Plasma die Kraft im Blut

Größe: px

Ab Seite anzeigen:

Download "Plasma die Kraft im Blut"

Hedwig Dittmar
vor 7 Jahren
Abrufe

1 Plasma die Kraft im Blut Blutplasma ist der flüssige Anteil des Blutes. Plasma bleibt übrig, wenn die Blutzellen, bestehend aus weißen und roten Blutkörperchen sowie Blutplättchen, herausgefiltert werden. Etwa 55 Prozent des Blutes sind reines Plasma eine hellgelbe, klare Flüssigkeit, die zu ca. 90 Prozent aus Wasser besteht. Als gelöste Stoffe finden sich darin geringe Anteile von Salzen, Mineralien, Kohlenhydraten und Fetten. Von wesentlicher Bedeutung für medizinische und pharmazeutische Zwecke sind jedoch die im Plasma enthaltenen Proteine (Eiweiße), von denen heute rund 120 verschiedene nachweisbar sind. Sie erfüllen lebensnotwendige Funktionen, die in der Notfallmedizin ebenso zum Einsatz kommen wie bei der Behandlung schwer und chronisch Kranker. Heute ist die Medizin dank des Engagements zahlreicher freiwilliger Spender in der Lage, tagtäglich Leben zu retten. Ob nach tragischen Unfällen, schweren Operationen oder Erkrankungen jeder Tropfen Blutplasma ist lebensrettend. Zudem werden zahlreiche chronische Krankheiten wie beispielsweise die Bluterkrankheit erfolgreich durch Arzneimittel behandelt, deren Ausgangsstoff menschliches Blutplasma ist. Die Plasmaspende ist in Deutschland wenig bekannt, ganz im Gegensatz zu Amerika. Dort ist das Verfahren der Plasmapherese seit Jahren als eine weitere Spendemöglichkeit neben der Vollblutspende etabliert. Ein großer Teil des für die Versorgung mit Plasmapräparaten notwendigen Plasmas in Deutschland stammt entsprechend aus US-Importen. Hierzulande besteht ein großer Aufklärungsbedarf seitens der Bevölkerung. Gemeinsam arbeiten die Plasmaindustrie, kommunale Blutspendedienste der Kliniken sowie das Deutsche Rote Kreuz daran, den Bekanntheitsgrad der Plasmaspende zu erhöhen.

2 Die wichtigsten Fakten zur Plasmaspende im Überblick Die Plasmapherese ist kreislaufschonend und besonders gut verträglich. 45-mal im Jahr kann gespendet werden. Der Körper regeneriert sich nach der Plasmapherese innerhalb von 2 Tagen ml Blutplasma werden pro Spende entnommen. Spenden kann jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 68 Jahren. Das Mindestgewicht beträgt 50 kg. Plasmaspender erhalten regelmäßig einen kostenlosen Gesundheitscheck. Sicherheit auf höchstem Niveau In puncto Sicherheit haben staatliche Stellen auf internationaler und auf Bundesebene Richtlinien und Gesetze geschaffen, die die Rahmenbedingungen zur Spende und zur Transfusion auf die höchste Sicherheitsstufe erheben, z.b. das Arzneimittelgesetz und das Transfusionsgesetz. Hierzu zählen die Beratung, die sorgfältige Erst- und Nachuntersuchung sowie die Prüfung des aktuellen Gesundheitszustandes der Spender durch einen Arzt und notwendige Laboruntersuchungen bei jeder Spende. Diese Daten sind für den Spender transparent. Der Gesundheitscheck hilft, Krankheiten gezielt vorzubeugen. Der gesamte Spendevorgang in den Zentren der Plasma Service Europe GmbH unterliegt sowohl in personeller als auch in technischer Hinsicht verbindlichen Hygienemaßnahmen. Das Plasma durchläuft ein geschlossenes System. Alle Berührungspunkte wie Nadel, Schlauch, Sammelbeutel sowie Zentrifugenkammer bestehen aus Einwegmaterialien, die bei jeder Spende ausgetauscht werden und vollkommen steril sind. Zum Schutz der Plasma-Empfänger wird jede Plasmaspende einer zweimonatigen Quarantänelagerung unterworfen, im Anschluss daran erfolgt eine erneute Überprüfung der Spende auf Viren. Erst dann wird das Blutplasma zur Weiterverarbeitung freigegeben. Die Zentren der Plasma Service Europe GmbH werden kontinuierlich durch interne und externe Audits überprüft. Die Ausstattungen sind auf dem neuesten Stand der Technik und Wissenschaft. Ein integriertes Sicherheitssystem gewährleistet zudem, dass nur Blutplasma in die Weiterverarbeitung gelangt, das alle Anforderungen an Reinheit, Qualität und Sicherheit erfüllt.

3 Blutplasma wichtiger Lieferant von Proteinen Im Blutplasma sind ca. 120 Eiweißstoffe enthalten. Jeder einzelne ist einzigartig. Drei Proteingruppen sind in der pharmazeutischen Nutzung von großer Bedeutung. Das im Blutplasma am häufigsten vorkommende Protein ist das Albumin. Es macht über 50 Prozent der Proteine im menschlichen Plasma aus und erfüllt verschiedene Transportfunktionen. Zudem bindet es zahlreiche Stoffe, darunter z.b. Salze und Stoffwechselprodukte. Albumin reguliert die Verteilung von Wasser zwischen Blutgefäßen und Körpergewebe, ist also maßgeblich an der Stabilisierung des Flüssigkeitshaushalts beteiligt. Eine weitere wichtige Eiweißgruppe sind die Gerinnungsfaktoren. Sie verringern gemeinsam mit den Blutplättchen den Blutverlust bei Verletzungen. Zwölf unterschiedliche Gerinnungsfaktoren sind bekannt. Die bedeutendsten sind der Faktor VIII und Faktor IX. Diese sind entscheidend für die Behandlung von Bluterkranken. Der Gehalt der Proteine im Plasma kann von Spender zu Spender enorm schwanken. Der Albumingehalt im Plasma schwankt beispielsweise von 35 bis 50 Gramm pro Liter. Andere Proteine, wie die Gerinnungsfaktoren, sind nur in sehr geringen Mengen (wenige Mikrogramm pro Liter) im natürlichen Plasma enthalten. Für eine gezielte Therapie bei einem Gerinnungsfaktorenmangel müsste man Plasma also in sehr großen Volumenmengen verabreichen. Da dies aus naheliegenden Gründen nicht möglich ist, erfordern die Therapien solcher Mangelerkrankungen eine Anreicherung der entsprechenden Proteine als Hochkonzentrate mit einem geringen Gesamtvolumen. Weitere wichtige Proteine sind die Immunglobuline oder Antikörper, die für die Immunabwehr eine bedeutende Rolle spielen. Sind einzelne Bausteine des Immunsystems nicht oder nicht ausreichend vorhanden, kommt es zu einer hohen Infektionsanfälligkeit der Patienten. Dieser Mangel kann durch das Verabreichen von Immunglobulinen gezielt ausgeglichen werden.

4 Plasma rettet Leben, jeden Tag Mehr als Menschen in Deutschland leiden an den unterschiedlichen Arten der Hämophilie, der sogenannten Bluterkrankheit. Bis in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts hatten Betroffene der Hämophilie A kaum eine Chance, älter als 18 Jahre zu werden. Dann folgte der medizinische Durchbruch: Das menschliche Blutplasma konnte isoliert, in seine Bestandteile getrennt und dadurch in konzentrierter und hochgereinigter Form verabreicht werden. Seit den 70er Jahren kann die Hämophilie durch Medikamente behandelt und Folgeschäden meist verhindert werden. Die Lebenserwartung von Blutern ist heute dank der modernen Medizin annähernd so hoch wie bei gesunden Menschen. Aus Blutplasma werden noch viele weitere, meist lebensrettende Arzneimittel hergestellt. Da Plasma einzigartig ist und nicht künstlich hergestellt werden kann, ist man bei der Herstellung auf die Spende Freiwilliger zwingend angewiesen. Zu den bekanntesten Medikamenten, die aus Blutplasma hergestellt werden, zählen die Gerinnungsfaktor- sowie Immunglobuline-Präparate. Letztere kommen in unterschiedlichen Zusammensetzungen zum Einsatz: bei schweren Operationen, Transfusionen, Antikörpermangel- und Autoimmunerkrankungen, schweren Infektionen und Sepsis. Neben der Herstellung von Medikamenten findet Blutplasma als Arzneimittel auch direkte Anwendung bei Patienten.

5 Kontakt: Plasma Service Europe GmbH Berit Degen Leitung Spendermanagement Am Strande 3 / Silo III Rostock Tel Fax Mail: berit_degen@biotest.de Sitz der Gesellschaft: Plasma Service Europe GmbH Landsteinerstraße Dreieich Mail: info-pse@plasmaservice.de

Ähnliche Dokumente

Unternehmensporträt. Plasma Service Europe GmbH Landsteinerstraße Dreieich Mail:

Unternehmensporträt. Plasma Service Europe GmbH Landsteinerstraße Dreieich Mail: Unternehmensporträt _ Plasma Service Europe GmbH Landsteinerstraße 5 63303 Dreieich Mail: info-pse@plasmaservice.de www.plasmaservice.de Geschäftsführer: Ulrich Auch Gegründet: 2001 _ Angestellte: mehr