Beeinflussung der Zeitwahl im ÖPNV
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- Christian Tiedeman
- vor 7 Jahren
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1 Beeinflussung der Zeitwahl im ÖPNV Dipl.-Ing. Wolfgang Kittler Maßnahmen zur Verlagerung von ÖPNV-Fahrten aus den Spitzenzeiten in die Talzeiten Robert-Bosch-Straße Darmstadt (06151) kittler@ziv.de Folie 1 Zentrum für integrierte Verkehrssysteme GmbH
2 Einleitung Region Frankfurt RheinMain: Nachfragespitzen tägliche Kapazitätsengpässe ä (sowohl im MIV, als auch im ÖPNV) Akzeptabler Auslastungsgrad: Basis-Anforderung im ÖPNV Nichterfüllung führt zu Unzufriedenheit Beispiel - Ergebnis einer Fahrgastbefragung: RB Friedberg -> Frankfurt/M. 6:00 bis 8:00 Uhr RB Frankfurt/M. -> Friedberg 16:00 bis 18:00 Uhr 11% 12% "zu voll" 14% "zu voll" 12% unzufrieden - andere Gründe zufrieden unzufrieden - andere Gründe zufrieden 75% 76% Eigene Erhebung am 18./ n = 56. Eigene Erhebung am 18./ n = 46. Folie 2
3 Typische Tagesganglinie g g im ÖPNV in Deutschland Tagesganglinie im ÖPNV (Mo-Fr) 15% im ÖPNV % der Wege 10% 5% 0% Zeitpunkt Wegebeginn Datenquelle: DLR. MiD 2008 (Vorabdaten) Folie 3
4 Betroffene und Auswirkungen Fahrgäste Stress durch überfüllte Fahrzeuge in Spitzenzeiten Nachteile durch betriebliche Anpassungen in Zeiten schwacher Nachfrage Arbeitgeber b / Ausbildungsstätten gestresste und weniger leistungsfähige Arbeitnehmer / Schüler, Studenten Verkehrsverbund, Verkehrsunternehmen Ineffizienter Betrieb durch Notwendigkeit der Bemessung des Fahrzeugparks auf die Spitzenzeiten Probleme beim Personaleinsatz durch die stark schwankende Nachfrage Abschreckung (potenzieller) Fahrgäste Allgemeinheit Höhe der ÖPNV-Subventionierung u. a. abhängig von der Effizienz des Betriebs Folie 4
5 Tagesganglinie g g für den Fahrtzweck Ausbildung Tagesganglinie im ÖPNV (Mo-Fr, Fahrtzweck "Ausbildung") 15% Sonstige Ausbildung der Wege e im ÖPNV 10% 5% % 0% Zeitpunkt Wegebeginn Datenquelle: DLR. MiD 2008 (Vorabdaten) Folie 5
6 Tagesganglinie g g für den Fahrtzweck Beruf Tagesganglinie im ÖPNV (Mo-Fr, Fahrtzweck "Beruf") 15% Sonstige Beruf % der Wege e im ÖPNV 10% 5% 0% Zeitpunkt Wegebeginn Datenquelle: DLR. MiD 2008 (Vorabdaten) Folie 6
7 Tagesganglinie g g für den Fahrtzweck Freizeit Tagesganglinie im ÖPNV (Mo-Fr, Fahrtzweck "Freizeit") 15% Sonstige Freizeit % der Wege e im ÖPNV 10% 5% 0% Zeitpunkt Wegebeginn Datenquelle: DLR. MiD 2008 (Vorabdaten) Folie 7
8 Einflussfaktoren für die Zeitwahl im ÖPNV NICHT-VERKEHRLICHE Einflussfaktoren FREMDBESTIMMT Arbeitszeiten Ausbildungszeiten Öffnungszeiten SELBSTBESTIMMT Haushaltsabsprachen Termine des privaten Aktivitätenprogramms Gewohnheiten sehr große Bedeutung große Bedeutung mittlere Bedeutung geringe Bedeutung VERKEHRLICHE Einflussfaktoren FINANZIELL Tarifsystem BETRIEBLICH Bedienungsqualität Fahrtenhäufigkeit, Zeitliche Angebotskoordinierung (Anschlusssicherung) Beförderungsqualität Schnelligkeit, Pünktlichkeit, Auslastung, Zusatz- Serviceangebot, Sicherheitsempfinden INFORMATORISCH Fahrgastinformation Öffentlichkeitsarbeit Werbung Folie 8
9 Ziele für die Beeinflussung der Zeitwahl im ÖPNV ÖPNV-Nutzer in der SPITZENZEIT zeitgebunden zeitflexibel ibel Oberziel: Verlagerung von Fahrten im ÖPNV aus den Spitzenzeiten in die Talzeiten Unterziel: Verschiebung, Flexibilisierung oder Aufhebung zeitlicher Restriktionen in den Spitzenzeiten Unterziel: Steigerung der Attraktivität des ÖPNV- Angebots in Talzeiten ÖPNV-Nutzer in der TALZEIT zeitgebunden zeitflexibel Folie 9
10 Maßnahmenbereiche NICHT-VERKEHRLICHE Maßnahmen ORGANISATORISCH Flexibilisierung fremdbestimmter zeitlicher Restriktionen Verschiebung bzw. Staffelung fremdbestimmter zeitlicher Restriktionen (Keine Maßnahmen zur Beeinflussung selbstbestimmter Restriktionen) VERKEHRLICHE Maßnahmen FINANZIELL Zeitliche Preisdifferenzierungen für Einzelfahrten Talzeitkarten Zusatznutzen für Fahrten in Talzeiten BETRIEBLICH Verbesserung der Bedienungsqualität in Talzeiten Verbesserung der Beförderungsqualität in Talzeiten INFORMATORISCH Fahrgastinformation Öffentlichkeitsarbeit Werbung Folie 10
11 Auswahl empfehlenswerter Maßnahmen HÖCHST EMPFEHLENSWERT Verschiebung bzw. Staffelung von Unterrichtszeiten an Schulen SEHR EMPFEHLENSWERT Flexibilisierung von Arbeitszeiten Verschiebung bzw. Staffelung von Arbeitszeiten Zeitliche Preisdifferenzierungen für Einzelfahrten (mit eticket) Talzeitkarten Talzeiten-Job-Tickets Übertragbarkeit von Zeitkarten (nur) in Talzeiten Kostenlose Mitnahme von Personen (nur) in Talzeiten Verbesserung der zeitlichen Angebotskoordinierung Verbesserung der Pünktlichkeit Werbung Expertenbefragung. n = 65. Folie 11
12 Zeitliches Verlagerungspotenzial g Wie groß ist das Verlagerungspotenzial? 100% n= % der Experten: 0 bis 5 % 80% 44 % der Experten: 5 bis 10 % 22 % der Experten: 10 bis 15 % 11 % der Experten: 15 bis 20 % 3 % der Experten: über 20 % 60% 40% 20% 0% 20% 44% 22% 11% 3% Ist-Tagesganglinie Fahrgäste SPNV im RMV (Quelle: RMV) Ziel-Tagesganglinie (qualitativ) Folie 12
13 Fazit und weiterer Forschungsbedarf Fazit: Wesentliche Ansätze: Verschiebung, Flexibilisierung oder Aufhebung zeitlicher Restriktionen in den Spitzenzeiten Steigerung der Attraktivität des ÖPNV-Angebots in Talzeiten Verlagerungspotenzial: 5 bis 10 % der Fahrten in den Spitzenzeiten Weiterer Forschungsbedarf: Verkehrliche Wirkungen Finanzielle Wirkungen Maßnahme Bonusregelungen, z. B. Rückerstattungen, Gutschriften oder Prämien (mit eticket) Wechselwirkungen bei einer Beeinflussung der Zeitwahl im ÖPNV und im MIV Zentrum für integrierte Verkehrssysteme GmbH
14 Vielen Dank für Ihre Dipl.-Ing. Wolfgang Kittler Aufmerksamkeit! Robert-Bosch-Straße Darmstadt (06151) kittler@ziv.de Folie 14 Zentrum für integrierte Verkehrssysteme GmbH
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