Gedankengut des Buch-Beitrags Küste als naturwissenschaftlicher Gegenstand, 2007 von Prof. Dr. Hans von Storch, Helmholtz-Zentrum Geesthacht

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Hertha Brinkerhoff
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1 Was ist Küste? Konkurrenz von Wahrnehmung und Wissen Küste ist naturwissenschaftlich definiert als Ort, als Land in der Nähe unter dem Einfluss des Meeres. Im engeren Sinne der Raum, der sich wenige Kilometer bzw. Seemeilen diesseits und jenseits der Strandlinie erstreckt. Darüber hinaus zählen zur Küste auch Landgebiete weiter im Inland, die Einfluss auf das Meer haben, ebenso wie Seegebiete weiter draußen auf das Land Wirkung haben. Im sozialen und gesellschaftlichen Sinn existieren unterschiedliche Wahrnehmungen und miteinander konkurrierende Vorstellungen. Wie sieht Ihr persönliches Bild von der Küste aus?

2 Der nützliche Raum Küste ist ein Ort, der besondere Möglichkeiten bietet Erholung, Tourismus, Fischerei und Schiffsverkehr. Ebenso gehört die Entfaltung von ungestörter Natur als ästhetischer oder weltanschaulicher Wert dazu. Die durch den Menschen gefährdete Natur Die Küste ist durch unmittelbare Nutzung, z.b. durch Eindeichung, Trockenlegung, landwirt- schaftliche und industrielle Nutzung sowie Schiffsunfälle gefährdet.

3 Der natürliche Ort Die Küste ist ein erhabener Ort, in dem der Mensch Erbauung, Erholung und Gesundheit findet. Hier ist der Mensch ein Gast, manchmal sogar ein Fremdkörper in einer Landschaft, in der eine ungestörte Natur Bestand haben sollte. Die durch den Menschen gestaltete Küste Eine lokal stark verwurzelte Sichtweise ist, dass die Küste im Wesentlichen durch den Menschen gestaltet sei: Gott schuf das Meer und die Friesen die Küste.

4 Der konfliktbeladene Raum Lokale Interessen zur Nutzung des Küstenraums und nicht-lokale Interessen, vor allem Naturschutz wie auch wirtschaftliche, gesellschaftliche und militärische Forderungen treffen aufeinander und spielen eine zentrale Rolle in der Praxis des Nationalparks. Gegenwart von Naturkräften und -gefahren Naturkräfte als traditionelles Charakteristikum der Küste: Sturmfluten und Seegang bedrohen Besitz und Leben der Küstenbewohner und führen zu Schiffsunglücken.

5 Küste als berechen- und planbarer Gegenstand aus natur- und ingenieurwissenschaftlicher Sicht. Routinemäßig wird bereits heute die Berechnung von Wasserstandsschwankungen, Seegang und Strömungen in küstennahen Gewässern als Standardaufgabe wahrgenommen. Vielfältige Ökosysteme und die Kinderstube vieler Arten zeichnen die Küste aus. Damit ist sie ein besonders reicher, besonders gefährdeter, aber auch wichtiger Teil des globalen Erdsystems.

6 Institut für Küstenforschung Land, Wasser, Wind, einzigartige Landschaft, diverse Nutzungen und der Mensch verbinden sich an einem Ort: der Küste. Küste als komplexes System & Lebens- und Erfahrungsraum Der Lebensraum Küste steht unter permanentem Druck natürlicher Prozesse, wie etwa Erosion oder Wasserspiegelanstieg durch einen möglichen Klimawandel. Ebenso spielt der Einfluss menschlicher Aktivitäten eine bedeutende Rolle. Die Küstenforschung entwickelt Werkzeuge, Wie sieht Ihr persönliches Analysen und Szenarien für ein Management dieser empfindlichen Landschaft unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Aus Untersuchungen des aktuellen Zustands des Lebensraums Küste werden Szenarien künftiger Optionen abgeleitet. Bild von der Küste aus? Die Forschungsaktivitäten erstrecken sich sowohl auf naturwissenschaftliche als auch auf gesellschaftliche Aspekte im regionalen und globalen Kontext. Erleben Sie die vielfältigen Forschungs- gebiete der Wissenschaftler von der Nord- und Ostsee bis zu den Küsten der Welt. Küstenforschung bewegt.

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