Vereins-Servicetag 2013 im Stuttgart
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- Heinrich Eberhardt
- vor 7 Jahren
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1 Vereins-Servicetag 2013 im Stuttgart Seminar-Skript Coaching (Theorie) Referent: René Werlè Kontakt Tischtennisverband Württemberg-Hohenzollern e.v. Geschäftsstelle Markus Senft, Referent für Sportentwicklung Fritz-Walter-Weg Stuttgart Tel Fax
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3 1. Grundlagen Coaching a) Begriffsklärung Der Begriff Coach stammt aus dem Englischen und bedeutet dort Kutsche bzw. Bus. Er beschreibt also ein Instrument, das es Menschen ermöglicht, von einem Ort zum Anderen zu gelangen. Coaching kann im übertragenen Sinne als Entwicklungsinstrument bezeichnet werden, um - ausgehend von einem Startzustand - das Ziel überhaupt, einfacher, schneller, sicherer zu erreichen! Im Tischtennis kann man Coaching mit 4 Worten charakterisieren: Betreuung Beratung Intervention Bewertung
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5 1. Grundlagen Coaching c) Der Ablauf an der Bande Vorbereitung Vorbereitung auf auf das das Spiel Spiel Strategie verfeinern Einspielen Einspielen & Satz Satz 1 1 Beobachtung 2 Analyse 3 Entscheidung Satzpause Satzpause 1 1 Verarbeitung 2 Interaktion 3 Einstimmung Satz Satz 2 Reflexion & 1 2 Analyse 3 Entscheidung Beobachtung
6 1. Grundlagen Coaching d) Die 3 Coachinfelder 1) Taktisches Coaching Welche Mittel soll der Spieler einsetzen? 2) Psychologisches Coaching oft vernachlässigt, obwohl oftmals entscheidend bei zu passivem Spiel, zu hoher Fehlerquote, Unzufriedenheit trotz günstigem Spielverlauf 3) Technisches Coaching oft Verlegenheitscoaching bei Problemen in der Umsetzung des taktischen Coachings
7 2. Praxistipps Coaching bezogen auf den Coach 1) 1 Coach pro Spieler 2) 100% Konzentration auf das Spiel 3) präsent am Tisch sein (Blickkontakt halten) 4) Gedanken, Gefühle, Gestik, Worte,... müssen übereinstimmen 5) immer Ruhe und Zuversicht ausstrahlen 6) Coach ergänzt die Leistung des Spielers, er ersetzt sie nicht
8 2. Praxistipps Coaching bezogen auf den Spieler 1) taktische Abhängigkeiten des Spielers unbedingt vermeiden 2) Verhalten des Coachs an den Zustand des Spielers anpassen (Sprache, Gestik, Aktivität beruhigen oder pushen) 3) den Spieler mit einbeziehen (vor allem in der Vor- und Nachbereitung) 4) signalisieren, dass Leistung und Wert des Spielers unabhängig voneinander sind
9 2. Praxistipps Coaching bezogen auf die Interaktion 1) 1-3 wesentliche Informationen vermitteln (ggf. die wichtigste am Ende nochmals wiederholen oder danach fragen) 2) Handlungsanweisungen geben (direkte Umsetzung in Aktionen muss möglich sein) 3) positive Formulierungen wählen (keine Nicht- Anweisungen; Spiele, Tue, Versuche, )
10 3. Taktik a) Definition Taktik heißt: a) Erkennen, wie wahrscheinlich in einer bestimmten Situation eine bestimmte gegnerische Handlung ist (taktische Antizipation), und b) durch meine eigene Aktion die Wahrscheinlichkeit einer für mich günstigen gegnerischen Handlung und somit eines Punktgewinns erhöhen (taktisches Spiel).
11 3. Taktik b) Die taktischen Mittel Rotation Platzierung Flugkurve Tempo Eigenschaften des geschlagenen Balles Kombination und Aufeinanderfolge der obigen vier Mittel
12 3. Taktik c) Die Spielsysteme heute: differenziertere Betrachtung notwendig bevorzugten Schlagarten - Vorwärtsrotation = Topspinspieler - Rückwärtsrotation = Abwehrspieler - wenig Rotation = Tempo/Block/Konterspieler - verschiedene Rotationsrichtungen = moderner Abwehrspieler bevorzugter Raumaufteilung - vorhandorientiert - rückhandorientiert - beidseitig Händigkeit - Rechtshänder - Linkshänder
13 3. Taktik c) Die Spielsysteme heute: differenziertere Betrachtung notwendig bevorzugtem Spielmaterial - glatte Beläge - langsame oder schnelle Beläge - Materialspieler bevorzugter Schlägerhaltung - Shakehand (Vorhand-/Rückhandgriff) - Penholder (japanisch, chinesisch, etc.) Summe aller Kriterien bildet das Spielsystem
14 3. Taktik c) Die Spielsysteme Was zeichnet ein gutes Spielsystem aus: 1) Es ist in sich stimmig 2) Auf der VH- und RH-Seite werden die gleichen taktischen Mittel eingesetzt. 3) Der Abstand zum Tisch ist unabhängig von der Schlagseite 4) Es ist ein klares Schema erkennbar (durchschaubar!) 5) Mischung aus Stabilität unter verschiedensten Situationen und überraschende, innovative Lösungen weg vom Standard
15 klassischer Abwehrspieler Grundstrategie: Strategie dagegen: Mit Rotations- und Platzierungswechsel Tempowechsel Fehler provozieren Vor- und Zurück erster Ball auf Punkt Taktische Mittel: P Mitte lang und halblang Wechselpunkt, über ein Eck lang und kurz variieren R viel, Variationen T weniger variieren (Vor-Zurück) F flach variieren (Vor-Zurück) Grundstrategie: Mit Rotations- und Platzierungswechsel Fehler provozieren; Mit der Vorhand selbst den Angriff suchen moderner Abwehrspieler Strategie dagegen: Tempowechsel Vor-Zurück erster Ball auf Punkt Aufbau über passivere Seite Taktische Mittel: P Mitte lang und halblang Wechselpunkt lang und halblang variieren R viel, Variationen T auf VH viel, auf RHwenig variieren (Vor-Zurück) F flach variieren (Vor-Zurück)
16 Grundstrategie: Mit extrem hohem Tempo bzw. Tempowechsel Gegner ausplatzieren oder Fehler provozieren Block- und Konterspieler Strategie dagegen: viel Rotation Tempowechsel Rotationswechsel über gutes Aufschlag/ Rückschlag-Spiel schlechte Eröffnung provozieren Taktische Mittel: P Ecken weite Winkel R wenig T hoch, mit Tempowechsel F Wechselpunkt viel Rotation Tempo rausnehmen variieren (Blockfehler) Vorhandorientierter Angriffsspieler Grundstrategie: Strategie dagegen: Punktgewinn über Einsatz der starken, selbst eröffnen, da häufig druckvollen Vorhand schlechtes Passivspiel Taktische Mittel: P halblang Rückhand oder Mitte R variieren T situationsbedingt, meist viel F flach weite VH oder weite RH, dann Platzierungswechsel variieren
17 Beidseitig mit Spin und tischnah agierender Angriffsspieler Grundstrategie: Strategie dagegen: über beidseitig druckvolle Spinbälle Spiel über Ellbogenbereich den Gegner ausspielen selbst den Angriff suchen Taktische Mittel: P weite Winkel, Mitte lang und halblang R viel, Variationen T F Wechselpunkt lang und kurz variieren wenig, variieren hoch, um selbst im Angriff zu bleiben Beidseitig mit Spin und tischfern agierender Angriffsspieler Grundstrategie: Strategie dagegen: über Rotations- und Platzierungswechsel Fehler bzw. leichte Bälle Vor-Zurück Tempowechsel provozieren erster Ball auf Punkt Taktische Mittel: P Mitte lang an Grundlinie R viel, Variationen T variieren F variieren Aufbau über Mitte weite Winkel variieren (vor-zurück)
18 3. Taktik e) Taktisches Vorgehen Wahrnehmung Wahrnehmung & Analyse Analyse der der Situation Situation Taktisches Taktisches Denken Denken (gedankliche (gedankliche Lösung) Lösung) Motorische Motorische Lösung Lösung (Umsetzung (Umsetzung der der Taktik) Taktik) Reflexion Reflexion der der Handlung Handlung
19 3. Taktik e) Taktisches Vorgehen Ansatzpunkte der taktischen Analyse Händigkeit Schlägerhaltung Körperbau Material Grundstellung Techniken taktische Mittel Spielsystem Psyche Kondition
20 4. Beispiele taktisches Vorgehen Wahrnehmung Langer Lulatsch Kleiner Stöpsel Unbeweglicher Spieler Unsicherer / nervöser Spieler Linkshänder Taktisches Denken Probleme im Ellbogenbereich Probleme bei kurzen Bälle und Platzierung auf die Ecken Kombination Platzierung links-rechts oder Ellbogenbereich mein Spielsystem so einfach wie möglich einsetzen Gutes Passivspiel auf RH; Angriff über die VH mit Spin; Streuwinkel in tiefe VH ausnützen
21 4. Beispiele taktisches Vorgehen Rückhandgriff Wahrnehmung Spieler agiert hauptsächlich mit Rotation Tiefer Schlagansatz Lange Schlagtechniken Taktisches Denken Probleme im VH-Bereich, vor allem bei halblangen Bällen; Probleme bei Wechsel von VH in RH Rotation vermeiden, über Tempo (-wechsel) arbeiten Probleme bei halblangen und kurzen Bällen Probleme bei gleicher Platzierung in Verbindung mit hohem Tempo
22 4. Beispiele taktisches Vorgehen Wahrnehmung Aufschlagsposition des Gegners (z.b. VH-Aufschlag aus RH) Rückschlagspiel des Gegners gesteuert durch meine Aufschlagsvariationen Taktisches Denken wahrscheinlichste Platzierung Mitte bis RH, weniger in VH Anpassung meiner Grundstellung Wo kommt der Rückschlag wahrscheinlich zurück, wohin weniger Anpassung meiner Stellung
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