Anbau und Ernte von Kurzumtriebsplantagen unter Einbeziehung von Naturschutzaspekten

Transkript

1 Anbau und Ernte von Kurzumtriebsplantagen unter Einbeziehung von Naturschutzaspekten Frank Burger, LWF Vortrag auf der BfN Tagung Energieholzanbau auf dem Acker zwischen Eingriff und Ausgleich 2. September 2008

2 Gliederung 1. Hintergrund 2. Anbau von Kurzumtriebsplantagen 3. Die Ernte 4. Ökologie 5. CO 2 -Potenziale

3 1. Hintergrund Ölkrisen der 1970er Jahre veranlassen zum Nachdenken über regenerative Energien als Alternativen zur Verfeuerung von fossilen Rohstoffen Entwicklung in der Landwirtschaft (Flächenstilllegung, Produktpreisentwicklung) zwingt dazu, zukunftsfähige Alternativen zu suchen Anstieg der Rohölpreise in den letzten Jahren Aktuelle Klimadiskussion

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5 Kurzumtriebsplantagen Charakteristika: - Baumarten mit raschem Jugendwachstum - Wiederausschlagsfähigkeit aus dem Stock - extrem kurze Umtriebszeiten - i.d.r. Verwendung von züchterisch bearbeitetem Material - Anbau auf landwirtschaftlichen Flächen

6 2. Der Anbau Stecklingsbündel

7 Kulturbegründung Ausbringung eines Totalherbizids Pflügen und Eggen Ausbringen von Stecklingen/ha bei Umtriebszeiten von 5 bis 7 Jahren Vorauflaufmittel Pflanzverband sollte auf das Ernteverfahren abgestimmt sein Bei richtiger Bodenvorbereitung und angemessenem Pflanzverband keine Pflegemaßnahmen notwendig

8 Abstecken einer Versuchsfläche

9 Pflanzmaschine

10 KUP am 1. Juni

11 KUP am 15. Juli

12 KUP in der vierten Vegetationsperiode

13 Höhenwuchsleistung Wöllershof 2. Umtrieb 12,00 10,00 8,00 Höhe in m 6, ,00 2,00 0,00 Roterle Ahle Münden Androscoggin Weser 6 Max 1 Max 3 Max 4

14 Massenleistung Wöllershof 2. Umtrieb 14,00 12,59 13,13 12,70 13,00 12,00 10,00 10,29 10,80 t atro/ha + Jahr 8,00 6,00 6,75 6,17 4,00 2,00 0,00 Roterle Ahle Münden Androscoggin Weser Max 1 Max 3 Max 4

15 3. Die Ernte von Kurzumtriebsplantagen Motormanuelles Fällen handbeschicktes Hacken

16 Motormanuelles Fällen kranbeschicktes Hacken

17 Motormanuelles Fällen Vorkonzentrieren kranbeschicktes Hacken

18 Fäller - Bündler

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20 Gehölzmähhäcksler

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22 Kosten in Fällen-Hacken (Hand) Fällen-Hacken (Kran) Fällen-Vorkonz.- Hacken / Srm FM /t atro Fäller/Bündler- Rück.-Hack. Gehölzmähhäcksler

23 Tabakernter Spapperi

24 Naarva-Kopf an Caterpillar

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27 4. Ökologische Begleituntersuchungen - Pflanzensoziologische Aufnahmen - Sickerwasseranalysen - Untersuchungen zur Spinnenfauna der Versuchsflächen

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29 Artenzahl Bestockt Brache Acker Wiese Chenopodietea Mol.-Arrhenatheretea Secalietea Artemisietea Agrostietea stolon. Sedo-Sceranthetea Querco-Fagetea Plantaginetea Isoeto-Nanojuncetea Festuco-Brometea Bidentetea Agropyretea Vaccinio-Piccetea Epilobietea Alnetea glutinosae Trifolio-Geranietea Montio-Cardaminetea Nardo-Callunetea Phragmitetea indifferente Arten

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32 Entwicklung der Spinnenpopulation nach Lebensraumtypen, Energiewald Wöllershof, Oberpfalz 100% Wald Offenland eurytop 80% 60% 40% 20% eurytop 0% Offenland Acker 1995 Energiewald 1995 Energiewald 2000 Wald

33 Kurzumtriebsplantagen Müssen (mindestens 10 Jahre) nicht gedüngt werden Folge: - geringere Emissionen von Lachgas - weniger Stickoxide und toxische Verbindungen bei der Verbrennung - geringere Korrosion und Schlackebildung als bei anderen Energiepflanzen

34 5. CO 2 -Potenziale Jährliche Massenleistung Vfl. Coburg, 2. Umtrieb 14,00 13,29 12,00 10,00 11,33 9,77 10,02 10,44 11,01 t atro/ha + Jahr 8,00 6,00 6,38 5,83 7,19 4,00 2,00 0,00 Roterle Korbweide 85/55 Korbweide 722/51 P 10/85 Hybrid 275 Max 1 Max 2 Max 3 Max 4

35 Der Zuwachs entspricht der Energiemenge von 5000 bis 6000 Litern Heizöl. Bei einem CO 2 -Emissionsfaktor von 2,7 bedeutet dies eine Einsparung von 13,5 bis 16,2 t CO 2 pro Jahr und Hektar.

36 Biomasse nach Standjahren (nach RÖHLE, HARTMANN, STEINKE) , t atro/ha + Jahr , , ,003 0, Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5.Jahr

37 - Vorrat von ca. 20 t atro/ha, davon 50 % Kohlenstoff ergibt 10 t Kohlenstoff/ha. - Das entspricht einer CO 2 -Speicherung von ca 36,7 Tonnen/ha. - Wurzelbiomasse nach AUKOFER (1994) 5 Tonnen/ha - Speicherung von weiteren 9,2 Tonnen CO 2 /ha im Boden.

38 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

39 CO 2 Minderungskosten (Subventionsbereinigt) PV Biokraftstoff II Biokraftstoff I Pflanzenöl Biogas Holz - Strom Holz - KWK Holz - Wärme [ /to Co2]