- bakterielle Artenvielfalt im Mund 3x höher als bei heutigen Menschen - parodontal gesund
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- Jens Frei
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1 Adler, C. J. et al. Sequencing ancient calcified dental plaque shows changes in oral microbiota with dietary shifts of the Neolithic and Industrial revolutions. Nature genetics; VOL: 45, > 7000 Jahren: (Steinzeit) Jäger und Sammler - bakterielle Artenvielfalt im Mund 3x höher als bei heutigen Menschen - parodontal gesund < 7000 Jahren: Beginn des Ackerbaus - ausgeprägter Rückgang der bakteriellen Artenvielfalt im Mund - Parodontitis als Massenphänomen < 250 Jahren: Beginn des Industriezeitalters - Zuckerkonsum als Massenphänomen - weiterer Rückgang der bakteriellen Artenvielfalt - Karies, Arteriosklerose als Massenphänomen
2 PROPHYLAXE-FORMEN: Primäre Prophylaxe Entstehung von Krankheiten (z. B. Karies, Parodontitis) vermeiden Sekundäre Prophylaxe Neu-Erkrankung nach Therapie (z. B. Karies, Parodontitis) vermeiden Tertiäre Prophylaxe So therapieren, dass Restauration nicht Auslöser neuer Erkrankung wird Dr. W. Westermann,Parodontologie
3 PROPHYLAXE-FORMEN: Primäre Prophylaxe Entstehung von Krankheiten (z. B. Karies, Parodontitis) vermeiden Trinkwasser-Fluoridierung, Salzfluoridierung Ernährungslenkung (Zuckerkonsum) z. B. Hinweise auf Inhaltsstoffe auf Verpackungen z. B. Nahrung in Kindergärten, Schulen, Mensa Gruppen-Prophylaxe (Kindergarten, Schulen) Dr. W. Westermann,Parodontologie
4 PROPHYLAXE-FORMEN: Sekundäre Prophylaxe Neu-Erkrankung nach Therapie (z. B. Karies, Parodontitis) vermeiden Individual-Prophylaxe (z. B. nach PAR-Therapie) z. B. Recall, UPT Einsatz von Probiotica (z. B. Lactob. reuteri) Lokale Fluorid-Applikation Dr. W. Westermann,Parodontologie
5 PROPHYLAXE-FORMEN: Tertiäre Prophylaxe So therapieren, dass Restauration nicht Auslöser neuer Erkrankung wird Restaurationsüberhänge vermeiden Hygienefähigkeit der Restaurationen z. B. Approximalraum-Gestaltung, Brückenkörper Dr. W. Westermann,Parodontologie
6 PROPHYLAXE-FORMEN: Tertiäre Prophylaxe So therapieren, dass Restauration nicht Auslöser neuer Erkrankung wird Restaurationsüberhänge vermeiden Hygienefähigkeit der Restaurationen z. B. Approximalraum-Gestaltung, Brückenkörper Dr. W. Westermann,Parodontologie
7 PROPHYLAXE-FORMEN: Endemische Prophylaxe z. B. Trinkwasser-Fluoridierung Gruppen-Prophylaxe z. B. Kindergärten, Schulen Individual-Prophylaxe Praxis, Pflegeheime Initialtherapie UPT, Recall Lokale Fluoridanwendung Dr. W. Westermann,Parodontologie
8 Individual-Prophylaxe erforderlich bei: Vermeidung von Karies / Parodontitis (bei Gesunden) Parodontitis-Therapie: Initialtherapie Nachsorge nach op. Therapie UPT, Recall Umfangreichem ZE Implantat-Versorgung KFO / Bebänderungen Dr. W. Westermann,Parodontologie
9 Behandlungsablauf: Befund - Diagnose (evtl. Schmerztherapie, akute Versorgung) Initialtherapie Reevaluation PAR-Chirurgie I Versorgung Hartgewebs-Defekte,Endo Reevaluation Korrektive PAR-Chirurgie II Reevaluation Implantate Zahnersatz Erhaltungstherapie Dr. W. Westermann,Parodontologie
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12 DIAGNOSE: GINGIVITIS CHARAKTERISTIKA: Entzündungssymptome Sondierungsbluten Kein Attachmentverlust Kein Knochenabbau Symptome reversibel
13 DIAGNOSE: Chronische Parodontitis (CP) (Früher: Erwachsenen-Parod. ) Leicht: < 1 mm Att.-Verlust Mittel: 2-5 mm Att.-Verlust Schwer: > 5 mm Att.-Verlust
14 DIAGNOSE: Aggressive Parodontitis CHARAKTERISTIKA: Pat. (abgesehen v. PAR) gesund Rasch fortschr. Gewebedestr. Familiäre Belastung Mißverhältnis Plaque/Destruktion A.a. vorhanden, Alter < 30 Jahre
15 DIAGNOSE: Aggressive Parodontitis (Früher RPP und LJP) Lokalisiert Generell Bei mehr als 3 Zähnen Befall außer Incisivi und erste Molaren
16 Das Praxiskonzept Westermann BEHANDLUNGSABLAUF INFEKTIONSKONTROLLE (Reinigung / Motivation) TASCHENREDUKTION (full mouth desinfection) DEFEKT - THERAPIE (Knochendefekte, Hartsubstanz, Weichgewebe) FUNKTIONSTHERAPIE ENDODONTIE IMPLANTATE RESTAURATIVE THERAPIE ERHALTUNGS-THERAPIE Dr. W. Westermann,Parodontologie
17 ZIELE DER PAR-THERAPIE API/BOP < 25% Sondierungstiefen < 4 mm Keine Furk.-Beteiligung Nichtraucher (< 10 Zig.) Funktion / Ästhetik Dr. W. Westermann,Parodontologie
18 Richtwerte für die Beurteilung prozentualer Daten Bewertung Gingivaindices 0-10 % niedrige Werte von Patienten im Recall % schwächere Zahnfleischentzündung, noch verbesserungsfähig % mittlere Zahnfleischentzündung, die einer intensiven Behandlung bedarf % starke generalisierte Entzündung des Parodontiums Bewertung Plaqueindices 0-25 % optimale Mundhygiene % gute Mundhygieneverhältnisse, aber noch zu optimieren % Mundhygiene weist Verbesserungen auf, jedoch noch verbesserungsfähig % mäßige Mundhygiene % unzureichende Mundhygiene Mundhygienestatus Besteht immer aus einem Gingiva- und Plaqueindindex! Dr. W. Westermann,Parodontologie
19 Relation Plaque / Krankheit: Wenig Plaque / wenig Krankheit Viel Plaque / viel Krankheit Wenig Plaque / viel Krankheit Dr. W. Westermann,Parodontologie
20 Dr. W. Westermann,Parodontologie
21 Risikoskala BOP Risikoskala BOP % 4, 9, 12, 25 und 36: geringes Risiko: 9 mittleres Risiko: hohes Risiko: 36
22 Risikoskala PD 5mm Risikoskala PD 5mm 2, 4, 6, 8 und 10: geringes Risiko: 4 mittleres Risiko: 5-8 hohes Risiko: 10
23 Risikoskala Zahnverlust RisikoskalaZahnverlust 2, 4, 6, 8 und 10: geringes Risiko: 4 mittleres Risiko: 5-8 hohes Risiko: 10
24 Risikoskala BL/Age 0.25 Risikoskala BL/Age 0.25, 0.5, 0.75, 1 und 1.25: geringes Risiko: mittleres Risiko: hohes Risiko: 1.0
25 Risikoskala Systemische Faktoren Risikoskala Syst./Gen. geringes Risiko: kein Faktor mittleres Risiko: wird nicht verzeichnet hohes Risiko: ein Faktor
26 Risikoskala Umweltfaktoren HS S OS FS NS Risikoskala Envir. NS, FS, OF, S, HS geringes Risiko: N, FS mittleres Risiko: OS, S hohes Risiko: HS
27 Bestimmen des individuellen Parodontitisrisikos Niedriges Risiko Alle sechs Parameter befinden sich in der niedrigen Risikokategorie oder höchstens ein Parameter ist im mittleren Risiko. Langzeitbetreuung Empfehlung für das Recall-Intervall: 12 Monate
28 Bestimmen des individuellen Parodontitisrisikos Mittleres Risiko Mindestens zwei Parameter befinden sich in der mittleren Risikokategorie oder höchstens ein Parameter liegt im hohen Risiko. Langzeitbetreuung Empfehlung für das Recall-Intervall: 6 Monate
29 Bestimmen des individuellen Parodontitisrisikos Hohes Risiko Mindestens zwei Parameter befinden sich in der hohen Risikokategorie. Langzeitbetreuung Empfehlung für das Recall-Intervall: 3 Monate
30 Dr. W. Westermann,Parodontologie
31 Individual-Prophylaxe Behandlungsablauf: Initialtherapie Keimbestimmung (fakultativ) BOP / SBI API Demonstration / Information Reinigung Politur (approximal!) Oberflächen-Konditionierung MH-Demonstration Instruktion
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36 Das Praxiskonzept Westermann Recall (Erhaltungstherapie) in Abhängigkeit von Morbidität 3 Monate: Aggress. PAR; Umfangr. ZE; Implantate; Allgem.-Erkrankg. 4 Monate: Prof. PAR; Schlechte MH; Implantate; ZE 6 Monate: Normal-Fälle ohne Probleme 12 Monate: Karies- u. PAR-Resistente Dr. W. Westermann,Parodontologie
37 Das Praxiskonzept Westermann Reevaluation nach Therapie Mech. (+ AB) Mechanische Therapie Erfolgskriterien:?? Ja Nein OHI ok? Nein Ja Erfolg? BOP < 25% API < 25% ST < 4mm Nein Mehr Therapie erforderlich? Raucher < 10 Zig. Keine Furk.-Beteilg. Nicht Stabil Stabil Recall Ja Verschiedene Verfahren möglich Dr. W. Westermann,Parodontologie
38 Individual-Prophylaxe Behandlungsablauf: Recall Keimbestimmung (fakultativ) BOP / SBI API Demonstration / Information Reinigung Politur (approximal!) Oberflächen-Konditionierung MH-Demonstration Instruktion
39 GUM PerioBalance Lactobacillus reuteri Prodentis 2 verschiedene L. reuteri Stämme Mio lebensfähige Bakterien Nur 1 Tablette am Tag lutschen
40 Das Praxiskonzept Westermann Ohne Plaque keine Destruktion Langfristige Motivation (Einsicht) ist Ausnahme Individuelle patho-physiologische Grenze (Risiko-Größe) Jeder Zahn ist potentiell gefährdet Kein Patient benötigt 28 Zähne Behandle niemals einen Fremden (Historie beachten) Zahnerhalt ist Teamarbeit
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