wohnen + projektübung. institut für wohnbau alexander gebetsroither wis 2013 wohnen + alexander gebetsroither 1

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Stefan Kneller
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2 ethnographische methoden manfred omahna wis 2013 wohnen + alexander gebetsroither 5

4 wohnen am grünanger alexander gebetsroither konstantin knauder wis 2013 wohnen + alexander gebetsroither 7

5 die grünangersiedlung graz Bekannt ist die Siedlung, von der hier berichtet wird, als Barackensiedlung, die während des Zweiten Weltkrieges in der Pilchergasse in Graz-Liebenau errichtet wurde und als Unterkunft für umgesiedelte Volksdeutsche aus der Bukowina diente. Heute wird sie von sozial marginalisierten Bevölkerungsgruppen bewohnt. Eigentümerin der bis vor kurzem noch als heruntergekommen bis baufällig geltenden Siedlung ist die Stadt Graz. 1 Die Siedlung wirkt wie eine eigene Welt in einer Stadt. Eine Insel, ein Dorf, das einerseits in eine Stadt verflochten ist und andererseits eine direkte Verbindung zur Natur, zur Mur, zur Landschaft hat. Verschlafen und etwas zurück geblieben in der Entwicklung präsentiert sich die Anlage. Alles hat einen menschlich, kleinteiligen Maßstab. Der Mensch als Erhalter und Gestalter ist noch wichtig. Man sieht den Kampf gegen die Natur, gegen die Zeit und man erkennt die Gestaltung, die Adaption des Gegebenen. Kleine Holzhäuser, teilweise verfallen, teilweise mit Liebe renoviert prägen das Bild der Siedlung; umgeben sind sie von kleinen Gärten, manchmal penibel gepflegt, manchmal verwildert. Mittendrin die von Hubert Rieß entworfenen Gebäude. Anders, mit moderner Formensprache, aber gleich im Charakter, im Maßstab und im Umgang. Bei unserem Besuch der Grünangersiedlung sind wir auf verschiedenste Charaktere getroffen; offene und gesprächige, sowie abweisende und misstrauische Bewohner. Die Leben der Menschen der Siedlung erzählen ganz unterschiedliche Geschichten; von Frühpensionisten, Arbeitslosen über Familien mit Migrationshintergrund hin zu Personen, die ihr ganzes Leben hier verbracht haben und solchen mit teuren Autos vor der Haustür. Die österreichische Vorliebe für Einfamilienhäuser mit Garten, für einen eigenen Grund und Boden, den man einzäunen und markieren kann spiegelt sich auch in der Siedlung in einem anderen Maßstab wieder. Die gebaute Struktur wirkt wie ein Hybrid aus einer Einfamilienhaus-Siedlung und einer Schrebergartenanlage. Der Grünanger ist eine einzigartige Siedlung in Graz, die Menschen aus sozialen Randgruppen und schwer integrierbaren Personen eine ihren Bedürfnissen entsprechende Wohnumgebung bietet. 1 Früher hatte die Siedlung einen schlechten Ruf inzwischen gilt sie als Beispiel für leistbares und selbstbestimmtes Wohnen im städtischen Umfeld wis 2013 wohnen + alexander gebetsroither 9

8 temporär wohnen prekaer andreas lichtblau. elisabeth anderl wis 2013 wohnen + alexander gebetsroither 33

9 Lageplan 1:5000

10 projektübung wohnen + alexander gebetsroither wis 2013 wohnen + alexander gebetsroither 35

12 projektbeschreibung.wohnen+ Der aktuelle Wohnbau wird dominiert von Standardisierung, Reduzierung und Wirtschaftlichkeit. Um Aufenthalts- und Wohnqualität zu erzeugen ist es aber nötig einen Mehrwert zu generieren und Möglichkeiten für die Bewohner anzubieten. Die Wohnung als Modul kann nur ein Teil eines funktional gemischten Komplexes sein, um aus einem Gebäude einen lebendigen Organismus zu kreieren..städtebau Die vorhandene, städtische Figur des Blockrands wird im Projekt aufgegriffen und fortgesetzt. Gebäudekanten werden aufgenommen, andere werden bewusst negiert um einen Bruch in der Straßenflucht zu erreichen. Es entsteht ein Raum zwischen Gebäude und Straße. Der Grünraum des nahen Augartens wird aufgegriffen und mündet in dem großflächigen, vom quadratischen Baukörper aufgespannten, Innenhof. Die harte, strikte und anonyme Großform suggeriert Demokratie, Gleichwertigkeit und Wirtschaftlichkeit. Bestückt wird diese Großform durch kleinteilige, individualisierte, private und adaptierbare Module, die in Kombination ein differenziertes und heterogenes Gebäudebild ergeben..weiterbauen Der Trend zur do-it-your-self Gesellschaft wird aufgenommen und durch die thematische Auseinandersetzung mit dem Leben in prekären Lebensumständen zu einem essentiellen Part im längerfristigen Wohnzyklus der Bewohner. Unterstützt durch betreute Werkstätten im Gebäudekomplex und einer vorgegebenen Infrastruktur wird es den Bewohnern ermöglicht ihren Wohnbereich zu erweitern und selbst zu gestalten. Dadurch steigt die Wohnidentität und die Wertschätzung für die gegebenen Strukturen. Das Ziel ist ein selbstbestimmtes Wohnen und einem vorgegeben Rahmen..masterplan Der Grünraum des Augartens wird ergänzt durch einen urbanen, kulturellen Raum der ein Bindeglied ist zwischen Stadt und Park. Er beinhaltet das Gymnasium, mit eigenem, räumlich definierten Freiraum, den neuen, funktional durchmischten Blockrand und den Gebäuden der Remise, die als Veranstaltungszentren revitalisiert werden. wis 2013 wohnen + alexander gebetsroither 37

13 Perspektive Aussenraum

14 PRODUCED BY AN AUTODESK EDUCATIONAL PRODUCT PRODUCED BY AN AUTODESK EDUCATIONAL PRODUCT PRODUCED BY AN AUTODESK EDUCATIONAL PRODUCT Funktionen 1:2000 wis 2013 wohnen + alexander gebetsroither 39

15 Grundriss EG

16 Ansicht 1:500 Schnitt 1:500 wis 2013 wohnen + alexander gebetsroither 41

17 Perspektive Wohnung Perspektive Innenhof

18 Wohnungstypen 1:500 Grundriss Wohnen wis 2013 wohnen + alexander gebetsroither 43

19 Perspektive Gemeinschaftsraum Perspektive Volksküche

20 Grundriss Notschlafstelle 1:500 GR Volksküche 1:500 GR Männerwohnheim 1:500 wis 2013 wohnen + alexander gebetsroither 45

21 branding booklet Das Thema des leistbaren Wohnen war ein grundlegender Entwurfsgedanke und hatte folgende Massnahmen als Ergebnis:.einfache, standardisierte Bauweise Ein durchgängiges Regelgeschoss kombiniert mit einer einfachen geometrischen Form steigert die Wirtschaftlichkeit der Errichtung. Das statische System, die infrastrukturellen Layer, wie die Wohnmodule können somit standardisiert bearbeitet können..minimierung der vertikalen erschliessung Durch die quadratische Form und unter Berücksichtigung der Fluchtwegslänge ergeben sich 4 Stiegenhäuser an den Ecken des Gebäudes..die gemeinschaftsräume Einige bereiche sind als Zwischenräume zwischen innen und außen zu betrachten. Diese räume sind thermisch nur bedingt geschützt, somit günstiger zu errichten und länger benutzbar als reine Außenräume..weiterbauen Der Trend zur do-it-your-self Gesellschaft wird aufgenommen und durch die thematische Auseinandersetzung mit dem Leben in prekären Lebensumständen zu einem essentiellen Part im längerfristigen Wohnzyklus der Bewohner. Unterstützt durch betreute Werkstätten im Gebäudekomplex und einer vorgegebenen Infrastruktur wird es den Bewohnern ermöglicht ihren Wohnbereich zu erweitern und selbst zu gestalten. Dadurch steigt die Wohnidentität und die Wertschätzung für die gegebenen Strukturen. Das Ziel ist ein selbstbestimmtes Wohnen und einem vorgegeben Rahmen. wis 2013 wohnen + alexander gebetsroither 49

22 PRODUCED BY AN AUTODESK EDUCATIONAL PRODUCT PRODUCED BY AN AUTODESK EDUCATIONAL PRODUCT WIRTSCHAFT SOZIAL WOHNEN PRODUCED BY AN AUTODESK EDU

23 flächenberechnung Da die Grundideen des Entwurfes das Weiterbauen, das selbstbestimmte Wohnen, Flexibilitöt und die Nutzung von Gemeinschafts- und Zwischenbereichen sind, kann die Flächenaufstellung nur schematisch erfolgen. Für die Berechnung der BGF und der NF, sowie des O/V Verhältnis wird somit von einer maximalen Ausnützung aller Flächen ausgegangen. Für die Aufstellung der Funktionsgruppen wird die derzeitige Belegung verwendet, wobei die flexibel ist und idealerweise in Zusammenarbeit mit den Bewohnern und Benützern des Objektes erarbeitet und angepasst wird. BGF NF DG OG OG OG OG OG OG OG EG UG GESAMT 34150m² 20580m² DICHTE max inkl. UG 3,5 exkl. UG 2,75 O/V min V exkl. UG 0.18 wis 2013 wohnen + alexander gebetsroither 51

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