Albert Schweitzer Kinderdor. Wetzlar

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1 Albert Schweitzer Kinderdor Wetzlar

2 Inhalt Einrichtungsstruktur Seite 4 Wir über uns Seite 6 Therapeutischer Dienst Seite 8 Familiengruppen Seite 10 Mädchenjugendwohngruppe Seite 12 Wochengruppe Seite 14 Tagesgruppen Seite 16 Betreutes Wohnen Seite 18 Ambulanter Dienst: Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) Seite 22 ElternZeit Seite 23 Sozialpädagogisches Ambulantes Clearing Seite 24 Flexible Familienarbeit Seite 25 Familie im Mittelpunkt (FiM) Seite 26 Intensive Familienberatung (IFB) Seite 28 Video-Home-Training (VHT) Seite 29 So inden Sie uns Seite 31

3 Einrichtungsstruktur Ambulanter Dienst Wetzlar Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) Clearing (SPAC) Intensive Familienbetreuung (IFB) Familie im Mittelpunkt (FiM) Video-Home-Training (VHT) Flexible Familienhilfe Elterntraining Tagesgruppen Wetzlar Herborn Wochengruppen Wetzlar-Garbenheim Angebote ür Jugendliche Wetzlar-Nauborn Mädchenwohngruppe Betreutes Wohnen Nachbetreuung Schwerpunkte unserer Arbeit: Betreuung von Kindern und Jugendlichen, die auf Grund traumatischer Erlebnisse ein hohes Maß an Beziehungskontinuität und Geborgenheit benötigen Fachlich fundierte Arbeit mit der Herkunftsfamilie auf dem Hintergrund systemischer Konzepte Zeitliche Befristung der Unterbringung und Rückführung Hilfe bei sexueller Gewalt Wetzlar Familiengruppen Therapeutischer Dienst Wetzlar Wetzlar (6 FG) im Kinderdorf Außenstelle Wetzlar-Niedergirmes Landkreis Gießen Biebertal-Königsberg Wetzlar Krisenintervention Therapien für Kinder und Jugendliche Supervision Teamberatung Lahn-Dill-Kreis Aßlar Beilstein Bonbaden Braunfels (2 FG) Ehringshausen-Daubhausen Eisemroth Eschenburg-Simmersbach Philippstein Schöffengrund-Niederwetz (2 FG) Sinn-Fleisbach Solms Waldsolms Landkreis Weilburg Weilburg-Gaudernbach Zielorientierung und fachliches Controlling 4 5

4 Wir über uns Das Albert Schweitzer Kinderdor Wetzlar Das Albert Schweitzer Kinderdorf Wetzlar ist eine heil pädagogischtherapeutische Einrichtung der Öffentlichen Jugendhilfe. Träger ist der Albert Schweitzer Kinderdorf Hessen e.v., eine freie und gemeinnützige Einrichtung der Jugendhilfe. Die Arbeit des Albert Schweitzer Kinderdorfes Wetzlar begann 1981 mit der Eröffnung der ersten Familiengruppen. Inzwischen verfügt das Kinderdorf über differenzierte stationäre, teilstationäre und ambulante Jugendhilfeangebote für Kinder, Jugendliche und Familien. Das ASK Wetzlar betreut z. Zt. 134 Kinder und Jugendliche in 29 Gruppen, davon in 2 Tagesgruppen, 1 Wochengruppe und 1 Mädchenjugendwohngruppe. Im Betreuten Wohnen können Jugendliche und junge Erwachsene von unseren MitarbeiterInnen gefördert und begleitet werden. Der Ambulante Dienst bietet für ca. 100 Familien unterschiedliche Hilfeformen an. Unser Leitbild der Familienorientierung hat diese Differenzierung und Qualifizierung bestimmt. Aus Überzeugung, dass familiale Strukturen gute Entwicklungsmöglichkeiten für Kinder bieten, versuchen wir, Kindern einen tragfähigen Familienrahmen zu geben, ihnen die Rückführung in die Herkunftsfamilien zu ermöglichen bzw. die eigene Familie zu erhalten. Zielgruppen und Schwerpunkte unserer Arbeit Kinder, Jugendliche und Familien, die durch ambulante, teilstationäre und stationäre Hilfeformen eine zeitlich begrenzte Unterstützung benötigen. Kinder aus Herkunftsfamilien, bei denen die Eltern besondere Anforderungen an eine Zusammenarbeit stellen Kinder mit Missbrauchs- und Gewalterfahrungen Kinder, die entwicklungsbedingt ein hohes Maß an Beziehungskontinuität und Geborgenheit benötigen Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie mit familientherapeutischen Angeboten und Sozialpädagogischer Familienhilfe Fachliche Standards Personalschlüssel in den stationären Gruppen 1 : 1,8 Regelmäßige Fortbildungen zu den Themen: Sexuelle Gewalt, Systemarbeit mit der Herkunftsfamilie und Eskalation / Deeskalation Inhaus-Fortbildung für alle pädagogischen Mitarbeiter (Systemische Erziehungshilfe) Therapeutischer Dienst (unterschiedliche Therapieangebote für Kinder und Jugendliche sowie deren Familien) Teamberatung zur Unterstützung der pädagogischen Teams in Form von: systemischen Fallbesprechungen, Einüben von Methoden u. Techniken, Moderationen v. Klausuren, Hilfestellungen bei organisatorischen Fragen (z. B. Dienstplangestaltung) Regelmäßige externe Supervision aller MitarbeiterInnen mit pädagogischen oder therapeutischen Funktionen Sozialpädagogische Familienhilfe (Unterstützung der Gruppen bei der Arbeit mit der Herkunftsfamilie) 6 7

5 Therapeutischer Dienst Der Therapeutische Dienst ist integraler Bestandteil der heilpädagogisch-therapeutischen Arbeit im ASK Wetzlar. Er dient als Ergänzung und zur Unterstützung der pädagogischen Bemühungen und bietet therapeutische Hilfestellung bei Problemen und Konflikten an. Die Grundlage für die therapeutische Arbeit bildet die systemische Sichtweise, mit der komplexe Strukturen mit ihren wechselseitigen Einwirkungen erfasst werden können. Organisatorische Einbindung 3 approbierte Psychologische PsychotherapeutInnen und 2 PädagogInnen mit psychotherapeutischer Ausbildung teilen sich 4 Stellen. 1 Heilpädagogin (0,4-Stelle), 1 Reittherapeutin (0,5-Stelle), 1 Musiktherapeutin (Honorar), 1 Familientherapeut (0,4-Stelle) ergänzen den Therapeutischen Dienst. In den Tagesgruppen und in der Wochengruppe ist der Therapeutische Dienst mit festen Stellenanteilen (jeweils 0,4-Stellen) verankert. Angebote Die Angebote des Therapeutischen Dienstes beinhalten zum einen Diagnostik, Psychotherapie und Krisenintervention mit Kindern u. Jugendlichen, zum anderen werden psychologische Beratung der päd. MitarabeiterInnen in der Supervision und interne Fortbildung angeboten und durchgeführt. Einen weiteren Schwerpunkt stellt die familientherapeutische Arbeit mit den Herkunftsfamilien dar. Die verschiedenen relevanten Bezugssysteme wie Herkunftsfamilie, Heimgruppe/Familiengruppe, Schule, Freundeskreis etc. mit ihren unterschiedlichen Beziehungsstrukturen können in ihrer oft problematischen Interaktion erfasst und beschrieben werden. Hieraus leiten sich (familien-) therapeutische Interventionen ab. Therapiever ahren Die diagnostischen Ergebnisse dienen der ersten Behandlungsplanung. Die Entscheidung über die Einleitung und Durchführung einer psychotherapeutischen Behandlung wird von der Leitung unter Einbeziehung des Therapeutischen Teams getroffen. Folgende therapeutische Behandlungsverfahren werden im ASK Wetzlar angeboten: Systemisch lösungsorientierte Therapie Kindzentrierte Spielpsychotherapie Verhaltenstherapie Gesprächstherapie Gruppentherapie Familientherapie Tiefenpsychologisch fundierte Kinderpsychotherapie Traumazentrierte Psychotherapie einschl. EMDR Kreative Kindertherapie Psychodrama Übende Verfahren (autogenes Training, Yoga, Muskelentspannung) Heilpädagogik (Reflexhemmungsprogramm, Wahrnehmungsförderung, Bereiche aus der Kinesiologie, Motopädagogik, Rhytmik) Therapeutisches Reiten Musiktherapie Bereichsleitung Christian Scharfe 8 9

6 Familiengruppen Definition und Organisations orm In einer Familiengruppe leben in der Regel bis zu 7 Kinder und Jugendliche gemeinsam mit einem Paar in einem eigenständig geführten, größeren Haus. Ein/e PartnerIn muss eine fachliche Qualifikation nachweisen und wird fest angestellt, der/die andere PartnerIn ist ehrenamtlich tätig und geht außerhalb seiner/ihrer Arbeit nach. Pädagogische Mitarbeiter Innen unterstützen die Familiengruppenarbeit. Dieser enge, familiäre Bezugsrahmen erlaubt es, den Schichtdienst weitestgehend zu vermeiden. Im übergreifenden Dienst sind neben dem Geschäftsführer 4 BereichsleiterInnen, TherapeutInnen, Verwaltungsangestellte und technisches Personal tätig. Zielgruppe Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre (Aufnahmealter), die aufgrund ihrer problembeladenen Lebensumstände vorübergehend oder langfristig eine alternative Lebensform zur Herkunftsfamilie und eine intensive pädagogische und ggf. therapeutische Begleitung benötigen. Pädagogisches Angebot: Kontinuierliches Beziehungsangebot durch FamiliengruppenleiterInnen und pädagogische MitarbeiterInnen Begleitung bei der Auseinandersetzung/Aussöhnung mit der Herkunftsfamilie Begleitung im familiennahen Alltag Entwicklung individueller Handlungskompetenz, Stärkung des Selbstwertgefühls Eingliederung in Kindergarten, öffentliches Schulsystem und Ausbildungsangebot Enge Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie Gezielte Unterstützung bei möglicher Rückführung der Kinder ins Elternhaus Intensive Schul- und Hausaufgabenbetreuung, Nachhilfe bei Bedarf Individuelle, kreative Förderung in der Freizeit Begleitung in die Selbstständigkeit, Entwicklung von Berufsund Lebensperspektiven Besonderes Angebot: Teamberatung Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) Besuchsbegleitung Elternwohnung Bereichsleitung Waltraud Kirchner Christian Scharfe Eva Scheiding-Klucken Irene Winkelmann 10 11

7 Mädchenjugendwohngruppe Die heilpädagogisch-therapeutische Mädchenjugendwohngruppe ist ein stationäres, differenziertes Angebot für Mädchen im Alter ab 13 Jahren. Sie soll zur Verselbstständigung oder Rückführung der Jugendlichen dienen und zu einer eigenverantwortlichen, selbstbestimmten Lebens führung verhelfen. Ein/e MitarbeiterIn lebt mit seiner/ihrem PartnerIn im gleichen Haus in einer abgeschlossenen Wohnung und leitet ein Team von 3 MitarbeiterInnen, die sie/ihn im Alltag unterstützen. Zielgruppe Mädchen ab 13 Jahren, die aufgrund zahlreicher Konflikte und individueller Entwicklungsdefizite nicht mehr in ihren z. T. stark problembelasteten Familien leben können. Es besteht eine Kapazität von 6 Plätzen. Pädagogisches Angebot Begleiteter Alltag mit zunehmender Eigenverantwortlichkeit, Vermittlung lebenspraktischer Fähigkeiten und materieller Autonomie Hilfe bei der Entwicklung von Beziehungsfähigkeit und sexueller Selbstbestimmung Stärkung emotionaler und sozialer Kompetenz Intensive Betreuung des Schulabschlusses und der Berufsausbildung (Nachhilfe bei Bedarf) Entwicklung einer Berufsperspektive Hilfestellung bei der Freizeitgestaltung Begleitung und Entwicklung der Ablösung (Wohnung, Arbeit usw.) Begleitung in der Auseinandersetzung und Aussöhnung mit der Herkunftsfamilie und bei individuellen Krisen durch intensive Familienarbeit (SPFH) Besonderes Angebot Teamberatung Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) Verselbstständigungsbereich im Haus (eigene Küche und Bad) Bereichsleitung Irene Winkelmann 12 13

8 Wochengruppe Die heilpädagogisch-therapeutische Wochengruppe ist ein zeitlich befristetes Angebot (maximal 2 Jahre). Dort werden Kinder u. Jugendliche im schulpflichtigen Alter von Sonntagabend bis Freitagnachmittag und teilweise während der Ferien betreut. Aufgrund familienbedingter Störungen und individueller Auffälligkeiten bedürfen die Kinder u. Jugendlichen heilpädagogischer Begleitung und Therapie. Neben der Arbeit mit den Kindern u. Jugendlichen gilt es, mit Hilfe von Sozialpädagogischer Familienhilfe u. therapeutischer Beratung die Familie zu stabilisieren, deren Erziehungskompetenz wiederherzustellen und zu stärken. Das Ziel ist die Reintegration des Kindes in seine Familie. Zielgruppe Aufgenommen werden schulpflichtige Kinder und Jugendliche, oft mit Verhaltensauffälligkeiten in Schule und Familie. Häufig liegen aufgrund der eigenen Lebensgeschichte massive Beziehungsstörungen vor, so dass ambulante und teilstationäre Hilfestellungen zur Veränderung des Familiensystems nicht ausreichen. Pädagogisches Angebot Begleitung im Alltag mit realistischem Erfahrungsangebot, Vorgabe klarer Strukturen Intensive Schulbegleitung (Integration in geeignete, öffent liche Schulform, Arbeit mit Schulverweigerung, Nachhilfe, individuelle Förderung) Entwicklung individueller Handlungsmuster im Gruppenalltag (Selbstwertsteigerung, Konfliktfähigkeit), intensives, betreutes Freizeitangebot (Entwicklung eigener Interessen und Fähigkeiten) Begleitung bei der Auseinandersetzung mit der eigenen Familie Pädagogischer Alltag in enger Kooperation mit der Herkunftsfamilie Entwicklung einer individuellen und familienorientierten Perspektive Begleitung und Nachbetreuung bei der Reintegration in die Familie Besonderes Angebot Teamberatung Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) Familienwochenenden und -freizeiten Gruppenarbeit mit den Eltern Multifamilientherapie Bereichsleitung Christian Scharfe 14 15

9 Tagesgruppen Die heilpädagogisch-therapeutische Tagesgruppe ist ein teilstationäres, regionales und zeitlich befristetes Angebot. Sie bietet den Familien Hilfe, die sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden und ihre Erziehungsfunktion momentan nicht ausreichend wahrnehmen können. Über einen Zeitraum von 1-2 Jahren soll die Erziehungskompetenz der Eltern allmählich wiederhergestellt und das Kind gestärkt und gefördert werden. Die Bereitschaft der Eltern, am Entwicklungsprozess mitzuwirken, ist Voraussetzung. Zielgruppe Aufgenommen werden schulpflichtige Kinder, die sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden und bei denen ambulante Hilfestellungen nicht ausreichen, um eine Veränderung des Familiensystems zu erreichen. Pädagogisches Angebot Intensive Schulbegleitung (Integration in geeignete, öffent liche Schulform, Arbeit mit Schulverweigerung, Nachhilfe, individuelle Förderung) in enger Kooperation mit den Eltern Stärkung emotionaler und sozialer Kompetenz Entwicklung und Stärkung des Selbstwertgefühls Entwicklung individueller Handlungsmuster im Gruppenalltag und Freizeitverhalten mit Hilfe gezielter Einzelförderung Begleitung bei der Auseinandersetzung mit der eigenen Familie Entwicklung einer individuellen und familienorientierten Perspektive Besonderes Angebot Teamberatung Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) Familienwochenenden und -freizeiten Multifamilientherapie Bereichsleitung Christian Scharfe 16 17

10 Betreutes Wohnen Betreuung junger Erwachsener in eigener Wohnung außerhalb des Albert Schweitzer Kinderdorfes im Anschluss an stationäre Unterbringung. Zielgruppe Junge Erwachsene, die eigenständig leben können und bis zum Ende ihrer Ausbildung flankierende Unterstützung benötigen. Dauer der Maßnahme Ca. 1-1 ½ Jahre bei sich verringerndem Entgelt Pädagogisches Angebot Begleitung bei der Organisation lebenspraktischer Dinge, wie eigenständige Versorgung des eigenen Haushalts, Wahrnehmung von Behördenangelegenheiten und Unterstützung bei der sinnvollen Freizeitgestaltung. Zunehmende Eigenverantwortlichkeit im Bereich der Ausbildung, der Verwaltung des Haushaltsgeldes und der Gestaltung des Lebensalltages kennzeichnen diesen Bereich. Es wird bei Bedarf z.b. ein Bewerbungstraining in der Gruppe sowie die Ansprechbarkeit für Ehemalige sichergestellt. Die/der NachbetreuerIn ist AnsprechpartnerIn und BegleiterIn in Krisensituationen. Sie ist über Handy erreichbar. Besonderes Angebot Verselbstständigungsgruppe Trainingswohnung Bereichsleitung Christian Scharfe 19

11 Ambulanter Dienst Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) ElternZeit Flexible Familienarbeit Familie im Mittelpunkt (FiM) Intensive Familienbetreuung (IFB) Video-Home-Training (VHT) Bereichsleitung Christian Scharfe Teamleitung Bettina Ohl 20 21

12 Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) ElternZeit Zeitlich befristete familienstützende Maßnahme, die die Ressourcen der Familie durch lebenspraktische Hilfen stärkt bzw. weiterentwickeln hilft und Eltern bei der Wahrnehmung ihrer Kompetenzen in der Erziehung ihrer Kinder stützt. Zielgruppe Familien, die ein oder mehrere Kinder in der heilpädagogischtherapeutischen Wochen- oder Tagesgruppe untergebracht haben. Familien, deren Kind aus einer Familiengruppe zu ihnen zurückgeführt wurde und die Unterstützung bei der Re integrierung ihres Kindes haben möchten. Familien, die in ihrer Erziehungskompetenz und bei der Bewältigung schwieriger Lebensumstände gestärkt und unterstützt werden wollen und sich eine Trennung von ihrem Kind/ihren Kindern nicht vorstellen können. Familien, die in der Flexiblen Familienarbeit betreut werden. Ziele Vermeidung stationärer Unterbringung Klärung und Stärkung des vorhandenen Bezugssystems Herstellung von Handlungskompetenz der Eltern bei der Bewältigung schwieriger Lebenslagen und der Wahrnehmung ihrer Elternrechte Schutz von Kindern in ihren Familien durch Beseitigung von Überforderungssituationen ElternZeit ist ein regelmäßig stattfindendes Gruppenangebot, das zu jedem Treffen einen bestimmten thematischen Schwerpunkt hat. ElternZeit ist ein Angebot für Eltern, um sich mit anderen Eltern auszutauschen, Probleme der Erziehung gemeinsam anzugehen und zu lösen, eigene Stärken und die der Kinder zu entdecken und Wege zur Selbsthilfe zu finden. Gemeinsam werden Probleme der Erziehung und des Umgangs miteinander betrachtet. Es werden Lösungen überlegt, hilfreiche Techniken vorgestellt und ausprobiert. Im Verlauf der 12 zweistündigen Abende gibt es neben der theoretischen Einführung zahlreiche praktische Übungen mit Hilfe unterschiedlicher Techniken und Medien zur Verdeutlichung und Erprobung des Vermittelten sowie Wochenaufgaben zur Übertragung in den Familienalltag

13 Sozialpädagogisches Ambulantes Clearing (SPAC) Flexible Familienarbeit Herstellen einer positiven Arbeitsbeziehung zur Familie Ziele Ein Sozialpädagogisches Ambulantes Clearing ist zeitlich auf maximal 6 Wochen mit jeweils 6-10 Stunden direktem Kontakt mit der Familie begrenzt. Die Arbeit findet aktiv in der Familie statt, so dass es sich eindeutig von einer rein beobachtenden diagnostischen Vorgehensweise unterscheidet. Zielgruppe SPAC kann in Familien eingesetzt werden, bei denen ein Hilfebedarf gesehen wird, jedoch seitens der Familie und des Jugendamtes noch Unklarheit über die Art der Hilfe besteht. Die Familien müssen die Bereitschaft zu aktiver Mitarbeit signalisieren, um Probleme lösungsorientiert anzugehen und Perspektiven für die nähere Zukunft zu entwickeln. Ziele Am Ende des Clearing-Prozesses soll der Familie und dem Jugendamt eine Orientierung gegeben werden, welches Hilfsangebot für die Familie am meisten Erfolg versprechend ist. Arbeitsweise Mit Hilfe vielfältiger Methoden und Arbeitstechniken der Sozialpädagogik sowie regelmäßigen Gesprächen mit Familien-mitgliedern können folgende Punkte Inhalte der konkreten Arbeit des SPAC sein: Sammeln von Informationen Sicherheit schaffen für die Kinder (emotionale, materielle und strukturelle Grundversorgung) Bestimmen von Zielen der Familienmitglieder Familienkonstruktion (Biografie, Genogramm) Interne Ressourcen der Familie (materielle Sicherheit, Wohnbedingungen, Arbeitssituation u. a.) Rollenbild und -erwartungen innerhalb der Familie Familiäre Strukturen (Zeitstruktur, räumliche Struktur) Erziehungsmodelle und -orientierung der Eltern Erfahrungen mit familiären Konflikten und Lösungsstrategien Selbst- und gegenseitige Fremdeinschätzung der Familienmitglieder Vorhandene Netzwerke (Verwandtschaft, Freunde, Kollegen, Verein, soziale Einrichtungen) Unterstützung der Familie bei der Umsetzung von aktuellen Aufträgen Bewusstmachung und Stärkung der individuellen Fähigkeiten und Ressourcen Erweiterung von Kompetenzen Subjektive Vorstellung zur Lösung der Familienprobleme ( subjektiver Hilfeplan ) Perspektivenentwicklung für die Familienmitglieder hinsichtlich geeigneter Hilfeformen aus fachlicher Sicht Ambulante, aufsuchende, an der familiären und sozialen Wirklichkeit orientierte Familienhilfe mit sozialpädagogischen und familientherapeutischen Elementen. Struktur der Flexiblen Familienarbeit SPFH Zugeschnitten auf die spezifische familiäre Situation wird aus den einzelnen Bausteinen ein individuelles Hilfsangebot mit der Familie erarbeitet. Arbeitsweise In der Familie Familientherapie Kinderzentrierte pädagogische Förderung Telefonische Beratungsmöglichkeit/ Krisenintervention Ressourcen- und handlungsorientierte Methoden Techniken der direkten Anleitung kindzentrierte Förderung Systemische Familientherapie Krisenintervention Kurztherapeutische Arbeitsweise Verdeutlichung der familiären Beziehungsdynamik sowie der familiären Möglichkeitskonstruktionen Entscheidend ist es, gemeinsam mit der Familie eine befriedi gende familiäre Wirklichkeit zu konstruieren und umzusetzen, so dass die Familie nach Abschluss der Flexiblen Familien arbeit ohne oder aber mit deutlich reduzierter Unterstützung von Fachkräften zurechtkommt. Ein wesentliches Ziel der Arbeit besteht immer darin, bestehendes Misstrauen und Ängste vor den etablierten Hilfssystemen und ihren Vertretern abzubauen. Durch die Möglichkeit, eingeleitete Veränderungsprozesse durch zusätzliche sozialpäd. Unterstützung wie SPFH und päd. Förderung der Kinder konkret und gezielt zu unterstützen und somit Veränderung direkter erfahrbar zu machen, wird die Chance wesentlich erhöht, dass sich Veränderungen einer Familie im Alltag dauerhaft etablieren lassen

14 Familie im Mittelpunkt (FiM) Arbeitsweise Organisation Evaluation Kooperationsmodell der Albert Schweitzer Kinderdörfer Hanau und Wetzlar mit der Fachhochschule Frankfurt. Es handelt sich um eine intensive ambulante Krisenhilfe zur Vermeidung von Fremdplatzierung. Zielgruppe Familien mit Kindern unter 18 Jahren, die sich in einer Krise befinden, die so schwerwiegend ist, daß die Fremdplatzierung eines oder mehrerer Kinder konkret droht. Durch die speziellen Rahmenbedingen können FiM-MitarbeiterInnen in vielen Fällen eine Gefährdung des Kindes vermeiden, die ohne diese Hilfeform weiter bestehen würde. sofortige Hilfe an die Familie innerhalb von 24 Stunden nach der Anmeldung intensive Unterstützung der Familie individuelle, auf die Bedürfnisse und Stärken der Familie ausgerichtete Angebote Dauer des Programms: 4 Wochen Inhalte des Programms Zielvereinbarungen praktische Hilfen und konkrete Mithilfe in der Familie Beratung und Training im Umgang mit schwierigen Situationen Die Umsetzung erfolgt in enger Kooperation mit dem Jugendamt FiM arbeitet als Team von bis zu 5 MitarbeiterInnen mit einer/m TeamleiterIn Jede/r FamilienmitarbeiterIn ist jeweils für 2 Familien zuständig und an 7 Tagen in der Woche rund um die Uhr erreichbar. Die Überweisung der anfragenden Familien an FiM erfolgt über den sozialen Dienst in den Jugendämtern Das Programm FiM wird durch die integrierte wissenschaft liche Begleitforschung unmittelbar auf Effektivität und Effizienz hin überprüft. Zielvereinbarung mit der Familie Eine möglichst konkrete und realistische Zielvereinbarung - unter Berücksichtigung der Zielvorgaben des Jugend amtes - mit der Familie ist zu Beginn der Maßnahme Voraussetzung für deren Erfolg. Der Familie kann nur geholfen werden, wenn sie bereit ist, mit Unterstützung eigene Ziele zu formulieren. Ziele 26 Wiederherstellung der Sicherheit für alle Familienmitglieder Bewältigung der akuten Krise Aktivierung der Ressourcen und Stärken der Familie Erkennen und Erhöhen der Kompetenzen zur Lebens bewältigung Zusammenhalten der Familie 27

15 Intensive Familienbetreuung (IFB) Die IFB ist ein erweiterter Bestandteil der SPFH und richtet sich an Großfamilien, die aufgrund ihrer Mehrfachbelastungen (verschüttete Ressourcen und Kompetenzen, Verhaltensauffälligkeiten der Kinder, Überforderungssituationen im pädagogischen Alltag, Arbeitslosigkeit, soziale Isolation, etc.) besonderer zeitlicher und individueller Unterstützung bedürfen. Damit die Hilfe gewährleistet werden kann, muss grundsätzlich bei den Familien/Eltern bzw. einem Elternteil die Bereitschaft zur Mitarbeit vorliegen. Erkennbare Beziehungen und Bindungen unter den einzelnen Familienmitgliedern sind erforderlich. Zugeschnitten auf die Größe der Familie wird ein individuelles Hilfsangebot erstellt. IFB findet in den Wohnungen der zu betreuenden Familien statt, um das soziale Umfeld bestehen zu lassen. Aufgrund der zahlreichen Problemlagen der Familien ist die IFB auf mehrere Jahre angelegt. In den regelmäßig stattfindenden Hilfeplangesprächen wird immer wieder neu der notwendige Stundenumfang der Maßnahme besprochen und festgelegt. Diese intensive, ambulante Hilfeform wird in der Regel in Familien eingesetzt, bei denen ansonsten mehrere Kinder zur Fremdplatzierung anstehen würden. Arbeitsweise Die Methoden der IFB basieren auf den Arbeitsprinzipien der SPFH. Zu Beginn der Maßnahme wird eine Clearingphase von 6 Wochen angeboten. Innerhalb dieser Zeit soll sich der notwendige Hilfebedarf genauer herauskristallisieren. Danach findet ein gemeinsamer Hilfeplan mit der Familie, dem Jugendamt und der IFB statt, der der Zielabgleichung der Familie und des Jugendamtes dient. In einer IFB-Maßnahme können mehrere MitarbeiterInnen mit unterschiedlichen Funktionen arbeiten: Sozialpädagogische FamilienhelferIn (mindestens 2) Pädagogische(r) MitarbeiterIn TherapeutIn HauswirtschafterIn Hausmeister NachhilfelehrerIn Zugeschnitten auf das familiale System wird aus den differenzierten Berufsfeldern ein individuelles Hilfsangebot installiert, das permanent in kurz aufeinanderfolgenden Hilfeplangesprächen überprüft und verändert wird. Video-Home-Training (VHT) VHT ist ein Baustein des Ambulanten Dienstes, der als eigenständige Maßnahme und in Kooperation mit SPFH, FiM und anderen Maßnahmen angeboten wird. VHT ist eine kurze, intensive Hilfeform vor Ort mit dem grund legenden Ziel, Eltern (-teile) für ihre Erziehungsaufgaben zu qualifizieren, indem sie sich wie bei anderen ambulanten Hilfen ihrer eigenen Fähigkeiten und Stärken bewusst werden und dadurch Zutrauen zu sich und der eigenen Kompetenz gewinnen. Zentraler Ausgangspunkt des VHT ist die Annahme, dass Eltern und Kinder einen guten Kontakt zueinander anstreben und sich aufeinander abstimmen möchten. Die Entwicklung der notwendigen Grundfertigkeiten von effektiver Kommunikation (angenehme Interaktionsatmosphäre) für den Aufbau eines guten Kontakts zwischen Eltern und Kindern ermöglicht es der Familie am Ende der Hilfe, in ihren sozialen Bezügen selbstständig und eigenverantwortlich zu leben. Die Integration in ihren Lebensraum und das Erhalten von stabilen Beziehungen innerhalb und außerhalb der Familie sollen ermöglicht werden. VHT arbeitet nicht problemorientiert, d.h. es geht primär um die positiven Anteile in der Interaktion. Positive Verstärkung gelungener Kommunikation führt dazu, dass sie immer häufiger stattfindet und dass der negative Weg nicht mehr gewählt zu werden braucht. Das Medium Video hat drei Funktionen: Beobachtung, Analyse und die Möglichkeit des visuellen Feedbacks und macht die Ressourcen, die gelungenen Kommunikationsmuster und die gewünschte Situation der Familie sichtbar

16 Ansprechpartner Dr. Wolfram Spannaus Geschäftsführer Albert-Schweitzer-Kinderdorf Hessen e. V. Einrichtungsleiter Kinderdorf Wetzlar Tel: Christian Scharfe Bereichsleiter stationäre und teilstationäre Erziehungshilfen und Ambulanter Dienst Tel: Handy: Irene Winkelmann Bereichsleiterin stationäre Erziehungshilfen Tel: Waltraud Kirchner Bereichsleiterin stationäre und teilstationäre Erziehungshilfen Tel: Eva Scheiding-Klucken Bereichsleiterin stationäre Erziehungshilfen Tel: Bettina Ohl Teamleiterin Ambulanter Dienst Tel: Anschri t Albert Schweitzer Kinderdorf Wetzlar Stoppelberger Hohl Wetzlar Tel: Fax: info@ask-wetzlar.de Spendenkonto Bank für Sozialwirtschaft KN: BLZ:

17 Albert Schweitzer Kinderdorf Wetzlar Stoppelberger Hohl Wetzlar Tel: Fax: info@ask-wetzlar.de Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft KN: BLZ: