Weckbacher: Berlin verriegelt. für den Produktions verbindungshandel. 07. März 1/2014
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- Hertha Schumacher
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1 07. März 1/2014 DAS FACHMAGAZIN für den Produktions verbindungshandel Weckbacher: Berlin verriegelt E/D/E: Gutes Ergebnis im Geschäftsjahr 2013 Interview: Wirtschaftsweiser Prof. Dr. Christoph M. Schmidt Mitglieder: Leyendecker mit Neubau in die Zukunft Nachhaltigkeit: 3M setzt sich hohe Ziele
2 20 PVH vor Ort PVH Magazin 1/2014 Großauftrag für Weckbacher: moderne Schließanlagen für das Kanzleramt. (Fotos: E/D/E, Jakob Studnar) Weckbacher verriegelt Berlin Leistungsstarke E/D/E Mitglieder und ihre Erfolgsstrategien das PVH Magazin schaut sich diese Unternehmen vor Ort an und stellt sie vor. Folge 9: Weckbacher, Dortmund. Bei der Frage nach den Referenzen verlässt Dirk Rutenhofer kurz den Raum in der Dortmunder Weckbacher-Zentrale und kehrt kurze Zeit später mit einem dicken Stapel DIN-A4-Blätter wieder zurück. So, dann schauen wir uns die mal an, sagt der Geschäftsführer des Spezialisten für Sicherheitssysteme, Sicherheitstechnik und Gebäudesicherheit. Neben ihm sitzt Michael Mainz, ebenfalls Geschäftsführer von Weckbacher und schmunzelt ein wenig, so, als wüsste er, was nun folgt. Es folgt eine endlos erscheinende Liste mit eben jenen Referenzen, die Weckbacher längst bundesweit in der Branche bekannt gemacht haben. Darunter sind die Prestigeobjekte in Berlin: der Reichstag, mit dem 1998 der ganz große Durchbruch für Weckbacher gelang oder auch das Bundeskanzleramt sowie weitere Bundesbauten in der Hauptstadt. In den neu errichteten öffentlichen Gebäuden, wie dem Justizministerium oder dem Paul-Löbe-Haus der Bundestagsabgeordneten, sind insgesamt Zylinderschlösser
3 PVH Magazin 1/2014 PVH vor Ort 21 eingebaut, 1500 davon allein im Reichstag. Auf die Berliner Aufträge sind wir besonders stolz, sagt Dirk Rutenhofer. Es sind aber auch die Türme der Deutschen Bank und die Operntürme in Frankfurt, die Stadien von Borussia Dortmund und von 1899 Hoffenheim, es sind Museen, Kliniken, Versicherungen, Messen und Autohäuser, es sind Universitäten, Konzernzentralen und Gefängnisse, Gerichte und Polizeistationen, und es sind die ganz vielen mittleren und kleinen Aufträge, die auf keiner Weckbacher-Referenzliste auftauchen, die aber für das alltägliche Geschäft des Unternehmens so enorm wichtig sind. Manchmal scheint es so, als habe Weckbacher nicht nur Berlin, sondern ganz Deutschland verriegelt. Doch das Geschäftsführer-Duo weiß sehr wohl, dass die kleinen Aufträge nicht ohne die großen laufen würden und umgekehrt. Nachdem öffentlich wurde, dass Weckbacher den Berliner Reichstag mit Schließanlagen ausstattet, bemerkte man am Standort in Dortmund eine Verhaltensänderung bei der Kundschaft. Unsere Aktivitäten wurden nun noch genauer, noch kritischer begutachtet, erinnert sich Michael Mainz. Bloß keine Fehler machen, immer 100 Prozent arbei- ten. Ansonsten wurde Weckbacher schnell vorgehalten, sich sowieso nur noch um die großen Aufträge zu bemühen. Sehr wohl weiß die Doppelspitze, dass gerade die kleineren aber das täglich Brot bedeuten. Das zeigen auch die Zahlen: Seit 1946, dem Jahr der Gründung des Unternehmens durch Josef Weckbacher, haben mehr als private Haushalte aus Dortmund und Umgebung auf die Sicherheitstechnik aus dem Hause Weckbacher gesetzt. Damals funktionierte Sicher- heit im Privatgebäude natürlich noch ganz anders als heute: Schlösser, Schlüssel fertig. Auf die Berliner Aufträge sind wir besonders stolz
4 22 PVH vor Ort PVH Magazin 1/2014 Wir wickeln heute Aufträge ab, von denen wir vor Jahren nie geträumt hätten Weckbacher-Geschäftsführer Dirk Rutenhofer (re.), 50, und Michael Mainz, 55.
5 PVH Magazin 1/2014 PVH vor Ort Mitarbeiter, zwölf Millionen Euro Umsatz Die Chefs Dirk Rutenhofer und Michael Mainz kennen sich seit wurde das alteingesessene Dortmunder Unternehmen übernommen. Damals hatte Weckbacher 13 Mitarbeiter und machte 1,3 Millionen Mark Umsatz, heute sind es 52 Mitarbeiter (darunter sieben Auszubildende) und zwölf Millionen Euro Umsatz. Für seine Be schäftigten setzt sich das Führungsduo mit Sonderleistungen, Weiterbildung und Gesundheitstraining ein. Darum gilt Weckbacher in Dortmund als eines der Vorzeigeunternehmen. Im E/D/E ist der Mittelständler seit 1997 Mitglied. In der EBH, die mit dem E/D/E kooperiert, ist Weckbacher in der Fachgruppe Intelligente Gebäudetechnik (IGT) aktiv. Firmengründer Weckbacher belieferte als Einmannbetrieb in den Anfangsjahren seine Kundschaft noch auf seine ganz eigene Art und Weise: mit der Schubkarre. Dann entwickelte sich das Unternehmen mehr und mehr zu einem Handelshaus für Metallbaubeschläge und zum klassischen Schlüsseldienst. Inzwischen ist modernste Technik auch in Privathaushalten angekommen. Das Bedürfnis der Menschen nach Sicherheit in den eigenen vier Wänden nimmt immer weiter zu. Eine große Chance, die Weckbacher für sich genutzt hat. Einbruchmeldetechnik, Videoüberwachung, vor allem aber die klassische mechanische Absicherung an Fenstern, Türen oder auch Lichtschächten. Entsprechend macht die Mechanik bei Weckbacher trotz aller Marktveränderungen immer noch rund 40 Prozent des Gesamtumsatzes von zwölf Millionen Euro (2013) aus. Am Hauptsitz in Dortmund ist das Ladengeschäft auf Privatkunden ausgerichtet. Dort gibt es noch den klassischen Schlüsseldienst sowie ein kleines Lager. In den Niederlassungen in Berlin, Stuttgart, Würzburg und Maintal liegt der Schwerpunkt auf dem Objektgeschäft. Insgesamt teilt sich die Kundenstruktur bei Weckbacher auf in 15 Prozent (gehobene) Privatkundschaft und 85 Prozent öffentliche Auftraggeber und gewerbliche Wirtschaft. Spannend ist in Dortmund der Einblick in die Geschäftsräume im ersten und zweiten Stock: In einem der Zimmer arbeitet hinter verschlossener Tür Frank Michhöfer, ein Experte für elektronische Sicherheitssysteme. Riesige Baupläne liegen auf seinem Schreibtisch und zieren die Oberfläche seines Computerbildschirms. Seit einiger Zeit hat Michhöfer ganz neue Pläne erstellt. Wieder geht es um ein sehr großes Prestigeobjekt in Berlin, zu dem sich die Geschäftsführer Rutenhofer und Mainz zurückhaltend äußern. Nur so viel ist klar, bei dem Auftrag steht die Sicherheit erneut an oberster Stelle, einmal für den Gebäudekomplex an sich, aber auch im übertragenen Sinne für ganz Deutschland. In den nächsten Monaten, vielleicht schon in ein paar Wochen, wollen Mainz und Rutenhofer mit dem Auftrag an die Öffentlichkeit gehen. Noch aber ist es dafür zu früh. Fest steht, das Aufsehen um diesen Auftrag wird erneut riesig sein. Die Weckbacher-Doppelspitze aber gibt sich gelassen, sie ist solche Szenarien inzwischen gewohnt und arbeitet sie ebenso routiniert ab wie das Projekt an sich. Wir wickeln heute Aufträge ab, von denen wir vor Schlüsselbrett in der Dortmunder Zentrale (links). Computerarbeit bei Weckbacher.
6 24 PVH vor Ort PVH Magazin 1/2014 Handarbeit ist bei Weckbacher noch immer gefragt. Planer Frank Michhöfer zeichnet an einem neuen Großauftrag (oben). In einem Tresor in der Buchhaltung lagern mehrere 1000 Sicherungskarten. Jahren niemals zu träumen gewagt hätten, sagt Michael Mainz. Dabei läuft die Abwicklung stets nach dem gleichen Schema. Weckbacher selbst fungiert in erster Linie als Dienstleister. Neben der Akquisition, Konzeption und Organisation eines Auftrags, arbeiten die Dortmunder Partner auf Lieferantenseite. Beim Reichstag, dem Kanzleramt und den anderen Berliner Bundesbauten war dies der Velberter E/D/E Vertragslieferant CES Zylinder und 6000 Schlüssel wurden allein für das Kanzleramt gefertigt und durch Weckbacher installiert. Wie immer waren auch diese Spezialzylinder ein sicherheitstechnischer Maßanzug, der keinem anderen Gebäude der Republik passt. Wie auch immer sich die Projekte von der Größe her unterscheiden, so wird für jedes einzelne viel Erfahrung benötigt. Hierzu greifen Mainz und Rutenhofer stets auf Spezialisten aus dem eigenen Unternehmen zurück. So befinden sich unter den 52 Mitarbeitern 15 Techniker, die ständig vor Ort im Einsatz sind. Diese und viele weitere Dienstleistungen stehen bei der Umsetzung von Aufträgen ganz oben bei Weckbacher, ganz besonders Wie in jedem Jahr gibt die Geschäftsführung ein Motto für die kommenden zwölf Monate aus lautet dieses Motto: Aus Kundensicht. Ob in Berlin, Dortmund oder anderswo in Deutschland, Weckbacher ist schon jetzt auf dem besten Wege, seinem Motto mit vielen Taten zu folgen. [wopo]
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