25 Jahre Welterbestadt

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1 Heft 108 / November 2012 Lübeck plant und baut 25 Jahre Welterbestadt UNESCO-Welterbe Lübecker Altstadt Fachbereich Planen und Bauen 25 Jahre UNESCO-Welterbestätte Lübecker Altstadt Fachbereich Planen und Bauen Lübeck plant und baut Heft 108 / November 2012 Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur W O R L D H E R I T A G E W E LT E R B E P A T R I M O M O N D I N E Hansestadt Lübeck Welterbe seit 1987 I A L

2 25 Jahre Welterbestadt UNESCO-Welterbe Lübecker Altstadt 1

3 Impressum Herausgeber: Projektleitung: Redaktion: Hansestadt Lübeck, Fachbereich Planen und Bauen Christine Koretzky, Welterbekoordination Birgit Maaß, Altstadtsanierung Christian Rubinstein (bfö Büro für Öffentlichkeitsarbeit e.k.) Christine Koretzky Birgit Maaß Textbeiträge und Textgrundlagen: Bereich Archäologie Prof. Dr. Manfred Gläser und Denkmalpflege: Dr. Irmgard Hunecke Dr. Michael Sabbotka Bereich Stadtplanung: Annette Bartels-Fließ Karl-Heinz Bresch Horst-Dieter Gust Achim Körber Christine Koretzky Birgit Maaß Wolfgang Weber Bauforschung: Dr. Michael Scheftel KWL: Hauke Guttenberg, Satz und Layout: Fotonachweis: Druckerei: Christine Koretzky Einen herzlichen Dank dem Fotografen Thomas Radbruch, der für diese Festschrift eine Auswahl seiner Fotos zur Verfügung gestellt hat. Einzelnachweis siehe Seite 79 Buch- und Offset-Druckerei Taubert KG, Lübeck Lübeck, November

4 Inhalt Grußworte 4 Fünf Anmerkungen zu 25 Jahre UNESCO-Welterbe Lübecker Altstadt Dr. Horst Siewert, Bereichsleiter Denkmalpflege a.d. 6 Herausforderung Welterbe Christine Koretzky, Welterbebeauftragte der Hansestadt Lübeck 13 Zwei Stiftungen mit Herz für das Lübecker Welterbe Interview mit Renate Menken, Vorsitzende der Possehl-Stiftung und Titus Jochen Heldt, Vorsitzender der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck 23 Investitionsprogramm Nationale Welterbestätten 27 Altstadtsanierung 43 Arbeitsgemeinsschaft Historische Städte 53 Welterbe- und Gestaltungsbeirat 61 Wettbewerbe und Gutachterverfahren 71 Ausblick Hansemuseum 76 Fotonachweis 79 Unser besonderer Dank gilt der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck, die die verschiedenen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr sowie diese Festschrift unterstützt hat. 3

5 Grußwort aus dem Rathaus Bernd Saxe Bürgermeister Gabriele Schopenhauer Stadtpräsidentin Vor ziemlich genau 25 Jahren, im Dezember 1987, hat das Welterbe-Komitee der UNESCO erstmals in Nordeuropa mit dem mittelalterlichen Stadtkern der Hansestadt Lübeck einen ganzen Stadtbereich als Welterbe anerkannt und damit begründet, dass die Altstadt als Gesamtkunstwerk ein hervorragendes Beispiel eines Siedlungsgebietes darstellt, dass einen bedeutsamen Abschnitt in der Entwicklung der Menschheit versinnbildlicht. Diese Anerkennung stellt sowohl eine große Ehre aber auch eine große Herausforderung dar, denn es verbindet sich bis heute damit auch die Verpflichtung, dieses einzigartige baukulturelle Erbe zu erhalten und zu pflegen. Mit dem außergewöhnlichen Potenzial, das der Welterbestatus in sich birgt, werden gleichzeitig nachhaltige Impulse für die touristische und wirtschaftliche Entwicklung gegeben und eine identitätsstiftende Wirkung ausgestrahlt, die weit über die Grenzen der Hansestadt Lübeck hinausgeht. Neben dem hohen universellen Wert unseres Welterbes, der sich aus den herausragenden Gebäuden der Hansezeit und dem noch heute ablesbaren Stadtgrundriss als einem harmonischen Gesamtkunstwerk und der von weitem sichtbaren einzigartigen Silhouette zusammensetzt, ist Lübeck vor allem aber auch lebendiges Welterbe, in dem gewohnt und gearbeitet, zur Schule gegangen, studiert und eingekauft, gebummelt und gestaunt wird. Besonders bemerkenswert und eine glückliche Fügung ist, dass trotz der schweren Schäden, die der Altstadt im 2. Weltkrieg zugefügt wurden, die grundlegende Stadtstruktur, bestehend aus Patrizierhäusern des 15. und 16. Jahrhunderts, den öffentlichen Denkmalen wie dem Holstentor, den Kirchen und den Salzspeichern unverändert geblieben ist. Die bestehende und einzigartige Kombination aus Tradition und Moderne gilt es daher zu bewahren und den vielschichtigen Anforderungen und Ansprüchen aller Bürgerinnen und Bürger, aller Gäste und Touristen Rechnung zu tragen, so dass die Hansestadt Lübeck auch in der Zukunft ihren besonderen Status behalten kann. Freuen Sie sich mit uns auf die kommenden Veranstaltungen, mit denen wir gemeinsam das 25jährige Jubiläum UNESCO-Welterbe Lübecker Altstadt feiern werden. Lübeck im November 2012 Gabriele Schopenhauer Stadtpräsidentin Bernd Saxe Bürgermeister 4

6 Grußwort aus dem Baudezernat 25 Jahre UNESCO-Welterbe Lübecker Altstadt sind ein Anlass, einmal kurz inne zu halten, um zu rekapitulieren, was sich in diesen Jahren ereignet hat. Die jüngsten Anforderungen der UNESCO, wie der 2010 beschlossene Managementplan UNESCO Welterbe Lübecker Altstadt, ist nur ein Glied in einer langen Kette von Bausteinen, die den Lübecker Welterbestatus begründen. Mit dem Investitionsprogramm Nationale Welterbestätten wurden erstmals in Deutschland Welterbestätten konkret gefördert. Lübeck ist mit der Finanzierung der Projekte Gründungsviertel, Salzspeicher, Katharinenkirche, Burgkloster und Kranenkonvent sehr großzügig unterstützt worden. Ohne die seit den 1970er Jahren mit Intensität betriebene und fortwährende Stadtsanierung wäre das Lübecker Stadtbild nicht das, was es heute ist. Dank der Stadtsanierung war der authentische Erhalt der Altstadt mit ihrem mittelalterlichen Gefüge erst möglich. Die Arbeitsgemeinschaft Historische Städte blickt mittlerweile auf eine fast 40-jährige Zusammenarbeit zurück. Neben dem regen fachlichen Austausch werden in regelmäßigen Abständen die hier vorgestellten Bauherrenpreise in den sechs Mitgliedsstädten ausgelobt. Als Ergebnis der vielschichtigen Diskussionen um das P&C-Gebäude am Markt ist letztendlich der Welterbe- und Gestaltungsbeirat eingerichtet worden. Seitdem ist die so viel zitierte Baukultur ein wesentlicher Bestandteil der Stadtentwicklung in Lübeck. Zahlreiche Wettbewerbe auf der Altstadtinsel, die Neugestaltung der Obertrave und die Umgestaltung der zentralen Fußgängerachse Mitten in Lübeck stehen im engen Zusammenhang mit der durch den Gestaltungsbeirat geförderten intensiven Auseinandersetzung mit der gebauten Umgebung. Diese Festschrift bietet einen kleinen Einblick in die Stadtsanierung, die Arbeit der AG Historische Städte und des Welterbe- und Gestaltungsbeirates, den Ergebnissen der letzten Wettbewerbe sowie den Projekten aus dem Investitionsprogramm Nationale Welterbestätten. 25 Jahre Welterbe Lübecker Altstadt ist nicht nur ein Anlass zu feiern, sondern auch Danke zu sagen an den Sanierungsträger, die MitarbeiterInnen der Denkmalpflege und der Stadtplanung, die die Sanierung über diesen Zeitraum überzeugend geleitet haben, an die Stiftungen, das Land und den Bund für die finanzielle Unterstützung, an die EigentümerInnen und auch an jene, die die Sanierung kritisch begleitet haben. Auch in Zukunft wird Lübeck die Welterbestadt Deutschlands bleiben, weil ich mir sicher bin, dass auch unsere NachfolgerInnen den Erhalt des Welterbes mit gleichem Engagement betreiben werden. Franz-Peter Boden Bausenator 5

7 Fünf Anmerkungen zu 25 Jahre UNESCO-Welterbe Lübecker Altstadt Dr. Horst Siewert 1. Vorgeschichte Als man in Lübeck in den 70er Jahren des 20. Jhs. von der Neubebauung der Innenstadt zur Entwicklung der historischen Altstadt im Bestand wechselte, wurde die Erhaltung der historischen Bausubstanz als kulturelles Erbe Allgemeingut. Damit begann eine Stadtentwicklung ganz besonderer Qualität. Dieser Bewusstseinswandel führte allerdings zu heftigen Diskussionen unter denen, die an der Altstadterhaltung beteiligt und von ihr betroffen waren. Diese Diskussionen begleiten die Altstadtentwicklung mehr oder weniger bis heute. Der Konsens, die Altstadt zu erhalten, hat dennoch zugenommen. Der fachliche Diskurs über die Frage, wie eine moderne Stadtentwicklung mit den unterschiedlichen Bedürfnissen und Meinungen sowie der jeweils subjektiven Betroffenheit zu verbinden sei, befördert dabei immer wieder wichtige Projekte. 2. Die Eintragung in die Welterbeliste und ihre Wirkung Lübeck wurde 1987, also vor 25 Jahren, als erstes Deutsches Stadtdenkmal in die Liste des Weltkulturerbes eingetragen, auf der bis dahin nur deutsche Einzelbauwerke verzeichnet waren. Nachdem das bekannt wurde, setzte in der Hansestadt eine heftige Kontroverse darüber ein, wem diese Ehre zu verdanken sei. Den Verdienst nahmen sowohl das Baudezernat wie auch der Sanierungsträger für sich in Anspruch. Aber auch die Innenstadtwirtschaft behauptete, ihren Beitrag zu dieser ehrenhaften Auszeichnung geleistet zu haben. Dass unsere Vorfahren als Erbauer dieses Erbes, dass auch die Bürgerinitiativen als Streiter für das Bauerbe und dass die Denkmalpflege als Anwalt der Baudenkmale damit etwas zu tun haben könnten, kam kaum jemandem in den Sinn. Auch übersah man bei der Suche nach der Ehre vielfach die Verantwortung, die mit der ehrenvollen Eintragung verbunden war. Von der Denkmalpflege wurde erwartet, dass sie ihr Handeln nunmehr nach ganz neu- 6

8 en Grundsätzen ausrichten würde. Ihr war zwar bewusst, dass die Lübecker Altstadterhaltung künftig in einen internationalen Verantwortungsrahmen gestellt war, sah in der Eintragung aber auch eine Bestätigung ihres bisherigen denkmalpflegerischen Wirkens. Mit der UNESCO im Rücken, fühlte sie ihre Position gestärkt und forderte nun die gemeinsame Verantwortung aller Beteiligten für das Weltkulturerbe. Aber auch die BIRL (Bürgerinitiative Rettet Lübeck) verwies unüberhörbar auf die Verantwortung, die mit der Eintragung Lübecks in die Welterbeliste verbunden war. Sie konnte das deshalb mit radikaler Konsequenz tun, weil sie keinem öffentlichen oder privaten Auftraggeber verpflichtet war und setzte nicht nur die Denkmalpflege, sondern auch die Politik und alle von der Altstadterhaltung Betroffenen wiederholt in mehr oder weniger konstruktive Unruhe. 3. Denkmalpflege als städtebauliches Konzept Schon durch die Hinwendung zur erhaltenden Stadtsanierung wurde die Frage nach einem neuen Sanierungskonzept relevant. Mit der Eintragung der Lübecker Altstadt in die Welterbeliste spitzte sich diese Frage noch einmal zu. Erhaltung und Nutzung der Altstadt durften nicht länger als zwei nebeneinander gestellte Ziele der Stadtentwicklung verstanden, sondern mussten zu einem gemeinsamen Konzept zusammen gefasst werden. Außerdem wurde immer deutlicher, dass die Altstadt nicht mehr als eine Summe von besonderen Einzeldenkmalen verstanden werden konnte, sondern dass es um eine Gesamtheit der Altstadt ging, die von der Kirche über das Bürgerhaus bis zur Gangbude reichte und auch das Altstadtgefüge einschließen musste. Die Einsicht in diese Zusammenhänge führte schließlich dazu, dass die Bauverwaltung der Hansestadt Lübeck die Grundsätze der Denkmalpflege in den 1990er Jahren zur Grundlage ihres Planens und Handelns machte, diese aber nach den Gesichtspunkten einer erhaltenden Stadterneuerung auslegte. Obwohl damit das notwendige Gesamtkonzept 7

9 noch nicht verwirklicht war, entwickelte sich ein gewisses Einvernehmen zwischen der Bauverwaltung und der Denkmalpflege, das in Verbindung mit der Städtebauförderung zur Grundlage einer erfolgreichen Altstadtsanierung wurde. Dabei motivierte die Städtebauförderung manchen Bürger und Geschäftsmann, sich an der Altstadterhaltung zu beteiligen und half manchen Widerstand zu überwinden, ohne damit den grundsätzlichen Konflikt mit den Altstadtverwertern zu lösen. Die Lübecker Altstadtsanierung aber wurde trotz vieler Brüche und Widersprüche zu einem Erfolgsmodell und zu einem vielfach beachteten Vorbild. 4. Ist die Sorge um das Weltkulturerbe noch zeitgemäß Das Thema der Altstadterhaltung wurde zum Ende des 20. Jhs. zunehmend von Problemen der Wirtschaft, der Arbeitslosigkeit, den Anliegen des Umweltschutzes sowie einer kommunalen Armut überlagert. So wurde z.b. den Politikern der Vorwurf gemacht, dass sie den Zustand der städtischen Kanalisation zu Gunsten des Denkmalschutzes vernachlässigten. Es wurde öffentlich darüber nachgedacht, ob man die Kommunen möglicherweise gerichtlich zu einer Kursänderung zwingen müsse, wozu es dann ohne Gerichtsurteil kam. In Lübeck führte diese Kursänderung zwar nicht zu einer grundsätzlichen Abkehr von der Altstadterhaltung, aber auch hier stand sie nicht länger im Zentrum des politischen Interesses. Mit der Vereinigung der beiden Deutschen Staaten zu einer neuen Bundesrepublik verlagerte sich das Interesse an der Altstadterhaltung noch einmal, und zwar diesmal sowohl konzeptionell, wie auch geographisch. Das zeigte sich am deutlichsten darin, dass die Städtebauförderung auf die Erhaltung der ostdeutschen Altstädte konzentriert wurde, um so deren jahrzehntelange Vernachlässigung aufzufangen und dort, wo es noch möglich war, deren Individualität zu retten. Eine damals sicher notwendige und richtige 8

10 Entscheidung. Das hatte u.a. zur Folge, dass die Fördermittel für die Altstadterhaltung in den alten Bundesländern, also auch in Lübeck, spürbar reduziert wurden. Als die Lübecker Denkmalpflege um die Mitte der 90er Jahre des letzen Jahrhunderts bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz einen Antrag auf finanzielle Unterstützung stellte, wurde dieser zunächst mit dem Hinweis abgelehnt, dass z.zt. nur ostdeutsche Anträge berücksichtigt würden. Erst der Hinweis, das Lübeck damals das einzige deutsche Stadtdenkmal auf der Liste des Weltkulturerbes war, führte zu einem positiven Bescheid. Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat gezeigt, dass die Rücksicht auf unser kulturelles Bauerbe das Erscheinungsbild und die Lebensqualität unserer Städte positiv beeinflusst. Trotzdem hat sich der Konflikt zwischen moderner Stadtentwicklung und historischer Altstadt nicht in einer gemeinsamen Konzeption auflösen lassen. Auf dieses Problem reagiert die Politik mit einem zunehmenden Desinteresse an der Altstadterhaltung. Damit droht eine inhaltliche Verdrängung des Themas zu Gunsten einer zunehmenden Spardebatte. Auch die Altstadterhaltung wird darunter leiden, dass unsere Gesellschaft jahrelang über ihre finanziellen Verhältnisse gelebt hat und nun nicht weiß, wie sie das Problem sinnvoll und sozial ausgewogen lösen soll. Durch die Vereinigung der beiden deutschen Staaten hat sich auch das öffentliche Geschichtsinteresse gewandelt, wodurch sich die Bedingungen für Denkmalpflege und Altstadterhaltung nicht gerade vereinfacht haben. Immer mehr rücken Großprojekte der Denkmalerhaltung in das Zentrum des politischen Interesses, wie z.b. die Berliner Museumsinsel. Aber auch die Rekonstruktion verlorener Baudenkmale, wie z.b. des Berliner Schlosses, finden zunehmende Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und politische Unterstützung. Dadurch wird der Alltag der Denkmalerhaltung stark belastet. Auch wenn man in Lübeck diesem allgemeinen Trend nicht unmittelbar folgte, so macht er sich auch hier, nicht zuletzt durch die Reduzierung der Fördermittel, bemerkbar. 9

11 Nachdenklich macht auch, dass einerseits die politische und finanzielle Unterstützung der Altstadterhaltung nachlässt, andererseits die Lust nach möglichst vielen Eintragungen in die Welterbeliste zunimmt. Auch bei der Eintragung in die Welterbeliste sollte vor allem die Frage nach der besonderen Qualität und nicht die der Weltkulturehre stehen. Es macht auch keinen Sinn, wenn die Politik die Denkmallisten der Bundesländer aus wirtschaftlichen Überlegungen begrenzt, die Liste des Weltkulturerbes dagegen unkritisch ausweitet. Eine Inflation ist auch nicht für die Liste des Weltkulturerbes wünschenswert und fördert den Verlust der Glaubwürdigkeit. 5. Die Wirkungskraft unseres Kulturerbes Die Weltgeschichte ist eine Blutspur. Sie hat auf dem Weg der Menschheit meistenteils Blut, Tränen, Betrug, Verrat, Dreck und Eiter hinterlassen. Die wirklichen Werte der Kultur, meist Zeugnisse der Kunst, stehen einsam im ganzen Meer von Leid und Brutalität. (H. Rosendorfer, Deutsche Geschichte, 1999) Aber diese einsamen Zeugnisse von Zivilisation und Kultur sind ein Fundament der menschlichen Gesellschaft. Sie geben ihr Zusammenhalt, Identität, Würde und eine historische Verbundenheit über die Generationen hinweg. Historisch betrachtet war Deutschland meist ein gespaltenes Land, das nur schwer zu seiner nationalen Einheit gefunden hat und Mühe hatte, diese Einheit in Würde zu wahren. Es wurde nach 1945 wieder geteilt, in zwei Staaten mit unterschiedlicher Gesellschaftsordnung, mit unterschiedlichen sozialen und kulturellen Entwicklungszielen. Die gemeinsame kulturelle Tradition konnte dadurch aber nicht aufgehoben werden, auch wenn versucht wurde, die gemeinsame Kulturgeschichte unterschiedlich zu deuten. Diese kulturgeschichtliche Gemeinsamkeit hat Deutschland trotz seiner Teilung über alle 10

12 Gegensätze hinweg zusammengehalten und war eine Voraussetzung für eine Vereinigung der beiden deutschen Staaten zu einem neuen Deutschland. Der Wille zur und die Freude über die neue Einheit ist unlösbar mit dem gemeinsamen Kulturerbe verbunden, wie es sich auch in unserem Bauerbe manifestiert. Es ist schon beeindruckend, welch starke Wirkung die einsam im Meer von Leid und Brutalität stehenden wirklichen Werte der Kultur entfalten können. Dabei wirken diese Werte, egal, ob wir sie als zeitgemäß achten oder versuchen, das Bemühen darum als Last zu verdrängen. Wie die deutsche Geschichte gezeigt hat, kann aber ihre Missachtung zur gesellschaftlichen Katastrophe führen. Achten wir also auch nach 25 Jahre Weltkulturerbe Lübecker Altstadt darauf, dass uns diese Werte weiter erhalten bleiben. Die Probleme, die aus der hier angesprochenen Entwicklung entstehen, liegen nicht in der alleinigen Verantwortung der Kommunen. Daher wird deren Bewältigung nur gelingen, wenn der Bund und die Länder ihrer Mitverantwortung gerecht werden und u.a. die Städtebaufördermittel auf das notwendige Maß erhöhen, sowie dafür sorgen, dass die Anstrengungen einer nachhaltigen Altstadtsanierung und eines wirksamen Denkmalschutzes nicht durch unzulängliche gesetzliche Rahmenbedingungen und unangemessene bürokratische Vorschriften eingeschränkt werden. Dr. Horst Siewert war Bereichsleiter der Denkmalpflege bis

13 Aktuelle Anforderungen Welterbebereich Lübecker Altstadt 12

14 Aktuelle Anforderungen Herausforderung Welterbe Christine Koretzky Im Dezember 1987 hat das Welterbe-Komitee der UNESCO mit dem mittelalterlichen Stadtkern der Hansestadt Lübeck ein ganzes Stadtquartier als Welterbe anerkannt. Die durch Jahrhunderte gewachsene und durch viele hervorragende Einzelbauten geprägte Bausubstanz in der Altstadt weist Lübeck als architektonisches Erbe von weltweiter Bedeutung aus. Ausschlaggebend für die Aufnahme war die markante und unverwechselbare Stadtsilhouette mit den sieben Türmen der monumentalen Kirchen, der planmäßig angelegte Stadtgrundriss mit den historischen Raumgefügen der Straßen und Plätze und die historische Bausubstanz in den unzerstörten Altstadtbereichen. Diese erhaltenen Gebiete der Hansestadt Lübeck veranschaulichen entsprechend dem Kriterium (iv) der UNESCO-Kriterien mit hervorragenden Beispielen eines Typus von Gebäuden die Macht und die historische Rolle der Hanse. Die Hansestadt Lübeck sieht den Erhalt ihres einzigartigen baukulturellen Erbes als vorrangige Aufgabe. Dieses Erbe beinhaltet ein außergewöhnliches Potential und ist Impulsgeber für die touristische und wirtschaftliche Entwicklung der Hansestadt Lübeck mit einer identitätsstiftenden Wirkung weit über die Grenzen der Hansestadt Lübeck hinaus. Abgrenzung Welterbebereich und Pufferzone Das Welterbekomitee der UNESCO tritt einmal im Jahr zusammen, um über neue Anträge, bestehende und aktuelle Probleme zu beraten und die inhaltliche Ausrichtung zu diskutieren. So wurde 2004 beschlossen, die Abgrenzung der einzelnen Welterbebereiche für alle europäischen Welterbestätten klar und einheitlich zu definieren und eine Pufferzone auszuweisen. In Lübecks Nominierungsunterlagen aus 1983 befand sich lediglich ein maßstäblich ungenauer Stadtplan mit einer groben Umrandung des Welterbeareals. Lübeck wurde, wie alle anderen Welterbestätten die zwischen 1978 und 1998 in die Liste aufgenommen worden sind, aufgefordert, das Welterbegebiet und die Pufferzone parzellenscharf auszuweisen und der UNESCO zu übermitteln. Lübeck hatte sich bereits 1983 mit der gesamten Altstadtinsel um den Welterbestatus beworben. Aufgrund des erheblichen Verlustes an historisch wertvoller Bausubstanz und einem Wiederaufbau, der den historischen Stadtgrundriss und seine kleinteilige Parzellenstruktur teilweise rigoros verletzte, wurde Lübeck 1987 in einem zweiten Anlauf mit drei historisch intakten Teilbereichen Welterbe. Den Welterbebereich heute auf die gesamte Altstadtinsel auszuweiten entspräche einer signifikanten Grenzänderung nach 164 und 165 der Operational Guidelines der UNESCO und käme im Umfang und Verfahren einem Neuantrag gleich. 13

15 Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur W O R L D H E R I T A G E W E LT E R B E P A T R Hansestadt Lübeck Welterbe seit 1987 I A L I M O M O N D I N E 25 Jahre UNESCO-Welterbe Lübecker Altstadt Aktuelle Anforderungen Managementplan UNESCO-Welterbestätte Lübecker Altstadt Pufferzone UNESCO Welterbebereich Lübecker Altstadt und Pufferzone Fachbereich Planen und Bauen Lübeck plant und baut Heft 107/ November

16 Aktuelle Anforderungen Managementplan Die Vorraussetzung für die Aufnahme in die Welterbeliste bestand in den 80er Jahren in erster Linie im ausführlichen Nachweis der außergewöhnlichen bauhistorischen Bedeutung. Der Inhalt und Aufbau der Bewerbungsunterlagen unterlag keinem vorgeschriebenen Regelwerk. Die Anforderungen sind seither kontinuierlich gestiegen. Heute müssen alle Antragssteller einen aussagekräftigen Managementplan zur Nominierung einreichen. Dieser trifft weitreichende Aussagen zum Schutz und dauerhaften Erhalt der Welterbestätte im Geiste der UNESCO-Konvention und enthält die Beschreibung der Authentizität und Integrität der Welterbestätte. Auch ältere Welterbestätten sind verpflichtet einen Managementplan zu erstellen und dem Welterbezentrum in Paris vorzulegen. Die Grundsätze im Umgang mit dem Welterbe sowie die Ziele und Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege, Nutzung und Entwicklung der Lübecker Welterbestätte wurden zwischen 2008 und 2010 in einem umfänglichen Beteiligungsprozess mit den betroffenen Institutionen, Behörden und der Öffentlichkeit in dem Managementplan UNESCO Welterbe Lübecker Altstadt festgelegt und durch die Lübecker Bürgerschaft beschlossen. Als verbindliches Planungsinstrument der Stadt soll der Managementplan den dauerhaften Erhalt und die Wahrung der Authentizität und der Integrität des Welterbes bei der zukünftigen Stadtentwicklung gewährleisten. Auf der Sitzung des Welterbekomittees in St. Petersburg 2012 wurde der Managementplan, bis auf minimale statistische Ergänzungen, angenommen. Erklärung zum außergewöhnlichen, universellen Wert Um einen klaren und übersichtlichen Überblick über die Eintragungsgründe einer Welterbestätte zu erhalten, ist den Nominierungsunterlagen seit 2007 obligatorisch die sogenannte Erklärung zum außergewöhnlichen, universellen Wert - kurz OUV (Declaration of Outstanding, Universal Value) - beizulegen. Auf der 35. Sitzung des Welterbekomitees in Paris wurde 2011 beschlossen, dass die Entwürfe für die Erklärung zum außergewöhnlich universellen Wert für die Stätten, die zwischen 1978 und 2006 in die Welterbeliste eingeschrieben wurden und bislang ein solches Statement noch nicht angefertigt haben, diese Erklärung bis zum 1. Februar 2012 vorlegen müssen. Diese Erklärungen wurden auf Basis und als Exzerpt der jeweiligen Nominierungsunterlagen und in Abstimmung mit der deutschen Vertretung der Kultusministerkonferenz im Welterbekomittee der UNESCO, Frau Dr. Birgitta Ringbeck, erarbeitet und beim Welterbezentrum in Paris eingereicht. Die Grundaussagen der OUV entsprechen dem außergewöhnlichen, universellen Wert, aufgrund dessen eine Welterbestätte eingetragen wurde. Ist die Authentizität (historische Echtheit) oder Integrität (Unversehrtheit) gefährdet, ist auch der Welterbestatus gefährdet. 15

17 Aktuelle Anforderungen Lübecks Erklärung zum außergewöhnlichen, universellen Wert : 1143 von Heinrich dem Löwen nahe der Ostseeküste Norddeutschlands gegründet, war Lübeck von 1230 bis 1535 eine der führenden Städte der Hanse, einer Vereinigung von Warenhandel treibenden Städten, der es gelang sich das Handelsmonopol für Ost- und Nordsee zu sichern. Der Stadtgrundriss von Lübeck ist gekennzeichnet durch zwei parallel zueinander auf dem Kamm der Insel laufenden Hauptstraße, von denen Querrippen abzweigen. Er geht in die Gründungszeit zurück und ist Zeugnis des raschen Wachstums der Stadt, die die Drehscheibe des Handels in Nordeuropa war. Im Westen lag das Viertel mit den Kontor- und Wohnhäusern der wohlhabenden Kaufleute, im Osten das Viertel der Kleingewerbetreibenden und Handwerker. Die sehr ausgeprägte wirtschaftliche und gesellschaftliche Differenzierung wurde darüber hinaus auch deutlich in der Anordnung der Buden, kleiner Werkstätten, die sich auf dem rückwärtigen Teil der Grundstücke der Kaufmannshäuser befanden und zu denen ein enges Netz von Gängen Zugang verschaffte. Lübeck blieb ein charakteristisches Stadtdenkmal mit kennzeichnenden historischen Strukturmerkmalen. Allerdings wurde die Altstadt im zweiten Weltkrieg stark beschädigt und zu fast 20 % zerstört, dazu zählen die berühmtesten Denkmäler wie der Dom, die Petrikirche, die Marienkirche und vor allem das Gründungsviertel mit den Giebelhäusern der reichen Kaufleute. Der Wiederaufbau erfolgte selektiv und führte zum Wiederaufbau der wichtigsten Kirchen und Denkmäler. Unter Auslassung derjenigen Gebiete die vollkommen rekonstruiert worden sind, beinhaltet das Welterbe mehrere bedeutsame Bereiche für Lübecks Geschichte: Zone 1: Das Gelände des Burgklosters - eines dominikanischen Klosters, das in Erfüllung eines Gelübdes während der Schlacht von Bornhöved (1227) erbaut wurde - beinhaltet die Originalfundamente der Burg, die von Graf Adolf von Schauenburg auf dem Buki isthmus errichtet wurde. Das Gebiet um den Koberg bewahrt eine städtebauliche Nachbarschaft aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. Der öffentliche Platz wird von zwei wichtigen Denkmälern, der Jakobikirche und dem Heiligen-Geist-Hospital, begrenzt. Die Abschnitte zwischen Glockengießerstraße und der Aegidienstraße haben ihre ursprüngliche Anordnung beibehalten und beherbergen eine bemerkenswerte Anzahl mittelalterlicher Bauwerke. 16

18 Aktuelle Anforderungen Zone 2: Zwischen den beiden großen Kirchen, die auch die Grenze der Zone markieren - der Petrikirche im Norden und dem Dom im Süden - umfaßt dieses Gebiet Straßenzüge mit großartigen Patrizierhäusern aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Die Enklave am linken Traveufer mit ihren Salzspeichern und dem Holstentor verstärkt den monumentalen Aspekt eines Viertels, das auf dem Höhepunkt der Hansezeit, als Lübeck den Handel in Nordeuropa beherrschte, vollständig umgebaut wurde. Zone 3: Die Marienkirche, das Rathaus und der Markplatz im Herzen der mittelalterlichen Innenstadt tragen die tragischen Narben der schweren Bombenangriffe während des Zweiten Weltkriegs. Kriterium (iv) : Mit herausragenden Beispielen eines Typs von Gebäuden veranschaulichen die authentischsten Gebiete der Hansestadt Lübeck die Macht und die historische Rolle der Hanse. Integrität: Das Herz der Altstadt wird von allen Seiten von Wasser umgeben und, in Teilen, durch Wallanlagen und Grünflächen. Bis zum heutigen Tag ist ihr Stadtgrundriss als ein harmonisches Gesamtkunstwerk klar ablesbar und ihre einzigartige einheitliche Silhouette von weitem sichtbar. Authentizität: Trotz der Schäden, die sie während des Zweiten Weltkriegs davon getragen hat, blieb die grundlegende Struktur der Altstadt, die hauptsächlich aus Patrizierhäusern des 15. und 16. Jahrhunderts, öffentlichen Denkmälern (das berühmte Holstentor), Kirchen und Salzspeicher bestehen, unverändert. Schutz- und Managementanforderung: Die Gesetze und Verordnungen der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Schleswig-Holstein garantieren den konsequenten Schutz der Hansestadt Lübeck. Die große Anzahl Baudenkmale sowie die gesamte Altstadtinsel als Grabungsschutzgebiet unterliegen dem Denkmalschutzgesetz Schleswig-Holsteins. Der Denkmalplan der Lübecker Altstadt ist Grundlage für Einzel- und städtebauliche Planungen. Die Altstadt von Lübeck wird weiter durch eine Erhaltungssatzung (Baugesetzbuch) sowie eine Gestaltungssatzung (Landesbauordnung) geschützt. In den die Altstadt umgebenden Gründerzeitquartieren des 19. Jhd. der Pufferzone sind weitere Erhaltungssatzungen in Kraft. Der Schutz der Sichtachsen auf die Silhouette der Lübecker Altstadt wurde im Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein 2010 berücksichtigt. Das Management der Welterbestätte leistet die Hansestadt Lübeck. Die Welterbekoordination mit Welterbebeauftragten ist in die bestehenden Verwaltungsstrukturen verankert, um eine umfassende Einbindung in die Planungsprozesse und ein integratives Monitoring zum Erhalt und der nachhaltigen Entwicklung des Welterbes zu gewährleisten. Ergänzt durch den Managementplan garantiert dieses differenzierte Schutzsystem eine effiziente Erhaltung der historischen Substanz des Welterbes. Darüber hinaus tagen regelmäßig externe Experten in Form eines Gestaltungs- und Welterbebeirates, um sowohl Qualitätskonstanz als auch geeignete Lösungen in Stadtplanung und Baupraxis zu gewährleisten. 17

19 Aktuelle Anforderungen 18

20 Aktuelle Anforderungen Lübecker Sichtachsen Die Lübecker OUV verdeutlicht, dass die Lübecker Silhouette ein wesentlicher Bestandteil des Lübecker Welterbestatus ist. Planungen im Sommer 2011 im Rahmen der Teilfortschreibung der Regionalpläne wiesen Windkrafteignungsflächen im Lübecker Becken aus. Die Planung von Windkraftanlagen an anderen Welterbestätten wie im Bereich des Mont St. Michel in Frankreich oder in der Nähe der Wartburg bei Eisenach mit den sich daran anschließenden Auseinandersetzungen bis in die UNESCO Gremien zeigen die Brisanz im Zusammenhang mit der visuellen Integrität einer Welterbestätte. Um den Schutz möglicher Sichtbeziehungen auf die Lübecker Silhouette aus dem Umland auf eine nachvollziehbare und belegbare Grundlage zu legen wurden im Lübecker Becken die Sichtbeziehungen auf die sieben Türme der Altstadtkirchen flächendeckend erhoben. Vorraussetzung für eine Sichtbeziehung waren und sind die öffentliche Zugänglichkeit der Sicht von einer zumindest klassifizierten Straße oder die Veröffentlichung als Aussichtspunkt von touristischem Interesse in publizierten Kartenwerken. Die Ergänzung des Managementplanes um das Kapitel: Sichtachsen, Silhouetten- und Panoramaschutz aus dem Lübecker Umland wurde im November 2011 von der Lübecker Bürgerschaft beschlossen. Demnach dürfen bauliche Anlagen in den Sichtachsen in ihrer Höhenentwicklung den Blick auf die Altstadtsilhouette nicht beeinträchtigen. Im Lübecker Becken sind aufgrund des Schutzes der visuellen Integrität der Altstadtsilhouette des UNESCO Welterbes Lübecker Altstadt Windenergieanlagen nur außerhalb aufgeführter Sichtachsen zulässig. Windenergieanlagen, die Sichtachsen tangieren bedürfen des gutachterlichen Nachweises der Verträglichkeit. 19

21 Aktuelle Anforderungen Blick in die Mengstraße Beckergrube Mengstraße 20

22 Aktuelle Anforderungen Periodische Berichterstattung In Artikel 29 des UNESCO-Übereinkommens zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt werden die Unterzeichnerstaaten aufgefordert, regelmäßig über die Anwendung der Konvention und den Zustand der Welterbestätten zu berichten. Auf der Generalversammlung der Vertragsstaaten der Welterbekonvention wurde 1997 beschlossen, dass diese Berichte alle sechs Jahre dem Welterbekomitee vorgelegt werden sollen. Der nächste Zyklus der periodischen Berichterstattung findet für Europa und Nordamerika zwischen 2012 und 2014 statt. Die Berichte bestehen aus zwei Teilen. Während im ersten Teil zentral für Deutschland generelle Fragen zur Erfassung und zum Schutz der Welterbestätten, zu gesetzlichen und finanziellen Rahmenbedingungen sowie zur Aus- und Fortbildung in den relevanten Bereichen und zu internationalen Kooperationen zu beantworten sind, wird im zweiten Teil auf jede Welterbestätte spezifisch eingegangen. Die Vertragsstaaten, darunter auch Deutschland, und die Welterbestätten sollen durch die periodische Berichterstattung in die Lage versetzt werden, Stärken und Schwächen zu analysieren, Schutz und Management der Stätten und ihrer Werte zu optimieren, nationale und regionale Strategien zu entwickeln und strategische Partnerschaften zwischen Vertragsstaaten, Organisationen und Agenturen, Stiftern, Spendern und Interessengruppen zu stärken (aus: Die Monitoring-Instrumente der Welterbekonvention, Deutsche UNESCO Kommission e.v.) Die Periodische Berichterstattung wird erstmals mittels eines vorgefertigten knapp 100 Seiten umfassenden Onlinefragebogens durchgeführt. Jede Welterbestätte muß hier detaillierte Angaben zu den einschlägigen UNESCO-Kriterien, zu Authentizität und Integrität, zu Grenzen und Pufferzonen, zu Management und Finanzierung sowie zu Forschung, Vermittlung und Öffentlichkeitsarbeit machen - Daten, die zum großen Teil aus dem aktuellen Managementplan UNESCO-Welterbe Lübecker Altstadt übernommen werden können. Da der Fragebogen alle Facetten jeder Welterbestätte weltweit abdeckt, ist tatsächlich nur ein Teil der Fragestellungen für Lübeck relevant. Im Rahmen der Periodischen Berichterstattung wird eine minor modifications of the boundary (geringfügige Grenzangleichungen) entsprechend 163 der Operational Guidelines der UNESCO angestrebt, um die bereits im Mangementplan erwähnten historisch erhaltenen Altstadtquartiere entlang der Straße An der Untertrave zwischen Fischergrube und Alfstraße und deren hochkarätigen Denkmalsubstanz auf authentischem Stadtgrundriss in den Welterbeumgriff aufzunehmen. Christine Koretzky ist Welterbebeauftragte der Hansestadt Lübeck 21

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24 Zwei Stiftungen mit Herz für das Lübecker Welterbe Interview mit Renate Menken, Vorsitzende der Possehl-Stiftung und Titus Jochen Heldt, Vorsitzender der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck Frau Menken, den meisten Lübeckern sind Emil Possehl und die Possehl-Stiftung ein Begriff. Was ist der Stiftungszweck in Bezug auf die Lübecker Altstadt? Renate Menken: Emil Possehl hat schon 1915 den Erhalt des schönen Stadtbildes als ein zentrales Förderziel in die Satzung seiner Stiftung aufgenommen. Dies ist im Prinzip bis heute so geblieben. Der Stifterwille ist immer noch das oberste Gebot. In der letzten Satzungsänderung haben wir aber den Begriff des UNESCO-Welterbes mit aufgenommen. So können wir nicht nur Häuser fördern, die unter Denkmalschutz stehen, sondern alles, was im Bereich des Welterbes liegt. Dazu gehören auch Projekte in der Pufferzone rund um die Altstadtinsel. Die Anerkennung durch die UNESCO hat aber nicht nur unsere Fördermöglichkeiten erweitert, auch das Bewusstsein für dessen Erhalt ist in unserem Hause gewachsen. Herr Heldt, die Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck in ihrer jetzigen Form ist eine relativ junge Stiftung. Ihr Stiftungszweck ist unter anderem die Förderung der Denkmalpflege. Was hat Sie bewogen, diesen Stiftungszweck aufzunehmen? Titus Jochen Heldt: Wir fühlen uns genauso wie Emil Possehl der Hansestadt als Standort verbunden. Unsere Stiftung, die seit 2004 den Namen Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck trägt, geht ja auf die im Jahre 1817 gegründete Spar- und Anleih-Casse Lübeck einem Vorläufer der heutigen Sparkasse zurück. Die Denkmalpflege sehen wir als eine wichtige Aufgabe für Lübeck als Gesamtstandort. Deswegen waren die Stiftungsgründer der Meinung, dass diese auch in einer neuen und doch recht bedeutsamen Stiftung wie der unsrigen ein wichtiger Förderzweck sein sollte. Was genau fördern Sie bei Sanierungen und in welchem Umfang? Heldt: Unsere Zielgruppe sind Vereine oder sonstige gemeinnützige Organisationen. Privatpersonen darf die Gemeinnützige Sparkassenstiftung laut Satzung nicht fördern. Wenn der denkmalpflegerische Wert eines Sanierungsprojekts nachgewiesen ist, schauen wir, welche möglichst abgrenzbaren Teile beispielsweise ein historisches Treppenhaus wir fördern können. Wir geben nicht einfach einen pauschalen Zuschuss für ein Projekt, sondern wollen einen konkreten Bezug zu dem, was da geschaffen wird. Da wir unsere Unterstützung meist bei sehr aufwändigen Projekten gewähren, liegen die Fördersummen oft im fünfstelligen Bereich und darüber. Menken: Wir sind als Possehl-Stiftung ja in der glücklichen Situation, auch Privatleute, einzelne Hausbesitzer, fördern zu dürfen. Wir bevorzugen Vorhaben, deren Ergebnisse auch für die Öffentlichkeit sichtbar sind, wie etwa Fassadengestaltungen. Dabei bezu- 23

25 schussen wir den denkmalpflegerischen Mehraufwand, also beispielsweise die finanzielle Differenz zwischen einem normalen Kunststofffenster und einem handgearbeiteten Holzfenster. Bei historischen Wandmalereien in Privatwohnungen sind wir zurückhaltender geworden, weil sie der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Da fördern wir eher Konservierungen, aber keine vollständigen Restaurierungen. Gibt es Sanierungen oder Restaurierungen, die im Rückblick eine herausragende Bedeutung für Ihre Stiftungen haben? Heldt: Bei der Restaurierung der Jakobi-Kirche vor ein paar Jahren haben wir die Sanierung des Turms und der Dachreiter finanziert. Das war ein sehr bedeutendes Projekt für unsere Stiftung, nicht nur wegen der herausragenden Fördersumme von mehr als Euro. Die Kirche liegt ganz in der Nähe unserer Stiftung. Wir haben unseren Sitz ja in der Breiten Straße im Gebäude der Sparkasse, wo das Geld erwirtschaftet wird, das in die Sparkassenstiftung eingeht. Auch bei der Renovierung des Konzertsaals im Kolosseum haben wir uns außerordentlich engagiert und Euro gespendet. Menken: Emil Possehl ist ja mit seinem weltweit operierenden Geschäft in Lübeck geblieben, weil er aus seinem Büro auf die Türme von St. Marien sehen konnte. Deswegen steht uns diese Kirche sehr nah. Aber auch in die anderen Hauptkirchen ist seit dem 2. Weltkrieg sehr viel Geld geflossen. Das ist für Lübeck ja nicht nur ein wichtiger touristischer Anziehungspunkt ohne die sieben Kirchtürme im Stadtbild wäre die Hansestadt heute kein Welterbe. Welches Projekt der Altstadtentwicklung liegt Ihnen persönlich besonders am Herzen? 24

26 Menken: Wir fördern immer wieder Stadtentwicklungsprojekte. Ouvertüre war da die Umgestaltung des Kobergs einer der schönsten Plätze der Hansestadt für die wir drei Millionen Euro gegeben haben. Derzeit unterstützen wir das Projekt Mitten in Lübeck, die völlige Neugestaltung der Achse Schrangen Klingenberg. Dort haben wir unter anderem die Mehrkosten für den hochwertigeren Bodenbelag aus Granit übernommen. Wir wollten, dass hier Qualität verarbeitet wird. Als neuestes Projekt kümmert sich die Possehl-Stiftung um das Burgviertel. Dort fördern wir den Neubau des künftigen Hansemuseums. Zusammen mit der Sanierung und Restaurierung des Burgklosters wird die nördliche Altstadt nicht nur wesentlich aufgewertet. Wir hoffen auch auf eine lange fällige Belebung in diesem Bereich. Heldt: Die Gemeinnützige Sparkassenstiftung fördert satzungsgemäß keine Projekte der Altstadtentwicklung im eigentlichen Sinne. Was wünschen Sie sich für die Lübecker Altstadt? Heldt: Der wesentliche Antrieb unserer Tätigkeit ist der Erhalt des schönen Stadtbildes. Mir persönlich wäre es wichtig, wenn wir noch etwas mehr Leben in die Altstadt bekämen. Ich würde mir mehr Kitas wünschen. Da sind einige Projekte in Gange, von denen es gern noch mehr geben könnte. Menken: Auch für uns ist ganz wichtig, dass die Altstadt nicht nur eine hübsche museale Kulisse ist, sondern eine lebendige Stadt bleibt. Ich freue mich, dass im Gründungsviertel bald ein neues Wohnquartier entsteht, das auch für junge Leute und Familien attraktiv sein wird. Das ist ein wichtiger Schritt zu einer Durchmischung, wie wir sie beide wünschen. 25

27 Förderprogramm Nationale Welterbestätten 26

28 Förderprogramm Nationale Welterbestätten Investitionsprogramm Nationale Welterbestätten Sonderprogramm des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Es war ein Glücksfall für Lübeck und 2010 legte das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ein Förderprogramm für nationale UNESCO-Welterbestätten auf. Ziel des Förderprogramms war, dringend notwendige Investitionen in den Erhalt der historischen Stätten von Weltrang zu ermöglichen. Gefördert wurden Maßnahmen, die der Erhaltung, Sanierung oder Weiterentwicklung nationaler UNESCO-Kultur- und Naturerbestätten dienten und modellhaften Charakter für die städtebauliche Entwicklung der Welterbekommunen besaßen. Gleichzeitig sollte das Programm einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung der Welterbestädte leisten und Impulse für Beschäftigung und Wachstum in der Region geben. Auf Empfehlung einer einberufenen Expertenkommission wurde aus den eingegangenen Bewerbungen im Jahr 2009 für 119 Projekte in insgesamt 47 Kommunen eine Förderzusage erteilt wurden nochmals 94 Projekte in insgesamt 48 Kommunen für eine Förderung ausgewählt. Für die ausgewählten Maßnahmen aus dem ersten Projektaufruf standen insgesamt ca. 150 Mio. Euro zur Verfügung, für die Maßnahmen aus dem zweiten Projektaufruf insgesamt ca. 70 Mio. Euro. Im UNESCO-Welterbe Lübecker Altstadt wurden folgende sechs Projekte gefördert: Förderzeitraum Gründungsviertel Stadtentwicklung /archäologische Ausgrabung Kranenkonvent/Ernestinenschule Häuserzeile Düvekenstraße Förderzeitraum Katharinenkirche Sanierung und Restaurierung Salzspeicher Sanierung Burgkloster Sanierung und Restaurierung 9,00 Mio. 2,20 Mio. 0,30 Mio. 2,79 Mio. 1,35 Mio. 1,20 Mio. 27

29 Förderprogramm Nationale Welterbestätten Gründungsviertel Keimzelle der späteren Hanse Stadtentwicklung eröffnet Chance für archäologische Ausgrabungen Zwischen Marienkirche und Trave liegt das sogenannte Gründungsviertel der Hansestadt Lübeck. Hier entstand 1143 und erneut 1158/59 die mit Abstand älteste deutsche Siedlung an der Ostsee, Keimzelle der späteren Hanse. Sie gilt als Prototyp der modernen abendländischen Gründungsstadt wurde das Stadtviertel bei einem Bombenangriff weitgehend zerstört und in den fünfziger Jahren mit zwei Berufsschulkomplexen großflächig bebaut. Die Verlegung der Schulen ermöglicht es nun, diesen städtebaulichen Missstand zu beheben. Das erste dieser unmaßstäblichen Bauten der 50er Jahre ist bereits abgerissen. Lübecks ältester Siedlung auf der Spur Vor der Neubebauung wird das Gelände archäologisch untersucht. Eine finanzielle Förderung aus dem Programm Nationale Welterbestätten ermöglicht die ungewöhnlich große Ausgrabung. Wie sahen die frühen Grundstücksstrukturen aus? Wann erfolgte der Übergang von der Holz- zur Steinbauweise? Wie funktionierten die Wasserversorgung und die Abfallbeseitigung? Die ArchäologInnen erhoffen sich wesentliche Erkenntnisse über die älteste deutsche Siedlung, die slawische Vorbesiedlung und den Alltag der mittelalterlichen LübeckerInnen. Nachdem der nach 1942 ausplanierte Schutt abgetragen war, stießen die ArchäologInnen fast überall auf eine feinteilige, bis zu sechs Meter tief reichende Befundabfolge aus der Mitte des 12. bis in das 20. Jahrhundert. Die ersten der freigelegten Holzgebäude und zugehörigen Brunnen entstanden in den Jahren um Komplett erhaltene, bis zu 50 28

30 Förderprogramm Nationale Welterbestätten Quadratmeter große und zwei Meter hohe hölzerne Kellergeschosse - mit außen liegenden Treppenzugängen aus Stein - datieren in die letzten Jahrzehnte des 12. Jahrhunderts. Damit handelt es sich bei ihnen um die ältesten Nachweise dieses neuen Baumaterials für Profangebäude. In dieser Zeit wurden auch die Grundstücke durch Gräben und Zäune abgegrenzt Grenzen, die bis 1942 annähernd unverändert blieben. Kloaken sind Fundgruben für Alltagsgegenstände Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts wurden alle Grundstücke mit einem giebelständigen Dielenhaus bebaut. In den folgenden Jahrhunderten entstanden dahinter schmalere Flügelbauten, zuweilen auch noch hölzerne Quergebäude. Am Ende der Grundstücke errichtete man Kloaken. Diese Toiletten- und Abfallgruben waren meist aus Holz, manchmal aber auch aus Back- oder Feldstein. Sie hatten ein Fassungsvermögen von bis zu 80 Kubikmetern und wurden bis in das 19. Jahrhundert genutzt. Hier gelangte alles hinein, was im Haushalt oder in der handwerklichen Produktion kaputt ging, entbehrlich oder unmodisch geworden war oder versehentlich hineinfiel. Darunter sind komplett erhaltene Kugeltöpfe oder Krüge, Holzgeschirr, Speiseüberreste, Glasbecher und Flaschen. Weiter kamen Kleidungsstücke, Goldschmuck und Roh- oder Abfallprodukte der Handwerker zum Vorschein. Ergänzt durch Lederbeutel oder -taschen, Spielzeuge, Waffen, Spiegel oder Kämme lassen sich Aspekte des mittelalterlichen Alltags wie Wohnen, Haushalt, Kleidung und Arbeit sowie Freizeitverhalten und Ernährung rekonstruieren. 29

31 Förderprogramm Nationale Welterbestätten Gründungsviertel einmalige Chance der Stadtreparatur Wie geht es weiter nach der Grabung? Mit den in den 1950er Jahren errichteten Berufsschulen und den Straßenraumerweiterungen wurde aus einem gemischt genutzten Stadtteil mit kleinteiliger Parzellenstruktur und geschlossener Bebauung ein monofunktionales Quartier mit großen Einzelbauten. Dieser vollständige Bruch mit der historischen Altstadtstruktur stellte sich als Fehlentwicklung und erheblicher Störfaktor im Altstadtgefüge dar. Erst durch die von der Bürgerschaft beschlossene Berufsschulentwicklungsplanung und die dort formulierten Ziele die Schulen in der Fischstraße an andere Standorte zu verlagern, wurde die Möglichkeit eröffnet, das Gründungsviertel städtebaulich neu zu ordnen. Der Abbruch der Schulbebauung und die Förderung der archäologischen Ausgrabungen aus dem Investitionsprogramm Nationale Welterbestätten machen es möglich, dem Gründungsviertel die Identität wieder zu geben, das ihm im historischen Kontext der Altstadt gebührt. Im Herzen der Lübecker Altstadt soll im Sinne einer kritischen Rekonstruktion ein zukunftsweisendes, gemischt genutztes Wohnquartier entwickelt werden. Mit dem Neubau von bis zu 150 Wohnungen und bis zu m² Gewerbeflächen kann auf einer Bruttogeschossfläche von insgesamt bis zu m² ein Investitionsvolumen von Mio. Euro generiert werden. Die Entwicklung des Gründungsviertels stellt damit neben dem Aspekt einer Stadtreparatur das mit Abstand größte wirtschaftliche Entwicklungspotential in der Lübecker Altstadt dar. Das erhöht die Attraktivität der Lübecker Altstadt und verbessert damit auch die ökonomischen Rahmenbedingungen für die Bewahrung des Welterbes. Bei dieser für die Zukunft der Altstadt sehr bedeutenden Maßnahme werden die Interessen der unterschiedlichsten Akteure berührt. Um diese unterschiedlichen Interessen frühzeitig einzubinden wurde ein umfangreiches Beteiligungsverfahren durchgeführt, das allen Interessierten eine Mitwirkung ermöglichen sollte. 30

32 Förderprogramm Nationale Welterbestätten 2011 wurde vorbereitend eine externe Expertenrunden einberufen, die sich aus verschiedenen relevanten Interessensgruppen der Lübecker Altstadt zusammen setzt. Hier wurden vorab die Standpunkte der einzelnen Akteure erörtert, Fragestellungen zum Gründungsviertel erarbeitet und die Verwaltung bei der inhaltlichen Vorbereitung der Öffentlichkeitsveranstaltung unterstützt. Die Öffentlichkeitsveranstaltung im Februar 2012 wurde mit vielschichtigen Impulsvorträgen renommierter Architekten eröffenet. Historische Parzelle und Bauflucht als Maßstab An insgesamt 12 Planungstischen ging die interessierte Öffentlichkeit dann den Fragen nach, wer und wie im Gründungsviertel gewohnt werden soll, welche Rolle die nachhaltige energetische Versorgung spielen kann und welche Nutzungen im Erdgeschoss möglich sein sollen. Weitere Fragestellungen waren die nach dem ruhenden und fließenden Verkehr, die Gestaltung des öffentlichen Raumes, die Dichte der zukünftigen Bebauung und der Umgang mit den Grabungsergebnissen. Im Ergebnis zeigte die Öffentlichkeitsveranstaltung klaren Konsens in folgenden Punkten: Im Gründungsviertel soll das Wohnen in unterschiedlichen Eigentumsformen möglich sein. Eine Belebung der Ergeschosse kann mit einer Mischung aus gewerblichen Nutzungen durch einzelne Läden oder Büros für freie Berufe aber auch durch Wohnnutzungen erfolgen. Die Bebauung in den Höfen sollte weniger dicht wie die historische Hofbebauung sein, die Häuser an der Straße jedoch entsprechend dem historischen Vorbild mit 3-4 Geschossen errichtet werden. Nicht nur die historische Parzelle gilt als Maßstab, sondern auch die historischen Baufluchten. Eine Vergabe der Grundstücke soll an Einzelbauherren und für Einzelparzellen erfolgen. Auf Basis der Ergebnisse aus den Beteiligungen wird nun ein Rahmenplan als Grundlage für den aufzustellenden Bebauungsplan erarbeitet. 31

33 Förderprogramm Nationale Welterbestätten Kranenkonvent: Haus der frommen Schwestern Der Kranenkonvent in der Kleinen Burgstraße 22 wird Schulgebäude Der nach seinem Stifter dem Ratsherrn Wilhelm Crane benannte Beginen Konvent wurde 1282/83 neu erbaut. Der Backsteingiebel zeigt mit seinen Viertelstabprofilen eine seinerzeit konservative Architektur ähnlich dem nahe gelegenen Heilig Geist Hospital. Nach der Reformation diente das Gebäude bis ins 20. Jahrhundert hinein als städtisches Altenheim. Seit 2010 wird es mit Mitteln aus dem Investitionsprogramm Nationale Welterbestätten saniert und für die Nutzung durch die benachbarte Ernestinenschule vorbereitet. Mit dem flachen Erdgeschoss und einem Laubengang vor dem Dormitorium im Obergeschoss setzte sich der Kranenkonvent vom Ende des 13. Jahrhunderts üblichen Typus des Dielenhauses deutlich ab. Das Spitzbogenportal ist nicht mittig und führte in einen Raum, der vermutlich als Pforte die Schwestern von der Außenwelt abschirmte. Dahinter lag ein dielenartiger Raum mit zwölf Wandnischen, reich ausgestattet mit Wand- und Deckenmalerei. Zur Rechten gab es eine beheizte Stube, in der sich die Schwestern tagsüber aufhielten und ihrer Arbeit nachgingen. Das Dormitorium im Obergeschoss war längs in zwei Räume geteilt und nur über eine außen liegende Treppe zu erreichen. Die Wände waren dort beiderseits durch kleine Wandnischen gegliedert in denen kleine Talglichter standen. Zwischen den Nischen war Platz für je eine Schlafmatte, so dass dort bis zu 40 Schwestern schlafen konnten. Die Küche des Konvents vielleicht auch der zugehörige Speiseraum dürfte zunächst im mit Hängekuppeln gewölbten Keller untergebracht gewesen sein. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts baute man dann an der Nordseite des Vorderhauses rückwärtig eine neue Großküche an, deren innere Wandstruktur mit tiefen Nischen und schmalen Pfeilern sei- 32

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