Holzbau auch in NRW eine Lösung

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1 Holzbau auch in NRW eine Lösung Dr. Rainer Joosten Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz Referat III-2 Waldbau, Klimawandel im Wald, Holzwirtschaft

2 Darüber reden wir nicht Ich weiß, dass serieller Wohnungsbau nicht Platte bedeutet und hoffe, Sie wissen, dass Holzbau nicht Baracke ist.

3 Werkstoff Holz enorme Formstabilität und hohe Festigkeit hohe Tragfähigkeit bei geringem Gewicht hohe architektonische Freiheiten Geringe Wärmeleitfähigkeit (Lambdawert) Behaglichkeit nachwachsender & klimapositiver Rohstoff Quelle: Hüttemann Holz GmbH, Olsberg Quelle: Pollmeier Massivholz, Creuzburg Quelle: Neue Holzbau AG, Lungern (CH)

4 Warum ist Holz klimafreundlich? Der lebende Baum bindet Kohlenstoff (CO 2 ) im Holz Holz ist ein nachwachsender Rohstoff Holzproduktion und Holzbearbeitung benötigen wenig Energie Holz ersetzt fossile Roh-/Brennstoffe Beispiel: Holzaußenwand 7% des Treibhauspotentials einer massiven Außenwand Klimaschutzplan: LR-KS3-M50 nachwachsende Rohstoffe beim Bauen stärken

5 Holzbaubranche in NRW Mit über Beschäftigten stellt NRW im Bundesvergleich einen der wichtigsten Konzentrationsstandorte der Holzfertigbauindustrie dar Beschäftigen im Bereich Zimmerei und Ingenieurholzbau Quelle: IIWH 2011

6 NRW hat Nachholbedarf in Sachen Holzbau Wohnbau (Neubau) 2013 Quote der genehmigten Wohngebäude in Holzbauweise 9 < 10% 10 19% > 19% 19 25

7 Holzrahmenbau Holzgerüst mit Beplankung (OSB-Platten) Fertigung Elementen in der Werkhalle Rohkonstruktion oder oberflächenfertiges Bauteil inkl. Fenster für Baustelle Quelle: Brüggemann Holzbau GmbH, Neuenkirchen

8 Holzrahmenbau Praxisbeispiel Forstliches Bildungszentrum für Waldarbeit und Forsttechnik NRW Quelle: Maas Ingenieure, Werl

9 Holzmassivbau tragenden Elemente aus Vollholz Brettstapel- und Brettsperrholzelementen sehr große vertikale Lasten Bevorzugter Einsatz tragende Schichten Quelle: Timbertower GmbH Quelle: Terhalle Holzbau, Ahaus

10 Holzmodulbau Anlieferung von Fertigteilelementen Fertigung von Raumzellen In der Field-Factory fertige Elemente und einzelnen Komponenten zu Wohnmodulen zusammengebaut Module gereiht, gestapelt; bis zu 8 Geschossen Parallele Fertigstellung (Innenausbau, Dach, Fassade etc.) Quelle: LiWooD Management AG, München; Michael Heinrich DAM

11 Holzmodulbau Praxisbeispiel Apartmenthäuser Studentenwerk Trier Von der Werkplanung bis zur Fertigstellung in 6 Monaten 84 Einzel-Apartments Brutto-Geschossfläche: 2751 m² Fertigstellung: August 2015 Energieeffizienz: KfW40 Fassade: Faserzementplatten Quelle: LiWooD Management AG, München; Bilder Sascha Kletzsch

12 Holz-Hybridbau Serielles Bauen mit Holz in Kombination mit anderen Werkstoffen Sonderbauten mehrgeschossigen und seriellen Wohnungsbau NRW verfügt über spezialisierten GU eigenen Fertigungsstätten und integraler Produktion Konzepte für Hybridbauweisen in Abhängigkeit v. Landesbauordnung Nutzung des geringen spezifischen Gewichts der Holzbauelemente im Bereich der oberen Geschosse von mehrgeschossigen Bauten Einsatz von Holz-Beton-Verbunddecken (geringes Gewicht, Spannweite, Schallschutz) Quelle: Brüninghoff GmbH & Co. KG, Heiden

13 Praxisbeispiel: Hybridbau Studentenappartments Wuppertal Förderung durch das MBWSV, Finanzierung durch die NRW.BANK 3 Gebäude für 84 Studenten Der Einsatz nichttragender Holztafelelemente und die Ausbildung des Tragwerks als reduzierte Skelettkonstruktion geringere Bauzeiten Flexibilität zur dauerhaften Nutzung der Grundstruktur übliche Flexibilität aus Bürobau wird auf den Wohnungsbau übertragen Beton auf ein Minimum für die Geschossdecken reduziert (Schall- und Brandschutzes sowie die thermische Speicherfähigkeit) Nutzungskonzept: Studentenappartments; Nachnutzung in Form von 1-3 Personen-Wohnungen möglich

14 Praxisbeispiel: Holz-Hybridbau Experimentelles Wohnen, Wuppertal Quelle: ACMS Architekten GmbH, Wuppertal

15 Holz-Hybridbau Experimentelles Wohnen, Wuppertal Quelle: ACMS Architekten GmbH; Tomas Rhiele (Außenfotos), Sigurd Steinprinz (Innenfotos)

16 Praxisbeispiel: Hybridbau H7 in Münster hybriden Tragwerkskonzeptes aus Massivholzelementen & Stahlbetonelementen Unterschreitung der EnEV um 30%, Sichtbare (Massiv-) Holzoberflächen, hohe Behaglichkeit Erdgeschoss und Tiefgarage aus tragenden Betonwänden, Stützen und Unterzügen in Stahlbetonweise Geschossdecken Holz-Beton-Verbunddecken (Schallschutz & Spannweite), Unterzüge als Brettschichtholzträger; geringes Eigengewicht der Tragwerkskonstruktion in den oberen Stockwerken

17 H7 Tragwerkskonstruktion Quelle: Brüninghoff GmbH & Co. KG, Heiden

18 Praxisbeispiel: Nachverdichtung Bauherr: LEG Wohnen, Köln Die in Zeilen gebauten Blocks aus den frühen 50er Jahren Durch die Aufstockung konnte die bestehende Wohnfläche um 45% erweitert werden Modernisierung und Aufstockung Ford Siedlung Köln Quelle: ARCHPLAN GmbH, Münster

19 Nachverdichtung Aufstockung Ford Siedlung Köln Quelle: ARCHPLAN GmbH, Münster

20 Praxisbeispiel: Fassade Sanierung der Gebäudehülle Bau- und Sparvereins Friemersheim in Duisburg vorgefertigten Fassaden-Elemente Wohnflächenerweiterung durch Einbeziehung der Balkonnischen Kein Umzug der Bewohner Quelle: Holzbau Kappler

21 zentrale Telefon-Hotline & digitale Kommunikationsplattform / Holzbau-Fachberatung für die Umsetzung von Projekten, auch im Rahmen der Vor-Ort-Beratung Digitale Bieterdatenbank (Holzbaukonzepte & Anbieter) Bereitstellung von spezifischen Fachinformationen (z.b. Qualitätssicherung & Zertifizierungen, Brandschutz) Quelle: Wald und Holz NRW

22 9. Europäischer Kongress (EBH 2016) Bauen mit Holz im urbanen Raum Gürzenich Köln, 19./20. Oktober 2016