Erfahrungsbericht Auslandsstudium an der California State University Long Beach 2015

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1 Erfahrungsbericht Auslandsstudium an der California State University Long Beach 2015 Vorbereitung Die Vorberietung für das Auslandssemester habe ich bereits ein Jahr vor dem Abflug nach Kalifornien begonnen. Es ist enorm wichtig, dass die Bewerbung beim International Student Office (ISO) rechtzeitig eingereicht wird, um eine Chance bei der Platzvergabe der begehrten Studienplätze in den USA zu erhalten. Nach Zusage für einen Studienplatz habe ich das Visum bei der Botschaft in Berlin beantragt. Besonders zeitig sollte man einen Termin bei der US-Botschaft vereinbare. Sonst kann es unnötige Verzögerungen geben. Die sprachliche Vorbereitung für den Auslandsaufenthalt ist nicht zu vernachlässigen, da die umfangreiche Beherrschung der englischen Sprache an der Universität vorausgesetzt wird. Ein DAAD- Zertifikat an der Universität Oldenburg mit dem C1 Sprachlevel hat ausgereicht, welches die California State University Long Beach neben den anderen Sprachzertifikaten wie TOEFL und Weiteren voraussetzt, um das Studienangebot wahrnehmen zu können. Sobald Gebühren bezahlt und Dokumente eingereicht waren, begann zunehmend die Vorfreude auf das eigentliche Semester an der CSULB. Die Studiengebühren können übrigens auch eine Woche vor Abflug per Überweisung oder auch vor Ort per Kreditkarte am Orientierungstag bezahlt werden. Insgesamt hat man vor Abflug bereits etwa $ an Ausgaben für Flüge, Studiengebühren und sonstige Bearbeitungsgebühren durch Ämter. Womit im nächsten Abschnitt noch andere Kosten erläutert werden. Kosten Pro Monat sollten etwa $ eingeplant werden, worin die Ausgaben für Miete, Lebensmittel, Bücher und Sonstiges enthalten sind. Je nach Vorhaben in der freien Zeit neben den Kursen kann diese monatliche Summe samt Ausflügen, Unternehmungen oder Einkäufen auch höher liegen. Empfehlenswert ist das Teilen einer Wohnung mit ähnlich gesinnten (internationalen) Studentinnen und Studenten, um einerseits Kosten zu sparen aber auch das Studentenleben in jeder Hinsicht zu bereichern- ja ich meine Parties, viele Parties. Benzinkosten sind verglichen mit deutschen Preisen niedrig, so dass sich Roadtrips in einer Gruppe sehr anbieten. Generell sollte man immer bedenken, dass das Zahlen von Trinkgeld (tip) nahezu überall ein Standard ist und dieser durchaus höher liegen kann als in europäischen Ländern. US-Amerikaner merken jedoch recht früh wenn man nicht aus den USA ist und andere tip-gewohnheiten pflegt.

2 American Life und Allgemeines In den Vereinigten Staaten von Amerika ist alles etwas größer, besonders die Instrastruktur und Automobile. Die meisten Menschen sind zwar gastfreundlich und offen, jedoch oftmals oberflächlich. Es ist dennoch ratsam und auch nötig möglichst viel mit den Einheimischen zu reden und sich zu treffen weil es den größten sprachlichen Nutzen und kulturellen Gewinn hat. Es kann zudem nicht schaden die spanische Sprache zu beherrschen da besonders im südlichen Kalifornien viele Menschen spanisch sprechen und allgemein der mexikanische/spanische Einfluss groß ist. Reisen sollte ein Muss sein. Zu den attraktivsten Reisezielen, die ich bereist habe zählen diverse Strände an der Westküste wie Laguna Beach oder Newport Beach, Hawaii (O ahu), San Diego, San Francisco, Las Vegas, Miami und New York. Gerne hätte ich noch Chicago, Washington DC und New Orleans gesehen, jedoch sollten die Zeit und das Geld am Ende doch nicht ganz ausreichen reichen. In Long Beach selbst sollte man versuchen ein Zimmer oder Apartment nahe dem Campus zu finden. Zugegeben, meine Wohngemeinschaft war komplett deutsch, was nicht besonders vorteilhaft ist. Allerdings habe ich für die Uni-Mannschaft Fußball gespielt, was wirklich eine tolle Erfahrung war. Auch in den anderen Kursen wie Surfen, Basketball und den Theorieseminaren waren amerikanische oder internationale Studenten in der Überzahl, so dass ich immer noch auf einen hohen englischen Sprachanteil pro Tag kam. Ansonsten ist das Gras nicht mehr so grün wie einst in Kalifornien, da die schlimmste Trockenheit bzw. Dürreperiode seit Wetteraufzeichnungen einen sichtlichen Effekt auf die Umgebung genommen hat. Gefühlt zählen materielle Dinge und Geld eine wesentlich größere Rolle in der Gesellschaft als in Deutschland. Besonders in den Metropolen gibt es selten einen Rat umsonst, umgehend wird erwartet, dass man einen Geldschein zückt, was ich als unangenehm empfand- aber okay anderes Land, andere Sitten. Besonders bei längeren Fahrten bzw. roadtrips sollte man aufpassen, dass man nicht auf den sogenannten express lanes fährt, diese sind exlusiv gegen eine Gebühr zu benutzen. Die 200 $ fine hat man mir nach einer schriftlichen Erklärung der Situation als Auslandsstudent dann doch noch erlassen- Glück gehabt! Also viel Reisen und und Erleben ist meine Empfehlung aber mit Planung und Vorsicht! Universität und Studentenleben Die Orientierungswoche bietet einen informativen, willkommenden Einstieg in das Campusleben. Dort wurden anfangs allgemeine Infos zur Uni vorgestellt, Gruppen gebildet, Vorträge gehalten, Propädeutika wahrgenommen. Kurios: Alle Auslandsstudenten mussten an

3 einer aufklärerischen Vorlesung zum Thema Sexismus am Campus teilnehmen samt Polizisten und Erziehungsbeauftragten. Was in Deutschland als selbstverständlich gilt, nämlich keine Sexualstraftaten zu begehen wurde uns vor Ort zusätzlich erklärt. Ja danke, kann ja nicht schaden. Ansonsten ist das Nachtleben selbstverständich teilweise interessanter als die Geschehnisse am Tag. Daher sollte man unbedingt die Orientierungswoche so gut es geht mitmachen. Der Campus ist vielfältig und weitläufig. Nach einer Eingewöhungszeit von einigen Tagen bekommt man aber einen Überblick zu den wichtigsten Gebäuden. Meine Kurse waren nicht überfüllt, von durchschnittlicher bis guter Qualität, wobei die Güte der Lehre teilweise sehr abhängig vom Kursleiter war. An drei von fünf Tagen hatte ich Uni in der Woche, was verglichen mit anderen Kommillitonen relativ entspannt war. Die Sitzungen der Masterkurse wurden manchmal regelrecht im Schnellgang durchexerziert, was ich dann doch etwas schade fand. Außerdem gab es oft Bachelor und Masterkurse in einem, womit die Qualität bereits leidet, da die Teilnehmer manchmal mehrere Uni-Jahre auseinanderliegen. Es gibt ein breites Angebot für außerschulische Tätigkeiten am Campus. So kann man z.b. Pool, Bowling, Konsolen spielen oder auch einfach vor dem TV sitzen. Hin und wieder werden Hängematten aufgespannt um Entspannung auf dem Grün zu bieten. Die Ausstattung und Größe der CSU sind verglichen mit deutschen Universitäten gehoben, besonders im sportlichen Bereich. Es gibt viele stores, dining halls, grills und einen Uni-eigenen store, in dem keine Wünsche offen bleiben. Auf lange Sicht lohnt es sich einen meal plan für die dining halls zu kaufen, da die Kosten für Essen in den Restaurants am Campus höher sind. Empfehlenswert ist das Uni-Festival Smorgasport bei dem viele Attraktionen geboten werden. Spiele der Collegeteams sind je nach Interesse ebenfalls einen Besuch wert. Leider gibt es kein Eishockey- oder Footballteam an der CSU. Studentenhäuser bzw. -verbindungen spielen eine sehr große Rolle in den Staaten, eine Mitgliedschaft ist überlegenswert, wenn man länger als nur ein Semester bleiben möchte. In diesen kann man viele Kontakte knüpfen und man verpasst mit Sicherheit auch keine Party mehr. Eventuell gelingt es dort gar wichtige Kontakte für das spätere Berufsleben zu knüpfen sofern man mit dem Gedanken spielt auszuwandern. Fazit Zusammenfassend war der Auslandsaufenthalt wirklich eine Bereicherung. Die Chance als Student in Kalifornien zu leben und gleichzeitig Kurse für sein Studium zu absolvieren, sollte man sich nicht nehmen lassen. Rückblickend war die Zeit sogar gefühlt ein langgezogener

4 Urlaub wegen der vielen Reisen. Selbstverständich sollten die groben finanziellen Voraussetzungen ebenfalls vorher kalkuliert werden, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Neben dem Studium bleibt in der Regel genug Zeit für Ausflüge. Es gilt außerdem auf jeden Fall so früh wie möglich sicher zu stellen, dass sich die zu besuchenden Kurse bzw. Module der CSU in Long Beach auch an der Uni in Deutschland anrechenbar sind. Bei einigen Kommilitonnen war dies nämlich nicht immer der Fall, womit der Sinn mit Rücksicht auf den zeit- und kostenintensiven Aufenthalt- sicherlich hinterfragt werden darf. Zusammengefasst war das halbe Jahr jedoch ganz deutlich eine tolle Lebenserfahrung. Long Beach, den 17. Januar 2016 Eindrücke Long Beach

5 Los Angeles, Staples Center Miami Downtown

6 Grand Canyon Hawaii, o ahu, Waimanalo Beach

7 San Franciso, Golden Gate Bridge New York, New York City, Grand Central Terminal