Herzlich willkommen. zur Fortbildung Mehrsprachigkeit und sprachliche Identität von Schülerinnen und Schülern in Mecklenburg-Vorpommern bewusst machen
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- Chantal Kneller
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1 Herzlich willkommen zur Fortbildung Mehrsprachigkeit und sprachliche Identität von Schülerinnen und Schülern in Mecklenburg-Vorpommern bewusst machen
2 Tagesprogramm: 1. Situation in MV 2. Mehrsprachigkeit und Identität 3. Forschungsstand 4. Mehrsprachigkeit erfassen 5. Mehrsprachigkeit und Schulkultur 6. Mehrsprachigkeit und Unterricht Gute Beispiele
3 Tagesprogramm: 1. Situation in MV 2. Mehrsprachigkeit und Identität 3. Forschungsstand 4. Mehrsprachigkeit erfassen 5. Mehrsprachigkeit und Schulkultur 6. Mehrsprachigkeit und Unterricht Gute Beispiele
4 - 3,3 % Schüler mit Zuwanderungsgeschichte 08/09 - an Rostocker Schulen 08/09: 7,0% - nach Schultypen: 27,3 % GS / 15,5 % Reg.S. / 31,6% Gymnasium / 20,5 % Gesamtschule / 5 % Förderschule - Stichprobe: 31 Sprachen an 10 Schulen
5 31 Sprachen an 10 Schulen:(Auswahl) Albanisch / Arabisch / Armenisch / Aserbaidschanisch Bulgarisch Englisch / Ewe Farsi / Französisch Georgisch / Griechisch Hindi Inguschisch / Italienisch Kasachisch / Kroatisch / Kurdisch Moldawisch Niederländisch Polnisch / Portugiesisch / Punjabi Rumänisch / Russisch Serbisch / Spanisch Türkisch Ukrainisch / Ungarisch / Usbekisch Vietnamesisch
6 Tagesprogramm: 1. Situation in MV 2. Mehrsprachigkeit und Identität 3. Forschungsstand 4. Mehrsprachigkeit erfassen 5. Mehrsprachigkeit und Schulkultur 6. Mehrsprachigkeit und Unterricht Gute Beispiele
7 Gedankenexperiment (nach Tracy, R.) Thema Sprache / Dialekt Ist man nur dann mehrsprachig, wenn man sich wie zwei monolinguale Personen verhält?
8 Kreisgespräch: Wie und wann erleben Sie den Gebrauch der Erstsprache bei Ihren Schülern? Wie reagieren wir als Einrichtung auf die Verwendung der Erstsprachen im Unterricht und in der Schule bzw. in der Kita?
9 Monolingualer Habitus der Schule
10 Erwartungen der Lehrkräfte Mecheril, Paul / Quehl, Thomas (Hg.): Die Macht der Sprachen. Englische Perspektiven auf die mehrsprachige Schule.- Münster: Waxmann, 2006.
11 Erwartungen der Lehrkräfte Strategien für ein inklusives Bildungswesen: u.a. Die Entwicklung und Vermittlung hoher Erwartungen in Bezug auf alle Schülerinnen und Schüler sind zu verbinden mit der klaren Zusicherung, dass unterdurchschnittliche Leistungen einer Gruppe nicht tragbar sind. - Vermeidung von self-fulfilling prophecies (niedrige Erwartungen separierende Zuweisung in untere Lerngruppen) (Gillhorn, D.: ebd., S. 34)
12 Erwartungen der Lehrkräfte Monolinguale Habitus der Schule in Deutschland / der Lehrkräfte nüchterne Pädagogik der An-erkennung sprachlicher Vielfalt (Mecheril / Quehl, D.: ebd., S. 34)
13 Heterogenität Minderheiten Mehrheiten...haben wir bis heute keine Schule, die in ihrer Unterrichts- und Erziehungsarbeit von sprachlicher, nationaler, ethnischer und kultureller Heterogenität als Normalfall ausgeht und keine Lehrerbildung, die zukünftige Lehrkräfte aller Fächer und aller Schulstufen resp. formen für diese neue Normalität in Schule und Gesellschaft qualifiziert. (Krüger-Potratz: Integration und Bildung: Konsequenzen für Schule und Lehrerbildung S.32)
14 Netzwerk von Lehrkräften mit Zuwanderungsgeschichte
15 Tagesprogramm: 1. Situation in MV 2. Mehrsprachigkeit und Identität 3. Forschungsstand 4. Mehrsprachigkeit erfassen 5. Mehrsprachigkeit und Schulkultur 6. Mehrsprachigkeit und Unterricht Gute Beispiele
16 Forschungsstand: Sprachfähigkeit ist unteilbar. Zweisprachigkeit ist nicht die Summe zweier isolierter Sprachen. Sprachmischung ist normal. (Bsp. Ein kleines Weihnachtsgedicht) (Schanz, Claudia: Praxismodul für eine interne Fortbildung von Kindertagesstätte und Grundschule zum Einstieg in eine interkulturelle und an Mehrsprachigkeit orientierte systematische Qualitätsentwicklung.- In: Qualitätsentwicklung von Schulen.- forum Lehrerbildung, DVLfB, 2008.)
17 Forschungsstand: Mehrsprachigkeit ist kein Ausnahmezustand. Mehrsprachigkeit ist auch Arbeitsteilung. Mehrsprachigkeit ist kein Nachteil, nachteilig ist der Erklärungs- und Rechtfertigungszwang, mit dem sich mehrsprachige Menschen häufig konfrontiert sehen.
18 Forschungsstand: Mehrsprachige Kinder entwickeln früh metasprachliche Kompetenzen (Baum tree - abre). Der kognitive Mehrwert der Mehrsprachigkeit ist das eine, der Marktwert bestimmter Sprachen eine andere Sache. Alle Sprachen sind es wert, geschätzt und gefördert zu werden. Eltern mit nicht-deutscher Familiensprache sind wichtige Partner in Bildungsprozessen. Sie sollen in ihrer Kompetenz gestärkt werden, die Kinder in der Erstsprache zu sozialisieren. (Tracy, Rosmarie: Wie Kinder Sprachen lernen. Und wie wir sie dabei unterstützen können.-tübingen: francke verlag, 2007 / Mannheimer Erklärung zur frühen Mehrsprachigkeit 11 Thesen, 2006.)
19 Mythos 1: Mehrsprachigkeit ist ein kognitiver Ausnahmezustand. Mythos 2: Entweder man beherrscht eine Sprache perfekt oder mehrere unvollkommen. Mythos 3: Für die Identitätsentwicklung ist EINE Sprache wichtig. Mythos 4: Das Mischen von Sprachen ist Anzeichen eines Defizits. Mythos 5: Kinder müssen erst EINE Sprache erwerben sonst drohen Halbsprachigkeit oder andere Probleme. Mythos 6: Nicht-deutschsprachige Eltern können ihren Kindern das Deutsche beibringen, indem sie Deutsch zur Familiensprache machen. Mythos 7: Sprachförderung muss ganzheitlich erfolgen. (Tracy, Rosmarie: Frühe Mehrsprachigkeit: Mythen Risiken-Chancen.- Einführung in die Thematik des Kongresses, 2006.)
20 Kreisgespräch: Diskussion der Grundsätze 6 / 8 des Brent Language Service: Was bedeuten sie für unsere Arbeit?
21 Tagesprogramm: 1. Situation in MV 2. Mehrsprachigkeit und Identität 3. Forschungsstand 4. Mehrsprachigkeit erfassen 5. Mehrsprachigkeit und Schulkultur 6. Mehrsprachigkeit und Unterricht Gute Beispiele
22 Erfassungsbogen Bestandsaufnahme: Sprachen 1. Wo bist Du geboren? (Land) 2. Seit wann lebst Du in Deutschland? (Falls Du nicht in Deutschland geboren bist) 3. Seit wann gehst Du in Deutschland zur Schule? 4. In welche Klasse gehst Du? 5. Wie lange hast Du in einem anderen Land eine Schule besucht? 6. Was machst Du besonders gerne?
23 Erfassungsbogen Bestandsaufnahme: Sprachen 7. Welche Sprache sprichst Du mit Deinen Eltern? 8. Welche Sprache sprichst Du mit Deinen Großeltern? 9. Welche Sprache sprichst Du mit Deinen Geschwistern? 10. Welche Sprache sprichst Du mit Deinen Freunden? 11. Welche Sprachen hast Du schon einmal gelernt? 12. Welche Sprache sprichst Du am besten? 13. Wie gut kannst Du Deutsch verstehen? Wie gut kannst Du Deutsch sprechen? Wie gut kannst Du Deutsch lesen? Wie gut kannst Du Deutsch schreiben? 14. Was möchtest Du noch in Deutsch lernen?
24 SBS SIP Hinweise zum Ausfüllen der Angaben Schülerin / Schüler mit Migrationshintergrund im SIP Im SIP werden Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund durch vier Merkmale erfasst: Geburtsland / Staatsangehörigkeit / Verkehrssprache / Zuzug nach Deutschland Diese Daten werden in der Maske: Anmeldung-Einschulung / Grunddaten abgefragt
25 Sprachporträts
26 Felix, 16 Jahre, geb. in der Ukraine, Muttersprache Russisch, in Deutschland seit 2004 Deutsch habe ich in meinem Kopf, als aller erstes eingezeichnet, weil ich inzwischen in der Schule und auch nach der Schule deutsch sprechen und denken muss. Englisch habe ich an der zweiten Stelle eingezeichnet, weil ich englische Bücher lese (ich meinte nicht englische, sondern auf englisch). Mein Herz und mein(e) (Stirn) habe ich schwarz angemalt (russisch), weil meine Muttersprache immer noch für mich eine riesige Rolle spielt. Ich habe immer noch ganz viele russische Freunde, und in der Familie spreche ich auch nur russisch. Meine Hände habe ich auch grün eingezeichnet (deutsch), weil ich deutsch schreibe und deutsches Essen esse. Meine Füße sind Englisch, d.h. ich möchte gerne nach der Ausbildung in englischsprachigen Ländern ziehen.
27 Namidar, 18 Jahre, geb. in der Türkei (1989), Muttersprache kurdisch, in Deutschland seit 1996 Kurdisch und deutsch spielen die wichtigste Rolle in meinem Leben. Da kurdisch meine Muttersprache ist, rede ich hauptsächlich kurdisch. Die deutsche Sprache ist mir aber am wichtigsten, da ich die deutsche Bildung genieße. Man könnte auch den Umriss als Baum darstellen. Kurdisch ist meine Muttersprache und das woher meine Kultur ihre Wurzeln hat, Deutsch ist die Krone + Blätter vom, das was ich hier in Deutschland bekommen habe. Das heißt ich kann ohne beide nicht leben. Nebenbei spielen noch Englisch, Französisch und Türkisch eine Rolle.
28 Ben, 18 Jahre, geb. in China, Muttersprache chinesisch, in Deutschland seit 2002 Chinesisch ist meine Muttersprache, aufgrund der roten chinesischen Flagge habe ich die rote Farbe gewählt. Mit Deutsch arbeite ich, genau so wie mit meinen Händen. Blau ist die Farbe der Ruhe und Anständigkeit, so beurteile ich die Deutschen auch. Orange und Gelb stehen für die Sonne, typische Urlaubsfarben, und Englisch und Französisch brauche ich, wenn ich in den Urlaub fahren möchte. Dazu brauche ich auch meine Beine.
29 Nuno Das sind wir II
30 Pause bis 13:00 Uhr
31 Tagesprogramm: 1. Situation in MV 2. Mehrsprachigkeit und Identität 3. Forschungsstand 4. Mehrsprachigkeit erfassen 5. Mehrsprachigkeit und Schulkultur 6. Mehrsprachigkeit und Unterricht Gute Beispiele
32 Wie wird Mehrsprachigkeit in den vier gezeigten Praxisbeispielen integriert?
33 Praxisbeispiel Arndtschule
34 Steckbriefe in Klassenräumen Sprachwände Sprachcollagen Mehrsprachige Homepage Mehrsprachiger Schulkalender Sprachfeste der Schulen
35 Spracholympiaden Mehrsprachige Leseecken Kreatives Schreiben Kunstprojekte Ausstellungen
36 Mehrsprachigkeit als Qualitätsmerkmal in der Schulentwicklung
37 Tagesprogramm: 1. Situation in MV 2. Mehrsprachigkeit und Identität 3. Forschungsstand 4. Mehrsprachigkeit erfassen 5. Mehrsprachigkeit und Schulkultur 6. Mehrsprachigkeit und Unterricht Gute Beispiele
38 Tischrunden zu verschiedenen Fächern Wie schätzen Sie den Vorschlag ein, Sachtexte aus anderen Herkunftskulturen im Fachunterricht einzusetzen? (Vorschlag Nr.60 Basil Schader Tagungsmappe) Formulieren Sie zwei Antworten für alle. Außerdem finden Sie zwei Unterrichtsvorschläge auf ihrem Tisch. Diskutieren Sie diese. Welche Erfahrung haben Sie aus dem Unterricht an ihren Schulen?
39 1.Tisch Mathematik und Kunst Bsp. Einsatz von Sachtexten aus den Herkunftssprachen (Nr. 60 Basil) 2 Vorschläge aus dem Mathematikunterricht und Unterrichtsvorschlag Tisch Deutschunterricht Bsp. Einsatz von Sachtexten aus den Herkunftssprachen (Nr. 60 Basil) Bahar und die Gazelle Der Wolf und die sieben Geißlein und Unterrichtsvorschlag Tisch Deutsch und Kunst Bsp. Einsatz von Sachtexten aus den Herkunftssprachen (Nr. 60 Basil) Arabische Schrift Was Fenster erzählen können Schreibwerkstatt 4. Tisch Quartett
40 Gute Heimreise!
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