Syntax und Phonologie: Prosodische Phrasen

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1 Morphologie und Syntax (BA) Syntax und Phonologie: Prosodische Phrasen PD Dr. Ralf Vogel Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft Universität Bielefeld, SoSe / 23

2 Gliederung 1 Einführung 2 Prosodische Phrasierung 3 2 / 23

3 Einführung Einführung Wir haben bislang syntaktische Phrasen anhand morphologischer und vor allem syntaktischer Kriterien identifiziert. Zu den hierfür verwendeten Mitteln zählen vor allem die Konstituentests. Ferner sind wir in unserer Analyse der komplementären Verteilung bestimmter Morpheme und Funktionswörter zu abstrakteren funktionalen Kategorien wie CP, IP und DP gekommen. Heute lernen wir noch einen anderen Zugang zur strukturellen Analyse von Sätzen kennen, nämlich den über ihre prosodische Struktur. Die prosodische Phonologie beschäftigt sich mit den sogenannten suprasegmentalen Eigenschaften von Äußerungen, also insbesondere mit der Satzmelodie (Intonation), der Akzentsetzung und dem Rhythmus. Sätze werden prosodisch als Intonationsphrasen verstanden, die aus phonologischen Phrasen zusammengesetzt sind. Uns geht es heute darum, inwiefern solche phonologischen Phrasen und syntaktische Phrasen wie VP, IP, NP, DP usw. miteinander korrelieren. 4 / 23

4 Prosodische Phrasierung Wie erkennt man prosodische Struktur? Die prosodische Struktur eines deutschen Satzes lässt sich mittels dreier gut beobachtbarer Kriterien erkennen: die Möglichkeit, eine Pause zu setzen (inklusive eines vorausgehenden Grenztons), die Platzierung eines Phrasenakzents, und die Platzierung des Hauptakzents. (1) Der Lukas hat am Samstag zwei Tore geschossen. 6 / 23

5 Prosodische Phrasierung Ebenen der prosodischen Phrasierung (2) Prosodische Wörter (PWt) sind Wörter mit einem Wortakzent. Unbetonte Funktionswörter sind in der Regel keine prosodischen Wörter. Phonologische Phrasen (PhP) haben genau einen Phrasenakzent. Intonationsphrasen (IntP) haben genau einen sententialen Hauptakzent. Der Lukas hat am Samstag zwei Tore geschossen PWt: ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) PhP: ( ) ( ) ( ) IntP: ( ) Jeder Phrasenakzent wird auf einem Wortakzent realisiert. Jeder sententiale Hauptakzent wird auf einem Phrasenakzent realisiert. 7 / 23

6 Phonologische und syntaktische Phrasen Phonologische Phrasen entsprechen oft syntaktischen Phrasen. Wesentlich sind hier aber die lexikalischen Phrasen wie NP und VP. Funktionale Phrasen-Kategorien wie CP, IP und DP bleiben unberücksichtigt. Die in der Regel unbetonten Funktionswörter werden in die PhP n integriert, die durch lexikalische Phrasen aufgespannt werden. Adjunkte, wie Adverbien, zählen extra. (3) PWt: PhP: ( Der ( Lukas hat am ( Samstag zwei ) ( Tore geschossen ) ( ) ) ) ) ( ) ( ) ( IntP: ( ) [ CP [ NP SUBJEKT ][ IP [ VP [ PP ADVERB ] [ VP VERB-PHRASE ]] Die drei PhP n in diesem Beispiel werden von der NP des Subjekts, der NP des Adverbs und der VP gebildet. 9 / 23

7 Phonologische und syntaktische Phrasen Die meisten Theorien der Relation von syntaktischer und prosodischer Struktur gehen davon aus, dass die prosodische Struktur aus der syntaktischen Struktur durch einen Abbildungsmechanismus erzeugt wird. Für diesen Abbildungsmechanismus gelten bestimmte Regeln. Hale & Selkirk (1987) und Truckenbrodt (1999): Bei der Abbildung der syntaktischen in die prosodische Struktur sind nur die phrasalen Knoten lexikalischer Kategorien relevant (NP, VP, AP). Bei Adjunktion zählt hierfür das unterste Segment einer phrasalen Kategorie. [ P Adjunkt [ P... ]] Truckenbrodt (1999) schlägt die folgenden beiden Prinzipien vor: Stress-P Jede lexikalische Phrase trägt einen Phrasenakzent. Wrap-P Jede lexikalische Phrase ist in einer PhP enthalten. 10 / 23

8 Wrap-P und Stress-P P (,Y,Z seien lexikalische Kategorien) YP 0 ZP Möglichkeiten der Konstruktion phonologischer Phrasen: Wrap-P Stress-P a. ( YP ) ( ) ( ZP ) : *(P) b. ( YP ZP ) : *(YP) c. ( YP ) ( ZP ) : *(P) d. ( YP ) ( ZP ) : *(P) *(YP) e. ( YP ) ( ZP ) : *(P) Unterstreichung signalisiert den Phrasenakzentträger. 11 / 23

9 Wrap-P und Stress-P Wrap-P und Stress-P lassen sich nicht gleichzeitig erfüllen, wenn eine Phrase in der Spezifizierer- wie in der Komplement-Position lexikalisch gefüllt ist. Es handelt sich um verletzbare Beschränkungen, wie sie im Grammatikmodell der Optimalitätstheorie (OT) gebräuchlich sind. In der OT wird eine Menge von Kandidatenstrukturen anhand einer Hierarchie aus verletzbaren Prinzipien bewertet, und der relativ beste Kandidat ist der optimale, der grammatische Ausdruck. Über die optimale Phrasierung in unserem Beispiel entscheidet deshalb die relative Rangordnung der beiden Beschränkungen Stress-P und Wrap-P. 12 / 23

10 Prosodische Phrasierung im Deutschen (4) a. [ DP Der [ NP Lukas ]] hat b. ( Der Lukas ) ( hat [ VP [ DP ein ein [ NP Tor Tor ]] geschossen ] geschossen ) Wrap-P und Stress-P sind für beide NPn wie für VP erfüllt. Die VP enthält nur eine NP, Tor, und wenn diese den Phrasenakzent trägt, enthalten sowohl die NP wie die VP einen Phrasenakzent. Da ein Tor geschossen wie hier eine PhP bildet, ist Wrap-P nicht nur für die NP Tor, sondern auch für die VP erfüllt. Die Subjekt-NP Lukas bildet eine PhP für sich und erfüllt so beide Beschränkungen. 13 / 23

11 Prosodische Phrasierung im Deutschen Bei einem ditransitiven Verb wird offenbar Wrap-P für die VP verletzt: (5) [ NP ( Miro ] ) ( hat [ VP [ NP Lukas ] ) den ( [ NP Ball ] vorgelegt ] ) Wenn die VP zusammenbleibt, bekommen wir kontrastiven Fokus: (6) [ NP ( ( Miro ] hat [ VP [ NP Lukas ) ( ) ( ] den [ NP Ball ] vorgelegt ] ) ) 14 / 23

12 Prosodische Phrasierung im Deutschen Um beiden Objekten des Verbs einen Phrasenakzent zukommen zu lassen, und Stress-P zu erfüllen, sind wir bereit, die VP auf zwei PhP n zu verteilen, und so Wrap-P zu verletzen. Die Beschränkungsordnung im Deutschen ist also offenbar die Folgende: (7) Stress-P Wrap-P Das Symbol zeigt in der OT an, dass die Beschränkung auf der linken Seite wichtiger ist als die auf der rechten Seite. 15 / 23

13 Syntaktische Alternativen Man könnte aber auch fragen, warum es nicht eine syntaktische Alternative gibt, die uns hilft, Wrap-P zu erfüllen, nämlich (8-b): (8) a. VP b. VP DATIV Objekt V DATIV Objekt VP AKKUSATIV Objekt V 0 AKKUSATIV Objekt V 0 Wird das Dativ-Objekt an VP adjungiert, dann zählt das Adjunkt für Wrap-P nicht zur VP dazu. Die folgende Phrasierung erfüllt deshalb Wrap-P und Stress-P: (9) [ NP ( Miro ] ) ( hat [ VP [ NP Lukas ] ) [ VP ( den Ball vorgelegt ]] ) 16 / 23

14 Syntaktische Alternativen Da im Deutschen die Objekte relativ frei umgestellt werden können, ist diese Option auch nicht aus prinzipiellen Gründen auszuschliessen. (10) a. Dann hat dem Lukas der Miro den Ball vorgelegt. b. Dann hat der Miro den Ball dem Lukas vorgelegt. c. Bestimmt hat dem Lukas den Ball der Miro vorgelegt. (nur kontrastierend) d. Bestimmt hat den Ball dem Lukas der Miro vorgelegt. (nur kontrastierend) VP-Adjunktion anzunehmen ist für die Ableitung dieser Wortstellungen üblich. 17 / 23

15 Syntaktische Alternativen Das wirft aber auch ein Problem auf: Da eine bestimmte prosodische Phrasierung zugleich Hinweise liefert über 1 die syntaktische Struktur, sowie 2 über die relative Gewichtung der Syntax-Prosodie-Abbildungsbeschränkungen, haben wir für die Lösung eines Problems oft zwei Möglichkeiten: 1 Wir ändern unsere Annahmen über die zugrundeliegende syntaktische Struktur, oder 2 Wir ändern unsere Annahmen über die Beschränkungen und ihre Ordnung. Das macht das Ganze etwas unübersichtlich. 18 / 23

16 Integration Zum Deutschen kann man allgemein die Beobachtung machen: Das Verb bildet zusammen mit genau einem Argument eine PhP ( Integration, Jacobs (1993)). (11) a. ( Miro ) ( hat den Ball ) ( zu Lukas gespielt ) PP + Verb b. ( Miro ) ( hat zwei Vorlagen gegeben ) Akk-NP + Verb c. ( Miro ) ( hat den Ball ) ( dem Lukas vorgelegt ) Dat.-NP + Verb Das Zusammenwirken von Stress-P und Wrap-P bringt dies hervor. 19 / 23

17 Integration Wenn die VP maximal ein verbales Komplement enthält, sind beide Beschränkungen, bei Betonung des Komplements, erfüllbar. (12) VP Kompl. ( V 0 ) Stress-P: Das Komplement ist betont, und damit auch die gesamte VP. Wrap-P: Komplement und Verb stehen in derselben PhP. 20 / 23

18 Eine syntaktische Hypothese Wenn aus prosodischen Gründen eine lexikalische Phrase idealerweise aus dem Kopf plus maximal einem Komplement besteht, dann ist dies vielleicht auch eine syntaktische Restriktion: Hypothese: Die maximalen Projektionen lexikalischer Kategorien enthalten keine Spezifikatoren. Für DPn mit einem Subjekt wie bspw. [ DP Ballacks Schuss aufs Tor] wird hier allerdings eine falsche Vorhersage gemacht. Analysiert man Ballacks als Spezifikator der DP, dann müssten die NPn Ballacks und Schuss aufs Tor getrennte PhPn bilden. Dies ist nicht korrekt, da die komplexe DP eine einzige PhP bildet. Wenn Ballacks im Spezifikator der NP stünde, wie nach der alten NP-Analyse für Nominal-Phrasen, dann wäre zumindest Wrap-P für diese NP erfüllt. 21 / 23

19 Zusammenfassung Die prosodische Phrasierung berücksichtigt die syntaktische Struktur. Im Gegensatz zur morphosyntaktisch begründeten syntaktischen Analyse, die wir bislang verfolgten, stehen bei der prosodischen Analyse aber die lexikalischen Kategorien im Vordergrund und nicht die mit Morphemen und Funktionswörtern verbundenen funktionalen. An der VP-Analyse für ditransitive Verben sehen wir, dass die Prosodie uns einen Hinweis auf die Struktur ihrer VP liefern kann. Für die Analyse von Nominalphrasen legt die prosodische Analyse eher eine NP-Struktur nahe und steht somit der Analyse aus morphosysntaktischer Sicht entgegen. Dieses Problem ist typisch für die grammtiktheoretische Forschung. Es handelt sich um einen Konflikt zwischen verschiedenen Sichtweisen auf dasselbe Phänomen, der bislang nicht ausgeräumt ist. 22 / 23

20 22 / 23

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