Referat Sinnestäuschungen - Mario Wahle - Seminar Perception - FH Aachen - SS 02 Seite 1

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1 Referat Sinnestäuschungen - Mario Wahle - Seminar Perception - FH Aachen - SS 02 Seite 1 Der Wahrnehmungsprozess Der Wahrnehmungsprozess besteht nach Zimbardo & Gerrig aus drei Stufen: 1. Empfinden 2. Organisieren 3. Identifizieren und Einordnen (im Sinne von Wiedererkennen) Alle kognitiven Prozesse der Stufe 2 (Organisieren) und Stufe 3 (Identifizieren und Einordnen) laufen rasch und sicher ab, ohne das wir uns dessen bewußt sind. Distaler und proximaler Reiz Wahrnehmung kann man sich als einen Prozess vorstellen in dessen Verlauf der distale Reiz aus Informationen des proximalen Reizes erschlossen wird

2 Referat Sinnestäuschungen - Mario Wahle - Seminar Perception - FH Aachen - SS 02 Seite 2 Organisationsprinzipien der Wahrnehmung - zentrale Bedeutung für eine schnelle und sichere Orientierung des Menschen bei sich ständig ändernden Reizverhältnissen (Tag und Nacht, Sonne und Regen etc.) Konstanzphänomene Erscheinungen, bei denen es sich trotz verändernder Abbildungsverhältnisse auf der Retina zu keinem qualitativ veränderten Wahrnehmungserlebnis kommt. In der Hauptsache unterscheidet man: - Größenkonstanz - Formkonstanz - Helligkeitskonstanz - Farbkonstanz Die Konstanzphänomene sind Wahrnehmungskonstrukte, denen wir uns nicht entziehen können. Wenn 2 Gegenstände die gleichen Anteile einer Textur verdecken, erscheinen sie gleich groß. Denn nicht nur das Abbild des Gegenstandes auf der Netzhaut, sondern auch die Textur wird im gleichen Verhältnis kleiner auf der Retina. Erklärungsansätze zu den Wahrnehmungskonstanzen Die Wahrnehmungskonstanz kommt offenbar dadurch zustande, daß Relationen zwischen relevanten Parametern herangezogen werden, die von der absoluten Größe des Reizeinflusses (Lichtintensität, Größe und Form des Nezthautbildes) unabhängig sind. Für Größen- und Formkonstanz gilt: 2 verschiedene Bezugsgrößen müssen in einem konstanten Verhältnis zueinander auftreten. Größenkonstanz: Formkonstanz: Form des Netzhautbildes und geschätzte Entfernung zum Objekt. Form des Netzhautbildes und räumliche Orientierung. Die Wahrnehmungskonstanz versagt unter Bedingungen, bei denen die erforderlichen Informationen über Relationen nicht verfügbar sind. Der Rückgriff auf Reizrelationen scheint eine Vorraussetzung für Konstanz zu sein.

3 Referat Sinnestäuschungen - Mario Wahle - Seminar Perception - FH Aachen - SS 02 Seite 3 Täuschungen Von einer Wahrnehmungstäuschung sprechen wir dann, wenn uns unsere Sinne auf nachweislich fehlerhafte Art die Erfahrung eines Reizmusters vortäuschen. Sie ergeben sich aus einer besonderen Wechselwirkung unseres Wahrnehmungsapparates mit spezifischen Reizmerkmalen. Sie sind bei den meisten Menschen feststellbar, wir können uns ihnen nicht entziehen. Die wissenschaftliche Dokumentation von Täuschungen beginnt etwa Mitte des 19. Jahrhunderts mit der ersten wissenschaftlichen Analyse von Täuschungen durch J.J. Oppel Geometrisch-optische Täuschungen Es gibt viele geometrisch-optische Figuren, die phänomenal ganz anders erscheinen, als wir bei Kenntnis ihrer Längen- und Winkelverhältnisse erwarten würden (zb wenn 2 Kanten einer Figur objektiv gleich lang sind, aber unterschiedlich lang erscheinen). Diese Abweichungen zwischen den durch Wahrnehmung mit Messung und Wahrnehmung ohne Messung gewonnenen Ergebnissen bezeichnen wir als Wahrnehmungstäuschungen. Die Größe dieser Täuschung selbst ist meßbar, sie heißt Täuschungsbetrag. Horizontal-Vertikal-Täuschung Häufig erscheinen vertikale Linien oder Kanten länger las objektiv gleich lange horizontale Strecken. Diese Täuschung ist nicht an eine spezielle Figur gebunden. Es scheint sich bei der Horizontal-Vertikal- Täuschung eher um ein egnerelles Phänomen unserer Wahrnehmung zu handeln. Müller-Lyer-Täuschung Von C.F. Müller-Lyer im 19. Jh. erstmals beschrieben: Die linke waagerechte Strecke wird als deutlich länger wahrgenommen als die rechte, obwohl beide objektiv gleich lang sind. Es gibt eine Reihe von Variationen dieser Täuschung.

4 Referat Sinnestäuschungen - Mario Wahle - Seminar Perception - FH Aachen - SS 02 Seite 4 Ponzo-Täuschung Zwei objektiv gleich lange Strecken bzw. Elemente werden als unterschiedlich lang wahrgenommen. Die auslösenden Komponenten sind die konvergeirenden Linien, die Ränder des Weges. Die Ponzo- Täuschung ist vielfach anwendbar, zb auch in Fotos. Es entsteht nicht nur der Eindruck eines Längenunterschiedes, sondern allgemein eines Größenunterschiedes. Der Eindruck räumlicher Tiefe wird meist als Erklärung herangezogen. Nach der Größenkonstanz müßte der obere Balken kleiner als der untere sein, um als gleich groß wahrgenommen zu werden. Da aber die Netzhautbilder gleich groß sind, wirkt der obere größer.

5 Referat Sinnestäuschungen - Mario Wahle - Seminar Perception - FH Aachen - SS 02 Seite 5 Poggendorf-Täuschung Von J.C. Poggendorf 1860 erstmals beschrieben. Die beiden teilstücke der schrägen Linie wirken gegeneinander versetzt. Der rechte Teil scheint etwas zu hoch zu liegen, um als Verlängerung des teils unten links durchzugehen. Ein Erklärungsansatz geht von einer physiologisch begründeten Verzerrung der Winkel in der Figur aus. Spitze Winkel werden in der Wahrnehmung meist überschätzt. Diese Überschätzung wird zurückgeführt auf den Prozeß der lateralen Hemmung auf Netzhautebene: Bei einem spitzen Winkel werden die Netzhautregionen zwischen den beiden Elementen, die den Winkel bilden, stärker gehemmt als die äußeren Regionen, was dazu führt, dass die Impulstätigkeit einem größeren als dem tatsächlich dargebotenen Winkel entspricht. Bei der Poggendorf-Täuschung ergibt sich durch die physiologisch begründete Verzerrung eine Verschiebung der beiden Elemente gegeneinander. Dagegen spricht allerdings, dass auch bei amodalen Konturen die Poggendorf-Täuschung wirkt. Physiologische Verzerrungsmechanismen können auch bei anderen Figuren eine Rolle spielen. Es treten oft verbogene Linien auf. Ein Beispiel für einen solchen durch laterale Hemmungsmechanismen hervorgerufenen Effekt ist die Zöllnersche Täuschung

6 Referat Sinnestäuschungen - Mario Wahle - Seminar Perception - FH Aachen - SS 02 Seite 6 Verschiedene Kategorien von Erklärungstheorien Assimilations- und Kontrasttheorien: Tatsächlich bestehende Unterschiede zwischen einzelnen Elementen einer Figur werden entweder übersehen (Assimilation) oder überbewertet (Kontrast). Damit wird die Wahrnehmung der im Mittelpunkt einer Täuschungsfigur stehenden Komponenten beeinflusst. Diese Überlegungen geben allerdings keine Auskunft über das Wie und Warum. Aktivitätstheorien: zb die Annahme FESTINGERS, die Müller-Lyer-Täuschung könne durch beabsichtigte (d.h. kognitiv geplante) Augenbewegungen erzeugt werden. Er sagt, beabsichtigte und tatsächliche Fixierungspunkte bei einer Täuschungsfigur sind micht deckungsgleich. Durch diese Diskrepanz könnten die Täuschungsphänomene entstehen. Physiologische Theorien: Sie greifen vor allem auf die Mechanismen der lateralen Hemmung und auf die Beobachtung der Existenz spezieller Merkmalsdetektoren im visuellen Kortex zurück. Untersuchungen in den 70er Jahren haben gezeigt, dass diese Eigenschaften der Hardware unserer Informationsverarbeitung zu charakteristischen Verzerrugen, zb bei der Wahrnehmung von Winkeln, führen können. Solche Winkelverzerrungen spielen ganz offensichtlich bei einer reihe von Täuschungsfiguren eine wichtige Rolle. Funktionale Theorien: Es wird davon ausgegangen, dass die Korrekturmechanismen, die unter natürlichen Wahrnehmungsbedingungen (räumliche Anordnung der Dinge) zu adäquaten Leistungen des Wahrnehmungssystems führen, bei reduzierten Bedingungen (zb Bildvorlagen) Täuschungsphänomene verursachen. In den meisten Fällen handelt es sich dabei - wie gesehen - auch um die Interpretation von Bildinformationen als Hinweisreize auf räumliche Tiefe. Aus dieser Sicht weisen die geometrisch-optischen Täuschungen nicht auf grundlegende Konstruktionsfehler des visuellen Systems hin, sondern dokumentieren in artifiziellen Situationen, eigentlich sinnvolle Eigenschaften des Systems.

7 Referat Sinnestäuschungen - Mario Wahle - Seminar Perception - FH Aachen - SS 02 Seite 7 Simultankontraste Simultan- und Sukzessivkontraste sind Wahrnehmungstäuschungen, die uns gar nicht auffallen, sie werden nicht sofort und nicht bewußt als Täuschungen wahrgenommen. Dennoch sind sie in der Wahrnehmung ständig wirksam. Sie lassen sich stärker als ein großer Teil der geometrisch-optischen Täuschungen auf physiologische Prozesse bei der Reizverarbeitung zurückführen. Simultankontraste zwischen Flächen unterschiedlicher Helligkeit oder Farbe entstehen durch den Prozeß der lateralen Hemmung in der Netzhaut (eine Art Helligkeits- und Farbwertangleichung bei den neuronalen Informationen der Retina. Es wird die mittlere Helligkeit in der Nachbarschaft des visuellen Meßpunktes übermittelt, die Neuronen beeinflussen sich gegenseitig. Je näher sie aneinander liegen, desto mehr beeinflussen sie sich). Ein Beispiel hierfür sind die Machschen Bänder (Ernst Mach, 1860): Dort, wo eine dunkle an eine hellere Fläche angrenzt, erscheint ein schmaler Streifen der dunklen Fläche noch dunkler, ein ebensolcher Streifen am Rand der hellen Fläche heller als der Rest der hellen Fläche. Die Grenzbereiche zweier Flächen werden anders als der Rest der Fläche wahrgenommen, obwohl Helligkeits- und Farbverteilung objektiv völlig gleichmäßig sind. Durch die Simultankontraste sind wir in der Lage, Flächen im visuellen Feld stärker voneinander abzugrenzen, als es den realen Verhältnissen entspricht.

8 Referat Sinnestäuschungen - Mario Wahle - Seminar Perception - FH Aachen - SS 02 Seite 8 Sukzessivkontraste Sukzessivkontraste: Sie beruhen auf dem Adaptionszustand, der in der Netzhaut entsteht, wenn ein bestimmtes Reizmuster über längere Zeit fixiert wird. sie zeigen sich in Nachbildern, Wahrnehmungen, die nach dem Betrachten des Zeizmusters für kurze Zeit entstehen. Bei farbigen Reizmustern wird immer die Gegenfarbe induziert. Beispiel: Reizmuster roter Kreis 1 Minute fixieren. Schaut man dann auf eine weisse Wand, wird man einen grünen Kreis sehen.

9 Referat Sinnestäuschungen - Mario Wahle - Seminar Perception - FH Aachen - SS 02 Seite 9 Mehrdeutigkeit (Ambiguität) Ein Hauptziel der Wahrnehmung besteht darin, ein genaues Bild der Welt zu entwerfen. davon kann im Extremfall das Überleben des Individuums abhängen. Doch oft ist diese Umwelt mehrdeutig: Entscheidende Informationen fehlen, Elemente tauchen in unerwarteten Bezeihungen zueinander auf. Ein einzelnes sensorisches Bild kann zu mehreren Interpretationen auf Stufe 2 und 3 führen. Beispiele für mehrdeutige Figuren: Jedes Beispiel läßt 2 eindeutige, aber in Konflikt miteinander stehende Interpretationen zu. Hat man einmal beide Alternativen erkannt, wechselt die Wahrnehmung zwischen beiden hin und her. Es liegt ein Entscheidungskonflikt vor, innerhalb der Stufen 1 und 2.

10 Referat Sinnestäuschungen - Mario Wahle - Seminar Perception - FH Aachen - SS 02 Seite 10 Quellenverzeichnis Philip Zimbardo + Richard Gerrig - Psychologie / Springer-Verlag, S. 105 ff Günter Kebeck - Wahrnehmung: Theorien, Methoden und Forschungsergebnisse der Wahrnehmungspsychologie / S.123 ff Jaques Ninio - Macht schwarz schlank? Über die Täuschungen unserer Wahrnehmung

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