So leben ältere und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
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- Elke Schubert
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1 So leben ältere und pflegebedürftige Menschen in Deutschland Lebenslagen und Technikentwicklung von Astrid Elsbernd, Sonja Lehmeyer, Ulrike Schilling 1. Auflage Jacobs 2014 Verlag C.H. Beck im Internet: ISBN schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG
2 So leben ältere und plegebedürftige Menschen in Deutschland Lebenslagen und Technikentwicklung Astrid Elsbernd, Sonja Lehmeyer, Ulrike Schilling
3 Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek zeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte Daten sind im Internet über abrufbar. Das Buch entstand im Rahmen des Forschungsprojektes Bedarfsgerechte technikgestützte Plege in Baden-Württemberg Technologien und Dienstleistungen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter, das vom Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren in Baden-Württemberg von inanziert wurde. Unter Mitarbeit von Eva-Maria Hönemann Copyright 2014 by Jacobs Verlag Hellweg 72, Lage Layout und Satz: Panik Ebner Design, Stuttgart ISBN
4 Inhaltsverzeichnis Inhalt Vorwort Kapitel Einführung 1.1 Anlass und Entstehungshintergrund 1.2 Zielsetzung und Fragestellung 1.3 Struktur und inhaltlicher Aufbau 1.4 Datenbasis Datenbasis Kapitel Ältere und/oder plegebedürftige Menschen in Deutschland 2.1 Alter und Vielfalt 2.2 Plegebedürftige ältere Menschen in Deutschland 2.3 Schlaganfallbetrofene ältere Menschen in Deutschland Kapitel Der Lebenslagenansatz 3.1 Grundlagen und Einführung 3.2 Übergeordnete Determinanten 3.3 Dimensionen und Indikatoren 3.4 Subjektive Deutungs- und Umgangsstrategien 3.5 Graische Darstellung des Lebenslagenmodells
5 Inhaltsverzeichnis 4. Kapitel Determinanten der betrachteten Lebenslagen 4.1 Werte- und Normensystem 4.2 Gesellschaftliches System 4.3 Politisches System 4.4 Gesundheitspolitisches System 4.5 Technische Determinanten Kapitel Dimensionen und Indikatoren 5.1 Materielle Lage Materielle Lage älterer Menschen in Deutschland Materielle Lage plegebedürftiger älterer Menschen Materielle Lage älterer Menschen nach Schlaganfall 5.2 Gesundheitliche Lage Gesundheitliche Lage älterer Menschen in Deutschland Gesundheitliche Lage plegebedürftiger älterer Menschen Gesundheitliche Lage älterer Menschen nach Schlaganfall 5.3 Familie und soziale Netzwerke Familie und soziale Netzwerke älterer Menschen in Deutschland Familie und soziale Netzwerke plegebedürftiger älterer Menschen Familie und soziale Netzwerke älterer Menschen nach Schlaganfall 5.4 Wohnen und Infrastruktur Wohnen und Infrastruktur älterer Menschen in Deutschland Wohnen und Infrastruktur plegebedürftiger älterer Menschen Wohnen und Infrastruktur älterer Menschen nach Schlaganfall
6 Inhaltsverzeichnis 5.5 Bildung, Kultur und Freizeit Bildung, Kultur und Freizeit älterer Menschen in Deutschland Bildung, Kultur und Freizeit plegebedürftiger älterer Menschen Bildung, Kultur und Freizeit älterer Menschen nach Schlaganfall Kapitel Diskussion und Empfehlungen 6.1 Lebenslagen als Basis der Entwicklung und Anwendung von Technik 6.2 Bedarfsgerechter Zuschnitt technischer Hilfen für ältere Menschen mit und ohne Plegebedarf 6.3 Ethische Dimensionen von Technik 6.4 Integration technischer Hilfen in Dienstleistungsstrukturen 6.5 Technik im plegefachlichen Versorgungskontext 6.6 Erforderliche Bildungs- und Kooperationsansätze Abkürzungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis
7 Vorwort Alltagsunterstützende Technologien können das Leben im Alter wirksam unterstützen und einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung von Selbstständigkeit und Selbstbestimmung älterer Menschen leisten. Diesen Beitrag zu nutzen, hat eine große Bedeutung, da die meisten Menschen im Alter möglichst lange zuhause leben wollen, während sich im Rahmen des demograischen Wandels die Familienstrukturen verändern und die Zahl von Haushalten alleinlebender alter und hochaltriger Menschen zunimmt. Die technologischen Entwicklungen im letzten Jahrzehnt bieten zahlreiche und interessante Lösungsansätze. Viele technische Hilfen sind jedoch noch nicht weit verbreitet, da sie noch nicht marktreif sind - da scheitert es noch teilweise an der praktischen Anwendbarkeit, manche gehen an den Wünschen und Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer vorbei oder es fehlt an Dienstleistern und Handwerk, die diese anbieten und technisch warten. Auch gibt es bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern sicher noch Vorurteile und es fehlen Informationen. Die Landesregierung verfolgt das Ziel, die ambulante Infrastruktur von Versorgung, Betreuung und Plege zu stärken und weiter zu entwickeln und so die Menschen in ihrer Selbstständigkeit und Selbstbestimmung in ihrem vertrauten Wohnumfeld zu unterstützen. Aus diesen Gründen hat das Sozialministerium zur anwendungsorientierten Entwicklung und Erprobung neuer Technologien verschiedene Projekte auf den Weg gebracht. Dieses Buch ist das Ergebnis eines dieser Projekte. Die Autorinnen haben sich der Aufgabe gestellt, die Situation älterer und plegebedürftiger Menschen in Deutschland ausführlich zu beschreiben und darauf aufbauend die Anwendungsmöglichkeiten technischer Hilfesysteme zu analysieren. Bezüglich der technischen Hilfen, die in plegespeziischen Bedarfslagen eingesetzt werden können, gibt es große Wissenslücken. Die Autorinnen entwickeln daher zunächst ein aus Sicht der Plegewissenschaft belastbares Modell von Lebenslagen. Hier wird 11
8 12 die große Heterogenität der Gruppe der älteren Menschen mit völlig unterschiedlichen Bedürfnissen nach Unterstützung sichtbar. In der Diferenzierung nach Älteren, Plegebedürftigen und Menschen mit Schlaganfall wird diese Heterogenität in den unterschiedlichen Zusammenhängen wie materieller Lage, Wohnen, Familie und Gesundheit exemplarisch dargestellt. Deutlich wird dabei, dass Technikeinsatz immer auf eine bestehende Lebenssituation abgestimmt werden muss. Hier geht es dann um das Abwägen zwischen dem Erhalten von Ressourcen und der Kompensation von Deiziten. Technische Hilfssysteme sollten immer in ein Gesamtkonzept von Versorgung, Betreuung oder Plege eingebunden sein, das die Autonomie unterstützungsbedürftiger Menschen als auch den Fürsorgegedanken Betreuender und sich verantwortlich fühlender Personen beachtet und in ein für beide Seiten ausgewogenes Verhältnis bringt. Gefragt sind also technische Lösungen, die sich den Bedarfslagen anpassen, den Prozess der Plege unmittelbar unterstützen und sich in das Leistungsgeschehen einbinden lassen. Dabei ist immer zu beachten, dass nicht jede Erleichterung oder Erhöhung von Sicherheit einem plegebedürftigen Menschen zuträglich ist. Herausforderungen des Alltags sind oft wichtig, um Ressourcen zu erhalten. Zu bedenken ist auch, dass Technikeinsatz funktionierende Hilfesysteme zerstören kann, wenn zum Beispiel die Nachbarschaft bei einer vollautomatischen Rolladensteuerung das Warnzeichen nicht geöfneter Rollläden nicht mehr erkennen kann. In der Entwicklung technischer Assistenzsysteme sind die Bedürfnisse älterer Menschen zu beachten, was eine Herausforderung an technische Berufe in der Entwicklung und im Einsatz alltagsunterstützender Technologien bedeutet. Aufgabe der Plege ist es, technische Hilfssysteme für eine Bewältigung des Alltags mit möglichst hoher Lebensqualität in den individuellen und speziischen Plegeprozess einzubinden. Die Plege wird sich daher aus ihrer fachlichen Kompetenz heraus mehr in die Entwicklung alltagsunterstützender Technologien einbringen müssen. Es wird künftig zur professionellen Kompetenz von Plegenden gehören, plegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen im Kontext von Versorgung, Betreuung und Plege hinsichtlich Technikunterstützung beraten zu können.
9 Mit diesem Buch leisten die Autorinnen einen plegewissenschaftlichen Beitrag, technische Berufe sowie die Berufsgruppe der Plegenden mit erforderlichem Wissen über die Gruppe der älteren und plegebedürftigen Menschen auszustatten. Dies kann die Entwicklung ebenso voranbringen wie die Vermittlung geeigneter Technologien in den jeweiligen Haushalt und Lebenskontext. Ich wünsche dem Buch daher viele Leserinnen und Leser. Katrin Altpeter MdL Ministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg 13
10 1. Kapitel Einführung
11 Anlass und Entstehungshintergrund Anlass und Entstehungshintergrund Das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg kam bereits 2008 auf die Hochschule Esslingen zu, um Gespräche zur Realisierung eines Zukunftsprojekts im Bereich Technik und Plege aufzunehmen. Schon zu Beginn wurde deutlich, dass ein Zusammenspiel zwischen technischen und plegewissenschaftlichen Kompetenzen bei der Bearbeitung dieses hemas nicht nur wissenschaftlich interessant sein würde, sondern neue Erkenntnisdimensionen eröfnen könnte. Im Jahr 2011 hat die Hochschule Esslingen unter Beteiligung von zwei Fakultäten (Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Plege und Fakultät Informationstechnik) sowie in Kooperation mit weiteren Forschungs- und Praxispartnern im Land Baden-Württemberg ihr Forschungsprojekt zum hema Bedarfsgerechte technikgestützte Plege in Baden-Württemberg Technologien und Dienstleistungen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter aufgenommen. Das Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren hatte unterschiedliche Schwerpunkte, die im Wesentlichen unter folgenden Punkten zusammengefasst werden können: Grundsätzliche wissenschaftliche Analyse zum internationalen und nationalen Wissensstand hinsichtlich der Nutzung von Technik im Bereich der Plege Prüfung technischer Hilfen für plegebedürftige Menschen Prüfung technischer Unterstützungssysteme zur Bewältigung und Stabilisierung plegerischer Notfallsituationen im ambulanten Plegebereich Das Projekt folgt dem immer stärker wirkenden gesellschaftlichen Trend, der sich mit der Frage beschäftigt, wie ältere Menschen bei Plegebedürftigkeit durch Technik bzw. technische Unterstützung darin bestärkt werden können, 15
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