FLOATING SKYSCRAPERS

Transkript

1 FLOATING SKYSCRAPERS Karlovy Vary International Film Festival 2013 Zuschauerpreis, New Horizons IFF in Wroclaw 2013 Ein Film von Tomasz Wasilewski Polen, 2013, 93 Minuten Verleih: Xenix Filmdistribution GmbH Tel Fax Presse: Anna-Katharina Straumann Start: 08. Mai 2014 Bilder sind auf erhältlich.

2 SYNOPSIS Leistungsschwimmer Kuba steht unter Druck. Seine Mutter möchte ihren Sohn für sich haben und will, dass Freundin Sylwia auszieht. Sein Trainer will, dass er sich mehr anstrengt. Doch Kuba trifft keine Entscheidungen und entzieht sich den Erwartungen. Dass er leistungssteigernde Mittel nimmt, behält er ebenso für sich wie den schnellen Sex mit Männern im Klo der Schwimmhalle. Als er an einer Vernissage in einer Kunstgalerie Michal kennen lernt, scheint die Möglichkeit, sich in einen Mann zu verlieben, zum ersten Mal in Kubas Leben unausweichlich. Untertauchen und widerstandslos durchs Leben gleiten, das funktioniert nicht mehr als Strategie. Sylwia schöpft Verdacht, seine Mutter kann nicht loslassen und für Michal ist kein Platz in seinem Leben reserviert. Verzweifelt sucht Kuba eine Möglichkeit, sich freizuschwimmen. Tomasz Wasilewskis visuell meisterhaftes und im polnischen Kontext erstaunlich offenherzig erzähltes Drama über die Selbstfindung eines jungen Mannes erhielt auf dem Internationalen Filmfestival in Karlovy Vary 2013 den Preis der Sektion East of the West. Die überragenden Schauspieler vermitteln auf zupackende Weise die Sehnsucht der Jugend nach einem selbstbestimmten Leben und nach sexueller Freiheit.

3 REGIE STATEMENTS Inspiration FLOATING SKYSCRAPERS thematisiert das Gefühl der Einsamkeit in unserer heutigen Gesellschaft. Zwei der Hauptfiguren vertreten zwei unterschiedliche Generationen, die auf kleinem Raum miteinander zusammenleben. Jede der Figuren ist aber auch ein eigenständiges Individuum. Beide versuchen nach der eigenen inneren Überzeugung zu handeln und sich selbst gerecht zu werden. Während beide ihre Träume und Wünsche verfolgen, wird klar, wie unterschiedlich ihre Vorstellungen eigentlich sind. Allmählich realisieren sie, dass sie sehr viel weniger verbindet, als sie angenommen haben. Und nur wenige der Wunschvorstellungen lassen sich miteinander teilen. FLOATING SKYSCRAPERS ist ein Film über die conditio humanaʼ. Er handelt von der Liebe oder deren Mangel und über die Folgen, wenn man stattdessen einen Ersatz sucht. Drehbuch Ich fing mit meiner Arbeit am Drehbuch von FLOATING SKYSCRAPERS an, weil ich überzeugt bin, dass ich ein Manko im Polnischen Kino aufholen kann. In letzter Zeit wurden nur zaghaft heikle zeitgenössische Themen behandelt. In unserer Kultur wird Liebe, die nicht den gesellschaftlichen Konventionen entspricht und die sich immer noch um soziale Akzeptanz bemühen muss, kaum thematisiert. Die Geschichte musste einzigartig sein, aber doch allgemein ansprechend, wenn sie die engstirnigen Vorstellungen, mit welcher gewisse Leute diese Thematik immer noch betrachten, ändern sollte. Deshalb gab ich mir grosse Mühe, eine möglichst packende Geschichte für ein möglichst breites Publikum zu erfinden. Ich schrieb den Film auch bewusst für sowohl ein jüngeres wie auch ein älteres Publikum. Ich legte insbesondere auf den Aufbau der Erzählung viel wert er musste glaubhaft und spannend sein. Ich wollte einen Film schaffen, der das Publikum von der ersten Szene in Beschlag nimmt. Es war mir wichtig, dass meine Figuren das Publikum emotional berühren und dass sie sich in ihrem sozialen Umfeld glaubhaft bewegen. Für jede einzelne Figur wurde bis ins Detail eine eigene Psychologie, ein Innenleben kreiert. Diese innere Stärke, die von der detaillierten Charakterstudie jeder Figur rührt, war für mich von Anfang an zentral. Ich wollte einen Film für ein allgemeines Publikum machen, der aber auch ein unverblümter Kommentar zu unserer heutigen Gesellschaft ist.

4 Regie Mich interessiert menschliches Verhalten und alles was das menschliche Dasein betrifft, bis hin zum kleinsten, gewöhnlichsten, alltäglichsten und scheinbar unwichtigsten Detail. Ich liebe es, mit der U-Bahn zu reisen und tue es manchmal stundenlang in jeder Stadt, die ich besuche. Ich liebe die U-Bahn in New York besonders Leute anzuschauen und eine seltsame Art von Intimität in der Rush Hour mit Ihnen zu teilen. Die Menschen haben keine andere Wahl, als die physische Distanz zueinander zu verringern. Manche kommen einander auch psychisch näher, andere vergrössern peinlich berührt, die innere Distanz. Ich glaube, die Leute werden nahezu dazu gezwungen, als müde Pendler ihre Maske abzulegen und sie werden weniger achtsam, ihre Haltung zu wahren. In diesen Momenten sind die Leute meiner Meinung nach am meisten sich selbst und sie sind dann auch am interessantesten. Filme zu drehen, ist ein bisschen wie eine U-Bahn Fahrt. Ich suche Intimität, Nähe und Echtheit. Während ich das Drehbuch zu FLOATING SKYSCRAPERS schrieb und den Film drehte, gab ich mir grosse Mühe, diese Momente und die Gefühlszustände des inden-eigenen-gedanken-versunken-seins, einzufangen. Nicht so sehr die Ereignisse per se, sondern viel eher all diese kleinen Dinge, die Details, die um eine Figur herumpassieren, während sie zu einer Entscheidung findet. Im Film, wie auch im wahren Leben, ist es nicht so sehr der Endeffekt, das Ziel, sondern der Prozesse davor, der uns bereichert. Es ist der Prozess, der uns etwas lehrt. New York war auf eine gewisse Art meine Inspiration. Deshalb freut es mich umso mehr, dass die Weltpremiere des Films in New York statt fand. Als ich dreizehn war und die Hochhäuser der Midtown anstarrte, fiel mir der Titel "Floating Skyscrapers ein. Ich habe mir vorgenommen, dass ich eines Tages einen Film mit diesem Titel realisieren würde. Meine Inspirationen waren viele und verschieden. Filme, Regisseure, Schauspieler, Menschen, die ich traf. Alle waren gleich wichtig. Ich liebe das Kino, ich liebe Filme und manchmal glaube ich, dass ist der Hauptantrieb in meinem Leben. Ulrich Seidls PARADIES: LIEBE und IMPORT / EXPORT Michael Hanekes CACHÉ, Darren Aronofskys BLACK SWAN, Steve McQueens SHAME, Lars von Triers MELANCHOLIA und DANCER IN THE DARK, Sofia Coppolas SOMEWHERE, Steven Soderberghs TRAFFIC, Pedro Almodóvars VOLVER und Andrea Arnolds FISH TANK sind nur einige der Filme, die ich liebe und zu denen ich immer wiederkehre. Wie stark diese Filme mich beeinflusst haben, vermag ich mir kaum vorzustellen. Casting Als erste Schauspielerin habe ich Marta Nieradkiewicz als Sylwia engagiert; dann Katarzyna Herman als Kubas Mutter Ewa; Iza Kuna als Michals Mutter Krystyna, und Miroslaw Zbrojewicz als Michals Vater, Jacek. Ich kenne sie alle ziemlich gut und habe

5 mich so bald wir mit der Produktion begannen, beschlossen, sie alle zu verpflichten. Katarzyna und Miroslaw haben beide bereits in meinem ersten Film mitgespielt und ich kann ihr schauspielerisches Talent nur loben. Ich weiss, dass dies etwas pathetisch klingt, aber ich verehre sie alle; beide sind bona fide Schauspieler. Das gilt auch für Marta und Iza. Diese hervorragenden Schauspielerinnen im Team zu haben, ist für jeden Filmemacher wunderbar und für mich war es sonnenklar, sie für das Projekt verpflichten zu wollen. Die ebenfalls äusserst talentierte und natürlich wirkende Olga Frycz stoss als Sylwias beste Freundin bald danach dazu. Alle verkörpern das, was ich in einem Schauspieler suche. Junge männliche Schauspieler zu finden, stellte sich als viel schwieriger heraus. Schliesslich entschied ich, die Rollen ganz klassisch auszuschreiben. Ich fand Bartosz Gelner für die Rolle des Michals an unserem allerletzten Tag. Zuerst wollte ich ihn als Kuba engagieren, aber wir stellten schnell fest, dass er viel besser zu der Rolle von Michal passen würde. Wie viele andere Schauspieler sprach er für mehrere Stunden vor. Und gegen Ende des Tages tauchte schliesslich Mateusz Banasiuk auf. Er hatte nur dreissig Minuten Zeit, bevor er zum nächsten Engagement ans Theater rennen musste. Zwei Tage später, als wir durch das Filmmaterial der Vorsprechrunden gingen, stellte ich fest, dass Mateusz perfekt zur Rolle von Kuba passen würde. Es war unglaublich, wie er sich von der allerersten Probeaufnahme allerersten vollkommen in die Rolle hineingab. Erst im Nachhinein erfuhr ich, dass er mit Bartosz befreundet ist. Personen, die so ungemein elektrifizierend wie Kuba sind, faszinieren mich. Diese Ausstrahlung ist fundamental für die Rolle. Kuba ist sozusagen eine romantische Figur, die alle, die ihn lieben, zerstört. Was ich in Schauspielern suche, ist Eingebung und Kreativität. Vertrauen und Hingabe sind ebenfalls starke Partner. Wenn ich am Vertrauen nur für einen kleinen Moment zweifeln würde, würde ich das Interesse verlieren und es würde schwierig, weiterhin zusammen zu arbeiten. Für mich ist Filmemachen kein Job, sondern ein Traum, der wahr geworden ist. Ich arbeite nur mit Menschen zusammen, die das auch so sehen solche, die unsere Arbeit todernst nehmen. Da ich ein Perfektionist bin, lehne ich lieber einen Schauspieler von Anfang an ab, als dass ich ihn erst in der Mitte des Projekts verlieren würde.

6 REGISSEUR Tomasz Wasilewski wurde 1980 in Torun, Polen, geboren. Er diplomierte an der staatlichen Filmschule in Lodz und war Regieassistenz in verschiedenen Theater- und Filmproduktionen. Er arbeitete auch für internationale Koproduktionen wie Lars von Triers ANTICHRIST und Per Flysʼ THE WOMAN WHO DREAMED OF A MAN. Er ist momentan als Drehbuchautor für eine Serie des Polnischen Staatsfernsehen engagiert. Sein abendfüllender Spielfilmerstling IN A BEDROOM feierte seine Weltpremiere am Karlovy Vary Filmfestival in 2012, und wurde zu einem der bekanntesten Polnischen Filme auf internationalen Festivals. SCHAUSPIELER Mateusz Banasiuk, der Kuba spielt, schloss 2011 die Aleksander Zelwerowicz Schauspielakademie in Warschau ab und festigt seine Karriere im Theater, Film und Fernsehen. Er spielt Schlagzeug und gewann 2013 in der Kategorie der Schauspieler, die nationale Schwimmmeisterschaft. In 2012 gewann er den prestigeträchtigen Felix Warszawski Preis für seine Leistung als Romek in Henryk Worcells Stück Zaklęte rewiry. Bartosz Gelner, der in der Rolle von Michal zu sehen ist, arbeitet in Film und Fernsehen. Er schloss die Ludwik Solski Schauspeilschule in Krakau ab. Marta Nieradkiewicz, die Sylwia verkörpert, schloss die der staatlichen Filmschule in Lodz ab am 25. Schultheaterfestival wurde sie für ihre Rolle als Karysa Hailsham- Brown im Stück Spiderʼs Web vom Kultur- und Nationalministerium ausgezeichnet und den Publikumspreis für die überzeugendste weibliche Rolle gekriegt.

7 Cast Mateusz Banasiuk Marta Nieradkiewicz Bartosz Gelner Katarzyna Herman Olga Frycz Iza Kuna Miroslaw Zbrojewicz Kuba Sylwia Michal Ewa Monica Krystyna Jacek Crew Regie und Drehbuch Kamera Schnitt Szenenbild Produzenten Produziert von Tomasz Wasilewski Jakub Kijowski Aleksandra Gowin Jacek Czechowski Roman Jarosz und Izabela Igel Roman Jarosz, Izabela Igel