Kurzumtriebsplantagen Verfahren, Potenziale, Wirtschaftlichkeit
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- Harry Thomas
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1 Kurzumtriebsplantagen Verfahren, Potenziale, Wirtschaftlichkeit Frank Burger, LWF 19. Januar 2011, Landwirtschaftliche Lehranstalten des Bezirks Oberfranken
2 Inhalt 1. Hintergrund 2. Anbau von Kurzumtriebsplantagen 3. Ernte 4. Wirtschaftlichkeit 5. Ökobilanzierung 6. Rechtliche Situation
3 1. Hintergrund Kurzumtriebsplantagen: - Baumarten mit raschem Jugendwachstum - Wiederausschlagsfähigkeit aus dem Stock -extrem kurze Umtriebszeiten - i.d.r. Verwendung von züchterisch bearbeitetem Material - Anbau auf landwirtschaftlichen Flächen
4 2. Anbau von Kurzumtriebsplantagen Stecklingsbündel
5 Abstecken einer Versuchsfläche
6 Pflanzmaschine Foto: Döhrer
7 Kulturbegründung Ausbringung eines Totalherbizids Pflügen und Eggen Ausbringen von Stecklingen/ha bei Umtriebszeiten von 5 bis 7 Jahren Vorauflaufmittel Pflanzverband sollte auf das Ernteverfahren abgestimmt sein Bei richtiger Bodenvorbereitung und angemessenem Pflanzverband keine Pflegemaßnahmen notwendig
8 Kurzumtriebsplantage am 1. Juni
9 Kurzumtriebsplantage am 15. Juli
10 Kurzumtriebsplantage in der vierten Vegetationsperiode
11 Jährliche Massenleistung Vfl. Coburg, 2. Umtrieb 14,00 13,29 12,00 10,00 11,33 9,77 10,02 10,44 11,01 t atro/ha + Jahr 8,00 6,00 6,38 5,83 7,19 4,00 2,00 0,00 Roterle Korbweide 85/55 Korbweide 722/51 P 10/85 Hybrid 275 Max 1 Max 2 Max 3 Max 4
12 Massenleistung Wöllershof 2. Umtrieb 14,00 12,59 13,13 12,70 13,00 12,00 10,00 10,29 10,80 t atro/ha + Jahr 8,00 6,00 6,75 6,17 4,00 2,00 0,00 Roterle Ahle Münden Androscoggin Weser Max 1 Max 3 Max 4
13 Der Zuwachs entspricht der Energiemenge von 5000 bis 6000 Litern Heizöl. Bei einem CO 2 -Emissionsfaktor von 2,7 bedeutet dies eine Einsparung von 13,5 bis 16,2 t CO 2 pro Jahr und Hektar.
14 3. Ernte von Kurzumtriebsplantagen 1. Motormanuelles Fällen handbeschicktes Hacken
15 2. Motormanuelles Fällen kranbeschicktes Hacken
16 3. Motormanuelles Fällen Vorkonzentrieren kranbeschicktes Hacken
17 4. Fäller - Bündler
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19 5. Gehölzmähhäcksler
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21 6. Fällen Rücken Hacken 10-jährig
22 7. Harvester Rücken Hacken 10-jährig
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24 Naarva-Kopf an Caterpillar
25 Bracke C 16.a Energieholzaggregat
26 Häcksler Biomasse Europa
27 Häcksler der Firma Krone
28 Rodung von KUP Rodungsfräse
29 Gerodete Plantage
30 4. Wirtschaftlichkeit Grundlagen Ertragsleistungen aus den Ergebnissen der Versuchsflächen Preise nach C.A.R.M.E.N. e.v. (Umfrage bei Heizwerken) Kosten für Anlage, Ernte und Rodung nach Erfahrungen auf den eigenen Versuchsflächen (Maschinenring- und Unternehmersätze) Transportkosten nach WITTKOPF, HÖMER, FELLER (2003): Bereitstellungsverfahren für Waldhackschnitzel
31 Kostenkalkulation eines Energiewaldes Maßnahme Kosten pro Hektar (EU) Totalherbizid - Ausbringung 15,- - Mittel 21,- Pflügen 80,- Kreiseleggen 41,- Vorauflaufmittel - Ausbringung 15,- - Mittel 52, Stecklinge a 0,18 EURO 900,- Abstecken (händisch) 200,- Summe: 1324,- EU
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33 Einheit Niedriges Ertragsniveau Ertragsleistung t atro/ha+jahr t bei 35% H 2 O Euro/t Bruttopreis (Minimalpreis) 1 Marktleistung Euro/ha+Jahr 472,62 Anlagekosten 2 Totalherbizid Euro/ha+Jahr 1,2 Vorauflaufmittel Euro/ha+Jahr 2,23 Pflügen Euro/ha+Jahr 2,67 Kreiseleggen Euro/ha+Jahr 1,37 Stecklinge Euro/ha+Jahr 30 Abstecken Euro/ha+Jahr 6,67 Kosten Rodung 3 Euro/ha+Jahr 53,33 Ernteverfahren Fällen-Hacken (Hand) Fällen-Hacken (Kran) Fällen-Vork.-Hacken Fäller-Bündler Gehölzmähhäcksler Mechanisierungsgrad niedrig niedrig niedrig hoch hoch Erntekosten 4 Euro/ha+Jahr 679,04 530,48 475,28 549,2 224,64 Transportkosten 5 Euro/ha+Jahr Deckungsbeitrag Euro/ha+Jahr -499,6-351,04 195,71-295,84-369,76-45,2 8 12,31 38,4
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36 Ergebnis - Ausgangsszenario Erwartungswert Annuität: 79 Euro je Hektar und Jahr 5 % Gewinn = 0 95 % Anteil in Prozent kalkulatorischer Gewinn in Euro je Hektar und Jahr Quelle: Wagner, Universität Halle
37 Ergebnis - Zaunbau Erwartungswert Annuität: 6 Euro je Hektar und Jahr 20 5 % Gewinn = 0 95 % Anteil in Prozent kalkulatorischer Gewinn in Euro je Hektar und Jahr Quelle: Wagner, Universität Halle
38 Ergebnis Verdopplung der Transportentfernung Erwartungswert Annuität: -18 Euro je Hektar und Jahr 20 5 % Gewinn = 0 95 % 15 Anteil in Prozent kalkulatorischer Gewinn in Euro je Hektar und Jahr Quelle: Wagner, Universität Halle
39 Ergebnis Erhöhung hung der Biomasseerträge Erwartungswert Annuität: 254 Euro je Hektar und Jahr 5 % Gewinn = 0 95 % Anteil in Prozent kalkulatorischer Gewinn in Euro je Hektar und Jahr Quelle: Wagner, Universität Halle
40 Ergebnis Steigerung Holzhackschnitzelpreis Erwartungswert Annuität: 218 Euro je Hektar und Jahr Gewinn = 0 5 % 95 % 20 Anteil in Prozent kalkulatorischer Gewinn in Euro je Hektar und Jahr Quelle: Wagner, Universität Halle
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42 CO 2 Minderungskosten (Subventionsbereinigt) PV Biokraftstoff II Biokraftstoff I Pflanzenöl Biogas Holz - Strom Holz - KWK Holz - Wärme [ /to Co2]
43 5. Ökobilanzierung Vergleich mit Landwirtschaft: 1 Jahr betrachtet Funktionelle Einheit: 1 ha Balsampappel mit 10 t atro/ha*a Zuwachs Systemgrenze: frei Feld, Verbrennung anschließend einbezogen Die Vorketten der Maschinen und der Kraftstoffe werden einbezogen, eine Düngung nicht Unterstellt wird eine 30-jährige Nutzungsdauer der Plantage bei 5- bzw. 10-jährigem Umtrieb
44 Anbau und Ernte: Energieinput/ha*a
45 Energieinput prozentual aufgeteilt (Gehölzmähhäcksler)
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47 Energiebilanz: Verhältnis Input Output im Vergleich zu Weizen (nach Biedermann et al. 2010)
48 6. Rechtliche Situation von Kurzumtriebsplantagen Einschlägige Rechtsvorschriften: 1. Bundeswaldgesetz (BWaldG) 2. Waldgesetz für Bayern vom 22. Juli 2005
49 BWaldG 2, Abs. 2 (Beschlussfassung vom 17. Juni 2010) Kein Wald im Sinne dieses Gesetzes sind 1.Grundflächen, auf denen Baumarten mit dem Ziel baldiger Holzentnahme angepflanzt werden und deren Bestände eine Umtriebszeit von nicht länger als 20 Jahren haben (Kurzumtriebsplantagen), 2.Flächen mit Baumbestand, die gleichzeitig dem Anbau landwirtschaftlicher Produkte dienen (agroforstliche Nutzung).
50 BayWaldG vom 22. Juli 2005 Art. 2 Abs. 4 BayWaldG: In Feld und Flur gelegene Christbaum- und Schmuckreisigkulturen, Kurzumtriebskulturen, Baumschulen und Flächen, die mit Baumgruppen, Baumreihen oder Hecken bestockt sind, sowie mit Waldbäumen bestockte Flächen in Friedhöfen sind nicht Wald im Sinne dieses Gesetzes. (Art. 4 Nr. 7 BayWaldG: Kurzumtriebskulturen: Anpflanzungen mit schnellwachsenden Baumarten insbesondere zur Erzeugung von Holz zur Energiegewinnung, mit einer Umtriebszeit von höchstens zehn Jahren;)
51 Art. 16 Abs. 1 Satz 2 BayWaldG: Die Aufforstung nicht forstlich genutzter Grundstücke mit Waldbäumen durch Saat oder Pflanzung bedarf der Erlaubnis. Dies gilt auch für die Anlage von Kulturen zur Gewinnung von Christbäumen und Schmuckreisig sowie Kurzumtriebskulturen.
52 Fazit: - Mit dem Anbau von Kurzumtriebsplantagen können pro Jahr und Hektar Liter Heizöl ersetzt werden -Die Ernte ist entscheident für die Wirtschaftlichkeit -Die Ökobilanz zeigt KUP als sehr extensives Landnutzungssystem -Die Energiebilanz hängt vor allem von der Ernte ab
53 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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