Martine Grice/Stefan Baumann 5. Intonation in der Lautsprache: Tonale Analyse

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1 Martine Grice/Stefan Baumann 5. Intonation in der Lautsprache: Tonale Analyse Abstract: Das Kapitel beschreibt die Hauptaufgaben der Intonation im Deutschen, Prominenzmarkierung und Phrasierung, und die phonetischen Parameter, die zu ihrer Umsetzung verwendet werden. Insbesondere werden die Eigenschaften der tonalen Kategorien Tonakzent, Grenzton und Phrasenakzent erläutert und ihre Ausformung in GToBI, einem Annotationssystem im Rahmen der Autosegmental-Metrischen Phonologie, dargestellt. Die formal-phonologische Analyse stützt sich dabei stets auf funktionale Untersuchungen. Wir stellen neuere empirische Arbeiten vor, die Evidenzen für linguistisch relevante Bedeutungsunterschiede liefern, welche anhand tonaler Analysen gewonnen werden konnten. 1 Einleitung 2 Intonation des Deutschen 3 GToBI Ein Annotationssystem für die Intonation des Deutschen 4 Funktionale Evidenz für tonale Analysen 5 Literatur 1 Einleitung Die Funktionen, die Intonation in der Lautsprache erfüllt, sind vielfältig. Sie können sowohl linguistischer Natur sein, etwa wenn Sprechmelodie und Akzentsetzung eine bestimmte syntaktische Struktur, den Satzmodus oder die Informationsstruktur einer Äußerung anzeigen, als auch paralinguistischer Natur, z. B. bei der Vermittlung von Einstellungen oder Emotionen eines Sprechers. Natürlich gibt es typologische Unterschiede beim Ausdruck dieser Funktionen sowie bei der Verwendung der intonatorischen bzw. prosodischen Mittel, die eingesetzt werden. Intonation kommt auch in Tonsprachen vor, in denen Töne vor allem zur Unterscheidung lexikalischer Bedeutung und morphosyntaktischer Eigenschaften verwendet werden. Hier treten also Intonation und lexikalische Töne zusammen auf. Das vorliegende Kapitel beschäftigt sich mit den Erscheinungsformen und Aufgaben der Intonation im Deutschen (Abschnitt 2) und stellt ein Annotationssystem für eine tonale Analyse im Rahmen der Autosegmental-Metrischen Phonologie vor (Abschnitt 3). Ein Annotationssystem basiert auf Kategorien, für die funktionale Evidenz nötig ist. Im letzten Teil (Abschnitt 4) werden Beispiele hierfür präsentiert, die aus verschiedenen aktuellen Studien gewonnen werden konnten, sowie Beispiele

2 Intonation in der Lautsprache: Tonale Analyse 85 für tonale Analysen im Allgemeinen, die nicht notwendigerweise auf kategorischen Kontrasten beruhen. 2 Intonation des Deutschen Für die Beschreibung linguistischer Kontraste im Deutschen kann man generell zwei Klassen tonaler Kategorien unterscheiden: Töne, die die Ränder von prosodischen Einheiten markieren (Grenztöne) und Töne, die bestimmte Elemente hervorheben, die für die Botschaft einer Äußerung wichtig sind (Tonakzente). Diese beiden Tontypen repräsentieren daher die Hauptaufgaben der Prosodie: Prominenzmarkierung und Abgrenzung bzw. Phrasierung. In diesem Abschnitt werden Charakteristika der beiden Klassen beschrieben, auch unter Berücksichtigung weiterer prosodischer Parameter neben der Tonhöhe, nämlich Länge, Lautstärke, artikulatorische Stärke von Vokalen und Konsonanten sowie Pausen. Ferner wird eine hybride tonale Kategorie eingeführt, die sowohl abgrenzende als auch prominenzverleihende Eigenschaften besitzt, der sog. Phrasenakzent (engl. phrase accent). Wir wollen mit einem Abriss der wichtigsten phonetischen Parameter beginnen, durch deren Zusammenspiel die prosodischen Effekte erst entstehen. 2.1 Prosodische Parameter Tonhöhe Der wichtigste perzeptive/auditive Parameter zur Markierung von Prominenz auf Äußerungsebene für das Deutsche ist die Tonhöhe bzw. genauer die Tonhöhenveränderung in der Umgebung einer Akzentsilbe. Auf akustischer Ebene entspricht die Tonhöhe der Grundfrequenz (auch F0 genannt). Sie korreliert auf der Produktionsebene direkt mit der Frequenz der Stimmlippenschwingung: Je schneller die Stimmlippenschwingung, desto höher ist auch die Grundfrequenz und somit die wahrgenommene Tonhöhe. Die durchschnittliche Grundfrequenz liegt bei männlichen Sprechern bei ca. 130 Hertz (Abkürzung: Hz). Bei weiblichen Sprechern ist die durchschnittliche Grundfrequenz aufgrund kürzerer und dünnerer Stimmlippen höher und liegt bei ca. 220 Hz (vgl. Reetz/Jongman 2009, 218). Als Tonhöhenumfang bezeichnet man den Bereich zwischen dem natürlichen Tonhöhenminimum und -maximum einer Stimme. Bei männlichen Sprechern liegt dieser durchschnittlich zwischen 60 und 240 Hz, bei weiblichen Sprechern zwischen 120 und 400 Hz. Der Tonhöhenumfang kann sich sprach- und sprecherabhängig verschieben oder auch erweitern bzw. reduzieren. Um das Ausmaß der Tonhöhenveränderungen bei

3 86 Martine Grice/Stefan Baumann verschiedenen Sprechern (insbesondere männlichen vs. weiblichen) vergleichbar machen zu können, werden ihre Frequenzwerte oft normalisiert, z. B. durch Überführung der linearen Hertz-Skala in eine logarithmische Halbton-Skala (engl. semitone, Abkürzung: st). Ein Halbton entspricht einem Zwölftel der Oktave. Der Abstand zweier Frequenzwerte in Halbtönen [st] kann mithilfe der folgenden Formel berechnet werden: (1) 12 * log 2 (Messfrequenz [Hz] / Referenzfrequenz [Hz]) (vgl. Reetz 2003, 95) Nur bei stimmhaften Lauten ist es möglich, die Grundfrequenz zu berechnen, da lediglich bei diesen die Stimmlippen schwingen. Bei stimmlosen Lauten kann dem entsprechend keine F0 gemessen werden. Da Hintergrundgeräusche die F0-Berechnung stören, werden Sprachaufnahmen meist in schallreduzierten Kabinen gemacht. Aber auch bei Aufnahmen ohne störende Hintergrundgeräusche können Fehlberechnungen auftreten (siehe Abschnitt F0-Berechnungen interpretieren ). Die tonale Analyse eines Sprachsignals wird in aller Regel mit Programmen wie z. B. Praat (Boersma/Weenink 2013) durchgeführt, die den F0-Verlauf über die Zeit darstellen. Die x-achse zeigt den zeitlichen Verlauf normalerweise in Sekunden (s) an, die y-achse zeigt die Grundfrequenzwerte in Hertz (Hz), vgl. Abb. 1 (Praat Download: siehe auch Tutorium auf uni-koeln.de/st_praat.html). Abb. 1: Oszillogramm (oben) und Grundfrequenzverlauf (unten) der Äußerung sieben [ˈzi:bm ] produziert von einer weiblichen Sprecherin mit neutraler deklarativer Intonation, dargestellt im Sprachanalyseprogramm Praat.

4 Intonation in der Lautsprache: Tonale Analyse Länge Der Parameter Länge bezeichnet sowohl die phonologische Quantität eines Segments (z. B. Lang- oder Kurzvokal) als auch für die Intonation wichtig die wahrgenommene Länge größerer Einheiten, zumeist der Silbe. Das akustische Korrelat der Länge, Dauer genannt, wird in Millisekunden (ms) gemessen. Eine größere akustische Dauer wird durch eine Verlangsamung der Artikulation verursacht. Diese Verlangsamung kann mittels zweier Strategien erreicht werden: Entweder wird eine einzelne artikulatorische Geste (z. B. Lippen- oder Zungenrückenbewegungen für Konsonanten bzw. Vokale; vgl. Mücke/Grice 2014, Mücke/Grice, in diesem Band) langsamer ausgeführt oder der Grad der Überlappung zwischen zwei Gesten kann verringert werden. Die resultierende Längung dient im Deutschen und in anderen westgermanischen Sprachen, wie z. B. dem Englischen, einerseits zur Abgrenzung prosodischer Konstituenten, andererseits zur Prominenzmarkierung. Während die Längung von Segmenten bzw. die Verlangsamung artikulatorischer Gesten am Ende prosodischer Domänen unumstritten ist (final lengthening (vgl. Turk/ Shattuck-Hufnagel 2007); je größer die Domäne, desto größer die Längung), ist ihre Rolle bei der Hervorhebung von Information weniger eindeutig. Im Allgemeinen gilt zwar, dass akzentuierte Silben länger sind als unakzentuierte. Allerdings ist dies nicht zwangsläufig der Fall, weil der Grad der Längung sowohl vom Akzenttyp als auch von der Akzentposition (vgl. Baumann 2014; Mücke/Grice 2014) und der Informationsstruktur der Äußerung abhängt: So kann etwa die finale Akzentsilbe in einer Äußerung mit weitem Fokus ([ANna hat den HUND gefüttert] F als Antwort auf die Frage Was ist passiert?) genauso lang sein wie die postfokale unakzentuierte Version der gleichen Konstituente ([ANna] F hat den Hund gefüttert als Antwort auf die Frage Wer hat den Hund gefüttert?) (Großbuchstaben markieren Silben, die einen Tonakzent tragen, Unterstreichung kennzeichnet die hier relevante Konstituente). Wenn die Akzentsilbe aber engen oder kontrastiven Fokus markiert (z. B. in Nein, nicht die Katze Anna hat [den HUND] F gefüttert), dann ist sie generell länger als eine unakzentuierte Silbe in gleicher Position und auch als eine akzentuierte Version der Silbe in einer weniger markierten Fokusdomäne, wie z. B. in weitem Fokus (vgl. Mücke/Grice 2014; Baumann/Grice/Steindamm 2006). Dies bedeutet, dass Längung ein Mittel der Prominenzmarkierung darstellt und nicht der Akzentuierung als solcher Lautstärke Die wahrgenommene Lautstärke wird akustisch häufig mittels Intensitätsmessungen in Dezibel (db) abgebildet. Da Sprachsignale jedoch komplex sind und negative und positive Schallauslenkungen aufweisen, kann die Intensität häufig nicht direkt aus dem Schallsignal abgeleitet werden, sondern wird als gemittelte Amplitude von Signalen (RMS-Amplitude; siehe Reetz 2003) angegeben. Psychoakustisch wird die

5 88 Martine Grice/Stefan Baumann wahrgenommene Lautstärke in phon gemessen und vom rein physikalischen Schalldruckpegel (in db) unterschieden (siehe Pompino-Marschall 2009). Auf der Ebene der Produktion entspricht größere Intensität einem erhöhten subglottalen Luftdruck bzw. einer größeren Öffnung des Vokaltrakts. Die Intensität ist stark vom segmentalen Material abhängig und deshalb für die Perzeption von Prominenz auf Äußerungsebene nur sekundär von Bedeutung (vgl. aber Kochanski u. a. 2005). Da die Intensität generell am Anfang einer Intonationsphrase hoch ist und zum Ende abnimmt, hat sie allerdings eine abgrenzende Funktion. 2.2 Prominenzmarkierung durch Tonakzente Prosodische Prominenz bezieht sich sowohl auf abstrakte Betonungsmuster (stress patterns) innerhalb von Wörtern, Phrasen und Äußerungen als auch auf konkrete Hervorhebungen (meist von Silben) auf Äußerungsebene, wobei es vor allem um die Verteilung von Tonakzenten (pitch accents) geht. (Ton-)Akzentuierte Silben sind gegenüber unakzentuierten besonders durch eine lokale Tonhöhenbewegung gekennzeichnet, aber auch durch unreduzierte Vokale sowie häufig durch größere Intensität und größere Dauer (aber vgl ). Das Schaubild in (2) zeigt fünf Prominenzstufen (angelehnt an Terken/Hermes 2000, 101) und ihre primären akustischen Unterscheidungsmerkmale. (2) Silbe Vokalqualität (spektrale Eigenschaften) reduziert unreduziert + größere Dauer, Intensität Druckakzent + Tonbewegung Tonakzent Position in Äußerung (Status in prosodischer Hierarchie) pränuklear nuklear Für das Deutsche wird Prominenz auf lexikalischer Ebene (auch: Wortebene) als Betonung bezeichnet, auf postlexikalischer Ebene (auch: Äußerungsebene) wird der Begriff der Akzentuierung verwendet (vor allem in der deutschsprachigen Literatur zur Intonation wird allerdings oft der Begriff Wortakzent für Hervorhebungen auf Wortebene verwendet). Postlexikalisch prominente Silben zeichnen sich durch

6 Intonation in der Lautsprache: Tonale Analyse 89 größere Lautstärke und Länge sowie unreduzierte Vokalqualität aus. Diese werden Druckakzente (engl. stresses) genannt. Wenn zusätzlich eine Tonbewegung stattfindet, bezeichnet man diese Prominenzen als Tonakzente bzw. Tonhöhenakzente. Beispiele für die Hervorhebung durch Tonakzente sind unten abgebildet. Die Äußerung Marlene trägt im Sommer eine Sonnenbrille ist mit drei unterschiedlichen Intonationskonturen versehen. Dabei variiert die Position des Tonakzents. In (3) befindet er sich auf MarLEne, in (4) ist SOMmer durch einen Tonakzent als die prominenteste Einheit der Äußerung gekennzeichnet und in (5) ist die erste Silbe von SONnenbrille die prominenteste Konstituente. (3) (4) (5) In den Beispielen wurde jeweils nur ein Akzent angenommen, d. h. die Akzente sind jeweils nuklear: Jede Intonationseinheit ist durch mindestens einen Akzent gekennzeichnet, und dieser wird als der Nukleus bezeichnet. Wenn mehrere Akzente in einer Äußerung vorhanden sind, ist der nukleare Akzent der letzte (und kommunikativ wichtigste). Alle weiteren Tonakzente in einer Intonationseinheit sind pränuklear, wie z. B. der Akzent auf gelbe in Abb. 2.

7 90 Martine Grice/Stefan Baumann Abb. 2: Oszillogramm, Grundfrequenzverlauf und Annotationsebenen der Äußerung eine gelbe Banane einer weiblichen Sprecherin in Praat. Ein Inventar von Tonakzenten für das Standarddeutsche wird in Abschnitt 3.1 vorgestellt. 2.3 Phrasierung durch Grenztöne Gesprochene Sprache wird in Intonationseinheiten eingeteilt. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, wie z. B. Pausen. Je länger eine Pause ist, desto größer ist die wahrgenommene Grenze. Wie bereits in Abschnitt 2.1 beschrieben, können Grenzen auch durch andere Parameter markiert werden, etwa durch phrasenfinale Längung der Silben und durch Abnahme der Lautstärke. Ein weiterer wichtiger Faktor für die Wahrnehmung einer Grenze besteht in der abrupten Änderung der Tonhöhe zwischen unakzentuierten Silben, d. h. in einem Tonbruch zwischen zwei Einheiten. Der Ton bzw. die Töne am Ende der ersten Einheit werden als (finale) Grenztöne bezeichnet initiale Grenztöne werden meist nur in markierten Fällen beschrieben, d. h. wenn sie außergewöhnlich hoch sind (siehe Abschnitt 3.2). Die stilisierten Beispiele unten zeigen verschiedene Phrasierungen. In (6) Computer, Tastatur und Bildschirm wird die Äußerung in drei Einheiten unterteilt (Tonakzente sind durch Großbuchstaben markiert). Dies wird mittels Pausen und hohen bzw. steigenden Grenztönen (jeweils am Ende von Computer und Tastatur) erreicht. In Beispiel (7) Computertastatur und Bildschirm wird nur nach dem ersten Kompositum (und natürlich am Ende der Äußerung) eine Grenze realisiert. Die Äußerung wird hier durch einen Grenzton (plus finaler Dehnung und Pause) auf -tastatur in zwei Einheiten gegliedert.

8 Intonation in der Lautsprache: Tonale Analyse 91 (6) (7) Ein Inventar von Grenztönen, die für das Deutsche relevant sind, wird in Abschnitt 3.2 beschrieben. 2.4 Variabilität in der Assoziation von Tönen: Phrasenakzente In den letzten beiden Unterkapiteln haben wir Töne mit einer festen Assoziation behandelt, nämlich Tonakzente und Grenztöne. Allerdings ist die Assoziation von einigen Tönen vom segmentalen Kontext abhängig. Ein Beispiel für diese Variabilität stellen Phrasenakzente dar. Diese werden primär als Grenztöne verstanden, die allerdings eine sekundäre Assoziation mit einer metrisch starken Silbe haben können, sofern eine solche Silbe vorhanden ist. Der Begriff Phrasenakzent leitet sich aus dem englischen phrase accent ab. Ursprünglich wurden phrase accents als die Töne bezeichnet, mit denen die Grenzen kleinerer Intonationseinheiten (z. B. Intermediärphrasen, siehe 3.2) markiert wurden. Um Missverständnisse in der Terminologie auszuschließen, entschied man sich für den Begriff phrase tone, da Grenzen nicht als Akzente bezeichnet werden sollten. Später kehrte man wieder zum Terminus phrase accent zurück, allerdings mit der Erweiterung, neben Grenzen auch postnukleare Prominenzen mit diesen Tönen zu beschreiben (vgl. Grice/Ladd/Arvaniti 2000). Seine deutsche Entsprechung ist der Phrasenakzent, welcher auch synonym als Phrasenton bezeichnet wird. (Zu beachten ist, dass der Begriff des Phrasenakzents bisweilen im deutschsprachigen Raum auch als Synonym für den letzten Tonakzent innerhalb einer Phrase, also den nuklearen Tonakzent, benutzt wird im Gegensatz zu seiner Verwendung in diesem Aufsatz.) Für eine Reihe von Sprachen und Varietäten haben Grice/Ladd/Arvaniti (2000) Konturen mit einer phonologisch äquivalenten tonalen Struktur gefunden, die sich lediglich in der Assoziation der Töne unterscheiden. Diese Töne können mit Grenzen und/oder metrisch starken Silben (sowohl Nuklearakzente als auch postnukleare Prominenzen) verknüpft werden. Auch für den Bereich vor der Nuklearakzentsilbe haben Studien zum Standarddeutschen auf die Notwendigkeit der Unterspezifikation von Tönen hingewiesen (vgl. Grice/Baumann/Jagdfeld 2009). Beispielsweise kann ein H-Ton vor einem her-

9 92 Martine Grice/Stefan Baumann abgestuften H-Ton (!H*) verschiedene Assoziationen haben, d. h. die Konturen +H!H*, H+!H*, +H H+!H* und H*!H* können als äquivalent betrachtet werden. Eine weitere Möglichkeit für die Assoziation des H-Tons ergibt sich aus Truckenbrodts Studie zu süddeutschen Varietäten. Hier wird der H-Ton als Grenzton einer phonologischen Phrase analysiert (Truckenbrodt, in diesem Band). Diese Unterspezifikation wird derzeit unter den deutschen Intonologen als mögliche Lösung für modellbedingte Unterschiede diskutiert (vgl. Kügler u. a. 2015). Ein weiterer verwandter Begriff, der allerdings Prominenzen ohne tonale Eigenschaft beschreiben soll, ist der des Druckakzents (siehe Schaubild (2)). Druckakzente sind keine vollwertigen Akzente, denn sie sind nicht durch eine distinktive Tonbewegung gekennzeichnet. Druckakzentuierte Silben sind auf auditiver Ebene durch größere Lautstärke und Länge zu erkennen und sind mit lexikalisch betonten Silben verknüpft. Sie können sowohl prä- als auch postnuklear auftreten. Tab. 1: Verschiedene Auslegungen der Begriffe Phrasenakzent, Phrasenton und Druckakzent Terminus Prominenzmarkierung Grenzmarkierung phrase accent (ursprünglich) nein ja, Markierung von Intermediärphrasengrenzen phrase tone (abgeleitet aus phrase accent; ursprünglich) phrase accent bzw. Phrasenakzent od. Phrasenton (heute) Phrasenakzent (germanistische Linguistik) Druckakzent nein ja, für postnukleare Prominenzen ja, als Synonym für nuklearen Tonakzent prä-/postnuklear für Prominenzen ohne Tonbewegung ja, Markierung von Intermediärphrasengrenzen ja, Markierung von Intermediärphrasengrenzen nein nein Ein Beispiel für einen Phrasenakzent in der hier verwendeten Bedeutung als Grenzton, der zusätzlich mit einer postnuklear prominenten Silbe assoziiert ist, wird in Abbildung 3 gezeigt: Auf der zweiten Silbe des Partizips gefahren ist ein tiefer tonaler Zielpunkt erreicht, der die Silbe sowohl prominent macht (in Kombination mit erhöhter Länge und Lautstärke) als auch den Beginn des steigenden Grenztons markiert.

10 Intonation in der Lautsprache: Tonale Analyse 93 Abb. 3: Die spontane Äußerung einer weiblichen Sprecherin [sind wir also] irgendwie mit Müh und Not Richtung Pisa gefahren, mit dem Nukleus auf Pisa und einem Phrasenakzent auf gefahren. Pränukleare Akzente wurden aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht annotiert. NB: Die Äußerung in Abb. 3 ist eine angemessene Antwort auf die Frage Was ist dann passiert? (weiter Fokus). Ein Nuklearakzent auf gefahren wäre dagegen z. B. eher auf die Frage Wie habt Ihr Euch dann in Richtung Pisa fortbewegt? (enger Fokus auf dem Verb) zu erwarten. 3 GToBI Ein Annotationssystem für die Intonation des Deutschen GToBI (German Tones and Break Indices) ist ein phonologisches Transkriptionssystem für die Intonation des Deutschen. Die Grundlagen sind leicht zu erlernen und flexibel für verschiedene Anwendungen einzusetzen. Es wurde zwischen 1995 und 1996 von Forschern aus Saarbrücken, Stuttgart, München und Braunschweig mit dem Ziel konzipiert, prosodisch annotierte Daten leichter austauschen zu können (z. B. Grice u. a. 1996; Grice/Baumann 2002; Grice/Baumann/Benzmüller 2005). Es basiert auf dem ToBI-Framework, das zunächst für das amerikanische Englisch entwickelt (Beckman/ Hirschberg 1994; Beckman/Hirschberg/Shattuck-Hufnagel 2005) und später auf viele verschiedene Sprachen und Varietäten angewandt wurde. Die theoretischen Wurzeln des Systems liegen in der Autosegmental-Metrischen (AM) Phonologie, die autosegmentale Prinzipien (Elemente auf verschiedenen Schichten, z. B. Silbenschicht, CV-Schicht, Tonschicht, werden als unabhängige Segmente ( Autosegmente ) verstanden und durch Assoziationslinien miteinander verknüpft;

11 94 Martine Grice/Stefan Baumann vgl. z. B. Ladd 2008; Hall 2000) mit der Beschreibung der metrischen/rhythmischen Struktur von Äußerungen kombiniert. Die metrische Struktur einer Äußerung stellt die Prominenzrelationen zwischen Wörtern, Füßen oder Silben dar (vgl. z. B. Hayes 1995). Die Silbe ist die tontragende Einheit (engl. Tone Bearing Unit, TBU) im Deutschen, wobei die stärkste Silbe in einem Fuß den potentiellen Träger eines Tonakzents darstellt. Hier werden Tonakzente und Silben miteinander verknüpft bzw. assoziiert. In der Intonationsphonologie werden allerdings keine einzelnen Töne, sondern Strukturen verknüpft (vgl. Beckman/Pierrehumbert 1986; Grice 1995). Daher können Tonakzente mono- oder bitonal (möglicherweise auch tritonal) sein. Eine GToBI-Annotation besteht aus mindestens zwei Beschreibungsebenen, die als autosegmentale Schichten betrachtet werden können. Diese Ebenen enthalten Markierungen für Text und Ton: Die Textebene umfasst eine orthographische Transkription der gesprochenen Wörter, während auf der Tonebene die wahrgenommene Tonhöhenkontur mit Hilfe von Tonakzenten und Grenztönen transkribiert wird. Tonakzente sind mit betonten, metrisch starken Silben assoziiert, um relevante Konstituenten in einer Äußerung hervorzuheben (siehe 3.1). Grenztöne treten am Ende (und ggf. zu Beginn) von prosodischen Phrasen auf, die zwei verschiedene Stärken haben können (siehe 3.2). Töne werden generell als Zielpunkte modelliert. Die Verbindung zwischen zwei Zielpunkten wird interpoliert und spielt traditionell für die phonologische Interpretation keine unmittelbare Rolle. Allerdings hat die Form einer Kontur, die sich aus der genauen Synchronisation der Zielpunkte mit der Textebene ergibt (vgl. z. B. Niebuhr u. a. 2011), einen Einfluss auf ihre (linguistische oder paralinguistische) Bedeutung (siehe die Studien in Abschnitt 4.). Das GToBI-Toninventar nimmt zwei grundlegende Tonhöhenebenen an: H für high (hoch) und L für low (tief). Die Tonwerte werden dabei in Relation zum Stimmumfang eines Sprechers bestimmt. Als Faustregel gilt, dass Töne, die als hoch wahrgenommen werden, in den oberen drei Vierteln des Sprechstimmumfangs liegen. Töne, die als tief wahrgenommen werden, befinden sich dagegen im unteren Viertel. Zusätzlich zu der paradigmatischen Auswahl an Tönen kann ihre Skalierung syntagmatisch modifiziert werden, was allerdings nur für H-Töne gilt. D. h. der Stimmumfang kann zur Realisierung eines H-Tons in Relation zu einem vorangehenden H-Ton reduziert (Downstep) bzw. erweitert (Upstep) werden (vgl. Abb. 4). Hierbei verändert sich der pitch span innerhalb einer Intonationseinheit. Bei Verschiebung des (gleichen) Tonhöhenumfangs über mehrere Intonationseinheiten hinweg spricht man dagegen von einer Änderung des pitch register. Downstep Upstep Abb. 4: Syntagmatische Modifikation von H-Tönen

12 Intonation in der Lautsprache: Tonale Analyse Tonakzente Tonakzente werden mit einem Stern markiert. Das Tonakzentlabel wird in der Regel innerhalb des akzentuierten Wortes auf ein lokales F0-Maximum oder -Mininum gesetzt. Das GToBI-Inventar enthält zwei monotonale (H*, L*) und drei bitonale Tonakzente (L+H*, L*+H, H+!H*)(siehe Abbildung 5). Der gesternte Ton ist dabei mit der Akzentsilbe assoziiert und wird auch als Kopf bezeichnet, während die ungesternten Töne Zielpunkte in der Umgebung der Akzentsilbe anzeigen. Das Plus-Zeichen zeigt ihre Zugehörigkeit zum Tonakzent an. In einem rechtsköpfigen Tonakzent (z. B. L+H*) steht ein Ton vor dem gesternten Ton. Dieser wird als Leading-Ton und die resultierende Bewegung als Onglide bezeichnet. Ein linksköpfiger Tonakzent (z. B. L*+H) zeichnet sich durch einen Ton nach dem gesternten Ton aus. Er wird Trailing- Ton genannt und die resultierende Tonbewegung Offglide. Eine genaue Beschreibung der einzelnen Tonakzente mit Audiobeispielen und Abbildungen ist auf der GToBI- Webseite zu finden ( Abb. 5: Schematische Darstellung der grundlegenden Tonakzenttypen in GToBI. Die Akzentsilbe ist jeweils grau schattiert. Während ein Akzenttyp in erster Linie die zeitliche Synchronisation von Tönen und Text abbildet (horizontale Achse), sagt er außer dem paradigmatischen Tonwert als Hoch- oder Tiefakzent wenig über seine Skalierung (vertikale Achse) aus. Die Modifikation der relativen Tonhöhe kann allerdings durch (syntagmatische) Diakritika für Downstep (! ) und Upstep ( ^ ), die direkt vor dem betreffenden Ton stehen, dargestellt werden. Sie kann sowohl gesternte (z. B.!H* auf beliebteste in Abb. 6) als auch ungesternte H-Töne (z. B. L*+!H) betreffen.

13 96 Martine Grice/Stefan Baumann Abb. 6: Äußerung Herr Müller ist der beliebteste Lehrer an seiner Schule mit Downstep-Akzent auf beliebteste (weibliche Sprecherin). Die Tatsache, dass GToBI die auf den ersten Blick naheliegenden Akzenttypen H*+L und H+L* nicht (im Gegensatz zu vielen AM-Modellen anderer Sprachen) im Inventar hat, lässt sich wie folgt erklären: H*+L Grice/Benzmüller (1998) konnten in einer Produktionsstudie zum Standarddeutschen zeigen, dass der tiefe Zielpunkt nach einem Gipfelakzent in aller Regel nicht textunabhängig in einem bestimmten Abstand erreicht wird, sondern mit der (variierenden) Position einer metrisch starken Silbe (falls vorhanden, sonst mit dem Grenzton) korrespondiert. Aus diesem Grund kann der tiefe Zielpunkt nicht als zum H*-Akzent gehörig gelten (er würde sonst auch auf metrisch schwache Silben in der unmittelbaren Umgebung fallen können), sondern muss als Teil des nachfolgenden Akzents oder als Phrasenakzent (d. h. als Grenzton mit oder ohne sekundärer Assoziation mit einer metrisch starken Silbe) interpretiert werden (vgl. Grice/Ladd/Arvaniti 2000; Grice/Baumann 2002). H+L* Eine weitere Produktionsstudie von Grice/Baumann/Jagdfeld (2009) hat gezeigt, dass sich der gesternte Ton in Akzenten mit einem hohen Leading-Ton (auch Früher- Gipfel-Akzent, vgl. Kohler 1991) bei Veränderungen des Tonhöhenumfangs wie ein (herabgestufter) Hochton und nicht wie ein Tiefton verhält. Aus diesem Grund fallen in der aktuellen Fassung von GToBI (die hier erstmals vorgestellt wird) die beiden

14 Intonation in der Lautsprache: Tonale Analyse 97 Früher-Gipfel-Akzente (H+L* und H+!H*) zu einer einzigen Kategorie zusammen und werden mit H+!H* notiert. (NB: Auch Rathcke/Harrington (2010) argumentieren für eine einzige Früher-Gipfel-Kategorie (allerdings H+L*), da die Hörer in ihrem Experiment den Unterschied zwischen beiden Konturen nicht verlässlich wahrgenommen haben). 3.2 Grenztöne Man unterscheidet im GToBI-Inventar zwischen Grenztönen am Ende von Intermediärphrasen (ip) sowie Intonationsphrasen (IP). (Es ist allerdings umstritten, wie viele verschiedene Grenzstärken und, damit einhergehend, wie viele für die Intonation relevante Domänen in der prosodischen Hierarchie angenommen werden sollten.) Zusätzlich gibt es einen Grenzton für die Markierung einer hohen Grenze am Anfang der Intonationsphrase. Eine Intonationsphrase besteht aus mindestens einer Intermediärphrase und enthält daher immer eine Grenztonkombination. Die Grenztöne bestimmen den Verlauf der Intonation vom letzten Akzent (= Nuklearakzent) bis zum Ende einer Phrase. Die Anzahl der Silben, auf denen die Grenztöne realisiert werden, kann variieren. Wenn die nuklear akzentuierte Silbe die letzte der Phrase ist, dann fallen sowohl der Akzentton als auch die Grenztöne auf diese eine Silbe, der F0-Verlauf ist dann gestaucht oder verkürzt. Im anderen Extrem können mehrere betonte (aber nicht akzentuierte) Silben folgen. Der Grenzton der Intermediärphrase wird in der Regel auf einer postnuklear betonten (nicht akzentuierten!) Silbe erreicht, oder, bei kurzem Nachlauf, am Ende der Phrase. Der Grenzton der Intonationsphrase wird auf der letzten Silbe der Phrase realisiert. GToBI unterscheidet zwei Grenztöne an Intermediärphrasengrenzen (markiert mit ), vier Grenztöne an Intonationsphrasengrenzen (markiert mit % ) sowie einen Grenzton in initialer Position (siehe Abb. 7). Für eine genaue Beschreibung der einzelnen Grenztöne mit Tonbeispielen siehe die GToBI-Webseite (

15 98 Martine Grice/Stefan Baumann Abb. 7: Schematische Darstellung der grundlegenden Grenztöne in GToBI. Die Akzentsilbe ist hellgrau schattiert (es wird jeweils von einem H* ausgegangen). Der dunkelgraue Bereich entspricht dem Grenzton. 3.3 Phrasenakzente Phrasenakzente sind Grenztöne der Intermediärphrase. Sie können auch mit druckakzentuierten Silben, die zwischen dem Nukleus und der Phrasengrenze vorkommen, verknüpft werden. Diese Prominenzen, die keine Tonakzente sind, fallen oft mit tonalen Zielpunkten zusammen (Grice/Ladd/Arvaniti 2000). Sie werden mit L(*) oder H(*) innerhalb der prominenten Silbe markiert, müssen aber nicht unbedingt mit der genauen Position der Zielpunkte übereinstimmen (dies ist im Übrigen auch bei Tonakzenten der Fall, deren Zielpunkte bisweilen außerhalb der Akzentsilbe liegen, vgl. Abb. 8). Im Standarddeutschen sind diese sekundären postnuklearen Prominenzen oft nicht sehr stark hervorgehoben und daher nicht einfach zu transkribieren. Aus diesem Grund ist ihre Transkription optional. Wir schlagen vor, Phrasenakzente nur in eindeutigen Fällen zu markieren, um sie von Nuklearakzenten abzugrenzen (vgl. Abb. 3 in 2.4). 3.4 Korpusanalysen mit GToBI Annotation GToBI ist ein Annotationswerkzeug, das zur Erforschung der Prosodie des Deutschen eingesetzt wird. Für die Annotation gesprochener Sprache werden mindestens zwei

16 Intonation in der Lautsprache: Tonale Analyse 99 Ebenen (auch levels oder tiers genannt) benötigt: eine Text- oder Segmentebene, in die zumeist Wörter oder Silben eingetragen werden, und eine suprasegmentale Ebene, auf der man die relevanten intonatorischen Merkmale einer Äußerung festhält, z. B. mit den GToBI-Kategorien. Eine optionale dritte Beschreibungsebene bietet die Möglichkeit für Annotatoren, die gewählten Labels zu kommentieren. Tabelle 2 gibt einen Überblick über die (wichtigsten) Diakritika und ihre Bedeutung (vgl. auch Tab. 2: Die wichtigsten Diakritika für eine GToBI-Annotation Diakritikum Bedeutung * kennzeichnet einen Zielpunkt auf der akzentuierten Silbe + verbindet den Zielpunkt auf der Akzentsilbe mit einem Ton davor oder danach - kennzeichnet den Grenzton einer Intermediärphrase (ip) % kennzeichnet die Grenztöne einer Intonationsphrase (IP)! kennzeichnet den Downstep eines H-Tons in Akzenten und bei Grenztönen ^ kennzeichnet den Upstep eines H-Tons in Akzenten und bei Grenztönen? nach einem Label = Unsicherheit $ nach einem Label = Prototypische Realisierung Aus den Zielpunkten und Diakritika ergeben sich folgende Akzent- und Grenztonkombinationen: Akzenttöne: H*, L*, L+H*, L*+H, H+!H* Grenztöne: L-, H-, L-%, H-%, H-^H%, L-H%, %H Es ist zu beachten, dass kein Ton ohne Diakritikum vorkommt. Relationen zu vorhergehenden Tönen können mithilfe der Upstep/Downstep-Diakritika hergestellt werden. Für eine Annotation mit GToBI wurden folgende Konventionen entwickelt: Tonakzente werden als zusammenhängende Labels (z. B. L+H*) innerhalb des akzentuierten Wortes (bzw. der akzentuierten Silbe, sofern Silbengrenzen annotiert wurden) gesetzt. Der gesternte Ton wird mit einem F0-Maximum (bei H*-Akzenten), F0-Minimum (bei L*-Akzenten) oder einem Zielpunkt auf mittlerer Tonhöhe (bei!h*-akzenten) synchronisiert. Befindet sich der F0-Zielpunkt (meist das Maximum) außerhalb des akzentuierten Wortes, dann wird dieser Punkt mit < (akzentuiertes Wort steht links vom F0-Zielpunkt) bzw. > (akzentuiertes Wort steht rechts vom F0-Zielpunkt) an der entsprechenden Stelle gekennzeichnet, zusätzlich zum Label auf dem akzentuierten Wort (vgl. Abb. 8). Einzelne Grenztöne (z. B. H-) sowie Grenztonkombinationen (z. B. L-H%) werden mit dem Ende des letzten Wortes der Phrase synchronisiert.

17 100 Martine Grice/Stefan Baumann Beispiel: Abb. 8: Detaillierte GToBI-Notation mit F0-Maximum außerhalb der Akzentsilbe F0-Berechnungen interpretieren F0-Kurven, wie sie von Praat und anderen Programmen angezeigt werden, sind ein hilfreiches Werkzeug bei der Analyse von Intonation. Allerdings spiegeln sie nicht immer das wider, was das menschliche Ohr wahrnimmt. Zum Beispiel sieht man am Ende von Äußerungen häufig einen kleinen Anstieg in der F0-Kontur, obwohl der Höreindruck auf eine tiefe Grenze hinweist. Am Ende von Äußerungen kann auch vermehrt Knarrstimme (creaky voice) auftreten. Bei der Berechnung der Knarrstimme, bei der die Stimmlippen nur sehr unregelmäßig schwingen, werden die F0-Werte von der Software oft halbiert: Es scheint, als wären diese Teile der Äußerung plötzlich besonders tief. Das Ohr nimmt aber keinen Bruch in der Tonhöhe wahr, nur eine veränderte Stimmqualität. Lokale Absenkungen und Anhebungen der F0-Kurve kommen auch in der Umgebung bestimmter Konsonanten vor, so dass visuell der Eindruck eines Tals oder Gipfels entstehen kann. Diese als Mikroprosodie bekannten Phänomene müssen bei der Interpretation von F0-Berechnungen am Computer herausgefiltert werden. Außerdem sollte eine angemessene Skala (z. B. unter pitch settings in Praat) für die Anzeige von F0-Kurven gewählt werden. Um die Unterschiede im Stimmumfang bei Männern und Frauen (vgl ) optimal darstellen zu können, ist für männliche Sprecher eine Skala von 50 Hz bis etwa 250 Hz und für weibliche Sprecher bis etwa 450 Hz geeignet. Generell ist es bei der prosodischen Analyse von Tondateien wichtig, sich nicht auf ihre visuelle Darstellung zu verlassen, sondern auf den eigenen Höreindruck!

18 Intonation in der Lautsprache: Tonale Analyse Funktionale Evidenz für tonale Analysen Ein Großteil der Evidenzen für linguistisch relevante Bedeutungsveränderungen durch die Wahl unterschiedlicher Tonakzenttypen und Grenztöne in westgermanischen Sprachen stammt neben der z. T. eng verwandten Satzmodusforschung (vgl. z. B. Altmann 1993; Truckenbrodt 2013; Kügler 2003) aus der Erforschung informationsstruktureller Fragestellungen. Spätestens seit dem strikt kompositionalen Ansatz intonatorischer Bedeutung von Pierrehumbert/Hirschberg (1990), der Tonakzenten und Grenztönen klar definierte Funktionen zuwies, wurden viele Aspekte der Frage nach dem Einfluss der Prosodie auf Fokus und Informationsstatus empirisch untersucht. Für das Deutsche hat sich etwa gezeigt, dass Nuklearakzente in weitem Fokus in Relation zu einem hohen pränuklearen Akzent eher herabgestuft (!H*) werden, während sie in engem und kontrastivem Fokus eher heraufgestuft (^H*) sind (vgl. Baumann u. a. 2006, 2007; Hermes u. a. 2008; Mücke/Grice 2014). Bestimmte Fokustypen können auch durch bestimmte Akzenttypen markiert werden. So wurde z. B. in einer Perzeptionsstudie der spät steigende Tonakzent L*+H als besonders passend für Verum Fokus (hier liegt der Fokus auf dem Wahrheitswert der Äußerung) bewertet (Beispiel: Du lebst doch gar nicht auf Rügen. Doch, ich LEBE auf Rügen.). Im Gegensatz dazu hat sich der Akzenttyp L+H* als geeigneter für (lexikalischen) Kontrast erwiesen (Beispiel: Du machst doch Urlaub auf Rügen. Nein, ich LEBE auf Rügen.) (vgl. Grice u. a. Ms.). Da in aller Regel keine 1:1-Beziehung zwischen intonatorischer Form und Bedeutung besteht, sondern viele alternative Ausformungen möglich sind, ist die Erforschung von Präferenzen und Wahrscheinlichkeiten oftmals die einzig mögliche Herangehensweise. Generell ist die Suche nach intonatorischen Kategorien problematisch, denn es existieren keine klar definierten Grenzen wie etwa bei vielen Kontrasten in der segmentalen Phonologie (z. B. Artikulationsort bei /p/ vs. /t/). Aus diesem Grund sind intonatorische Bedeutungsunterschiede nicht immer durch einen Kategorienwechsel kodiert. So konnte Braun (2006) zeigen, dass kontrastive und nichtkontrastive Topiks (in pränuklearer Position) im Deutschen nicht unbedingt durch Akzenttypen unterschieden werden (beide sind steigend, oft L+H*), sondern dass der Kontrast durch einen höheren und späteren Gipfel ausgedrückt werden kann. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen Baumann/Grice/Steindamm (2006), in deren Studie sich der Nuklearakzent in kontrastivem Fokus in erster Linie durch einen steileren Anstieg zum Akzentgipfel von nicht-kontrastivem Fokus unterscheidet. Diese Studien belegen den Einfluss der Skalierung der Töne, d. h. der vertikalen Achse der tonalen Analyse. Viele weitere Arbeiten haben ihre Bedeutung für die Informationsstruktur und das Mapping von Syntax und Intonation im Deutschen untersucht (vgl. Truckenbrodt 2004, 2007, in diesem Band; Féry/Truckenbrodt 2005; Féry/ Kügler 2008).

19 102 Martine Grice/Stefan Baumann Mindestens ebenso wichtig für die (semantisch-pragmatische) Interpretation von Tonakzenten ist ihre zeitliche Synchronisation mit dem Text, d. h. der horizontalen Achse der tonalen Analyse. Produktionsdaten zur Fokusmarkierung im Deutschen haben gezeigt, dass ein fallender Onglide (siehe 3.1; insbesondere Akzenttyp H+!H* in GToBI) in zwei Dritteln der Fälle für weiten Fokus verwendet wurde, während kontrastiver Fokus fast ausschließlich durch einen steigenden Onglide (z. B. L+H*) angezeigt wird. Enger Fokus wird auch zum größten Teil (etwa 75 %) durch steigende Onglides ausgedrückt, allerdings sind hier auch fallende Onglides möglich (vgl. Ritter/ Grice 2015). Mit den gleichen Daten wurde ein Perzeptionsexperiment durchgeführt, in dem die Versuchspersonen einen Stimulus als die am besten passende Antwort auf vier verschiedene Fragen (= vier verschiedene Fokusbereiche) auswählen sollten (Krüger 2009). Hier wurde bestätigt, dass Hörer Tonakzente mit fallenden Onglides eher als Marker von weitem Fokus und Tonakzente mit steigenden Onglides eher als Marker von engem bzw. kontrastivem Fokus wahrnehmen. Dass die Form des Akzents und insbesondere des Onglides nicht nur bei der Fokusmarkierung, sondern auch bei der Markierung des Informationsstatus von Diskursreferenten von Belang ist, konnten Baumann/Röhr/Grice (2015) zeigen: Generell wird neue Information häufiger durch steigende Akzente ausgedrückt, während ableitbare (aber immer noch hervorzuhebende) Information häufiger durch fallende bzw. tiefe Akzente ausgedrückt wird. Der Zusammenhang zwischen Akzentform und Prominenz erscheint naheliegend, und zumindest für das Deutsche gibt es Hinweise auf eine Interaktion, in der drei tonale Aspekte (neben artikulatorischen und akustischen Aspekten, vgl. 2.2 oben) eine Rolle spielen: Tonbewegung, Tonhöhe und Akzentposition. Aktuelle Perzeptionsstudien, die den Prominenzgrad eines akzentuierten Wortes direkt (d. h. ohne den Umweg über eine informationsstrukturelle Fragestellung) durch naive Hörer bewerten ließen, zeigen folgende grobe Abstufung in der Prominenz von GToBI-Akzenten (artikulatorische Parameter wurden miteinbezogen; zusätzlich muss bedacht werden, dass nukleare Akzente prominenter bewertet werden als pränukleare): L+H* > L*+H > H* > H+!H* > L* (bzw. steigend > hoch > fallend > tief) (vgl. Baumann 2014, Baumann/ Röhr 2015). Während also die Verbindung von Akzenttyp zur Wahrnehmung von Prominenz direkt ist (bzw. sein kann), kann die Markierung der Informationsstruktur durch Akzente nur indirekt über die Erzeugung prosodischer Prominenzstufen erfolgen (siehe Abb. 9). Tonakzent (Typ, Position) trägt bei Prosodische Prominenz markiert Informationsstruktur (Fokus, Neuheit) Abb. 9: Postuliertes Verhältnis von Akzenten und Informationsstruktur im Deutschen Wie mehrfach erwähnt, beschränkt sich die Form von Tonakzenten (und Grenztönen) nicht auf die zeitliche Alignierung mit dem Text, sondern schließt ihre Skalierung mit

20 Intonation in der Lautsprache: Tonale Analyse 103 ein. Beide Aspekte sind nicht nur für die Kodierung und Wahrnehmung von Prominenz wichtig (für Gussenhoven (2004) ist etwa die relative Auslenkung der Tonhöhe entscheidender als die absolute Tonhöhe), sondern auch für die Interpretation der Form lokaler und globaler Konturen und damit der Relation von mehreren Akzenten zueinander. So konnten etwa Niebuhr u. a. (2011) (vgl. auch Niebuhr 2007) zeigen, dass sich Sprecher in ihrer Strategie, zwei verschiedene Tonakzenttypen zu produzieren (hier: H+L* vs. H*), unterscheiden: Shapers verändern die Form der Kontur (H*- Akzente steigen schneller und fallen langsamer), aber nicht die Synchronisation von tonalem Zielpunkt und akzentuierter Silbe, während Aligners für H*-Akzente deutlich spätere Gipfel als für H+L* produzieren, die Form der Kontur aber unverändert bleibt. Die hier vorgestellte Analyse, nach der der entscheidende strukturelle Teil eines Tonakzents der Leading-Ton bzw. der Onglide ist (auch On-ramp-Analyse genannt), ist nicht unumstritten. Andere Intonationsmodelle des Deutschen basieren auf einer sog. Off-ramp-Analyse nach Gussenhovens (2005) ToDI-Modell für das Niederländische (vgl. Peters 2009, 2014). Dies bedeutet, dass Tonakzente als strikt linksköpfig verstanden und somit keine Leading-Töne angenommen werden. Das in diesem Kapitel vorgeschlagene Modell ist allerdings nicht als restriktiv zu verstehen, sondern bietet vielmehr die Möglichkeit, Tonakzente und Grenztöne für eine (phonetisch) transparente phonologische Intonationsbeschreibung einzusetzen. Das heißt, dass eine Kategorie aus einer anderen abgeleitet (derived) werden kann, wenn es der Beschreibung einer ähnlichen Struktur dient. So sind z. B. die Strukturen des bitonalen Tonakzents H+!H* und der Abfolge H*!H* eng verwandt, denn der Downstep auf der H*-Akzentsilbe bildet in beiden Fällen den phonologischen Kern der Struktur (vgl. Grice/Baumann/Jagdfeld 2009 sowie Abschnitt 2.4). Eine adäquate Analyse müsste in der Lage sein, diese Gemeinsamkeit zu erfassen und Generalisierungen vorzunehmen. Gleichzeitig kann die Ausformung der phonologischen Struktur variieren, je nach Varietät und/oder der segmentalen Struktur. Ein Forschungsziel der nächsten Jahre wird darin bestehen, in einem umfassenden Modell sowohl den phonologischen Kern als auch Formen der Variation systematisch zu ergründen (siehe die DIMA-Initiative verschiedener Intonationsphonologen, die dieses Ziel verfolgt: 5 Literatur Altmann, Hans (1993): Satzmodus. In: Joachim Jacobs (Hg.): Syntax. Bd. 1. Berlin, Baumann, Stefan (2014): The importance of tonal cues for untrained listeners in judging prominence. In: Proceedings 10th ISSP, Cologne, Germany, Baumann, Stefan/Johannes Becker/Martine Grice/Doris Mücke (2007): Tonal and Articulatory Marking of Focus in German. In: Proceedings of the 16th ICPhS, Saarbrücken, Germany, Baumann, Stefan/Martine Grice/Susanne Steindamm (2006): Prosodic marking of

21 104 Martine Grice/Stefan Baumann focus domains categorical or gradient? In: Proceedings of Speech Prosody 2006, Dresden, Germany, Baumann, Stefan/Christine T. Röhr (2015): The perceptual prominence of pitch accent types in German. In: Proceedings of the 18th ICPhS, Glasgow, UK. Paper number 298, 1 5. Baumann, Stefan/Christine T. Röhr/Martine Grice (2015): Prosodische (De-) Kodierung des Informationsstatus im Deutschen. In: Zeitschrift für Sprachwissenschaft 34(1), Beckman, Mary E./Julia Hirschberg (1994): The ToBI Annotation Conventions. Manuscript and Accompanying Speech Material. Ohio State University. Beckman, Mary E./Julia Hirschberg/Stefanie Shattuck-Hufnagel (2005): The original ToBI system and the evolution of the ToBI framework. In: Sun-Ah Jun (Hg.): Prosodic Typology: The Phonology of Intonation and Phrasing. Oxford, Beckman, Mary E./Janet Pierrehumbert (1986): Intonational structure in Japanese and English. In: Phonology Yearbook 3, Boersma, Paul/David Weenink (2013): Praat: Doing Phonetics by Computer [Computer program]. Version , retrieved 2 June 2013 from Braun, Bettina (2006): Phonetics and phonology of thematic contrast in German. In: Language and Speech 49(4), DIMA Deutsche Intonation: Modellierung und Annotation. Féry, Caroline/Frank Kügler (2008): Pitch accent scaling on given, new and focused constituents in German. In: Journal of Phonetics 36, Féry, Caroline/Hubert Truckenbrodt (2005): Sisterhood and tonal scaling. In: Studia Linguistica 59, Grice, Martine (1995): The Intonation of Interrogation in Palermo Italian: Implications for Intonation Theory. Tübingen. Grice, Martine/Stefan Baumann (2002): Deutsche Intonation und GToBI. In: Linguistische Berichte 191, Grice, Martine/Stefan Baumann/Ralf Benzmüller (2005): German intonation in Autosegmental- Metrical Phonology. In: Sun-Ah Jun (Hg.): Prosodic Typology: The Phonology of Intonation and Phrasing. Oxford, Grice, Martine/Stefan Baumann/Nils Jagdfeld (2009): Tonal association and derived nuclear accents: The case of downstepping contours in German. In: Lingua 119, Grice, Martine/Ralf Benzmüller (1998): Tonal Affiliation in German Falls and Fall-Rises. Poster presented at the 5th Conference on Laboratory Phonology, York. Grice, Martine/D.R. Ladd/Amalia Arvaniti (2000): On the place of phrase accents in Intonational Phonology. In: Phonology 17(2), Grice, Martine/Horst Lohnstein/Christine T. Röhr/Stefan Baumann/Anika Dewald (Manuskript): The Intonation of Verum Focus and Lexical Contrast. Grice, Martine/Mathias Reyelt/Ralf Benzmüller/Jörg Mayer/Anton Batliner (1996): Consistency in transcription and labelling of German intonation with GToBI. In: Proceedings ICSLP 96, Philadelphia, Gussenhoven, Carlos (2004): The Phonology of Tone and Intonation. Cambridge. Gussenhoven, Carlos (2005): Transcription of Dutch intonation. In: Sun-Ah Jun (Hg.): Prosodic Typology: The Phonology of Intonation and Phrasing. Oxford, Hall, Tracy Alan (2000): Phonologie. Eine Einführung. Berlin. Hayes, Bruce (1995): Metrical Stress Theory. Chicago. Kochanski, Greg/Esther Grabe/John Coleman/Burton Rosner (2005): Loudness predicts prominence; Fundamental frequency lends little. In: Journal of the Acoustical Society of America 11(2),

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