Smart Factory erfüllt individuelle Kundenwünsche
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- Joachim Ziegler
- vor 7 Jahren
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1 Smart Factory erfüllt individuelle Kundenwünsche KEYFACTS - Traditionelle Arbeit geht neue Wege - Kundenwunsch ist maßgeschneidertes Produkt - Bedarf an hochqualifizierten Arbeitskräften Wohin die Reise in der Industrie gehen soll, ist längst klar. Die Fabrik der Zukunft organisiert sich selbst und fertigt hochflexibel nach individuellem Kundenwunsch bis hin zur Produktion von Unikaten. Eine solche elektronische Manufaktur wäre letztendlich das Gegenteil von Massenproduktion. Bisher ist das in den meisten Unternehmen höchstens in Ansätzen der Fall, doch es gibt einen kleinen Ort in Bayern, in dem die digitale Fabrik schon fast Wirklichkeit geworden ist. In einem unscheinbaren Zweckbau in Amberg stellt die Siemens AG seit 1989 elektronische Steuerungen her, mit denen Unternehmen ihre Anlagen dirigieren, Fließbänder einer Autofabrik beispielsweise, Braukessel oder Skilifte. 1/5
2 Inzwischen ist die Fertigung das digitale Vorzeigewerk des Konzerns geworden. In dieser Anlage teilt der Rohling der Maschine selber mit, was aus ihm werden soll. Jeder Stecker, jeder Chip, jedes Plastikgehäuse hat einen Strichcode. Wird ein Bauteil benötigt, schwebt es aus dem Lager durch einen gläsernen Aufzug in die Produktionshalle ein und gelangt über Bänder in die Fertigungslinie. In der Halle ist kein Staubkorn zu finden, alles ist sauber und steril. Die etwa 1300 Mitarbeiter huschen in ihren blauen Arbeitskitteln zwischen den blaugrauen Maschinenkästen umher, überall hängen Monitore, auf denen Daten hinunterrauschen. 50 Millionen Vorgänge werden hier täglich dokumentiert, 75 Prozent der Fertigung sind bereits automatisiert. Die Menschen bewegen kein Material mehr. Sie überwachen. Ziel ist die fehlerfreie Produktion. Neue Wege für traditionelle Arbeit Es wäre aber ein Fehler, die Entwicklung nur auf technischer Ebene zu betrachten. Es geht nicht um die Frage, wie Computer noch schlauer und Roboter noch intelligenter gemacht werden können. Sondern es geht darum, einen komplett neuen Aufbau der Prozesse in einem Unternehmen zu etablieren, also darum wie Menschen die Arbeit mit den neuen Technologien organisieren. Eine Produktion, die sich zur Smart Factory entwickeln will, muss dabei einen Paradigmenwechsel bewältigen, der am einfachsten mit einem Blick zurück zu verstehen ist. Früher ging es darum, Prozesse zu standardisieren, um Produkte in möglichst großer Stückzahl so billig wie möglich herzustellen. Heute dagegen, im Zeitalter umfassender Individualisierung kann die Produktauswahl, die ein Unternehmen seinen Kunden anbietet, gar nicht breit genug sein. Drei verschiedene Varianten genügen längst nicht mehr, besser sind 30 oder im Idealfall die Losgröße eins: die passgenaue industrielle Herstellung eines Einzelstücks auf den individuellen Wunsch eines Kunden hin. Individualisierung statt Standardisierung: Soll das gelingen, müssen Unternehmen ihre Strukturen radikal vereinfachen und bisher oft weitgehend isoliert voneinander existierende Einheiten zu reaktionsschnellen Teams verbinden. Die Smart Factory ist ein Unternehmen, das radikal vom Kundenwunsch ausgeht und alle Produktionsprozesse so durchdenkt und organisiert, dass dieser Wunsch schnell und schnörkellos (also im Wortsinne smart ) umgesetzt werden kann. 2/5
3 Anschließend kommt auch die IT ins Spiel: Ihre Aufgabe ist es, die neu gefunden Prozesse abzubilden und in effiziente Softwarelösungen umzusetzen. 90 % der 200 befragten IT-Chefs und Technischen Leitern stehen die Zeichen weiterhin auf Wachstum und Erhöhung der Anzahl festangestellter Mitarbeiter; laut der Workplace Survey des Personaldienstleisters Robert Half. Smart Factory wird zur Smart Company Klar ist, dass in diesem Prozess einzelne Abteilungen und Berufsgruppen überflüssig werden, weil andere ihre Aufgaben gleich miterledigen. Mit einem Stellenabbau ist das aber nicht zwangsläufig verbunden vielmehr mit einem enormen Bedarf an interner Weiterbildung und neuen, hochqualifizierten Arbeitskräften. Denn die Mitarbeiter sind nicht mehr nur für eine Maschine oder einen Fertigungsabschnitt zuständig, sondern für den gesamten Produktionsprozess. Sie müssen in einem komplexen Umfeld in der Lage sein, zu planen und Entscheidungen zu treffen. Dafür müssen sie die technischen Systeme verstehen und lernen, sie zu bedienen. Für Personalchefs stellt sich in der Smart Factory die Aufgabe, Köpfe mit Potenzial frühzeitig zu entdecken und anhand eines Karriereplans im Rhythmus einiger Jahre durch die verschiedenen Abteilungen des Unternehmens zu schicken, damit sie am Ende in der Lage sind, den kompletten Prozess zu überblicken, zu durchdenken und smarter zu machen. Am Ende wird sich die Smart Factory auf diesem Weg zur Smart Company weiterentwickeln. 3/5
4 Michael Bremicker Partner, Operations Consulting Nachricht schreiben Unsere Services ZUSAMMENGEFASST»Die Smart Factory ist ein Unternehmen, das radikal vom Kundenwunsch ausgeht und alle Produktionsprozesse durchdenkt und organisiert.«eine Produktion, die sich zur Smart Factory entwickeln will, muss dabei einen Paradigmenwechsel bewältigen. Früher ging es darum, Prozesse zu standardisieren, um Produkte in großer Stückzahl so billig wie möglich herzustellen. Heute kann die Produktauswahl, gar nicht breit genug sein. Drei verschiedene Varianten genügen längst nicht mehr, besser sind 30 im Idealfall die Losgröße eins: die passgenaue industrielle Herstellung eines Einzelstücks auf den individuellen Wunsch eines Kunden hin. KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KMPG International Cooperative ("KPMG International"), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Recht vorbehalten. 4/5
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