BESCHÄDIGTE KINDHEIT Ein traumatherapeutischer Blick
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- Michael Walter
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1 Kinderpsychologische Praxis BESCHÄDIGTE KINDHEIT Ein traumatherapeutischer Blick Schlotfegergasse Nürnberg Tel 0911/ Dipl.Psych. Dorothea Weinberg
2 Eine Längsschnittstudie des King s College London (Andrea Danese, 2007) an 1000 Neuseeländern von ihrer Geburt bis zum 32.LJ ergab: Teilnehmer, die als junge Kinder körperlich misshandelt oder von ihren Müttern abgelehnt wurden, wiesen doppelt so oft deutlich erhöhte CRP-Werte auf (Entzündungsproteine im Blut) wie die anderen Teilnehmer. Die CRP führen beim Erwachsenen schließlich zu einer erhöhten Rate an Herzerkrankungen und Diabetes.
3 Vorläufige Erklärung dieses Zusammenhanges: Auch psychologischer Stress kann Entzündungen hervorrufen, da mit dieser Art von Stress auch die Erwartung von Schmerz verbunden ist. Wird diese Entzündungsreaktion immer wieder im Kind hervorgerufen, kann sie die Fähigkeit des Kindes verringern, Cortisol zu bilden, das nicht nur ein Stresshormon ist, sondern auch eine körpereigene Substanz, die Entzündungen unterdrückt. Daraus kann im Erwachsenenalter ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle u.a. resultieren.
4 Kategorien der Trauma-Ereignisse Vernaclässigung und Misshandlung
5 FRÜHE DEPRIVATION UND IHRE FOLGEN Sir Michael Rutter (2006)
6 BINDUNGSSTILE nach AINSWORTH Testsetting: Fremde Situation mit 12 24monatigen Kindern A: unsicher- vermeidend In der Fremden Situation ist das Kind deutlich mehr auf Sachen als auf die Mutter bezogen. Mutter und fremde Person werden ähnlich behandelt. Es reagiert weder auf das Weggehen der Mutter noch auf ihr Zurückkommen. Diesen Stil hielt Ainsworth ursprünglich für ein besonders reifes Verhalten. Erst später stellte sich heraus, dass diese scheinbare Selbständigkeit als Reaktion auf ein wenig einfühlsames, Hilfsappelle des Kindes u.u. kurzfristig feindselig - zurückweisendes mütterliches Verhalten entsteht. Das Kind lernt also, seinen Gefühlsausdruck zu minimieren, um nicht den Ärger der Mutter auf sich zu ziehen und kann sich so tatsächlich eine Nähe zur Mutter erhalten. Bei Cortisolmessungen in der Fremden Situation wiesen diese Kinder den höchsten Anstieg auf, obwohl sie sich keinerlei Stress anmerken ließen.
7 B: sicher, balanciert Das Kind zeigt in der Fremden Situation entweder intensiven Kummer oder ist zuversichtlich, dass die Mutter bald zurückkommt. Bei ihrer Rückkehr zeigt es eine erlöste Reaktion und nimmt Kontakt zu ihr auf. Lässt sich gerne beruhigen. Danach spielt es wieder fröhlich. Die Mutter-Kind-Beziehung ist durch ein großes Vertrauen in die Mutter gekennzeichnet, dass sie das Kind sowohl bei der Besetigung des Kummeranlasses unterstützen wird, als auch bei der Regulierung seiner u.u. heftigen Affekte.
8 C: unsicher-ambivalent Das Kind zeigt von vorne herein Beunruhigung gegenüber der fremden Person. Dann heftiger Kummer, wenn es von der Mutter allein gelassen wird. Bei ihrer Rückkehr zeigt es eine ambivalente Reaktion: Nähesuchen, Klammern aber auch Zurückweisung. Lässt sich nicht/kaum beruhigen. Der unsicher-ambivalente Bindungsstil ist eine Reaktion auf unberechenbares mütterliches Verhalten: Mal verhält sie sich überschwänglich herzlich dem Kind gegenüber, mal zurückweisend und unnahbar.
9 D-Komponente: desorganisiert, desorientiert Hiermit sind Verhaltensauffälligkeiten in Anwesenheit der Bezugsperson gemeint: z.b. Grimassieren oder plötzliches Erstarren. Schreien bei Trennung, Abwendung bei Rückkehr der Bezugsperson. Rollenumkehr: dominant oder fürsorglich zur Mutter. Wenn die D- Komponente vorliegt, ist es meist auch schwieriger, einen Bindungsstil klar zu benennen. Die Prognose ist ungünstig.
10 Die folgende Präsentation basiert auf einem Vortrag von Dr. med. Mechthild Papousek Schreikindersprechstunde Uni München (Kongress der deutschen Liga für das Kind)
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27 Aspekte des Traumabegriffs objektiv: das Ereignis Subjektiv: die Erfahrung Subjektiv: die Folgen Integration oder Störung
28 Heinerth, K., Von der akuten zur posttraumatischen Belastungsreaktion, München 2000
29 Geo, 05/2002
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31 Sterben Parasympathische Steuerung Ohnmacht Täuschung: hyperbrav Täuschung: Aktiv mitmachen Aufgabe der Bindung Traumatische Bindung Freeze/ Erschlaffen Unterwerfung Dissoziationskontinuum Täuschung: hart+cool Bindung Kampf Flucht Verzweiflung Alarm/ Erstarren Übererregungskontinuum Bindung Beunruhigung Geborgenheit Triumph Erleichterung Beruhigung Irritation sozialer Friede spielen Sympathische Steuerung
BESCHÄDIGTE KINDHEIT Ein traumatherapeutischer Blick auf die komplexe Entwicklungsstörung nach Frühtraumatisierung
Kinderpsychologische Praxis Schlotfegergasse 26-30 90402 Nürnberg Tel 0911/3820722 e-mail: weinberg@franken-online.de Dipl.Psych. Dorothea Weinberg BESCHÄDIGTE KINDHEIT Ein traumatherapeutischer Blick
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