Gesund sind wir stark! Sağlıklı daha güçlüyüz!

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1 Gesund sind wir stark! Sağlıklı daha güçlüyüz! "الصحة تعطينا القوة!" DOKUMENTATION DER FACHTAGUNG 28. Mai 2008 Besser essen. Mehr bewegen. In der Schwangerschaft Rund um die Geburt Mit jungen Familien Besser essen. Mehr bewegen. In der Schwangerschaft Rund um die Geburt Mit jungen Familien IN FRIEDRICHSHAIN-KREUZBERG IN FRIEDRICHSHAIN-KREUZBERG

2 Das dieser Veröffentlichung zugrunde liegende Projekt wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) gefördert. Zentrum für angewandte Gesundheitsförderung und Gesundheitswissenschaften GmbH Stephanie Wetzel SW-Ernährungswissenschaftliche Dienstleistung Mit freundlicher Unterstützung der Techniker Krankenkasse Herausgeber: Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Abt. Gesundheit, Soziales und Beschäftigung Plan- und Leitstelle Gesundheit Yorckstr. 4-11, Berlin Tel.: gespl@ba-fk.verwalt-berlin.de

3 Vorwort Am 28. Mai 2008 konnten wir zu unserer Fachtagung Besser essen. Mehr bewegen in Friedrichshain-Kreuzberg 165 Teilnehmer/-innen begrüßen. Die Ergebnisse der Einschulungsuntersuchungen und des Kinder- und Jugendgesundheitssurvey des Robert-Koch-Instituts belegen es: Das Übergewicht bei Kindern nimmt stetig zu! Kinder mit Migrationshintergrund und Armutsrisiko sind dabei besonders betroffen. Um chronische Folgeerkrankungen zu vermeiden, ist eine möglichst frühzeitige Prävention unbedingt erforderlich. Ausgehend von den Ergebnissen der bezirklichen Kindergesundheitskonferenz zur Ernährung und Bewegung im September 2005 und den Befragungen unserer Netzwerke Gesundheitsförderung rund um die Geburt und Migration, Integration und Gesundheit wurde ein Modellprojekt konzipiert Gesund sind wir stark! Sağlıklı daha güçlüyüz!, das seit Mitte 2006 für 3 Jahre gefördert wird. Ziel des Modellprojekts ist es, neue Zugangswege für die Prävention von Übergewicht nutzbar zu machen und die Zielgruppe junge Familien mit Kindern im Alter von null bis sechs Jahren zu einer gesundheitsförderlichen Lebensweise zu befähigen. Inzwischen wurden 60 Gesundheitstrainer und mentoren mit türkischem und arabischem Migrationshintergrund qualifiziert und vermitteln ihr Wissen in ihrem beruflichen Umfeld, in Nachbarschafts- und Stadtteilzentren und in Familien. Begleitet werden sie durch Supervision, Coaching und Evaluation. Die Veranstaltung hatte das Ziel, neben der Präsentation von wissenschaftlichen Daten zur Ernährung und Bewegung, das Modellprojekt als ein Good-Practice-Beispiel vorzustellen, das auch über den Modellzeitraum fortgesetzt und multipliziert werden soll. Des Weiteren ist geplant, die bezirkliche Veranstaltungsreihe fortzusetzen mit gesunder Ernährung und Bewegung in Kita und Schule. Herzlich eingeladen waren alle interessierten Schwangeren, Familien sowie die Fachöffentlichkeit. Die vorliegende Dokumentation soll allen Interessierten als Information und Arbeitshilfe dienen.

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5 Inhaltsverzeichnis Vorwort Knut Mildner-Spindler Das Netzwerk Gesundheitsförderung rund um die Geburt Ingrid Papies-Winkler 7 Kinder- und Jugendgesundheitssurvey Ergebnisse der KIGGS-Studie zur Ernährung und Bewegung Michael Thamm 14 Ernährung und Bewegung wichtig für gesundes Wachstum vom ersten Tag an Clarissa Schwarz 27 Aktuelle Ergebnisse der Einschulungsuntersuchung zu Übergewicht und Motorik Tanja Müller 31 Gesund sind wir stark! Sağlıklı daha güçlüyüz! - Vorstellung des 3-jährigen Modellprojekts zur Qualifizierung von Gesundheitstrainern und mentoren Detlef Kuhn 40 Sport in der Schwangerschaft Katrin Grabow 42 Bewegungsübung Anke von Popowski 46 Regeln, Rhythmus, Rituale mit Kindern gesund essen Stephanie Wetzel 47 Die FORMEL für erfolgreiche Veränderungen Robert Weiße 52 Gesundheitstrainer und mentoren im Einsatz Projekterfahrungen Anke Stoldt-Entezami 55 Gemeindedolmetschdienst Ingrid Papies-Winkler 58 Rezepte Buffet Gesundes und Köstliches aus aller Welt 60 Fotoanhang 79

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7 Das Netzwerk Gesundheitsförderung rund um die Geburt Ingrid Papies-Winkler Das für den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg formulierte Gesundheitsziel Besser essen. Mehr bewegen, knüpft wesentlich an dem bezirklichen Netzwerk Gesundheitsförderung rund um die Geburt an, das bereits 1996 in Folge der 1. bezirklichen Gesundheitskonferenz seinen Anfang nahm. Vor diesem Hintergrund wurde auch das im Folgenden dargestellte Modellprojekt Gesund sind wir stark! Sağlıklı daha güçlüyüz! konzipiert und realisiert. Das Netzwerk, entstanden aus einem Arbeitskreis unter Federführung der Plan- und Leitstelle Gesundheit, hatte sich zum Ziel gesetzt die Gesundheit von Schwangeren und jungen Familien zu fördern, insbesondere von sozial benachteiligten Zielgruppen oftmals Familien mit Migrationshintergrund. Darüber hinaus Mitwirkung bei der bezirklichen Gesundheitsplanung Verbesserung der Kooperation zwischen allen Einrichtungen und Personen, die mit Schwangeren und jungen Familien arbeiten Stärkung der Elternkompetenz Identifizierung von Versorgungslücken Initiierung von notwendigen Maßnahmen und Projekten Vermeidung von Doppelangeboten Ergebnisse der Berliner und der bezirklichen Gesundheitsberichterstattung sowie Befragungen von Gynäkolog(inn)en und Hebammen zeigen auf, dass die Inanspruchnahme von Vor- und Nachsorge rund um die Geburt von Frauen mit türkischem Migrationshintergrund deutlich geringer ist. Die Auswertung Berliner Perinataldaten, bezogen auf türkeistämmige Migrantinnen von (David 2005) zeigt außerdem, dass das Risiko Migrationshintergrund immer noch zuzutreffen scheint, insbesondere in Bezug auf einen schlechteren Zustand des Kindes nach der Geburt. Auch der Berliner Basisbericht 2006/2007 zu Gesundheits- und Sozialdaten bestätigt ausdrücklich den Handlungsbedarf im Bereich von Schwangeren und jungen Familien mit Migrationshintergrund. So wird eine erhöhte Säuglingssterblichkeit und die geringere Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen benannt. Der Arbeitskreis entwickelte sich zu einem interdisziplinären, ressort- und trägerübergreifenden Netzwerk mit ca. 40 beteiligten Einrichtungen auf freiwilliger Basis. 7

8 Öffentlicher Gesundheitsdienst Schwangeren- und Familienberatungsstellen Jugendamt Hebammen Geburtshilfe und Kinderkliniken Geburtshaus Jugendhilfeeinrichtungen Väterzentrum Gemeindedolmetschdienst Koordination Plan- und Leitstelle Gesundheit Familien- und Nachbarschaftseinrichtungen Gesundheitseinrichtungen Niedergelassene Gynäkologen und Kinderärzte Interkulturelle Einrichtungen Wissenschaftliche Einrichtungen Quartiersmanagements Soziale Stadt Das Netzwerk ist gekennzeichnet durch eine stabile Kontinuität der Mitglieder, wobei neue Teilnehmer erwünscht sind. Die Netzwerksteuerung obliegt der Plan- und Leitstelle in enger Anbindung an den politischen Dezernenten für Gesundheit. Ziele, Handlungsschwerpunkte und strategien werden partizipativ entwickelt und jeweils mit den geeigneten Kooperationspartnern umgesetzt. Im Folgenden ausgewählte Arbeitsergebnisse im Rahmen der Netzwerkentwicklung Von der Plan- und Leitstelle und dem Netzwerk wurde die Einrichtung des Geburtshauses Kreuzberg wesentlich unterstützt. Ca. 50 % der Frauen, die bis 1995 im ersten Geburtshaus Charlottenburg entbanden, kamen aus Kreuzberg und Neukölln. Das Bezirksamt stellte 1996 dem Geburtshaus Räume des Gesundheitsamtes für ambulante Entbindungen und Vor- und Nachbetreuungen von Schwangeren zur Verfügung. Besonders wurde darauf hingewirkt, dass eine räumlich und fachlich enge Kooperation mit dem Vivantes Klinikum Am Urban und dem Gesundheitsamt stattfindet. Inzwischen wurde das Geburtshaus zu einer berlinweit anerkannten Einrichtung mit vielen Kursangeboten. Ca Kinder wurden bisher ambulant entbunden. Das Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung des Gesundheitsamtes, Albatros-Lebensnetz e.v. und Balance e.v. beraten und betreuen Schwangere und Familien ärztlich und sozialpädagogisch. Auch Nichtversicherte und Menschen ohne Aufenthaltsstatus erhalten Hilfe und Behandlung. Im Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung haben ca. 55 % der Klient(inn)en mit Migrationshintergrund. Mit anderen Netzwerkeinrichtungen wird eng kooperiert. Der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst führt neben ärztlichen Untersuchungen und sozialpädagogischen Beratungen regelmäßig Hausbesuche bei Neugeborenen und deren Eltern sowie Besuche bei den jungen Müttern im Vivantes Klinikum Am Urban und Klinikum im Friedrichshain durch, um so frühzeitig insbesondere sozial 8

9 Benachteiligte zu erreichen, die Hilfe benötigen und aus eigener Initiative die Dienste nicht in Anspruch nehmen. Für junge Eltern mit Schreibabys wird Emotionelle Erste Hilfe kostenlos angeboten, auch niedrigschwellig in Familien- und Nachbarschaftszentren. Eine enge Kooperation mit freiberuflichen Hebammen findet statt. Aufgrund der erhöhten Säuglingssterblichkeit im Bezirksteil Kreuzberg wurde Anfang der 90er Jahre ein spezielles Angebot für Familien mit besonderem Unterstützungsbedarf nach der Geburt geschaffen. 2 Kinderkrankenschwestern, mit festen Personalstellen im Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, beraten und betreuen Familien bis zum 1. Lebensjahr des Kindes kostenlos zu Fragen wie Stillen, Säuglingspflege, Ernährung von Mutter und Kind, Schlaf- und Wachrhythmus. Das Angebot wird zu ca. 50 % von Familien nichtdeutscher Herkunft wahrgenommen und umfasst auch Nicht-Versicherte. Zur Unterstützung von Kindern und Familien stehen auch Physiotherapeut(inn)en, Ergotherapeutinnen und Logopädinnen durch den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst zur Verfügung, die regelmäßig Kitas besuchen. Zur Sprach- und Kulturmittlung wird der Gemeindedolmetschdienst für 20 Sprachen auf Honorarbasis eingesetzt. Navitas ggmbh, ein freier Träger der Jugendhilfe, bietet in enger Kooperation mit dem Jugendamt und dem Netzwerk Kinderschutz seit 2007 aufsuchende Elternhilfe als Begleitung für Eltern in schwierigen Lebenssituationen an. Gefördert wird das Projekt von der Senatsverwaltung Jugend und Familie. FuN-Familie und Nachbarschaft unterstützt vom Diakonischen Werk Berlin- Brandenburg bietet seit 2007 durch freiwillige Helfer des Projekts Känguru jungen Eltern Unterstützung in den ersten 6 Monaten nach der Geburt. Stützrad e.v., ebenfalls ein freier Träger der Jugendhilfe, bietet seit 2008 mit dem Projekt Wellcome im Ortsteil Friedrichshain Hilfe durch Ehrenamtliche für Eltern mit Neugeborenen in enger Kooperation mit der Geburtsklinik im Friedrichshain. Der Berliner Hebammenverband e.v. und einzelne Hebammen waren wesentliche Initiatorinnen des Netzwerkes. In Kooperation mit dem Studiengang Public Health wurden Befragungen von Gynäkolog(inn)en durchgeführt und Bedarfsanalysen zur Schwangerenversorgung erstellt. Diese dienten als Grundlage für die Netzwerkarbeit. Darüber hinaus haben sich Hebammen, zur Förderung der Betreuung durch Hebammen rund um die Geburt, zusammen geschlossen. Inzwischen werden Kurse und Eltern-Kind-Gruppen in Räumen verschiedener bezirklicher Netzwerk- Einrichtungen angeboten. Im Rahmen der Diskussion zur Überwindung von Zugangsbarrieren, insbesondere bei türkischen Schwangeren und Familien traditioneller Herkunft, wurde die gemeinsame Projektidee entwickelt, eine Elternschule im Klinikum Am Urban einzurichten. Über 50 % der Entbindungen dort werden bei Frauen türkischer Herkunft vorgenommen. Eine Initiative von Hebammen bietet muttersprachliche Beratung und Betreuung sowie Kurse zur Geburtsvorbereitung und Rückbildung an. Alle türkischen Schwangeren erhalten vom Krankenhaus eine individuelle Beratung und Betreuung und die feste Zuordnung einer Hebamme. 9

10 Das Projekt wird im Rahmen des Gesundheitsfördernden Krankenhauses unterstützt. In der Kinderklinik im Friedrichshain wurde ebenfalls eine Elternschule eingerichtet in enger Kooperation mit dem angegliederten Sozialpädiatrischen Zentrum. Hier ist außerdem eine kompetente Anlaufstelle für Wochenbettdepressionen. Im St. Joseph-Krankenhaus wurde ein Angebot für Eltern, Babys und Kleinkinder (0 3 Jahre) eingerichtet bei Schrei-, Schlaf- und Fütterproblemen. Eine Zertifizierung durch die WHO als stillfreundliches Krankenhaus ist erfolgt. Zur Unterstützung von jungen Familien, insbesondere mit Migrationshintergrund wird das Programm Griffbereit zur Sprach- und Entwicklungsförderung zur Zeit in 3 Familienzentren angeboten. Angegliedert im AWO-Begegnungszentrum ist das Hippy- und Rucksack-Projekt, das Sprachförderung für Familien mit Migrationshintergrund als aufsuchende Hilfe anbietet. Ca. 40 freie Hebammen bieten in Friedrichshain-Kreuzberg Schwangerenberatung, Vorbesuche und 8 Hausbesuche nach der Geburt an (Finanzierung durch die Krankenkassen) sowie Geburtsvorbereitungs- und Rückbildungskurse. Die Inanspruchnahme von Hebammen liegt derzeit bei ca. 70 %. Einige Hebammen arbeiten eng mit Gynäkolog(inn)enpraxen zusammen und bieten dort ihre Dienste an. In Berlin gab es bisher keine Familienhebammen. Als Modellprojekt werden ab 2009 Familienhebammen in Friedrichshain-Kreuzberg eingesetzt. Die Qualifizierungsmaßnahme wird von der Senatsverwaltung Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz finanziert, die Koordination und Evaluation des Projekts wird von der Techniker Krankenkasse im Rahmen des Programms Setting Gesunde Kommune unterstützt. Die Finanzierung der Einsätze erfolgt über das Jugendamt. Das Interkulturelle Familienzentrum Waldemarstraße ist Treffpunkt für Familien in einem sozialen Brennpunkt. Türkisch- und arabischsprachige Mitarbeiter bieten Beratung, Familienbildung und Vätergruppen an und begleiten Eltern-Kind- und Selbsthilfegruppen. Durch den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst wird Babymassage und Beratung vor Ort angeboten, darüber hinaus ein Kurs zur gesunden Ernährung und Bewegung aus dem Projekt Gesund sind wir stark! - Sağliki daha güçlüyüz!. Der Arbeitskreis Neue Erziehung hat ein berlinweites Informationssystem BEN zu Angeboten für junge Eltern, die über Internet abgefragt werden können, erstellt. Darüber hinaus werden Beratung und Betreuung in verschiedenen Sprachen insbesondere auch für Flüchtlingsfamilien angeboten. Das Team steht auch für Multiplikatorenschulungen zur Verfügung. Elternbriefe in türkischer Sprache werden an alle jungen Familien verschickt. Das Familienzentrum Mehringdamm, TAM (Treffpunkt am Mehringplatz) und FuN (Familie und Nachbarschaft) bieten Beratung und Betreuung für Schwangere und junge Familien sowie Elternbildung an, stellen Räume für Eltern-Kind-Gruppen zur Verfügung und bieten einen Spielraum für Bewegung an. Familienzentrum und TAM haben einen erhöhten Anteil von Familien mit Migrationshintergrund. Das Familienzentrum entwickelt sich zur Zeit zu einem Early Excellence-Zentrum nach britischem Vorbild, in dem die gezielte Förderung von Vorschulkindern und die Unterstützung und Entlastung der Eltern Ziel ist. 10

11 Im TAM wurden 30 Stadtteilmütter qualifiziert zur Unterstützung von Familien mit Migrationshintergrund und als Mittler zwischen den Einrichtungen. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Das Familienzentrum Menschenskinder e.v. verfügt über ein umfassendes Angebot für Schwangere, junge Familien, Alleinerziehende und Kleinkinder, eine Elternschule, Rechts- und Sozialberatung sowie familientherapeutische Hilfen. Das Stadtteilzentrum Lausitzer Straße bietet einen Mütter-Treff und eine Schreibabyambulanz an. Auch hier wird eng mit Hebammen, Kinder- und Jugendgesundheitsdienst und anderen Einrichtungen kooperiert. Die Mannege e.v. ist Anlaufstelle für Väter. Neben Väterberatungen und -gruppen wird die Bedeutung des Vaters in gemeinsamen Fachtagungen und in Medien thematisiert. Mit diversen Trägern von Familien- und Jugendhilfemaßnahmen, wird im Rahmen von ambulanten Hilfen zur Erziehung mit verschiedenen Netzwerkpartnern kooperiert. Bei einigen Trägern stehen Familienhelfer mit interkulturellen Kompetenzen und in ca. 15 Sprachen zur Verfügung. Wegweiser für Schwangere und junge Familien in Friedrichshain-Kreuzberg wurden von der Plan- und Leitstelle erstellt und regelmäßig aktualisiert. Zusätzlich wurden Informationsmaterialien für Schwangere und Familien in türkischer und russischer Sprache herausgegeben. Vom interkulturellen Bayouma-Haus wurden Informationsmaterialien, wie z. B. der Impfplan, erarbeitet und in verschiedene Sprachen übersetzt, ebenso Materialien zur Unfallprävention. Ärzte- und Anwälte-Wegweiser mit Sprachkompetenzen wurden erstellt. In Kooperation mit der Techniker Krankenkasse, Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz und Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport, dem Fachteam Kinderschutz, MUT und Gesundheit Berlin e.v. wurde für Berlin ein Leitfaden für Ärzte Gewalt gegen Kinder erarbeitet. Der Leitfaden enthält einen umfassenden Adressteil aller Anlaufstellen zum Thema. Parallel wurden Fachveranstaltungen organisiert und durchgeführt. Mitglieder des Arbeitskreises stehen anderen Einrichtungen kostenfrei als Referent(inn)en und Berater/-innen zur Verfügung. Im Rahmen eines EU-geförderten Projekts wurden 70 Migrant(inn)en zu Gemeindedolmetscher/-innen qualifiziert. Der Gemeindedolmetschdienst kann in 20 Sprachen vermittelt werden. Projektträger ist Gesundheit Berlin e.v. in enger Kooperation mit der Plan- und Leitstelle Gesundheit. Dem Gemeindedolmetschdienst ist ein Projekt des Öffentlichen Beschäftigungssektors mit 20 Teilnehmern angegliedert, die gemeinnützigen Einrichtungen in 8 Sprachen für kostenfreien Einsatz zur Verfügung stehen. Alle Sprach- und Kulturmittlerdienste stehen den Netzwerkmitgliedern zur Verfügung. 11

12 Im Januar 2007 ist das Gesundheitsförderungsprojekt Gesund sind wir stark! - Sağliki daha güçlüyüz! gestartet, das im Rahmen des Wettbewerbs Besser essen. Mehr bewegen., vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz für 3 Jahre als Modellprojekt gefördert wird. Träger ist das Zentrum für angewandte Gesundheitsförderung und Gesundheitswissenschaften (ZAGG), das in enger Kooperation mit der Plan- und Leitstelle Gesundheit und einer wissenschaftlichen Ernährungsberaterin, einer Sportpädagogin und einem systemischen Familienberater die Maßnahme durchführt. In enger Anbindung an das Netzwerk Gesundheitsförderung rund um die Geburt und andere bezirkliche Netzwerkstrukturen sollen zum einen 30 Gesundheitstrainer/-innen geschult werden, die mit jungen Familien arbeiten, wie z. B. Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung, Hebammen, Erziehern/Erzieherinnen, Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen aus Projekten. Zum anderen sollen 30 Migrant(inn)en, vorwiegend mit türkischem und arabischem Migrationshintergrund, qualifiziert werden als Gesundheitsmentoren zum Themenfeld Ernährung/Bewegung/Systemischer Ansatz zum Einsatz im nachbarschaftlichen Umfeld. Inzwischen ist die Qualifizierungsmaßnahme abgeschlossen und das erlernte Wissen in verschiedene Einsatzfelder umgesetzt. Prof. Dr. Karl Bergmann, Kinderarzt und ehemaliger Mitarbeiter des Robert-Koch- Instituts, hat gemeinsam mit seiner Frau und verschiedenen wissenschaftlichen und praktischen Experten ein Konzept zu einer Elternschule, gesund von Anfang an, entwickelt und jahrelang erprobt. Dieses Konzept wird zur Zeit als Multiplikatorenschulung in Friedrichshain-Kreuzberg umgesetzt. Ca. 30 Mitglieder des Arbeitskreises wurden von Prof. Dr. Bergmann fortgebildet, sie werden ihr Wissen in ihren jeweiligen Einrichtungen umsetzen. Eine wissenschaftliche Begleitung durch den Studiengang Public Health wird angestrebt. Mit den 6 Quartiersmanagement-Gebieten des Programms Soziale Stadt wird intensiv mit den Netzwerkmitgliedern zusammengearbeitet. So wurden die Projekte zur Familienbildung, Multiplikatorenqualifizierung und Förderung der Mehrsprachigkeit, Stadtteilmütter im Quartiersmanagement Mehringplatz, Nachbarschaftslotsen in der Düttmannsiedlung, Griffbereit und Rucksack im Quartiersmanagement Wrangelkiez etabliert. Zusammen mit der Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheit Berlin e.v. und div. Netzwerkmitgliedern wird zur Zeit ein Lokales Aktionsbündnis Gesunde Familie ich bin dabei! realisiert, das im Rahmen des Wettbewerbs des Bundesministeriums Gesundheit Aktionsbündnisse gesunde Lebensstile und Lebenswelten gefördert wird. Familien sollen in gesunder Lebensweise und insbesondere in ihrem Bewegungsverhalten durch vielfältige Maßnahmen unterstützt werden. Zum Thema Wunschkaiserschnitt wurde 2006 in Kooperation mit dem Hebammenverband e.v. und Gesundheit Berlin e.v. eine Fachtagung organisiert mit 150 Teilnehmern/Teilnehmerinnen. Am 23./ fand als Kooperationsprojekt von St. Joseph-Krankenhaus, Mannege e.v., Gesundheit Berlin e.v. und Plan- und Leitstelle Gesundheit die 12

13 Fachtagung Die Bedeutung des Vaters rund um die Geburt, mit neuesten europaweiten wissenschaftlichen Ergebnissen statt. Im Rahmen der Landesgesundheitskonferenz wurde der Schwerpunkt Gesundheitsförderung rund um die Geburt in die Gesundheitsziele und maßnahmendiskussion eingebracht. Bei bezirklichen Gesundheitskonferenzen wurden Themen, Ergebnisse und Perspektiven des Netzwerks ebenfalls vorgestellt, diskutiert und weitere Handlungsempfehlungen und Maßnahmen entwickelt. Kontakt: Ingrid Papies-Winkler Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Plan- und Leitstelle Gesundheit Yorckstr. 4-11, Berlin Tel.: 030/ , Fax: gespl@ba-fk.verwalt-berlin.de 13

14 14 Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KIGGS) Ergebnisse zur Ernährung und Bewegung Michael Thamm

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27 Ernährung und Bewegung wichtig für gesundes Wachstum vom ersten Tag an Clarissa Schwarz 27

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30 Kontakt: Clarissa Schwarz Hebamme, MPH, Universität Magdeburg 30

31 Aktuelle Ergebnisse der Einschulungsuntersuchung zu Übergewicht und Motorik Tanja Müller 31

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39 Kontakt: Tanja Müller Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Abt. Gesundheit, Soziales und Beschäftigung Gesundheitsamt Kinder- und Jugendgesundheitsdienst Urbanstr. 24, Berlin Tel.: 030/

40 Gesund sind wir stark! Sağlıklı daha güçlüyüz! Vorstellung des 3-jährigen Modellprojekts zur Qualifizierung von Gesundheitstrainern und mentoren Detlef Kuhn Das Projekt Das Übergewicht bei Kindern nimmt stetig zu. Kinder mit Migrationshintergrund sind dabei besonders betroffen. Der Weg zum übergewichtigen Erwachsenen und somit den Folgeerkrankungen Bluthochdruck, Diabetes und Ateriosklerose ist bereits vorprogrammiert. Das Projekt Gesund sind wir stark! Sağlıklı daha güçlüyüz! will diesen Trend stoppen, zumindest aktiv gegensteuern. Das Projekt wird als eines von 24 Modellprojekten durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Rahmen des Wettbewerbs Besser essen. Mehr bewegen gefördert. Die Durchführung erfolgt durch das ZAGG - Zentrum für angewandte Gesundheitsförderung und Gesundheitswissenschaften - in Kooperation mit der Plan- und Leitstelle des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg und Stephanie Wetzel (SW Ernährungswissenschaftliche Dienstleistungen). Weitere Kooperationen bestehen zum Netzwerk Rund um die Geburt, dem Arbeitskreis Migration, Integration und Gesundheit sowie weiteren Partnern aus dem Bezirk. Ziel des Berliner Modellprojekts ist es, neuartige Zugangswege für die Prävention von Adipositas im Kindesalter nutzbar zu machen und die Zielgruppe junge Familien mit Kindern im Alter von null bis sechs Jahren und vorwiegend türkischem oder arabischem Migrationshintergrund im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg zu einer gesundheitsförderlichen Lebensweise zu befähigen. Dazu soll eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung im Familienalltag etabliert und Gesundheit als Wert im Wertesystem der Familien stärker gewichtet werden. Die Zielgruppe wird in die Lage versetzt, ihre (kulturellen) Gesundheitsressourcen und Gesundheitschancen wahrzunehmen und umzusetzen. In diesem Sinne werden unter dem Motto Gesund sind wir stark! Sağlıklı daha güçlüyüz! Fachleute aus dem Bezirk, die beruflich in Kontakt mit der Zielgruppe stehen, zu Gesundheitstrainer/-innen, sowie Frauen und Männer mit türkischem und arabischem Migrationshintergrund zu Gesundheitsmentor(inn)en ausgebildet. Mit Hilfe dieser Multiplikator(inn)en sollen in den Familien gesundheitsförderliche Handlungskompetenzen und Verhaltensweisen entwickelt und geübt werden, um kindlichem Übergewicht vorzubeugen und die Gesundheit der Kinder langfristig zu stärken. In der Praxis kommt den Trainern/Trainerinnen und Mentor(inn)en insbesondere die Aufgabe zu, Familien während der Umstellung auf eine gesündere Ernährung und auf ein aktiveres Bewegungsverhalten beratend zur Seite zu stehen. Um einen möglichst großen Teil der Zielgruppe zu erreichen, erfolgt der Einsatz der Trainer/-innen und Mentor(inn)en im alltäglichen Lebensraum der Familien dem Stadtteil. Der Kontakt wird dabei nicht nur über die bestehenden Beratungsstellen, sondern insbesondere über Nachbarschaftseinrichtungen, Kulturvereine und Selbst- 40

41 hilfeeinrichtungen hergestellt, die einen niederschwelligen Zugang zur Zielgruppe ermöglichen. Dieser Kontakt wird soweit ausgebaut, dass die Mentor(inn)en direkt mit dem häuslichen Umfeld der Familien in Berührung kommen und vor Ort gemeinsam mit den Familien realistische Entwicklungen in Gang setzen und begleiten können. Durch die Integration der Gesundheitstrainer/-innen und Gesundheitsmentor(inn)en in das bezirkliche Netzwerk werden die Kommunikations- und Angebotsstrukturen im Bezirk in Bezug auf das Thema Adipositasprävention innovativ weiterentwickelt. Die breite Aufstellung der Multiplikator(inn)en (Hebammen, Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes, Sozialpädagog(inn)en, Erziehern/Erzieherinnen und Einzelfallhelfern/-helferinnen) ermöglicht den Transfer gesundheitsförderlicher Themen in unterschiedlichsten Kontexten. Während die Gesundheitstrainer/-innen über eine breite fachliche Kompetenz verfügen und zum Großteil institutionell eingebunden sind, bringen die Gesundheitsmentor(inn)en das erlernte Wissen mit ihren sprachlichen und kulturellen Kompetenzen in ihr soziales Netzwerk ein. Im Rahmen der deutschsprachigen Lehrgänge sind bis heute 47 Gesundheitstrainer/ -innen sowie 13 Gesundheitsmentor(inn)en ausgebildet worden. Die Lehrgangsinhalte wurden professionell, basierend auf Erkenntnissen der Gesundheitswissenschaften und Erfahrungen aus angewandter Prävention und Gesundheitsförderung, erarbeitet und berücksichtigen die besonderen Bedürfnisse von Schwangeren sowie von Familien mit Kleinkindern und Migrationshintergrund. Die Lehrgangsmodule beziehen sich auf die Themenbereiche Bewegung, Ernährung und Beratung nach dem systemischen Ansatz und verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Nach abgeschlossener Ausbildung erhalten die Gesundheitstrainer/-innen und Gesundheitsmentor(inn)en professionelle Unterstützung im Rahmen von Qualitätszirkeln, Supervisions- und Coachingangeboten. Durch den langfristigen Kontakt zwischen Trainern/Trainerinnen, Mentor(inn)en, Dozent(inn)en und dem Projektteam soll die Nachhaltigkeit der Angebote im Bezirk gewährleistet und gefestigt werden. Mittlerweile schreitet die Vernetzung im Bezirk mit großen Schritten voran. Einige Kurs- und Beratungsangebote sind bereits ins Leben gerufen worden. Geplant ist, das Angebot im Bezirk durch aufsuchende und institutionell angebundene Einzelberatungsangebote sowie Gruppenberatungsangebote wie beispielsweise Eltern-Kind- Gruppen, Geburtsvorbereitungs- und Rückbildungskurse zu bereichern. Wenn Sie Interesse daran haben, an dieser Vernetzung mitzuwirken und die Gesundheitstrainer/-innen und mentor(inn)en in Ihre Arbeit einzubinden oder sich beraten lassen möchten, wenden Sie sich bitte an das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin - Plan- und Leitstelle Gesundheit Yorckstraße 4 11, Berlin Tel.: 030/ , Fax: 030/ gespl@ba-fk.verwalt-berlin.de Ansprechpartnerin: Ingrid Papies-Winkler Kontakt: Detlef Kuhn - ZAGG - Zentrum für angewandte Gesundheitsförderung und Gesundheitswissenschaften GmbH Kantstr. 72, Berlin Tel.: 030/ , Fax: 030/ , info@zagg.de 41

42 42 Sport in der Schwangerschaft Katrin Grabow

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45 Kontakt: Katrin Grabow Sportwissenschaftlerin, MPH 45

46 Bewegungsübung Anke von Popowski Kontakt: Anke von Popowski Sportwissenschaftlerin 46

47 Regeln, Rhythmus, Rituale mit Kindern gesund essen Stephanie Wetzel Empfehlungen und Erfahrungen im Rahmen des Projekts Gesund sind wir stark! Sağlıklı daha güçlüyüz! Mein Vortrag gliedert sich in vier Abschnitte: 1. Wie sieht die Ernährung von Kindern tatsächlich aus, ernährungsphysiologisch betrachtet? 2. Was sollten Kinder idealerweise essen? 3. Wie setzt man das im Alltag mit Kindern um? Die Bedeutung von Regeln, Rhythmus und Ritualen. 4. Fazit. 1. Ernährungsverhalten tatsächlich Generell unterscheidet sich das Ernährungsverhalten von Kindern nicht grundsätzlich von dem der sie umgebenden Erwachsenen. Eltern sind wichtige Vorbilder für ihre Kinder. Zum Ernährungsverhalten der 14- bis 80-jährigen Bevölkerung gibt es aktuelle Daten aus einer repräsentativen Verzehrsstudie, der Nationalen Verzehrsstudie II (2008). Danach ist das Ernährungsverhalten der Jugendlichen und Erwachsenen im Durchschnitt gekennzeichnet durch: o eine ausreichende Getränkezufuhr (über 1,5 Liter täglich mit nichtalkoholischen Getränken), o eine zu geringe Zufuhr an Gemüse (etwas über 100 Gramm täglich gegenüber 400 Gramm wie empfohlen), eine annähernd empfehlungsgerechte Obstzufuhr (um die 250 Gramm), o eine zu hohe Zufuhr einfacher Kohlenhydrate ( Zucker ), o eine zu geringe Ballaststoffzufuhr (wegen des noch zu geringen Verzehrs an Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Gemüse), o eine zu geringe Zufuhr an Milch oder Milchprodukten (mind. ¼ Liter Milchprodukte und 2 Scheiben Käse pro Tag werden empfohlen; o Fisch wird mit ca. 14 Gramm am Tag zu wenig konsumiert (150 Gramm Seefisch pro Woche sollten es mindestens sein); o eine unausgewogene Fettzufuhr (zu wenig hochwertiges Pflanzenöl, z. B. Rapsöl, Olivenöl zu viele versteckte Fette z. B. aus Wurst, Käse oder Backwaren) die Gesamtmenge stimmt aber annähernd, nur die Qualität müsste sich verbessern. Diese exakten Zahlen spiegeln das ungefähre Ernährungsverhalten von Kindern in Deutschland wider: Der Verzehr von Gemüse liegt im Durchschnitt unter den Empfehlungen. Einfache Kohlenhydrate ( Zucker ) spielen auch in der Ernährung von Kindern eine wichtige Rolle, lediglich die Produktauswahl ist kindspezifisch (zum Bei- 47

48 spiel als Soft Drinks, Süßigkeiten). Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte spielen nicht die Rolle, die ihnen von den Empfehlungen her zugedacht ist. Auch der Verzehr von Milchprodukten könnte höher liegen. Ein höherer Seefischverzehr ist ebenfalls wünschenswert. Die Fettzufuhr liegt wie bei den Erwachsenen zu stark bei den festen, aus überwiegend gesättigten Fettsäuren bestehenden Fetten (Margarine statt Pflanzenöl, gehärtetes Pflanzenfett, oft als verstecktes Fett in Wurst, Backwaren). Das Ernährungsverhalten, wie es in unserem Projekt von den türkischen und arabischen Familien berichtet wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass sich traditionelle Ernährungsmuster des Herkunftslandes mit deutschen bzw. amerikanisierten Ernährungsmustern mischen. Zum Beispiel wird zu den Hauptmahlzeiten häufig traditionell türkisch oder zum Beispiel libanesisch gekocht und gegessen. Ergänzt werden diese Mahlzeiten durch westliche Snacks (Chips, Kekse, Riegel), Soft-Drinks und Fast Food (Burger, Pommes frites). Hier entsteht leicht ein kalorischer Überschuss, wenn die Kinder sich nicht intensiv bewegen bzw. regelmäßig sportlich betätigen. Kinder mit Migrationshintergrund im Alter von drei bis zehn Jahren spielen weniger im Freien und treiben seltener Sport als ihre Altersgenossen deutscher Herkunft, wird in der KiGGS-Studie berichtet (KiGGS: Kinder- und Jugendgesundheitssurvey von 2006). Kinder im Einschulungsalter mit türkischem und arabischem Migrationshintergrund sehen im Durchschnitt ein bis drei Stunden am Tag fern, 28 % haben einen eigenen Fernseher im Kinderzimmer. Das sind doppelt so viele wie unter deutschen Einschülern/Einschülerinnen. Zeit, die vor dem Fernseher bzw. mit elektronischen Medien verbracht wird, ist in der Regel körperlich inaktive Zeit. Eine kurze Fernseh- bzw. Mediennutzungsdauer pro Tag ist also wünschenswert. 2. Ernährungsempfehlungen und Hinweise zum Lebensstil für Kinder Die Ernährungsempfehlungen für Kinder spiegeln sich in der folgenden Ernährungspyramide (aid infodienst, wider: 48

49 Übertragen auf eine stärker mediterran ausgerichtete Lebensmittelauswahl bedeutet das: Kinder sollten täglich mehrere Stunden bewegungsaktiv spielen (oder einen Teil dieser Zeit Sport treiben). Die Getränke sollten vornehmlich aus Wasser bestehen, rund 800 ml Getränke am Tag werden für ein 4- bis 6-jähriges Kind empfohlen. Von den 170 Gramm Brot und Getreideflocken, die ein 4- bis 6-jähriges Kind essen sollte (Alter 2 bis 3 Jahre: 120 Gramm) sollten mindestens die Hälfte aus Vollkornbrot bzw. -flocken bestehen. Kinder im Alter von 2 bis 3 Jahren sollten bereits 150 Gramm Gemüse und 150 Gramm Obst am Tag essen, im Alter von 4 bis 6 Jahren klettern die empfohlenen Mengen auf jeweils 200 Gramm Gemüse und Obst. An Milch und Milchprodukten benötigt ein Kleinkind 330 ml am Tag, 100 ml davon können durch eine Scheibe Käse ersetzt werden. An Fleisch und Fleischprodukten (inklusive Wurst, Aufschnitt) genügen täglich 35 Gramm (2 bis 3 Jahre) bzw. 40 Gramm (4 bis 6 Jahre). Geflügelfleisch gilt als besonders empfehlenswert, es wird in der mediterranen Ernährungspyramide vor rotem Fleisch (Rind, Lamm) empfohlen. Kinder sollten mindestens 50 Gramm Fisch pro Woche essen, im Haushalt sollte Jodsalz zum Einsatz kommen. An sichtbarem Fett oder Öl genügen 20 Gramm (2 bis 3 Jahre) bis 25 Gramm (4 bis 6 Jahre) am Tag. Süßwaren und Limonaden sollten nicht mehr als 110 Kalorien (2 bis 3 Jahre) bzw. 150 Kalorien (4 bis 6 Jahre) liefern. Das entspricht einem kleinen Schokoriegel ODER einem Glas Limonade (200 bis 300 ml) am Tag. Kinder profitieren von fünf Mahlzeiten, drei größeren und zwei Zwischenmahlzeiten. Sie sind leistungsfähiger und besser gelaunt, wenn sie regelmäßig essen. Allerdings sollten sie dann nicht zwischendurch essen oder nur selten (als Ausnahme!). Gute Esser essen sonst leicht mehr, als sie verbrauchen und sind gefährdet, übergewichtig zu werden. Feste Tischzeiten ermöglichen ein geselliges Miteinander bei Tisch und ein Gespräch über das Erlebte am Tag. Die Mahlzeit sollte wirklich dem Essen und dem Austausch vorbehalten sein. Der Fernseher sollte nicht nebenbei laufen, es sind 49

50 sonst sehr viele Stimuli für Kinder zur gleichen Zeit. Man isst quasi nebenbei und dann möglicherweise mehr als nötig. Die Speisen sollten schön angerichtet sein, das ist in der türkischen und arabischen Küche eine gepflegte Tradition. Dabei können die Kinder schon helfen. Sie haben dann mehr Bezug zu den Lebensmitteln und essen kooperativer das, was auf den Tisch kommt. 3. Die Bedeutung von Regeln, Rhythmus, Ritualen Im Absatz von eben wurde es bereits deutlich: Regeln, Rhythmus und Rituale sind in der Ernährungserziehung wichtig. Regeln schaffen Struktur, sie schaffen zum Beispiel Zeiten, in denen gegessen wird und Zeiten, in denen gespielt und sich bewegt, aber nicht gegessen wird. Das ist für die Übergewichtsprävention essenziell. Ein gemeinsamer Essrhythmus in der Familie (oder von zumindest einem Teil der Familie oder bei einem Teil der Mahlzeiten) ermöglicht das Erlebnis gemeinsamer Mahlzeiten. Es wird erlebt, dass Zeiten mit Essen und Zeiten ohne Essen genussvoll sein können. Rituale, zum Beispiel das, dass das Kind mit Mutter oder Vater den Esstisch gemeinsam deckt oder die Speisen dekoriert, machen bereits die Mahlzeitenzubereitung zu einem besonderen Erlebnis. Feste Essrituale werden im Alltag eher unbemerkt gelebt, aber besonders gewürdigt bei Festen. Sie machen die Mahlzeiten zu einem besonders geschätzten, hoch emotionalen Vorgang. Sie verleihen Lebensmitteln einen besonderen Wert, und das lebenslang. Die türkische und arabische Esskultur bietet zahlreiche Ressourcen für eine ausgewogene, genussvolle, ritualisierte Ernährungsweise. Gemüse und Obst sind integrale Bestandteile. Leitungswasser ist ein übliches Getränk. Gemeinsame Familienmahlzeiten werden sehr häufig hoch gehalten. Es wird mit frischen Zutaten sehr lecker gekocht, die Speisen werden äußerst attraktiv dekoriert und angerichtet. Die türkischen und arabischen Frauen bzw. Familien verfügen im Durchschnitt stärker als Familien deutscher Herkunft noch über fundierte hauswirtschaftliche Kompetenzen. Sie können aus frischen Zutaten schmackhafte Gerichte zubereiten. Sie sind in der Lage, mit einfachen Mitteln und begrenztem Budget ihre Familie mit Lebensmitteln zu versorgen. Den Wert dieser positiven Traditionen gilt es zu erkennen, zu pflegen und zu schützen. Ergänzt durch einige Regeln zur Ernährungserziehung kann die türkische und arabische Esskultur auch einen Beitrag zur Prävention von Übergewicht leisten. Für die Ernährungserziehung gilt auch wenn es schwer fällt: Dass das Kind alles bekommt, was es will, ist kein Beweis besonderer Liebe. Ich liebe mein Kind, in dem ich Regeln aufstelle (die natürlich auch einmal gebrochen werden dürfen). Als Eltern muss ich mein Kind schützen, es kann im Kleinkind- oder Grundschulalter nicht alles selbst entscheiden, auch nicht in punkto Essen und Trinken. Der feste Mahlzeitenrhythmus sollte gepflegt werden, zwischendurch naschen die Kinder Gemüse-Sticks oder frisches Obst (in der Regel). Kinder sollten nicht nebenbei, zum Beispiel vor dem Fernseher essen. Sie sollten sich im jüngeren Alter auch noch nicht selbständig am Kühlschrank bedienen dürfen. Die Kultur, Wasser zu trinken, sollte auch mit den Kindern gelebt werden. Soft-Drinks und Säfte sind nicht bes- 50

51 ser für Kinder als Wasser, sie fügen vor allem zusätzliche, oft überflüssige Nahrungsenergie ( Kalorien ) zu den Mahlzeiten hinzu. Als Belohnung sollten die Eltern das gemeinsame Spiel anbieten, Essen ist weder geeigneter Trost noch Belohnung für etwas Geleistetes. Bis zum Grundschulalter sollten Kinder maximal eine halbe Stunde am Tag elektronische Medien (TV, Computer) nutzen. Ab dem Grundschulalter sind ein bis zwei Stunden täglich das Limit. Eltern müssen Bewegung mit ihren Kindern leben, das heißt, sie müssen einen Teil ihrer Zeit selbst mit den Kindern nach Draußen gehen und spielen. Als Geschenk sind Bewegungsspielsachen besonders sinnvoll. Ziel ist, dass das Kind gesund (und glücklich) aufwächst. Und das normalgewichtige Kind ist erst einmal das gesündere Kind. 4. Fazit Aus dem Gesagten entsteht folgendes Fazit: Mit ein paar sinnvollen Regeln ist Gesund essen gar nicht so schwer. Die türkische und arabische Esskultur bietet wunderbare Ressourcen für eine gesunde und genussvolle Ernährungsweise von Kindern mit ihren Eltern. Nur muss diese Kultur auch bewahrt, ja beschützt werden. Werden globalisierte Ernährungsmuster einfach addiert (zwischendurch essen, kalorienreiche Snacks und Getränke jederzeit und in beliebiger Menge), wird zu viel Nahrungsenergie aufgenommen. Tägliche Bewegung muss heute im Alltag von Kindern bewusst praktiziert werden, sie geschieht nicht mehr automatisch. Sein Kind zu lieben, bedeutet auch, an bestimmten Punkten Nein zu sagen (beim Medienkonsum, beim selbständigen Gang zum Kühlschrank). Bei Problemen mit Kindern und dem Essen hilft ein Austausch mit anderen, zum Beispiel mit den geschulten Gesundheitsmentor/-innen und trainer/-innen aus unserem Projekt Gesund sind wir stark! Sağlıklı daha güçlüyüz! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Stephanie Wetzel Ernährungswissenschaftlerin info@stephanie-wetzel.de 51

52 52 Die FORMEL für erfolgreiche Veränderungen Robert Weiße Der Systemische Beratungsansatz, der in seinen Grundzügen kurz vorgestellt werden soll, ist in den letzten Jahrzehnten zu einem verbindlichen Standard in fast allen psychosozialen Beratungskontexten geworden. In diesem Sinne war es sehr sinnvoll, die Grundlagen der Systemischen Beratung in unserem Projekt "Gesund sind wir stark" bei der Ausbildung der Gesundheitsmentor(inn)en und den Gesundheitstrainern/-trainerinnen zu vermitteln. In den vier verschiedenen Ausbildungsgruppen wurde neben den Lehrinhalten "Ernährung" und "Bewegung" der Systemische Beratungsansatz den Teilnehmern/Teilnehmerinnen vermittelt. Dozent für diesen Teil war Robert Weiße, der als Diplom-Sozialpädagoge und Systemischer Familientherapeut seit 20 Jahren in der Weiterbildung und in der Beratung tätig ist. Die Systemische Beratung hat vier wichtige Grundlagen, die im Folgenden kurz vorgestellt werden: Systemischdenkend bedeutet, dass eine Person nicht isoliert betrachtet wird, sondern es genau analysiert wird, in welchen Systemen eine Person lebt, wie diese Systeme auf die Person wirken und welche Wirkungszusammenhänge es zwischen den Systemen gibt. Jede Person hat auch die Möglichkeit, Einfluss auf die sie umgebenden Systeme zu nehmen. Lösungsorientiert bedeutet, dass es weniger darum geht, bestehende Probleme zu analysieren. Dies geschieht sicherlich, wobei im Vordergrund die lösungsorientierte Suche nach kraftvollen und realistischen Lösungen im Vordergrund steht. Ein wichtiger Systemischer Beratungssatz lautet: "Wer über Probleme spricht, bekommt Probleme. Wer über Lösungen redet, bekommt Lösungen. Ressourcenorientiert wahrnehmend bedeutet, dass auch hier nicht im Vordergrund steht, was ein Klient oder eine Familie nicht gut kann. Wesentlich entwicklungsfördernder und stärkender ist es, wenn darauf geschaut wird, was ein Mensch gut kann und welche Fähigkeiten und Möglichkeiten er hat. Besonders die türkische Kultur hat z. B. bei dem Thema Ernährung viele Ressourcen, die gut bei der Vermeidung von Adipositas genutzt werden können. Parteilichhandelnd bedeutet, dass der Klient oder eine Familie im Mittelpunkt steht und diese die uneingeschränkte, respektvolle und wertschätzende Grundhaltung der Berater/-innen bekommen. Jede professionelle Systemische Beratung sollte aus fünf Schritten bestehen, die in der Fortbildung ausführlich vermittelt wurden: 1. Beziehung aufbauen 2. Anliegen konkretisieren 3. Lösungsebene 4. Impulse geben 5. Gespräche abschließen Diese Schritte müssen in ihrer Reihenfolge eingehalten werde, da es sonst zu Wiederständen oder sogar Ablehnung bei den Klient(inn)en kommt. Besonders in der

53 türkischen Kultur ist der erste Schritt besonders wichtig, da Nähe und Herzlichkeit wichtige Werte sind. Dem Aufbau einer guten Beratungsbeziehung sollte genug Zeit und Raum eingeräumt werden, damit sich türkische Eltern gut auf einen Beratungsprozess einlassen können. Nach dem Aufbau einer vertrauensvollen und guten Arbeitsbeziehung wird das Beratungsthema genau benannt und formuliert. Gemeinsam wird danach geschaut, welche Ursachen und Gründe es für das Problem gibt, welche Personen beteiligt sind und ob es andere beteiligte Berater/-innen und Lösungsversuche gibt. Bei der Konkretisierung des Anliegens sollte ein/-e Berater/-in geduldig zuhören, auf nonverbale Botschaften achten und durch strategische Fragen die notwendigen Informationen erhalten. Der dritte methodische Schritt ist die gemeinsame Lösungssuche: Mit der/dem Klient/-in wird nach Möglichkeiten und Strategien gesucht, wie die bestehenden Probleme und Konflikte möglichst optimal verändert werden können. In der Beratungspraxis gelingt es Berater/-innen häufig, die ersten drei Beratungsschritte gut einzuhalten. Die Herausforderung liegt dann in der vierten Phase, bei der es darum geht, die erarbeiteten Lösungen konkret umzusetzen. Dies erfordert viel Geduld und um nachhaltige Prozesse in Gang zu bringen, sollten möglichst viele konkrete Vereinbarungen getroffen werden. Die türkische Migrationskultur durchläuft zur Zeit viele Veränderungsprozesse und für die Vermeidung von Übergewicht und Adipositas ist es sehr wichtig, dass die türkischen Väter noch mehr Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder übernehmen. Eine konkrete Vereinbarung in einem Beratungskontext könnte so getroffen werden, dass ein türkischer Vater in der Woche mindestens 2 x für mindestens 30 Minuten mit seinen Kindern auf den Spielplatz geht. Nachdem es genügend erfolgreiche Beratungsprozesse gab, wird der gemeinsame Arbeitsprozess mit einem angemessenen Abschiedsritual beendet. Dieses Ritual gibt den Klienten ab sofort die Gesamtverantwortung zurück und dies sollte mit Wertschätzung und Zuversicht geschehen. Damit sich beide Seiten gut voneinander verabschieden können, sollte das Abschiedsritual deutlich wahrnehmbar sein. Wenn es nötig erscheint, besteht die Möglichkeit, mit Klient(inn)en noch ein Nachgespräch zu vereinbaren. Nach der Vorstellung von Grundlagen der Systemischen Beratung möchte ich Ihnen die Formel für erfolgreiche Veränderungsprozesse vorstellen. Grundlegende Veränderungen unserer Denk- und Verhaltensmuster sind nicht einfach und häufig sehr mühsam, denn die Prägung der Persönlichkeit ist mit dem 3. bis 5. Lebensjahr abgeschlossen. Um notwendige Veränderungen zu unterstützen, wurde von Systemischen Beratern/Beraterinnen die Formel für erfolgreiche Veränderungsprozesse entwickelt. Sie besteht aus den folgenden Schritten, die gerne auch persönlich ausprobiert werden können: Unzufriedenheit Wichtig ist, dass eine Person mit einer Situation oder einem Zustand unzufrieden o- der sehr unzufrieden ist. Konkrete Veränderungen finden meistens erst dann statt, wenn es einen bestehenden Leidensdruck gibt. Aus dieser Unzufriedenheit bzw. dem Leidensdruck entsteht der Wunsch, etwas zu verändern und diese Motivation sollte 53

54 genutzt werden, um eine positive Vision bzw. ein lohnendes Ziel zu finden und zu formulieren. Positives Ziel/Vision Das Ziel und die Vision sollten in jedem Fall positiv formuliert werden und keine Verneinung beinhalten (unser Unbewusstes kennt keine Verneinung: z. B. Denken Sie jetzt nicht an ein Krokodil). Wenn das Ziel und die Vision gut verankert sind, kommt es zu der bereits beschriebenen Situation, dass es schwer fällt, theoretisch erarbeitete Schritte konkret umzusetzen. Deshalb ist es sehr wirkungsvoll, wenn mit den Klient(inn)en erste kleine Schritte erarbeitet und konkret vereinbart werden. Die Umsetzung und Durchführung dieser ersten kleinen Schritte wird mit den Klient(inn)en und den Familien zeitnah ausgewertet und reflektiert. Wenn es dabei zu ersten Erfolgserlebnissen kommt, steigert dies das Selbstwertgefühl von Klienten. Bestehende Zweifel und innere Widerstände werden reduziert und die Motivation, dass Ziel zu erreichen wird weiter erhöht. Wenn es eine große Unzufriedenheit z. B. mit dem eigenen Ernährungsverhalten gibt, wenn eine positive Vision einer gesunden Ernährung kreativ erarbeitet wird und wenn es zu ersten kleinen konkreten Schritten kommt (z. B. ein zuckerfreies Frühstück) - dann ist dies stärker, als der innere Widerstand, der gegen Veränderungen bei Klient(inn)en besteht. Mit der Formel: Unzufriedenheit x Positive Vision x kleine Schritte > Widerstand gegen Veränderung können nachhaltige Veränderungen in Beratungsprozessen erfolgreich stattfinden. Kontakt: Robert Weiße Systemischer Familientherapeut Robert.Weisse@gmx.de 54

55 Gesundheitstrainer und mentoren im Einsatz - Projekterfahrungen Anke Stoldt-Entezami Seit Beginn diesen Jahres bin ich für die Betreuung der Praxisphase von dem Projekt Gesund sind wir stark zuständig. Mein Name ist Anke Stoldt-Entezami, ich bin Krankenschwester, Diplom-Pädagogin und Systemische Therapeutin. Die Idee für meinen Einsatz basiert darauf, den Kontakt nach Abschluss der Lehrgänge mit den Teilnehmer/-innen außerhalb des Qualitätszirkels und der Supervision zu pflegen bzw. bei Nichtteilnahme zu erhalten. Es lagen bis zu diesem Zeitpunkt nur sehr wenige ausgefüllte Dokumentationsbögen vor und es war nicht zu ersehen, in welchem Umfang beraten wird. Der Qualitätszirkel und die Supervision, die in einem 6-wöchigen Abstand abwechselnd stattfinden werden unterschiedlich genutzt. Bei der Kontaktaufnahme sind die Beweggründe deutlich geworden. Einige waren mittlerweile ganz aus dem Projekt ausgestiegen. Dies ist besonders bei den Mentor(inn)en zu sehen. Die Hoffnung diesen Lehrgang als Einstiegsmöglichkeit für eine bezahlte Arbeit zu nutzen hat sich für keine von ihnen bis jetzt erfüllt. Von den ehemals 10 Mentor(inn)en aus Kurs 1 sind 6 noch im Kontakt mit dem Projekt. Statt der Supervision und dem Qualitätszirkel finden unregelmäßige Treffen bzw. Einzelgespräche und Telefonate statt. Andere können aus Zeitgründen nicht teilnehmen. Die Kontaktaufnahme besteht aus einem Erstgespräch am Telefon, ein Besuch entweder am Arbeitsplatz der Teilnehmerin, bei ihnen zuhause oder in der Praxis Freiligrathstraße. Ziel ist es die Beratungsmöglichkeiten, die Einsätze und den Unterstützungsbedarf zu erfassen. Die Einzelgespräche werden gern genutzt. Es ist eine Wertschätzung der Einsätze. Außerdem bieten die Kontakte die Möglichkeit die Wirksamkeit und die Vernetzungen im Stadtteil zu beobachten und bei Bedarf zu unterstützen. Einen Satz den ich bei der Kontaktaufnahme mit den Trainer/-innen und Mentor(inn)en immer wieder höre, lautet: Ich berate nicht. In den Gesprächen wird dann schnell deutlich, was damit gemeint ist. Es finden nur selten klassische Beratungen mit Einbestellung, Gespräch und Fortsetzung statt. Stattdessen werden die Informationen in ganz unterschiedlicher Form transportiert und weitergegeben. Daraus ergibt sich eine große Vielfalt von Beratung. Da sind z. B. die Mentor(inn)en ohne Berufsanbindung: Es ist sehr spannend, mit welchen Auswirkungen und in welcher Form die erworbenen Unterrichtsinhalte weitergegeben werden. Sie berichten, dass zunächst die Veränderungen und Umsetzungen bei sich selbst stattgefunden haben. (Eine Mentorin hat deutlich abgenommen.) Die Annahme in den Familien wird sehr unterschiedlich beschrieben. Einige berichten von den Schwierigkeiten bei der Umstellung der Kochgewohnheiten, die anderen Brotsorten und den Protesten ihrer Kinder bei der Einschränkung von Süßigkeiten. Dann kamen Nachfragen durch nahe Verwandte, Freunde, Besucher und Nachbarn, die z. B. das fehlende Pide bemerkt haben und sich dann bei folgenden Besuchen erkundigt haben. Dabei kam es dann auch zu anderen Themen wie z. B. Ernährung 55

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