semesterthema: temporär wohnen_prekär lehrveranstaltung: w0hnen und soziologie urban camping otmar lichtenwörther
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- Franziska Böhm
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1 semesterthema: temporär wohnen_prekär lehrveranstaltung: w0hnen und soziologie urban camping otmar lichtenwörther lebensbedingungen im prekariat, im städtischen umfeld: der begriff prekariat umfasst die entsicherung der lebensführung durch minijobs, befristete verträge, praktikumslaufbahnen und moderne tagelöhner. er umfasst jene existenzen, die die avantgarde der flexibilität bilden: freiberufler, kulturarbeiterinnen, gering qualifizierte servierkräfte, kassierinnen, migrantische hausarbeiterinnen und niedriglohnjobber. das prekariat ist gekennzeichnet durch die verflüchtigung sozialer rechte, wie anspruch auf arbeitslosengeld, krankenversicherung und rentenbezüge. text: sven opitz: der flexible mensch, in: stephan moebius / markus schroer (hg.): diven, hacker, spekulanten - sozialfiguren der gegenwart, berlin: suhrkamp 2010, s. 132 aufgabenstellung- wohnen und soziologie 1
2 1. aufgabenstellung: in der lehrveranstaltung werden räumlichkeiten für einrichtungen entwickelt, die temporär prekäre wohnverhältnisse substituieren. diese räumlichkeiten werden in vom i_w vorgegebene projekte implementiert. diese projekte sind herausragende studierenden arbeiten des letzten semesters am i_w. erste aufgabe ist es, unterschiedliche prekäre einrichtungen zu definieren, in ihren thematischen und räumlichen spezifika zu beschreiben und eine geeignete verortung in dem vorgegebenen projekt zu argumentieren. das städtebauliche konzept, die spezifische wohnumgebung (mit allen vorteilen und konflikten) sind per se vorhanden, werden aber durch die implementierung der geplanten einrichtungen deutlich verändert. in den letzten jahren entstand der trend des urban campings : zelte werden in parks, auf Baulücken, brachflächen oder hinterhöfen aufgebaut. für kurze zeit wird so neuer wohnraum geschaffen und der jeweilige stadtraum aus einer anderen perspektive erlebt. beim rostfest in eisenerz wurde dieser trend aufgegriffen und das campen in leerstehenden wohnungen der bergbaustadt angeboten. In diesem jahr nutzen rund 500 besucherinnen die möglichkeit, kostengünstig mit einem festen dach über dem kopf die schlafsäcke auszurollen, leere wohnungen temporär zu möblieren und neue nachbarschaften zu erfahren. für einige tage kommt so wieder leben in eine siedlung, wo 400 wohnungen leerstehen und nur mehr wenige menschen dauerhaft leben. andererseits ist diese form des prekären wohnens für viele wohnungslose menschen eine der wenigen möglichen strategien des überlebens am rande unserer gesellschaft. im rahmen des seminars sollte prekäres wohnen unmittelbar erfahrbar gemacht werden. über drei tage wird der seminarraum verlassen und leere wohnungen/objekte bezogen. ziel der lehrveranstaltung ist es, tools für die zwischennutzungen von leeren wohnungen zu entwickeln, positive wie negative aspekte dieser strategien auszuloten und anwendungsmöglichkeiten von urban camping in unterschiedlichen kontexten abzuleiten. methoden: erfahrungsdiskurs sozialraumanalysen qualitative sozialforschung und visuelle soziologie prototypische entwürfe mittels design thinking zukunftsszenarien für urban camping wird noch bekanntgegeben datum: 6. bis es wird darauf hingewiesen, dass der besuch des seminars auf eigenes risiko erfolgt! aufgabenstellung- wohnen und soziologie 2
3 2. leistungsumfang die studierenden werden unter anleitung des lehrbeauftragten einen projektbericht erstellen. einzelarbeiten oder gruppenarbeit, verpflichtende anwesenheit bei den einführungen (impulstag ) und zwischenpräsentationen (leistung fliesst in die benotung ein). die lehrveranstaltung unterteilt sich in einzelne teilleistungen, alle präsentationen finden in der gruppe statt (anwesenheitspflicht). 3. formate: projektbuch: hochformat, layoutvorlage i_w, 173mm x 233mm pläne: hochformat, layoutvorlage i_w, 624mm x 841mm download der vorlagen: homepage i_w, lehrangebot/planungs- und grafikrichtlinien 4. abgaben und zwischenabgaben: siehe punkt 8. terminplan online-abgabe: in der übung zugeordnetem ordner: z.b. wis13_pü_name betreuer abgabe in einen gekennzeichneten ordner packen: kennzeichnung des ordners und der unterlagen: gruppennummer_name, ordnungsnummer, abgabedatum bsp: 5_mustermann/musterfrau_1_ upload-adresse: ftp-server: ftp.tugraz.at, benutzername: lands, passw lands die benotung: findet durch die betreuer, und ev. der zugeladenen gastkritiker, anhand der präsentierten unterlagen und im vergleich mit den anderen arbeiten statt. es wird darauf hingewiesen, dass nur bei vollständigkeit der geforderten unterlagen projekte zur präsentation zugelassen und benotet werden können. benotet werden nur konkret dargestellte aspekte. verbal vorgetragene behauptungen ersetzten diese dargestellten fakten und aspekte nicht. aufgabenstellung- wohnen und soziologie 3
4 6. themenschwerpunkte des i_w: folgende themen ziehen sich / wie ein roter faden / durch alle institutsprogramme /aufgabenstellungen urbane, hohe dichte flexibilität leistbarkeit städtebauliche aspekte _kulturhistorische, emotionale, soziale aspekte _strukturelle auseinandersetzung mit quartier, umfeld, erschliessung, gebäude _analytische auseinandersetzung mit der städtischen umgebung, bestands- und nutzungsangebote _analyse von raumsequenzen der frei- und aussenräume, und am weg zur und in die wohnung _belebter strassenraum, nutzung von erdgeschosszonen, gebäudeausrichtung _öffentlicher und privater verkehr, parkierung, garagen _ urbane, aus der aufgabenstellung maximierte dichte ökonomische aspekte _statistische kennwerte für ökonomie und kosten, leistbarkeit _heterotroph statt monofunktional _adaptierbarkeit von gebauten strukturen, innere flexibilität ökologische aspekte _ sonnenlichtverlauf, wechsel der jahreszeiten _ klimatische qualitäten (raumkomfort, natürliche beschattung und lüftung, pflanzen,...) _ energieoptimierende strategien, aktivkomponenten an den fassaden räumliche aspekte der gebäude _offene funktionen in erdgeschosszonen _fassaden mit räumlichen qualitäten _relation der innen- zu den aussenräumen _nutzungsangebot im gebäude, z.b. mehrfachnutzungen, gemischte nutzungen _sichtbarkeit / unsichtbarkeit der eingänge / wege zu den geplanten einrichtungen räumliche aspekte der wohnung _neutrale raumtypologien/definitionen _aktuelle anforderungen an flexibilität für einfache veränderbarkeit _strikte trennung der individualbereiche von kommunikationsbereichen _freiflächen der wohnungen unter dem aspekt der bewohnersicherheit _ sonnenlichtverlauf, wechsel der jahreszeiten _ dreidimensionalität der räume und der möblierung _innenliegende bäder und wcs belichtet _tisch im zentrum der wohnung _nutzeridentifikation durch eigenleistung _intensive verwendung gebrauchter, individualisierter möbel _materialität der einzelnen raumbildenden elemente / second hand aufgabenstellung- wohnen und soziologie 4
5 7. film- und literaturliste: download der listen: homepage i_w, mediathek 8. terminplan: impulstag uhr hda graz teilnahme verpflichtend wohnen und soziologie termin: wohnlabor (m201012) uhr termin: externer ort, nicht an der tu graz uhr schlusspräsentation und abgabe pläne und projektbuch i_w, der konkrete termin wird gesondert bekanntgegeben aufgabenstellung- wohnen und soziologie 5
selbständige auseinandersetzung mit dem thema
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