Abschlussprüfung. im Ausbildungsberuf Vermessungstechniker/in Sommertermin Praktische Übungen, Aufgabe 2

Transkript

1 Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf Vermessungstechniker/in Sommertermin 2003 Praktische Übungen, Aufgabe 2 Lösungsfrist: Hilfsmittel: 3,5 Stunden Maßstab und Zeichengeräte, Formelsammlung, programmierbarer Rechner/Laptop Anlagen: 1 Fortführungsriss Gemarkung Billerbeck (Anlage 1) 1 Fortführungsriss Gebäudeeinmessung Gemarkung Billerbeck (Anl. 2) 1 Fortführungsriss Topographie (Anlage 3) 1 Flurkartenauszug (Anlage 4) 1 Vordruck Flächenberechnungsprotokoll 2 Vordrucke Kleinpunktberechnung 1 Vordruck Polarpunktberechnung 1 Vordruck Koordinatenumformung 1 Vordruck Koordinatenverzeichnis 1 Vordruck Schnittpunktberechnung 1 Blatt Millimeterpapier Hinweise: Diese Arbeit umfasst 7 Seiten, 4 Anlagen und 8 Vordrucke. Bitte auf Vollständigkeit prüfen! Tragen Sie bitte auf allen Blättern (Aufgabenbogen, Formulare und ggf. Ergänzungsblätter) Ihren Namen und die ein! Der eingeklammerte Wert gibt die maximal erreichbaren Punkte an. Es wird besonderer Wert auf eine leserliche Schrift und ein sauberes Schriftbild gelegt. Rechner:... Fabrikat/Typ:... Programm:... Hinweis zur Bearbeitung aller Aufgaben Die gesamte Arbeit ist seitenmäßig durchzunummerieren und mit einem Inhaltsverzeichnis zu versehen, das Querverweise auf die Seitennummern der Berechnungen enthält. Das Inhaltsverzeichnis soll die Lösungswege strukturiert in Kurzform beschreiben. Fehlende und unvollständige Dokumentation führt zu Punktabzug. Bei fast allen Aufgaben sollen Vermessungsvordrucke benutzt werden. Formeln sind dann nicht mehr anzugeben. Berechnungen ohne Programme sind zu gliedern und klar den einzelnen Aufgaben zuzuordnen. Formeln und Zwischenergebnisse sind niederzuschreiben. Bei unvollständig aufgezeigten Rechenwegen können entsprechende Abschnitte nicht gewertet werden. 1

2 Hinweise für die Berechnungen mit programmierbaren Rechnern Grundsätzlich sind die Vermessungsvordrucke (VV) zu benutzen. Je nach Vordruck sind einzutragen: -> Nummer der Berechnung -> die Nummern der gegebenen und der zu berechnenden Punkte -> die berechneten Koordinaten -> Kleinpunktberechnung: die gemessene und die aus Koordinaten berechnete Strecke -> Kleinpunktberechnung: die Längenabweichnung und die erlaubte Abweichung -> Kleinpunktberechnung: die aus dem Riss entnommenen Abszissen- und Ordinatenmaße -> Polarpunktberechnung: den Horizontalwinkel, die Zenitdistanz und die Strecke -> Parallelschnittpunktberechnung: der Abstand s -> Höhen- und Höhenfußpunkt: die Seiten a, b und c -> Transformation: die Koordinaten des alten und neuen Systems (Start- und Zielsystem) -> Koordinatenverzeichnis: nur endgültige, neu berechnete Koordinaten von Grenz- oder Gebäudepunkte sind zu übernehmen -> Streckenkontrollen: gerechnete und gemessene Strecke -> Streckenkontrollen: können zum Teil in Zusammenhang mit der Flächenberechnung durchgeführt werden -> alte, gegebene Koordinaten müssen nicht noch einmal im VV eingetragen werden -> jede neu berechnete Koordinate muss nur einmal im VV mit vollem Wert eingetragen werden. 2

3 Aufgabe 1 Katastertechnische Bearbeitung einer Fortführungsvermessung mit Absteckungsberechnungen (dazu Anlage 1 und 4) (max. 44 Pkt.) Das mittelständige Unternehmen Abbruch Müller GmbH sucht für seinen Betrieb ein größeres Grundstück im Kreis Coesfeld, um seinen Abraum entsorgen zu können. Die Stadt Billerbeck bietet dem Investor die Flurstücke 23 und 24 zum Kauf an. Zur Errichtung eines Eigenheimes für den Firmeninhaber soll der westliche Teil des Grundstückes abgetrennt werden. 1. Berechnen Sie die Gauß-Krüger-Koordinaten der für die sachgemäße Übernahme erforderlichen Grenzpunkte (Trennstück und Reststück). Dabei ist für den Grenzpunkt 89 das abgegriffene durchlaufende Maß 75,0 m und für den Grenzpunkt 88 das abgegriffene durchlaufende Maß 35,0 m anzuhalten. 2. Berechnen Sie die Ordinaten und Abszissen der alten Grenzpunkte 80, 82 und 84 auf die jeweilige Messungslinie, damit ein Vergleich mit alten Messungszahlen von früheren Fortführungen möglich ist. Tragen Sie die Ergebnisse in den Fortführungsriss (Anlage 1) ein. 3. Berechnen Sie die Koordinaten der Punkte 91 und 92 (siehe Punkt 1). Tragen Sie die durchlaufenden Maße bzw. die Schlussmaße für die indirekt vermarkten Grenzpunkte 91 und 92 in den Fortführungsriss ein (Anlage 1). 4. Übernehmen Sie die Koordinaten in den Vordruck Koordinatenverzeichnis. Proben Sie Ihre Berechnungen anhand der Grenzlängen (Grenzlängen der Flurstücke können zur Vereinfachung bei der Flächenberechnung hinter den Punktnummern eingetragen werden). 5. Ermitteln Sie die Flächen der Flurstücke 101 bis 104. Die Flächenberechnung soll als Anlage dem Flächenberechnungsprotokoll beigefügt werden. Kontrollieren Sie die Berechnung entsprechend dem FortfVErl. durch eine Massenberechnung. Die endgültigen Flächen sind in Alter Bestand und Neuer Bestand im Flächenberechnungsprotokoll gegenüberzustellen. Es sollen die neu berechneten Flächen eingeführt werden. Buchmäßige Fläche Flurstück 23: GFU 1465 m²; Flurstück 24: GFU m²; Benutzen Sie die in der Anlage 1 eingetragenen neuen Punkt- und Flurstücksnummern. Die Koordinatenberechnungen sollen mit mm Angabe durchgeführt werden. Die Festsetzung der endgültigen Koordinaten erfolgt auf cm. Die Flächen sind im Vordruck Flächenberechnungsprotokoll mit notwendigen Hinweisen und Erläuterungen (z.b. siehe Anlage Seite...) nachzuweisen. Es ist anzugeben, ob das benutzte Flächenberechnungsprogramm die Abbildungsverzerrung berücksichtigt. 3

4 Koordinatenverzeichnis Gauß-Krüger Netz 1977 Pkt.-Nr. Rechts Hoch , , , , , , , , , , , , , ,82 Winkelfeldbuch: Standpkt. Zielpkt. Horizontalwinkel Zenitwinkel Horizontalentf. AP 11 AP 9 312, ,193 AP , , , , , , , , , ,040 AP 112 AP 9 47, ,980 AP , , , , , , , ,669 4

5 Aufgabe 2 Gebäudeeinmessung (dazu Anlage 2) (max. 21 Pkt.) Die Bebauung der Grundstücke 101 und 102 mit anschließender Einmessung erfolgte im Jahr Die Einmessung des Gebäudes wurde in Echtzeit mit SAPOS GPS (VRS-Technik) durchgeführt. Dabei wurde jeder Punkt mit entsprechender Zeitdifferenz doppelt bestimmt und die Koordinaten gemittelt. (Ergebnisse siehe Tabelle) Örtliche Koordinaten ermittelt mit Sapos Echtzeit (siehe Anlage 2) Pkt.-Nr. Rechts Hoch ,18 845, ,50 791,14 Hilfspunkt 1 780,11 785,68 Hilfspunkt 2 778,11 781,92 Hilfspunkt 3 783,17 773,90 Hilfspunkt 4 786,57 771,17 Hilfspunkt 5 798,14 776,26 Hilfspunkt 6 798,58 780,17 Hilfspunkt 7 796,45 789,85 Hilfspunkt 8 789,26 790,25 Berechnen Sie: a) Die örtlichen Koordinaten der neuen Gebäudeecken b) Die endgültigen Gauß-Krüger-Koordinaten (Netz 1977) der neuen Gebäudeecken Führen Sie entsprechende Kontrollberechnungen durch. Falls Sie fehlerhafte Maße feststellen, berichtigen Sie diese. Hinweis: Die Hilfspunkte 1 8 liegen nicht in der Gebäudeverlängerung! 5

6 Aufgabe 3 Gefälle und Steigungsverhältnis (dazu Anlage 4) (max. 11 Pkt.) Im nördlichen Teil des Grundstückes 104 soll ein Zufahrtsweg gebaut werden. Das Gefälle dieses Weges soll ohne große Erdarbeiten 3% nicht übersteigen. In dem beiliegenden Plan (siehe Anlage 4) sind die Achspunkte des projektierten Weges mit 1000 und 1001 festgelegt. Ermitteln Sie mit Hilfe von Kartenmaßen a) das Gefälle in %. Kann die geforderte Bedingung ohne Auf-/Abtrag eingehalten werden? b) das Steigungsverhältnis 1: n Aufgabe 4 Höhenberechnung mit Erdmassenermittlung (dazu Anlage 3) (max. 24 Pkt.) Im südlichen Teil des Grundstückes befindet sich ein alter Graben, der teilweise zugeschüttet werden soll. Die Kosten hierfür will die Stadt Billerbeck übernehmen. Der Graben wurde nach Lage (Anlage 3) und Höhe (siehe Nivellement Seite 7) vermessen. a) Das Nivellement ist zu berechnen. Begründen Sie, ob für das Nivellement eine Fehlerverteilung erforderlich ist? b) Exemplarisch ist ein Querprofil für eine der vier Station bis im Maßstab 1:100 aufzutragen. c) Für die Zuschüttung des Grabenstücks von bis ist die erforderliche Erdmasse zu berechnen. d) Welche Kosten entstehen, wenn für den benötigten Boden (Ergebnis c)) einschließlich Anfuhr und Verdichtung 32,08 /m³ anzusetzen sind. Die Bodenverdichtung ist mit 11% zu berücksichtigen. 6

7 Einwägung:...Aufnahme topographische Punkte Punkt Ablesung Unterschied Höhe Nr. Rück Wärts Mitte Vor Wärts Steigen Fallen Über NN MB 115 0,953 46,276 Bemerkungen 1,746 1,765 1,097 2, , ,52 403,404 3,54 Grabensohle 405 1, ,16 1, , ,32 409,410 3,30 Grabensohle 408 1, , , ,88 415,416 3,69 Grabensohle 417 1, ,82 1,356 2, , ,71 421,422 3,38 Grabensohle 420 1, ,77 1,635 1,988 MB181 2,143 42,223 Rechen aufgem. : Proben durch:horsel, Dipl.Ing Instr.:Ni2 Nr.107 7

8

9

10

11