TEIL EINS. Reich wird man nicht von Geld, das man verdient, sondern von Geld, das man nicht ausgibt! (Henry Ford)

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1 TEIL EINS Reich wird man nicht von Geld, das man verdient, sondern von Geld, das man nicht ausgibt! (Henry Ford) 13

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3 Sich selbst als wertvoll anerkennen Jeder von uns kann Geld sparen! Wir sollten dies lediglich auf die richtige Art und Weise tun. Oft haben wir das Sparen verlernt oder es fällt uns schwer, Gewohnheiten zu verändern. Das Sparen an sich ist schon negativ behaftet. Viele verbinden mit diesem Wort Verzicht und Zwang. Mit diesem Ratgeber sollte das Sparen anders begriffen werden. Denn jeder, der Geld auf eines seiner Konten zur späteren Verwendung legt, belohnt sich damit selbst. Sparen ist in unserer neuen Sichtweise eine Belohnung, eine Zahlung an sich selbst und eine Wertschätzung der eigenen Person. Allen Dienstleistern um uns herum geben wir Geld. Der Friseur bekommt das Gehalt dafür, dass er uns mit einer neuen Frisur und gutem Gefühl beglückt. Der Arzt wird entlohnt, weil er uns heilt und gesund erhält, wir geben dem Kellner Trinkgeld, weil er uns so nett bedient hat. Reservieren Sie einen Geldbetrag für sich selbst, dafür, dass es Sie gibt und dass Sie jeden Tag für sich sorgen! Bezahlen Sie sich am Monatsanfang als allererstes einmal selbst, bevor Sie einem anderen Menschen Geld geben. Spüren Sie die Dankbarkeit, die sich durch diesen Vorgang automatisch in Ihnen ausbreitet. Begreifen Sie das Sparen als Gabe an sich selbst und nehmen Sie diese dankbar an. Bald werden Sie eine neue Einstellung zum Sparen und zum Geld entwickeln! 15

4 Aber wie ist unsere Einstellung zum Geld entstanden? Was hat unser Sparverhalten geprägt und wie können wir dieses beeinflussen? 16

5 1. Die Prägung Unsere Einstellung zum Geld Wenn ein junger Mensch bei seinen Eltern lebt und gelernt hat, mit seinem Taschengeld die eigenen Ausgaben zu decken kann er dieses Verhalten beibehalten und weiterentwickeln. Stellen wir uns nun einen Auszubildenden vor, der noch vor einiger Zeit nur das Taschengeld der Eltern zum Ausgeben hatte. Vielleicht hatte er bisher 10 Euro Taschengeld pro Woche zur Verfügung. Somit konnte der junge Mensch selbst entscheiden, wann und wie oft er mit seinen Freunden ins Kino ging. Er bestimmte selbst, wie viel er von diesem Geld verkonsumierte und wie viel er davon für andere Dinge zurücklegte und sparte. Damals überlegte sich der junge Mensch beim Besuch des Kinos zweimal, ob er sich nur den Film anschauen oder sich zusätzlich Popcorn und Cola leisten könnte. Zumindest konsumierte er nicht fünf Bier am Abend. Er hatte seine Ausgaben den 50 Euro im Monat angepasst. Nun ist unser junger Mensch mittlerweile in der Ausbildung und bekommt im ersten Ausbildungsjahr 350 Euro netto überwiesen. Das entspricht einer Steigerung des verfügbaren Einkommens von 700 %! Er hat von einem auf den anderen Tag siebenmal so viel Geld zur Verfügung wie bisher! In meinen Gesprächen mit jungen Auszubildenden höre ich oft: Bevor ich anfange zu sparen, will ich erst einmal leben! Das heißt für mich, der junge Mensch will erst einmal Geld ausgeben, konsumieren, in vollen Zügen genießen. 17

6 Allerdings kann man mit 350 Euro noch nicht wirklich Gas geben und leben. Aber man kann eines: Man kann sich falsche Gewohnheiten aneignen! Der junge Mensch wird nun erst einmal zufrieden sein, denn er braucht zunächst nicht so streng auf seine Ausgaben zu achten. Schließlich hat er jetzt statt 50 Euro Taschengeld sogar 350 Euro erstes Einkommen zur freien Verfügung. Er kann im Kino fünf Colas trinken oder sogar seine Freunde einladen! Er genießt die neue Beliebtheit bei seinen Freunden. Dabei gewöhnt er sich, wie bei einer Sucht, innerhalb kürzester Zeit an das neue Verhalten, welches oft kaum mehr umkehrbar ist! Die Konsumspirale nimmt ihren Lauf: Die positive Bestätigung durch die Annehmlichkeiten auf der einen Seite und die Beachtung durch Neider auf der anderen Seite treiben das Verhalten des jungen Menschen nun weiter an und festigen es. Innerhalb weniger Jahre wird er sein Einkommen noch einmal verdreifachen. Mit jedem neuen Lehrjahr steigen die Einnahmen und zum Ende der Ausbildung beträgt das Einkommen bis Euro monatlich. Einkommenssteigerungen dieser Art wird ein Normalverdiener wahrscheinlich niemals mehr im Laufe seines Lebens erfahren! Wer sich auf diesen Lebensstandard zu schnell einlässt und nicht gelernt hat zu sparen, wird später schmerzliche Erfahrungen machen müssen. Auf der einen Seite wird das Einkommen im Laufe der Jahre langsam weiter steigen, auf der anderen Seite werden die verpflichtenden Kosten die fixen Kosten wie Miete, Telefon, 18

7 Versicherungen, Auto, etc. rasant zunehmen: Die Miete für die erste eigene Wohnung schmälert das verfügbare Einkommen. Damit werden auch die ersten Versicherungen fällig. Wenn später eine Familie gegründet wird, sinkt das verfügbare Einkommen noch einmal. Aber: Wer früh das richtige Sparen und vor allem das Haushalten mit vorhandenen Mitteln lernt, wird nie aus finanziellen Gründen Schmerzen leiden. Er wird durch die Fähigkeit des Sparens stets über ausreichend finanzielle Puffer verfügen, um sich auf neue Situationen einstellen zu können. Wer sparen gelernt hat, braucht bei Veränderungen die Finanzen lediglich neu zu strukturieren. Somit steht immer ausreichend Geld zur Verfügung und der Mensch ist zufrieden! Wer jedoch nie den verantwortungsvollen Umgang mit Geld und damit auch nicht das Sparen gelernt hat, den können Veränderungen der Einkommens- oder Ausgabensituation unangenehm einschränken! 19

8 Tipp für Eltern Lehren Sie Ihre Kinder die richtige Einstellung zu Geld und Konsum! Lehren Sie Ihre Kinder vor allem den verantwortungsvollen Umgang mit Geld! Lehren Sie Ihre Kinder, immer einen Teil von dem Geld das sie erhalten, zu sparen! Und denken Sie daran: Vorbild wirkt am besten! Tipp für junge Leute Sparen Sie als junger Mensch von Anfang an! Am Anfang ist es am einfachsten, weil Ihr Lebensstandard noch an die niedrigen Ausgaben angepasst ist und Sie noch darauf trainiert sind, die Kosten für Ausgaben genau im Blick zu haben. Sie dürfen natürlich Ihren neuen Reichtum genießen und erst einmal aus vollen Zügen leben! Verbinden Sie dies aber immer mit einem vorausgegangenen Sparvorgang. Wenn Sie ausgelernt haben und jetzt Euro monatlich erhalten, planen Sie, wie viel Geld Sie ausgeben und wie viel Sie erst einmal zurückbehalten wollen. Richten Sie für die Rücklagen ein Unterkonto (ein zusätzliches Sparkonto) zu Ihrem Gehaltskonto (meist das Girokonto) bei der Bank ein (oder parken Sie das Geld in Ihrem Sparschwein). Es soll nur aus Ihrem Blick verschwinden! Das Geld ist immer noch da 20

9 und Sie können darüber jederzeit verfügen. Das hat drei entscheidende Vorteile: 1. Sie üben das Sparen. 2. Sie behalten ein Gefühl für ihre Ausgaben. 3. Sie können Ihr Gefühl, endlich Geld zu verdienen, immer genießen. Tipp für alle, die Geld ausgeben Wenn sich Ihre Gewohnheiten bereits gefestigt haben, überprüfen Sie Ihr Sparverhalten und Ihre Konsumgewohnheiten! Überprüfen Sie Ihre finanziellen Ziele! Notieren Sie schriftlich, was Sie sich gerne leisten würden und planen Sie, wann Sie dies gerne erreichen würden. Setzen Sie Prioritäten und suchen Sie sich das Ziel aus, welches Sie am stärksten berührt! Richten Sie Ihre Finanzen Ihren Zielen entsprechend neu aus! Überprüfen Sie bestehende Konten und Zahlungsströme. Welche Anlagen und Ausgaben sind vorhanden? Wie sind diese mit Ihren Zielen zu vereinbaren? Sind diese auf Ihre Ziele ausgerichtet? Gibt es Optimierungspotenzial? Trainieren Sie Ihr neues Verhalten! Erlangen Sie ein Gefühl für Ihre Ausgabensituation. Sparen Sie immer einen Teil Ihres Geldzuflusses. Legen Sie Ihre Ersparnisse Ihren Zielen entsprechend an. 21

10 Dieses kleine Buch wird Ihnen die hilfreichsten Tipps zum Thema Vermögensaufbau liefern. Wir werden beobachten, wofür wir unser Geld ausgeben und wir werden einige Fragen zu diesem Bereich beantworten. Wissen Sie spontan, wofür Sie wie viel Geld im Monat ausgeben? Schreiben Sie Ihre Ausgaben in Art und Summe kurz auf: Kennen Sie Ihren Geldverbrauch, um Ihren Lebensstandard zu betreiben? Wie viel Geld brauchen Sie pro Monat? Euro Oft fällt es uns schwer, schon diese beiden einfachen Fragen zu beantworten. Der erste Schritt beim Vermögensaufbau ist, bewusst die eigene Situation wahrzunehmen. Im Kartenspiel kennt der Spieler zuallererst sein eigenes Blatt. 22

11 2. Einnahmen und Ausgaben Um sich selbst einen Überblick über die eigenen Finanzen zu verschaffen, bietet sich die Einnahmen-Ausgaben-Übersicht in Form einer Tabelle an. Diese Tabelle sollte in regelmäßigen Zeiträumen überprüft und gegebenenfalls überarbeitet werden. Wenn sich weder Ihre persönliche Situation noch Ihre Ziele verändert haben, reicht die Überprüfung einmal im Jahr. Sie sollten prüfen, ob sich die Situation am Markt geändert hat und die Ausrichtung Ihrer Strategie noch mit den aktuellen Gegebenheiten zusammenpasst, um die Ziele zu erreichen oder ob hier zur Optimierung Veränderungen vorgenommen werden müssen. Bei Änderungen der Einkommens- oder der Lebenssituation (Jobwechsel, Geburt eines Kindes, gemeinsame Wohnung oder Hauskauf), also wenn sich die Zahlungsströme verändert haben, sollten die Zahlen in Ihrer Einnahmen-Ausgaben- Übersicht auf jeden Fall angepasst werden. Um erstmals diese Übersicht zu erstellen ist es hilfreich, die Kontoauszüge der letzten drei Monate zu sichten. Übertragen Sie anschließend Ihre Einnahmen und Ausgaben. Die Übersicht können Sie nach folgendem Muster anfertigen: 23