Syllabus: FIN6032 Kapitalmarkttheorie und Portfoliomanagement

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1 Syllabus: FIN6032 Kapitalmarkttheorie und Portfoliomanagement Prof. Dr. Kirsten Wüst Hochschule Pforzheim / Pforzheim University Lehrveranstaltung: Workload: Level: Voraussetzungen: FIN Kapitalmarkttheorie und Portfoliomanagement 3 ECTS bei 2 Semesterwochenstunden in einem Semester (30 Kontaktstunden in der Vorlesung, 60 Std. Selbststudium) berufsqualifizierendes akademisches Niveau Baut auf einem betriebswirtschaftlichen Bachelor-Abschluss auf, dabei vor allem auf den Themenbereichen: Mathematik, Statistik, Investition und Finanzierung Gültigkeit: Wintersemester 2015/16 Lehrender: Prof. Dr. Kirsten Wüst Büro: W Kolloquium: Siehe LSF Tel.: (secretary) Fax: kirsten.wuest@hs-pforzheim.de Ort und Zeit: Siehe LSF

2 2 Kurzbeschreibung: Diese Vorlesung konzentriert sich auf die traditionellen Methoden der Portfolio-Optimierung und auf die kapitalmarkttheoretischen Standardmodelle Capital Asset Pricing Model (CAPM) und Arbitrage Pricing Theory (APT). Dabei werden die Optimierungsansätze den Kapitalmarktmodellen vorangestellt, da der klassische Optimierungsansatz von Markowitz als Fundament der Gleichgewichtsmodelle auf dem Kapitalmarkt gilt. Die klassische Portfoliotheorie greift in Zeiten normalen Marktgeschehens. Ergänzend müssen Betrachtungen der Risikoanalyse in Krisensituationen angestellt werden. Dieses erfolgt anhand der Risikomaße Value at Risk und Expected Shortfall. Lernziele: Die Studierenden kennen die traditionellen Ansätze der Portfolio-Optimierung; 2. verstehen den Kapitalmarkt und die sich daraus ergebenden Implikationen für das aktive Portfoliomanagement; 3. kennen die Grundformen der Gleichgewichtsmodelle und deren empirischen Gehalt; 4. können Portfolios nach verschiedenen Ansätzen konstruieren und deren Performance quantitativ analysieren; 5. kennen die Voraussetzungen der Ansätze der Portfolio-Selektion und wissen, dass diese in der Realität nicht immer gegeben sind (Behavioral Finance); 6. kennen die Risikomaße des Value at Risk und des Expected Shortfall und können diese auf einzelne Finanzinstrumente sowie auf Portfolios anwenden. Das Modul dient der Wissensverbreiterung und vertiefung sowie der Vermittlung instrumentaler Kompetenzen. Beitrag des Faches zur Gesamtzielerreichung des Studienganges: Programm Ziel Unterziel Beitrag I. Wissensverbreiterung und vertiefung mit Blick auf theoretische Konzepte und praktische Anwendungen in Controlling, Finanz- und Rechnungswesen. Die MACFA Masterabsolventen sind über das im Bachelor Studium hinaus erworbene Wissen: 1. mit Modellen, Konzepten, Normen und Verschiedene Risikomaße und deren Vor- Anwendungen aus Controlling, Finanz- und Nachteile, Traditionelle Ansätze der und Rechnungswesen vertraut. Portfolio-Optimierung (Markowitz, Black, Tobin), CAPM-Modell, Grundlagen der Behavioral Finance, Selbstständige Berechnung des Value at Risk für Portfolien mit verschiedenen Methoden. 2. Sie sind in der Lage, für theoretische oder praktische Aufgabenstellungen aus Controlling, Finanz- und Rechnungswesen geeignete Ansätze zur Lösung der aufgeworfenen theoretischen oder praktischen Fragen zu identifizieren, in ihrer Relevanz zu bewerten und kritisch zu hinterfragen. 3. Sie können auf dieser Grundlage theoretische/praktische Aufgabenstellungen/Forschungsfragen aus Die Studierenden kennen den Anwendungsbereich der Modelle und Konzepte und deren Vorteile und auch Limitierungen. Die Studierenden können mit Hilfe von Excel Lösungen für quantitative Problemstellungen erarbeiten.

3 3 den genannten Bereichen definieren, Arbeitsziele zur Lösung dieser Fragen klar formulieren und den Lösungsprozess zur Erreichung der Arbeitsziele strukturieren. II. Systemische, analytische und instrumentelle/konzeptionelle Kompetenzen zur Lösung von theoretischen und/oder praktischen Aufgabenstellungen in Controlling, Finanz- und Rechnungswesen. Die MACFA Masterabsolventen sind in der Lage: 1. unter Rückgriff auf geeignete Modelle und Konzepte unter Einhaltung vorgegebener Normen die Komplexität spezifischer wissenschaftlicher und/oder praktischer Aufgabenstellungen aus Controlling, Finanz- und Rechnungswesen zu durchdringen, 2. diese mittels wissenschaftlich fundierter Methoden zu analysieren Die Studierenden kennen die Anwendungsgebiete, Schwierigkeiten und Gefahrenpotenziale der behandelten Modelle und Konzepte. Die Studierenden können die verwendeten Risikomaße und Verfahren kritisch bewerten. 3. und auf Basis der Analyseergebnisse eigenständige, kreative, reflektierte und mit empirischen und/oder theoretischen Die Studierenden können mit Hilfe von Belegen gut begründete Excel Lösungen für quantitative Empfehlungen/Ergebnisse/Antworten auf Problemstellungen erarbeiten. spezifische Forschungsfragen bzw. komplexe praktische Aufgabenstellungen zu erarbeiten. III. Kommunikative und soziale Kompetenzen zur Überzeugung Dritter von entworfenen Lösungsvorschlägen. Die MACFA-Masterabsolventen sind in der Lage: 1. eigenständig erarbeitete Die Studierenden erarbeiten in Gruppen Lösungsvorschläge in einer klaren, Lösungen für vorgegebene prägnanten und stilistisch angemessenen Aufgabenstellungen und diskutieren über Weise Dritten zu vermitteln. Lösungswege mit ihren TeamkollegInnen. 2. Sie berücksichtigen dabei die für wissenschaftliche Lösungskonzepte X adäquaten formalen Vorgaben 3. und argumentieren in einer überzeugenden Weise, in dem Sie ihre Lösungsvorschläge in der Argumentation X nachvollziehbar, differenziert und ausreichend belegt vortragen.

4 4 Vorläufiger Zeitplan/Inhalt: (Die Termine sind vorläufig, die einzelnen Themen können sich noch verschieben) Vorlesung (90 Min.) Thema 1 Einführung in die Veranstaltung, diskrete vs. stetige Renditen 2 Einführung in die Portfoliotheorie, Diversifikation eines Portfolios mit 2 Aktien, Arbeit am Laptop Datensatz Bayer-VW Stetige/diskrete Renditen (dabei nur die Renditen anschauen) verschiedene Risikomaße (Std, Downside Dev. Value at Risk für beide Aktien im Vergleich) (bis Folie 40) Aufgabenblatt 1, Aufgabe: Einführung Risiko.xls 3 Diversifikation eines Portfolios mit 2 Aktien Übung Portfoliosigma (bis Folie 56) 4 Portfoliotheorie Diversifikationseffekt Arbeit am Laptop - Portfoliolinie bzw. Aufgabenblatt 2 5 Minimum-Varianz-Portfolio Computerübung Excel-Solver Portfolio mit 3 Aktien- Leerverkäufe 6 Optimierung nach Tobin 7 Aufgaben auf dem Papier und in Excel 8 Marktmodell CAPM 9 Aufgaben CAPM, APT und empirischer Gehalt von Gleichgewichtsmodellen, Effizienz von Märkten 10 Behavioral Finance 11 VaR Einführung, VaR für einzelne Aktien 12 VaR für Portfolios 13 VaR: Monte-Carlo-Simulation, 14 VaR: Historische Simulation 15 Klausurvorbereitung Lehr- und Lernkonzept Es wird keine Mathematikvorlesung im engeren Sinn gehalten, sondern die Algorithmen und Modelle werden exemplarisch vorgestellt. Dabei liegt der Schwerpunkt der Vorlesung auf der Anwendung der Methoden am Rechner und deren Interpretation in der Praxis. Insbesondere soll damit das Abstrahieren und das Denken in der Modellsprache der Mathematik gefördert werden. In dieser Veranstaltung bediene ich mich der Lehrform Vorlesung und versuche mittels Übersichten, Beispielen und Aufgaben den Stoff abwechslungsreich und anwendungsorientiert darzustellen. Das Lehr- und Lernkonzept basiert dabei auf zwei Komponenten. Zunächst werden die neuen Wissensinhalte in der Theorie vorgestellt. Sie werden dann aber direkt im Anschluss in Computerübungen und anderen Aufgaben praktisch vertieft. Die Lösung der Aufgaben sollte dabei selbständig oder in selbstorganisierten Lerngruppen erfolgen. Theoretische und praktische Phasen wechseln sich dabei kontinuierlich ab, um durch die Praxis das theoretisch Erlernte zeitnah zu vertiefen. Empfohlene Literatur: Jeweils in der aktuellen Auflage: Garz, H.,Günther, S., /Moriabadi, C.: Portfolio-Management, Frankfurt School Verlag. Bitsch, F.: Loss aversion, narrow framing und das equity premium puzzle : ein Erklärungsansatz zur Empirie der Finanzmärkte durch die behavioral finance

5 5 Wüst, K.: Risikomanagement Eine Einführung mit Anwendungen in Excel, UTB, München. Verhaltensregeln und wissenschaftliches Ehrverständnis: Das Lesen und Üben mit Hilfe von wirtschaftswissenschaftlicher Literatur gehört zum selbstverständlichen Handwerkszeug eines Pforzheimer Absolventen. In diesem Syllabus und in meinen Vorlesungsskripten finden Sie weitreichende Literaturhinweise. Bitte verhalten Sie sich fair gegenüber den anderen. Dazu gehört auch, dass Sie pünktlich erscheinen, nicht früher gehen und dass Sie alle sonstigen Belange, die nichts mit der Vorlesung zu tun haben (z.b. Telefonieren, SMS versenden etc.), in der Pause erledigen. Bitte bringen Sie stets die notwendigen Unterlagen und einen Taschenrechner sowie einen Laptop mit. Ich erwarte, dass jeder Studierende in den Veranstaltungen mitarbeitet und den Stoff regelmäßig vor- und nacharbeitet. Die Komplexität des Stoffes erfordert es, ständig am Ball zu bleiben. Es ist selbstverständlich und gewünscht, dass in der Vorlesung jederzeit inhaltliche Fragen gestellt werden. Dies dient - neben Ihrem Verständnisfortschritt - auch der Lehrenden bei ihrer Einschätzung des Kenntnisstandes der Studierenden, um mögliche Themenfelder nochmals zu vertiefen und die Lerngeschwindigkeit ggfs. anzupassen. Fragen Sie bitte direkt in der Veranstaltung oder in der nächsten Vorlesung. Sofern Sie dies nicht wollen oder können, sprechen Sie mich bitte direkt nach der Veranstaltung auf das Problem an. Idealerweise wird das Selbststudium (Vor- und Nacharbeiten, Vertiefung je nach Interesse und Studienschwerpunkt) noch durch eine Lerngruppe ergänzt. Mein Selbstverständnis als Lehrende Ich will meinen Teil dazu beitragen, dass Sie einen erfolgreichen Lernfortschritt realisieren und ein Verständnis für die praktische Bedeutung der Lerninhalte bekommen. Verständnisfragen sollten möglichst gleich während der Veranstaltung gestellt werden. Ebenso sind Ihre Anregungen für Verbesserungen und Kommentare, die dem Lernfortschritt aller dienen, herzlich willkommen. Mein Ziel ist es, dass Sie die Veranstaltung erfolgreich abschließen, allerdings liegt der wesentliche Teil der Arbeit bei Ihnen. Ihr Lernen ist mir ein Anliegen, dabei möchte ich Sie unterstützen. Falls Sie mit der Veranstaltung irgendwelche Probleme haben, sollten Sie mich direkt ansprechen. Leistungsnachweis Der Leistungsnachweis besteht aus einer 90-minütigen Klausur zu Semesterende. Die Punkte werden zusammen mit denjenigen aus der Vorlesung International Financial Markets zu einer Note verrechnet: 'Sehr gut' bedeutet herausragende Leistung die weit über dem Durchschnitt liegt. 'Gut' bedeutet gute Leistung, die über dem Durchschnitt liegt. 'Befriedigend' bedeutet durchschnittliche Leistung, welche durchaus Mängel aufweist, jedoch den Anforderungen grundsätzlich entspricht. 'Ausreichend' bedeutet unterdurchschnittliche Leistung mit auffälligen Mängeln. Mangelhaft' bedeutet nicht akzeptable Leistung, welche den Anforderungen nicht mehr entspricht. Viel Erfolg! Kirsten Wüst