Standsicherheitsnachweis
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- Gerburg Haupt
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1 Baugrund - Ingenieurbüro Heller & Schreiber GmbH Büro Brandenburg: Büro Berlin: Schönerlinder Str. 80 A Streckfußstraße Bernau OT Schönow Berlin heller.schreiber@t-online.de Standsicherheitsnachweis Objekt: Kiessandtagebau Niederwerbig / Krähenberg Auftraggeber: Fugro Consult GmbH Wolfener Straße 36 U Berlin Gültig für: Fortschreitende Böschungen und Endböschungen Bearbeiter: Dipl. Ing. H. - J. Heller Bearbeitungsnr.: 1329 / 13 Umfang: 13 Seiten 5 Anlagen Berlin, den Dipl. Ing. I. Schreiber Sachverständiger für Geotechnik
2 Baugrund - Ingenieurbüro Heller & Schreiber 2. Inhaltsverzeichnis Seite 1. Titelblatt 1 2. Inhaltsverzeichnis, Anlagen 2/3 3. Unterlagen 4/5 4. Aufgabenstellung und Objektbeschreibung Veranlassung Lage und Größe der Kiessandlagerstätte Zu schützende benachbarte Objekte 6/7 5. Arbeitsunterlagen Geologische Situation und Schichtenfolge Grundwasser Bodenmechanische Kennwerte und Berechnungswerte 8/9 5.4 Geplantes Abbauverfahren 9 6. Standsicherheitsprobleme und Ansätze Generelle Betrachtungen Sicherheitsfaktoren Trockenschnitt Naßschnitt 11/12 7. Schlußfolgerungen erforderliche Maßnahmen 12/13 8. Gültigkeit / 13-2
3 Baugrund - Ingenieurbüro Heller & Schreiber Anlagen Anlage 1: Lage- und Aufschlußplan, M. 1 : Anlage 2, Bl.1 bis 3: Bohrprofile Nwbg 2/01, Nwbg 9/01 und Trb 7/95, M. 1 : 150 Anlage 3: Schematischer Geologischer Schnitt (N S), Maßstab der Höhe M. 1 : 500 Anlage 4, Bl. 1 bis 5: Körnungslinien aus Bodenproben der Bohrungen 2/01 und 9/01 Anlage 5: Idealisierter Böschungsschnitt beim Naßabbau, M. ohne (Die Anlagen 1 bis 4 wurden aus dem Rahmenbetriebsplan [Unterlage U2] und dem Ergebnisbericht der Erkundungsarbeiten [Unterlage U3] entnommen) / 13-3
4 Baugrund - Ingenieurbüro Heller & Schreiber 3. Unterlagen U1 Auftrag vom der Fugro Consult GmbH U2 Rahmenbetriebsplan Kies und Quarzgewinnung Niederwerbig / Krähenberg, Fugro Consult GmbH, 01/ /2009 U3 Ausgewählte Teile des Ergebnisberichtes der Erkundungsarbeiten für die Kiessandlagerstätte Niederwerbig / Krähenberg, Fugro Consult GmbH, vom U4 Hydrogeologische Bewertung der Auswirkungen beim Naßkiesabbau Kiessand Niederwerbig / Krähenberg, Fugro Consult GmbH, vom U5 Geltende Vorschriften und Richtlinien: (1) Leitlinien des Oberbergamtes des Landes Brandenburg für den Steine und Erdenbergbau, 1994 und 1995 (2) Unfallverhütungsvorschriften der Tiefbau-Berufsgenossenschaft BGV C 11 Steinbrüche, Gräbereien und Haldenabtragung, (2012) und VBG 40 Bagger, Lader, Planiergeräte usw. des Erdbaus, (1997) (3) Unfallverhütungsvorschriften der Tiefbau-Berufsgenossenschaft VBG 40 Bagger, Lader, Planiergeräte usw. des Erdbaus, (1997) U6 Fachliteratur: [1] Nomogramme zum Berechnungsverfahren von Bishop in: Knaupe, W.: "Baugrubensicherung und Wasserhaltung", Verlag für Bauwesen Berlin 1979 [2] SCHUBERT, K.: "Böschungen - Dämme, Halden, Kippen". Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, / 13-4
5 Baugrund - Ingenieurbüro Heller & Schreiber [3] KIESLINGER, A.: "Zur Kohäsion des Sandes - Unfälle und Unfallverhütung in Sandgruben", Geologie und Bauwesen, 1/1962, Springer - Verlag Wien [4] SMOLTCZYK, H.-U.: "Unterschätzen wir die Festigkeit des Sandes?", Wasser und Boden, 9/1966 [5] Horn, A.: Der Gleichgewichtszustand von Kiesgruben unter Grundwasser. Zulässiger Grenzzustand bei Baggerungen, Wasser und Boden 8/1969 [6] Huck, H.: Standsichere Böschungen bei der Kiesgewinnung im Unterwasserbereich, Baustoffindustrie 1977, Heft A4 (Juli) [7] Gesteinseigenschaften Technische Vorschriften VEB Baugrund Berlin, 1979 [8] Frühere Anordnung über Halden und Restlöcher, Anlage 2, vom [9] DIN 1055, Teil 2 Lastannahmen für Bauten, (mit Boden kennwerten) [10] DIN 4084, Juli 1981, Gelände und Böschungsbruchberechnungen [11] EAU 2004 Empfehlungen für Ufereinfassungen (mit Bodenkenn - werten), / 13-5
6 Baugrund - Ingenieurbüro Heller & Schreiber 4. Aufgabenstellung und Objektbeschreibung 4.1 Veranlassung In dem geplanten Kiessandtagebau Niederwerbig / Krähenberg soll der Abbau entsprechend dem Rahmenbetriebsplan sowohl im Trocken als auch im Naßschnitt erfolgen. Die hierbei auftretenden Unterwasserböschungen werden generell als rutschungsbegünstigend angesehen, so daß zur Gewährleistung der Tagebausicherheit die Ausarbeitung eines Standsicherheitsnachweises für die Böschungen erforderlich ist. Dafür sind die Festlegungen in den Vorschriften und Richtlinien (U5) maßgebend. Mit diesem Standsicherheitsgutachten wurde das Baugrund Ingenieurbüro Heller & Schreiber beauftragt; als Basis dienen die vom Auftraggeber zur Verfügung gestellten Unterlagen (U1 bis U4). 4.2 Lage und Größe der Kiessandlagerstätte Etwa 2 km westlich der Stadt Treuenbriezen ist die Einrichtung eines Tagebaus zur Gewinnung von Kiessand geplant. Die Abbaufläche soll ca. 800m x 1.350m betragen. Als Dauer der Kiessandförderung wurden rd. 40 Jahre angegeben. In ihrem Verlauf wird dort ein etwa T förmiger See entstehen, der sich durch geeignete Gestaltung und Bepflanzung wieder als Erholungs und Landschaftssee in die Umgebung einpassen soll. Bisher wird das Gelände landwirtschaftlich genutzt. Im Süden verläuft die Bundesstraße B 102 (Niemegk Treuenbriezen). Im Osten der Lagerstätte verläuft eine Ferngasleitung und im Westen eine Waldkante bzw. die Niederung des Mühlbaches (siehe Anlage 1). Das Kieswerk soll während der Abbauzeit im Bereich der Nordseite der Abbaufläche angeordnet werden. Der Transport des Kiessandes innerhalb der Grube soll mittels Radlader und stationärer Landbandanlage erfolgen. Die Geländehöhe steigt von Nordosten / Landstraße L 85 (ca. + 65m NN) nach Südwesten / Bundesstraße B 102 (ca. + 75m NN) langsam an. 4.3 Zu schützende benachbarte Objekte Über zu schützende Objekte und erforderliche Sicherheitsstreifen sind bereits im Rahmenbetriebsplan (U 2) Aussagen gemacht worden. Sie betreffen vorwiegend die Außenböschungen des Tagebaus (Trockenschnitt) / 13-6
7 Baugrund - Ingenieurbüro Heller & Schreiber Zwischen der Böschungsoberkante des Naßschnittes und der Böschungsunterkante des angrenzenden Trockenschnittes ist generell eine Bermenbreite von mindestens 20m vorgesehen, die im Endzustand als Schutzstreifen wirksam wird. Für den Standsicherheitsnachweis der Böschungen des Tagebaues kommt daher als zu schützendes Objekt nur die geplante stationäre Bandanlage für die Zeit des Kiessandabbaus infrage. 5. Arbeitsunterlagen 5.1 Geologische Situation und Schichtenfolge Die Lagerstätte befindet sich im Gebiet des Belziger Vorfläming einer flachwelligen Landschaft. Sie beruht auf einer Endmoränenbildung während der Saalekaltzeit. Hier haben sich Schmelzwassersande und kiese abgelagert, die zum Teil von einer geringmächtigen Geschiebemergel bzw. Geschiebelehmschicht überdeckt werden. Zuoberst steht Mutterboden an. Auf der Abbaufläche liegen geologische Erkundungsbohrungen aus den Jahren 1995, 1999 und 2001 vor. Die Lage der Bohrungen ist aus Anlage 1 zu ersehen. Zur Darstellung der Schichtung im Tagebau wurden die Bohrungen Nwbg 2/01, Nwbg 9/01 und Tbr 7/95 ausgewählt (siehe Anlage 2, Bl. 1 3). Der schematische geologische Profilschnitt N S gibt einen Gesamtüberblick (Anlage 3). Als Nutzschichten der Lagerstätte, in denen die zu betrachtenden Böschungen verlaufen, zeigten sich überwiegend eine Wechsellagerung von Mittel und Grobsanden mit unterschiedlichen Kiesanteilen. Sie wurden bis zu Tiefen von max. 34m unter GOK und örtlich noch tiefer nachgewiesen. Die mittlere nutzbare Mächtigkeit beträgt ca. 22m. Die im Liegenden örtlich vorhandenen kohlehaltigen Sande, Mergelschichten und Braunkohleschichten sind für die Böschungsstandsicherheit nicht von Bedeutung und bleiben daher außer Betracht. 5.2 Grundwasser Das Grundwasser weist eine generelle Fließrichtung von Süden nach Norden auf. Für das Gebiet der Lagerstätte wurden im Zeitraum 1974 bis 2005 Pegelstände von +56,9m NN bis + 57,8m NN gemessen (Differenz ca. 0,9m). Die Schwankungen innerhalb eines Jahres betragen rd. 15cm bis 30cm. Im späteren Endzustand nach Beendigung der Naßauskiesung ist ein mittlerer Wasserstand des Sees von rd. +58,5m NN zu erwarten / 13-7
8 Baugrund - Ingenieurbüro Heller & Schreiber 5.3 Bodenmechanische Kennwerte und Berechnungswerte Wie bereits erwähnnt, liegt im Gebiet des Tagebaues Niederwerbig/Krähenwinkel eine Wechsellagerung von Schmelzwassersanden und kiesen der Saalekaltzeiten vor. Erfahrungsgemäß besitzen diese aufgrund ihrer Ablagerungsbedingungen überwiegend eine mitteldichte Lagerung; örtlich können auch lockere oder dichte Zonen auftreten. Bei der Durchführung der Erkundungsarbeiten wurden in dieser Hinsicht keine Besonderheiten festgestellt. Aus den geologischen Erkundungsbohrungen des Jahres 2001 wurden zahlreiche Bodenproben in verschiedenen Tiefen entnommen und die Kornverteilung untersucht. Hiervon wurden jetzt 5 charakteristische Siebkurven ausgewählt und auf Anlage 4, Bl. 1 5 dargestellt sowie die daraus abgeleiteten Kennwerte benannt. Der ermittelte Ungleichförmigkeitsgrad beträgt U = d60/d10 = 2,3 bis 24,9. Der daraus tabellenmäßig abgeleitete Durchlässigkeitsbeiwert liegt bei K 2 x 10-3 m/s bis 5 x 10-3 m/s. Im geologischen Erkundungsbericht (U 3) werden für die Vielzahl der dortigen Siebanalysen Werte von K 4 x 10-4 m/s bis 9 x 10-4 m/s genannt. Da für derartige Sande in der Fachliteratur sowie auch im Archiv des Baugrund Ingenieurbüros bereits zahlreiche ähnliche Untersuchungsergebnisse vorliegen, werden weitere Bodenuntersuchungen nicht für erforderlich gehalten. Ergänzend werden die folgenden abgeleiteten Eigenschaften und Kennwerte genannt: - Lagerungsdichte: D 0,35 0,5 (überwiegend mitteldicht) - Böschungswinkel: β 34 - Kornform: überwiegend rundkantig - Rohdichte: 2,65 g / cm² - Zusammendrückbarkeit: sehr gering / 13-8
9 Baugrund - Ingenieurbüro Heller & Schreiber Für erdstatische Berechnungen werden die folgenden Berechnungswerte angegeben: Berechnungswerte Rohstoff Dimension kiesige Sande gewachsen Sande und Kiese im aufgelockerten Zustand Wichte erdfeucht cal [kn/m ³ ] 17,0 16,0 Wichte unter Auftrieb cal [kn/m ³ ] 10,0 10,0 Reibungswinkel cal ' [ ] Kohäsion cal c' [kn/m ² ] 0 *) 0 Tabelle: Berechnungswerte *) Für die steil stehenden erdfeuchten Böschungsbereiche über Wasser kann als Rechenwert eine Kapillarkohäsion von c k = 2 kn/m² angesetzt werden. Eine zukünftige Veränderung der angegebenen Tabellenwerte ist nicht zu erwarten Geplantes Abbauverfahren Für die Abbauplanung liegt der Rahmenbetriebsplan (U2) vor. Der Kiessand Tagebau wird auf bisher unverritztem Gelände völlig neu angelegt. Zunächst soll die Mutterbodenschicht und die örtlich vorhandene nicht nutzbare Geschiebemergelschicht mittels Radlader abgetragen werden. Dann erfolgt der Abbau des Rohstoffes im Trockenschnitt mittels Radlader. Die Mächtigkeit der trockenen gewinnbaren Kiessande liegt bei 2m bis 6m. Die Arbeitsebene der Radlader wird mindestens 1m über dem Grundwasserstand angelegt. Die tiefer liegenden Schichten der Lagerstätte werden dann im Naßschnitt mit einem Saugbagger oder Schwimmgreiferbagger gewonnen. Die Bermenbreite zwischen dem Böschungsfuß des Trockenschnittes und der Böschungsschulter des Naßschnittes wird mindestens 20m betragen. Es ist vorgesehen, den verbleibenden Anteil des Trockenmaterials in den Baggersee hineinstürzen zu lassen und dort aufzunehmen. Je nach Abbauplanung kann die Höhe dieser restlichen Trockenböschung zwischen 1m und 6m liegen. Die Gewinnung des Rohstoffes im Naßschnitt erfolgt am Böschungsfuß der jeweiligen Abbauböschung. Der Rohstoff rutscht nach, bis sich der natürliche Böschungswinkel unter Wasser (β 34 ) eingestellt hat. Von Zeit zu Zeit bricht das Trockenmaterial nach und legt sich auf der Unterwasserböschung ab / 13-9
10 Baugrund - Ingenieurbüro Heller & Schreiber 6. Standsicherheitsprobleme und Ansätze 6.1 Generelle Betrachtungen Der Böschungsaufbau kann für die Berechnung der Standsicherheit als relativ homogen angenommen werden. Mögliche örtlich eingelagerte bindige Schichten (Geschiebemergel) besitzen keinen Einfluß auf die Standsicherheit der Böschungen. Sie brechen beim Abbau zugleich mit dem Sand und Kiessand nach. Im Liegenden stellen sie auch keine Schwächezonen dar, da die Scherfestigkeit der tieferen Schichten etwa in der gleichen Größenordnung wie bei den Kiessanden liegt. Mögliche jahreszeitliche Wasserspiegelschwankungen des Baggersees rufen aufgrund der guten Durchlässigkeit des Anstehenden und des geringen hydraulischen Gefälles keine bemerkenswerte bzw. schädliche Strömung innerhalb der Böschung hervor. Weitere rutschungsbegünstigende Verhältnisse liegen somit nicht vor. Da die natürlich abgelagerten kaltzeitlichen Kiessande eine mitteldichte Lagerung aufweisen und an der Abbauböschung unter Wasser bei einer Einregelung der Körner zunächst den natürlichen Böschungswinkel und in der Folge einen noch flacheren Winkel annehmen, kann ein plötzlicher Gefügezusammenbruch mit Bildung von Porenwasserüberdruck nicht auftreten. Somit ist die Gefahr eines Setzungsfließens nicht gegeben. Mit extremen Erschütterungen, die eine derartige Sandböschung noch zum Fließen bringen könnten, ist nicht zu rechnen. 6.2 Sicherheitsfaktoren Unter Bezugnahme auf die Literaturquellen (U 6 [2], [5] und [10]) werden folgende Sicherheitsfaktoren für die Endböschungen festgelegt: Trockenböschungen = 1,2 Naßböschungen = 1,3 Bandanlage im Tagebau = 1,3 Die sich infolge des kontinuierlichen Abbauprozesses ständig neu einstellenden Arbeitsböschungen (Trocken und Naßböschungen) befinden sich im Grenzzustand und sind standsicher mit = 1,0, solange noch kein Nachbruch erfolgt / 13 -
11 Baugrund - Ingenieurbüro Heller & Schreiber 6.3 Trockenschnitt Für die im Trockenschnitt eingesetzten Radlader gelten die Richtlinien des Oberbergamtes und der Tiefbau Berufsgenossenschaft (Unterlagen U 5 [1] und [2]). Die dort enthaltenen Festlegungen zur Böschungshöhe und neigung wurden bei einer angenommenen Reichhöhe der Geräte von ca. 6m bis 7m und der Rohstoffmächtigkeit des Trockenschnittes bereits in dem vorliegenden Rahmenbetriebsplan (U2, Seite 48) eingearbeitet. Es sind somit keine Betrachtungen hinsichtlich der Standsicherheit der Arbeits und Endböschungen notwendig. 6.4 Naßschnitt Erfahrungsgemäß kann angenommen werden, daß sich beim Abbau selbsttätig eine kurzfristige Böschungsneigung von maximal β 34 unter dem Wasserspiegel einstellt (entspricht etwa dem natürlichen Böschungswinkel der aufgelockerten Kiessande). Diese Unterwasserböschung flacht sich im Laufe der Zeit weiter ab. Der oberhalb des Wasserspiegels anstehende Kiessand bleibt zunächst infolge des Wirkens der o.g. Kohäsion (Kapillarkohäsion) steil stehen (β 65 ) und bricht dann kontinuierlich mit dem Abbaufortschritt schalenförmig nach, wobei die sich lösenden Massen ins Wasser stürzen und sich auf der ca Böschung ablagern. Unter Wasser stellt sich die Kiessandböschung im Laufe der Zeit flacher ein als unmittelbar nach der Baggerung. Das entspricht den Angaben von Horn (U6 [5]), wonach infolge der Wasserbewegung und der Wellenschlagtätigkeit mit einer natürlichen Abflachung von tan β2 = 0,5 x tan ' = 0,5 x tan 34 (1) β2 = 19 zu rechnen ist. Damit verbunden kommt es zu einer Rückverlagerung der Böschungsschulter. Die Breite des insgesamt nachbrechenden Abschnittes a lässt sich nach folgender Beziehung ermitteln (Anlage 5) a = 0,5 x t (cot β2 - cot β1). (2) / 13 -
12 Baugrund - Ingenieurbüro Heller & Schreiber Sie ist abhängig von der örtlichen Tiefe des Baggersees (t bzw. t ) und den bekannten Böschungswinkeln des lockeren Kiessandes (β1 und β2). In der Zeichnung wurde von einer örtlich möglichen Tiefe von ca. t = 30m (und einer oberen geringen Trockenhöhe tr)ausgegangen. Bei einer mittleren Naßschnitttiefe von 16,3m unter dem Wasserspiegel des Baggersees ist demnach mit einer Breite a 11,5m zu rechnen. Die genannte abgeflachte Böschung mit β2 = 19 ist auch als Endböschung standsicher. Ihre Berechnung erfolgt nach der Formel = tan ' / tan β2. (3) Dabei haben die abgerutschten Kiessandmassen eine lockere Lagerung, so daß der Reibungswinkel wie vor ' = 34 beträgt. Es ergibt sich nach Formel (3) eine Sicherheit von vorh. = 1,95 > erf. = 1,3. Die geforderte Sicherheit von = 1,3 für bleibende Böschungen wird bereits bei einer Abflachung auf β 27 erreicht. Als Sicherheitsabstand für die geplante Bandanlage bzw. Radladerverkehr während des Tagebaubetriebes kommt daher der übliche Mindestabstand von S = 3,0m infrage (U6 [8]). 7. Schlußfolgerungen erforderliche Maßnahmen Aufgrund der durchgeführten Betrachtungen und Böschungsberechnungen ergeben sich für die Standsicherheit der fortschreitenden Abbauböschungen und der geplanten Endböschungen folgende Schlußfolgerungen: - Hinsichtlich der geplanten Abbautechnologie gilt vor allem der Grundsatz, daß bei einem Nachbrechen oder Nachrutschen des Kiessandes keine Personen gefährdung bzw. Gefährdung des Gewinnungsgerätes eintreten darf. - Generell ist ein plötzliches Nachbrechen größerer Kiessandmassen, die ein Kentern des Schwimmbaggers verursachen könnten, nicht zu erwarten. Es wird nur jeweils ein schollenförmiges, von unten beginnendes Nachrutschen mit relativ geringer Scheibendicke eintreten / 13 -
13 Baugrund - Ingenieurbüro Heller & Schreiber - Wie aus den Betrachtungen im Abschnitt 6.4 nebst Anlage 5 hervorgeht, ist auch die Hereingewinnung der 1m bis 6m hohen Trockenschnittböschung tr in den Naßschnitt möglich. - Das sich beim Nachbrechen dieser Trockenböschung auf der unter β 34 geneigten Naßböschung ablagernde Material darf das Saugrohr oder den Greifer des Schwimmbaggers nur soweit verschütten, daß ein Herausziehen noch möglich ist und seine Arbeitsfähigkeit nicht beeinträchtigt wird. - Am Baggersee ist bis zur Einstellung des Gleichgewichtszustandes unter Wasser und im Uferbereich mit Abbrüchen an der Böschungsschulter zu rechnen. Die gesamte Rückverlagerung der Böschungsschulter richtet sich hierbei nach der Baggertiefe t (siehe Anlage 5). Zu einem späteren Zeitpunkt sind keine Böschungsbewegungen unter Wasser mehr zu erwarten; die verbleibenden Endböschungen von β 19 sind standsicher. - Es wird empfohlen die sich unter Wasser einstellenden Böschungsneigungen in den ersten 2 Jahren mittels Lotungen zu überprüfen. Diese sollten an geeigneter Stelle sowohl unmittelbar nach der Abbaggerung als auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, um die zeitlichen Veränderungen der Böschungs neigungen unter Wasser zu erfassen. Sollten sich bei diesen Messungen andere Böschungsneigungen ergeben als im vorliegenden Standsicherheitsnachweis angenommen wurden, sollte der Sachverständige erneut eingeschaltet werden. - Die Endböschungen sollten bereits kontinuierlich bei Betrieb der Kiessandgrube gestaltet werden. Es bestehen keine Bedenken, einzelne Bereiche des Restloches mit Trocken und Naßböschungen bei Beachtung der o.g. Hinweise bereits vor Beendigung des gesamten Kiesabbaus anderweitig nachzunutzen. 8. Gültigkeit Der Standsicherheitsnachweis gilt für die Kiessandgewinnung im Trocken und Naßschnitt mittels Saug oder Greifbagger sowie für die Endböschungen der Kiessandgrube Niederwerbig / Krähenberg / 13 -
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19 Baugrund - Ingenieurbüro Heller & Schreiber - LABOR - Berlin- Karow / Streckfußstraße 16 Bearbeiter: Dipl. - Ing. I. Schreiber Datum: Körnungslinie SSN Niederwerbig / Krähenberg nach DIN: Probe entnommen am: 2001 Art der Entnahme: gestört Arbeitsweise: Siebung Schlämmkorn Siebkorn 100 Feinstes Schluffkorn Sandkorn Kieskorn Fein- Mittel- Grob- Fein- Mittel- Grob- Fein- Mittel- Grob- Steine 90 Massenanteile der Körner < d in % der Gesamtmenge Korndurchmesser d in mm Bodenart: Kurzzeichen DIN18196 U/C c : sonst.: k [m/s]: Entnahmestelle: Tiefe: gs, ms, fg' SE 2.3/ * 10-3 B 2/01 6,0m Bemerkungen: Anlage 4, Bl.1 Bearb.Nr.: 1329/13
20 Baugrund - Ingenieurbüro Heller & Schreiber - LABOR - Berlin- Karow / Streckfußstraße 16 Bearbeiter: Dipl. - Ing. I. Schreiber Datum: Körnungslinie SSN Niederwerbig / Krähenberg nach DIN: Probe entnommen am: 2001 Art der Entnahme: gestört Arbeitsweise: Siebung Schlämmkorn Siebkorn 100 Feinstes Schluffkorn Sandkorn Kieskorn Fein- Mittel- Grob- Fein- Mittel- Grob- Fein- Mittel- Grob- Steine 90 Massenanteile der Körner < d in % der Gesamtmenge Korndurchmesser d in mm Bodenart: Kurzzeichen DIN18196 U/C c : sonst.: k [m/s]: Entnahmestelle: Tiefe: G, gs, ms' GI 9.1/ * 10-3 B 2/01 9,0m Bemerkungen: Anlage 4, Bl.2 Bearb.Nr.: 1329/13
21 Baugrund - Ingenieurbüro Heller & Schreiber - LABOR - Berlin- Karow / Streckfußstraße 16 Bearbeiter: Dipl. - Ing. I. Schreiber Datum: Körnungslinie SSN Niederwerbig / Krähenberg nach DIN: Probe entnommen am: 2001 Art der Entnahme: gestört Arbeitsweise: Siebung Schlämmkorn Siebkorn 100 Feinstes Schluffkorn Sandkorn Kieskorn Fein- Mittel- Grob- Fein- Mittel- Grob- Fein- Mittel- Grob- Steine 90 Massenanteile der Körner < d in % der Gesamtmenge Korndurchmesser d in mm Bodenart: Kurzzeichen DIN18196 U/C c : sonst.: k [m/s]: Entnahmestelle: Tiefe: gs, fg, x', ms', mg' SE 3.2/ * 10-3 B 2/01 16,0m Bemerkungen: Anlage 4, Bl.3 Bearb.Nr.: 1329/13
22 Baugrund - Ingenieurbüro Heller & Schreiber - LABOR - Berlin- Karow / Streckfußstraße 16 Bearbeiter: Dipl. - Ing. I. Schreiber Datum: Körnungslinie SSN Niederwerbig / Krähenberg nach DIN: Probe entnommen am: 2001 Art der Entnahme: gestört Arbeitsweise: Siebung Schlämmkorn Siebkorn 100 Feinstes Schluffkorn Sandkorn Kieskorn Fein- Mittel- Grob- Fein- Mittel- Grob- Fein- Mittel- Grob- Steine 90 Massenanteile der Körner < d in % der Gesamtmenge Korndurchmesser d in mm Bodenart: Kurzzeichen DIN18196 U/C c : sonst.: k [m/s]: Entnahmestelle: Tiefe: G, gs, x', ms' GI 24.9/ * 10-3 B 9/01 11,0m Bemerkungen: Anlage 4, Bl.4 Bearb.Nr.: 1329/13
23 Baugrund - Ingenieurbüro Heller & Schreiber - LABOR - Berlin- Karow / Streckfußstraße 16 Bearbeiter: Dipl. - Ing. I. Schreiber Datum: Körnungslinie SSN Niederwerbig / Krähenberg nach DIN: Probe entnommen am: 2001 Art der Entnahme: gestört Arbeitsweise: Siebung Schlämmkorn Siebkorn 100 Feinstes Schluffkorn Sandkorn Kieskorn Fein- Mittel- Grob- Fein- Mittel- Grob- Fein- Mittel- Grob- Steine 90 Massenanteile der Körner < d in % der Gesamtmenge Korndurchmesser d in mm Bodenart: Kurzzeichen DIN18196 U/C c : sonst.: k [m/s]: Entnahmestelle: Tiefe: gs, fg, ms' SE 2.7/ * 10-3 B 9/01 19,0m Bemerkungen: Anlage 4, Bl.5 Bearb.Nr.: 1329/13
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