Spiel mit Licht und Farben Optimierung von Helligkeit und Kontrast

Transkript

1 5 Spiel mit Licht und Farben Optimierung von Helligkeit und Kontrast Wie Sie selbst wissen, hängt die Wirkung eines Bildes stark von Farben und Lichtverhältnissen ab. Eine der Stärken von Bildbearbeitungsprogrammen und so auch von Photoshop Elements ist die Möglichkeit, eine Menge an den Farben und Farbtönen eines Bildes korrigieren zu können. Oft erkennt man auf den ersten Blick, dass dem Bild nachgeholfen werden muss, um wirklich brillant zu sein, mitunter sind die Schwächen etwas versteckter, sodass man sich am besten anhand bestimmter Dialoge über die Farben informiert und dann nachbessert. Relevant bei der Korrektur sind vor allem die folgenden Aspekte: Tonwertkorrektur, Kontrast, Helligkeit, Belichtung sowie Farbton und Sättigung. Lassen Sie sich von den vielen Fachbegriffen, die in Zusammenhang mit der Farbkorrektur auftauchen, nicht abschrecken. Auch wenn Sie mit den Begriffen nicht viel anfangen können, ist es möglich, viele Instrumente anzuwenden und Bilder zu verbessern.

2 KAPITEL 5 Spiel mit Licht und Farben Optimierung von Helligkeit und Kontrast Das Foto ist verschwommen: den Kontrast verbessern mit der Tonwertkorrektur Wir nehmen uns ein Foto vor, das insgesamt blass, hell und kontrastarm ist: ein Fall für die Tonwertkorrektur. Der Tonwert beschreibt die Intensität einer Farbe auf einer Skala von 0 Prozent 00 Prozent, also im Prinzip Farbtöne. Helligkeitsstufen verändern: Tiefen und Lichter Mit der Tonwertkorrektur lässt sich der Tonwertumfang durch Einstellung der Helligkeitsstufen für die Tiefen (dunkle Bildbereiche), Mitteltöne und Lichter (helle Bild bereiche) verändern. Dabei können Sie alle RGB-Kanäle (also die einzelnen Farben) bearbeiten oder nur einen bestimmten Farbkanal. Wir schauen, was wir an dem Problemfoto, das etwas kontrastarm ist und insgesamt flau wirkt, auf diesem Weg verbessern können. Öffnen Sie das Foto im Editor. Klicken Sie dann auf Überarbeiten/Beleuchtung anpassen/tonwertkorrektur. 06

3 Das Foto ist verschwommen: den Kontrast verbessern mit der Tonwertkorrektur KAPITEL 5 Wenn es Ihnen so geht wie mir, überrascht oder erschrickt Sie der Dialog Tonwertkorrektur vielleicht ein wenig. Durch das Histogramm, das die Bilddateien grafisch darstellt, sieht er arg wissenschaftlich aus! Das Histogramm Das Histogramm des aktuellen Bildes zeigt, dass die Verteilung der Pixel nicht ausgewogen ist, denn als optimal gelten Fotos nur, wenn ganz weiße (Tonwert bei 00 %) und ganz schwarze Pixel (Tonwert bei 0 %) vorhanden sind. Die Praxis sieht meistens anders aus. In diesem Foto ist der linke Bereich ziemlich leer, was bedeutet, dass das Foto zu wenige dunkle Bereiche hat (das sehen Sie natürlich auch mit bloßem Auge im Foto!). Den Tonwert korrigieren Nun der Trick: Verschieben Sie den linken schwarzen Schieberegler im Bereich Tonwertspreizung ein bisschen nach rechts. Mit dem mittleren Regler steuern Sie den Mittelkontrast (fachmännisch heißt es hier: den Gammawert ). Für mehr Kontrast (weniger Helligkeit) bewegen Sie diesen Regler nach rechts. Da sich der Effekt unmittelbar im Bild zeigt (Häkchen vor Vorschau), können Sie verschiedene Einstellungen nach Gusto probieren. 07

4 KAPITEL 5 Spiel mit Licht und Farben Optimierung von Helligkeit und Kontrast Nach einem Klick auf OK können Sie erkennen, dass die Korrektur der Belichtungsschwäche in diesem Foto eine ganze Menge gebracht hat. 3 Wir schauen uns auch erneut das Histogramm an. Auch hier können Sie ganz deutlich sehen, dass die Verteilung der Tonwerte jetzt ziemlich ausgeglichen ist. Na bitte! Weitere Verbesserungen Abdunkeln Man könnte nun versuchen, noch paar Bildteile etwas abzudunkeln, vor allem im linken Bereich, wo die hellen Töne überwiegen. Probieren Sie es mit einem Instrument, das der klassischen Fototechnik entstammt, dem Nachbelichter. Damit lässt sich über Bildbereiche fahren, um sie abzudunkeln. Sie finden den Nachbelichter in der Werkzeugleiste des Editors. Klicken Sie auf das Symbol Nachbelichter eventuell sehen Sie auch den Schwamm oder den Abwedler. Dann entdecken Sie den Nachbelichter in dem kleinen Menü. 08

5 Das Foto ist verschwommen: den Kontrast verbessern mit der Tonwertkorrektur KAPITEL 5 In der Optionsleiste stellen Sie eine Pinselgröße ein. Mitunter ist es sinnvoll, statt eines runden Pinselns einen eckigen zu nehmen. A Klicken Sie dazu zunächst auf den Pfeil am Feld Ausgewählte Pinselvorgaben anzeigen und in dem Menü B auf den Auswahlpfeil am Feld Pinsel. Wählen Sie Quadratische Pinsel. Als Bereich stellen Sie Lichter ein. Der Prozentsatz im Feld Belichtung bestimmt, wie intensiv sich der Nachbelichter auswirkt. 3 Nun wischen Sie beispielsweise über den besonders blassen hellen Turm, um ihn etwas abzudunkeln. Benutzen Sie die Lupe (mit Pluszeichen), um den Bereich besser zu sehen. Vorsicht: Sofern Sie die Maustaste loslassen, neu ansetzen und über die Bereiche fahren, die Sie bereits bearbeitet haben, intensivieren Sie den Effekt vielleicht ungewollt. Den Nachbelichter können Sie auch noch für andere Partien des Bildes verwenden. Der weiße Himmel lässt sich auf diese Weise leider nicht nachbessern. Zu guter Letzt sieht unser Foto so aus: Das Foto nach der Veränderung der Helligkeit, des Kontrasts und der Bearbeitung mit dem Nachbelichter. 09

6 KAPITEL 5 Spiel mit Licht und Farben Optimierung von Helligkeit und Kontrast Das Foto speichern/schließen Sie sollen sich die Mühe (d. h., es war ja eigentlich gar nicht aufwendig!) nicht umsonst gemacht haben; das bearbeitete Foto soll gespeichert werden. Klicken Sie dazu auf Datei/Speichern unter. Der Befehl Speichern unter erzeugt auf jeden Fall eine neue Version und damit eine neue Datei. Anders der Befehl Datei/Speichern: damit erzeugen Sie keine neue Version/Datei, wenn Sie ein im Versionssatz oben liegendes Foto in den Editor geladen haben. Dann werden Korrekturen und Veränderungen lediglich nachgespeichert. Der Dialog Speichern unter öffnet sich, und es wird automatisch der Ordner geöffnet, von dem Sie die Fotos geladen haben. An den Dateinamen wurde (wie wir in Kapitel bereits beschrieben haben) _bearbeitet- (bzw. je nach Bearbeitung eine höhere Ziffer) angehängt A. Da das Foto im JPEG-Format vorliegt, wird dieses Format beibehalten, es sei denn, Sie ändern das Format. 3 Nach einem Klick auf Speichern erhalten Sie ein Fenster mit Informationen zu Versionssätzen. Es kann nicht schaden, dies noch einmal zu lesen! Klicken Sie dann auf OK. 0

7 Das Foto ist verschwommen: den Kontrast verbessern mit der Tonwertkorrektur KAPITEL 5 Dateiformate ohne Ende! Die Welt der Dateiformate ist ziemlich bunt, vor allem bezogen auf Bilddateien. Je nach Herkunft bzw. der Art, wie abgespeichert wurde, gibt es Bilder in den unterschiedlichsten Formaten. Glücklicherweise kann Photoshop Elements mit ziemlich vielen Dateiformaten umgehen, da es über entsprechende Filter verfügt. Filter sind in diesem Fall die mitgelieferten Konvertierungsmöglichkeiten, die dafür sorgen, dass Photoshop Elements auch Fremddateien lesen kann. Welche Formate Photoshop Elements verarbeiten kann, sehen Sie, wenn Sie im Dia log Speichern unter auf den Auswahlpfeil am Feld Format klicken. Je nach Dateiformat variieren die Einstellungen, die beim Speichern erforderlich sind. Sie müssen z. B. beim JEPG-Format die Komprimierungsintensität festlegen und beim GIF-Format die Anzahl der Farben. Ein paar Hinweise zu einigen der Formate: PSD: Dies ist das Photoshop Elements-eigene Standardformat. Das Format verwendet verlustfreie Komprimierung (Fotos werden beim Speichern komprimiert, ohne an Qualität zu verlieren). Ebenen werden unterstützt und bleiben erhalten. BMP: Ist das standardmäßige Windows-Bitmap-Format, das für den Austausch von Grafikdateien von Microsoft entwickelt wurde. GIF: Sehr gebräuchliches Format für die Darstellung indizierter Farben in HTML- Dateien im World Wide Web. GIF-Bilder verwenden verlustfreie Komprimierung, erlauben aber maximal nur 56 Farben und sind deswegen für Fotos meistens nicht geeignet. JEPG: Das Format ist nach wie vor eines der populärsten Komprimierungsstandards für Fotos und Bilder. Es wurde speziell für zwei Zwecke entwickelt: zum Komprimieren und für das World Wide Web. JEPG verwendet verlustreiche Komprimierung. Die meisten Digitalkameras speichern die Bilder in diesem Format. Sofern Ihr Bild Ebenen enthält, werden diese automatisch reduziert. RAW: Ist das jeweils modellabhängige Dateiformat bei Digitalkameras, bei dem die Kamera die Daten nach der Digitalisierung weitgehend ohne Bearbeitung auf das Speichermedium schreibt. TIFF: Viele Scanner produzieren TIFF-Bilder. Das Format unterstützt den CMYK- Farbraum. Es wird meistens unkomprimiert verwendet.