Seminar im SS 2008 Prof. P. Cheret. L. Wedler
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- Gisela Gerhardt
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1 Einleitung "Es entspricht der Lebenserfahrung, dass mit der Entstehung eines Brandes praktisch jederzeit gerechnet werden muss. Der Umstand, dass in vielen Gebäuden jahrzehntelang kein Brand ausbricht, beweist nicht, dass keine Gefahr besteht, sondern stellt für die Betroffenen einen Glücksfall dar, mit dessen Ende jederzeit gerechnet werden muss!" Verwaltungsgericht Gelsenkirchen (5 K ) vom Oberverwaltungsgericht Münster (10 A 363/86) vom Architektur und Brandschutz Brandschutz hat insbesondere in den letzten 10 Jahren in der Gebäudeplanung deutlich an Bedeutung gewonnen. Einer der Auslöser für die allgemein spürbare Sensibilisierung auf Themen des Brandschutzes sowie die Verschärfung aller Brandschutzvorschriften im Bauwesen war der Großbrand des Düsseldorfer Flughafens (1996), bei dem 17 Menschen starben und mehr als 60 Personen verletzt wurden. Der Grund für die verheerende Rauchentwicklung und die schnelle Ausbreitung im Gebäude waren brennbare Dämmstoffe in den Zwischendecken, die dort nie hätten eingebaut werden dürfen. Seither versuchen zahlreiche Gremien und Ausschüsse beständig, über neue Verordnungen und Vorschriften die Wiederholung einer solchen Katastrophe zu verhindern. Das Thema des Brandschutzes wird immer vielschichtiger und unübersichtlicher. Inzwischen ist ein sogenanntes Brandschutzkonzept genehmigungsrelevanter Bestandteil in jedem Baugesuch. Je komplexer ein Bauvorhaben ist, desto wichtiger ist es, für die Ausarbeitung eines solchen Konzeptes über besondere fachliche Kompetenz zu verfügen. In der Regel werden in solchen Fällen Brandschutzfachplaner oder -sachverständige hinzugezogen.
2 Warum sollte sich also ein Architekt mit dem Thema des Brandschutzes beschäftigen, wenn es doch Fachplaner gibt, die diese Leistungen erfüllen? Brandschutzsachverständige/ -fachplaner verfügen nur selten über eine architektonische Ausbildung oder zumindest das Verständnis für die besonderen Belange eines Entwurfes. Es ist für den «Brandschützer» daher eher schwierig in der Ausarbeitung des Brandschutzkonzeptes die gestaltungsrelevanten Aspekte zu erkennen und zu berücksichtigen. Idealerweise werden daher die Themen des Brandschutzes seitens des Architekten bereits in der Phase des Vorentwurfes integriert oder die Kooperation mit dem Fachplaner beginnt schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt des Projektes, so dass die Grundlagen gemeinsam erarbeitet werden können. Für eine ausgewogene Kooperation und ein optimiertes Ergebnis ist es unbedingt erforderlich als Architekt und gesamtprojektverantwortlicher Planer über das Grundwissen und Grundverständnis im vorbeugenden baulichen, anlagentechnischen und abwehrenden Brandschutz zu verfügen. Brandschutztechnische Maßnahmen sind in Gebäuden an allen Stellen präsent und können, bzw. müssen von Architekten mitgeplant werden. Wenn sie im realisierten Objekt nicht dauerhaft als Fremdkörper oder sogar Störung im Raum ablesbar sein sollen müssen SIe folglich Bestandteil des architektonischen Konzeptes werden.. April 2008 Bausteine des Seminars. Vorlesungen. Analyse und Referat Das Seminar setzt sich aus zwei Teilen zusammen. 1. Vorlesung In wöchentlichen Vorlesungen werden die Grundlagen des vorbeugenden baulichen, anlagentechnischen und abwehrenden Brandschutzes vermittelt; Geschichte des Brandschutzes, Musterbauordnung, Landesbauordnung, Sonderbauverordnungen / -richtlinien, relevante Normen, Bauteile, Baustoffe, Brandschutzkonzepte, etc. 2. Seminararbeit. Analyse und Referat In den Seminararbeiten analysieren die Studierenden eines der ausgewählten, realisierten Projekte unter den Gesichtspunkten des Brandschutzes und setzen sich dabei mit den bauaufsichtlichen Anforderungen auseinander. Auf jedes der zu analysierenden Gebäude trifft eine der Sonderbauverordnung oder richtlinien in besonderem Maße zu. In Gruppen zu zweit werden die maßgeblichen Inhalte der zugewiesenen Sonderverordnung für die anderen Seminarteilnehmer zusammengefasst und die technischen Zusammenhänge des ausgewählten Gebäudes nach vorgegebenen Kriterien in Zeichnungen und Text herausgearbeitet. Beide Leistungen werden im Rahmen des Seminars mündlich präsentiert und nach Abschluss der Veranstaltung schriftich abgegeben (siehe Ablaufplan). Die werden jede Woche inhaltlich und formal in den en besprochen. Für die schriftliche Ausarbeitung gibt es eine Layoutvorlage des Instituts (InDesign).
3 Ziel der Seminars ist die Kenntnis der Grundlagen des vorbeugenden baulichen, anlagentechnischen und abwehrenden Brandschutzes, der aktuellen baurechtlichen Grundlagen, der einschlägigen Normen und Bestimmungen sowie die Vermittlung eines Grundverständnisses für Zusammenhänge in verschiedenen relevanten Themen. Leistungen - mündliche Präsentation - schriftlichen Fassung in vorgegebenem Layout (InDesign) mit Zeichnungen - CD ROM aller Daten (Bilddaten gesondert) Organisation des Seminars Während des Semesters werden aktuelle Informationen zum Seminar als an die Seminarteilnehmer versandt und im Schaukasten vor dem Institut ausgehängt. Um einen vollständigen und fehlerfreien -verteiler anlegen zu können, bitten wir alle Teilnehmer der Veranstaltung, uns innerhalb der ersten Woche eine an folgende Adresse zu senden: lilly.wedler@ibk1.uni-stuttgart.de Bitte schreiben Sie in den Betreff, an welcher Veranstaltung Sie teilnehmen. Themen der Analyse von Gebäuden besonderer Art und Nutzung 1. Hochhäuser Universität Stuttgart, Kollegiengebäude 1 oder 2, Stuttgart-Mitte LBS Hochhaus, Stuttgart-Mitte Institutsgebäude Fakultät Chemie, Stuttgart-Vaihingen 2. Verkaufsstätten Peek und Cloppenburg, Königstrasse, Stuttgart Stilwerk, Stuttgart 3. bauliche Anlagen und Räume, die für gewerbliche Betriebe bestimmt sind Druckerei beim Pressehaus Stuttgart, Stuttgart-Möhringen 4. Büro- und Verwaltungsgebäude Pressehaus Stuttgart, Stuttgart-Möhringen Verwaltungsgebäude im SI-Zentrum, Stuttgart-Möhringen LBBW Pariser Platz, Stuttgart Zeppelin Carré, Stuttgart Kronen Carré, Stuttgart BW-Bank, kleiner Schlossplatz Stuttgart 5. Schulen und Sportstätten evangelische Fachhochschule Ludwigsburg, Ludwigsburg
4 Erweiterung Mörike-Gymnasium, Ludwigsburg HfT Fachochschule mit Aula, Stuttgart Aufstockung Wilhelm Maybach Schule, Stuttgart 6. Altenheime, Altenwohnheime und Altenpflegeheime Heim am Kappelberg Altenwohn- und Pflegeheim, Fellbach Anna-Haag-Haus, Mehrgenerationenhaus, Stuttgart-Bad Cannstatt Generationenhaus West, Stuttgart-West 7. Versammlungsstätten SI Zentrum Apollotheater (Musical), Stuttgart-Möhringen Hanns-Martin-Schleyer-Halle, Stuttgart Porsche Arena, Stuttgart Großes Haus/ Oper, Stuttgart Liederhalle (Alt- und Neubau), Stuttgart Neue Messe Stuttgart, Leinfelden Echterdingen Cinemaxx Boschareal, Stuttgart-West 8. Krankenhäuser, Entbindungs- und Säuglingsheime Katharinenhospital, Stuttgart Marienhospital, Stuttgart Olgahospital, Stuttgart 9. bauliche Anlagen und Räume von großer Ausdehnung Flughafen Stuttgart, Leinfelden Echterdingen Schwabenquellen im SI Zentrum, Stuttgart-Möhringen Kunstmuseum, Stuttgart Staatsgalerie, Stuttgart 10. Gemeinschaftsunterkünfte (Hotels) Le Meridien, Stuttgart SI Zentrum Millenium Hotel und Resort, Stuttgart-Möhringen Maritim Hotel, Stuttgart
5 Vorlesungsreihe. montags 10:00 12:00 Uhr. Raum Vorlesung im Seminar Einführung Begrifflichkeiten, Hintergründe Baustoffe, Bauteile, Zulassungen Exkursionswoche vorlesungsfrei Brandschutz in der Umsetzung Abwehrender Brandschutz S. Fischer, Branddirektion Stuttgart Brandschutzkonzept N.N. Exkursion Adelberg HOBA Brandschutzelemente Abschluss. Zusammenfassung Überarbeitung schriftliche Fassung Abgabe der schriftlichen Fassung des Referats Themenausgabe
6 Literaturhinweise DIN 4102 in allen Teilen Mayr / Battran Brandschutzaltlas Stand 04/ 2007 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Brandschutzleitfaden für Gebäude des Bundes Berlin 2006 Sauter / Imig Landesbauordnung für Baden-Württemberg mit Allgemeiner Ausführungsverordnung, Verfahrensverordnung, Feuerungsverordnung, Garagenverordnung und weiteren ergänzenden Vorschriften 26. Auflage Stuttgart 2007 Merschbacher Brandschutz Praxishandbuch für die Planung, Ausführung und Überwachung 2005 Beinhauer Standard-Details Brandschutz Praxishandbuch für die Planung, Ausführung und Überwachung 2005 Quenzel Einrichtungen zur Rauch- und Wärmefreihaltung Praxis für Architekten, Planer, Fachfirmen 3. Auflage 2006 Wichtige Internetseiten Bauministerkonferenz. Bauaufsicht / Bautechnik Mustervorschriften und Mustererlasse Musterbauordnung Sonderbauverordnungen, Musterrichtlinien Informationssystem der Bauministerkonferenz Bauordnungen aller Bundesländer Deutsches Institut für Bautechnik Bauregellisten / Anerkannte Regeln der Technik Allgemein bauaufsichtliche Zulassungen Allgemein bauaufsichtliche Prüfzeugnisse
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