Kinder als Zeugen und
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- Gerd Michel
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1 Kinder als Zeugen und Opfer häuslicher h Gewalt
2 Kati Voß Sozialpädagogin Interventionsstellennetz in M-V Zwei Ausstellungen Öffentlichkeitsarbeit
3 Interventionsstellennetz in Mecklenburg Vorpommern (ca. 1,6 Mil. Einwohner) - Fünf Interventionsstellen (je 2 Beraterinnen für erwachsene Opfer HG) - Einzugsgebiet: Polizeidirektion ( EW) - 100% Landesfinanzierung - Einheitliches Konzept - Fachaustausch in Landesarbeitsgemeinschaft - Seit 2008 je eine Kinderund Jugendberaterin pro Interventionsstelle
4 Statistische Daten Interventionsstellen in M-V 2009: 2097 Fälle HG mit 1626 Kindern/Jugendlichen (Vorjahr: 2079; 1701Kinder)
5 Interventionsverlauf Polizeieinsatz FAX Häusliche Gewalt FAX Interventionsstelle Jugendamt Pro-aktiver Erstkontakt Krisenintervention Kurzzeitberatung Weitervermittlung Einverständniserklärung für KJB Kinder und Jugendberatung der Interventionsstelle
6 Zu Hause lege ich meine Gefühle in den Kühlschrank (w., 10 Jahre) Das was zu Hause passiert, habe ich keinem erzählt, ich habe mich dafür geschämt (m.,12 Jahre) Ich habe meinem Vater eine Gescheuert, als er meiner Mutter mit einer Zange ins Gesicht schlug. (w.,14 Jahre) Ich habe weiter Fernsehen geguckt, als Papa die Mama an den Haaren zog und schlug. (m., 6 Jahre) Ich habe so laut ich konnte geschrien, als der Papa die Mama würgte. Ich konnte mich nicht bewegen. (m., 8 Jahre) Mein Vater Zeichnung von Hendrik 11 Jahre
7 Kinder als Hüter des Familiengeheimnis In meisten Familien herrscht Schweigeregel Aus Scham und Schuldgefühle wird geschwiegen Schweigen aus Loyalität Lügen gegenüber Bezugspersonen Entlastung durch Verleugnung Angst selber geschlagen zu werden soziale Isolation, Zweifel an der eigenen Wahrnehmung, Normalisierung der Gewalt Das Unterstützungssystem ist nicht bekannt. Lehrkräfte werden meist nicht als Ansprechpartner gesehen.(seith 2006)
8 Auswirkungen auf die Elternkompetenz Körperlichen und psychischen Folgen der Gewalt gehen zu Lasten der Fürsorge für die Kinder ältere Kinder müssen bei der Versorgung jüngerer Geschwister helfen suchen Schutz und Trost bei den Kindern nehmen Sorgen und Bedürfnisse der Kinder kaum wahr Entwürdigung, Herabsetzung vor den Kindern beeinträchtigt die Durchsetzungsfähigkeit in Erziehung Störung der sicheren Mutter- Kind Beziehung Gewalttätigkeiten gegenüber den Kindern Kinder sind abhängig davon, dass die Eltern ihren Hilfebedarf erkennen und Hilfe organisieren können. Dazu sind sie in der akuten Krisensituation oft nicht in der Lage.
9 Zwei Wanderausstellungen Diese Ausstellung spricht das Thema häusliche Gewalt kindgerecht an und informiert Kinder über Schutzmöglichkeiten. Hier wohnt Familie Schäfer Eine Ausstellung zur Information und Sensibilisierung der Berufsgruppen, die mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt kommen, konzipiert. Weitere Informationen unter
10 Wobei kann die Ausstellung hilfreich sein? Informieren, Aufklären und Enttabuisierung der Gewalt Erkennen, was häusliche Gewalt ist. Über Rechte und Schutzmöglichkeiten informieren. Auswirkungen der Gewalt auf die Kinder zu benennen. Kindern die Schuldgefühle nehmen. Aufklärung über staatliche Hilfeangebote. Kinder aus der Isolierung holen Möglichkeit anbieten, über die Gewalt zu sprechen. Den Raum und die Sicherheit geben Fragen zum Thema zu stellen. Kindern Türen öffnen, indem sich Erwachsenen als Gesprächspartner anbieten. Kinder für die Zukunft stärken Den Unterschied zwischen Streit und Gewalt zu thematisieren. Stärkung des Selbstwertgefühls und Selbstvertrauens Vermittlung von gewaltfreien Problem- und Konfliktlösungsstrategien Umgang mit unangenehmen Gefühlen (Wut, Traurigkeit ) lernen.
11 verliebt einsam verhasst gemeinsam hungrig enttäuscht satt glücklich neugierig verletzt gelangweit getröstet müde erschrocken übermütig zuversichtlich überdrüssig wach unerschrocken erschöpft ekelig fitt sauwohl traurig stolz fröhlich peinlich zärtlich liebevoll grob mutig krank ängstlich gesund unsicher schämen sicher schuldig ablehnend unschuldig schmusig gerecht schüchtern ungerecht cool grob stark
12 Präventionsarbeit mit Schülern eines Förderzentrums in Rostock (April 2008, ca. 100 Schüler) einstündigen Einführung in die Thematik Häusliche Gewalt und Interventionsmöglichkeiten für das gesamte Lehrekollegium - Hinweisen zur Nutzung der Ausstellung Lehrer führen die Schüler durch die Ausstellung und bereiten sie an Hand der zu Verfügung stehenden Materialien nach Nach Auswertung der Fragebögen sind den Kindern vor allem die Möglichkeit das Thema zu besprechen, die Schutzmöglichkeiten (Polizei) und die Telefonnummern der Hilfeeinrichtungen wichtig. Die Lehrer fanden die Ausstellung für die Kinder gut verständlich und waren durch die Einführung und die Materialien gut vorbereitet.
13 Präventionsarbeit mit Kindern im Vor- und Grundschulalter im Müritzkreis (Nov.2008) In der Arbeit mit den Vorschulkindern nutzten wir verstärkt die Bilder der Ausstellung. Hierzu setzten wir uns mit den Kindern, nach dem gemeinsamen Rundgang auf Decken mittig der Ausstellung. Mit der Fragestellung Habt Ihr Euch schon mal gestritten?, Mit wem habt Ihr gestritten? und Wie habt Ihr Euch vertragen?, kamen wir mit den Kindern schnell ins Gespräch. Mit der Fragestellung Hat Papa Schäfer auch nur gestritten? und das Hinweisen auf einzelne Bilder konnten die Vorschulkinder gut die Unterschiede Streit und Gewalt herausarbeiten. Danach wurde mit den Kindern gemeinsam erarbeitet, wie Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, sich fühlen. Wieder mit Hilfe der Bilder von Patrick und Lisa. Und was Lisa und Patrick machen könnten, damit die Gewalt bei Familie Schäfer aufhört oder es ihnen besser geht. Die Kinder arbeiteten sehr gut mit und hatten gute Gedanken und Ideen, welche die Gesprächsrunde bereicherten.
14 Öffentlichkeitsarbeit Zusammenarbeit mit Weiterbildungsträgern, z.bsp. Schulung ErzieherInnen zur Fachkraft Kindeswohlgefährdung u.v.a Fortbildungsangebote für freie Träger, JA, LehrerInnen, Referate an Fachschulen, Fachhochschulen (ErzieherInnen,SozialpädagogInnen,PolizistInnen )
15 Vielen Dank für f r Ihre Aufmerksamkeit!
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