Lagerung/Transport. Landwirtschaft. Schwund Fäulnis. Schädlings- und wetterbedingte. Aussortierte Waren: zu kleine Kartoffeln, unförmiges Gemüse etc.

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1 Schätzungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO zeigen, dass in Europa ein Drittel der für die Menschen produzierten Nahrung auf dem Weg vom Feld bis zum Teller verloren geht. 1/3 der Nahrung landet im Abfall. Warum und wo geht Nahrung verloren? Landwirtschaft Schädlings- und wetterbedingte Verluste Aussortierte Waren: zu kleine Kartoffeln, unförmiges Gemüse etc. 1 Landwirtschaft Lagerung/Transport Schwund Fäulnis 2 Lagerung/Transport Verarbeitung Rüstverluste Tierische Nebenprodukte wie Innereien 3 Verarbeitung 9% 9% 27% 18% Gross- und Detailhandel Abgelaufene Waren Verdorbene Waren 4 Gross- und Detailhandel Konsum Zu viel einkaufen Nahrung nicht richtig aufbewahren Haltbarkeitsdaten nicht verstehen Zu viel kochen Zu grosse Portionen im Restaurant 5 Konsum 37% Food Loss heisst Nahrungsmittelverlust und ist der Teil von Food Waste, der bei Produktion, Lagerung/Transport und Verarbeitung anfällt. Food Waste heisst Nahrungsmittelabfall und ist alle Nahrung, die für Menschen produziert, aber nicht von ihnen gegessen oder getrunken wird. (Angaben in kcal, Quelle: FAO 2011, Almeida 2011)

2 Jeder Einwohner der Schweiz wirft 94 kg Nahrung weg... 11kg... sind es in Indien. INTERNATIONALE PREISENTWICKLUNG BEI VERSCHIEDENEN AGRARPRODUKTEGRUPPEN Index (2000/02 = 100) Quelle: FAO Lebensmittel sind weltweit knapp Die Preise auf den Weltmärkten haben sich aufgrund der Knappheit seit Anfang des Jahrhunderts mehr als verdoppelt. Dies ist vor allem ein Problem für jene Entwicklungsländer, die auf Importe angewiesen sind. Umso wichtiger ist es, sorgfältig mit den knappen Nahrungsmitteln umzugehen. Dazu gehört die Reduktion der Nahrungsmittelabfälle, auch in der Schweiz. Wenn wir unsere Abfälle reduzieren, hat das auch international Auswirkungen, importieren wir doch 40 Prozent unserer Lebensmittel. In Entwicklungsländern sind Produktionsverluste das grössere Problem In reichen Ländern gibt man 7% des Einkommens für Nahrung aus, davon landen 30% im Abfall. In Entwicklungsländern werden 70% des Einkommens für Nahrung ausgegeben, davon landen 3% im Abfall. (Quelle: IFPRI, International Food Policy Research Institute) Jan 12 Fleisch Milch Getreide (Quelle: Almeida 2011, FAO 2011) FOOD LOSS UND FOOD WASTE PRO KOPF (kg/jahr) Feb 12 Mär 12 Apr 12 Mai 12 Öl und Fette Jun 12 Jul 12 Aug 12 Zucker In Entwicklungsländern wird pro Kopf der Bevölkerung wesentlich weniger Nahrung produziert als bei uns. Die Verluste entstehen vor allem bei der Produktion auf dem Feld, bei der Lagerung und Verarbeitung und viel weniger beim Konsum. Dies im Unterschied zu den Industriestaaten, wo der Anteil der Abfälle auf Konsumentenstufe an den Gesamtverlusten viel grösser ist.

3 pro Haushalt (vier Personen) landen im Abfall. (Quelle: BFS 2012, FAO 2011) Sorgfältig mit Lebensmitteln umgehen zahlt sich aus: Wer weniger wegwirft, hat am Ende des Monats mehr Geld im Portemonnaie. Besonders lohnt sich das bei Getreideprodukten, Fleisch, Früchten, Gemüse und Getränken. Milch u. Milchprod Wurzel- und Knollengew Fleisch Gemüse Getränke Getreide Ölsaaten u. Hülsenfr Früchte Fisch u. Meerestiere Zucker

4 Es ist kein Geheimnis, dass im Restaurant, in der Kantine oder in der Snack-Bar vieles direkt vom Teller in den Abfall fliegt. Die Gäste überschätzen ihren Hunger und bestellen einfach zu viel. Dagegen machen die Abfälle in der Küche gar nicht so viel aus, die Köche planen ihre Einkäufe in der Regel sehr sorgfältig. Auswärts nicht zu viel bestellen! Es wandert in den Abfall.

5 In einem 4-köpfigen Haushalt werden 47,2 kg 26,6% landet im Abfall. Brot weggeworfen. (Quelle: Almeida 2011, Brotkonsumstatistik 2009) Was landet mit 1 kg alles im Abfall? 1kg Brot = l Wasser (10 Badewannen) 1kg Brot = 174 h (11 Watt Energiesparlampe) 1 kg Brot = 1 m2 Boden 1 kg Brot = 600 g CO2 (konventionelle Anbaumethode) 1 kg Brot = l Wasser (10 Badewannen) 47 kg Brot = l Wasser (470 Badewannen) Was landet bei einer 4-köpfigen Familie alles in Abfall? 47 kg Brot = l Wasser (470 Badewannen) 47 kg Brot = h (340 Tage à 24 Stunden) 47 kg Brot = 47 m2 Boden (11 Pingpong-Tische) 47 kg Brot = 28 kg CO2 (233 km Autofahren mit dem Mini One) (Quelle: Mekonnen, M. M., Hoekstra, A. Y., 2010; SBV, 2010; Almeida, 2011; FiBL Österreich, 2010)

6 Und wie viel Energie wird damit verschwendet? ENERGIEVERSCHWENDUNG IM VERGLEICH (Quelle: Die VERBRAUCHER INITIATIVE, Deutschland) 100 g Gemüse 5 h 100 g Hühnerfleisch 108 h 16 h 1 Ei 1/6 der Haushaltsausgaben für Nahrungsmittel landet im Abfall. (Quelle BFS 2012, FAO 2011) 100 ml Milch 100 g Teigwaren 22 h 26 h 100 g Rindfleisch 129 h 27 h 1 Joghurt

7 Was Sie selber tun können 3-mal gut: Selbst wenn die Bananenschale dunkelbraun wird, kann die Frucht noch gegessen werden: flambiert, gekocht oder gebraten. 3-mal gut 2-mal gut: Auch wenn die Banane eine dunkelgelbe bis bräunliche Farbe annimmt, ist sie immer noch gut. 1-mal gut: Eine reife Banane kann bis 25 Tage nach dem Ernten gegessen werden. Lebensmittel mit Verbrauchsdatum (verbrauchen bis) sind leicht verderblich und müssen meist gekühlt gelagert werden. Nach Ablauf des Datums dürfen sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr konsumiert werden. Lebensmittel mit Mindesthaltbarkeitsdatum (mindestens haltbar bis) können auch nach Ablauf des Datums noch verzehrt werden. Je länger es überschritten ist, desto stärker kann das Produkt von der ursprünglichen Qualität abweichen. Anschauen und riechen, bevor man es konsumiert!

8 Keine Angst vor krummen Gurken, mehrfingerigen Rüebli oder kleinen Kartoffeln! Nicht normgerechte Produkte werden oft aussortiert. Sie gelangen gar nicht erst in den Verkauf, sondern landen direkt im Abfall- oder bestenfalls in der Biogasanlage. Denn die Landwirtschaft hat Mühe, Früchte und Gemüse zu verkaufen, die nicht in die Norm passen. Eigentlich sehr schade, denn qualitativ sind die «Nicht-Perfekten» genauso gut. Einfache Lösungen der DEZA: Ein Silo aus Aluminium. Zur Reduzierung von Lagerverlusten für Kleinbauern in Entwicklungsländern. Initiative: Idee: Kapazität: Produktion: Kosten DEZA: Kosten lokal: Lebensdauer: Resultat: Jährlich: Wert: DEZA Einfaches Silo aus Aluminium 180 bis kg Getreide Lokale Schmiede Entwicklung der Technologie und Ausbildung 30 bis 100 US$ für den Kauf eines Silos 20 Jahre 2009 in Zentralamerika Silos im Einsatz Tonnen Getreide gesichert 1 Million US$ per Jahr gespart Plantwise: Pflanzenkliniken in 40 Ländern. Ein Lösungsansatz der DEZA für die Landwirtschaft in Entwicklungsländern. Zusammen mit dem CABI (Center for Applied BioSciences International in Delémont) engagiert sich die DEZA für die Initiative Plantwise. Plantwise richtet Pflanzenkliniken und -doktoren auf Märkten ein, die in enger Zusammenarbeit mit lokalen Bauern in Entwicklungsländern ein Pflanzenschutzsystem aufbauen und Beratung anbieten. Bis 2016 gibt es Kliniken: zur besseren Schädlingserkennung und -bekämpfung zur Erhöhung der Produktion zur Eindämmung von Ernteverlusten

9 Bei Broccoli kann man alles essen. Wirklich alles. Schlappes Gemüse wird im Wasser wieder fit. Altes Brot wird im Ofen wieder frisch. Wenn etwas übrig bleibt: Kreativ weiterverwerten.

10 Die FAO ist die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen. Das schweizerische nationale FAO-Komitee (CNS-FAO) nimmt den Welternährungstag 2012 zum Anlass, Sie über die Problematik der Nahrungsmittelabfälle zu informieren. Unterstützt wird es von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA und dem Bundesamt für Landwirtschaft BLW. Während sich das BLW auf die Problematik im Inland konzentriert, legt die DEZA ihren Fokus auf Nahrungsmittelverluste in den Entwicklungsländern. Das BLW bearbeitet das Thema der Nahrungsmittelabfälle in der Schweiz zusammen mit folgenden Ämtern: Bundesamt für Umwelt BAFU, Bundesamt für Gesundheit BAG sowie Bundesamt für Veterinärwesen BVET. Die Bundesämter wollen durch eine starke Zusammenarbeit einen nachhaltigen Beitrag zur Reduktion der Nahrungsmittelverluste und -abfälle in der Schweiz und in den Entwicklungsländern leisten. Private im Bereich der Vermeidung von Nahrungsmittelabfällen tätige Organisationen: