ARBEIT UND GESELLSCHAFT 4.0: MITBESTIMMEN, MITGESTALTEN! Berlin, 17./
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- Andreas Böhmer
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1 ARBEIT UND GESELLSCHAFT 4.0: MITBESTIMMEN, MITGESTALTEN! Berlin, 17./
2 Mobile Arbeit im Aufwind Mobiles Arbeiten wird Normalität in Unternehmen, zumindest für weite Teile der Belegschaft. ( ) Zukünftig sind kaum noch Berufe vorstellbar, in denen die Mobilität nicht Einzug hält (Prümper 2016, 57) 2
3 Mobile Arbeit: Definition (EcaTT-Norm) Definition mobiler Arbeit nach der ECaTT- Studie (Electronic Commerce and Telework Trends, 1999) Mobile Telearbeiter werden definiert als: solche, die mindestens 10 Stunden pro Woche an einem anderen Ort als der zentralen Betriebsstätte und ihrer Wohnung arbeiten also z.b. auf Dienstreisen oder vor Ort beim Kunden und hierbei online Datenübertragung benutzen. Foto: Werner Bachmeier 3
4 Formen mobiler Arbeit Mobilität der Arbeitsinhalte Tele(heim)arbeit homeoffice Alternierende Telearbeit Virtuell vernetzte Projektarbeit Mobilität der Beschäftigten Arbeit beim Kunden bzw. an verschiedenen Standorten Dienstreisen Arbeiten unterwegs im Hotel, im Zug, in der Lobby etc. Quelle: Vogl/Nies 2013: 15 auf dem Weg zum Kunden etc. 4
5 Mobilität als neue Leistungsanforderung Zur Normalisierung betrieblicher Mobilitätsanforderungen 57% der Angestellten bei deutschen Unternehmen arbeiten zumindest teilweise mobil. (IDC Studie "Enterprise Mobility in Deutschland 2013 ) Es gibt Leute aus der Personalabteilung die weltweit reisen, Leute aus der Buchhaltung und Finance- Abteilung, die weltweit reisen. Wir müssen weltweit Konsolidierung machen in unseren Büchern. (Personalchef WMB) Folgen der Normalisierung Mobilität als Selbstverständlichkeit - Arbeitsverträge mit Einsatzort weltweit Rationalisierung und Verdichtung betrieblicher Mobilität Steigende Anforderung sinkende Anerkennung der Mobilitätsleistung Umgang mit hohen Mobilitätsanforderungen wird als normal vorausgesetzt 5
6 Handlungs- und Gestaltungsfelder von prentimo (Projekt: präventionsorientierte Gestaltung mobiler Arbeit)* Personalmanagement Arbeitsgestaltung Gestaltung mobile Arbeit Gesundheitsförderung Kompetenzentwicklung * Das Projekt prentimo wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.projektlaufzeit: (1/2016-4/2019. Folie 6
7 Handlungsfeld Personalmanagement Veränderte Anforderungen aus der Lebenswelt treffen auf Arbeitswelt: Solange ich hier arbeite, brauche ich nicht darüber nachzudenken eine Familie zu gründen. Das geht nicht mit diesem Job. (IT-Berater) Mobilitäts- und Flexibilitätsanforderungen, die aus der Lebenswelt resultieren, entsprechen oft nicht den der Unternehmen. Dem Wunsch der Beschäftigten nach einer lebensphasenorientierten Gestaltung ihrer beruflichen Mobilität steht oftmals ein rigides betriebliches Mobilitätsregime gegenüber. Bislang keine betrieblichen personalwirtschaftlichen Konzepte für eine nachhaltige Gestaltung betrieblicher Mobilität Mobile Beschäftigte unflexible Unternehmen 7
8 Handlungsfeld Arbeitsgestaltung Arbeitszeit Reisezeit Arbeitszeit? Einhaltung Arbeitszeitgesetz? mehr wie 10 Stunden dürfen nicht geschrieben werden Mobilarbeit als Arbeitszeit (BMW-BV) Richtlinien und Regelungen zur mobilen Erreichbarkeit Always on? Server abschalten? (k)eine Lösung? Mobilität Reisen Planung/Durchführung/Organisation von Dienstreisen 8
9 Handlungsfeld Gesundheitsförderung Gesundheitsförderung, die auf einer systematischen Analyse der spezifischen Belastungskonstellationen bei mobiler Arbeit aufbaut Gefährdungsbeurteilung für mobile Arbeit Herausforderungen: Arbeitsschutzrechtliche Normen gelten nicht für mobile Arbeit Individualisierung des Gesundheitsschutzes ( ) 9
10 Handlungsfeld Kompetenzentwicklung Mobilitätskompetenzen sind keine Selbstverständlichkeit Mobilitätskompetenzen zur Bewältigung von Mobilität (individuelle Ebene) Selbstorganisation Zeitmanagement Grenzziehungskompetenz Fähigkeit zur Selbstsorge Reflexive Kompetenzentwicklung (kollektive Ebene) Mobilitätswerkstätten, Workshops mit mobil Beschäftigten 10
11 Mobile Arbeit Zentrale Thesen 1. Mobilität wird eine neue Leistungsanforderung an Arbeitskraft 2. Gründe für die Ausbreitung mobiler Arbeit liegen mehr in der Veränderung der Arbeitswelt als in der technischen Entwicklung 3. Unterschiedliche Formen Mobiler Arbeit stellen unterschiedliche Anforderungen an die Beschäftigten, führen zu unterschiedlichen Belastungen und erfordern folglich auch eine differenzierte Gestaltung 4. Mobile Arbeit ist Bereicherung und Belastung gleichermaßen 5. Mobile Arbeiter sind individualisierte Beschäftigte. Einfache Strategien zur Kollektivierung ihrer Interessen müssen scheitern 6. Gestaltung muss Freiräume absichern und kann deswegen nur mit und nicht für die mobil Beschäftigten erfolgen
12 Kontakt 12
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