Webdesign und Webpublishing

Transkript

1 Webdesign und Webpublishing Projektmanagement für Websites Bearbeitet von Ralf Lankau 2. Auflage Buch. 324 S. Hardcover ISBN Format (B x L): 20 x 23,6 cm Gewicht: 988 g schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, ebooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.

2 CARL HANSER VERLAG Ralf Lankau Webdesign und Webpublishing Projektmanagement für Websites

3 5 Vorwort 2 Wir brauchen eine Website: Wer kann HTML programmieren? Der deutsche Internetmarkt zeigt sich in einem kuriosen Zustand. Kaum ein Unternehmen, kaum eine Institution stellt den Sinn der eigenen Website in Frage. Alle erwarten, dass sich die Kommunikation zwischen Unternehmen (business to business), aber auch zwischen Unternehmen und (End-)Kunden durch die neuen Medien dauerhaft verändern wird. Schließlich beschleunigt das Internet den Informationsfluss. Ob Globalisierung der Märkte und E-Commerce, Kooperationen mit ausländischen Partnern oder grenzüberschreitende Konkurrenz: Der Schlüssel zum Erfolg sind Information und Kommunikation übers Internet heißt es allenthalben. Betrachtet man daraufhin Websites von Unternehmen, die die Bedeutung des Internets als Kommunikationsplattform als sehr wichtig einschätzen, folgt oftmals Ernüchterung. Unübersichtliche Textwüsten, ins Netz gestellte Prospekte oder Broschüren, fehlerhaft programmierte Seiten und solche, die nur mit zusätzlicher Software (so genannten PlugIns) oder nur mit einem bestimmten Browser zu betrachten sind, gehören zum Netzalltag. Trifft man dann tatsächlich einmal auf eine fehlerfreie Seite, scheitert nicht selten bereits der Versuch, einen Ansprechpartner zu finden. Selbst s lassen sich nicht immer ohne weiteres Vorwort.p65 5

4 6 Vorwort versenden ganz zu schweigen vom vergeblichen Warten auf Antwort. Manche s scheinen im Datennirwana zu landen. Die Webseiten macht die EDV-Abteilung. Fragen Sie unsere Programmierer. Solche und ähnliche Antworten hört man nach wie vor, sobald man in Unternehmen fragt, wer denn für die Internetpräsenz verantwortlich zeichnet. Da drängt sich die ketzerische Frage auf: Macht die EDV-Abteilung das gesamte Marketing? Und wie lange, glauben Sie, hält sich ein Unternehmen im Markt bei derartiger Arbeitsverteilung? Was nach der ersten Euphorie über den deutschen Internet- Hype samt ernüchternder Erfahrungen vieler Unternehmen mit den neuen Medien not tut, ist ein konsequentes Umdenken: weg von der Technik und hin zum Inhalt. Kommerzielle Internetpräsenzen sind ein Instrument der internen und externen Kommunikation und damit Bestandteil des Marketings. Die technische Realisierung ist ein nachgeordneter Teilaspekt der Umsetzung, kein maßgeblicher Parameter. Der Auf- und Ausbau einer Website ist nur die Basis, um mit Partnern und Kunden über ein neues Medium zu kommunizieren. Design? Publishing! Webdesign ist die Gestaltung eines Kommunikationsmittels das sich an den Bedürfnissen und Erwartungen der (potenziellen) Kunden ausrichtet. Was aber kommt als Inhalt auf die Seiten, wie setzt man dieses Marketinginstrument zur Kundenfindung und vor allem Kundenbindung professionell ein? Wie muss sich eine Website weiterentwickeln, damit sie langfristig Kunden interessiert und Kunden bindet? Gefragt sind Konzepte, Inhalte und konkrete Vorstellungen, wen und was man mit diesem Medium erreichen will und welche Ziele man damit verfolgt. Webdesign als gestalterische Komponente hat die Aufgabe, diese Anforderungen medien- und zielgruppengerecht aufzubereiten. Webpublishing als das zugrunde liegende Projektmanagement sorgt für den funktionellen Rahmen, um das Projekt im Zeit- und Kostenrahmen zu realisieren. Webdesign und Webpublishing zwei Seiten einer Medaille erfordern daher inhaltliche und strukturelle Konzepte. Vor allem aber erfordern beide Kompetenz lange vor dem ersten Zeichen des Programmcodes und eine systematische Arbeitsplanung, Vorwort.p65 6

5 7 um die vielschichtigen Aspekte des elektronischen Publizierens inhaltlich, technisch und zielgerichtet in den Griff zu bekommen. Grafiker und Designer, die Webdesign und Webpublishing als Dienstleistung anbieten, müssen sich auf diese Anforderung von Kundenseite einstellen. Gestaltung und Realisation von vollständigen Internetpräsenzen umfassen auf der einen Seite Aspekte wie Strukturkonzepte, Design, Seitenprogrammierung und -publikation. Sie umfassen auf der anderen Seite auch die Planung und vor allem die Umsetzung des vollständigen Projekts: von der ersten Vorbesprechung über Konzeption und Produktion bis hin zur Publikation und gegebenenfalls Schulung im Unternehmen oder die Pflege der Website. Neue Wege Obwohl die meisten Grafikerinnen und Grafiker die Arbeitsschritte für das Projektmanagement von Printpublikationen her kennen, erweist sich das Onlinepublishing als Herausforderung mit vielen Stolperfallen, unter anderem technischer und organisatorischer Art. Deshalb werden die, die ihre Rolle als Gestalter anders definieren als der Designer, der den Vorwort.p65 7

6 8 Vorwort Seiten am Schluss den Pfiff gibt, sich zwangsläufig mit den notwendigen Arbeitsabläufen vertraut machen, um selbstständig und kompetent arbeiten zu können. Nicht zuletzt ist dieses Wissen die Basis, um in Gesprächen mit Projektpartnern (Auftraggebern, Providern, Informatikern) qualifiziert verhandeln und entscheiden zu können. World Wide Wandel Dabei darf man eines nicht vergessen: Web und Internet wandeln sich rasant. Aus einem Kommunikationsmittel von Wissenschaftlern entwickelt sich ein Medium, das sich durch seine im Kern simple Technik länder- und grenzüberschreitend ausbreitet und für weit mehr benutzt wird als nur für den Austausch von Dokumenten. Das Web ist (oder vielmehr: wird) ein Werkzeug, das neben der Informationsrecherche und dem Datenaustausch neue Vertriebswege und damit zusammenhängende Verhaltensweisen des Verbrauchers ermöglicht. Das heißt im gleichen Atemzug, dass Anbieter von Informationen und/oder Waren auf die geänderten Anforderungen und Erwartungshaltungen der Nutzer reagieren müssen. Der Einsatz neuer Kommunikationsmedien bietet also nicht nur neue Optionen und Vertriebswege, sondern fordert auch adäquate Konzepte für deren medienrelevanten Einsatz. Internet und World Wide Web sind lebendige Medien, die ihre volle Funktionalität erst nach und nach entfalten. Das macht es spannend, aber auch zunehmend komplexer, da anstelle der statischen immer öfter dynamische (datenbankgenerierte) Seiten gefordert werden oder Shop- bzw. Content-Management-Systeme eingebunden werden müssen. Und während bei traditionellen Medien mit dem Druck z.b. einer Broschüre Vorwort.p65 8

7 9 das Projekt für Grafiker abgeschlossen ist und ein fertiges Produkt vorliegt, beginnt mit der Publikation einer Website die eigentliche Arbeit. Aus einem Projekt wird ein Prozess. Dabei müssen z.b. Verantwortlichkeiten und Verfahrensweisen festgelegt, -Beantwortung und Bestell- oder sogar Warenwirtschaftssysteme angepasst, möglicherweise betriebsinterne Abläufe modifiziert oder neu strukturiert werden. Die Integration der Internettechnologien für die Kommunikation zieht mitunter Kreise, die anfangs gar nicht in die Planung eingebunden waren. Das ist Chance und Herausforderung beim Aufbau dieses neuen Mediums: nicht nur dessen Erscheinungsbild, sondern auch die Funktionsweise ständig zu modifizieren, zu erweitern und den Bedürfnissen der Nutzer anzupassen und damit sogar neue Handlungsweisen zu ermöglichen. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass Erfolg und Akzeptanz eines Kommunikations- und Vertriebsmediums durch Inhalt und Angebot und nicht durch die Technik bestimmt werden. Techniken sind Hilfsmittel, die bestimmte Formen der Kommunikation oder des Vertriebs ermöglichen. Sie sind nicht Selbstzweck. Oder käme jemand auf die Idee, die Technik eines Faxgeräts oder eines Telefons so wichtig zu nehmen, wie es mit der Internettechnologie geschieht? Wir telefonieren und faxen und nutzen das Internet auf unterschiedliche Weise. Es ist letztendlich wichtig, dass nicht wie die Technik im Detail funktioniert. Um es etwas überspitzt zu formulieren: Ob Inhalte als statische oder dynamische Seiten angeboten werden, ist dem Nutzer letztendlich egal. Hauptsache, er findet die gewünschten Informationen. Und welche Software einen Onlineshop steuert, ist nachgeordnet, wenn Bestellung und vor allem Auslieferung auch tatsächlich funktionieren. Das heißt, dass auch beim Aufbau von Websites zuerst gefragt werden muss, was und wen man eigent- Vorwort.p65 9

8 10 Vorwort lich erreichen will und warum, und sich erst im zweiten oder dritten Schritt darum kümmert, wie man das offline erstellte Pflichtenheft realisiert. Oder anders formuliert: Internettechnologien sind stark technisch determiniert und erfordern entsprechende Kompetenz bzw. interdisziplinäre Kooperationen. Aber die Frage nach dem sinnvollen Einsatz dieses Mediums lässt sich nicht technisch beantworten. Projektmanagement für neue Medien Mit Dank an Dieses Buch bereitet Webdesign und Webpublishing als typisches Projektmanagement für Online- (als Kommunikations-) Medien auf: mit Fokus auf Ziel und Zielgruppe, mit Arbeits- und Zeitplänen und natürlich der Beschreibung notwendiger, zugrunde liegender Techniken. Das Buch zeigt die elementaren Projektphasen und Arbeitsschritte an Beispielen aus der Praxis und ermöglicht so, sich in die notwendigen Arbeitsmethoden und -techniken einzuarbeiten. Es stellt die grundlegenden Fragen für die einzelnen Projektphasen und liefert konkrete Arbeitshilfen, Projektbeschreibungen und Checklisten. Kurz: Ein Buch aus der Praxis für die Praxis des Webpublishing. Selbstredend habe ich nicht alles, was in dieser Publikation geordnet aufbereitet ist, erfunden oder ausgedacht. Die Aufgabe eines Fachbuchs ist es, den Stand der Technik und die Diskussion zu reflektieren und in klar gegliederter, gut lesbarer Form für Kolleginnen und Kollegen, Studentinnen und Studenten zusammenzufassen: als Arbeitsmittel für eigene Projekte. Dieses Fachbuch verdankt viele Anregungen meinen Kunden, Partnern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und nicht zuletzt den Kollegen, die durch Diskussionen und konstruktive Kritik zum Gelingen der hier vorgestellten Websites und des Buchs beitrugen. Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle Claudia Treffert, die die Texte nicht nur kritisch und fachkundig lektorierte, sondern als Fachjournalistin auch inhaltlich viele Anregungen und Fragestellungen initiierte. Es ist nicht zuletzt ihr Verdienst, dass dieses Buch konzeptionell und sprachlich ein Gestalterbuch wurde: für Gestalterinnen und Gestalter, die ihre Aufgabe nicht darin sehen, bunte Seiten zu basteln, sondern ein neues Medium der Kommunikation professionell einzusetzen. Vorwort.p65 10