwerk. Eine melancholische Selbstbeobachtung wird quasi als nationale Identität stilisiert. Aber das können Sie nur verstehen, wenn sie dieses Lied komplett hören. Auf dem Schiff erfolgt leider eine Reduzierung auf die erste Strophe. Gertrude Cepl- Kaufmann (pm) Was können Sie über das Bild des Rheins in Übersee sagen? Gerade bei Japanern ist der Loreley-Felsen doch sehr beliebt. Das ist dort sehr bekannt. Man kann sagen: Heidelberg, Bayern und die Loreley gehören zu den deutschen Stereotypen schlechthin. Das hat mit dieser Verfügbarkeit von Mythen überhaupt zu tun. Die Funktion eines Mythos ist eine Erzählung über Dinge, die unheimlich und unerklärbar sind. Tatsache ist, dass diese Stelle am Loreley-Felsen im gesamten Verlauf früher die gefährlichste war. Der Rhein war lange Zeit als Grenzfluss umkämpft. Welche Bedeutung hat der Fluss heute in einem vereinten Europa. Ein gutes Beispiel ist die Rheinbrücke zwischen Kehl und Straßburg. Der Aspekt eines völkerverbindenden Rheinbildes wird dort protegiert. Links und rechts sind Gedichte am Geländer zu lesen. Zu Zeiten der Bonner Republik gab es ja die Achse Rheinland/Paris. Kurz gesagt: Das europäische Denken ist ohne den Rhein nicht möglich gewesen. Hat Ihrer Meinung nach die Bedeutung des Rheinlandes durch die Verlagerung zur Berliner Republik an Bedeutung verloren? Ich würde das nur bedingt behaupten. Mit Brüssel und Straßburg in der Nachbarschaft des Rheins haben Sie ganz starke europäische Identitätsorte. Zudem ist der Rhein in Verbindung mit dem Ruhrgebiet nach wie vor ein starker Wirtschaftsfaktor. Er bleibt auch in Zukunft für Deutschland als auch für Europa bedeutend. Auch in der Schweiz ein Anziehungspunkt für Touristen: der Rheinfall bei Schaffhausen. Was kann es mittags um 12 Uhr Schöneres geben? Auch bei wolkenverhangenem Himmel strahlt St. Goar einen romantischen Glanz aus. (Fotos: Becker) Mäuseturm, Loreley und Rippchen mit Kraut Mit dem Schiffsführer auf der»ms Asbach«von Bingen nach Koblenz unterwegs 61-Jähriger gibt Einblicke in Arbeit be. Die Deutschen und ihr»vater«rhein unendlich lange ließe sich über diese wechselvolle Beziehung diskutieren und philosophieren. Aber auch in Übersee strahlt der 1233 kilometerlange Fluss eine Anziehungskraft aus, die unzählige Japaner zum Loreley-Felsen und mindestens genauso viele Amerikaner zur romantischen Burgenlandschaft reisen lässt. Doch was macht jemand, dessen beruflicher Alltag sich auf einem der vielen Touristenschiffe abspielt? In Rahmen unserer Serie»Deutschland.zwanzigzehn«ist einer unser Mitarbeiter auf der»ms Asbach«von Bingen nach Koblenz mitgefahren und hat Eindrücke gesammelt. Ergänzend dazu erklärt Prof. Gertrude Cepl-Kaufmann von der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf im Interview die vielen Facetten des Rheins. Die letzte Schiffstour auf dem Rhein liegt lange zurück, auf Klassenfahrt 1989 ging es mit der 7/1 nach Rüdesheim und natürlich im Sinne deutschen Geschichtsunterrichts auch zum Niederwalddenkmal. 21 Jahre später nun also die Rückkehr diesmal auf die andere Rheinseite, an die Schiffsanlegestelle nach Bingen.»Hurra, wir fahren nach Köln-Düsseldorf«, ruft ein kleines Mädchen, das mit seinen Geschwistern und Großeltern an der Uferpromenade wartet. Nein, Köln-Düsseldorf ist nicht etwa das Konstrukt einer neuen kommunalen Gebietsreform in Nordrhein- Westfalen»Köln-Düsseldorfer«steht vielmehr auf einem Schild und bezeichnet die Schifffahrtsgesellschaft, unter der Flagge die»ms Asbach«täglich Touristen auf dem Rhein befördert. Sogar an diesem wolkenverhangenen Morgen herrscht reger Betrieb am Kassenhäuschen. Während die»ms Asbach«von weitem schon klar erkennbar ist, werden letzte Heißgetränke am Kiosk geordert. Die Taschen sind gebündelt, die Tickets liegen bereit, es kann losgehen, flussabwärts durch das UNESCO- Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal, über Bacharach, Kaub, St. Goar, St. Goarshausen, Boppard, Braubach, Lahnstein bis nach Koblenz. Im Binger Loch getauft Stille herrscht auf der Schiffsbrücke, nur die Kaffeemaschine bollert vor sich hin. Da stürmt Schiffsführer Peter Gräf von seinem Außenfahrstand herein und nimmt auf einem großen bequem aussehenden schwarzen Ledersessel Platz. Das Schiff hat abgelegt.»kommen Sie frisch rasiert und gut gelaunt an Bord. Die Sonne tragen wir im Herzen und Humor haben wir auch«mit diesen Worten weckte Gräf in einem vorab geführten Telefonat eine optimistische Neugier auf den bevorstehenden Pressetermin. Nun, von Angesicht zu Angesicht, erweist sich der 61-Jährige tatsächlich als offenherzige, rheinländische Frohnatur. Der Mann hat viel erlebt in den 34 Jahren als Schiffsführer so lautet die Berufsbezeichnung als Binnenschiffer korrekt.»kapitäne gibt es nur auf hoher See«, erklärt Gräf. Bei ruhiger Fahrt ziehen die ersten Touristenattraktionen vorbei. Zur linken, nein zur Backbordseite, der Binger Mäuseturm, dem kurze Zeit später das Binger Loch folgt.»früher war diese Stelle nur 30 Meter breit und ist nach und nach durch Sprengungen und mit Baggern verbreitert worden. Die starke Strömung wurde so entschärft«, erklärt Gräf, der sich daraufhin an das Jahr 1963 erinnert. Damals war er noch Schiffsjunge und traditionsgemäß gab es die Binger-Loch-Taufe.»Ich bekam einen Rettungsring um den Hals und der Matrose hatte die Aufgabe, dem Täufling Rheinwasser überzugießen«, erzählt der aus Bendorf bei Koblenz stammende Mann. Zu seinem Beruf sei er durch seinen Onkel gekommen, der einst Schiffsführer eines Frachters war. In die Fußstapfen seines Vaters, der als Unternehmer eine Sandsteinfabrik besaß, wollte Gräf indes nicht treten, da er für Von der» MS Asbach«berichtet unser Mitarbeiter Markus Becker diese Branche»zu Recht«, wie er heute sagt, keine Zukunft sah. Zwar seien die Eltern von seinem Berufswunsch nicht begeistert gewesen, Steine hätten sie ihm aber keine in den Weg gelegt.»meine Mutter hat immer gesagt, wenn du es später bereust, beschwer dich nicht bei uns«, erzählt er weiter. Aber bereut habe er seine Entscheidung nie. Ein Funkspruch des Nautischen Informationsdienstes (NIF) unterbricht das Gespräch. Bei St. Goar gab es nach einer Schiffskollission eine Havarie, Ursache vermutlich ein Ruderschaden.»Sie sehen, hier wird es nie langweilig. Es gibt immer Abwechslung, da sich Faktoren wie Wetter und Verkehrsaufkommen täglich ändern«, so Gräf. Doch nicht nur das. Alleine durch die vielen Stopps an den Anlegestellen auf dieser Strecke hastet Gräf häufig an seinen Außenfahrstand am Rande des Schiffs, von dem aus er beim An- und Ablegen besser manövrieren kann. Neue Touristen kommen an Bord, andere verlassen die»ms Asbach«. Auf Höhe des Loreley-Felsens ist das Deck noch gut gefüllt. Die Passagiere zücken Fotoapparat und Camcorder.»Ich weiß nicht, was soll es bedeuten«, tönt aus dem Lautsprecher und das Loreley-Lied sorgt für zufriedene Gesichter unter den Bordgästen. Die schmale Stelle an der Loreley kennt auch Gräf noch gut aus früheren Zeiten.»Ich habe noch erlebt als der Rhein zum letzten Mal komplett zugefroren war. Im Winter 1962/1963 standen hier Glühwein- und Wurstbuden und man konnte ohne Probleme den Fluss zu Fuß überqueren«, erinnert er sich. Neben der Beschafffenheit des Rheins hat sich aber vor allem die Technik verändert. Wo früher das Steuerrad stand, findet man heute nur Knöpfe und Joysticks.»Die Romantik ist da natürlich auf der Strecke geblieben. Ohne technische Hilfsmittel war auch das berufliche Handwerk mehr gefordert«, so der dreimalige Familienvater. Mächtige Containerschiffe Erneut meldet sich der Nautische Informationsdienst mit einem Funkspruch:»Bei Kilometer 501 sind linksrheinisch Taucher im Einsatz, bitte um Vorsicht«, so der Sprecher. Es wird hekitischer. Neben vielen Sportbooten, die leicht zu übersehen sind, passieren Stolz thront die Marksburg oberhalb der Stadt Braubach am Rhein. mächtige Containerschiffe die»ms Asbach«. Gräf eilt erneut an seinen Außenfahrstand, um zu schauen, wie dicht der Frachter vorbeifährt. Ein Schwall Dieselgeruch strömt in die Kajüte und verdrängt den Kaffeeduft. Gräf ist gefordert, denn jetzt liegen die Schiffsanlegestellen im Wechsel mal an der Backbord, mal an der Steuerbordseite.Von Langeweile keine Spur. Das ändert sich rasch. Nachdem touristische Höhepunkte wie Loreley und St. Goarshausen passiert sind, ist es an Bord deutlich leerer geworden. Nicht so auf der Brücke: Bootsmann Martin Kujawa, ein Besatzungsmitglied, das von Gräf als»hoffnungsvoller Nachwuchs«bezeichnet wird, stößt die Tür auf und steht als Ablösung für Gräf bereit. Der Schiffsführer macht jetzt Mittagspause und verabschiedet sich nach unten zum Essen. Kujawa greift sich das Fernglas und beobachtet die Lage. Wenn er nicht als Aushilfe auf der Brücke sitzt, gehören unter anderem noch die Fahrgastbetreuung und Fahrkartenverkauf zu seinen Aufgaben. Kujawa erzählt von seiner Ausbildung 1997 zum Matrosen und von privaten Entbehrungen, wenn man sieben Tage in der Woche arbeiten müsse. Die Vorteile würden allerdings überwiegen. Nach einer halben Stunde kommt Gräf zurück und bringt dem Gast aus Gießen das Gericht des Tages mit: Rippchen, mit Sauerkraut und Kartoffeln. Das passt einen besseren kulinarischen Rahmen als diese deutsche Traditionsspreise hätte man nicht serviert bekommen können. Gräf übernimmt noch einmal das Steuer. Es ist ruhiger geworden auf dem Rhein. Zeit für einen Plausch per Funk:»Oh Bodo, grüß dich«, ruft Gräf einem Ex- Kollegen auf einem vorbeifahrenden Schiff zu, der daraufhin zurückwinkt. Alltagsroutine ist jetzt angesagt und es ist erlaubt in Gedanken zu schwelgen. Mit 61 Jahren sehe er Licht am Ende des beruflichen Tunnels. Bis 65 wolle er noch arbeiten, dann sei geplant, am neuen Wohnsitz in Köln den Ruhestand in einem altersgerecht umgebauten Haus zu genießen. Er habe die Erfahrung gemacht, dass nichts für die Ewigkeit bleibe. Nach der Besonderheit des Rheins gefragt, nennt der Schiffsführer die Landschaft:»Die meiste Zeit meines Lebens war ich auf dem Rhein unterwegs, sodass dieser Fluss schon ein Stück von mir selbst ist. Vor allem das herbstliche Zusammenspiel von Sonne und Nebel kann mich immer wieder aufs Neue begeistern.«seit zwei Jahren lebt er am Rande Kölns und dort fühle er sich wohl, so Gräf, um sogleich ein Kölner Lied gesanglich zu intonieren:»einmal im Jahr wird ne Schiffstour gemacht.«klare Sache. Zwei Jahrzehnte lang sollte man wirklich nicht mit einem Besuch am Rhein warten. Schiffsführer Peter Gräf gibt gut gelaunt einen Einblick in seinen Arbeitsalltag auf der»ms Asbach«.

10 Johanna nimmt sich einen Monat lang Zeit für Menschen Mit dem Nürnberger Christkind unterwegs 18-Jährige sorgt bei Kindern und Erwachsenen für glänzende Augen»Möchte den Leuten etwas mitgeben«über 170 Termine Schnaufend setzt sich Johanna Heller auf die Rückbank des Kleinbusses, zieht ihre Schuhe aus und legt die Füße auf einen kleinen Tisch. Es ist spät geworden gestern nach einem 14-stündigen Arbeitstag. Doch nach einem kurzen Moment der Erschöpfung strahlt die 18-Jährige wieder, zieht die goldene Krone ab und schaut auf ihrenterminplan.»schön, jetzt geht es in einen Kindergarten«ruft sie nach vorne zu ihrem Fahrer Michael Sauerbeck. Ein paar Minuten bleiben aber noch zum Ausruhen und Relaxen. Sie schließt die Augen. Kurze Zeit später hält das Fahrzeug und Johanna trifft letzte Vorbereitungen. Spiegel, Schminke und überprüfen, ob mit dem Aussehen alles in Ordnung ist. Dann verlässt die junge Frau mit dem weiß-goldenen Gewand, der Krone und den langen blonden Locken das Auto und eilt zur bunt bebilderten Eingangstür am Zielort mitten in Nürnberg. In einem abgedunkelten Raum steht ein feierlich geschmückter Adventskranz mit brennenden Kerzen drumherum unruhige Kinder. Plötzlich Stille und ungläubiges Staunen. Ehrfürchtig blicken die Knirpse auf. Nach einer Weile legt sich die Nervosität, und gemeinsam im Chor antworten sie auf die Frage»Wisst ihr, wer ich bin?«:»das Christkind«. Für einen Moment lang mag man sich vorstellen, mit welcher Begeisterung die Mädchen und Jungen am gleichen Tag zu Hause bei ihren Eltern von dem Besuch erzählen werden.»stellt euch vor, heute war das Christkind bei uns und hat eine Geschichte vorgelesen und unsere Wunschzettel mit zu den Weihnachtswichteln im Himmel genommen. Die Krone ist aus echtem Gold, und es hat seine riesigen Flügel ausgebreitet. Das war toll. Fliegen kann das Christkind nur,wenn es unsichtbar ist. Sonst würden die Menschen, wenn sie ihm hinterherschauen, stolpern und sich wehtun. Das will das Christkind nicht. Schade, dass es so viel zu tun hat und nicht lange bleiben konnte.«all das haben die Kinder des evangelischen Kindergartens»Nikodemus«an diesem Tag im Dezember erlebt. Nach der Verabschiedung geht es zurück in den Bus.Während man sich gerade noch einmal die glänzenden Augen der Kleinen in Erinnerung ruft, sieht man bereits die nächsten staunenden Gesichter. Diesmal sind es Erwachsene. Zwei Seniorinnen bleiben wie angewurzelt stehen, als Johanna mit ihrem Fahrer und der Presse vorbeischreitet.»mei, gibts denn sowas. Darf ich Ihnen auch mal die Hand geben?das Christkind ist für alle da«, antwortet Johanna strahlend gegenüber der überraschten Passsantin.»Ja, das ist so«, stimmt ihr Sauerbeck zu, und er ist jemand, der es wissen muss. Seit 13 Jahren Johanna wärmt sich an einer heißen Tasse (Christ-)Kinderpunsch. (Fotos: Becker) Aus Nürnberg berichtet unser Mitarbeiter Markus Becker schon begleitet der Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe das Nürnberger Christkind auf seinen Reisen. Wieder im Bus sitzend bleibt etwas Zeit bis zur nächsten Station. Über 170 Termine absolviert Johanna in dieser Adventssaison.»Es ist natürlich stressig und anstrengend. Aber man bekommt so viel zurück von den Kindern, Erwachsenen, Alten, Kranken und Behinderten, die ich besuche.«sie habe sich eigentlich nie für das Christkind und den Christkindlesmarkt interessiert, erzählt die ohne Fernseher aufgewachsene junge Frau. Dem Drängen ihrer Familie habe sie dann irgendwann mal nachgegeben und die Eröffnung mit Tausenden von Menschen und feierlichem Prolog besucht.»das hat mich fasziniert. Da ich von Natur aus auch blonde Locken habe, bin ich als Kind oft damit konfrontiert worden, später einmal das Christkind sein zu müssen. Ausschlaggebend für meine Entscheidung, mich zu bewerben, war aber die Tatsache, dass es darum geht, in viele soziale Einrichtungen zu gehen«, erklärt Johanna weiter. Das Nürnberger Christkind wird für zwei Jahre gewählt, anschließend nimmt es noch repräsentative Termine im Auftrag der Stadt wahr. Bewerberinnen müssen zwischen 16 und 19 Jahren alt sein und möglichst in Nürnberg geboren sein. Nötig ist eine Körpergröße nicht unter 160 Zentimetern und eine gewisse Wetterfestigkeit. Schwindelfrei sollten die Bewerberinnen auch sein schließlich gehört das Einfliegen als Christkind dazu, beispielsweise bei der Sternstundengala des Bayerischen Fernsehens. Mehrere Flugproben sind zu absolvieren, eine davon steht auch am Abend noch auf Johannas Terminplan. Da sie sich in ihrer zweiten Amtszeit befindet, verfügt sie schon über eine gewisse Routine als Christkind. Aufgeschlossenheit, Schlagfertigkeit und Spontaneität sind weitere Kriterien der Jury für eine geeignete Kandidatin. Alles Eigenschaften, die Johanna mitbringt, dazu einen alles überstrahlenden Optimismus. Neugierig sei sie auf das Leben, und sie erzählt mit Begeisterung von ihren Abenteuern. In diesem Sommer hat sie mehrerewochen lang in einem Township in Namibia Kinder betreut, mit dem Interrail-Ticket ist sie vor Kurzem durch Europa gereist, und als sie auf der Rückbank mit einer Freundin telefoniert, wird den restlichen Insassen sehr schnell klar: langweilig wird es Johanna nicht. Doch auch ein Christkind braucht Helfer und starke Schultern, die es bei ihren Besuchen und Das Christkind nimmt ein Mädchen und einen Jungen unter seine Flügel. Terminen unterstützen. So müssen Leute wie Michael Sauerbeck auch schon einmal trösten, wenn schwer verdauliche Erlebnisse besprochen werden wollen.»manchmal fällt es mir einfach schwer, schnell umzuschalten. Wenn ich beispielsweise gerade auf einer Kinderkrebsstation war, wo jemand einfach nur die Hoffnung hat, noch eine Weile am Leben zu bleiben und ich komme dann auf die Kinderweihnacht am Christkindlesmarkt, dann muss ich mich zusammenreißen.vor allem wenn auf den vielen Wunschzetteln teures Spielzeug gewünscht wird. Aber ich finde es gerade wichtig, dahin zu gehen, wo sich Menschen über meinen Besuch und ein Gespräch mit mir freuen«, erzählt die angehende Musikstudentin, die ihrer Aufnahmeprüfung im Frühjahr entgegenfiebert. Andererseits lese sie auch oft, dass sich die Kinder ihre Mami zurückwünschen oder dass der Vater wieder ganz gesund werden soll. Johanna hat in der Zeit als Christkind schon viel erlebt. Doch ein Aspekt liegt ihr besonders am Herzen:»Es ist toll, sich einen Monat lang Zeit für Menschen zu nehmen und den Leuten etwas mitgeben zu können.«zudem ist dieses Ehrenamt so angelegt, dass jedes Christkind in seiner Dienstzeit eigene Akzente setzen kann. Die Geschichten, die Johanna aus ihrem großen goldenen Buch vorliest, hat sie selbst ausgesucht. Erzählungen, die jeweils für Kinder und Erwachsene eine Botschaft haben. In Kindergärten erzählt sie die Geschichte von dem Land»Geschwindien«, wo die»eiligen drei Könige«auf der Suche nach dem Christuskind sind, es vor lauter Betriebsamkeit und Hektik aber nicht finden. Oder sie erzählt Erwachsenen, zum BeispielTeilnehmerinnen im Berufsbildungszentrum, das Märchen von der traurigen Traurigkeit, in dem die»traurigkeit«sich bei einer Gefährtin beschwert, dass ihr die Menschen nicht mehr zuhören und Sätze erfinden, um sie zu bannen: Sätze wie»papperlapapp, das Leben ist heiter«doch ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot oder»gelobt sei, was hart macht«und dann bekommen sie Herzschmerzen. Wenn am Ende der Geschichte herauskommt, dass die»traurigkeit«die ganze Zeit mit der»hoffnung«gesprochen hat und diese der»traurigkeit«verspricht, sie auf dem weiteren Weg zu begleiten, sieht man selbst in den Gesichtern der Erwachsenen Gefühlsregungen, wie man sie so nicht erwartet hätte. Johanna strahlt dann und vergisst für einen Moment, dass noch ein langer Weg bis zum Tagesende vor ihr liegt.»ich möchte mich nicht verstellen und ich selbst bleiben«, sagt sie über ihre Aufgabe, als sie wieder auf der Rückbank des Kleinbusses sitzt. Und diese Herangehensweise scheint eines ihrer Erfolgsrezepte zu sein, wie die weiteren Termine zeigen: Ob ganz Kleine oder Senioren bei einer VdK- Veranstaltung für alle hat das Christkind von seiner Faszination und Anziehungskraft dank der 18-jährigen Johanna auch im Jahr 2010 nichts verloren.»vorfreude im Advent ist eine der schönsten Glücksquellen«Der Münchner Diplom-Psychologe Stephan Lermer über Weihnachten, Silvester, fiktive Erwartungen und die Frage, warum wir Menschen nur den Mangel spüren be. Immer wenn ein Jahr zu Ende geht, blickt man zurück und bilanziert die vergangenen Monate, schaut aber gleichzeitig schon nach vorne meist verbunden mit der Hoffnung, das neue Jahr möge möglichst viele Glücksmomente bereithalten. Über Erwartungen an die Zeit um Weihnachten und Silvester haben wir daher mit dem Münchner Diplom-Psychologen, Dr. Stephan Lermer,gesprochen. Der 61-Jährige beschäftigt sich mit der Glücksforschung, leitet in München das»institut für Persönlichkeit und Kommunikation«und berät vorwiegend Unternehmer und Führungskräfte. Zudem coacht der Glücksforscher Einzelpersonen und Paare. Weihnachten steht vor der Tür. Ist das Fest ein Garant für Glück? Lermer: Das ist zunächst einmaltheorie. Gerade Weihnachten ist aus zwei Gründen problematisch. Zum einen durch die Vorbereitung. Die Menschen stressen sich und versuchen, fiktive Erwartungen zu erfüllen. Der zweite Grund ist die Weihnachtszeit an sich, denn an diesen Tagen sind die Menschen meist eine ungewohnt lange Zeit am Stück ohne Struktur zusammen. Man sollte aktiv sein und sich nicht drei Tage lang hinsetzen mit der Erwartung, jetzt müsse man, weil Weihnachten ist, glücklich sein. Woher kommen die hohen Erwartungen an das Fest? Man vergleicht sich gerne mit dem Nachbarn und mit Zeiten, wie es früher war und versucht dann, diesen Erwartungen die uns auch teilweise die Werbung suggeriert gerecht zu werden. Zudem ist dievorfreude eine der schönsten Glücksquellen ein typisches Adventsphänomen. Seit Ende September schon stehen Weihnachtsartikel in den Verkaufsregalen. Das wird vor allem von den Kirchen kritisiert. Welchen Einfluss hat das Angebot auf unsere Weihnachtsvorfreude? Das ist etwas desillusionierend und entromantisierend, denn Weihnachten verbindet man eher mit Schnee und Kälte, mit Bratäpfeln und einer kuscheligen Atmosphäre, die im September oder Oktober so nicht aufkommen mag. Das Glücksgefühl der Vorfreude erklärt also auch, dass bei Eintritt des Ereignisses selbst viele Menschen unglücklich sind. Ein erfüllter Wunsch ist ein gestorbener Wunsch. Wenn es vorbei ist, kann es sogar zu Nach-Depressionen kommen. Wie hat sich bezüglich der Geschenke das Verhältnis der individuellen Ansprüche zum Glücklichsein im Laufe der Jahre gewandelt? Ich denke, wir befinden uns in einer Übergangszeit. Früher zählte noch ein Spruch oder ein Bildchen etwas. Heute geht es um materielle Dinge und es lauert eine Falle: Einer der größten Glückskiller ist nämlich das Vergleichen. Die Glücksforschung sagt zudem: Konsum macht nicht glücklich, Ereignisse schon. Allerdings gibt es eine Ausnahme: wenn man jemanden beschenkt, ist das Glücksgefühl ähnlich hoch wie bei der Vorfreude. In dem Moment, wenn wir irgendwann materiell gesättigt sein sollten, werden wir uns Zeit schenken. Nun gibt es viele Menschen, die die Errungenschaften der letzten Jahrzehnte wie Frieden und Freiheit wenig wertschätzen und behaupten, dass man früher doch glücklicher war. Man kann es ihnen nicht verdenken.vergessen ist, dass vor fast 20 Jahren noch die Angst vor einem Atomkrieg in Deutschland vorherrschte. In diesem Zusammenhang gehe ich als Wissenschaftler der Frage nach, warum in der Evolution folgendes Phänomen auftritt: Wir spüren nicht momentane Gesundheit oder Wohlbefinden, wir spüren nur den Mangel und das führt dazu, dass bei nur einem winzigen Splitter im Finger der ganze Tag verhagelt sein kann.wenn uns aber dauernd Dinge gelingen, ist das Leben irgendwann so lauwarm, dass wir das Gute nicht mehr spüren. Das erklärt auch, warum wir bei negativen Einschnitten wie Krankheit bereuen, die guten Zeiten nicht bewusster wahrgenommen zu haben. Richtig, gerade bei schweren Diagnosen wachen viele Menschen geradezu auf und haben einen veränderten Blick auf das Leben. Deswegen gehört zum eigenen Glücksmanagement, dass wir ab und zu sagen: Lass uns etwas Ungewöhnliches machen vielleicht mal im Urlaub früh aufstehen und den Sonnenaufgang anschauen. Nach Weihnachten steht die Vorfreude auf Silvester an, verbunden mit den Wünschen nach Glück im neuen Jahr. Was ist letztendlich Glück? Glück wird meist als eine Steigerung von Zufriedenheit empfunden, als ein zeitlich beschränktes Hochgefühl. Das Faszinierende ist, dass der Glückliche nicht darüber spricht. Es gilt das Motto: Der Leidende klagt, der Glückliche schweigt. So könnte man am Ende denken: die Menschheit ist eher leidend statt glücklich. Dabei hört man die Glücklichen nur nicht. Der Münchner Diplom- Psychologe und Glücksforscher Dr. Stephan Lermer gibt auch auf einer Audio-CD viele Tipps zum Glücklichsein.Wir verlosen zehn Exemplare mit dem Titel»Glück Eine Anleitung«. Wer eine CD gewinnen möchte, sollte einfach heute zwischen 10 und Uhr unter folgender Telefonnummer anrufen: 0641/ Das Top-Ereignis und im Jahr 201 Manfred Baumgärtner, ehemalig und Stahlwerks»Völklinger Hütt kulturerbe: M. Baumgärtner Helmut Warnecke, Infineon-Gesc mitglied des Vereins»Silicon Sax H. Warnecke Doris Stärk, Leiterin der Abteilung Corporate Design am Statistischen D. Stärk R. Griebel W. Nouri die Markteinfü privat auch ein Informationsve Statistische Bun Inhalte im Inte auf den erfolgr Webseite im He Quantensprung und die Nutzer Wahabi Nouri, Inhaber des Hamb»Piment«und Koch des Jahres 20 dass ich völlig u geworden bin. auf den zehnte Hamzah, weil e René Reichardt, Juniorchef des m»das EnvironmentalExpert GmbH R. Reichardt dass die ganze und wir keine S dem die Fußba hoffe ich, dass freue mich auf eigenen Land. die Halbleiterm weil die wieder in der Industrie spüren war und auch für 2011 b dass wir mit un Dresden die ge Energieeffizien besonders unte Reinhard Griebel,»Gartenzwergma im thüringischen ein erfolgreiche Gespür für eine hatten. auf die Weiterf allem im Auslan Christina Bacher, Redaktionsleite Obdachlosenzeitung»Draussense C. Bacher der lang diskut Straßenmagazi»Draussenseiter positive Leserbr mehr und mehr unserem Blatt s das Frühjahr, w te»draussensei ten anbieten w unterschiedlich Sicht eines vers eines umtriebig Umzug der Pro Gebäude, weil len und unser P konnten. 20-jähriges Jub große Feier geb

11 2010 war für mich 1 freue ich mich auf er Beschäftigter des Eisene«heutiges UNESCO-Welt- Familie gesund geblieben ist orgen gehabt haben. Außerll-WM in Südafrika. es so weitergeht, und ich die Frauen-Fußball-WM im häftsführer und Vorstandsony«in Dresden: esse SEMICON in Dresden, gewonnene gute Stimmung auf dieser Messe deutlich zu der Messe-Standort Dresden estätigt wurde. serem Infineon-Werk in sellschaftlichen Trends wie z, Mobilität und Sicherheit rstützen werden. Online-Services, Publications, Bundesamt in Wiesbaden: hrung des ipad und dass ich es erstanden habe, weil es rbreiter also auch das desamt herausfordert, rnet anders zu präsentieren. eichen Relaunch unserer rbst, weil wir hier einen vorhaben, was das Design freundlichkeit anbelangt. Inhaber der nufaktur Philipp Griebel«Gräfenroda: s Jahr, weil wir das richtige Neuordnung im Vertrieb ührung des Konzepts vor d. urger Sternerestaurants 10 nerwartet Koch des Jahres Es bleibt ein rundum positives Bild be.»das alles ist Deutschland, das alles sind wir das gibt es nirgendwo anders, nur hier «diese Liedzeilen der»prinzen«gelten in gewisser Weise auch für unsere Serie»Deutschland.zwanzigzehn«, die heute mit einer neuen Folge und einer Bilanz endet. Nur so viel: Wo könnte die Serie besser abschließen, als beim Christkind. Wir durften es bei seinen guten Taten in Nürnberg begleiten. Und da sich in diesen Tagen der weihnachtlichen Vorfreude viele Menschen nach Glück sehnen, haben wir einen Psychologen und Glücksforscher zum Thema befragt. Zudem gibt es einen Bilder-Rückblick: Viele Schnappschüsse sind auf den Reisen durch die Bundesrepublik entstanden zusammengestellt in einer Collage. Die Fotos von oben rechts im Uhrzeigersinn: Blick von der Dresdner Frauenkirche; stillgelegte Hochöfen der Völklinger Hütte; die Glasfassade des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden; das Fahrgastschiff»Moby Dick«auf dem Rhein; ein Souvenirs-Shop in Köln mit»original Schwarzwälder Kuckucksuhren«im Angebot; ein Maler vor der Dresdener Kunstakademie und schließlich in Bingen der Blick auf die romantisch wirkende»weinschenke zum geschwollenen Herzen«. Abschließend noch ein Fazit: Schön war s, zu Gast bei ganz vielen Menschen im Land gewesen zu sein. Einige Bekannte lassen wir schließlich rückblickend und vorausschauend zu Wort kommen. Aber noch einmal zurück zum Anfang: Im Gegensatz zum Lied der Prinzen, dessen Unterton wie so oft negativ über die Deutschen urteilt, können wir ein rundum positives Bild zeichnen. Es gibt sie: die ideenreichen, motivierten, hochqualifizierten, sich nicht unterkriegen lassenden und sozial eingestellten Deutschen.Wir haben sie im Jahr 2010 gefunden, und garantiert wird es sie auch in Zukunft geben. Man muss nur genau hinschauen. Alle Folgen gibt es auch im Internet: n Geburtstag meines Sohnes s eine große Party gibt. rin der Kölner iter«(ehemals»bank Extra«): ierte Titelwechsel unseres ns von»bank Extra«zu «, weil wir darauf viele iefe bekommen haben und Straßenverkäufer hinter tehen. eil wir da eine extra entwickelter«-stadtführung für Tourisollen, die Köln aus zwei ganz en Blickwinkeln zeigt: Aus der ierten Stadterzählers und der en Obdachlosen. ittelständischen Unternehmens «in Dresden: duktion in ein neues wir Wertschöpfung zurückhoroduktionsvolumen steigern iläum der DAS, weil es eine en wird.

12 Wie in einem Sternerestaurant bei Klassik Gaumenfreuden entstehen Zu Gast beim»koch des Jahres«Wahabi Nouri Von Casablanca über Frankfurt nach Hamburg Aus Hamburg berichtet unser Mitarbeiter Markus Becker Die Schwingtür zur Küche geht auf und klassische Musik ertönt. Mittendrin steht Wahabi Nouri und bereitet mehrgängige Menüs für den Abend vor: Gänseleberterrine mit Maracuja-Gelee und Rote-Bete-Salat, exotisches Rinder-Tatar mit gefüllter Rinderleber, Krustentierschaumsüppchen mit Hummerkuppel oder Gebeiztes und Tatar vom Loup de Mer sowie Gewürzlachs mit marrokanischem Spinatsalat und Hummermayonnaise um nur eine kleine Auswahl der Gaumenfreuden zu nennen. Während dem Gast aus Gießen beim Anblick auf den Speisezettel schon das Wasser im Mund zusammenläuft ruft Nouri seinen Lehrling und stellt den mit einer Schürze bekleideten Journalisten augenzwinkernd vor:»niko, wir haben einen neuen Koch.«Ein lautes Lachen schallt durch die Küche, dann geht es wieder an die Arbeit. Das Radioprogramm spielt Mozarts kleine Nachtmusik: der markante Auftakt der Streichinstrumente versprüht eine feierliche Stimmung:»di da di, da di da da da di...«.»mich inspiriert diese Musik und es ist angenehm, dabei zu arbeiten. Bei einem Radioprogramm mit ständiger Werbung geht das nicht«, erzählt Nouri, den der Gastronomieführer Gault Millau vor einem Jahr zum»koch des Jahres 2010«wählte. Sternerestaurant mit 26 Plätzen Der Deutsch-Marrokaner und sein Lehrling Nikolai Stark haben noch viel Arbeit vor sich, bis die Gäste in dem mit 26 Plätzen eingerichteten Sternerestaurant»Piment«im Hamburger Stadtteil Eppendorf am Abend zu Tisch gebeten werden. Es riecht nach Holzkohle und Nouri grillt Zucchini-Scheiben. Dann steht die Zubereitung eines Hummerfonds an, indem der 40-Jährige von den Hummerkarkassen eine Brühe macht und darin die spezielle marokkanische Baumrinde»Souah«mitkocht.»Sie verleiht dem Fond einen besonderen Geschmack«, erklärt der in Casablanca geborene Mann weiter und begründet seine Wahl eines doch recht kleinen Arbeitsplatzes:»Ich mag das Überschaubare und ich wollte nie in einem großen Restaurant arbeiten«, erzählt Nouri, den die Gault-Millau- Jury auch wegen seines»wegweisenden Konzepts gegen Gästeschwund in der Wirtschaftskrise«auszeichnete. Er habe zeigen wollen, dass in schwierigen Zeiten auch mal ein Drei-Gänge-Menü für 29 Euro zu realisieren sei,»gerade um den Gästen die Hemmschwelle gegenüber einem Sternerestaurant zu nehmen«, erläutert er beim Rühren in den brodelnden Töpfen. Es wird hektischer. Lieferanten kommen, das Telefon klingelt jetzt häufiger. Nouri lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, er bleibt freundlich und vor allem gut gelaunt. Seit zehn Jahren besitzt der ehemalige Frankfurter das Restaurant in der Hansestadt. Der Erfolg hat sich indes eingestellt. Das Jahr 2010 sei sein bisher erfolgreichstes gewesen, lässt er verlauten. Wahabi Nouri serviert Gewürzlachs mit marokkanischem Spinatsalat und Hummermayonnaise. Doch es sah nicht immer so rosig aus, vor allem in der Anfangszeit. Schließlich gebe es in Hamburg sehr viele gute Restaurants. Als ihm aber bereits nach acht Monaten als Koch des»piment«ein Stern verliehen wurde, stieg die Aufmerksamkeit.»Vor allem die Restaurants, bei denen ich mich erfolglos vor meinem Entschluss zur Selbstständigkeit beworben hatte, haben ihre Entscheidung, mich abzulehnen, später sehr bedauert«, erzählt Nouri schmunzelnd. Noch heute kämen einige Geldgeber mit der Anfrage auf ihn zu, ob er nicht die Küche eines komplett renovierten 120-Plätze- Restaurant leiten wolle. Er lehnte bisher ab:»da würde ich kaum noch kochen, sondern hauptsächlich delegieren. Ich möchte jedoch meine künstlerische Ader entfalten und lieber gutes Essen zubereiten. Die Show steht bei mir nicht im Mittelpunkt«. Daher halte er auch nicht viel von Koch- Shows im Fernsehen»außer Alfred Biolek. Der macht das aus Leidenschaft und der weiß auch, wieviel Arbeit dahinter steckt«, fügt Nouri hinzu, den die Liebe 1998 nach Hamburg verschlug. Mit seinem Bruder, der ebenfalls als Koch damals in Lübeck arbeitete, sei er eines Tages in die Millionenmetropole»auf einen Kaffee gefahren«und habe dort seine jetzige Ehefrau kennengelernt. Schnell fiel der Entschluss, aus Hessen in den Norden zu ziehen. Früher Ausflüge in den Taunus Nach Deutschland kam Nouri im Alter von drei Jahren mit seiner Mutter und vier Geschwistern. Sie folgten dem Vater, der bereits am Frankfurter Flughafen arbeitete.»unsere Familie war Einheimischen gegenüber immer offen und wir haben uns nicht abgeschottet. Mein Vater hat Wert darauf gelegt, dass wir so viel Kontakt zu Deutschen haben wie nur möglich. Dadurch habe ich schnell deutsch gelernt«, erzählt Nouri. Zu Hause sei allerdings marokkanisch gesprochen worden, um auch das Heimatgefühl nicht zu verlieren, so der Wahl-Hesse weiter. Während der ehemalige Jugendfußballer des SV Raunheim mit routinierten Handgriffen seiner Arbeit nachgeht, plaudert er über seine Verbundenheit mit der Mainmetropole. Ein Höhepunkt sei immer der Wochenendausflug in den Taunus gewesen, schwärmt Nouri noch heute und fügt hinzu, dass er als vierjähriger Junge oft bei einer deutschen Familie in der Nachbarschaft zu Gast gewesen und quasi mit der deutschen Küche aufgewachsen sei.»frankfurter Rindswurst mit Kartoffelsalat ist eines meiner Lieblingsgerichte. Die lasse ich mir oft von dort mitbringen«, erzählt der Familienvater, dessen Vorliebe fürs Kochen ihm allerdings seine Mutter in die Wiege gelegt habe.»bei ihr in der Küche habe ich sehr viel Zeit verbracht und es genossen, wenn sie Brot gebacken hat. Diesen Geruch habe ich noch heute in der Nase«, gerät der Küchenchef ins Schwärmen. Nach frischem Brot duftet es auch, nachdem Lehrling Nico Gut gelaunt steht der Deutsch-Marokkaner Wahabi Nouri in der Küche seines Sternerestaurants»Piment«im Hamburger Stadtteil Eppendorf. (Fotos: Becker 3/pm 1) das heiße Blech aus dem Ofen holt. Nouri hat sich inzwischen der Fertigstellung der Gänseleberterrine gewidmet und legt letzte Hand an. Noch eine Stunde, dann kommen die ersten Gäste. Bleche und Töpfe werden hin und her geschoben, die Kühlschranktür geht jetzt in immer kürzer werden Abständen auf und wieder zu. Die ersten Teller,auf denen bald serviert wird,werden in die Küche gereicht.»18 Uhr, die Nachrichten«, ertönt eine warme Stimme aus dem Radio und unterbricht das klassische Musikprogramm. Obwohl die heiße Vorbereitungsphase begonnen hat, dreht Nouri das Gerät lauter.»so viel Zeit muss sein«, heißt es zur Begründung,»denn natürlich verfolge ich interessiert die aktuelle politische Lage, genauso wie die Ergebnisse der Fußball-Bundesliga.«Plauderei über die Deutsche Küche Die Spannung steigt, doch es wird weiter fleißig geplaudert. Nächstes Thema: die deutsche Küche und deren Qualität.»Deutschland braucht sich nicht verstecken. In den letzten Jahren hat sich viel getan. In internationalen Rankings finden sich unter den ersten 20 Ländern viele Restaurants aus der Bundesrepublik. Früher stand die deutsche Küche einmal nur für Sauerkraut«, erzählt Nouri von seinen Erfahrungen, die er seit seiner Lehre im Alter von 16 Jahren gesammelt hat. Der Erfolg falle jedoch nicht vom Himmel. Auch nach der Verleihung eines Sterns müsse man seinen Gästen treu bleiben, appelliert Nouri, denn die wollten schließlich,»dass ich für sie koche. Wäre ich nur der Betreiber eines oder vielleicht sogar mehrerer Sternerestaurants, würde ich den Wünschen meiner Kunden nicht mehr gerecht werden. Die würden dann wohin gehen, wo nur mein Name draufsteht, ich aber selbst nicht hinter dem Herd stünde und persönlich Hand anlegen würde«, fügt Nouri mit erregter Stimme hinzu. So wie jetzt, als der Küchenchef nach den weißen Tellern greift und eine kleine Kostprobe seines Könnens serviert. Passend zur Dekoration des kulinarischen Gesamtkunstwerkes erklingen im Hintergrund Fanfaren klassischer Musik. Es ist angerichtet. Doch während sich die Gabel der Gänseleberterrine nähert, gibt Nouri noch ein Sprichwort mit auf den Weg:»In Marokko dankt Deutschland.zwanzigzehn: Bisher erschienene Folgen 26. März: Statistisches Bundesamt in Wiesbaden 20. April:»Bank Extra«erste Obdachlosenzeitung Deutschlands in Köln 15. Mai:»Silicon Saxony«in Dresden 16. Juni: Industriekulturerbe Völklinger Hütte 23. Juli: Älteste Brauerei der Welt in Weihenstephan 26. August: Gartenzwergmanufaktur im thüringischen Gräfenroda 25. September: Mit der»ms Asbach«auf dem Rhein unterwegs man Gott beim Essen mit den Worten Al ham dou lah. Die Tatsache, dass man gerade isst, wird quasi als Lebenszeichen verstanden und man ist dankbar dafür.«kurze Zeit später, als im Taxi auf dem Weg zum Bahnhof aus dem Radio Werbe-Jingles dröhnen, sehnt man sich wieder zurück in die gemütliche Küche: hin zu Klassik, marokkanischen Weisheiten und Gänseleberterrine, garniert mit einem Schuss Frankfurter»Gebabbel«. Gänseleberterrine mit Maracuja-Gelee und Rote-Bete-Salat kommt auf den Teller. Rund ums Essen be. Immer mehr Fälle von Fettleibigkeit bei der Bevölkerung auf der einen Seite, populäre TV-Koch- Shows, in denen Star-Köche exquisite Speisen mit lockeren Sprüchen zubereiten andererseits: Um das Thema Essen geht es heute auch in unserer Serie»Deutschland.zwanzigzehn«.Wir haben einmal dem Sternekoch Wahabi Nouri in seinem Hamburger Restaurant über die Schulter geschaut. Neben der täglichen Arbeit in der Spitzengastronomie geht es zudem um Missstände in der Lebensmittelindustrie. Über Thesen aus seinem Buch»Die Essensfälscher«spricht der Gründer der Verbraucherschutzorganisation»Foodwatch«, Thilo Bode, im Interview: In der französischen Filmkomödie»Brust oder Keule?«von 1976 mit Louis de Funès wird die profitorientierte Lebensmitttelindustrie und Gastronomie mit ihren Tricks und Tarnungen angeprangert. Erkennen Sie Parallelen zu ihrem Buch»Die Essensfälscher«? Bode: Das ist ein großartiger Film, doch zu Ihrer Frage: Profitorientierung ist per se eigentlich nicht schlecht. Aber da steckt schon der gleiche Grundgedanke dahinter, dass das Essen heute ganz anders hergestellt und zubereitet wird, als wir uns das vorstellen, wenn wir zum Einkaufen gehen. Allerdings kann man auch im Restaurant nicht sicher sein, dass man ehrliches Essen bekommt.»getäuscht wird aufgrund der bestehenden GesetzeFoodwatch«-Gründer Thilo Bode kritisiert Lebensmittelindustrie und Politik Wenn überzuckerte Nahrung als Fitnessprodukt angepriesen wird Wo wird besonders arg getäuscht? Es geht hier nicht um einzelne schwarze Schafe, die Täuschung findet systematisch statt. Die Palette beinhaltet zum einen dreiste Mogelei, wenn bei gleichbleibendem Preis die Verpackung kleiner wird. Zum anderen gibt es die Irreführung, die unserer Meinung nach an Körperverletzung grenzt, wenn ein Hersteller zum Beispiel überzuckerte und überfettete Kinderlebensmittel als Fitnessprodukte anpreist und bewirbt. Haben Sie konkrete Beispiele? Vorab sollte man noch einmal betonen, dass wir hier von Täuschungen reden, die ganz legal sind. Die Regeln sind im Lebensmittelrecht so, dass getäuscht wird aufgrund der bestehenden Gesetze und nicht durch Gesetzesbrüche. Es geht hier nicht um Gammelfleisch. Die Strategien der Konzerne sehen vor, dass der Schwerpunkt auf der Herstellung von Nahrungsmitteln mit medizinischem Nebennutzen gelegt wird. Vieles beruht dabei auf Täuschungen. Dies haben wir zum Beispiel beim Produkt»Actimel«von»Danone«aufgezeigt, dessen Werbung den Schutz vor Erkältungen suggeriert, was nicht stimmt. Er aktiviert wie ganz gewöhnliche Naturjoghurts auch die Abwehrkräfte, nur ist Actimel drei- bis viermal so teuer. Wenn solche Produkte wirklich einen medizinischen Nutzen haben, sehe ich die Gefahr, dass der Supermarkt mit der Apotheke vermischt wird. Es ist eine schreckliche Vorstellung, dass wir Nahrungsmittel quasi als Medikamente kaufen, ohne strenge Zulassungsverfahren, ohne Studien zu Risiken und Nebenwirkungen und ohne Dosierungsanleitung. In die Küche der Großmuttergeneration nach dem Krieg gab es nicht viel. Heute besteht eine solche Vielfalt, dass ein gesundes Essverhalten mehr denn je möglich sein muss? Die Vielfalt nützt nichts, wenn man die einzelnen Produkte nicht vergleichen kann und man nicht nach klaren Qualitätsmerkmalen auswählen kann. Ich persönlich bin im Supermarkt völlig überfordert. Einer (Schein-)Vielfalt steht eine zunehmende Orientierungslosigkeit der Verbraucher gegenüber. Der Kunde ist nicht mehr der König, sondern der Depp. Aber gibt es wirklich den naiven Verbraucher, der glaubt, dass sich in einer schön gestalteten Orangensaftverpackung ausschließlich Orangen verbergen? Die Menschen glauben, dass der Staat sie gerade beim Essen nicht alleine lässt. Es ist aber doch so, dass man ein schon ein Experte sein muss, um die Angaben zu verstehen. Warum gelingt es der Politik nicht, dafür zu sorgen, dass alle Zutaten und Inhaltsstoffe eines Produkts auch wirklich auf der Verpackung deklariert sind? Ich glaube, weil es noch kein politisches Thema ist. Man dachte immer, der Markt regelt das von selbst, nach dem Motto: der ehrlichste Anbieter setzt sich durch. Das ist nicht der Fall. Wir wollen das Bewusstsein dafür schärfen, dass wir es mit einem politischen Problem zu tun haben und es nicht um intelligentes Einkaufen oder Geiz ist geil geht. Die Hauptbotschaft ist, dass sich die Politik kümmern soll. In der Strategie der Politik geht es heute allerdings vor allem um Ärgerminimierung und man fasst Probleme nicht an. Ein Beispiel für diese fehlende Transparenz ist offenbar auch der Unterschied zwischen Herstellung und Erzeugung. Dies bezieht sich im Buch auf die Regelung der geographisch geschützten Angabe am Beispiel»Schwarzwälder Schinken«von Abraham. Der wird im Schwarzwald geräuchert, aber die Schweine kommen von weit her aus Massentierhaltung. Der Schinken wird zum Räuchern in den Schwarzwald gekarrt, damit er sich»schwarzwälder«nennen darf, geschnitten und verpackt wird er wieder anderswo. Beworben wird er jedoch damit, dass er ausschließlich im Schwarzwald»hergestellt«wird. Wenn das Schweinefleisch aus dem Schwarzwald käme, müsste»erzeugt«draufstehen. Dies bedeutet, dass Regionalität ein Marketingkonzept ist und kein Beleg für Authentizität. Um dahinter zu kommen, mussten wir Jahre recherchieren.wie soll der Verbraucher das verstehen? Sie sprechen auch des Problem der gesättigten Märkte für die Lebensmittelkonzerne an. Mit Butter oder Haferflocken lässt sich nicht mehr viel verdienen und dann muss man sich mit viel Werbeaufwand neue Produkte mit Scheininnovationen ausdenken. Wenn aber die tatsächliche Qualität für die Kunden nicht überprüfbar ist, dann besteht der Wettbewerb letztendlich nur noch aus Werbeversprechen. Die Verantwortlichen der Konzerne sind ja per se keine schlechten Menschen, sondern sie stehen im harten Wettbewerb. Wir kritisieren aber, dass mit Scheinaktivitäten unternehmerische Verantwortung vorgespielt wird, wenn zum Beispiel ausgerechnet die Hersteller der größten Zuckerbomben das Deutsche Sportabzeichen sponsern. Das ist verwerflich und ein politisches Problem. Wo bestehen Alternativen für die Verbraucher? Wir sind fast alle keine Selbstversorger mehr wie noch in früheren Zeiten. Die Lebenswirklichkeit ist der Supermarkt und die Alternativen sind begrenzt, weil das entsprechende Sortiment gar nicht da ist. Wenn Sie nach Frühstücksflocken für Kinder mit ausgewogenen Rezepturen suchen, dann werden Sie kaum ein Produkt finden. Daraus ergibt sich nur eine Schlussfolgerung: Die Leute sollen sich bei der Industrie beschweren und sie dürfen sich nicht alles gefallen lassen. Denn erst wenn eine kritische Stimmung da ist, wird auch die Politik reagieren. Thilo Bode

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