Daten aus der Informations lut richtig heraus iltern

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1 Daten aus der Informations lut richtig heraus iltern KEYFACTS - Verbraucher hinterlassen Datenspuren - Datenflut überfordert Unternehmen häufig - CIOs werden zu Innovationstreibern Wer einer 16-jährigen US-Amerikanerin Werbung für Babyprodukte ins Haus schickt, tut so ziemlich alles, um seine Kunden zu verprellen. Kein Wunder, dass ein Vater aus Minnesota aufgebracht reagierte, als seine Tochter von einer Einzelhandelskette Rabattmarken für Strampler und Windeln erhielt. Ob sie das Kind zu einer Schwangerschaft verführen wollten, empörte er sich in der örtlichen Filiale. Was er zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste: Seine Tochter erwartete tatsächlich ein Baby. Ihrer Familie hatte sie es verheimlicht, der Einzelhändler aber war ihr auf die Schliche gekommen. Verbraucher hinterlassen Datenspuren 1/5

2 Die IT-Experten des Hauses hatten über Jahre die Einkäufe Zehntausender Kunden ausgewertet. Dank der von dem Einzelhändler herausgegebenen Rabatt- und Kreditkarten verfügten sie nicht nur über eine detaillierte Übersicht der Warenkörbe ihrer Käufer, sondern konnten diese zudem mit Angaben über Alter, Wohnort, Beruf und Familienverhältnisse in Verbindung setzen. Dabei stellten sie fest, dass sich das Einkaufsverhalten von Frauen ändert, wenn sie schwanger werden. Darauf aufbauend programmierten sie einen Algorithmus, der mit der Präzision einer ärztlichen Diagnose angibt, ob eine Kundin ein Kind erwartet. Die Marketingabteilung stimmte ihre Werbung darauf ab und Schwangere wie die 16-Jährige aus Minnesota erhielten wie zufällig die für sie passenden Angebote. Das Beispiel zeigt, wozu die Datenspezialisten von Unternehmen inzwischen in der Lage sind. Jeder Verbraucher hinterlässt heute breite Spuren, in der virtuellen wie in der realen Welt, ob er will oder nicht. Die Frage ist schon lange nicht mehr, wie Unternehmen an diese Daten gelangen sondern wie sie das wirklich Interessante aus dem nicht abreißenden Strom herausfiltern und so aufbereiten, dass es verwertbar wird. 70 % der deutschen CIO s glauben, dass ihnen zukünftig eine strategische Rolle im Unternehmen zukommt. Der CIO wird noch wichtiger Damit einher geht ein enormer Bedeutungszuwachs der IT-Abteilungen. An ihrer Spitze kommt dem Chief Information Officer (CIO) zunehmend eine Schlüsselrolle für sein Unternehmen zu. War er früher vor allem dafür zuständig, die Firmensoftware am Laufen zu halten, wird er heute immer mehr zu einem Berater des Topmanagements in strategischen Prozessen und Entscheidungen. Sein Aufgabengebiet hat dabei zwei Dimensionen: eine interne und eine externe. Intern muss der CIO oder IT-Leiter, wie er in mittelständischen Firmen oft heißt, die Abläufe des Unternehmens in einer Art digitalisieren und automatisieren, die es erlaubt, darin Muster zu erkennen und strategische Entscheidungen daraus abzuleiten. In diesem Aufgabengebiet, bei der Aufbereitung firmeninterner Kennzahlen und Steuerungsdaten, sind die meisten CIOs gut aufgestellt. Sehr viel schwieriger tun sich die Unternehmen allerdings darin, die externe Dimension der Arbeit eines CIOs zu definieren. 2/5

3 CIOs müssen gefördert werden Das Grundproblem: Ein Großteil der Unternehmen hat bislang keine klare Vorstellung, welche Daten aus der erschlagenden Informationsflut für sie überhaupt relevant sind und wie sie daraus neue Geschäftsmodelle, Dienstleistungen oder Marketingmaßnahmen entwickeln können. Ein Teil des Problems ist sicher, dass sich viele CIOs in ihrer neuen Rolle noch fremd fühlen. Sie müssen erst ein Bewusstsein dafür entwickeln, in welchem Maße sie zu einem Innovationstreiber ihrer Unternehmen werden können. Teilweise trauen die Topmanagements ihnen diese Funktion allerdings auch schlicht nicht zu. Statt sie zu fördern, bremsen sie die CIOs aus oder besetzen die Position mit Führungskräften neu, die ihren Hintergrund vor allem im Marketing haben. Dabei fehlt diesen dann oft das unverzichtbare technologische Know-how Geschickter als auf das über Jahre gewachsene Verständnis firmeninterner Abläufe zu verzichten, ist es daher, die CIOs in Coachings auf ihren Rollenwechsel vorzubereiten. Klar ist, dass sie dabei in Grundzügen auch Einblick in Bereiche gewinnen müssen, mit denen sie früher kaum in Berührung kamen in Rechtsfragen etwa oder finanzielle und marketingtechnische Belange. Das heißt nicht, dass sie bis ins Detail wissen müssten, wie beispielsweise die Einführung eines elektronischen Zahlungssystems die Kreditwürdigkeit ihres Unternehmens beeinflussen würde oder welche datenschutzrechtlichen Konsequenzen neue Online-Dienstleistungen in sämtlichen Ländern hätten, in denen das Unternehmen agiert. Sie sollten aber ein Grundverständnis davon besitzen. Erst dann ist es ihnen möglich, die Rolle als Innovationstreiber auszufüllen und das Unternehmen voranzubringen. 3/5

4 Sebastian Paas Partner, Advisory Nachricht schreiben Unsere Services ZUSAMMENGEFASST»Ein Großteil der Unternehmen hat bislang keine klare Vorstellung, welche Daten aus der erschlagenden Informations lut für sie überhaupt relevant sind und wie sie daraus neue Geschäftsmodelle, Dienstleistungen oder Marketingmaßnahmen entwickeln können.«ein Großteil der Unternehmen hat keine klare Vorstellung, welche Daten aus der Informationsflut für sie überhaupt relevant sind und wie sie daraus neue Geschäftsmodelle, Dienstleistungen oder Marketingmaßnahmen entwickeln können. Daher kommt dem Chief Information Officer (CIO) eine Schlüsselrolle für sein Unternehmen zu. War er früher dafür zuständig, die Firmensoftware am Laufen zu halten, wird er heute immer mehr zu einem Berater des Managements in strategischen Prozessen und Entscheidungen. KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KMPG International 4/5

5 Cooperative ("KPMG International"), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Recht vorbehalten. 5/5