Chitoskin. Die Wundauflage aus Chitosan einem Urstoff der Natur

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1 Chitoskin Die Wundauflage aus Chitosan einem Urstoff der Natur

2 Chitin und Chitosan Chiton : griech.: Unterkleid, ülle, Panzer Chitin ist ein natürlich vorkommendes Polysacharid. Es findet sich vor allem in den Skeletten von Krebsen und Insekten, aber auch in der Zellwand von Pilzen. Entgegen der häufig geäußerten Meinung ist Chitin nicht für die ärte eines Insektenpanzers, sondern für dessen Elastizität und Weichheit verantwortlich. Nach Zellusose ist Chitin das am häufigsten vorkommende Polysacharid auf der Erde. Chitin- Vorkommen sind praktisch unbegrenzt (Abb. 1). Abbildung 1: Krebse und Krabben: Ihr Skelett enthält große Mengen Chitin Chitosan ist eine abgewandelte Form von Chitin. Auch hier handelt es sich um ein Polysacharid, allerdings ohne die vielen Acetylgruppen, die das Chitin charakterisieren. Chitosan wurde erst 1859 beim Kochen von Chitin in Kalilauge entdeckt (Abb. 2a und 2b). C C 2 C 2 C 2 N C C 2 CITIN C N C 3 C 3 C 2 N 2 C 2 N 2 C 2 CITSAN N 2 Abbildung 2a: Strukturformeln von Chitin und Chitosan Ein Grundbaustein des Chitosans, das Glucosamin, ist wichtiger Bestandteil der extrazellulären Matrix. Insbesondere Sehnen, Bänder und Knochen sind reich an Glucosaminen (Abb. 3a und 3b). Die überaus interessanten Eigenschaften von Chitosan faszinieren noch heute viele Entwickler und machen diesen Stoff zu einem gefragten Produkt. Abbildung 2b: Acetylgruppe C C 3

3 Biologische Eigenschaften von Chitosan Die biologischen Eigenschaften von Chitosan prädestinieren diesen Stoff für die Anwendung in der modernen Wundbehandlung. Folgende Beispiele seien kurz erläutert: Abbildung 3a: Chitosan in reinster Form ein gefragter Gegenstand der Wissenschaft C 2 Strukturbildend Chitosan bildet in Lösung kristalline Phasen, aus denen sich Fasern und Filme erzeugen lassen. Als Matrix formt sich Chitosan zu einem idealen Gerüst für wachsende Zellen (Abb. 4). Wasserbindend Chitosan kann bis zum 50fachen seines Eigengewichts an Wasser aufnehmen und binden. Als Bestandteil einer Wundauflage wird es auch Wundsekret und die darin enthaltenen Schadstoffe aufnehmen und binden. N Abbildung 3b: Glucosamin, wichtiger Bestandteil von Sehnen, Bändern und Knochen C C 3 Antimikrobiell Während der erstellung von Chitosan aus Chitin entstehen zahlreiche freie Aminogruppen, die zu einer positiv geladenen berfläche des Moleküls führen. Kommt es zum Kontakt mit (negativ aufgeladenen) Bakterien oder Viren, können diese durch Chitosan zerstört werden (Abb. 5). Darüber hinaus ist Chitosan auch für seine blutstillenden und antiallergischen Effekte bekannt. Abbildung 4: Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme von matrixgebundenem Chitosan: Die Struktur gestattet optimales Zell- und Gewebewachstum Abbildung 5: Chitosan ist ein Polykation, an dessen berfläche Bakterien und Viren zerstört werden können.

4 Die Wundauflage CITSKIN CITSKIN besteht aus einem 1:1-Komplex aus Chitosan und Schweinegelatine. Somit steht erstmals eine zugelassene Wundauflage in Europa zur Verfügung, die aus den Basismaterialien Chitosan und Gelatine besteht. CITSKIN ist als Medizinprodukt der Klasse III klassifiziert (Abb. 6). Wie funktioniert CITSKIN? Die Zusammensetzung von CITSKIN gestattet ein Auflagenmaterial von 4 mm Dicke mit einer weichen und flexiblen berfläche. Das äußere auptmerkmal der Auflage ist die vertikale Balkenstruktur (Abb. 7). ierdurch kann Wundsekret nach oben geleitet und somit eine Mazeration des Wundrandes verhindert werden. Abbildung 7: Nahaufnahme der Wundauflage Chitoskin Unter stärkerer Vergrößerung erkennt man die wabenartige Netzstruktur von CITSKIN (Abb. 4). Anordnung, Größe und berflächeneigenschaften des Gitternetzes gestatten neben dem Exsudatfluss auch die Adhäsion und Stimulation von Zellen des Wundgrundes. In dessen Folge wird die Granulation und auch die Gefäßneubildung angeregt (Abb. 8). Abbildung 6: Zertifikat von CITSKIN als Medizinprodukt Abbildung 8: CITSKIN gibt den Zellen alt und fördert die Granulation und Gefäßneubildung

5 Nach Wundkontakt unterliegt CITSKIN diversen Abbauprozessen, die insbesondere durch körpereigene Enzyme dominiert werden. Gelatine wird durch diverse Peptidasen in ligopeptide und Aminosäuren abgebaut, die dann als Grundbausteine für Reparationsprozesse zur Verfügung stehen. Chitosan wird enzymatisch in seine Einzelteile, die Glucosamin-Monomere, zerlegt. Diese stehen dann als Grundbausteine für den Aufbau extrazellulärer Matrix zur Verfügung (Abb. 9a und 9b). Abbildung 10a: CITSKIN unmittelbar nach Applikation Abbildung 10b: CITSKIN nach 24 Stunden Wundkontakt Abbildung 9a: Abbau der Gelatine in ligopeptide und Aminosäuren Abbildung 9b: Abbau des Chitosans zu Glucosamin-Monomeren Klinisch kann man die Wirkung von CITSKIN am allmählichen Verschwinden der Wundauflage erkennen. Nach einigen Tagen ist sie kaum noch sichtbar (Abb. 10a, 10b und 10c). Eine CITSKIN -Applikation ist somit immer auch Futter für die Wundenzyme, die über diesen Weg von ihren eigenen Substraten in der Wunde abgelenkt werden. Vor dem intergrund pathologisch hoher Enzymkonzentrationen (z.b. Matrix-Metallo-Proteinasen) in chronischen Wunden Abbildung 10c: CITSKIN nach 48 Stunden Wundkontakt ist dieser heilsame Mechanismus von CITSKIN nicht zu unterschätzen. Die berfläche von CITSKIN ist wie auch die von Chitosan positiv geladen und wirkt hierüber antimikrobiell. CITSKIN kann daher auch bei infizierten Wunden eingesetzt werden und sollte zu einer Reduktion der bakteriellen Besiedlung in der Wunde beitragen (Abb. 11).

6 Abbildung 11: Gegensätze ziehen sich an: Positiv geladenes CITSKIN bindet und zerstört negativ geladene Bakterien Klinische Studien mit CITSKIN CITSKIN ist in mehreren vergleichenden klinischen Prüfungen getestet worden. Dabei wurden Patienten mit diabetischen Fußwunden und Verbrennungen einbezogen. ier zeigte CITSKIN eine deutliche Überlegenheit gegenüber einem kollagenhaltigen Vergleichsprodukt: Im Vergleich zum Kontrollprodukt wurde unter CITSKIN folgendes beobachtet: mehr komplett verschlossene Wunden schnellere Wundheilung weniger Auflagenwechsel bessere Verträglichkeit (Abb. 12). CITSKIN sollte vor der Anwendung bei schwach exsudierenden Wunden mit Ringer- oder Kochsalzlösung für wenige Sekunden angefeuchtet werden. CITSKIN kann mit allen gängigen Wundauflagen kombiniert werden. CITSKIN sollte solange auf der Wunde bleiben, bis es nicht mehr erkennbar ist. Je nach Wunde kann dieser Prozess zwischen 1 und 5 Tage dauern. CITSKIN gibt es in zwei unterschiedlichen Größen: 6 x 7,5 cm: Packung mit 10 Auflagen, PZN: x 10 cm: Packung mit 10 Auflagen, PZN: CITSKIN erhalten Sie in Europa exklusiv bei der Karl Beese (Gmb & Co.) unter den Bestellnummern: 4745: Packung mit 10 Auflagen 6x7,5 cm 4746: Packung mit 10 Auflagen 10x10 cm Anwendungshinweise CITSKIN ist eine Primärauflage, die immer in direktem Kontakt mit dem Wundgrund stehen sollte. Als Sekundärauflagen empfehlen sich Saugkompressen oder Verbände auf PU-Basis (z.b. Textus biofix). Abbildung 12: Übersicht zu den klinischen Vergleichsstudien mit CITSKIN Ergebnisse äufigkeit des Anzahl der Adhäsion zur Wundauflagen- Erste Ende der Diagnose Patienten Wundauflage berfläche wechsels Granulation Epithelisierung Verbrennungen 39 Chitosan alle 4 5 Tage am Tag am Tag am ber- und Unterschenkel Kollagen alle 2 Tage am Tag am Tag 50%ige Verkleinerung der Wunde ffenes Bein 68 Chitosan alle 2 Tage am Tag am Tag bei Diabetes mellitus (1) Kollagen / täglich am Tag am 50. Tag Quelle: Dr. Sokolowski, Klinik für Dermatologie und Geschlechtskrankheiten, Pawlow-Universität, St. Petersburg

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